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Rechtsanwaltskanzlei
Petra Franke
Rechtsanwältin
KLAGE
des irakischen Staatsangehörigen Herr Salah SAYDO, Finther Landstr. 23, 55124 Mainz,
Klägers,
gegen
die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch den Bundesminister des Inneren, dieser vertreten
durch den Leiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, 90343 Nürnberg, Bundesamt für Mig-
ration und Flüchtlinge, Aussenstelle Trier, Dasbach Str. 15B (19), 54292 Trier, Az.: 8 235 604-438,
Beklagte,
wegen: Asylverfahren
Gegenstandswert: € 5.000,00
Unter Versicherung ordnungsgemäßer Bevollmächtigung erhebe ich namens und im Auftrage des
Klägers Klage und beantrage,
die Beklagte unter Aufhebung des Bescheides vom 13.07.2022 zu verpflichten, dem
Kläger die Flüchtlingseigenschaft nach § 3 AsylG zuzuerkennen,
hilfsweise,
Begründung:
Der am 01.01.1989 im Irak geborene Kläger ist irakischer Staatsangehöriger, kurdischer Volkszugehö-
rigkeit und yezidischen Glaubens und hat sein Heimatland aus begründeter Furcht vor religiöser Ver-
folgung verlassen.
Mit Bescheid vom 13.07.2022 hat die Beklagte den Asylantrag des Klägers abgelehnt, wobei sie fest-
stellte, dass weder die Voraussetzungen der Feststellung der Flüchtlingseigenschaft noch Abschie-
bungshindernisse vorlägen. Der Bescheid ist in Ablichtung beigefügt, Anlage K 1.
Zur Begründung der Anträge nehme ich zunächst auf das bisherige Vorbringen des Klägers Bezug,
insbesondere auf die Angaben in der Anhörung durch das Bundesamt.
Weiteres Vorbringen bleibt dem Kläger persönlich in der mündlichen Verhandlung vor dem Verwal-
tungsgericht vorbehalten. Hierfür wird ein Dolmetscher für die Sprache Kurdisch-Kurmanci benötigt.
Gegen eine Übertragung des Rechtsstreites auf den Einzelrichter bestehen keine Bedenken.
Zum Prozesskostenhilfeantrag wird ausgeführt, dass der Kläger zur Zeit lediglich Leistungen nach dem
Asylbewerberleistungsgesetz gewährt bekommt.
Er benötigt die Hilfe eines sachkundigen Rechtsanwaltes, da er weder die deutsche Sprache noch das
hiesige Rechtssystem versteht. Eine Beiordnung ist aufgrund der Schwierigkeit der Sach- und
Rechtslage erforderlich gemäß § 121 Abs. 2 ZPO.
Die Beiordnung eines Rechtsanwalts folgt zwingend aus dem verfassungsrechtlichen Gebot des fairen
Verfahrens und ist erforderlich, weil sich der Kläger nicht ausreichend vor Gericht vertreten kann.
Mangelnde Sprachkenntnisse und ein anderer Kultur- und Rechtskreis indizieren die mangelhaften
Möglichkeiten zur selbständigen Interessenwahrnehmung.
Petra Franke
Rechtsanwältin
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sicheren Übermittlungsweg gem. §§ 130a Abs. 3, S. 1,2. Alt., Abs. 4 Nr. 2 ZPO, 31a BRAO durch den
Anwalt eingereicht worden ist. Dies ist anhand des vertrauenswürdigen Herkunftsnachweises im Prüf-
protokoll feststellbar.