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UVC-Strahlung zur Desinfektion und Dekontamination von Oberflächen und Aerosolen ist eine
lange etablierte Technologie. Die bisherigen Studien und Untersuchungen zeigten zwar eine
sehr hohe Wirkung gegen das SARS-CoV-2 Virus, jedoch nicht unter realen Bedingungen. Auch
waren in den bisherigen Studien die UV-Dosen, also wie lange und mit welchem Abstand eine
entsprechende Oberfläche bestrahlt werden sollte, um die Viren zu inaktivieren, nur
unzureichend definiert.
Inzwischen ist allen bekannt, dass sich das Virus hauptsächlich durch Aerosole verbreitet. Doch
wie infektiös ist das ausgeatmete Virus auf Oberflächen? Wie effizient wirkt UVC-Strahlung auf
diese Viren? Und, wie lange und mit welcher Intensität muss eine Oberfläche bestrahlt werden?
In der Desinfektionskammer wurden die Proben für sechzig Sekunden der UVC-Strahlung
ausgesetzt. Mit dem Soluva®pro UV-Desinfektionshandgerät wurden die Platten für zwei
Sekunden, jeweils bei fünf und zwanzig Zentimeter Abstand bestrahlt. Zusätzlich wurde mit
dem Handgerät im Abstand von zwanzig Zentimetern die Effizienz mit einer schnellen und einer
langsamen Bewegung über die Virusproben getestet, um eine Desinfektion von Oberflächen mit
dem Handgerät zu simulieren.
Anschließend wurden die bestrahlten Viren aus allen Proben sowie nicht bestrahlte
Gegenproben mit in einer Nährlösung wiederhergestellt und mit einer verdünnten Version der
ursprünglichen, nicht getrockneten Viren verglichen.
Signifikante Wirksamkeit
Die bemerkenswerten Ergebnisse zeigten, dass selbst bei der schnellen Bewegung im Abstand
von zwanzig Zentimetern, die eine Desinfektion von üblichen Oberflächen mit dem Handgerät
(Zone HP) simulieren sollte, in der Probe keine infizierten Zellen mehr nachgewiesen werden
konnten. Die Berechnungen ergaben, dass für alle bestrahlten Proben eine Infektionsreduktion
von mindestens 99,9999 Prozent erreicht wurde, was einer vollständigen Inaktivierung
entspricht.
Die Studie hat gezeigt, dass die Viren auch nach einer längeren Trocknungszeit noch sehr
infektiös auf den Oberflächen waren. Dies lässt vermuten, dass Schmierinfektionen tatsächlich
eine Rolle bei der Übertragung des Virus spielen könnten. Allerdings wurden die Virenproben
unter optimalen Bedingungen verarbeitet und untersucht. Ein Vergleich mit einer längeren
Trocknungszeit oder einer anderen Nährlösung könnte natürlich andere Ergebnisse
hervorbringen.
Mit dem Handgerät Soluva Zone H konnte aufgezeigt werden, dass bei einer Wellenlänge von
254 Nanometern mit einer Intensität von 3,5 mJ/cm2 bereits eine Reduktion der Virenlast von
über 99,9999 Prozent erreicht werden konnte, mit der halben Intensität von 1,75 mJ/cm2
allerding nur noch eine Reduktion um 93 Prozent. Die Beziehung zwischen der Inaktivierung der
Viren und der UVC-Bestrahlung verläuft also nicht linear.
Fazit
Die Wissenschaftler belegten damit erneut, dass UVC-Strahlung nicht nur ein sehr wirksames
Mittel im Kampf gegen das SARS-CoV-2 Virus ist, sondern auch eine schnelle, kostengünstige
und zuverlässige Technologie zur Desinfektion von Oberflächen.
Quellen:
bioRxiv preprint doi: https://doi.org/10.1101/2020.09.22.308098 ; this version posted July 15,
2021; zuletzt aufgerufen am 01. Oktober 2021