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Kapitel 2: System und Systemkontext abgrenzen

Im RE werden im Entwicklungsprozess eines Zur Abgrenzung des Systemkontexts wird daher


System und
Systems alle relevanten Aspekte in der zwischen zwei Abgrenzungsprozessen
Systemkontext Kontextgrenzen
Umgebung des Systems identifiziert, um die unterschieden: Systemabgrenzung: Im Rahmen
bestimmen:
Anforderungen korrekt zu spezifizieren. Dabei der Systemabgrenzung wird die Systemgrenze
wird eine Sollperspektive eingenommen, um bestimmt, die festlegt, welche Aspekte durch das
den Ausschnitt der Realität zu bestimmen, der geplante System abgedeckt werden sollen und
das System und seine Anforderungen welche Aspekte Teil der Umgebung dieses
beeinflusst. Systems sind. Kontextabgrenzung: Im Rahmen
der Kontextabgrenzung wird die Grenze des
Def.: Der Systemkontext ist der Teil der Kontexts zur irrelevanten Umgebung hin
Die Definition des Systemkontexts liegt in der Verantwortung des
Umgebung eines Systems, der für die bestimmt, indem analysiert wird, welche Aspekte
Requirements Engineering. Um den Systemkontext zu definieren ist es
Definition und das Verständnis der in der Umgebung eine Beziehung zu
notwendig, diesen sowohl von dem zu entwickelnden System als auch vom
Anforderungen des betrachteten Systems dem geplanten System haben.
irrelevanten Teil der Realität abzugrenzen.
relevant ist.

Mögliche Aspekte im Systemkontext gehören:


Personen, Systeme im Betrieb, Prozesse,
Ereignisse, Dokumente

Die Systemgrenze separiert das geplante System von seiner Umgebung. Sie grenzt den im Aspekte im Systemkontext können auch Geschäftsprozesse, technische Prozesse,
Rahmen des Entwicklungsprozesses gestaltbaren und veränderbaren Teil der Realität von Personen, Organisationsstrukturen und Bestandteile der IT-Infrastruktur sein.
Aspekten in der Umgebung ab, die durch den Entwicklungsprozess nicht verändert werden
können.
Systemgrenzen
festlegen: Zur Identifikation der Schnittstellen des Systems mit der Umgebung können u.a. die Quellen
Sämtliche Aspekte, die innerhalb der Systemgrenzen liegen, können somit im und Senken des geplanten Systems betrachtet werden. Quellen liefern Eingaben für das
Systementwicklungsprozess verändert bzw. gestaltet werden. In den Systemgrenzen kann System. Senken erhalten Ausgaben vom System. Möglichen Quellen und Senken eines
sich z.B. ein aus Hardware und Software bestehendes System befinden, das durch das Systems sind: Stakeholder und existierende Systeme.
geplante System ersetzt werden soll.

Die Kontextgrenze differenziert in der Umgebung des geplanten Systems zwischen Kontextaspekten,
d.h. Aspekten der Umgebung, die im Requirements Engineering (z.B. als Anforderungsquellen)
berücksichtigt werden müssen, und Aspekten, die für das geplante System irrelevant sind.
Kontextgrenze Arten von Aspekten
bestimmen: im Systemkontext
Definition: Die Kontextgrenze separiert den relevanten Teil der Umgebung eines geplanten Systems
vom irrelevanten Teil, d.h. dem Teil der Umgebung, der keinen Einfluss auf das geplante System und
damit auch keinen Einfluss auf die Anforderungen dieses Systems hat.

Zur Dokumentation des Systemkontexts (insbesondere der System- und Kontextgrenzen) werden oftmals Use-Case oder
Datenflussdiagramme eingesetzt. Bei der Kontextmodellierung auf der Basis von Datenflussdiagrammen werden die Quellen und
Senken in der Umgebung des Systems modelliert, die Ursprung oder Endpunkt von Datenflüssen (bzw. Materialflüssen, Energieflüssen,
Systemkontext
Geldflüssen) zwischen dem betrachteten System und der Umgebung darstellen. In Use-Case-Diagrammen werden die Akteure (z.B.
dokumentieren:
Personen oder andere Systeme) in der Umgebung des Systems und deren Nutzungsbeziehungen mit dem zu entwickelnden System
modelliert. Zur Modellierung des Systemkontexts können auch UML-Klassendiagramme verwendet werden. Um den Systemkontext
eines Systems möglichst vollständig zu dokumentieren, werden in der Regel verschiedene Dokumentationsformen eingesetzt.

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