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Mit Licht gegen Keime – Studie der Uniklinik


Tübingen zeigt, wie effektiv UVC-Desinfektion ist
Nach über eineinhalb Jahren Pandemie sind kostengünstige, zuverlässige und schnelle
Technologien zur Desinfektion und Dekontamination sehr gefragt. Viele flüssige, chemische
Desinfektionsmittel sind für die Flächendesinfektion auf dem Markt erhältlich. Doch mit diesen
ist ein hoher Verbrauch von Chemie und Ressourcen verbunden. Das Hygieneempfinden aller
hat sich geändert, und gleichzeitig ist das Thema Umweltschutz wieder verstärkt in den Fokus
gerückt. Gibt es keine nachhaltigeren Alternativen, um Flächen von Keimen zu befreien?

Seit Jahren wird UVC-


Strahlung in der Medizin und
der Lebensmittelindustrie für
die Desinfektion verwendet.
Dass UVC-Licht auch SARS-
CoV-2 unschädlich macht
wurde in verschiedenen
Studien belegt, die jedoch
keine realistischen
Bedingungen wie bei der
regelmäßigen Desinfektion
eines Tisches abbildeten.
Daher schufen die
Wissenschaftler Natalia
Mit UVC-Licht im Kampf gegen Keime
Ruetalo, Ramona Businger und
Michael Schindler vom Institut
für Medizinische Virologie und Epidemiologie der Viruskrankheiten an der Universitätsklink in
Tübingen diese Bedingungen. Die Studie zeigte, dass schon eine kurze Bestrahlung der SARS-
CoV-2 Viren mit UVC-Licht diese vollständig inaktivierten. Sie waren nicht mehr infektiös.

UVC-Strahlung zur Desinfektion und Dekontamination von Oberflächen und Aerosolen ist eine
lange etablierte Technologie. Die bisherigen Studien und Untersuchungen zeigten zwar eine
sehr hohe Wirkung gegen das SARS-CoV-2 Virus, jedoch nicht unter realen Bedingungen. Auch
waren in den bisherigen Studien die UV-Dosen, also wie lange und mit welchem Abstand eine
entsprechende Oberfläche bestrahlt werden sollte, um die Viren zu inaktivieren, nur
unzureichend definiert.

Inzwischen ist allen bekannt, dass sich das Virus hauptsächlich durch Aerosole verbreitet. Doch
wie infektiös ist das ausgeatmete Virus auf Oberflächen? Wie effizient wirkt UVC-Strahlung auf
diese Viren? Und, wie lange und mit welcher Intensität muss eine Oberfläche bestrahlt werden?

Es werden Folgende Themen beleuchtet und diskutiert:

2 von 5 28.09.2023, 11:10


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1. Infektiöse Viren auf Oberflächen

2. Die Wirksamkeit von UVC-Strahlung

3. Wie Wirksam ist UVC-Strahlung gegen COVID-19?

4. UVC-Strahlung zur Desinfektion von Oberflächen?

Infektiöse Viren auf Oberflächen


Um die Effizienz der UVC-Desinfektion zu testen und die Minimaldosis für eine Inaktivierung der
Viren herauszufinden, wurden die Viren in sogenannte 6-Well-Platten getupft und für zwei
Stunden getrocknet. Die anschließende Untersuchung zeigte, dass die Viren auch nach der
Trocknung im Grunde genommen noch genauso infektiös waren, wie „frisch“ aufgebracht. Das
lässt die Vermutung zu, dass ausgeatmete Viren für eine gewisse Zeit auf Oberflächen infektiös
bleiben.

Anschließend wurden die getrockneten Viren der UVC-Strahlung ausgesetzt. Verwendet


wurden drei UVC-Desinfektionsgeräte von Heraeus, die Soluva® pro UV-Desinfektionskammer,
das Soluva® pro HP UV-Desinfektionshandgerät und das akkubetriebene Handgerät SOLUVA®
Zone H (UVIS Surface) , alle mit einer Wellenlänge von 254 Nanometern (nm).

In der Desinfektionskammer wurden die Proben für sechzig Sekunden der UVC-Strahlung
ausgesetzt. Mit dem Soluva®pro UV-Desinfektionshandgerät wurden die Platten für zwei
Sekunden, jeweils bei fünf und zwanzig Zentimeter Abstand bestrahlt. Zusätzlich wurde mit
dem Handgerät im Abstand von zwanzig Zentimetern die Effizienz mit einer schnellen und einer
langsamen Bewegung über die Virusproben getestet, um eine Desinfektion von Oberflächen mit
dem Handgerät zu simulieren.

Mit dem kabellosen


Desinfektionshandgerät
SOLUVA® Zone H wurde
getestet, welche UV-Intensität
bei welchem Abstand von der
Oberfläche in welchem
Zeitraum erreicht werden
kann. Gleichzeitig wurde
geprüft ab wann mindestens Kabelloses UVC-Desinfektionsgerät Soluva
eine Desinfektion von 99,9999
Prozent, was der
wissenschaftlichen Einstufung von log 6 entspricht, erreicht ist. Dafür wurden die getrockneten
Virusproben in einem Abstand von 50 cm verschieden lang von 20 bis 2,5 Sekunden mit und
ohne 97-prozentigem UV-Filter bestrahlt, was einer UV-Dosis von 14 mJ/cm2 bis 0,21 mJ/cm2
entsprach.

Anschließend wurden die bestrahlten Viren aus allen Proben sowie nicht bestrahlte

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Gegenproben mit in einer Nährlösung wiederhergestellt und mit einer verdünnten Version der
ursprünglichen, nicht getrockneten Viren verglichen.

Signifikante Wirksamkeit
Die bemerkenswerten Ergebnisse zeigten, dass selbst bei der schnellen Bewegung im Abstand
von zwanzig Zentimetern, die eine Desinfektion von üblichen Oberflächen mit dem Handgerät
(Zone HP) simulieren sollte, in der Probe keine infizierten Zellen mehr nachgewiesen werden
konnten. Die Berechnungen ergaben, dass für alle bestrahlten Proben eine Infektionsreduktion
von mindestens 99,9999 Prozent erreicht wurde, was einer vollständigen Inaktivierung
entspricht.

Die Studie hat gezeigt, dass die Viren auch nach einer längeren Trocknungszeit noch sehr
infektiös auf den Oberflächen waren. Dies lässt vermuten, dass Schmierinfektionen tatsächlich
eine Rolle bei der Übertragung des Virus spielen könnten. Allerdings wurden die Virenproben
unter optimalen Bedingungen verarbeitet und untersucht. Ein Vergleich mit einer längeren
Trocknungszeit oder einer anderen Nährlösung könnte natürlich andere Ergebnisse
hervorbringen.

Mit dem Handgerät Soluva Zone H konnte aufgezeigt werden, dass bei einer Wellenlänge von
254 Nanometern mit einer Intensität von 3,5 mJ/cm2 bereits eine Reduktion der Virenlast von
über 99,9999 Prozent erreicht werden konnte, mit der halben Intensität von 1,75 mJ/cm2
allerding nur noch eine Reduktion um 93 Prozent. Die Beziehung zwischen der Inaktivierung der
Viren und der UVC-Bestrahlung verläuft also nicht linear.

SARS-CoV-2 besonders empfindlich


Im Vergleich zu einer vorangegangenen Studie wurde in dieser aufgezeigt, dass die benötigte
UVC-Dosis um eine Reduktion der Viruslast von 99,9999 Prozent zu erreichen um ein Vielfaches
niedriger liegt – 16 mJ/cm2 bei 254 nm im Gegensatz zu zuvor berichteten 1048 mJ/cm2. Eine
weitere Studie, in der UV-LED-Licht eingesetzt wurde, zeigte bei einer Bestrahlungsdauer von
drei Sekunden eine Virusinaktivierung von 99,7 Prozent. Eine Verlängerung der Bestrahlung auf
dreihundert Sekunden veränderte das Ergebnis allerdings nicht. Im Vergleich mit anderen
Erregern, wie Adenoviren oder Polioviren, zeigt sich in diesen Untersuchungen, dass SARS-
CoV-2 besonders empfindlich auf UVC-Licht zu reagieren scheint.

Fazit
Die Wissenschaftler belegten damit erneut, dass UVC-Strahlung nicht nur ein sehr wirksames
Mittel im Kampf gegen das SARS-CoV-2 Virus ist, sondern auch eine schnelle, kostengünstige
und zuverlässige Technologie zur Desinfektion von Oberflächen.

Quellen:
bioRxiv preprint doi: https://doi.org/10.1101/2020.09.22.308098 ; this version posted July 15,
2021; zuletzt aufgerufen am 01. Oktober 2021

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