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ITIL TWEETS
Der grosse Druck vieler IT-Organisationen mit dem Trend neuer Technologien und Adaptions-Methoden
Schritt halten zu können, führt letztlich in aller Regel zu einem grossen und verwobenen Netz an Partnern
und Service Providern. Die eigenen Skills und Kräfte genügen in der Regel nicht, um eine rasche
Integration neuer Technologien oder Cloud Service Angebote mit bestehenden Infrastrukturen zu
bewerkstelligen. Und ehe man sich versieht, ist man mit einem immer schwierigeren Multiprovider-
Umfeld konfrontiert, welches sich immer weniger steuern lässt. Wenn dann die Digitalisierung über
verschiedene Standorte hinweg die Integration der Geschäftsprozesse und deren Arbeitsumgebungen
erfordern, steht manche IT-Organisation vor der Herausforderung, unzählige Service Provider mit 40, 50
oder mehr Verträgen auf ein gemeinsames Betriebsmodell einzuschwören. Dabei hat der CIO längst das
Steuer verloren und seine verbleibende IT-Organisation wird von den Service Providern vor sich
hergetrieben.
TOGAF
IT4IT
Dabei kommen die Probleme nicht von ungefähr. Man hat in solchen Situationen aus dem klassischen IT- OBASHI
Betrieb heraus keine klare Vorstellung erarbeitet, wie das künftige Betriebsmodell (Target Operating
Model) zu definieren ist und wie die Rolle der internen IT-Organisation positioniert wird. Man hat sich die
Verträge der Service Provider mehr oder weniger aufs Auge drücken lassen. Klar, man hat wohl noch
kräftig auf den Preis gedrückt, sodass sich der Service Provider keinen Millimeter vom Vertrag abweichen
lässt. Das führt dann zu folgenden Effekten:
KATEGORIEN
Agile
AI
Allgemein
Architektur
BRM
Cloud
Cyber Security
Governance
Fingerpointing – viel Schuldzuweisung und wenig Lösungsfindung ITSM
Dabei hat COBIT eine Vielzahl von sehr guten Prinzipien und Praktiken, welche gerade im SIAM-Umfeld
von grossem Nutzen sind. Eines dieser Prinzipien ist der «Ganzheitliche Ansatz», welches ein Governance
und Management System insbesondere in einem Multiprovider-Ökosystem anzuwenden ist. Dieser
ganzheitliche Ansatz beinhaltet eine definierte Anzahl (7) von Komponenten, welche einzeln wie aber auch
gemeinsam zusammenwirken und dazu beitragen, die übergeordneten Ziele des Führungssystems zu
erfüllen. COBIT hat in seinem Buch «Governance and Management Objectives» für sämtliche 40
Disziplinen zu den einzelnen Komponenten die Definitionen, Anweisungen und Hinweise auf
weiterführende Frameworks oder Standards festgehalten, um das Governance-System auszugestalten.
Agile Agile Service Management
Cloud Computing
Configuration Management
Komponenten des Governance & Management Systems von COBIT
Cyber Security DevOps
Prozesse
Governance Incident
Prozesse sind eine der Komponenten des Governance Systems. Aus Sicht SIAM ist es nun wichtig zu
ISO20000 ISO27001 ISO38500
verstehen, dass das Service Management System für den Service Integrator nicht die Ressourcen,
Mitarbeiter oder Technologien der beteiligten Service Provider managt, sondern nur die Qualität der mit
den Providern vereinbarten Services. Die Service Provider müssen selbst für die Erfüllung der Service- IT Governance ITIL ITIL4
Leistungen verantwortlich bleiben. Dies ist analog zu Cloud Service Providern. Auch hier erhält man einen
IT Service Management
Cloud Service und hat dabei keine direkte Kontrolle der zugrundeliegenden Ressourcen.
Service Management
SLA Slider
TOGAF TSO
Wichtig ist aus Sicht SIAM, dass der Service Integrator die einzelnen Service Leistungen der
verschiedenen Service Provider überwacht und ein integrierter End-to-End Service sicherstellt, so wie
dies der Kunde letztlich erwartet. Wenn nun beispielsweise eine Störung auftritt, so muss der Service
Integrator deren Behebung mit den beteiligten Providern koordinieren und sicherstellen. Die SIAM-
Prozesse müssen für eine optimale Zusammenarbeit mit allen beteiligten Parteien abgestimmt werden.
RASCI-Chart mit externem Service Integraotr
Organisationsstrukturen
Eine weitere wichtige Komponente von COBIT stellen die Organisationsstrukturen dar. Aus Sicht
Governance sind dies gemäss SIAM Body of Knowledge die Strukturelemente zur Steuerung des
Service-Ökosystems. Es muss dabei immer vor Augen gehalten werden, dass in diesem Service-
Ökosystem verschiedenste Unternehmen mit eigenen rechtlichen und organisatorischen Strukturen
zusammenarbeiten. Richtlinien und Prozess-Vorgaben lassen sich nicht einfach zentral beschliessen und
dann durchsetzen. Vielmehr muss jede beteiligte Einheit innerhalb der eigenen Governance-Strukturen
deren Konsequenzen und Einwilligung genehmigen lassen. Dies lässt sich gut mit dem Funktionieren der
Europäischen Union vergleichen. Anpassungen an Verträgen oder Verfahren müssen bei jedem
Mitgliedstaat ratifiziert werden, bis es gültig ist.
Strukturelemente bei allen beteiligten Partnern: Kunde, Service Integrator und Service Provider
Wichtigste Partner im SIAM-Ökosystem sind der Kunde, der Service Integrator und alle beteiligten
Service Provider. Auf den verschiedenen Ebenen (strategisch, taktisch, operativ) sind Boards und
Arbeitsgruppen zu definieren, um Änderung der Regelungen oder einzusetzenden Systeme in der
Zusammenarbeit abzustimmen.
Kärung der Governance-Strukturen und der Eskalationswege
Informationen
Aktuelle und stimmige Daten und Informationen sind essenziell für die Führung eines komplexen
Multiprovider-Systems. Wenn nun in einem Multiprovider Ökosystem jeder Provider seine eigenen
Services mit Hilfe seiner zugehörigen Werkzeuge überwacht und managt, dann wird es eine
Herausforderung für den zentral verantwortlichen Service Integrator, diese Informationen für die
übergeordnete Steuerung für sich nutzen zu können. Wer ist für welche Daten verantwortlich und welche
Daten werden im SIAM-Verbund gemeinsam genutzt?
Diese Daten müssen aufeinander abgestimmt sein. Prioritäten, Kategorien, Messkriterien und
Performance-Indikatoren müssen harmonisiert und mit den beteiligten Service Providern abgestimmt
sein. Dies ist nicht immer möglich, insbesondere senn grosse Service Provider wie Microsoft Azure oder
Amazon AWS beteiligt sind. Trotzdem müssen Wege gefunden werden, wie Service Reports
vereinheitlicht werden können, um eine konsolidierte Sicht über die End-to-End Service Performance
darstellen zu können.
Sämtliche beteiligten Service Provider sind in einem SIAM-Ökosystem auf eine gemeinsame
Zusammenarbeit zu verpflichten. Man kann nun auf die vertraglichen Vereinbarungen zwischen Kunden
und Service Provider hinweisen, welche diese Zusammenarbeit regelt (Statement of Work, SoW). Dies ist
jedoch nicht immer einfach, insbesondere wenn der Service Integrator nicht Teil der Kundenorganisation
ist und daher keine direkten Verträge mit den beteiligten Service Providern innehat.
Alle beteiligten Partner im SIAM-Ökosystem müssen wie ein eingeschworenes Team zusammenarbeiten.
Dies ist nicht so einfach mit Verträgen zu verpflichten. Dies habe ich bereits im Blog «SIAM – Vertrauen
lässt sich nicht vertraglich regeln» zum Ausdruck gebracht. Zur Förderung eines kooperativen Geistes
zwischen den Service Providern und dem Service Integrator haben sich die folgenden Elemente als
nützlich erwiesen:
Charta der Beziehungen. Die Beziehungs-Charta soll einige der Verhaltensweisen veranschaulichen, die
der beauftragte Service Integrator von ihren Service Providern erwartet, um die Ziele zu erfüllen –
kollaborative Zusammenarbeit ist eine davon.
Vertrauen und Co-Lokation. Regelmässige gemeinsame Workshops vor Ort oder per Video,
Kommunikationsprogramm zur Entwicklung von gegenseitigem Verständnis und gemeinsamem Wissen
(Knowledge Sharing).
Gemeinsame Governance. Formelle Multi-Provider-Governance, bei der sich Vertreter der wichtigsten
Service Provider unter dem Vorsitz des Service-Integrators (unabhängig davon, ob die Rolle innerhalb
der beauftragten IT-Organisation oder mit einer externen Partei festgelegt wurde) treffen, um
gemeinsame Interessen und Anliegen zu erörtern.
Gemeinsame KPIs. Eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Service Providern kann durch die
Implementierung anbieterübergreifender KPIs erreicht werden, die auf die Ziele der beauftragten Kunden-
Organisationen abgestimmt sind.
Diese letzte Komponente des Governance-Systems gemäss COBIT bedeutet die Bereitstellung
geeigneter Infrastrukturen und Werkzeuge zur optimalen Zusammenarbeit. Wie eingangs bereits
beschrieben, muss davon ausgegangen werden, dass jeder beteiligten Service Provider im SIAM-
Ökosystem seine eigenen Werkzeuge zum Bereitstellen, Überwachen und unterstützen seiner Services
hat und nutzt. Es kann nicht erwartet werden, dass jeder Service Provider das seitens Service Integrator
bereitgestellte Werkzeug nutzt. Die Toolintegration wird eine der zentralen Herausforderungen.
Es gibt zwei Faktoren, die bei der Bewertung der zu beschaffenden und der intern zu verwendenden
Werkzeugen überprüft werden müssen:
1. Wer benötigt die Tool-Funktionalität, um die Services zu erbringen, für die sie unter Vertrag genommen
wurden? (dies wären entweder ein oder mehrere Service Provider im SIAM-Ökosystem)
2. Wer benötigt Zugang zu den Daten, die in dem Werkzeug enthalten sind oder von diesem produziert
werden, um die Services zu erbringen, für die sie unter Vertrag genommen wurden (dies wären entweder
ein oder mehrere Service Provider im SIAM-Ökosystem)
Wenn die Werkzeuge von mehr als einem Service Provider zur Ausführung der vertraglich vereinbarten
Dienstleistungen verwendet werden, werden diese Werkzeuge als gemeinsame Plattformen seitens
Service Integrator in Frage kommen.
Die Governance leitet die Strategie der Plattform und trägt die organisatorische Verantwortung dafür,
dass das Werkzeug die funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen erfüllen kann.
Dieselbe Organisation, die die Verantwortung/Ownership des Werkzeuges innehat, kontrolliert
normalerweise die Finanzierung und die Investitionen für den Plattformwechsel und den Betrieb.
Daten, die in das Werkzeug geschoben werden. Wem gehören diese?
Entwicklung und Implementierung und Betrieb der Plattform
Assets (Hardware, Software und Personal)
Fazit
SIAM ist eine der heute zentralen Herausforderungen von Unternehmen und IT-Organisationen, welche
mit einer Multiprovider-Situation konfrontiert sind. Wenn die Service Provider einmal unter Vertrag
genommen wurden, ohne die Rolle des Service Integrators zu klären, wird es nachträglich sehr schwierig,
die Zusammenarbeit auf ein SIAM-Ökosystem umzugestalten. Eine gute Governance ist dabei eine
zentrale Anforderung und COBIT kann dabei helfen, die notwendigen Definitionen und Komponenten
einzurichten. Viele interne IT-Organisationen möchten diese Rolle gerne selbst wahrnehmen,
überschätzen sich oft dabei aber oft, weil die dazu notwendigen Skills und Erfahrungen fehlen. SIAM muss
selbst als ein Service betrachtet werden, welcher eindeutig einen Mehrwert für Unternehmen hat. Die
Frage, wer diesen Service wahrnehmen soll, muss ganz zu Beginn des SIAM-Projektes festgelegt
werden. Es gibt im Markt immer mehr professionelle Service Provider, welche genau dies als Service
anbieten. Die Verantwortung gibt man dabei nie aus der Hand – aber ein Partner, als Single-Point-of-
Visibility hilft Unternehmen, sich auf ihr Kernprozess zu konzentrieren, anstelle sich mit der Koordination
von externen Providern herumschlagen zu müssen.
EVERETT FITZGIBBONS
23. JUNI 2020 UM 00:46
I would like to read this. Do you have a version in English please? Thank you.
Antworten
Pingback: 5 Things Which can go Wrong With SIAM (And 3 Things you can do About It) |
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