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Management
IM_EAM, SS 2018, EAMgmt#SS18
Teil 3
EAM Bestandteile /
Unternehmensarchitekturebenen
Ein Rahmenwerk gibt im Wortsinn den äußeren Rahmen für etwas, das dann
innerhalb dieses Rahmens ausgestaltet wird. Hierbei sollte ein solches
Rahmenwerk einerseits klare Richtlinien und Grenzen des Handelns
vorgeben, andererseits so wenig wie möglich enge Handlungs- oder
Ausgestaltungsanweisungen geben. … Umso breiter die Zielgruppe eines
Rahmenwerks ist, umso eingeschränkter wird es für Praktiker als Guidance
zur Entwicklung konkreter Ausgestaltungen geeignet sein.
Quelle: https://www.internerevisiondigital.de/978-3-503-15688-7_5854
Wichtige IT Frameworks
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 4
COBIT ist ein Referenzmodell für die Menge aller Managementprozesse einer
IT. Es wird daher auch als Referenzmodell für IT-Governance und das IT
Management der Unternehmens-IT bezeichnet.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/COBIT, KELLER, Wolfgang, 2017. IT-Unternehmensarchitektur: von der Geschäftsstrategie zur optimalen IT-Unterstützung, p328
COBIT 5, TOGAF, ITIL, CMMI und mehr
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 6
Das COBIT 5-
Prozessreferenzmodell
definiert 37 Prozesse,
welche in fünf Domänen
gruppiert sind, davon
eine Governance-
Domäne (EDM) und vier
Management-Domänen
(APO, BAI, DSS und
MEA), auch als PBRM
(Plan, Build, Run,
Monitor) bezeichnet.
ITIL Bereiche
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 8
Vorteile: Nachteile
• Unterstützung des Geschäftszwecks • Investitionsaufwand
• Hilft Komplexitäten beherrschen
• Treibende Kräfte erforderlich
• Flexibilität und Versatilität
• Erfahrung notwendig
• Entscheidungshilfe leistend
• Durchsetzung von Standards
• Unterstützt Integration
• Interoperabilität
• Ganzheitlichkeit
• Strukturierung
• Unterstützt Datenmanagement
• Verbindet Prozesse mit IT
• Optimiert Prozesse
• Erhöht Sicherheit
• Unterstützen bei Wissenssicherung
Zachman Enterprise Architecture Framework
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 10
Unternehmensmodell Konzeptionell
Geschäftsprozessmod Geschäftslogistiksyste
(Konzeptionell) Datenmodell/ Arbeitsablaufmodell Ablaufplan Geschäftsplan
ell m
→ Rolle: Besitzer Objektmodell
Systemmodell
Logisches Systemarchitekturmo Distributed Systems Human-Interface-
(Logisch) Prozessstruktur Geschäftsregelmodell
Datenmodell dell Architecture Architektur
→ Rolle: Designer
Technologiemodell
Physische Daten/ Technologie- Technologiearchitektu Darstellungsarchitekt
(Physisch) Kontrollstruktur Regeldesign
Klassenmodell designmodell r ur
→ Rolle: Builder
Detaillierte Darstellung
(Aus dem Kontext
Datendefinitionen Programm Netzwerkarchitektur Sicherheitsarchitektur Zeitplan Regelspezifizierung
heraus)
→ Rolle: Programmierer
Unternehmen Eingeschlossener
Nutzbare Daten Anwendungszweck Nutzbares Netzwerk Arbeitsorganisation Arbeitsweise
→ Rolle: Nutzer Zeitplan
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Zachman_Framework
Zachman EAF - Bewertung
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 11
• Vorteile
– Ganzheitlicher Beschreibungsansatz für das Architekturmanagement
– Einführung von Sichten und Perspektiven
– Integration von Business und IT
• Nachteile
– Sehr abstrakt
– Enthält wenig verbindliche Aussagen über Vorgehen
– Organisatorische Aspekte (Gremien, Rollen, Architekturprozesse) sind nicht
Teil des Frameworks
Zusammenfassung TOGAF
• TOGAF 9 hat seine Stärke im Bereich der ADM (Architecture Development Method)
• Projektarchitektur für große Projekte
• Der strategische Teil von IT-Unternehmensarchitektur wird nur am Rande gestreift
– IT-Strategie
– IT-Portfolio-Management
• Für ein Management der IT-Unternehmensarchitektur benötigen man deutlich mehr als TOGAF
Bewertung
• TOGAF
– Ist anbieter-, werkzeug- und branchenneutral
– Hat sich in der Praxis als De-facto-Standard etabliert
– Werkzeuge und Personen können zertifiziert werden
– Ist ein Framework (generisch) und muss auf die Organisation angepasst werden
• Vorteile
– Umfassend
– Methodisch
– Hebt die Geschäftssicht bei IT-Projekten hervor (Top-down-Ansatz)
• Nachteile
– Komplex, dadurch Anpassung an die Organisation herausfordernd
– Stark projektorientiert
Laden Sie sich folgendes EAM-Tool herunter, installieren Sie dieses und
beginnen Sie Ihre Ergebnis der Übung 2 von letzter Woche darin abzubilden.
• EAM Bestandteile
• IT Strategie
• Architekturprinzipien
• Architekturschichten
EAM Bestandteile
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 17
Enterprise Architecture Management
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 18
Quelle: Federal Chief Information Officers Council 2012, Quelle: HANSCHKE, Inge, 2016. Enterprise Architecture Management - einfach und effektiv, p8
EAM-Bestandteile
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 19
Quelle: KELLER, Wolfgang, 2017. IT-Unternehmensarchitektur: von der Geschäftsstrategie zur optimalen IT-Unterstützung, p31
EAM-Bestandteile
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 20
Project Portfolio Management Projekte nach ihrem Wertbeitrag zum EAM priorisieren
Strategies and Goal Management Abgleich der EAM Aktivitäten mit der Unternehmensstrategie
Business Objects Management Untersuchung von Geschäftsobjekten, wie Produkt oder Angebot innerhalb
der Wertschöpfungskette
Enterprise Architecture
Capability Model
nach Mike Walker
Quelle: http://www.mikethearchitect.com/2010/07/the-enterprise-architecture-capability-model-eacm.html
EAM-Bestandteile
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 23
Quelle: HANSCHKE, Inge, 2016. Enterprise Architecture Management - einfach und effektiv, p15ff
EAM-Bestandteile
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 24
Quelle: HANSCHKE, Inge, 2016. Enterprise Architecture Management - einfach und effektiv, p16
Strategisches IT-Management
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 29
Quelle: https://www.scheer-group.com/consulting/management-consulting/strategisches-it-management/
Strategisches IT-Management
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 30
Quelle: https://www.scheer-group.com/consulting/management-consulting/strategisches-it-management/
Unternehmensarchitektur im Zusammenhang
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 31
Geschäft IT
Quelle: KELLER, Wolfgang, 2017. IT-Unternehmensarchitektur: von der Geschäftsstrategie zur optimalen IT-Unterstützung, p28
Strategie
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 32
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Strategie_(Wirtschaft)
Bedingungen für eine Strategie
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 33
Trivialstrategien
• in der Praxis kann man auch „Trivialstrategie“ beobachten, wie
„Kundenorientierung“ bei einem Nicht-Monopolisten
• eine solche Strategie ist keine, weil es dazu sowieso keine Alternativen
gibt.
• Das Einschränken der Wege ist nur dann sinnvoll, wenn es mindestens 2
mögliche Wege zur Erreichung des Zieles gibt
Quelle: KELLER, Wolfgang, 2017. IT-Unternehmensarchitektur: von der Geschäftsstrategie zur optimalen IT-Unterstützung, p66
Bausteine einer IT Strategie
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 34
Geschäftsstrategie
Anwendungsstrategie Infrastrukturstrategie
Personal- und
IT-Architektur Finanzwerkzeuge
Beschaffungsstrategie
Quelle: KELLER, Wolfgang, 2017. IT-Unternehmensarchitektur: von der Geschäftsstrategie zur optimalen IT-Unterstützung, p70
Was sollte eine IT Strategie beinhalten
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 35
Strategieraster der
Gartner Group
Datenschutzgesetze?
Quelle: KELLER, Wolfgang, 2017. IT-Unternehmensarchitektur: von der Geschäftsstrategie zur optimalen IT-Unterstützung, p68ff
Strategiemuster: Synergistische IT-Strategien
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 36
• Setzen, wie der Name sagt, auf das Heben von Synergieeffekten und auf
„Economies of Scale“.
• Dabei werden meist redundante Funktionen eliminiert und es wird auf
„Shared Services“ gesetzt.
• Synergistische Strategien passen gut zu „Kostenführerschaft“
beziehungsweise zu „Operational Excellence“
• Man findet sie typisch in Unternehmen der sog. „old economy“
Abstraktes Beispiel
• stellen weniger die Kosten in den Mittelpunkt, als viel mehr die optimale
Leistung für die zu unterstützenden Geschäftsbereiche
• Diese Strategie passt daher zu innovativen Industrien und zu Strategien
der Leistungsführerschaft (Product Leadership)
• Shared Services werden zwar genutzt - aber nur so weit, wie sie die
Leistungserbringung nicht stören
Abstraktes Beispiel
Quelle: KELLER, Wolfgang, 2017. IT-Unternehmensarchitektur: von der Geschäftsstrategie zur optimalen IT-Unterstützung, p67, p72
Der Maxime Prozess
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 41
Quelle: http://gerdum.de/it-strategie.html, KELLER, Wolfgang, 2017. IT-Unternehmensarchitektur: von der Geschäftsstrategie zur optimalen IT-Unterstützung, p73
Beispiel Business- und IT-Maxime
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 42
• Business-Maxime
– Die Erzeugung von Synergien im Backoffice-Bereich wird überall dort
vorgenommen, wo die Markenidentität nicht eingeschränkt wird.
• IT-Maxime
– Definition von Standardarchitekturen und Plattformen und rigide
Durchsetzung dieser Architekturen und Standards
– Vereinheitlichung von operativen Systemen, wo immer das wirtschaftlich
machbar ist.
– Unterstützung des Business bei der Vereinheitlichung von Geschäftsprozessen
Quelle: KELLER, Wolfgang, 2017. IT-Unternehmensarchitektur: von der Geschäftsstrategie zur optimalen IT-Unterstützung, p73
Durchsetzen einer IT Strategie
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 43
Quelle: KELLER, Wolfgang, 2017. IT-Unternehmensarchitektur: von der Geschäftsstrategie zur optimalen IT-Unterstützung, p121
Übung 3-2
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 44
Als neuer Chefarchitekt der IT bei Audi sollen Sie Ihrem CIO einen Vorschlag
für eine IT Strategie unterbreiten. Ihnen steht dafür der Audi Geschäftsbericht
2017 zur Verfügung, der ab Seite 96 entsprechende Informationen enthält.
Quelle: www.audi.com/gb17
Übung 3-2: ArchiMate Framework
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 45
Quelle: http://pubs.opengroup.org/architecture/archimate3-doc/chap03.html#_Toc489945971
Übung 3-2: ArchiMate Summary of Motivation
Elements
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 46
Quelle: http://pubs.opengroup.org/architecture/archimate3-doc/chap06.html#_Toc489946010
Übung 3-2: ArchiMate Motivation Elements
Metamodel
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 47
Quelle: http://pubs.opengroup.org/architecture/archimate3-doc/chap06.html#_Toc489946010
Übung 3-2: ArchiMate Summary of Strategy Elements
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 48
Quelle: http://pubs.opengroup.org/architecture/archimate3-doc/chap04.html#_Toc489945984
Übung 3-2: ArchiMate Strategy Elements Metamodel
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 49
Quelle: http://pubs.opengroup.org/architecture/archimate3-doc/chap06.html#_Toc489946010
Übung 3-2: ArchiMate Beispiel
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 50
Quelle: http://pubs.opengroup.org/architecture/archimate3-doc/chap06.html#_Toc489946010
Übung 3-2: BMW Strategy NUMBER ONE > NEXT
(1/2)
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 51
ZIELBILD
Wir sind Number ONE.
Wir begeistern Menschen in Bewegung:
Wir gestalten die INDIVIDUELLE PREMIUM-MOBILITÄT von morgen.
WETTBEWERBSVORTEIL
Durch den direkten Kundendialog haben wir ein einzigartiges Kundenverständnis. Dabei fokussieren wir uns ausschließlich auf Premium-Produkte
und -Services. Wir antizipieren Bedürfnisse und Wünsche. Und setzen diese schnell und gezielt in innovative und emotionale Lösungen und
Erlebnisse um.
Quelle: https://www.bmwgroup.com/de/unternehmen/strategie.html
Übung 3-2: BMW Strategy NUMBER ONE > NEXT
(2/2)
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 52
STRATEGISCHE STOSSRICHTUNGEN
UNTERNEHMENSKULTUR
Quelle: https://www.bmwgroup.com/de/unternehmen/strategie.html
Übung 3-2: Lösung?
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 53
Inspirieren
• Die IT ist Innovationstreiber und transferiert systematisch IT-Trends in die IT-
Systeme des Unternehmens.
Architekturprinzipien
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 54
Architekturprinzipien
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 55
• Sie sollten sehr stabil und dauerhaft gültig sein sowie nur einer sehr
seltenen Änderung unterliegen
• Architekturprinzipien
• reflektieren den unternehmensweiten Konsens hinsichtlich der Grundsätze zur IT-
Architektur
• sind Teil der Basis für zukünftige IT-Entscheidungen
Strategische IT-
Übergeordnete Prinzipien
Entscheidungen
Ableitung /
Präzisierung
Domänenprinzipien Domänengestaltung
Ableitung /
Präzisierung
• Name
des Architekturprinzips
• Statement / Aussage
beschreibt kurz und eindeutig die zugrundeliegende Regel
• Rationale / Begründung
benennt den Nutzen des Architekturprinzips für das Unternehmen
• Implications / Auswirkungen
listen die Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit das
Architekturprinzip realisiert werden kann
Statement / Aussage
• Die IT-Organisation ist für die Betreuung und Implementierung der IT-Prozesse und
der Infrastruktur verantwortlich, so dass die definierten Anforderungen bezüglich
der Funktionalität, Service Levels, Lieferung und Zeitvorgaben erfüllt werden.
Rationale / Begründung
• Es ist eine Richtlinie des Unternehmens, die Erwartungen der Fachseite an
Geschäftsfähigkeiten und Kosten so abzustimmen, dass die Projekte kosteneffektiv
durchgeführt werden. Effektive und effiziente Lösungen sollen vernünftige Kosten
und klaren Nutzen haben.
Implications / Auswirkungen
• Ein Prozess, der die Projekte priorisiert, muss etabliert werden.
• Die IT-Organisation benötigt Prozesse für das Erwartungsmanagement der
Businesseinheiten.
• Die zur Entwicklung qualitativer Lösungen benötigten Modelle für Daten,
Anwendungen und Technologie müssen entwickelt werden.
Name
• Separation of Concerns
Statement / Aussage
• Eine Komponente ist für genau eine klar abgrenzbare Aufgabe zuständig.
Rationale / Begründung
• Komponente muss seltener gewartet werden, es gibt "nur einen Grund"
für Veränderungen
• Kosteneffizientes Design, Logik wird nicht doppelt implementiert
• Architektur ist leicht verständlich, damit auch besser gegen Wildwuchs
(unsinnige Erweiterungen) gefeit
Ist Ziel
Begründung:
Der erste Absatz dieses Feldes enthält eine Detaillierung der Zielposition und erklärt die Gründe, weshalb diese Position
als Idealzustand bzw. Ausrichtung in der Architekturgestaltung betrachtet wird.
Die folgenden Absätze erläutern den Stellenwert der dargestellten Zielposition in Bezug auf übergeordnete Architekturziele
bzw. die Gesamtzielarchitektur. Die Bedeutung und der Stellenwert jedes einzelnen Prinzips ist oftmals nur durch den
Rückbezug auf die Zielarchitektur als Ganzes zu erschließen.
Diskussion und Implikationen:
Hier werden das Architekturprinzip und die angegebene Zielposition weiter diskutiert. Beispielsweise werden
Randbedingungen und Nachteile bei der Durchsetzung der Zielposition aufgelistet, oder Auswirkungen auf Projektbudgets
und Projektzeiten dargestellt. Risiken oder kritische Einflussfaktoren sowie mögliche Falschinterpretationen des
Architekturprinzips werden, soweit bekannt, ebenfalls skizziert.
Mit den Erfahrungen aus Veröffentlichung und Umsetzung des Prinzips werden weitere Hinweise und Erkenntnisse in
dieses Feld aufgenommen. Zusätzlich können hier Querbezüge zu anderen Prinzipien angeführt werden.
Architekturprinzipien – Beispiel
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 63
Begründung:
Geschäftsdaten gehören zu den wertvollsten Gütern des Unternehmens und bilden die wichtigste Quelle für
Entscheidungen. Geschäftskritische Daten müssen logisch und ggf. physisch gemeinsam verwendet werden, soweit es
die Geschäftsprozesse zulassen. Hierbei sind IT-Sicherheit, Vertraulichkeit und Performanz wichtige zu beachtende
Aspekte. Die Informationsarchitektur soll so gestaltet sein, dass Datenmitverwendung („Sharing“) ermöglicht und gefördert
wird.
Datenmitverwendung erhöht die Datenqualität (insbesondere Integrität). Falls Kunden Zugriff auf gemeinsam verwaltete
Daten haben, erwarten und erhalten sie die bestmögliche Datenqualität.
Diskussion und Implikationen:
Physische Datenmitverwendung fördert Datenintegrität, kann aber schnell zu massiven Performanz-Engpässen führen.
Sie kann auch ein Problem darstellen, wenn verschiedene technische (interne) Applikationsdaten zusammen mit
(gemeinsamen) Geschäftsdaten gehalten werden: In solchen Fällen entstehen typischerweise sehr komplexe technische
Datenbankdesigns.
Für physische Datenmitverwendung werden aufgrund der Erfüllung der einzelnen Applikationsanforderungen
hochverfügbare Datenspeicher benötigt. Dies kann die Datenspeicherung verteuern und ist entsprechend einzuplanen.
Grundsätze für Architekturprinzipien
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 64
• Geschäftsprinzipien
betreffen Geschäftsstrategie, Steuerung, Organisation und
Geschäftsprozesse im Hinblick auf die IT
• Datenprinzipien
beschreiben die wesentlichen Grundsätze zum Umgang mit
Unternehmensdaten
• Applikationsprinzipien
definieren die Leitlinien für Anwendungssysteme
• Technologieprinzipien
legen die grundlegenden Rahmenbedingungen für technologische
Entscheidungen fest
Quelle: TOGAF 9.1
TOGAF Architekturprinzipien
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 67
1 Primacy of Principles These principles of information management apply to all organizations within
the enterprise.
2 Maximize Benefit to the Enterprise Information management decisions are made to provide maximum benefit to
the enterprise as a whole.
3 Information Management is Everybody's All organizations in the enterprise participate in information management
Business decisions needed to accomplish business objectives.
4 Business Continuity Enterprise operations are maintained in spite of system interruptions.
5 Common Use Applications Development of applications used across the enterprise is preferred over the
development of similar or duplicative applications which are only provided to
a particular organization.
6 Compliance with Law Enterprise information management processes comply with all relevant laws,
policies, and regulations.
7 IT Responsibility The IT organization is responsible for owning and implementing IT processes
and infrastructure that enable solutions to meet user-defined requirements
for functionality, service levels, cost, and delivery timing.
8 Protection of Intellectual Property The enterprise's Intellectual Property (IP) must be protected. This protection
must be reflected in the IT architecture, implementation, and governance
processes.
9 Data is an Asset Data is an asset that has value to the enterprise and is managed accordingly.
10 Data is Shared Users have access to the data necessary to perform their duties; therefore,
data is shared across enterprise functions and organizations.
11 Data is Accessible Data is accessible for users to perform their functions.
12 Data Trustee Each data element has a trustee accountable for data quality.
13 Common Vocabulary and Data Definitions Data is defined consistently throughout the enterprise, and the definitions are
understandable and available to all users.
14 Data Security Data is protected from unauthorized use and disclosure. In addition to the
traditional aspects of national security classification, this includes, but is not
limited to, protection of pre-decisional, sensitive, source selection-sensitive,
and proprietary information.
15 Technology Independence Applications are independent of specific technology choices and therefore can
operate on a variety of technology platforms.
16 Ease-of-Use Applications are easy to use. The underlying technology is transparent to
users, so they can concentrate on tasks at hand.
17 Requirements-Based Change Only in response to business needs are changes to applications and
technology made.
18 Responsive Change Management Changes to the enterprise information environment are implemented in a
timely manner.
19 Control Technical Diversity Technological diversity is controlled to minimize the non-trivial cost of
maintaining expertise in and connectivity between multiple processing
environments.
20 Interoperability Software and hardware should conform to defined standards that promote
interoperability for data, applications, and technology.
(Design) Pattern
• Wiederverwendbares Lösungsmuster
• Geht zurück auf Christopher Alexander, der 1977 das Konzept einer
„Pattern Language“ für Bauten formulierte
• Kent Beck und andere überführten das Konzept Ende der 1980er Jahre in
die Software
• Weitgehend akzeptiertes Konzept in der SW-Architektur
Anti-Pattern
• Häufig anzutreffender, schlecht geeigneter Ansatz zur Lösung eines
typischen Problems
• Oft Ergebnis fehlender oder missverstandener Architektur
Bad Smell
• Symptom in Architektur oder Code, das auf ein tieferliegendes Problem
hindeutet
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schichtenarchitektur
Anti-Pattern: Gott-Komponente
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 74
Konzertbuchungsportal
Zahlungsabwicklung
Quelle: EAM Transformation , Prof. Dr. Bente, 2015
Beispiel: Prinzipien- und Pattern-Katalog nach Bente
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 75
Als neuer Chefarchitekt der IT bei Audi wollen Sie ihre IT Strategie mit
Architekturprinzipien unterstützen. Die 20 Prinzipien, die TOGAF bereitstellt
sollen dabei eine erste Orientierung sein.
7,19.Digitalisierung
Architekturschichten
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 78
Architekturschichten
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 79
Quelle: KELLER, Wolfgang, 2017. IT-Unternehmensarchitektur: von der Geschäftsstrategie zur optimalen IT-Unterstützung, p25
Architekturebenen nach Niemann
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 80
Quelle: Niemann, Eine Toolbox zum Aufbau des Architekturmanagements, act! Consulting, 2011
Architekturmodelle nach Zachman
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 81
Unternehmensmodell Konzeptionell
(Konzeptionell) Datenmodell/
ell m
Unternehmensmodell
Geschäftsprozessmod Geschäftslogistiksyste
Arbeitsablaufmodell Ablaufplan Geschäftsplan
→ Rolle: Besitzer Objektmodell
Systemmodell
(Logisch)
Logisches
Datenmodell dell
Systemmodell
Systemarchitekturmo Distributed Systems
Architecture
Human-Interface-
Architektur
Prozessstruktur Geschäftsregelmodell
→ Rolle: Designer
Technologiemodell
Physische Daten/ Technologie- Technologiearchitektu Darstellungsarchitekt
(Physisch)
Klassenmodell designmodell r Technologiemodellur
Kontrollstruktur Regeldesign
→ Rolle: Builder
Detaillierte Darstellung
(Aus dem Kontext
Datendefinitionen Programm Netzwerkarchitektur Sicherheitsarchitektur Zeitplan Regelspezifizierung
heraus)
→ Rolle: Programmierer
Unternehmen Eingeschlossener
Nutzbare Daten Anwendungszweck Nutzbares Netzwerk Arbeitsorganisation Arbeitsweise
→ Rolle: Nutzer Zeitplan
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Zachman_Framework
Architekturmodelle nach Zachman (Ausschnitt)
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 82
Unternehmens
Konzeptionell
modell Geschäftsproze Geschäftslogisti Arbeitsablaufm
Datenmodell/ Ablaufplan Geschäftsplan
(Konzeptionell) ssmodell ksystem odell
Objektmodell
→ Rolle: Besitzer
Systemmodell Distributed Human-
Logisches Systemarchitekt Geschäftsregel
(Logisch) Systems Interface- Prozessstruktur
Datenmodell urmodell modell
→ Rolle: Designer Architecture Architektur
Technologie
Physische
modell Technologie- Technologiearc Darstellungsarc
Daten/ Kontrollstruktur Regeldesign
(Physisch) designmodell hitektur hitektur
Klassenmodell
→ Rolle: Builder
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Zachman_Framework
Architekturdomänen nach TOGAF
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 83
Bei der Nutzung von TOGAF wird die Unternehmensarchitektur üblicherweise in den drei Domänen
Geschäftsarchitektur, Informationssystemarchitektur (bestehend aus Anwendungsarchitektur und
Datenarchitektur) und Technologiearchitektur modelliert.
• Informationssystemarchitektur:
– Datenarchitektur: In der Datenarchitektur werden die Daten mit ihren Beziehungen, die für die
Durchführung der Geschäftsprozesse benötigt werden, identifiziert und beschrieben. Dies erfolgt in einem
Modell und einer Darstellungsform, die stabil, vollständig, konsistent und für alle Beteiligten verständlich ist
(vgl. Datenmodell). Die Informationsarchitektur repräsentiert Informationen, Informationsgruppen und
deren Informationsbedürfnisse. Unter Informationsgruppen sind verschiedene Rollen zusammengefasst, die
den gleichen Informationsbedarf haben (z.B. Controller).
– Anwendungsarchitektur: Innerhalb der Anwendungsarchitektur werden die Anwendungen verwaltet, die
für die Ausführung der Geschäftsprozesse erforderlich sind. Neben der Bestandsführung aller Anwendungen
werden auch die Beziehungen und Schnittstellen zwischen den Anwendungen im Rahmen der
Anwendungsarchitektur betrachtet. Die Anwendungen werden anhand ihrer fachlichen Funktionalität und
der durch sie verarbeiteten Informationen kategorisiert. Diese Kategorien sind relativ stabil. Die konkreten
Anwendungen, die innerhalb der Kategorien zum Einsatz kommen, werden häufiger ersetzt. Dieser Wandel
ergibt sich aus der technischen Weiterentwicklung und veränderten Anforderungen.
Quelle: https://archimate.visual-paradigm.com/what-is-layers-and-aspects-in-archimate-core-framework/
ArchiMate® 3.0 und TOGAF ADM
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 86
Quelle: http://www3.opengroup.org/subjectareas/enterprise/archimate/3.0-whats-new
Architekturbereiche nach Wikipedia
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 87
Die Unternehmensarchitektur befasst sich mit der geschäftlichen Tätigkeit des Unternehmens und der Unterstützung
dieser Tätigkeiten durch die Informationstechnologie (IT). Hierbei werden oftmals die folgenden Architekturbereiche
betrachtet:
• Geschäftsarchitektur
Die Geschäftsarchitektur betrachtet die Geschäftsprozesse und die Geschäftsobjekte des Unternehmens. Die
Geschäftsprozessarchitektur ist das Ergebnis der Geschäftsprozessmodellierung.
• Informations- und Datenarchitektur
In der Informations- und Datenarchitektur werden die Daten mit ihren Beziehungen, die für die Durchführung der
Geschäftsprozesse benötigt werden, identifiziert und beschrieben. Dies erfolgt in einem Modell und einer
Darstellungsform, die stabil, vollständig, konsistent und für alle Beteiligten verständlich ist (vgl. Datenmodell). Die
Informationsarchitektur repräsentiert Informationen, Informationsgruppen und deren Informationsbedürfnisse.
Unter Informationsgruppen sind verschiedene Rollen zusammengefasst, die den gleichen Informationsbedarf
haben (z. B. Controller).
• Anwendungsarchitektur
Innerhalb der Anwendungsarchitektur werden die Anwendungen verwaltet, die für die Ausführung der
Geschäftsprozesse erforderlich sind. Neben der Bestandsführung aller Anwendungen werden auch die
Beziehungen und Schnittstellen zwischen den Anwendungen im Rahmen der Anwendungsarchitektur betrachtet.
Die Anwendungen werden anhand ihrer fachlichen Funktionalität und der durch sie verarbeiteten Informationen
kategorisiert. Diese Kategorien sind relativ stabil. Die konkreten Anwendungen, die innerhalb der Kategorien zum
Einsatz kommen, werden häufiger ersetzt. Dieser Wandel ergibt sich aus der technischen Weiterentwicklung und
veränderten Anforderungen. Anwendungsarchitektur wird im deutschen Sprachraum auch mit
Softwarearchitektur gleichgesetzt.
• Technologiearchitektur
Die Technologiearchitektur beschreibt die Architekturelemente für Aufbau und Betrieb der IT-Infrastruktur. Sie
definiert die Basis, auf der Anwendungen beschafft, integriert und betrieben werden können.
EAM
Fachlicher
Business
Architekturdomänen
Information
Application
Technology
Technischer
EA Handlungsebenen
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 89
Strategiebezogen Lösungsbezogen
Abstrakter Handlungsebene konkreter
grobgranularer feingranularer
übergreifender spezialisierter
Fachlicher
Business
Architekturdomänen
Information
Application
Technology
Technischer
Sicht- und Handlungsweise gemäß Handlungsebene
05.04.2018 IM_EAM, SS 2018, Teil 3 91
Strategiebezogen Lösungsbezogen
Abstrakter Handlungsebene konkreter
grobgranularer feingranularer
übergreifender spezialisierter
Fachlicher
Business
Architekturdomänen