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ATV-DVWK-Regelwerk

ATV-DVWK-A 134
Planung und Bau von Abwasserpumpanlagen
Juni 2000
ISBN 3-933707-47-1

Bearbeitung
Dieses Arbeitsblatt ist vom ATV-DVWK-Fachausschuss ES-3 „Abwasserpumpanlagen“ im
ATV-DVWK-Hauptausschuss ES “Entwässerungssysteme“ erarbeitet worden.

Dem ATV-DVWK-Fachausschuss ES-3 gehören folgende Mitglieder an:

Dr.-Ing. Peter Evers, Essen


Dipl.-Ing. Heinz Haendel, München († 1997)
Dipl.-Ing. Peter H. Hanitsch, Frankfurt am Main (Stellv. Obmann)
Dipl.-Ing. Günther Koch, Stuttgart
Dipl.-Ing. Lutz Naupold, Bremen
Dipl.-Ing. Wolfgang Tochtermann, Berlin (Obmann)
Dipl.-Ing. Manfred Tornow, Berlin
Dipl.-Ing. Bernd Zander, Braunschweig

Außerdem haben mitgewirkt:

Dipl.-Ing. Hansjoachim Mahret, Berlin


Dipl.-Ing. Dietrich Warnow, Berlin

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil
dieses Arbeitsblattes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form
– durch Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert oder in eine
von Maschinen, insbesondere von Daten-Verarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache
übertragen werden.

Benutzerhinweis
Dieses Arbeitsblatt ist das Ergebnis ehrenamtlicher,
technisch-wissenschaftlicher/wirtschaftlicher Gemeinschaftsarbeit, das nach den hierfür
geltenden Grundsätzen (Satzung, Geschäftsordnung der ATV und dem ATV-A400 )
zustande gekommen ist. Für dieses besteht nach der Rechtsprechung eine tatsächliche
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Vermutung, dass es inhaltlich und fachlich richtig sowie allgemein anerkannt ist.

Jedermann steht die Anwendung des Arbeitsblattes frei. Eine Pflicht zur Anwendung kann
sich aber aus Rechts- oder Verwaltungsvorschriften, Vertrag oder sonstigem Rechtsgrund
ergeben.

Dieses Arbeitsblatt ist eine wichtige, jedoch nicht die einzige Erkenntnisquelle für
fachgerechte Lösungen. Durch seine Anwendung entzieht sich niemand der Verantwortung
für eigenes Handeln oder für die richtige Anwendung im konkreten Fall; dies gilt
insbesondere für den sachgerechten Umgang mit den im Arbeitsblatt aufgezeigten
Spielräumen.

Vorwort
Vom Europäischen Komitee für Normung CEN wurde die von seinem Technischen Komitee
TC 165 „Abwassertechnik“ erarbeitete Norm EN 752-6 „Entwässerungssysteme außerhalb
von Gebäuden, Teil 6: Pumpanlagen“ herausgegeben. Sie war als Europäische Norm in das
Deutsche Normenwerk als DIN EN 752-6 zu übernehmen. In Ergänzung hierzu wurde das
bisherige Arbeitsblatt ATV-A 134 „Planung und Bau von Abwasserpumpwerken mit kleinen
Zuflüssen“ vom ATV-Fachausschuss 1.3 „Abwasserpumpanlagen“ überarbeitet und ergänzt,
so dass es wie die Norm für kleine und große Abwasserpumpstationen einschließlich ihrer
Druckleitungen angewendet werden kann.

Das Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 134 ergänzt die Norm DIN EN 752-6 und gibt weiter
gehende Hinweise und Anregungen, wie Pumpanlagen unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten geplant und gebaut werden können. Für Pumpanlagen bei
Druckentwässerungssystemen ist die DIN EN 1671 anzuwenden.

Es behandelt ausschließlich den Einsatz von Kreiselpumpen zur Abwasserförderung, wie


sie überwiegend eingesetzt werden. Dies schließt andere Förderaggregate (siehe
Kommunale Abwasserpumpwerke, Vulkan-Verlag) jedoch nicht aus. Die hier gemachten
Aussagen gelten gleichermaßen auch für derartige Pumpanlagen, soweit sie nicht andere
technische Lösungen bedingen. Es würde den Rahmen des Arbeitsblattes sprengen, auf sie
im Detail einzugehen.

Auch auf die Förderschnecke mit ihrem völlig anderen Förderprinzip und damit auch
anderen Baukonzept wurde verzichtet, obwohl gerade sie zur Hebung des Abwassers vor
Kläranlagen relativ häufig eingesetzt wird.

Die sie betreffenden speziellen Erfordernisse sind in der Norm DIN 1184
„Schöpfwerke/Pumpwerke“, Teil 4 „Schneckentrogpumpen – Richtlinien für die Planung“
festgeschrieben. Unter Beachtung der im vorliegenden Arbeitsblatt aufgezeigten
abwasserspezifischen Belange (z. B. Ex-Schutz) gelten sie gleichermaßen für
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Abwasserpumpanlagen.

Anlagen im Abwasserbereich werden in der Regel lange genutzt. Sie müssen zudem zum
Schutz der Gewässer vor Verunreinigung und zur Sicherung der Ortshygiene eine hohe
Verfügbarkeit haben. Dem Qualitätsgedanken wird eine hohe Bedeutung eingeräumt.
Kostenreduzierungen sind möglich. Sie dürfen aber nicht zu Lasten der Umwelt gehen.

Bei einem Vergleich sind immer sowohl die Investitions- als auch Betriebskosten mit den
sich aus beiden Komponenten ergebenden Jahreskosten zu betrachten.

1 Anwendungsbereich
Die Pumpanlage hat bei der Abwasserableitung ihre besondere Bedeutung dadurch, dass
sie durch die Vermeidung zu großer Tiefenlagen die Wirtschaftlichkeit eines
Entwässerungssystems verbessern kann. Sie ist weitgehend unabhängig von
topographischen Verhältnissen und ermöglicht es, Abflüsse auch in höher gelegene
Vorfluter und Kanäle einzuleiten. Des Weiteren können mittels Pumpanlagen Abwässer aus
verstreut liegenden Einzugsgebieten zu an geeigneter Stelle liegenden Reinigungsanlagen
gefördert werden.

Zur Beschickung und besonders zur Entleerung von Regenbecken werden ebenfalls häufig
Abwasserpumpen eingesetzt, die überwiegend in die Beckenanlagen integriert werden
(siehe ATV-A 166). Für diese gilt das Arbeitsblatt sinngemäß, jedoch sind die technischen
Anforderungen den beckenspezifischen Belangen anzupassen (z. B. Laufradform,
Kugeldurchgang, kein Dauerbetrieb).

Pumpanlagen eignen sich in größeren Netzen auch zur Abflusssteuerung.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dieses Arbeitsblatt nicht dort anzuwenden
ist, wo Sonderentwässerungsverfahren zur Anwendung kommen. Diese Fälle werden im
Arbeitsblatt ATV-A 116 behandelt.

2 Planung und Bemessung


Die Pumpanlage muss so bemessen werden, dass bei Berücksichtigung
ausreichender Reserven die gleiche Entsorgungssicherheit wie bei Ableitung im
freien Gefälle erreicht wird.

Die an eine Abwasserpumpanlage zu stellenden Grundanforderungen sind ein


automatischer, störungsarmer Betrieb, bei dem die unhygienischen und gefährlichen
Wartungsarbeiten auf ein Minimum beschränkt bleiben.

Die für die Planung und Bemessung anzustellenden Vorbetrachtungen, die für die Auswahl
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