Bekanntmachung des Instituts für Wasser-, Boden- und Lufthygiene des Umweltbundesamtes
Einsatz von UV-Anlagen zur
Desinfektion von Trinkwasser 2. Mitteilung des Umweltbundesamtes nach Anhörung der Trinkwasserkommission des Umweltbundesamtes
A ufgrund des technischen Fortschritts
ist die Anwendung der UV-Anlagen zur Desinfektion kann Ressourcen- schutz und Aufbereitung nicht ersetzen, Desinfektion von Trinkwasser sicherer sondern allenfalls dort, wo es erforder- geworden. In der nachfolgenden Über- lich ist, ergänzen. Insbesondere sei dar- arbeitung der Empfehlung aus 1995 auf hingewiesen, daß nach heutigem (Bundesgesundhbl 1995; 38: 498) wird Wissen weder die Desinfektion mit zu- dies berücksichtigt. gelassenen Zusatzstoffen und Verfahren, Trinkwasser muß so beschaffen noch die Desinfektion mit UV-Strahlung sein, daß durch seinen Genuß oder Ge- geeignet ist, um Dauerformen von Para- brauch eine Schädigung der menschli- siten (Giardien, Kryptosporidien) mit chen Gesundheit – insbesondere durch hinreichender Sicherheit abzutöten. Krankheitserreger – nicht zu besorgen Deshalb sind vor der Desinfektion Maß- ist. Sofern dies nicht durch geeignete nahmen des Ressourcenschutzes erfor- Maßnahmen beim Grundwasserschutz, derlich und die Trinkwasseraufberei- der Gewinnung, der Aufbereitung und tung entsprechend der Regeln der Tech- Verteilung von Trinkwasser sicherge- nik durchzuführen. stellt ist, muß das Wasser vor der Abga- be als Trinkwasser desinfiziert werden. Hinweise zur Desinfektion Falls Trinkwasser direkt aus Oberflä- mit UV-Strahlung chenwasser gewonnen wird, ist immer eine Desinfektion erforderlich. Für die Wird eine Desinfektion mit UV-Strah- Desinfektion können Zusatzstoffe nach lung in Betracht gezogen, so wird emp- § 5 in Verbindung mit Anlage 3 Trink- fohlen, folgende Hinweise zu beachten: wasserverordnung (TrinkwV) in der Fas- sung der Bekanntmachung vom 5.12.1990 1. Vor Anwendung der UV-Bestrahlung (BGBl. I S. 2613, ber. BGBl. I 1991, S. 227) ist sicherzustellen, daß Anforderun- verwendet werden. Eine Desinfektion gen an das gewonnene und an das auf- mittels UV-Anlagen ist ebenfalls mög- bereitete Wasser, insbesondere hin- lich. Die Behandlung von Lebensmitteln, sichtlich der Trübung, des Eisen- und also auch von Trinkwasser, mit ultravio- des Mangangehaltes nach dem Stand letten Strahlen ist aufgrund von § 13 Abs. der Technik [1] eingehalten werden. 2 Nr. 1,2 des Lebensmittel- und Bedarfs- gegenständegesetzes in der Fassung vom 2. Eine hinreichend wirksame Desinfek- 8.7.1993 (BGBl I, S. 1169) in Verbindung tion von Trinkwasser mittels UV-An- mit § 2 Abs. 1 Nr. 1 der Lebensmittel-Be- lagen ist nur dann gewährleistet, wenn strahlungs-Verordnung vom 19.12.19959 ( eine Raumbestrahlung angewendet BGBl. I S. 761) zugelassen. wird, die eine Reduktion von Testor-
ganismen [2] um 4 log-Stufen sichert. stärke (W/m2) anzeigen. Eine Über- nach § 5 in Verbindung mit Anlage 3 Dieser Grundanspruch stellt hohe An- prüfung des Sensors während des Be- TrinkwV. forderungen an die Gestaltung der triebes (separate Öffnung oder Mög- Geometrie der Bestrahlungskammer, lichkeit des Austausches gegen einen 6. Durch UV-Bestrahlung wird keine an die Gleichmäßigkeit der Durch- Prüfsensor) muß gewährleistet sein. Desinfektionskapazität im Vertei- strömung und an die kammerinterne Im Wasserwerksbetrieb muß die An- lungssystem geschaffen. Sofern eine Strahleranordnung. lage entsprechend der im Typprü- Kontamination mit, oder eine Ver- fungsverfahren ermittelten Bedingun- mehrung von Krankheitserregern im 3. Für den Nachweis einer ausreichen- gen betrieben werden.Abschaltpunk- Verteilungssystem (Rohrnetz, Behäl- den Wirksamkeit der UV-Anlagen ist te des Sensors, die eine nach dem Typ- ter, Hausinstallationen) zu besorgen eine Biodosimetrie durchzuführen. prüfverfahren zu geringe Bestrahlung ist, muß eine Desinfektion mit Chlor Nach heutigem Wissen ist eine Raum- anzeigen, sind zu beachten, weil eine oder Chlordioxid erfolgen. bestrahlung in der UV-Anlage erfor- Desinfektion des Trinkwassers dann derlich, die einer Flächenbestrahlung nicht mehr gewährleistet wird und in der für die Biodosimetrie verwen- deswegen nicht auszuschließen ist, Literatur deten genormten UV-Testapparatur daß Trinkwasser entgegen den Vorga- [2] von 400 J/m2 entspricht. ben von § 1 TrinkwV abgegeben wird. 1. DVGW Regelwerk, Arbeitsblatt W 293 „UV-Anlagen zur Desinfektion von Trink- wasser” erein des Gas- und Wasserfaches 4. Der Nachweis der Wirksamkeit von 5. Bei bestehenden Anlagen ohne Typ- e.V., Bonn, neueste Ausgabe) UV-Anlagen kann durch Typprüfung prüfung muß davon ausgegangen 2. DVGW Regelwerk, Arbeitsblatt W 294 nach den Regeln der Technik [2] er- werden, daß sie für eine hinreichend „UV-Desinfektionsanlagen für die Trink- bracht werden. Es sollen nur typge- wirksame Desinfektion von Trinkwas- wasserversorgung – Anforderungen und prüfte UV-Anlagen eingesetzt wer- ser nicht geeignet sind. Sie müssen er- Prüfung“ Österreichisches Normungsinstitut, ÖNORM M 5873 „Anforderungen an Anlagen den. Zusätzlich soll ein Sensor an ge- setzt, nachgerüstet oder ergänzt wer- zur Desinfektion von Wasser mittels Ultravio- eigneter Stelle die an dieser Stelle den, z.B. durch Anlagen zur Desinfek- lett-Strahlen“ (jeweils neueste Ausgabe) herrschende absolute Bestrahlungs- tion mit geeigneten Zusatzstoffen
Bekanntmachung des Robert Koch-Instituts
Mitteilungen des Arbeitskreis
Blut des Bundesministeriums für Gesundheit Bei der 31. Sitzung des Arbeitskreis Blut tionaler Ebene bestehende Leitlinien für Der Arbeitskreis Blut begrüßt und am 2. Dezember 1998 wurde folgende die Blutspende empfehlen 15 Liter als unterstützt die von der Deut. Ges. für Stellungnahme (S3) verabschiedet: maximales Jahresspendevolumen; die Transfusionsmedizin u. Immunhämato- bisher vorliegenden wissenschaftlichen logie und der Arbeitsgemeinschaft Plas- Stellungnahme des Erkenntnisse reichen nicht aus, um fest- mapherese ausgehende Initiative, die in Arbeitskreis Blut zustellen, ob die Abnahme größerer Vo- der Arbeitsgruppe „Spendersicherheit lumina an Plasma nachteilige Auswir- bei intensivierter Plasmapherese“ zu- Zur Frage erhöhter Spendevolumina kungen auf die Gesundheit der Spender sammengeführt wurde, klinische Studi- bei der Plasmapherese haben kann (s. Empfehlung des Rates en zu Abnahmemengen bei der Plasma- der Europäischen Gemeinschaften vom pherese in Deutschland durchzuführen. In den bestehenden Richt- und Leitlini- 26. Juni 1998 über die Eignung von Blut- en verschiedener Länder in der europäi- und Plasmaspendern und das Screen- schen Gemeinschaft werden unter- ing von Blutspenden in der Europäi- Für den Arbeitskreis Blut: schiedliche Jahresspendevolumina für schen Gemeinschaft - 98/463/EG-, An- Prof. Dr. R. Burger, Vorsitzender Plasmaspender empfohlen.Auf interna- hang III). Prof. Dr. R. Kroczek, Geschäftsführer