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Kultur Dokumente
Vorwort
___________________
Produktbeschreibung 1
___________________ 2
SIMATIC Schritt-für-Schritt-Anleitung
___________________
Funktionsbaustein in Betrieb
nehmen 3
SIMATIC Modbus/TCP- Modbus/TCP-
Kommunikation über CP 343-1 und Kommunikation 4
parametrieren
CP 443-1
Programmierhandbuch ___________________
MODBUSCP-Lizenzierung 5
___________________
Funktionsbaustein
MODBUSCP 6
___________________
Additional Blocks 7
___________________
Diagnose 8
___________________
Applikationsbeispiele 9
___________________
Literatur A
11/2017
A5E32489394-AC
Rechtliche Hinweise
Warnhinweiskonzept
Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von
Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck
hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe
werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt.
GEFAHR
bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
WARNUNG
bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
VORSICHT
bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen
nicht getroffen werden.
ACHTUNG
bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen
werden.
Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet.
Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben
Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.
Qualifiziertes Personal
Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt/System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellung
qualifiziertem Personal gehandhabt werden unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung zugehörigen
Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise. Qualifiziertes Personal ist
auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen Produkten/Systemen Risiken zu
erkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten
Beachten Sie Folgendes:
WARNUNG
Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation
vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen,
müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der
Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation,
Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen
eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden.
Marken
Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der
Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für
deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.
Haftungsausschluss
Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft.
Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung
keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige
Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten.
Weiterführende Informationsquellen
Alle weiterführenden Informationen bezüglich CP 343 und CP 443 entnehmen Sie bitte den
Dokumenten:
SIEMENS
SIMATIC NET
S7 CPs für Industrial Ethernet
Gerätehandbuch
C79000-G8900-C155
SIEMENS
SIMATIC NET
S7 CPs für Industrial Ethernet
Gerätehandbuch, Teil B1
CP 343 1 / CP 343 1EX20
C79000-G8900-C158
SIEMENS
SIMATIC NET
S7 CPs für Industrial Ethernet
Gerätehandbuch Teil B4
CP 443 1
C79000-G8900-C152
SIEMENS
SIMATIC NET
NCM S7 für Industrial Ethernet
Handbuch
C79000-G8900-C129
Weitere Informationen bezüglich STEP 7 entnehmen Sie bitte den folgenden Handbüchern:
SIEMENS
SIMATIC Software
Basissoftware für S7 und M7
STEP 7-Benutzerhandbuch
C79000-G7000-C502-..
SIEMENS
SIMATIC Software
Systemsoftware für S7-300/400
System- und Standardfunktionen
Referenzhandbuch
C79000-G7000-C503-02
Technical Support
Sie erreichen den Technical Support über das Web-Formular für den Support Request
(https://support.industry.siemens.com/my/ww/de/requests/#createRequest).
Einsatzbereich
Der in diesem Handbuch beschriebene Funktionsbaustein stellt eine Verbindung zwischen
dem CP 343-1/CP 443-1 und Modbus/TCP-Geräten anderer Hersteller dar.
Gültigkeitsbereich
Das Dokument gilt für:
● SIMATIC Kommunikationsprozessor CP 343-1
● SIMATIC Kommunikationsprozessor CP 443-1
Das vorliegende Dokument gilt für folgende Software:
Hinweis
Das vorliegende Dokument enthält die Beschreibung des FBs, die zum Zeitpunkt der
Herausgabe des Dokuments gültig ist.
Hinweis
Beachten Sie folgende Punkte:
• Das vorliegende Dokument wird auch bei einer erneuten Inbetriebnahme benötigt.
• Bewahren Sie dieses und ergänzende Dokumente während des gesamten Lebenszyklus
der Software auf.
• Geben Sie alle zugehörigen Dokumente an den nachfolgenden Eigentümer der Software
weiter.
Erforderliche Kenntnisse
Zum Verständnis des vorliegenden Dokuments sind allgemeine Kenntnisse auf den
Gebieten der Automatisierungstechnik und der Prozesskommunikation erforderlich. Für das
Erstellen eines Projekts sind Kenntnisse der Projektierungssoftware "STEP 7" erforderlich.
Stilkonventionen
Stilkonvention Geltungsbereich
"Bild hinzufügen" • Begriffe, die in der Bedienoberfläche vorkommen, z. B. Dialog-
name, Registerkarte, Schaltfläche, Menüeintrag
• Erforderliche Eingaben, z. B. Grenzwert, Variablenwert
• Pfadangaben
"Datei > Bearbeiten" Bedienfolge, z. B. Menüeintrag, Kontextmenübefehl
<F1>, <Alt+P> Bezeichnung einer Tastaturtaste
Hinweis
Ein Hinweis enthält wichtige Informationen zum im Dokument beschriebenen Produkt, zur
Handhabung des Produkts oder zu dem Teil des Dokuments, auf den besonders
aufmerksam gemacht werden soll.
Begriffskonventionen
Abbildungen
Das vorliegende Dokument enthält Abbildungen zur beschriebenen Software. Die
Abbildungen können im Detail von der gelieferten Software abweichen.
Vorwort ................................................................................................................................................... 3
1 Produktbeschreibung .............................................................................................................................. 9
1.1 Lieferumfang ............................................................................................................................. 9
1.2 Einsatzmöglichkeiten ................................................................................................................ 9
1.3 Hard- und Softwarevoraussetzungen .....................................................................................10
2 Schritt-für-Schritt-Anleitung ................................................................................................................... 11
3 Funktionsbaustein in Betrieb nehmen .................................................................................................... 13
3.1 Bibliothek auf dem STEP 7-PG/PC installieren ......................................................................13
3.2 CP parametrieren....................................................................................................................14
3.3 Koppelpartner parametrieren ..................................................................................................15
3.4 Kommunikationsverbindung projektieren................................................................................17
3.4.1 Verbindung bei "CP ist Client" projektieren ............................................................................17
3.4.2 Unspezifizierte Verbindung bei "CP ist Server" projektieren ..................................................21
3.5 Modbus/TCP-Funktionsbausteine einfügen............................................................................23
3.6 Verbindungen am Port 502 verwenden ..................................................................................25
3.7 Anlaufverhalten des CP 343-1 und des CP 443-1 ..................................................................26
4 Modbus/TCP-Kommunikation parametrieren ......................................................................................... 27
4.1 Modbus/TCP-Kommunikation mit dem Wizard parametrieren ...............................................28
4.2 Modbus/TCP-Kommunikation manuell parametrieren............................................................29
4.2.1 Aufbau der Verbindungsparameter .........................................................................................29
4.2.2 Modbus/TCP-Kommunikation parametrieren .........................................................................31
5 MODBUSCP-Lizenzierung .................................................................................................................... 33
5.1 MODBUSCP lizenzieren .........................................................................................................33
5.2 Fehlende oder fehlerhafte Lizenzierung .................................................................................36
6 Funktionsbaustein MODBUSCP ............................................................................................................ 37
6.1 Funktionsweise des Funktionsbausteins MODBUSCP ..........................................................37
6.2 Parameter des Funktionsbausteins MODBUSCP ..................................................................40
6.3 Adressabbildung des Funktionsbausteins MODBUSCP ........................................................45
6.4 Daten und Standardfunktionen des Funktionsbausteins MODBUSCP ..................................48
6.5 Bausteine umverdrahten .........................................................................................................49
7 Additional Blocks................................................................................................................................... 51
7.1 Auftragsliste für zyklischen Telegrammverkehr ......................................................................51
7.2 Unterstützung in CFC .............................................................................................................52
8 Diagnose .............................................................................................................................................. 53
8.1 Diagnose über die Anzeigeelemente der CPU ...................................................................... 53
8.2 Diagnosemeldungen des FB MODBUSCP ............................................................................ 54
8.3 Diagnosemeldungen von FC5/FC6 und FC50/FC60 ............................................................. 60
8.4 Diagnosemeldungen der verwendeten Bausteine ................................................................. 60
8.5 Diagnosemeldungen des SFC24 ........................................................................................... 60
9 Applikationsbeispiele ............................................................................................................................ 61
9.1 Beispielprojekt in AWL ........................................................................................................... 61
9.2 Beispielprojekt in CFC ........................................................................................................... 63
A Literatur ................................................................................................................................................ 65
1.2 Einsatzmöglichkeiten
TCP/IP mit CP
Die TCP/IP-Verbindungen über CP sind statische Verbindungen, die während des
fehlerfreien Betriebs nicht abgebaut werden.
Die Verbindungsprojektierung von STEP 7 lässt mit dem verwendeten TCP-Stack des CP
nur eine einmalige Verwendung einer bestimmten Port-Nummer zu. Bestimmte CP-Typen
können über den lokalen Port 502 Verbindungen zu mehreren Clients parallel halten und
bedienen.
Im Kapitel "Verbindungen am Port 502 verwenden (Seite 25) " sind die technischen Details
zu diesem Thema erläutert.
Softwareausgabestände
Der Einsatz der Bausteine ist ab STEP 7 V5.5 möglich. Dabei ist die Verwendung der
Bausteine AG_LSEND/AG_LRECV V3.1 notwendig.
Speicherbedarf
● Der FB MODBUSCP benötigt ca. 8 kByte Arbeits- und 9 kByte Ladespeicher.
● Der FB MB_CPCLI benötigt ca. 9 kByte Arbeits- und 10 kByte Ladespeicher.
● Der FB MB_CPSRV benötigt ca. 9 kByte Arbeits- und 9 kByte Ladespeicher.
Die exakten Längen der Funktionsbausteine können Sie über deren Eigenschaften im
SIMATIC Manager ermitteln.
Voraussetzung
Die Projektiersoftware STEP 7 muss installiert sein.
Vorgehensweise
1. Legen Sie die Modbus/TCP-CD in das CD-ROM-Laufwerk Ihres PGs/PCs ein.
Wenn das Setupprogramm nicht automatisch startet, installieren Sie wie folgt:
– Wählen Sie im Windows Explorer das CD-ROM-Laufwerk
– Öffnen Sie das Verzeichnis Setup
– Starten Sie die Datei "Simatic S7 ModbusTCP CP V6.0.exe"
2. Befolgen Sie Schritt für Schritt die Anweisungen, die Ihnen das Installationsprogramm
anzeigt.
Nach Abschluss der Installation finden Sie Folgendes:
– Bibliothek "Modbus_TCP_CP" in
\Program Files\Siemens\Step 7\S7LIBS
– 2 Beispielprojekte in
\Program Files\Siemens\Step 7\EXAMPLES
– Das Programmierhandbuch in
\Program Files\Siemens\Step 7\S7MANUAL\S7Comm
– Das Software Registration Form in
\Program Files\Siemens\Step 7\S7LIBS\Modbus_TCP_CP
Das vorliegende Dokument kann über den Shortcut wie folgt geöffnet werden:
● "\Program Files\Siemens\Dokumentation" aus dem Verzeichnis "S7MANUAL\S7Comm"
● "Start > SIMATIC > Dokumentation"
3.2 CP parametrieren
Der CP wird mit dem Industrial Ethernet in der Liste "Subnetz" verbunden. Haben Sie Ihre
Stationen ohne Router miteinander verbunden, müssen diese im gleichen Subnetz liegen.
Vorgehensweise
1. Markieren Sie den Listeneintrag mit dem Namen Ihres Netzes.
Für ein neues Netz ist dies im Normalfall der Listeneintrag "Ethernet(1)".
Vorgehensweise
1. Wählen Sie "Eigenschaften > Andere Station > Schnittstellen".
5. Geben Sie eine IP-Adresse ein, die im gleichen Subnetz wie die Koppelpartnerstation
liegt.
Die Subnetzmaske sollte die gleiche sein wie bei der Partnerstation.
6. Wählen Sie das zugehörige Subnetz, das die Verbindung zwischen CP-Schnittstelle und
Koppelpartnerschnittstelle darstellt.
7. Betätigen Sie die Schaltfläche "OK". Folgender Dialog wird angezeigt.
Vorgehensweise
1. Wählen Sie im STEP 7-Projekt in der geöffneten eigenen S7 300/400-Station die CPU.
2. Öffnen Sie durch Doppelklicken auf "Verbindungen" die Verbindungsprojektierung.
Es öffnet sich das Programm "NetPro" mit dem sich Ihre Verbindungen projektieren
lassen.
3. Wählen Sie "Einfügen > Neue Verbindung...".
Folgender Dialog wird angezeigt.
4. Wählen Sie für die neue Verbindung den Verbindungspartner "Andere Station" und als
Verbindung "TCP-Verbindung" an.
Hinweis
Beachten Sie, dass die Verbindungs-ID (Lokale ID) im Anwenderprogramm beim Aufruf
des FBs zu verwenden ist.
Hinweis
Portnummer auswählen:
• Bei einer Modbus/TCP-Kommunikation werden die Modbus/TCP-Server üblicherweise
über den Port 502 adressiert.
• Bei Modbus/TCP-Clients werden Portnummern größer 2000 verwendet.
Vorgehensweise
1. Wenn bei einer Kopplung der CP als Server arbeitet, wird über eine unspezifizierte
Verbindung die Kommunikation aktiviert.
Der Client muss den aktiven Verbindungsaufbau übernehmen.
2. Nach der Anwahl von Einfügen > Neue Verbindung... gelangen Sie in den Dialog "Neue
Verbindung einfügen".
3. Wählen Sie hier für die neue Verbindung anstelle des Verbindungspartners
"unspezifiziert" und als Verbindung "TCP-Verbindung" an.
Vorgehensweise
1. Kopieren Sie die Bausteine aus der Bibliothek, um diese in Ihr Projekt einzufügen.
Dazu öffnen Sie die Bibliothek "Modbus_TCP_CP" durch Anwahl von "Datei > Öffnen...".
2. Wechseln Sie im Dialog "Öffnen Projekt" auf die Registerkarte "Bibliotheken".
3. Wählen Sie die Bibliothek "Modbus_TCP_CP".
4. Bestätigen Sie die Auswahl mit "OK".
Es öffnet sich die Bibliothek.
5. Öffnen Sie, je nach Ihrer Konfiguration, durch Doppelklick den Ordner "CP 300" oder "CP
400".
6. Markieren Sie die Funktionsbausteine und kopieren Sie diese durch "Bearbeiten >
Kopieren".
7. Wechseln Sie in Ihr Projekt.
8. Wählen Sie im STEP 7-Projekt in der geöffneten eigenen S7-300/S7-400-Station die
CPU.
9. Öffnen Sie durch Doppelklicken auf "S7-Programm" und anschließend auf "Bausteine"
den Bausteinordner.
10. Fügen Sie die Bausteine in Ihr Programm durch "Bearbeiten > Einfügen" ein.
Kommunikationsbausteine einfügen
Die Modbus/TCP-Funktionsbausteine benutzen die Funktionen AG_SEND und AG_RECV
bei S7-300 bzw. AG_LSEND und AG_LRECV bei S7-400 sowie den Baustein AG_CNTRL.
Diese Kommunikationsbausteine befinden sich in der Bibliothek "SIMATIC_NET_CP".
● CP 300
Kopieren Sie die Funktionen FC5 (AG_SEND), FC6 (AG_RECV) und FC10 (AG_CNTRL)
aus dem Ordner "CP 300" und fügen Sie die Funktionen in Ihr Projekt ein.
● CP 400
Kopieren Sie die Funktionen FC50 (AG_LSEND), FC60 (AG_LRECV) und FC10
(AG_CNTRL) aus dem Ordner "CP 400" und fügen Sie die Funktionen in Ihr Projekt ein.
Hinweis
Beachten Sie, dass folgende Versionen der FCs Voraussetzung für den einwandfreien
Betrieb des FB MODBUSCP sind.
S7-400:
• AG_LSEND V3.1 oder höher
• AG_LRECV V3.1 oder höher
S7-300:
• AG_SEND V4.2 oder höher
• AG_RECV V4.7 oder höher
Die Modbusbausteine wurden mit dem SIMATIC NET-Library-Update für STEP 7 V5.5
übersetzt. In PCS7 V8 sind ebenfalls die Bausteine AG_LSEND und AG_LRECV mit der
Versionsnummer V3.1 enthalten. Diese besitzen jedoch andere Zeitstempel als die V3.1-
Bausteine aus dem Update für STEP 7 V5.5.
Daher kann beim Einfügen der Modbusbausteine ein Zeitstempelkonflikt angezeigt werden.
Verdrahten Sie in diesem Fall die Bausteine AG_LSEND und AG_LRECV im Projekt in eine
andere Nummer um und verdrahten Sie diese wieder zurück. Damit werden die internen
Zeitstempel aktualisiert.
AG_CNTRL
Mit dem Baustein FC10 AG_CNTRL aus der SIMATIC_NET-Bibliothek ist es möglich, eine
bestehende Verbindung ab- und wieder aufzubauen. Um die Ressourcen der CPU/des CPs
effektiver nutzen zu können, wurde dieser Baustein auch in die Modbus/TCP-Bausteine
eingefügt.
Hinweis
Die älteren CPs bzw. ältere Firmwarestände unterstützen diesen AG_CNTRL nicht.
Informationen dazu, welcher CP mit welchem Firmwarestand den AG_CNTRL unterstützt,
finden Sie hier: Ethernet-CP und AG_CNTRL
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/33414377)
Ist der verwendete CP hier nicht aufgeführt, kann er mit den gelieferten Modbus/TCP-
Bausteinen nicht verwendet werden.
Voraussetzung
Um diese Funktion nutzen zu können, müssen bei der Verbindungsparametrierung in NetPro
folgende Einstellungen vorgenommen werden:
● CP ist Server
● Port 502 als lokaler Port
● Passiver Verbindungsaufbau
Hinweis
Beachten Sie, dass nur 1 Verbindung in NetPro projektiert wird, unabhängig davon wie viele
Clients auf den CP als Server zugreifen.
Verhalten im Fehlerfall
In bestimmten Fehlerfällen muss der CP die Verbindung ab- und wieder aufbauen um wieder
in den Grundzustand zu gelangen. Diese Aktion wird vom Modbusbaustein übernommen.
Dabei werden alle bestehenden Verbindungen über den Port 502 beendet.
Parameterdatenbaustein MODBUS_PARAM_CP
Die für die Zuordnung der Verbindungen und die Bearbeitung der Modbus/TCP-Telegramme
notwendigen Daten werden in einem Datenbaustein – dem Parameterdatenbaustein
MODBUS_PARAM_CP – definiert. Dabei werden zuerst die verbindungsspezifischen Daten
abgelegt. Nach den verbindungsspezifischen Daten folgen die Modbus/TCP-Parameter.
Für jede Verbindung wird ein Parameterblock benötigt, in dem die Verbindungsparameter
der NetPro-Projektierung und die Modbus/TCP-Parameter definiert werden. Für jede weitere
Verbindung kann der Datenbaustein erweitert oder ein neuer angelegt werden und der
passende Parameterblock mit den Verbindungs- und den Modbus/TCP-Parametern
eingefügt werden.
In dem Parameterdatenbaustein können die Projektierungsdaten aller Verbindungen
enthalten sein. Es ist ebenso möglich, für jede Verbindung einen separaten
Parameterdatenbaustein anzulegen.
Hinweis
Sind in einer Station mehrere CPs vorhanden und werden über diese jeweils Modbus/TCP-
Verbindungen projektiert, können Verbindungen mit der gleichen ID nicht im selben
Parameterdatenbaustein abgelegt werden. In diesem Fall muss pro CP jeweils ein
Parameterdatenbaustein erstellt werden.
● Verbindungsparameter
Im ersten Block werden die verbindungsspezifischen Parameter "id" und "laddr" definiert.
Mit Hilfe dieser Parameter kann die in NetPro projektierte Verbindung zugeordnet
werden.
● Modbus/TCP-Parameter
In den Modbus/TCP-Parametern werden die für die Betriebsart und Adressreferenz
notwendigen Daten abgelegt; z.B. die Betriebsart der S7 als Modbus/TCP-Server bzw.
als Modbus/TCP-Client, die Modbus/TCP-Registeradressen und die DB-Nummern, in den
die Daten abgebildet werden. Die Datenstruktur der Modbus/TCP-Parameter muss
zwingend eingehalten werden, da sonst keine fehlerfreie Bearbeitung möglich ist.
Projektierungsmöglichkeiten
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Projektierung für die Verbindungs- und Modbus/TCP-
Parameter vorzunehmen. Zum Einen ist die Eingabe über einen Wizard möglich, mit dem
sehr komfortabel die Parametrierung vorgenommen werden kann. Zum Anderen können die
Parameter durch Editieren des Parameterdatenbausteins eingestellt werden.
Diese beiden Möglichkeiten sind in den Kapiteln "Modbus/TCP-Kommunikation mit dem
Wizard parametrieren (Seite 28)" und "Aufbau der Verbindungsparameter (Seite 29)"
beschrieben.
Jeder der Parameter beginnt mit dem Präfix "ID_x_", wobei x für die Nummer der
Verbindungs-ID steht. In der vorliegenden Dokumentation wird dieses Präfix im Folgenden
der Übersichtlichkeit halber weggelassen.
Die beiden ersten Parameter des Blocks sind Verbindungsparameter, die intern im FB
MODBUSCP bei den Aufrufen von AG_SEND/AG_RECV bzw. AG_LSEND/AG_LRECV
verwendet werden.
Mit den restlichen Parametern werden die Betriebsart der Modbus/TCP-Kommunikation und
die Adressabbildung der Modbus/TCP-Adressen auf die SIMATIC-Adressen festgelegt. Es
können bis zu 8 Datenbereiche parametriert werden. Dabei muss mindestens der erste
dieser Datenbereiche definiert werden, die anderen 7 sind optional.
Die Parameter sind im Folgenden erläutert.
id
Für jede projektierte Verbindung in STEP 7 (NetPro) wird eine Verbindungs-ID vergeben.
Die Verbindungs-ID beschreibt eindeutig die Verbindung von der CPU über den CP zum
Koppelpartner. Die Nummer aus der Verbindungsprojektierung ist hier einzutragen. Der
Wertebereich für diesen Parameter ist 1 bis 64.
laddr
Der Parameter "laddr" ist die Basisadresse des CP aus der HW Konfig (E-Adresse). Der
projektierte Wert ist hier einzutragen. Der Wertebereich für diesen Parameter ist CPU-
abhängig. Die Parameter "id" und "laddr" können auch der Maske "Eigenschaften" der TCP-
Verbindung entnommen werden.
server_client
Dieser Parameter unterscheidet Client- und Serverbetrieb. Ist der Eingang TRUE, wird in der
Betriebsart "CP ist Server" gearbeitet. Die Einstellung FALSE wählt die Betriebsart "CP ist
Client" aus.
single_write
In der Betriebsart "CP ist Client" wird mit dem Parameter "single_write" = TRUE bei
schreibenden Aufträgen mit Länge 1 die Funktionscodes 5 und 6 verwendet. Ist
"single_write" = FALSE, werden bei allen schreibenden Aufträgen die Funktionscodes 15
und 16 verwendet.
data_type_x
Mit dem Parameter "data_type_x" wird angegeben, welcher Modbus/TCP-Datentyp in
diesem DB abgebildet wird. Wird in data_type_x der Wert 0 eingetragen, wird der
entsprechende Datenbereich nicht verwendet.
db_x
Der Parameter "db_x" legt den Datenbaustein fest, in dem die nachfolgend definierten
Modbus/TCP-Register oder Bitwerte abgebildet werden. Bei der Verwendung eines Global-
DBs ist die DB-Nummer 0 nicht erlaubt, da diese für das System reserviert ist. Wird ein
DataCollector-Baustein in CFC verwendet, muss die DB-Nummer 0 angegeben werden.
DB-Nummer 0 bis 65535 (W#16#0000 bis W#16#FFFF)
start_x, end_x
Mit "start_x" wird die erste Modbus/TCP-Adresse, die im Datenwort 0 des DB abgebildet
wird, angegeben. Der Parameter "end_x" definiert die Adresse der letzten Modbus/TCP-
Adresse.
● Bei Registerzugriffen berechnet sich die Datenwortnummer im S7 DB, in die die letzte
Modbus/TCP-Adresse eingetragen wird, nach folgender Formel:
DBW-Nummer = (end_x – start_x) ∗ 2
● Bei Bitzugriffen berechnet sich die Datenbytenummer im S7 DB, in die die letzte
Modbus/TCP-Adresse eingetragen wird, nach folgender Formel:
DBB-Nummer = (end_x – start_x) / 8
Die definierten Datenbereiche dürfen sich nicht überlappen. Der Parameter "end_x" darf
nicht kleiner als "start_x" sein. Im Fehlerfall wird der Anlauf des FBs mit Fehler beendet. Sind
beide Werte gleich, wird 1 Modbus/TCP-Adresse (1 Register oder 1 Bitwert) zugeordnet.
Im Kapitel "Adressabbildung des Funktionsbausteins MODBUSCP (Seite 45)" ist ein Beispiel
für die Abbildung der Modbus/TCP-Adressen auf S7-Speicherbereiche dargestellt.
Vorgehensweise
1. Kopieren Sie den DB2 aus der Bibliothek "Modbus_TCP_CP" und fügen Sie diesen in Ihr
Projekt ein.
Wird die Nummer bereits anderweitig verwendet, kann der DB umbenannt werden. Die
Parameter im Baustein MODBUS_PARAM_CP dürfen während der Laufzeit nicht
verändert werden.
2. Starten Sie nach einer Änderung der Parameter die CPU mit STOP > RUN erneut.
Pro Verbindung wird ein Parameterblock benötigt.
Vorgehensweise
IDENT_CODE auslesen
1. Parametrieren Sie den Baustein MODBUSCP Ihren Anforderungen entsprechend in
einem zyklischen OB (OB1 oder Weckalarm-OB).
Laden Sie das Programm in die CPU und setzen Sie diese in RUN.
2. Öffnen Sie im SIMATIC Manager das Projekt im Online-Modus.
3. Öffnen Sie in diesem Online-Projekt den Instanz-DB des Modbusbausteins.
5. Tragen Sie die Lizenznummer von der Produktverpackung in das Formular ein.
6. Senden Sie das Formular über einen Service Request an den Customer Support
(https://support.industry.siemens.com/my/ww/de/requests/#createRequest). Sie erhalten
daraufhin den Freischaltcode für ihre CPU.
Damit der Freischaltcode REG_KEY nach dem Neuladen der CPU nicht erneut
eingegeben werden muss, muss er im Datenbaustein fest eingetragen werden.
3. Wechseln Sie dazu über den Menüpunkt "Ansicht > Datensicht" in die Datensicht des
DBs.
Über den Menübefehl "Bearbeiten > Datenbaustein initialisieren" werden dann alle Werte
der Spalte "Anfangswert" in die Spalte "Aktualwert" übernommen.
4. Geben Sie im zyklischen OB am Parameter REG_KEY_DB des MODBUSCP-Bausteins
die Nummer oder den Namen des Lizenz-DBs an.
5. Laden Sie die geänderten Bausteine in die CPU.
Die Eingabe des Freischaltcodes REG_KEY kann zur Laufzeit erfolgen. Ein Wechsel von
"STOP > RUN" ist nicht erforderlich.
Ergebnis
Der Modbus/TCP-Baustein ist nun für diese CPU lizenziert, das Ausgangsbit LICENSED ist
TRUE.
Beschreibung
Die Fehlernummer für eine fehlende Lizenz ist W#16#A090.
WARNUNG
Falls der OB121 in der Steuerung fehlt, wird die CPU in den STOP-Zustand gesetzt.
Online-Hilfe
Für den Funktionsbaustein MODBUSCP steht im SIMATIC-Manager eine Baustein-Online-
Hilfe zur Verfügung. Wenn der Baustein markiert und die Taste "F1" gedrückt wird, wird die
Online-Hilfe mit den wichtigsten Informationen zum Baustein geöffnet.
Initialisierung
Der Funktionsbaustein MODBUSCP wird mit einer positiven Flanke am Eingang "Init"
initialisiert.
● Die Initialisierungsparameter müssen entsprechend der Anlagenkonfiguration belegt sein.
● Die Initialisierungsparameter werden auf Plausibilität überprüft und in den Instanz-DB
übernommen.
● Der Parameter-DB wird ausgewertet und die Parametrierung in den Instanz-DB
übernommen.
● Die Laufzeitparameter werden im Anlauf nicht ausgewertet.
Wird am Parameter "Init" eine positive Flanke erkannt, werden die oben genannten Aktionen
durchgeführt. Konnte die Prüfung ohne Fehler beendet werden, wird "Init" zurückgesetzt,
"Init_Error" und "Init_Status" zeigen 0 an.
Traten während der Prüfung Fehler auf, wird dies an den Ausgängen "Init_Error" und
"Init_Status" angezeigt. Solange ein Init-Fehler ansteht, ist keine Modbus/TCP-
Kommunikation über diesen Baustein möglich. Der Init-Fehler muss erst korrigiert werden.
WARNUNG
CPU-STOP bei fehlendem OB121
Die CPU geht bei fehlendem OB121 in den Betriebszustand STOP und unvorhersehbare
Anlagenzustände können eintreten.
Bevor die Anlage in Betrieb genommen wird, muss sichergestellt werden, dass der OB121
vorhanden ist.
Datenübergabe CPU – CP
Die Datenübergabe zwischen CP und CPU erfolgt mit den Standardbausteinen AG_SEND
und AG_RECV bzw. AG_LSEND und AG_LRECV.
Aktiviert der Anwender einen Auftrag (CP ist Client) oder empfängt der Anwender ein
Telegramm vom Client (CP ist Server), dann ruft der FB die Standardbausteine für den CP in
der erforderlichen Reihenfolge und Anzahl auf.
Empfängt der CP ein Telegramm, dann werden zuerst 6 Byte mit einem AG_(L)RECV
gelesen. In diesen 6 Byte ist die Länge des restlichen Telegramms enthalten. Danach erfolgt
ein zweiter Aufruf des AG_(L)RECV mit der Restlänge. Die Auswertung der empfangenen
Nutzdaten wird erst nach dem vollständigen Empfang durchgeführt.
Allgemeines
Die Parameter des FB MODBUSCP gliedern sich in zwei Gruppen:
● Initialisierungsparameter
Die Initialisierungsparameter werden nur bei einer positiven Flanke am Parameter "Init"
ausgewertet und in den Instanz-DB übernommen. Die Initialisierungsparameter sind in
der obigen Tabelle in der Spalte "INIT" mit "ja" gekennzeichnet.
Eine Änderung der Initialisierungsparameter während des laufenden Betriebs hat keine
Auswirkung. Nach einer Änderung dieser Parameter z.B. im Testbetrieb muss der
Instanz-DB durch eine positive Flanke am Parameter "Init" neu initialisiert werden.
● Laufzeitparameter
Laufzeitparameter können im zyklischen Betrieb verändert werden.
In der Betriebsart "CP ist Client" ist es jedoch nicht sinnvoll die Eingangsparameter zu
ändern während ein Auftrag läuft. Mit den Vorbereitungen für den nächsten Auftrag und
den damit verbundenen Änderungen der Parameter sollte gewartet werden, bis der
vorherige Auftrag mit DONE_NDR oder ERROR beendet wurde.
In der Betriebsart "CP ist Server" dürfen die Ausgangsparameter nur bei gesetztem
DONE_NDR ausgewertet werden.
Die Ausgangsparameter sind dynamische Anzeigen und stehen somit nur 1 CPU-Zyklus
an. Sie müssen für eine eventuelle Weiterverarbeitung oder eine Anzeige in der
Variablentabelle in andere Speicherbereiche kopiert werden.
Wertebereiche
Bei den Wertebereichen für die verschiedenen Parameter sind ggf. auch CPU-spezifische
Einschränkungen zu beachten.
id
Für jede projektierte Verbindung in STEP 7 (NetPro) wird eine Verbindungs-ID vergeben.
Die Verbindungs-ID beschreibt eindeutig die Verbindung von der CPU über den CP zum
Koppelpartner. Diese Verbindungs-ID wird im Verbindungsparameterblock projektiert,
welcher im Parameter-Datenbaustein enthalten ist. Diese ID muss hier eingetragen werden.
Der Wertebereich für diesen Parameter ist 1 bis 64.
db_param
Der Parameter db_param bezeichnet die Nummer des Datenbausteins
MODBUS_PARAM_CP. In diesem Parameter-Datenbaustein sind die verbindungs- und
modbusspezifischen Parameter hinterlegt, die für die Kommunikation zwischen der CPU und
dem Koppelpartner notwendig sind.
Der Wertebereich für diesen Parameter ist CPU-abhängig. Die DB-Nummer 0 ist nicht
zulässig, da diese für das System reserviert ist. Die Eingabe der DB-Nummer erfolgt im
Klartext in der Form "DBxy".
Sollen mehrere Verbindungen realisiert werden, kann der Parameter-Datenbaustein die
dazu notwendigen Parameter aller Verbindungen in sequentieller Abfolge enthalten. Es ist
ebenso möglich für jede Verbindung einen separaten Parameterdatenbaustein zu erstellen.
REG_KEY_DB
Der Baustein muss auf jeder CPU lizenziert werden. Mit der korrekten Eingabe des
Freischaltcode an diesen Parameter wird der Baustein lizenziert und die Modbus/TCP-
Kommunikation kann ohne Einschränkungen genutzt werden.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Kapitel "Lizenzierung".
MONITOR
Die Überwachungszeit MONITOR überwacht den Eingang der Daten vom Koppelpartner.
Die Monitoringzeit wird im Zeitformat T#... angegeben. Es wird eine Überwachungszeit von
ca. 1,5 s empfohlen.
In der Betriebsart "CP ist Client" wird mit der Zeit MONITOR der Eingang des kompletten
Antworttelegramms vom Server überwacht. Bei Überschreitung der Überwachungszeit wird
der aktivierte Auftrag mit Fehler beendet. Die Zeit wird nach beendetem Senden des
Anforderungstelegramms gestartet und nach dem Empfang der kompletten Daten gestoppt.
In der Betriebsart "CP ist Server" wird der Eingang des zweiten Telegrammteils mit der Zeit
MONITOR überwacht. Bei Überschreitung der Überwachungszeit wird ein Fehler gemeldet.
Die Zeit wird nach dem Empfang des Modbus/TCP-spezifischen Telegrammheaders
gestartet und nach beendetem Empfang des Anforderungstelegramms gestoppt.
ENQ_ENR
Betriebsart "CP ist Client":
Mit einer positiven Flanke wird der Datentransfer initiiert. Mit den Werten der
Eingangsparameter UNIT, DATA_TYPE, START_ADDRESS, LENGTH und WRITE_READ
wird das Anforderungstelegramm generiert. Ein neuer Auftrag kann nur gesendet werden,
wenn der vorherige mit DONE_NDR oder ERROR abgeschlossen wurde.
Betriebsart "CP ist Server":
Mit einem positiven Pegel am Eingang wird der FB aktiviert. Es können Telegramme vom
Client empfangen werden.
Bei einem nicht gesetzten Eingang ENQ_ENR und einer bestehenden Verbindung werden
die empfangenen Daten verworfen.
LICENSED
Ist dieser Ausgang auf TRUE gesetzt, ist der Modbus/TCP-Baustein auf dieser CPU
lizenziert. Hat der Ausgang den Zustand FALSE, wurde kein oder ein fehlerhafter
Lizenzstring eingetragen. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Kapitel
"Lizenzierung".
BUSY
Wenn dieser Ausgang gesetzt ist, ist AG_(L)SEND oder AG_(L)RECV aktiv.
DONE_NDR
In der Betriebsart "CP ist Client" wurde der aktivierte Auftrag fehlerfrei beendet. Bei einer
lesenden Funktion wurden die Antwortdaten vom Server bereits im DB eingetragen, bei
einer schreibenden Funktion wurde vom Server die Antwort auf das Anforderungstelegramm
erhalten.
In der Betriebsart "CP ist Server" zeigt der Ausgang einen fehlerfrei beendeten
Telegrammverkehr mit dem Client an. In den Parametern UNIT, DATA_TYPE,
START_ADDRESS, LENGTH und WRITE_READ werden die Auftragsparameter des Client
angezeigt. Diese Ausgänge sind nur gültig so lange DONE_NDR gesetzt ist.
ERROR
Wenn dieser Ausgang gesetzt ist, wurde ein Fehler erkannt.
In der Betriebsart "CP ist Client" wurde der aktivierte Auftrag mit Fehler abgeschlossen. Die
zugehörige Fehlernummer wird im Ausgang STATUS angezeigt.
In der Betriebsart "CP ist Server" wurde bei einem Anforderungstelegramm des Client oder
beim Senden des Antworttelegramms ein Fehler erkannt. Die zugehörige Fehlernummer
wird im Ausgang STATUS angezeigt.
STATUS
Der Ausgang STATUS zeigt bei gesetztem ERROR die Fehlernummer an. Die
Fehlernummern sind im Kapitel "Diagnose (Seite 53)" beschrieben.
Weiterhin werden an diesem Ausgang Statusinformationen angezeigt.
STATUS_FUNC
An diesem Parameter wird als Character-String der Name der Funktion angezeigt, die den
aufgetretenen Fehler verursacht hat.
IDENT_CODE
Nach dem Anlauf der CPU wird an diesem Parameter eine 18-stellige Identifikationskennung
angezeigt, mit dem der Lizenzierungscode (Freischaltcode) für die Modbus/TCP-
Kommunikation beantragt wird.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Kapitel "MODBUSCP-Lizenzierung
(Seite 33)".
Init_Error
Trat bei der Initialisierung ein Fehler auf, wird dies mit Init_Error = TRUE angezeigt.
Init_Status
Der Ausgang Init_Status zeigt bei gesetztem Init_Error die Fehlernummer an. Die
Fehlernummern sind im Kapitel "Diagnose" beschrieben.
UNIT
In der Funktion "CP ist Client" ist der Parameter UNIT ein Eingangsparameter. Dieser
Eingang ist den Anforderungen entsprechend zu setzen. Der FB übernimmt diesen Wert in
das Anforderungstelegramm und überprüft ihn beim Empfang der Antwort.
Der Parameter UNIT wird typischer Weise bei Protokollumsetzern verwendet um serielle
Slaves zu adressieren die sich hinter einer gemeinsamen IP-Adresse verbergen.
Die meisten Geräte können mit UNIT = 1 angesprochen werden.
In der Funktion "CP ist Server" ist der Parameter UNIT ein Ausgangsparameter. Der FB
übernimmt den Wert aus dem Anforderungstelegramm in die Antwort. Der Ausgang wird bei
beendetem Auftrag mit dem empfangenen Wert gesetzt.
DATA_TYPE
Der Parameter DATA_TYPE zeigt an, welcher Modbus/TCP-Datentyp mit dem aktuellen
Telegramm bearbeitet wird. Es sind folgende Werte zulässig:
Coils B#16#1
Inputs B#16#2
Holding Register B#16#3
Input Register B#16#4
In der Betriebsart "CP ist Client" handelt es sich um einen Eingangsparameter, in der
Betriebsart "CP ist Server" um einen Ausgangsparameter.
Die unterschiedlichen Datentypen haben einen direkten Zusammenhang mit den
verwendeten Funktionscodes.
START_ADDRESS
Der Parameter START_ADDRESS bestimmt die erste Modbus/TCP-Adresse, die
geschrieben bzw. gelesen wird.
In der Betriebsart "CP ist Client" handelt es sich um einen Eingangs-, in der Betriebsart "CP
ist Server" um einen Ausgangsparameter.
LENGTH
Der Parameter LENGTH bestimmt die Anzahl der Modbus/TCP-Werte, die geschrieben bzw.
gelesen wird.
In der Betriebsart "CP ist Client" handelt es sich um einen Eingangs-, in der Betriebsart "CP
ist Server" um einen Ausgangsparameter.
Bei lesenden Funktionen sind pro Telegramm für Holding und Input Register maximal 125
Register möglich. Für Coils und Inputs sind maximal 2000 Bits möglich. Bei schreibenden
Funktionen beträgt bei Holding Register die maximale Anzahl 123 Register und bei Coils
1968 Bits. Die mit einem Anforderungstelegramm bearbeiteten Register bzw. Bitwerte
müssen innerhalb eines DBs liegen.
WRITE_READ
Dieser Parameter definiert, ob eine lesende oder schreibende Funktion ausgeführt werden
soll. Hat der Ein-/Ausgang den Wert FALSE, handelt es sich um eine lesende Funktion. Der
Wert TRUE definiert eine schreibende Funktion.
Es können nur Holding Register und Coils beschrieben werden. Input Register und Inputs
lassen sich lediglich lesen.
In der Betriebsart "CP ist Client" handelt es sich um einen Eingangs-, in der Betriebsart "CP
ist Server" um einen Ausgangsparameter.
Init
Mit einer positiven Flanke am Parameter Init wird der Modbusbaustein initialisiert. Die
Initialisierung kann nur durchgeführt werden, wenn aktuell kein Auftrag läuft. Dies muss mit
ENQ_ENR = FALSE und BUSY = FALSE programmtechnisch sichergestellt werden.
Adressabbildung
Im folgenden Bild sehen Sie die Gegenüberstellung der SIMATIC-Speicherbereiche mit der
register- und bitorientierten Speicheraufteilung der Modbus/TCP-Geräte. Dabei wird auf
obige Parametrierung Bezug genommen.
Die Modbus/TCP-Adressen, die schwarz dargestellt sind, betreffen den Data Link Layer, die
grau dargestellten den Application Layer.
Die in der Spalte "Adresse" abgebildeten SIMATIC-Adressen sind die Offsets im DB.
Zusätzlich sind in der Spalte "Name" in eckigen Klammern die Modbus/TCP-
Registernummern eingetragen, z.B. Coils[640]
Instanz-DB
Der Funktionsbaustein MODBUSCP speichert seine Daten in einem Instanz-DB. Dieser
Instanz-DB wird beim ersten Aufruf des FB durch STEP 7 generiert.
Der Instanz-Datenbaustein enthält Parameter vom Typ Input, Output, Input/Output sowie
statische Variablen, die er für seinen Ablauf benötigt. Diese Variablen sind remanent und
behalten zwischen den FB-Aufrufen ihre Gültigkeit. Über die Variablen wird der interne
Ablauf des FBs gesteuert.
Speicherbedarf des Instanz-DBs:
Lokale Variablen
In Summe benötigt der Baustein MODBUSCP maximal 288 Byte an Lokaldaten.
Zeiten
Der Funktionsbaustein verwendet keine Timer
Merker
Der Funktionsbaustein verwendet keine Merker.
Vorgehensweise
1. Holen Sie mittels "Extras > Referenzdaten > Anzeigen" Informationen über die
verwendeten Operanden ein.
2. Stellen Sie den Operandenvorrang in den Objekteigenschaften des Bausteinordners auf
"Absolutwert".
3. Rufen Sie im SIMATIC Manager die Funktion "Extras > Umverdrahten" auf, um die
Operanden in freie Bereiche umzuverdrahten.
4. Um die Symbolik in Diagnosetools weiter nutzen zu können, ziehen Sie die Änderungen
in der Symboltabelle nach.
5. Wenn Sie die Änderungen überprüfen wollen, wählen Sie "Extras > Referenzdaten >
Anzeigen".
Funktionalität
Mit dem Auftragslistenbaustein "Job_List" besteht die Möglichkeit, mit wenig
Programmieraufwand mehrere Modbus/TCP-Telegramme nacheinander abzuarbeiten. Der
Baustein wird vor den Modbus/TCP-Baustein eingefügt und mit diesem verschaltet. Die
Anzahl der Telegramme ist defaultmäßig 5, sie kann jedoch beliebig erweitert werden. Über
den Eingang CYCLICAL wird die zyklische Bearbeitung der Liste gesteuert.
Funktionalität
Um die Projektierung in CFC zu unterstützen, gibt es die Möglichkeit, die Modbuswerte nicht
über Global-DBs sondern über „Datensammler-FBs“ zu projektieren. Dabei werden die
Sende- und Empfangspuffer für die Werte per Drag & Drop in den CFC-Plan gezogen.
Beispiel
Die Datensammler-FBs werden im CFC-Plan platziert. Der Ausgang „IDB“ wird mit den db-
Parametern im Parameter-Datenbausteins verbunden.
Im weiteren Verlauf können die Modbuswerte direkt von den Channel-Bausteinen an den
Datensammler-FB verschaltet werden.
Anzeigeelemente
Anzeigeelemente sind die LEDs am CP. Die Anzeigeelemente informieren Sie über den
Betriebszustand bzw. über mögliche Fehlerzustände des CPs. Die Anzeigeelemente geben
Ihnen einen ersten Überblick über aufgetretene interne bzw. externe Fehler sowie
schnittstellenspezifische Fehler.
Sammelstörungsanzeigen
INTF Interne Fehler
EXTF Externe Fehler
Sonderanzeigen
CP 343-1
RX/TX ein Telegramm wird über die Schnittstelle übertragen
CP 443-1
TXD ein Telegramm wird über die Schnittstelle gesendet
RXD ein Telegramm wird über die Schnittstelle empfangen
Eine Beschreibung der Anzeigeelemente finden Sie im jeweiligen Gerätehandbuch des CPs.
A07D Der Parameter data_type_1 enthält keinen Eintrag. Der Parame- Korrigieren Sie die Para-
terbereich "_1" ist der Initialbereich und muss parametriert wer- metrierung im DB
den. MODBUS_PARAM_CP.
A07E An db_x wurde die Nummer des Instanz-DBs vom Baustein
MODBUSCP angegeben.
A080 Der Modbusbaustein wurde noch nicht initialisiert. Nach dem Transferieren
des IDBs in die CPU
muss der Modbusbau-
stein mit Init = TRUE
initialisiert werden. Über-
prüfen Sie, ob bei der
Initialisierung ein Fehler
aufgetreten ist.
A081 Nur bei CP ist Client und Funktionscode 5: Überprüfen Sie mit Hilfe
Die Daten des Antworttelegramms sind nicht das Echo der An- einer Telegrammauf-
forderung. zeichnung die Daten des
Koppelpartners.
A082 Nur bei CP ist Client und Funktionscode 6: Überprüfen Sie mit Hilfe
Der empfangene Registerwert ist ungleich dem gesendeten. einer Telegrammauf-
zeichnung die Daten des
Koppelpartners.
A083 CP ist Client: Es ist ein Auftrag angestoßen worden, während Stoßen Sie erst dann
der vorherige Auftrag noch läuft. Der Auftrag wird nicht ausge- einen neuen Auftrag an,
führt. wenn der vorherige Auf-
Dies ist eine Statusinformation. Das Bit ERROR ist nicht gesetzt. trag mit DONE_ NDR =
TRUE oder ERROR =
Es wurde versucht, den Baustein zu initialisieren während noch
TRUE beendet wurde.
ein Auftrag läuft bzw. während ENQ_ENR gesetzt war.
Warten Sie mit der Initiali-
sierung bis kein Auftrag
mehr läuft. Setzen Sie
ENQ_ENR = FALSE.
Hinweis
Bitte beachten Sie, dass die mitgelieferten Beispielprojekte nur eine Orientierungshilfe für
den Umgang mit den Modbus/TCP-Bausteinen darstellt und nicht für den Einsatz in
Produktivanlagen geeignet ist.
Verwendete Bausteine
Die aufgelisteten Bausteine werden im mitgelieferten Beispielprojekt für S7-Stationen mit FB
MODBUSCP verwendet.
Verwendete Bausteine
Die aufgelisteten Bausteine werden im mitgelieferten Beispielprojekt für S7-Stationen mit FB
MODBUSCP verwendet. Die Systemfunktionen und Systemfunktionsbausteine und die von
CFC generierten Bausteine sind nicht aufgelistet.