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Informationssysteme,

Wettbewerbsfähigkeit und digitale


Geschäftsmodelle
Am 04.11.2021

Verständnis der Wirtschaftsinformatik


Kernannahme:

 Informationssysteme sind soziotechnische Systeme


- Haben menschliche und maschinelle Komponenten
- Erfordern soziale, organisatorische, technologische, personelle und intellektuelle Investition
- Sollten strategisch eingebunden sein
- Ziehen Verwaltungsaufwand vielfältige Auswirkungen nach sich
 Daher ist die Wirtschaftsinformatik ein interdisziplinäres Fach

Soziotechnische Systeme
„Ein Computer wird erst wirklicher Computer, wenn er zum Teil einer Mensch-Maschine-Einheit
geworden ist. Wenn Text geschrieben wird, tut das nicht allein der Mensch, aber es ist auch nicht
allein der Computer, der den Text schreibt; erst die Arbeitseinheit von Mensch und Computer bringt
die Textverarbeitung zuwege.“

Informations- und Kommunikationssysteme


 Sind soziotechnische Systeme, die menschliche und maschinelle Komponenten (Teilsysteme) als
Aufgabenträger umfassen, die voneinander abhängig sind, ineinandergreifen und / der
zusammenwirken.
 Im Mittelpunkt steht die Unterstützung bei der Erfüllung betrieblicher Aufgaben.
 Der Begriffsbestandteil Information verdeutlicht, dass es primärer Zweck dieser Systeme ist, die
Informationsnachfrage von Aufgabenträgern (sei es Mensch oder Maschine) zu befriedigen.
 Art und Umfang des Informationsbedarfs ergeben sich aus den in Wirtschaft und Verwaltung zu
erfüllenden Aufgaben.
 Der Begriffsbestandteil Kommunikation verdeutlicht, dass eine Koordination zwischen
arbeitsteilig wirkenden Aufgabenträgern stattfindet.
 Ziel ist die optimale Bereitstellung von Information und Kommunikation für betriebliche
Aufgaben nach wirtschaftlichen Kriterien

Wirtschaftsinformatik
 Die Wirtschaftsinformatik versteht sich als:
- Realwissenschaft, da Phänomene der Wirklichkeit untersucht werden
- Formalwissenschaft, da die Beschreibung, Erklärung, Prognose und Gestaltung von IS der
Entwicklung und Anwendung formaler Beschreibungsverfahren und Theorien bedürfen.
- Ingenieurwissenschaft, da insbesondere die Gestaltung von IS eine Konstruktionssystematik
verlangt.
 Wirtschaftsinformatiker verwenden Methoden und Werkzeuge aus den Real-, Formal- und
Ingenieurwissenschaften und entwickeln diese weiter
 Bei der Auswahl und der Kombination der Methoden/Werkzeuge stehen nicht nur Fragen
- der technischen Wirksamkeit,
- sondern insbesondere auch ökonomische und soziale Aspekte im Vordergrund Berufsfelde

Berufsfelder

IT-Kernberufe IT-Mischberufe („Hybrid- IT-Randberufe


Fachleute“)
 von IT-Spezialisten und  berücksichtigen  Benutzung fertiger
Systemanalytikern aufgrundihrer Ausbildung Anwendungsprogramme,
durchgeführt Aspekte der Kernsowie der die Mitarbeitern etwa in
Randberufe Schulungen
vermitteltwurde
 Aufgabe: Planung,  dkoordinierende Funktion
Entwicklung, zwischen IT- Spezialisten
Dokumentation und und Anwendungsseite
Einführung von Hard-
Softwaresystemen
 Erfassung der  Beratungs- und
Auswirkungen auf Aufbau- Organisationsleistung im
und Ablauforganisation Vordergrund
 Berufsbezeichnungen:  •Berufsbezeichnungen:
- Network Operator - IT-Berater
- Application/ Web - InhouseConsultant
Developer - IT-Projektmanager
- System Analyst - IT-Controller
- Softwareentwickler
- SoftwareArchitect
- Systems Engineer
Einsatzgebiete
IT-Abteilung Fachabteilung mit IT-Bezug Entrepeneur
 Systementwicklung  Controlling  Einsatz von
Informationssystemen
ermöglicht Produkt oder
Prozess-innovationen
 Systemanalyse  Logistik  Geschäftsmodellinnovationen
 Benutzerberatung  Beschaffung  Beispiel: „Electronic
Commerce“
 IT-Controlling  Vertrieb und Marketing
 IT-Organisation

Perspektiven der WI auf Unternehmen


Für die Wirtschaftsinformatik ist die Gestaltung und der Einsatz von Informationssystemen in
Unternehmen von besonderem Interesse.

- Strukturorientierte, mikroökonomische Perspektive


- Verhaltenstheoretische Perspektive
- Systemtheoretische Perspektive

Definition(Unternehmen – Strukturorientierte Sicht):


 Ein Unternehmen ist eine stabile, formale, soziale Struktur, die Ressoucen aus der
Unternehmensumwelt zu Produkten verarbeitet
 Kapitel und Arbeitskraft werden vom Unternehmen durch den Produktionsprozess in Produkte
und Dienstleistungen umgewandelt
 Produkte und Dienstleistungen werden von der Umwelt verbraucht
 Kapitel und Arbeitskraft sind Produktionsfaktoren in der Feedback-Schleife

Definition(Unternehmen – Verhaltenstheoretische Sicht):


 realistischere, verhaltensorientierte Definition eines Unternehmens, die stärker organisatorische
Aspekte betont
 Unternehmen als Sammlung von Rechten, Priviligien, Verpflichtungen, die im Laufe der Zeit
durch Konflikte und Konfliktbewältigung ausgewogen verteilt werden
 Aufbau neuer Informationssysteme verändert Rechte, Priviligien, etc, die sich über einen
bestimmten Zeitraum hinweg ausgebildet haben

Die wechselseitige Beziehung zwischen Unternehmen und IT


 Systemtheoretische Sichtweise: Der Begriff System ist das Grundkonzept
 Unternehmen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ziele und Mittel und weisen unterschiedliche
Strukturen und Formen auf
 Komplexe Interaktion zwischen IT und Unternehmen
 Management muss möglichst fundierte Entscheidungen über Informationssysteme treffen

Entwicklung zur zunehmend strategischen Rolle von Informationssystemen in


Unternehmen: Das vernetzte Unternehmen
Entwicklung zur zunehmend strategischen Rolle von Informationssystemen in Unternehmen und wie
diese durch Interaktion zwischen Unternehmen und IT beeinflusst wird:

 Exponentieller Zuwachs an Rechenleistung und Vernetzung


 Informationsaustausch mit geringer Zeitverzögerung
 (überbetriebliche) Geschäftsprozessoptimierung möglich
 Veränderte Strukturen, Tätigkeitsbereiche, Berichts- und Kontrollmechanismen, Arbeitsabläufe,
Produkte und Dienstleistungen

Zuwachs an Rechenleistung und Vernetzung: Law of Mass Digital Storage


 Kosten von Datenspeichern sinken exponenziell seit 1950.
 Seit dem ersten (magnetischen) Datenspeicher (1955), sind die Kosten der Speicherung von 1KB
Daten exponentiell gefallen, d.h.,
 Für jeden Dollar kriegt man alle 15 Monate doppelt so viel Speicher

Veränderung durch schnelleren Informationsaustausch: Flachere


Organisationshierarchien
 Hierarchien sind auch in vernetzten Unternehmen vorhanden.
 vernetzte Unternehmen entwickeln „optimale Hierarchien“: Entscheidungsbefugnis ist
ausgewogen verteilt
 flache Strukturen besitzen weniger Managementebenen
 Mitarbeiter auf unteren Ebenen erhalten umfassendere Entscheidungsbefugnis
Geschäftsprozessoptimierung
- Trennung von Arbeit und Standort
- Umstrukturierung von Arbeitsabläufen

Definition(Unternehmensübergreifende Systeme):
 Informationssysteme, die den Informationsfluss über Unternehmensgrenzen hinweg
automatisieren und ein Unternehmen mit seinen Kunden, Distributoren oder Lieferanten
verbinden.

Strategische Rollen von IS in Organisationen


- Operational excellence
- New products, services, and business models
- Decreased Asset Intensit
- Customer and Supplier intimacy
- Improved decision making
- Competitive advantage
- Survival

Operational Excellence
 Effizienzverbesserungen, um höhere Profitabilität zu erreichen
 Klassische IT-basierte Prozessverbesserung
 Rolle von IS: Werkzeug zur Erzielung von Effizienz- und Produktivitätsvorteilen
 Beispiele: Paypal, Online workflows, Walmart’s RetailLink system

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