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Zeitungsverlag Waiblingen E 5404
Schorndorf
Vorstellung der
neuen Heimatblätter:
33. Band
Der Heimatverein Schorndorf hat die neuen
Heimatblätter vorgestellt – mit Forschun-
gen zur Schorndorfer Geschichte. Im 33.
Band geht es unter anderem um Straßenbe-
nennungen in der Daimlerstadt. „Politische
Zäsuren werden oftmals von Straßenumbe-
nennungen und Straßenbenennungen be-
gleitet. Besonders deutlich wird dies wäh-
rend der Zeit des Nationalsozialismus.“ So
Stadtarchivar Harald Winkel in seinem Bei-
trag zu den erschienenen Heimatblättern im
Stadtmuseum. Er trug eine gekürzte Fas-
sung seiner Recherche vor.
� Seite B 1
Auf dem Titel des neuen Jahrbuchs für Schorn-
dorf und Umgebung: Der Stolperstein für Lud-
wig Guttenberger. Foto: Schneider
Rems-Murr
Wird der Weinbau
mitsamt EU-Richtlinie
Wahlkampfthema?
Im Herbst 2022 brannte der Weinberg – zum
Glück nur im übertragenen Sinne. Die CDU
hatte zum Weinbaugipfel geladen, kämpfte
gegen die drohende EU-Pflanzenschutz-
richtlinie, SPD, FDP und Grüne entdeckten
ebenfalls die Wengerter im Rems-Murr-
Kreis. Bis Frühjahr 2023 ging’s heiß her.
Dann beruhigte sich die Lage. Doch jetzt,
kurz nachdem der EU-Landwirtschaftsaus-
schuss zum Thema Stellung bezogen hat,
sehr kurz, bevor der EU-Umweltausschuss
sein Statement abgibt und relativ kurz vor
den Kommunal- und Europawahlen kocht
das Thema wieder hoch. � Seite C 3
Politisches Drama um die Weinberge.
Foto: Büttner
Börse
. . m
Dax Euro-Stoxx 50 Euro
14798,47 Pkt. 4024,68 Pkt. 1,0591 Dollar
– 246,76 Pkt. – 65,65 Pkt. + 0,33 Cent
Wetter
Mittags 17° | Nachts 10°
Im Westen sonnig, im Osten
anhaltender Regen
Stürmische
Zeiten
In Schleswig-Holstein
peitscht eine Sturmflut
gegen die Ostseeküsten.
Flensburg erwartet die
höchsten Wasserstände
seit 100 Jahren.
Steinmeier zu Hamas-Terror:
„Beenden Sie die Barbarei!“
Der Bundespräsident appelliert an die Geiselnehmer. Die Hamas teilt auf Telegram mit, zwei US-Geiseln
freigelassen zu haben. US-Präsident Biden fordert Hilfspaket für Ukraine und Israel.
BERLIN/TEL AVIV. Bundespräsident Frank-
Walter Steinmeier hat an die Geiselnehmer
der nach Gaza verschleppten Menschen ap-
pelliert, diese frei zu lassen. Vor einem Tref-
fen mit Angehörigen der Geiseln in Schloss
Bellevue sagte Steinmeier an die Hamas ge-
richtet: „Die ganze Welt schaut auf dieses
Verbrechen. Beenden Sie die Barbarei!“ Den
Angehörigen der Geiseln sagte Steinmeier,
er könne ihren Schmerz kaum ermessen.
Der Terror der Hamas richte sich gegen
Israel und seine Bevölkerung. „Aber er trifft
auch die Menschen im Gazastreifen, die die
Hamas vorgibt zu vertreten“, so Steinmeier.
Israel habe das Recht und gegenüber seinen
Bürgern auch die Pflicht, sich gegen Terror
zu verteidigen. Deutschland stehe dabei an
der Seite Israels, bekräftigte er.
Am Abend wurde bekannt, dass die Ha-
mas zwei Geiseln freigelassen haben soll.
„Als Reaktion auf die katarischen Bemühun-
gen haben die Al-Kassam-Brigaden zwei US-
Bürger (eine Mutter und ihre Tochter) aus
humanitären Gründen freigelassen“, teilte
die im Gazastreifen herrschende Hamas im
Onlinedienst Telegram mit.
Lehrer an
Berufsschulen
hoch belastet
Eine repräsentative Studie zeigt:
Lehrkräfte leisten im Durchschnitt
drei Stunden Mehrarbeit jede Woche.
STUTTGART. Die 22 000 Berufsschullehrer im
Land leisten im Durchschnitt drei Stunden
Mehrarbeit wöchentlich. Ihre Schulleiter
sind mit acht Stunden Mehrarbeit pro Woche
sogar noch stärker gefordert als ihre Kolle-
gen.Das zeigt eine groß angelegte,repräsen-
tative Studie, die die Universität Mannheim
im Auftrag des Berufsschullehrerverbands
(BLV) durchgeführt hat. Damit überschrei-
ten die Lehrer an beruflichen Schulen die re-
guläre Jahresarbeitszeit bei Beamten von
1804 Stunden um sieben beziehungsweise
zwanzig Prozent.
Der Vorsitzende des Berufsschullehrer-
verbands Thomas Speck fordert die Politik
auf, zeitnah gegenzusteuern, um die deut-
lich überhöhten Arbeitszeiten der Lehrkräf-
te und Schulleitungen zu senken. luß
Kommentar
Samstag, 21. / Sonntag, 22. Oktober 2023
„Die deutsche
Regierung setzt
sich mit aller Kraft
für die Freilassung
Ihrer Angehörigen ein.“
Frank-Walter Steinmeier,
Bundespräsident,
bei einem Treffen mit
Angehörigen nach Gaza
verschleppter Deutscher
Foto: dpa/
Martin Schutt
Söder fordert Scholz auf
zu neuer großer Koalition
Wegen des wachsenden Migrationsstreits fordert der CSU-Chef einen
Regierungswechsel. Politbarometer: Rot-Grün-Gelb mit Verlusten.
BERLIN/MÜNCHEN. CSU-Chef Markus Söder
hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufge-
fordert, die Ampelkoalition mit Grünen und
FDP zu beenden und eine große Koalition
mit der Union zu bilden. „Die Union ist be-
reit, Verantwortung zu übernehmen“,
schrieb Söder am Freitag im Onlinedienst X,
früher Twitter. Söder erklärte, die Ampel sei
„stehend k. o. und hat kein Vertrauen mehr
in der Bevölkerung – wir brauchen aber eine
Regierung der nationalen Vernunft“.
Söder forderte insbesondere in der Migra-
tionspolitik eine grundlegende Wende. Die
Ampel habe für solch grundlegende Ände-
rungen nicht mehr die Kraft. Bereits auf dem
CSU-Parteitag im September hatte auch
CDU-Chef Friedrich Merz die Migrationsde-
batte mit der Zukunft der Ampel verknüpft
und eine große Koalition angeboten. Der
Ampelkoalitionsausschuss kam am Nach-
mittag im Kanzleramt zusammen.
78. Jahrgang
Die schwedische Umweltaktivistin Greta
Thunberg rief am Freitag statt zu einem
Streik fürs Klima zu einem Streik für Solida-
rität mit den Palästinensern auf. In Online-
netzwerken schrieb Thunberg: „Heute strei-
ken wir aus Solidarität mit Palästina und Ga-
za. Die Welt muss ihre Stimme erheben und
einen sofortigen Waffenstillstand, Gerech-
tigkeit und Freiheit für die Palästinenser und
alle betroffenen Zivilisten fordern.“ Thun-
bergs Beitrag rief in Teilen der deutschen
Politik Empörung hervor. Kritiker monier-
ten, dass Thunberg die 1400 Todesopfer des
Großangriffs der islamistischen Hamas in Is-
rael vor zwei Wochen nicht erwähnte.
US-Präsident Joe Biden forderte die Men-
schen in den USA in einer emotionalen Rede
auf, der Ukraine und Israel beizustehen, und
stellte ein riesiges Hilfspaket in Aussicht.
Außenministerin Annalena Baerbock
warnte den Iran und seine verbündeten schi-
itischen Milizen wie die Hisbollah, sich in
den Gazakrieg einzuschalten. Die Hisbollah
dürfe nicht den ganzen Libanon in den Kon-
flikt hineinziehen. dpa/AFP/red
Leitartikel
Die Ampelparteien verloren dem neuen
ZDF-Politbarometer zufolge weiter an Zu-
stimmung. Wie aus der am Freitag veröffent-
lichten Befragung der Forschungsgruppe
Wahlen hervorgeht, verlieren sowohl
SPD (15 Prozent) als auch Grüne (14) zwei
Punkte im Vergleich zum Vormonat. Auch
die FDP büßt demnach einen Punkt ein und
wäre mit fünf Prozent noch knapp im Bun-
destag vertreten. Gewinne fährt die Union
ein, die auf 30 Prozent kommt (+4), AfD (21)
und Linke (5) bleiben unverändert.
Die Zufriedenheit mit der Arbeit der Bun-
desregierung fällt laut Politbarometer paral-
lel dazu auf den niedrigsten Wert seit Regie-
rungsantritt. 32 Prozent sind demnach zu-
frieden, 62 Prozent sind es nicht. Dass eine
von der Union geführte Regierung es besser
machen würde, glauben aber nur 31 Prozent
der Befragten. 49 Prozent glauben, es mache
keinen großen Unterschied. dpa/AFP/red
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HÖLLGASSE 13 UND 22
IN SCHORNDORF
MONTAG - SAMSTAG
09:30 - 18:00 UHR
Nr. 244 2,90 Euro
Foto: dpa/Axel Heimken
Kommentar
Die Krux mit der
Arbeitszeit an Schulen
Bei vielen Lehrern läuft die Arbeitszeit
aus dem Ruder. Das ist schwer zu
ändern, aber nicht mehr ignorierbar.
Von Bärbel Krauß
Wer seine Vorurteile über Lehrer als faule Sä-
cke pflegen möchte, den wird auch die neue
Studie nicht davon abbringen. Für alle ande-
ren belegt sie aber, dass substanzielle Mehr-
arbeit von Berufsschullehrern im Land nicht
die Ausnahme, sondern die Regel ist. Das ist,
wie vorherige Studien nahelegen, gar nicht
so anders als in anderen Schularten. Ganz
nebenbei ist es auch vergleichbar mit ande-
ren akademischen Berufen, in denen ein ho-
hes Maß an Eigenständigkeit mit großen
Chancen zur Selbstverwirklichung und allen
Risiken der Selbstausbeutung verknüpft ist.
Die strukturelle Überlastung der Lehr-
kräfte wächst sich jedoch zu einem brisanten
und schwer zu lösenden politischen Problem
aus. Einerseits verbieten sich Entlastungs-
versuche, die die Unterrichtsversorgung
weiter verschlechtern. Andererseits ist
strukturelle Mehrarbeit nicht rechtens und
nicht akzeptabel. Darauf pochen die Lehr-
kräfte und ihre Verbände zu Recht. Seit Ge-
richte die Arbeitszeiterfassung zur Pflicht
gemacht haben, können Arbeitgeber das
Problem auch nicht länger aussitzen.
Wie schwer das umzusetzen ist, zeigt
schon, dass die Bundesregierung sich immer
noch nicht schlüssig ist, wie die Arbeitszeit-
erfassung generell gesetzlich geregelt wer-
den soll. Und bei der Lehrerarbeitszeit wird
es extra kompliziert. Kultusministerin The-
resa Schopper ist gut beraten, ihre Experten
kreativ über Lebensarbeitszeitkonten und
Ausgleichsmodelle nachdenken zu lassen.
Steuerquellen
sprudeln
BERLIN. Bund und Länder haben im Septem-
ber deutlich mehr Steuern eingenommen als
im gleichen Zeitraum des letzten Jahres. Ins-
gesamt flossen nach Daten des Finanzminis-
teriums vom Freitag 80,6 Milliarden Euro in
die Kassen – ein Plus von über 13 Prozent
verglichen mit September 2022. Das Minis-
terium führt dies jedoch vor allem auf einen
Sondereffekt zurück: So waren die Lohn-
steuereinnahmen vor einem Jahr außerge-
wöhnlich gering, weil die Energiepreispau-
schale aus diesem Topf gezahlt wurde.
Für das Gesamtjahr 2023 wird bisher mit
einem moderaten Plus von knapp drei Pro-
zent gerechnet. In der kommenden Woche
legt der Arbeitskreis der Steuerschätzer sei-
ne Herbstschätzung vor. dpa
A2 Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023
Scholz will
„in großem Stil
abschieben“
Der Kanzler will die Zahl der
Geflüchteten senken und härter gegen
abgelehnte Asylbewerber vorgehen.
BERLIN. Kanzler Olaf Scholz (SPD) will die
Zahl der Geflüchteten senken und härter
gegen abgelehnte Asylbewerber vorgehen.
„Wir müssen endlich im großen Stil diejeni-
gen abschieben, die kein Recht haben, in
Deutschland zu bleiben“, sagte er dem Ma-
gazin Spiegel. „Wer eine unbegrenzte Zu-
wanderung will, muss so ehrlich sein und sa-
gen, dass wir dann unseren Sozialstaat, wie
wir ihn heute haben, nicht aufrechterhalten
könnten“, sagte Scholz. „Wer keine Bleibe-
perspektive in Deutschland hat, weil er sich
nicht auf Schutzgründe berufen kann, muss
zurückgehen.“ Scholz ergänzte: „Wir müs-
sen mehr und schneller abschieben.“
Der Kanzler beschrieb gegenüber dem
Magazin eine restriktivere Linie im Umgang
mit sogenannter irregulärer Migration. Es
gebe Geflüchtete, die Anspruch auf Asyl hät-
ten, etwa weil sie politisch verfolgt würden –
und davon unabhängig sei Deutschland auf
die Zuwanderung von Arbeitskräften ange-
wiesen. Andererseits heiße das aber: „Wer
weder zu der einen noch zu der anderen
Gruppe gehört, kann nicht bei uns bleiben.“
Eine Begrenzung der Einwanderung „macht
uns nicht zu Unmenschen“, sagte Scholz.
Die Parteien der Ampelkoalition trafen
sich am Freitag zu einem Koalitionsaus-
schuss in Berlin. CSU-Chef Markus Söder
forderte angesichts des wachsenden Migra-
tionsproblems die schnelle Bildung einer
großen Koalition mit der Union als Junior-
partner. „Es braucht eine neue Regierung“,
sagte der bayerische Ministerpräsident am
Freitag in Berlin. „Jetzt das Notwendige zu
tun, heißt FDP und Grüne zu entlassen, eine
neue Regierung der nationalen Vernunft zu
bilden.“ Die Ampel aus SPD, Grünen und
FDP, der Söder Siechtum vorwarf, ist dazu
aus seiner Sicht nicht mehr in der Lage.
„Meiner Meinung nach ist die Ampel ste-
hend k. o.“, sagte Söder. AFP/dpa/epd
Das Zitat des Tages
Foto: dpa/Kay Nietfeld
„Wir müssen die
Integrationskurse besser
und effektiver machen.“
Carsten Linnemann, CDU-Generalsekretär,
hat angesichts der jüngsten antisemitischen
Vorfälle eine Überarbeitung der
Integrationskurse für Flüchtlinge gefordert.
Kurz berichtet
Generalstreik in Italien nach
einem Jahr Rechtsregierung
ROM. Mit einem Generalstreik haben Italiens
Gewerkschaften am Freitag gegen die seit
einem Jahr amtierende Rechtsregierung
von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mo-
bilgemacht. Betroffen waren neben der
Bahn und dem öffentlichen Nahverkehr
auch Schulen, Krankenhäuser, Autobahnen
und Flughäfen. Die staatliche Fluggesell-
schaft Ita musste nach eigenen Angaben
mindestens 20 Flüge streichen. In Rom und
anderen Großstädten gab es im morgendli-
chen Berufsverkehr eine Mindestversorgung
mit Metros, Bussen und Bahnen. Trotzdem
kam es zu erheblichen Behinderungen. dpa
Grüne Jugend kritisiert Kurs
der Mutterpartei
BERLIN. Die Grüne Jugend übt deutliche
Kritik am Kurs der Partei. „Der Planet
brennt, Menschen leben im reichen
Deutschland in Armut. Wir erwarten von
den Grünen mehr im Kampf gegen den
Klimawandel und für soziale Gerechtigkeit“,
verlangte die Vorsitzende der Grünen
Jugend, Sarah-Lee Heinrich, in der „Süd-
deutschen Zeitung“. Dass sich die Koalition
noch immer nicht auf eine Entlastung der
Bürger durch das Klimageld geeinigt habe,
sei ein „schwerer Fehler“, sagte Heinrich.
Das Klimageld dürfe „nicht zum nächsten
ausgehöhlten Ampel-Projekt werden“. AFP
Meinung · Nachrichten
Joe Biden hat in der Doppelkrise um Israel
und die Ukraine seine Stimme gefunden. In
klaren Worten erklärte der US-Präsident in
seiner Rede aus dem Oval Office den Ameri-
kanern, warum es in ihrem eigenen Sicher-
heitsinteresse liegt, beiden Ländern zu hel-
fen. Er appellierte an den Kongress, die not-
wendigen Mittel dafür bereitzustellen. In
den kommenden Tagen möchte Biden satte
100 Milliarden Dollar an Militärhilfe für die
Verbündeten anfordern.
Mit seiner Rede erhöht er den Druck auf
die heillos zerstrittenen Republikaner, den
Kongress mindestens wieder handlungsfä-
hig zu machen. Denn ohne die Wahl eines
Speakers liegen Gesetze und Budgets auf Eis.
Während der Nahe Osten brennt und Putin
die Grenzen in Europa gewaltsam zu ändern
versucht, betreibt die Trump-Partei Nabel-
schau. Das beschämende Schauspiel, das die
Republikaner bei der abermals gescheiterten
Wahl eines Speakers tagsüber auf dem Kapi-
tolshügel aufgeführt hatten,kontrastiert mit
der Würde des Auftritts von Biden am Abend
im Weißen Haus.
Der Präsident schaffte in seiner 15 Minu-
ten langen Rede den Spagat zwischen dem
verbrecherischen Terror der Hamas in den
Kibbuzen und dem brutalen Abschlachten
von Zivilisten in Orten wie Butscha durch
russische Truppen. In beiden Fällen akzep-
Wahl in der Schweiz: Gewinne
für Rechtspopulisten erwartet
Der Wahlkampf war beherrscht vom Thema Migration. Das spielte der rechtspopulistischen SVP
in die Hände. Für die Grünen dürfte es schwierig werden, erstmals in die Regierung einzutreten.
BERN. Angesichts der Dominanz des Themas
Migration im Wahlkampf wird bei der Parla-
mentswahl am Sonntag in der Schweiz mit
einem Aufschwung für die Rechtspopulisten
gerechnet – und einem Zerplatzen der Träu-
me der Grünen von einer Regierungsbeteili-
gung. Sowohl der Nationalrat (200 Sitze) als
auch der Ständerat (46 Sitze) werden neu ge-
wählt. Gemeinsam bilden die beiden Kam-
mern die Bundesversammlung, Wahlumfra-
gen beziehen sich in der Schweiz allerdings
grundsätzlich auf den Ausgang der Wahl
zum Nationalrat.
Das Klimathema ist weniger wichtig
Nach den jüngsten Umfragen dürfte die
rechtspopulistische Schweizerische Volks-
partei (SVP) wie bereits 2015 auf etwa 29
Prozent der Stimmen kommen und damit
ihre Verluste bei der Wahl 2019 wieder wett-
machen. Sie bliebe damit die stärkste poli-
tische Kraft in der Schweiz, wobei ihre
Zuwächse vor allem zulasten der rechtsge-
richteten Partei FDP. Die Liberalen gehen
würden. Die Partei Die Mitte stagniert, der
Sozialdemokratischen Partei (SP) werden
ebenfalls Gewinne vorausgesagt – den Grü-
nen dagegen Verluste.
„Ich vermute, dass manche linke Wähler,
die 2019 Grün gewählt haben, 2023 zu den
Sozialdemokraten zurückkehren werden“,
sagt Pascal Sciarini, Politologie-Professor an
der Universität Genf. Bei der Wahl 2019 hatte
die SVP 12 Sitze verloren und war auf 53 Sitze
im Nationalrat geschrumpft. Die Grünen
hatten hingegen ihre Sitze mehr als verdop-
pelt – von 11 auf 28 – und waren zur viert-
stärksten Partei geworden. Auch die kleinere
Grünliberale Partei Schweiz hatte ihren An-
teil von 7 auf 16 Sitze ausgebaut.
Die ökologischen Parteien hätten damals
stark zugelegt, „weil das Klimaproblem die
Hauptsorge war“, sagt Sciarini. „Vor vier Jah-
Die Tomicek-Karikatur
Wünschelrute
Leitartikel
Mit ruhiger Hand
durch die Krisen
US-Präsident Joe Biden hat seine Stimme gefunden –
auch, weil er unangenehme Wahrheiten ausspricht.
Von Thomas Spang
tierten die Angreifer nicht das Existenzrecht
der betroffenen Staaten. Biden legte über-
zeugend dar, dass nichts davon akzeptabel
oder auch nur irgendwie zu rechtfertigen sei.
Aggressoren müssen die Grenzen aufgezeigt
werden, weil sie sich sonst ermutigt fühlten
weiterzumachen. Trotz des unbedingten
Versprechens, den Angegriffenen zur Seite
zu stehen, fehlte es nicht an
Nuancen. Der Präsident äu- Biden spricht offen
ßerte Mitgefühl und Ver-
ständnis für die Palästinen-
über die Fehler
ser,die selbst Opfer des Ter- der Supermacht
rors der Hamas seien. Er
mahnte die Beachtung des
USA nach dem
Kriegsrechts an, versprach 11. September.
Marco Chiesa (r.) und Marcel Dettlig von der
SVP posieren anlässlich einer Pressekonfe-
renz zum Thema Asylpolitik auf dem Gott-
hardpass. Foto: dpa/Urs Flüeler
ren war das Thema noch neu im Bewusstsein
der Bevölkerung,und die Klimastreiks mach-
ten das sehr sichtbar.“ Aber die Coronavirus-
Pandemie hat den Klimaprotesten in der
Schweiz einen Dämpfer verpasst und der
Umweltbewegung der Jugend ein Stück weit
den Wind aus den Segeln genommen.
Trotzdem sorgen die Schweizer sich wei-
terhin um die Erderwärmung, denn sie ha-
ben deutlich vor Augen, dass ihre Gletscher
ungewöhnlich schnell dahinschmelzen. Vor
diesem Hintergrund haben alle größeren
Parteien ihre Programme grüner gemacht.
Experten sehen die zu erwartenden Einbu-
ßen der Umweltparteien aber auch dadurch
anhaltende humanitäre Hilfe für Gaza und
warnte Israel, von Rache geblendet Fehler zu
begehen. Mit seiner mutigen Reise nach Is-
rael hat Biden geschickt Bibi Netanjahu an
sich herangezogen. Nicht weil er ihn beson-
ders schätzt, sondern dies die beste Möglich-
keit ist, mäßigend auf den heißblütigen Re-
gierungschef einzuwirken und so einen Flä-
chenbrand im Nahen Osten
zu verhindern. Dafür
nimmt US-Präsident Biden
Kritik von der Linken seiner
Partei in Kauf, die dem
Rechtspopulisten in Tel
Aviv nicht über den Weg
trauen.
begründet, dass die Schweizer im Juni ein
neues Klimaschutzgesetz per Volksabstim-
mung verabschiedet und damit nach eigener
Einschätzung schon einiges gegen die Erd-
erwärmung unternommen haben.
Auch die gestiegenen Lebenshaltungs-
kosten haben das Thema Klimawandel ein
Stück weit verdrängt, Inflation und steigen-
de Kosten etwa für die Krankenversicherung
wirken sich direkt auf die Geldbeutel der
Bürger aus.
Davon hoffen die Sozialdemokraten zu
profitieren, die sich dafür starkmachen, die
Krankenversicherungsbeiträge künftig an
das Einkommen zu koppeln. Es ist aber un-
wahrscheinlich, dass eines dieser Themen
mehr Wählerinnen und Wähler mobilisiert
als sonst: Generell liegt die Wahlbeteiligung
in der Schweiz bei nur 45 Prozent.
Siebenköpfige Regierung
Der SVP ist es gelungen, ihr Reizthema Zu-
wanderung in den Mittelpunkt des Wahl-
kampfs zu rücken. Auf ihren Wahlplakaten
prangen migrantenfeindliche Sprüche und
der Ruf nach Schließung der Schweizer
Grenzen. „Die gegenwärtigen Spannungen
in Europa über die Verteilung von Migranten
gehen nicht an der Schweiz vorbei“, sagt Os-
car Mazzoleni, Politologie-Professor an der
Universität Lausanne. „Das eröffnet der SVP
politische Chancen.“
Die 246 Mitglieder der Bundesversamm-
lung werden im Dezember die siebenköpfige
Regierung, den Bundesrat, wählen, die sich
nach dem Schema 2-2-2-1 aus den vier
stärksten Parteien zusammensetzt.
Die Grünen waren trotz ihres Erfolgs vor
vier Jahren noch nie an der Regierung in Bern
beteiligt. Ein weiterer Wahlerfolg hätte sie in
ihrer Forderung nach einem Sitz in der Re-
gierung bestärkt – das ist jedoch gemäß den
Umfragen nicht zu erwarten. AFP
Schwere Niederlagen
für die Torys
Die Partei von Premier Rishi Sunak verliert bei Nachwahlen
zwei Wahlkreise an die oppositionelle Labour-Partei.
LONDON. In Großbritannien haben die Torys
von Premierminister Rishi Sunak herbe Nie-
derlagen bei zwei Nachwahlen eingefahren.
Die konservative Regierungspartei verlor die
Wahlkreise Tamworth und Mid Bedfordshire
in Mittelengland bei den Abstimmungen am
Donnerstag an die oppositionelle Labour-
Partei, wie aus den am Freitag vorliegenden
Wahlergebnissen hervorging. Beide Wahl-
kreise galten jahrzehntelang als sichere To-
ry-Hochburgen.
Die Nachwahlen waren nach dem Rück-
zug von zwei Tory-Abgeordneten aus dem
Parlament nötig geworden. In Mid Bedford-
shire war die frühere Kulturministerin Nadi-
ne Dorries, eine enge Vertraute des früheren
Premierministers Boris Johnson, zurückge-
treten. Sie hatte Sunaks Politik scharf kriti-
Biden sprach offen darüber, wie die USA
nach dem 11.September 2001 folgenschwere
Fehler machten. Als Senator stimmte er
selbst für die Invasion des Irak. Eine Ent-
scheidung, die er später bedauerte. Deshalb
tut der Präsident heute alles, die USA militä-
risch direkt aus den Kriegen in der Ukraine
und in Israel herauszuhalten.
Biden musste mit seiner Rede Zielgrup-
pen erreichen, die zum Teil gegenteilige Er-
wartungen hatten. Die Rede überzeugte,weil
er auch unangenehme Wahrheiten aus-
sprach – etwa das Aufflammen von Antise-
mitismus und Islamophobie in den USA.
Während sich die Machthaber Wladimir Pu-
tin und Xi Jinping auf einem Gipfel in Peking
zynisch als Advokaten des globalen Südens
inszenierten, erinnerte der US-Präsident da-
ran, wer für Freiheit und Demokratie ein-
steht. Die USA bleiben die „unverzichtbare“
Führungsmacht in der Welt –sei es im Kampf
gegen den Terror oder die Tyrannei.
Es scheint, als habe die lange Karriere Joe
Biden auf diesen Moment vorbereitet. Ge-
prägt durch den Kalten Krieg, das Ende der
Sowjetunion, den 11. September und die
Kriege in Afghanistan und im Irak verfügt
der Präsident über die persönliche Erfahrung
eines halben Jahrhunderts, die Supermacht
mit ruhiger Hand entschlossen durch die
Doppelkrise zu navigieren.
SPD will mehr
„auf der grünen
Wiese“ bauen
Kanzler Scholz plädiert angesichts des
Wohnungsmangels dafür, in großem
Stil neue Stadtviertel anzulegen.
BERLIN. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)
hat sich für einen massiven Neubau ganzer
Stadtviertel im Kampf gegen den Woh-
nungsmangel ausgesprochen. „Wir brau-
chen in Deutschland (. . .) noch 20 neue
Stadtteile in den großen Städten auf der grü-
nen Wiese“,sagte Scholz am Freitag in Berlin
bei einer Kommunalkonferenz der SPD-
Bundestagsfraktion. „Man muss sich von be-
stimmten Reserviertheiten in dieser Frage
lösen.“ Zudem sei Verdichtung in den Städ-
ten nötig. Es brauche vor allem geförderten
Wohnungsbau und bezahlbare Wohnungen.
Dazu sei Bürokratieabbau dringend erfor-
derlich. „Wir müssen uns eingestehen, dass
wir über die Jahre hinweg ein nicht administ-
rierbares Recht geschaffen haben“, sagte
Scholz.So brauche es viel zu viele Gutachten,
bevor Neubauten entstehen könnten. Ver-
fahren müssten reduziert werden. „Es muss
eine Kultur entstehen, in der Entscheidun-
gen getroffen werden.“ Scholz warb für den
von ihm vorgeschlagenen Deutschlandpakt
gegen Bürokratie und langatmige Genehmi-
gungsprozesse. Vorschriften, die im Wege
stünden, sollten abgeschafft werden. Er sei
zuversichtlich,dass beim geplanten Spitzen-
treffen von Bund und Ländern am 6. Novem-
ber Vereinbarungen getroffen würden.
Hochverschuldete Kommunen müssen
entlastet werden. Dazu sei eine Verfassungs-
änderung nötig, sagte Scholz. Unterstützt
werden sollten vornehmlich Kommunen,
„die die meisten Schulden haben“. Über eine
Altschuldenregelung für Kommunen in Fi-
nanznot wird bereits seit Jahren diskutiert.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat-
te entsprechende Vorschläge vorgelegt.
Der kommunalpolitische Sprecher der
SPD-Fraktion, Bernhard Daldrup, sagte, die
Kommunen stünden vor großen Herausfor-
derungen, etwa durch den Flüchtlingszuzug.
Viele seien unter Finanzdruck. dpa
siert und ihm vorgeworfen, hinter Angriffen
gegen sie zu stecken.
Labour-Chef Keir Starmer sprach von
„phänomenalen Ergebnissen“ und einer
Veränderung der „politischen Landkarte“.
Der Labour-Sieg in den beiden Tory-Hoch-
burgen zeige, „dass die überwiegende Mehr-
heit der Menschen Veränderungen will“.
Die beiden Nachwahlen galten als wichti-
ger Stimmungstest vor den Parlamentswah-
len im kommenden Jahr. Die Torys sind seit
fast 14 Jahren in Großbritannien an der
Macht, haben aber nach diversen Skandalen
und Führungswechseln deutlich an Zustim-
mung eingebüßt.
In aktuellen Umfragen liegen sie mit gro-
ßem Abstand hinter der oppositionellen La-
bour-Partei. dpa
 Die dritte Seite Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023 A3

Im simulierten Flüchtlingslager
geht es drunter und drüber – die frisch
eingetroffenen Helfer sehen sich
mit vielen Problemen konfrontiert.
Foto: Horst Rudel

Von Jürgen Bock

NEUHAUSEN. Im Kongo ist es an diesem Tag

ungewöhnlich frisch. Während erst noch die
Sonne durch die Wolken geblitzt hatte, be-
ginnt es jetzt zu regnen. Das passt zu der tri-
sten Situation, die sich auf der Waldlichtung
bietet: Rund 50 Menschen kauern dort auf
dem Boden, liegen in einfachsten Zelten aus
Planen und ein paar Stöcken oder wärmen
sich an einem Feuer. Frauen, Männer und
Kinder. Einige von ihnen tragen bunte Ge- Im Camp braucht eine Schwangere Hilfe –
wänder. Es liegt viel Spannung in der Luft in unter bewaffneter Aufsicht. Foto: Horst Rudel
diesem improvisierten Flüchtlingscamp. Ein
Bürgerkrieg hat Chaos ausgelöst, hier an der
Grenze zu Ruanda treffen Geflüchtete zweier
verfeindeter Gruppen aufeinander, die alles
verloren haben.
Dann fahren zwei Autos vor. Zehn Men-
schen steigen aus, müssen erst mit den Sol-
daten an einer Straßensperre diskutieren,
bevor sie – auch nach ein paar Zigaretten für
die bewaffneten Männer – durchgelassen
werden.Sie tragen blaue Westen der UNHCR,
der Flüchtlingshilfsorganisation der Verein-
ten Nationen.Sie sind frisch ins Krisengebiet
gekommen, um die Lage zu erkunden und
Unterstützung zu organisieren. Zu essen gibt es für die UN-Leute haltbare
Doch es herrscht ein großes Durcheinan- Nahrung aus Beuteln. Foto: Horst Rudel
der. Kinder bestürmen die Helfer, Frauen for-
dern Wasser, eine Hochschwangere schreit. lien ist einer der Trainer, die UNHCR abge-
Die ersten Medien sind eingetroffen und stellt hat. Er beobachtet genau, wie die Neu-
wollen mit gezückter Kamera sofort Inter- linge sich verhalten. „Hier lernen sie die
views. Im Hintergrund brechen derweil Kon- wichtigsten Dinge. Wir stressen sie dabei
flikte zwischen einigen Männern aus, und vom frühen Morgen an. Im Einsatz arbeitet
zur Krönung tauchen Kämpfer einer Miliz man schließlich auch nicht von 9 bis 17 Uhr“,
auf und versuchen, Menschen aus dem Lager sagt er. Die Teilnehmer werden in vier Grup-
gewaltsam mitzunehmen. Es ist ein unüber- pen aufgeteilt und kennen sich vorher nicht,
sichtliches und gefährliches Szenario. das macht die Aufgabe noch schwieriger.
„Sie müssen zusammenarbeiten und einen
Hinweisschilder warnen Spaziergänger Plan entwickeln“, so Pasta. Dabei müssen sie

Wenn sich der Sauhag

Genauso stellt sich die Situation oft dar, besonders vulnerable Menschen wie Kinder
wenn die Vereinten Nationen ihre Leute zu oder Schwangere herausfiltern,aber auch Si-
den vielen Krisen rund um den Globus schi- tuationen bis hin zur Geiselnahme meistern.
cken – jetzt wohl auch im Gazastreifen. „Da wird auch mal einer gekidnappt. Wichtig

in den Kongo verwandelt

Emergency Response Teams heißen die
Mannschaften, die als Erste vor Ort eintref-
fen, die Lage erfassen und Hilfe organisieren
müssen. Doch das will gelernt sein – und
deshalb ist der Bürgerkrieg im Kongo ein fik-
tives Szenario. Es spielt nicht in Afrika, son-
dern in Baden-Württemberg. Genauer im
Sauhag, einem Wald bei Neuhausen auf den
Fildern im Landkreis Esslingen, der dafür
über mehrere Tage in ein Krisengebiet ver-
wandelt wird. Mit weit über 100 Helfern und
Laienschauspielern, die den Konflikt nach-
stellen.
Organisiert wird all das von den Verein-
ten Nationen und dem Technischen Hilfs-
werk (THW).Das hat in Neuhausen eines sei-
ner drei deutschen Ausbildungszentren und
ist dort unter anderem auf den Auslandsbe-
reich spezialisiert. Geschult werden eigene
Mitarbeiter für den Einsatz in anderen Län-
dern, seit 1999 richten hier aber auch die
Vereinten Nationen regelmäßig einwöchige
Seminare aus. Teilnehmer sind diesmal 40
Frauen und Männer aus der ganzen Welt von
den USA über Südamerika und Afrika bis
nach Asien. Sie alle haben in ihren Heimat-
ländern schon für die UNHCR gearbeitet,
aber noch nicht international. Auch die 21
Trainerinnen und Trainer kommen aus
unterschiedlichsten Ländern.
„Die Leute melden sich dafür, auch auf
internationale Einsätze gehen zu wollen“,
erzählt Mareike Harms, die für das THW die
Trainings organisiert. Nach der Schulung
Die Welt versinkt in Krisen. Die Vereinten Nationen bilden dafür Helfer aus. So wie jetzt in
der Nähe von Stuttgart. Das THW macht dafür einen Wald zur fiktiven Bürgerkriegszone.
verpflichten sie sich für neun Monate. „Sie
sitzen auf gepackten Koffern und müssen be-
reit sein, innerhalb von 72 Stunden vor Ort
einzutreffen, wenn es eine Krise gibt.“ Die
Einsätze können dann bis zu drei Monate
dauern. Die Trainings dafür dienen auch der
Vernetzung der Helferinnen und Helfer
untereinander.
Das THW in Deutschland ist von den Ver-
einten Nationen bewusst ins Boot geholt
worden. „Kaum ein Land kann eine solche
Organisation bieten“, sagt Jens-Olaf Sand-
mann, der Leiter des Ausbildungszentrums
in Neuhausen. Die Trainings finden in Euro-
pa nur in Deutschland,Italien und Norwegen
statt. Dementsprechend gibt man sich beim
THW viel Mühe und versucht, auch noch ans
kleinste Detail zu denken. Theorie und Pra-
xis lösen sich während der Woche ab. „Leider
häufen sich die Krisen auf der Welt. Wir si-
mulieren hier ein Szenario,das einer verwor-
renen Katastrophenlage möglichst nahe
kommt“, so Sandmann.
Dazu gehört auch der mehrtägige Teil im
„Die schlimmsten Wald. Der wird dafür zwar nicht gesperrt,
Flüchtlingskrisen aber mit Hinweisschildern an allen Zugän-
gen versehen, damit kein erschreckter Spa-
haben wir nicht in ziergänger einen Notruf absetzt, was es in
Deutschland oder der Vergangenheit auch schon gegeben hat.
Die umliegenden Gemeinden, Polizei und
Italien. Hier sieht Behörden sind eingebunden, die Anwohner
man nur die Spitze inzwischen an das Szenario gewöhnt.Die eh-
renamtlichen Schauspieler und Helfer kom-
des Eisbergs.“ men hauptsächlich vom THW und von der
Alessandro Pasta, örtlichen Mozartschule.
Trainer des Die 40 Seminarteilnehmer leben in einem
UN-Flüchtlingshilfswerks eigens aufgebauten Zeltcamp am Waldrand,
bekommen nur abgepackte Lebensmittel,
müssen ihre Einsätze planen und geraten in
ungeahnte Situationen. Beim Navigieren
durch den Sauhag etwa taucht plötzlich ein
Verkehrsunfall auf. Oder man steht vor einer
Militärkontrolle. Und landet am Ende in
einem Flüchtlingscamp voller Spannungen.
Alessandro Pasta steht am Rand und
Foto: Horst Rudel macht sich Notizen. Der 38-Jährige aus Ita-
ist dann, ruhig zu bleiben und die Situation
nicht zu verschlimmern“, sagt Pasta.
Auch Bestechung gehört zur Übung
Er weiß, wovon er spricht. Der 38-Jährige ist
seit zehn Jahren bei der UNHCR, hat in Mo-
sambik und Kolumbien gelebt und vor sechs
Jahren selbst an einem solchen Training teil-
genommen. Danach war er bei Einsätzen in
Angola und Äthiopien. „Unsere Arbeit ist
draußen. Wir müssen dort sein, wo man uns
braucht“, sagt Alessandro Pasta. Und gibt im
Hinblick auf die Diskussionen über die Zahl
Geflüchteter in Europa eine Sache zu beden-
ken: „Die schlimmsten Flüchtlingskrisen
haben wir nicht in Deutschland oder Italien,
sondern in armen Ländern. Wir kümmern
uns vor Ort um sie und schicken sie nicht
nach Europa. Hier sieht man nur die Spitze
des Eisbergs.“ Diese Botschaft, hofft er, kön-
ne vielleicht manchen zum Nachdenken
bringen.
Die Teilnehmer ordnen derweil das Chaos
auf der Waldlichtung. Die Soldaten schauen
inzwischen weg, wenn sich eine Prügelei an-
bahnt. Offenbar hat eine der beiden verfein-
deten Gruppen im Flüchtlingscamp sie be-
stochen. Auch das gehört zum Alltag bei Kri-
sen. Dann ist dieser Teil der Übung vorbei.
Alle stellen sich im Kreis zur Besprechung
auf. Der Regen wird stärker. Nachher geht es
für die UNHCR-Helfer kurz unter die Dusche,
dann ins Zeltcamp. Es steht eine ungewöhn-
lich frische Nacht im Kongo bevor.

Wie der Klimawandel auch die Demokratie strapaziert

Ministerpräsident Winfried
Kretschmann (Grüne) und der
frühere Bundespräsident
Joachim Gauck diskutieren über
die Herausforderungen der Zeit.
Von Annika Grah
MANNHEIM. Es ist die Zuversicht ins Gelin-
gen, die Winfried Kretschmann (75) und Joa-
chim Gauck (83) eint. Die Demokratie, sagte
Altbundespräsident Joachim Gauck am Frei-
tag in Mannheim mit Blick auf den Klima-
wandel, erscheine ihm manchmal wie ein
Gelände, in dem Bürger und Politik zu lange
sorglos in den Tag hinein gelebt hätten. „Die
gute Nachricht ist, dass gesellschaftlich wie
politisch ein dringender Handlungsbedarf
erkannt wurde.“
Ministerpräsident Winfried Kretsch-
mann hatte zu einer Tagung mit dem Titel
„Gemeinsam handeln – die Gesellschaft in
der Transformation zusammenhalten“ ins
Gedankenaustausch: Gauck (li.) und Kretsch-
mann in Mannheim Foto: dpa/Uwe Anspach
Mannheimer Schloss geladen. An zwei Ta-
gen geht es im Kern um die Frage, wie der ge-
sellschaftliche Zusammenhalt trotz der He-
rausforderungen durch den Klimawandel er-
halten bleiben kann. An diesem Samstag
wird Wirtschaftsminister Robert Habeck
(Grüne) erwartet. Die Veranstaltung steht in
der Tradition Erwin Teufels (CDU), der als
Ministerpräsident einen dreitägigen Kon-
gress mit Titel „Was hält die Gesellschaft zu-
sammen?“ veranstaltete.
Doch die Welt ist 30 Jahre später eine an-
dere. Das beherrschende Thema für den Grü-
nen-Ministerpräsidenten ist die Transfor-
mation hin zur Klimaneutralität. Baden-
Württemberg, so das unter ihm ausgegebene
Ziel, soll 2040 klimaneutral sein – fünf Jahre
früher als der Bund. Ein Plan, für den es nicht
nur Beifall gibt.Gauck,der als Keynote-Spre-
cher ans Podium trat, warnte: „Der Weg in
das postfossile Zeitalter ist eben nicht nur
verlockend und beglückend.“ Die Diskussion
berge nicht nur Chancen, sondern schüre
auch Ängste, die „das Gefühl, wir leben in
einer Dauerkrise, verstärken“.
Kretschmann selbst warnt davor, die Ge-
sellschaft mit Maßnahmen zum Klima-
schutz zu überfordern. Es brauche Sicherheit
im Wandel – sowohl in finanzieller als auch
in sozialer und ökonomischer Hinsicht.
„Pragmatismus mit Klimaschutz verbinden
– lautet die Lösung. Und nicht ein Kultur-
kampf um die letzte Wahrheit“, sagte der Mi- allzu oft in den Hintergrund.“ Gauck pflich-
nisterpräsident. Mit dem Aufruf zum Ver- tet ihm bei und zitiert mit Blick auf den Kli-
zicht, das sei die Erfahrung der Grünen in mawandel eine Eurobarometer-Umfrage
den vergangenen Jahrzehnten, sei man nicht vom Juli, nach der 60 Prozent der Deutschen
erfolgreich. Altbundespräsident Gauck finden, dass der Übergang zu einer grünen
pflichtete ihm bei, politisch sei dabei ent- Wirtschaft beschleunigt werden sollte. Kli-
scheidend, welche Erzählung sich durchset- maschutz sei immerhin zu einem Thema ge-
ze und stellt fest: „Nachhalti- worden, dass parteiübergrei-
ge Zukunftstechnologien sind „Der Weg ins fend ernst genommen werde.
längst Wachstumstreiber und postfossile Zeitalter Der Kompromiss als Lösung?
Exportschlager.“ ist nicht nur Kretschmanns Kurs ist es
Dass die Gesellschaft bei seit Langem, die „stille Mehr-
dem Thema auseinanderdrif-
verlockend und heit“, wie er es nennt, mit sei-
te, will Kretschmann nicht se- beglückend.“ ner „Politik des Gehörtwer-
hen. „Was wir derzeit in Joachim Gauck, dens“ in den politischen Pro-
Deutschland erleben, ist kein der Altbundespräsident bei zess einzubeziehen. Demo-
Riss, der die Gesellschaft in einer Tagung in Mannheim kratie funktioniere nur dann,
zwei gleich große Teile spal- wenn die Menschen sich ein-
tet“, sagte der Ministerpräsident, „sondern mischen, betonte Kretschmann. Auch hier
ein Erstarken der Ränder.“ Diese peitschten Einigkeit zwischen den beiden Politikern:
Konflikte auf, inszenierten Kulturkämpfe Was es brauche, sei diese aus der Mitte der
und erschienen in den Medien häufig wie Gesellschaft strömende Einstellung, „ich bin
zwei gleich große Lager. „Dass es eine breite zuständig und ich kann es“, sagte Gauck. Die
Mitte mit differenzierter Meinung gibt, die Freiheit des Erwachsenen heiße Verantwor-
für pragmatische Lösungen offen ist, gerät tung.
A4 Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023
Qualitätsatlas
für Kliniken
kommt
Patienten sollen sich künftig online
über die Stärken und Schwächen jedes
Krankenhauses informieren können.
BERLIN. Über Leistungen und Behandlungs-
qualität der Krankenhäuser in ganz Deutsch-
land soll bald auch ein staatlicher Onlineat-
las Auskunft geben. Der Bundestag be-
schloss am Donnerstagabend ein entspre-
chendes Gesetz der Ampelkoalition. CDU/
CSU, AfD und Linke stimmten dagegen. Das
neue „Transparenzverzeichnis“ soll im Mai
2024 starten und als interaktives Portal ver-
ständlich über das jeweilige Angebot an bun-
desweit 1700 Klinikstandorten informieren.
Konkret soll zu erkennen sein,welches Kran-
kenhaus welche Leistungen anbietet.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach
(SPD) sagte, obwohl bekannt sei, dass es gro-
ße Unterschiede in der Qualität der Kran-
kenhäuser gebe, würden Menschen bei der
Wahl der Klinik oft alleingelassen.„Die Men-
schen haben keine gute Basis, um diese Ent-
scheidung zu treffen. Das wollen wir verän-
dern.“ Mit den Informationen des Transpa-
renzverzeichnisses „geben wir erstmalig den
Menschen ein Instrument in die Hand, klü-
ger und besser informiert für sich und ihre
Angehörigen, für ihre Freunde die richtige
Klinik zu wählen“.
Der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan
Pilsinger hielt das neue Instrument dagegen
für überflüssig. „Dinge, die die Welt nicht
braucht – nichts mehr und nichts weniger ist
dieses Gesetz.“ Die Informationen zur Wahl
eines Krankenhauses ließen sich auch über
die Weiße Liste abrufen. Diese wurde schon
vor mehr als zehn Jahren von der Bertels-
mann-Stiftung und den Dachverbänden der
großen Patienten- und Verbraucherorgani-
sationen erstellt. Abrufbar sein sollen auf
dem Portal Daten zu Fallzahlen, also der Be-
handlungserfahrung,zum Personalschlüssel
bei Fachärztinnen, Fachärzten und Pflege-
kräften sowie zu Komplikationsraten ausge-
wählter Eingriffe. Die Angaben sollen über-
sichtlich und allgemein verständlich sein
und aktualisiert werden, wie das Ministe-
rium erklärte. dpa
Keine Einigung in
Subventionsstreit
WASHINGTON. Die EU und die USA sind mit
dem Versuch gescheitert, wichtige Handels-
konflikte vor einem Gipfeltreffen am Freitag
beizulegen. Nach Angaben von Diplomaten
konnten sich beide Seiten nicht darauf ver-
ständigen, wie Wettbewerbsnachteile für
europäische Stahl- und Aluminiumexpor-
teure auf dem US-Markt langfristig beseitigt
werden könnten. Zudem gab es keine Eini-
gung auf ein geplantes Abkommen über
Handelserleichterungen für Mineralien zur
Herstellung von Fahrzeugbatterien. Dieses
soll sicherstellen, dass EU-Unternehmen
nicht wegen eines neuen US-Subventions-
programms aus Autozulieferketten ausge-
schlossen werden.
Diese Gefahr besteht derzeit, weil neue
Steuervergünstigungen für saubere Fahr-
zeuge in den USA vorsehen, dass die Subven-
tionen nur unter bestimmten Bedingungen
in vollem Umfang in Anspruch genommen
werden können. dpa
Thunbergs Aufruf
löst Empörung aus
STOCKHOLM. Die schwedische Umweltakti-
vistin Greta Thunberg hatte am Freitag statt
zu einem Streik fürs Klima zu einem Streik
für Solidarität mit den Palästinensern auf-
gerufen. In den Onlinenetzwerken X und
Instagram schrieb Thunberg am Freitag:
„Heute streiken wir aus Solidarität mit Pa-
lästina und Gaza. Die Welt muss ihre Stimme
erheben und einen sofortigen Waffenstill-
stand, Gerechtigkeit und Freiheit für die Pa-
lästinenser und alle betroffenen Zivilisten
fordern.“
Thunbergs Beitrag bekam viel Aufmerk-
samkeit in den Onlinemedien und löste in
Teilen der deutschen Politik Empörung aus.
Kritiker monierten insbesondere, dass
Thunberg die 1400 Todesopfer des Großan-
griffs der islamistischen Hamas in Israel vor
zwei Wochen nicht gesondert erwähnte. Der
Antisemitismusbeauftragte des Landes Ba-
den-Württemberg, Michael Blume, nannte
das Posting auf der Plattform X, ehemals
Twitter, „dualistisch, falsch und Terror-ver-
harmlosend“. Innerhalb der von Thunberg
gegründeten Klimaschutzbewegung Fridays
for Future seien Antizionismus und Antise-
mitismus weit verbreitet, meinte Blume. dpa
Von Thomas Seibert
ISTANBUL. Demonstrationen vor der ameri-
kanischen Botschaft in Beirut, Proteste vor
Israels Vertretung in Amman, Sprechchöre
vor der französischen Botschaft in Tunis:
Zwei Wochen nach dem Hamas-Angriff auf
Israel steht fest, dass der Westen den Kampf
um die Sympathien der arabischen Welt ver-
loren hat. Die Hamas profitiert von der Wut
vieler Araber auf Israel,Amerika und Europa.
Niemand in der Region traue dem Westen
noch über den Weg, sagen Experten. Die tek-
tonische Verschiebung der Verhältnisse
dürfte auf Jahre hinaus die Beziehungen zwi-
schen dem Westen und
Es wird dem Nahen Osten be-
schwer stimmen. Davon profitie-
werden, ren kann China.
Dieses Ergebnis war
in der Region zu Beginn des Hamas-
Partner Angriffs vom 7. Oktober
für neue nicht unbedingt zu er-
gemeinsame warten. Arabische Staa-
Projekte ten wie Ägypten, Jorda-
zu finden. nien, Bahrain und die
Vereinigten Arabischen
Emirate (VAE) hatten
Frieden mit Israel geschlossen und nichts für
die islamistische Hamas und deren Unter-
stützer Iran übrig.
Die VAE kritisierte die Hamas nach dem 7.
Oktober wegen ihrer Angriffe auf israelische
Zivilisten. Doch die israelischen Luftangriffe
auf Gaza und besonders die Explosion im Al-
Ahli-Arab-Krankenhaus in Gaza mit vielen
Todesopfern haben die Stimmung umkippen
lassen. Auch die VAE schlossen sich jetzt der
Kritik an Israel an.
US-Präsident Joe Biden bekam den Stim-
mungsumschwung selbst zu spüren. Er woll-
te bei seinem Kurzbesuch in Nahost in dieser
Woche nicht nur mit der israelischen Füh-
rung sprechen, sondern auch arabische Poli-
tiker treffen.Doch die gaben dem amerikani-
schen Präsidenten einen Korb.
Die Empörung in ihren Ländern über den
Tod von Hunderten Zivilisten bei der Explo-
sion im Al-Ahli-Arab-Krankenhaus war zu
groß. Biden stellte sich während seines Be-
suches hinter die israelische Darstellung, die
Klinik sei von einer palästinensischen Rake-
te getroffen worden –doch das glaubt im Na-
hen Osten kaum jemand.
„In einem eigentlich prowestlich ge-
stimmten Land wie Jordanien schaut man
fassungslos auf die Politik von USA, Europa
und Deutschland, die als einseitig wahrge-
nommen wird und der man vorwirft, das Leid
der Palästinenser nicht ausreichend anzu-
Biden will Hilfspaket für Ukraine und Israel
US-Präsident Joe Biden verdeutlicht in einer Rede an die Nation, wie ernst er es mit der Unterstützung meint.
WASHINGTON. US-Präsident Joe Biden hat
die Menschen in den USA in einer leiden-
schaftlichen Rede aufgefordert, der Ukraine
und Israel beizustehen. Er wolle ein Hilfspa-
ket beim US-Kongress beantragen, kündigte
Biden in einer seltenen Ansprache aus dem
Oval Office im Weißen Haus an. Der später
tatsächlich gestellte Antrag summiert sich
auf 75 Milliarden Dollar. Die USA könnten
und würden nicht zulassen, dass Terroristen
wie die Hamas oder Tyrannen wie Kremlchef
Wladimir Putin gewinnen würden. „Ameri-
kanische Führung ist das, was die Welt zu-
sammenhält.“ Ob der Antrag eine Chance
Warum immer wieder Neukölln?
Silvesterkrawalle, Randale
im Freibad, nun Straßen-
schlachten mit der Polizei:
der Berliner Bezirk Neukölln
macht oft negative Schlagzeilen.
Von Tobias Heimbach
BERLIN. Wer im Nieselregen des Freitagmor-
gens über die Sonnenallee geht, der sieht
keine Spuren der vergangenen Nächte. Hun-
derte Menschen rotteten sich zusammen,
warfen Steine, Flaschen und Böller auf Poli-
zisten, verletzten über 60 von ihnen. Es sind
auch keine Mülltonnen mehr zu sehen, die
hier als brennende Barrikaden aufgestellt
wurden. An eine Hauswand hat jemand eine
Palästina-Fahne gesprüht, ein anderer hat
sie durchgestrichen.
Die Sonnenallee liegt in Berlin-Neukölln.
Immer wieder gerät dieser Bezirk in die
Schlagzeilen, allein in diesem Jahr durch die
Krawalle an Silvester, dann durch Randale in
einem Freibad. Jetzt schaut Deutschland
wieder hin, erneut wird randaliert, manche
feierten sogar die Morde der Hamas an Israe-
Politik
Krieg in Nahost
Wachsende
Entfremdung
Der Gaza-Krieg zerstört die Glaubwürdigkeit
des Westens in der arabischen Welt.
In Teherans
Straßen gab
es diese Woche
antiisraelische
Proteste.
Foto: imago/Abaca
erkennen“, sagt Edmund Ratka, Leiter des
Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stif-
tung in Jordanien. „Die jetzige Eskalation
wird weitreichende Folgen haben und be-
sonders innerhalb weiter Teile der arabi-
schen Bevölkerung zu einer nachhaltigen
antiwestlichen Stimmung beitragen“, sagte
Ratka unserer Zeitung.
Der Vertrauensverlust „wird es für den
Westen schwerer machen, Verbündete in der
Region auch für andere internationale Fra-
gen zu gewinnen“, sagt Ratka voraus. Der
Nahe Osten hat schon viele Krisen erlebt,
doch diesmal ist die Kluft zwischen Arabern
hat, ist offen. Derzeit ist die gesetzgeberi-
sche Arbeit in den USA stillgelegt, weil das
Repräsentantenhaus keinen Vorsitzenden
hat.Eine wachsende Zahl von Republikanern
sieht die Hilfe für die Ukraine zunehmend
kritisch oder lehnt sie gar völlig ab.
Deshalb versuchte der US-Präsident in
seiner Rede auch eine Verbindung zwischen
dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine
und dem Gazakrieg zu ziehen. „Die Hamas
und Putin stellen unterschiedliche Bedro-
hungen dar, aber sie haben eines gemein-
sam: Sie wollen beide benachbarte Demo-
kratien vollständig vernichten.“
Polizeieinsatz bei propalästinensischer De-
mo in Berlin Foto: dpa/Sebastian Gollnow
lis. Man fragt sich: Warum immer wieder
Neukölln?
Kaum jemand kennt den Bezirk so gut wie
Kazim Erdogan. Er hat den Verein Aufbruch
Neukölln gegründet, der sich sozial im Be-
zirk engagiert. Für seine Arbeit verlieh ihm
Bundespräsident Joachim Gauck 2012 das
Bundesverdienstkreuz. Er ist gerade im
Urlaub in der Türkei, beobachtet die Lage in
Neukölln aber genau. Woher kommen die
Gewaltausbrüche? „Für viele junge Männer
ist es ein Hilfeschrei. Sie wollen beachtet
auf der einen und Israel und dem Westen auf
der anderen Seite besonders tief. „Die Men-
schen empfinden den westlichen Diskurs als
scheinheilig, um nicht zu sagen: unmensch-
lich“, sagt Ratka. „Das erreicht dieses Mal
ganz andere Ausmaße als sonst.“
Der Schaden dürfte auch dann nicht zu
kitten sein, wenn die Gefechte in Gaza ir-
gendwann einmal vorbei sind. Saudi-Ara-
bien hat seine Gespräche mit Israel über eine
Normalisierung auf Eis gelegt und seine
Kontakte mit dem Iran intensiviert.Auch aus
einem für diesen oder nächsten Monat vor-
gesehenen Besuch des israelischen Minis-
Biden wiederholte, dass sich die Welt an
einem Wendepunkt befinde, und setzte die
Unterstützung für Israel und die Ukraine mit
dem Kampf für Demokratie gleich. Das Hilfs-
paket Hilfe für Israel müsse „beispiellos“
sein.Er warnte eindringlich davor,dass Putin
auch andere Länder angreifen könnte.
„Wenn wir Putins Appetit auf Macht und
Kontrolle in der Ukraine nicht stoppen, wird
er sich nicht nur auf die Ukraine beschrän-
ken.Und wenn wir es zulassen,dass Putin die
Unabhängigkeit der Ukraine auslöscht, wer-
den Aggressoren in der ganzen Welt ermu-
tigt, dasselbe zu versuchen.“ dpa
werden – im Zweifel lieber negativ auffallen
als gar nicht“, sagt er am Telefon.
Medien schauen vor allem auf Neukölln,
wenn Schlechtes passiert. Von der Silvester-
randale bekamen viele Menschen etwas mit.
Dass sich Restaurantbesitzer später mit an-
gegriffenen Polizisten solidarisierten und
Spenden sammelten, nicht. Das negative
Image des Bezirks wirkt auch auf das Selbst-
bild der Bewohner, sagt Erdogan. „Viele ken-
nen die positiven Vorbilder nicht, die Poli-
zeikommissare, Ärzte und Richter mit Mi-
grationshintergrund – auch die gibt es ja
längst.“ Und der Hass auf Juden und auf Is-
rael? Erdogan sagt, es sei ein „teuflisches
Viereck“ am Werk: fundamentale religiöse
Einstellungen, ein starker Nationalismus,
Denkweisen, die von einer Generation an die
andere weitergegeben werden, Druck des
Umfelds und der Ereignisse, sich zu positio-
nieren – in diesem Fall gegen Israel, gegen
die Juden. „Dort auszubrechen fällt schwer.“
Auch Benjamin Jendro von der Gewerk-
schaft der Polizei in Berlin beschäftigt sich
immer wieder mit Neukölln. Er rät zur Diffe-
renzierung: „Man kann nicht einfach mit
dem Finger auf Neukölln zeigen und alle
Menschen mit Migrationshintergrund in
Rafah-Übergang noch nicht offen
UN-Generalsekretär Hilfsgüter für mehr
als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen
stecken weiter in Ägypten fest. Grund seien
Auflagen, die an die Öffnung des Grenzpos-
tens und die Weiterleitung zu den Bedürfti-
gen gestellt wurden, sagte UN-Generalse-
kretär António Guterres am Freitag.
Appell Er appellierte an alle Seiten, eine hu-
manitäre Kampfpause einzulegen. Guterres
nannte Israel, Ägypten und die USA. Ver-
handlungen liefen nun auf Hochtouren, da-
mit die Lastwagen, die vor der Grenze ste-
hen, in den Gazastreifen fahren können.
Geiseln Der bewaffnete Arm der radikalisla-
mischen Palästinenserorganisation Hamas
hat auf dem Onlinedienst Telegram mitge-
teilt, zwei US-Geiseln aus humanitären
Gründen freigelassen zu haben. Dies sei als
Reaktion auf Bemühungen aus Katar ge-
schehen. Nach Einschätzung der israeli-
schen Armee sind die meisten der rund 200
Geiseln am Leben. Unter ihnen sollen mehr
als 20 Minderjährige sein sowie zwischen
zehn und 20 Menschen, die älter als 60 Jah-
re sind. dpa/AFP
terpräsidenten Benjamin Netanjahu in der
Türkei dürfte nichts werden. Der türkische
Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisiert
die israelischen Angriffe in Gaza seit Tagen
als „unmenschlich“; Israel hat nach mehre-
ren Protestdemonstrationen in türkischen
Städten sicherheitshalber seine Diplomaten
aus der Türkei abgezogen.
Erst vor Kurzem hatten westliche und
nahöstliche Staaten einen Plan zur Einrich-
tung eines Transport- und Datenkorridors
von Indien über die VAE und Saudi-Arabien
und Jordanien bis zur israelischen Mittel-
meerküste vorgestellt. Der Krieg in Gaza
macht dieses Projekt vorerst unmöglich.
Gewinner des Ansehensverlustes des
Westens könnte China sein. Pekings Sonder-
gesandter Zhai Jun sprach in den vergange-
nen Tagen mit dem israelischen Botschafter
in China und Vertretern der Arabischen Liga
und betonte, die chinesische Regierung sei
zu einer „positiven Rolle“ bereit. China hatte
erst vor wenigen Monaten seine Ambitionen
als Nahostmacht demonstriert, indem es
eine Annäherung zwischen den Erzfeinden
Iran und Saudi-Arabien vermittelte.
Allerdings kann auch China nicht zau-
bern: Vermittler Zhai hat bisher keine kon-
kreten Vorschläge präsentiert.
Deutsche sollen
Libanon verlassen
BERLIN. Das Auswärtige Amt hat Deutsche
im Libanon aufgefordert, aufgrund der aktu-
ellen Krisenlage das Land zu verlassen. Man
habe derzeit etwa 1000 Registrierungen von
deutschen Staatsangehörigen im Libanon in
den sogenannten Elefand-Listen zur Krisen-
vorsorge, sagte ein Sprecher des Auswärti-
gen Amtes am Freitag in Berlin. Darunter
seien vermutlich viele Doppelstaatler. Diese
sollten kommerzielle Angebote nutzen,
wenn sie das Land verlassen wollen. Es gebe
etwa 30 Flüge pro Tag aus Beirut, betonte der
Sprecher weiter.Der Sprecher rief zudem alle
Deutschen, die sich noch im Land aufhalten,
dazu auf, sich in die Listen einzutragen. KNA
eine Schublade packen. Schwere Silvester-
randale hatten wir auch in anderen Bezirken,
bei den Krawallen der vergangenen Tage
kam auch Unterstützung aus der linksextre-
men Szene.“ Und: „Die Angriffe und andere
Straftaten kamen von ein paar Hundert – in
Neukölln aber leben
mehr als 300 000.“ „Es ist ein
„Veränderung ist teuflisches
schwer. Wenn mir seit Viereck
meiner Kindheit einge-
flößt wird, Israel gehört
am Werk. “
vernichtet, dann wird Kazim Erdogan,
mich auch ein Sozial- Aufbruch
Neukölln, über
arbeiter nicht wirklich den Hass auf
überzeugen“, sagt Jen- Juden und Israel
dro. Es sind einige, die
den Terror der Hamas of-
fen feiern. Wie viele jubeln stillt? Wie viele
lehnen ihn ab? Fragt man Menschen aus der
migrantischen Community, wollen viele lie-
ber nichts sagen.
Auf Instagram postet das Café Salam auf
der Sonnenallee, man werde an diesem Frei-
tag nicht öffnen: „Aus Solidarität mit unse-
ren Brüdern und Schwestern in Gaza schlie-
ßen wir uns dem Generalstreik an.“ Salam ist
arabisch und bedeutet „Frieden“.

Paris und Berlin vereint gegen Winterkälte
Im letzten Winter halfen Frankreich und Deutschland sich mit Strom und Gas aus, damit es bei Engpässen in den Wohnungen nicht kalt und
dunkel wurde. Nun sind beide Länder besser gerüstet – Risiken aber bleiben.
BERLIN/PARIS. Gibst du mir Strom, geb ich
dir Gas – der vergangene Krisenwinter hatte
Deutschland und Frankreich aus Sorge vor
Engpässen bei der Energieversorgung zu-
sammenrücken lassen. Beide Länder sicher-
ten sich Hilfe zur Abwehr von Blackouts und
ausgekühlten Wohnungen zu. Das Atom-
stromland Frankreich importierte Elektrizi-
tät aus Deutschland, weil viele seiner AKW
zur Wartung vom Netz waren. Außerdem
rüstete es eine Leitung zum Export von Gas
nach Deutschland her, das wegfallende rus-
sische Gasmengen kompensieren musste.
Sind beide Länder in diesem Winter erneut
auf Solidarität in Sachen Strom und Gas an-
gewiesen?
Auch wenn beide Energieträger tagtäg-
lich über die Grenzen fließen, um eine opti-
male Versorgung zu gewährleisten, sicher-
ten sich Frankreich und Deutschland vor
knapp einem Jahr in einer gemeinsamen Er-
klärung zur Energiesolidarität einen Hilfs-
mechanismus zu. Ob man auf diesen wieder
zurückgreifen muss –da sind sich alle Exper-
ten einig – hängt auch vom Wetter ab. Milde
Temperaturen verhinderten im vergangenen
Winter letztlich Engpässe, auch aber, dass
Deutsche und Franzosen den Appellen zum
Energiesparen folgten. Seitdem haben beide
Länder im Eiltempo in eine verbesserte Ver-
sorgung investiert und sehen dem Winter
entspannter entgegen als vor einem Jahr.
In Frankreich ist die Mehrzahl der
56 Atomkraftwerke wieder am Netz, auch
wenn zu Korrosionsproblemen noch Risse in
Rohrleitungen hinzukamen. Wie eine Spre-
cherin des Stromkonzerns EDF sagte, werde
im laufenden Jahr eine Stromproduktion von
300 bis 330 Terawattstunden und 2024 von
315 bis 345 Terawattstunden angestrebt.
2022 war die Produktion auf 279 Terawatt-
stunden und damit den niedrigsten Wert seit
30 Jahren gesunken. Schon im Sommer ging
der Stromnetzbetreiber RTE von einer siche-
reren Versorgungslage im Winter aus. Neben
der besseren Verfügbarkeit der AKW seien
auch die Stauseen gut gefüllt, mit denen
Strom gewonnen wird.
Entspannt äußerte sich vor wenigen Ta-
gen auch der Netzbetreiber GRTgaz. Das
französische Gas-System sei in der Lage, den
Verbrauch zu decken und die Gastransporte
in die Nachbarländer zu gewährleisten, un-
abhängig von der Intensität des Winters.Nö-
tig seien jedoch nachhaltige Flüssiggas-Im-
porte sowie eine Sparsamkeit wie im letzten
Winter. Der Prognose liege der derzeit hohe
Goldpreis steigt
Richtung 2000 Dollar
LONDON/FRANKFURT. Der Goldpreis hat sei-
nen Höhenflug in Richtung der Marke von
2000 US-Dollar fortgesetzt. Am Freitag wur-
de das Edelmetall an der Börse in London
zeitweise bei 1985 Dollar je Feinunze (rund
31,1 Gramm) gehandelt. Das waren etwa elf
Dollar mehr als am Vortag. Zudem ist es der
höchste Stand seit Juli.
Seit dem Terrorangriff der islamistischen
Hamas am 7. Oktober auf Israel ist der Gold-
preis um etwa 150 Dollar oder mehr als acht
Prozent gestiegen. In den vergangenen Ta-
gen drohte der Konflikt auf andere Länder im
Nahen Osten überzugreifen, was die Nach-
frage nach sicheren Anlagen verstärkt.
Die Sorge wegen einer möglichen Eskala-
tion wird von Anlegern derzeit stärker ge-
wichtet als der kräftige Anstieg der Kapital-
marktzinsen. Zuletzt sind die Renditen für
US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von
zehn Jahren bis auf knapp fünf Prozent ge-
stiegen – das ist der höchste Stand seit dem
Jahr 2007. Auch die Renditen von Bundesan-
leihen haben zuletzt stark zugelegt.
Finanzexperten empfehlen Gold wegen
teilweise starker Preisschwankungen in der
Regel lediglich als Beimischung in Anlage-
portfolios zum langfristigen Vermögensauf-
bau. hbr
Der Goldpreis über zwölf Monate
Goldpreis
Angaben in Euro, ein Jahr
1850
1800
1750
1700
1650
O N D J F M A M J J A S O
Grafik: Zapletal Quelle: ariva
Eis soll es im Winter in Paris nur auf den Champs-Élysées in Form von Plastiken geben, wie hier „der Denker“ von Auguste Rodin.Foto: dpa/Sandra Aid
Füllstand der Speicher von 95 Prozent zu-
grunde sowie die Inbetriebnahme eines neu-
en Flüssiggasterminals in Le Havre im lau-
fenden Monat. Eng werden könnte es bei der
Gasversorgung allerdings, wenn es in der
zweiten Hälfte des Winters zu einem Kälte-
einbruch kommt.
Deutschland investierte, um Ersatz für
wegfallendes russisches Gas herbeischaffen
zu können,in drei Terminals zum Import von
Flüssiggas, ein weiteres soll noch im Winter
in Betrieb gehen. „Wir sind unter dem Strich
gut vorbereitet, durch die LNG-Terminals
und die Sparsamkeit der Bevölkerung“, sagte
der Sprecher des Fernleitungsnetzbetreibers
Open Grid Europe (OGE), Niko Bosnjak. „Wir
sind vorsichtig optimistisch, dass wir gut
durch den Winter kommen, am Ende hängt
es auch vom Wetter ab.“
Wie die Bundesnetzagentur mitteilte, sei
die Ausgangssituation zu Beginn der Heiz-
periode mit Blick auf die Speicherfüllstände
Kommentar
Comeback als
Krisenwährung
Das gelbe Edelmetall macht seinem
Ruf als sicherer Hafen alle Ehre. Ist nun
mit neuen Rekordhochs zu rechnen?
Die Sorge um eine weitere Eskalation im
Nahostkonflikt hat den Goldpreis auf den
höchsten Stand seit mehr als drei Monaten
getrieben. Die Reaktion der Finanzmärkte
folgt dem bekannten Schema – bei hohem
Risiko durch Kriege und Krisen fliehen In-
vestoren in sichere Anlagen. Trotzdem ist
eine anhaltende Gold-
rallye nicht ausgemacht
– besonders ein Faktor
schürt Ungewissheit.
Solange die Lage in
Gaza unübersichtlich
bleibt und die Gefahr
eines geopolitischen Von Hannes
Flächenbrands in der Breustedt
Region fortbesteht,dürf-
te die Nachfrage nach Gold hoch bleiben.
Analysten erwarten deshalb kurzfristig
einen weiteren Preisanstieg.Doch auf länge-
re Sicht sind die Leitzinsen in den USA wohl
entscheidender.
Strafft die US-Notenbank ihre Geldpolitik
weiter, könnte Gold rasch wieder unter
Druck geraten.Denn das Edelmetall wirft be-
kanntlich keine Zinsen ab. Die Konkurrenz
durch neue US-Staatsanleihen, die ebenfalls
als sicherer Hafen am Kapitalmarkt gelten,
und bei einer Zinserhöhung noch attraktiver
würden, dürfte Gold erheblich belasten.
Mit neuen Rekordhochs beim Edelmetall
rechnen viele Experten erst,wenn die Zinsen
in der weltgrößten Volkswirtschaft wieder
sinken – darauf deutet wegen der robusten
Konjunktur und der hartnäckig hohen Infla-
tion zurzeit aber wenig hin. So bleibt Gold
vorerst vor allem eine Absicherung gegen
eine potenzielle Katastrophe im Nahen Os-
ten – ein Szenario, das hoffentlich so schnell
wie möglich verhindert wird.
Wirtschaft
56
Atomkraftwerke besitzt Frankreich, von
denen die Mehrzahl wieder in Betrieb ist.
330
Terawattstunden Nuklearstrom werden im
laufenden Jahr in Frankreich angestrebt.
Vorsicht. Rücksicht. Umsicht
Auch im Alter sicher unterwegs.
Gemeinsam für null Verkehrstote und weniger Schwerverletzte.
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und die Bezugsquellen für Erdgas deutlich
besser als im vergangenen Herbst. Für eine
vollständige Entwarnung sei es aber zu früh.
Eine sehr kalte Wetterlage, bei der der Gas-
verbrauch stark ansteigt, könnte die Versor-
gungslage beeinflussen. Auch gebe es die
Gefahr ausbleibender russischer Gasliefe-
rungen an südosteuropäischen Staaten, die
über Deutschland mitversorgt werden müss-
ten. Denkbar seien auch Szenarien des Aus-
falls von Erdgasleitungen.
Wohl kaum eine Rolle spielen dürfte im
anstehenden Winter die einzige Ferngaslei-
tung zwischen Deutschland und Frankreich,
die bei Gersheim-Medelsheim im Saarland
die Grenze quert und im letzten Jahr als Sym-
bol der deutsch-französischen Kooperation
im Fokus der Öffentlichkeit stand. Die Lei-
tung werde immer wieder sporadisch ge-
nutzt, meinte OGE-Sprecher Niko Bosnjak,
die Mengen an durchgeleitetem Gas aber
seien sehr überschaubar. dpa
Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023 A5
Kurz berichtet
Interesse an E-Autos
schwächelt im Südwesten
STUTTGART. Die Neuzulassungen von E-
Autos in Baden-Württemberg sind in den
vergangenen zwölf Monaten massiv zurück-
gegangen. Im September wurden 4733 Neu-
fahrzeuge registriert, im Vorjahresmonat
waren es 6662 gewesen, teilte der Landes-
verband des Kfz-Gewerbes mit. Das sei ein
Rückgang von mehr als 28 Prozent. epd
Gewerkschaft ruft für Samstag
zu Warnstreik bei Transdev auf
FRANKFURT. Die Gewerkschaft Deutscher
Lokomotivführer (GDL) hat ihre Mitglieder
für Samstag zu einem zwölfstündigen Warn-
streik beim Bahnunternehmen Transdev
aufgerufen. Betroffen seien sechs Transdev-
Unternehmen. AFP
Nahostkonflikt: Ölpreise
legen wieder zu
SINGAPUR. Die Ölpreise sind am Freitag an-
gesichts der hohen Unsicherheit wegen des
Nahostkonflikts wieder gestiegen. Ein Barrel
(159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Liefe-
rung im Dezember kostete am Morgen 93,26
US-Dollar. Das waren 88 Cent mehr als am
Tag zuvor. dpa
Schmerzensgeld für
ehemaligen Innogy-Manager
WUPPERTAL. Das Wuppertaler Landgericht
hat dem ehemaligen Innogy-Manager Bern-
hard Günther für den Säureangriff auf ihn
250 000 Euro Schmerzensgeld zugespro-
chen. Die Entscheidung sei nach Ablauf der
Einspruchsfrist bereits rechtskräftig, teilte
das Gericht mit. Der Anspruch richtet sich
gegen einen 43-jährigen Belgier, der wegen
des Angriffs zu zwölf Jahren Haft rechtskräf-
tig verurteilt worden war. dpa
Dürr senkt
Prognose für 2024
BIETIGHEIM-BISSINGEN. Der Maschinen-
bauer Dürr hat die Prognose für 2024 ge-
senkt. Wegen des stark rückläufigen Auf-
tragseingangs bei Holzbearbeitungsmaschi-
nen werde die Marge gemessen am Ergebnis
vor Zinsen und Steuern (Ebit) vor Sonderef-
fekten 2024 bei 4,5 bis 6,0 Prozent liegen,
teilte der Konzern mit. Dabei wird von
einem Umsatzwachstum von 5 bis 10 Pro-
zent ausgegangen. Die bisher prognostizier-
te Marge von 8 Prozent setze eine Erholung
des Holzbearbeitungsgeschäfts voraus. dpa
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A6 Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023 Börse
Der Börsentag Dax-40 (12-Monats-Verlauf) Umlaufrendite Gewinner und Verlierer Schlusskurse* Zinsen
18000 Durchschnittsrendite öffentlicher Anleihen 20.10.2023 (%)
FRANKFURT. Der Dax ist am Freitag deutlich 14798,47 4,00 Veränderungen des Aktienkurses in %
17000 Hauptrefinanzierungssatz (EZB) 4,50
3,50
unter die Marke von 15 000 Punkten auf den tiefs- 16000 Pernod-Ricard +5,52% Basiszins (Bundesbank) 3,12

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3,00
ten Stand seit sieben Monaten gerutscht. Welt- 15000 L'Oréal +2,41% Geldmarktsatz Euribor (3 Monate) 4,00
2,50
weit leiden die Aktienmärkte unter den Sorgen 14000 2,00 Dt. Börse +0,73% Geldmarktsatz Euribor (6 Monate) 4,13
2,91 Durchschnittsrendite öffentl. Anleihen 2,91
vor einer Eskalation des Kriegs zwischen Israel 13000 1,50 EssilorLuxottica +0,52%
Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Bundesanleihe 10 Jahre 2,92
und der islamistischen Hamas. Zum Handels- Nokia +0,51% Geldmarktkonto tgl. fällig ab 2.500* 0,20
schluss verzeichnete der deutsche Leitindex mit Euro Stoxx 50 Euro in Dollar (Banken Referenzkurs) Geldmarktkonto tgl. fällig ab 15.000* 0,20
dem tiefsten Kurs des Tages bei 14 798,47 Punk- 4750 1,200 Adyen –2,41% Festgeld, 6 Monate *(ab 5.000 Euro) 0,75 - 2,50
4024,68
ten ein Minus von 1,64 Prozent. Auf Wochensicht 4500 1,150
1,06
Air Liquide –2,45% Sparbrief 1 Jahr mit 3 monatiger Kündigungsfrist* 0,01 - 0,60
verlor er 2,6 Prozent. Zu den Gewinnern zählen 4250 1,100 ING Groep –2,52% Sparbrief 4 Jahre mit 3 monatiger Kündigungsfrist* 0,05 - 0,90

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Aktien von Beiersdorf (plus 0,54 Prozent, 121,70 Ratenkredit (3 Jahre, bis 10.000 Euro), effektiv* 3,25 - 9,04
4000 1,050 Flutter Ent. –2,59%
Ratenkredit (6 Jahre, bis 5.000 Euro), effektiv* 3,25 - 8,21
Euro), Siemens Energy (plus 0,50 Prozent, 3750 1,000 Schneider El. –2,80% Hypothekendarlehen, Zinsen 5 Jahre fest, effektiv* 4,15 - 4,36
259,60 Euro) und Covestro (plus 0,27 Prozent, 3500 0,950 Hypothekendarlehen, Zinsen 10 Jahre fest, effektiv* 3,89 - 4,36
Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Gewinner / Verlierer auf Basis Euro Stoxx 50
47,75 Euro). dpa Quelle: www.goyax.de *Zinssatz gibt nur ungefähre Hinweise auf Marktlage

Aktien Inland Schlusskurse* Dax 40 Schlusskurse* EuroStoxx 50 Schlusskurse* Aktien Ausland

Stand 21:45 Uhr 20.10. 19.10. Ecotel (F/ps) 18,82 15,40 15,45 Medion (S/f) 0,69v 12,60G 12,50G 20.10. 21:45 Uhr Vortag %Ver 52W(H) 52W(T) 20.10. 21:45 Uhr Vortag %Ver 52W(H) 52W(T) ohne Euro Stoxx 50 20.10. 19.10. Jafco (S/f) 9,69G 9,78G
Edag (F/ps) 0,55 11,80 11,85 Medios (X/ps) 0 14,38 14,14 Adidas • (0,70) 169,56G 172,22G –1,54 188,60 93,56 Adyen (0) 685,70 702,60 –2,41 1696,80 622,40 ABB (L/f) 31,02G 31,64G Jinkosolar (S/f) 26,30 28,10
1&1 (S/f) 0,05 16,06G 16,00G Airbus • (1,80) 121,10G 122,74G –1,34 137,92 99,42 Ahold (0,49) 27,29 27,45 –0,60 32,42 26,73 Johnson Contr. (F/f) 46,11 47,36
Edel (S/f) 0,30 4,04G 4,04G Mensch u.Ma. (S/f) 1,40 47,20G 48,60G Abbott Labor. (S/f) 91,72G 89,86G
11 88 0 Solutions (S/f) 0 0,81G 0,81G Allianz • (11,40) 217,45G 220,00G –1,16 234,45 169,94 Air Liquide (2,95) 152,94 156,78G –2,45 168,26 121,42 Johnson&Johnson (S/f) 145,10G 143,90
Einhell VA (S/f) 2,90 129,80G 129,20G Metro St. (F/f) 0 6,24 6,20 AbbVie (S/f) 138,80G 137,40G
2G Energy (S/f) 0,14 21,15G 22,25G BASF • (3,40) 40,96G 41,20G –0,59 54,02 40,52 Anh.-B. Inbev (0,75) 50,01 50,53 –1,03 61,67 45,84 JP Morgan (S/f) 135,30G 137,80G
Accor (S/f) 29,42G 30,21G
2invest (S/f) 0 6,20G 6,10G Eisenu.Hütt. (S/g) 0,45 10,50G 10,50G Metro Vz. (S/f) 0 6,10G 6,20G Bayer • (2,40) 41,52G 41,92G –0,98 65,57 41,35 ASML Hold. (5,96v) 551,50 558,20 –1,20 696,80 442,35 Juniper (F/f) 23,69 24,02
Acer (S/f) 4,66 4,64G
Elmos (S/f) 0,75 60,70G 62,90G MeVis (S/f) 0,95 26,40G 26,80G Beiersdorf (0,70) 121,00G 120,40G +0,50 128,50 93,20 Axa S.A. (1,70) 27,18 27,80 –2,25 30,40 24,00
3U Hld. (S/f) 3,20 2,36G 2,37G Adecco (L/f) 35,46G 36,02G KimberlyCl. (S/f) 116,60G 116,05G
BMW StA • (8,50) 93,26G 94,75G –1,57 113,40 75,07 Bco Bilbao (0,16) 7,59 7,60 –0,05 7,81 4,94
4 SC (F/ps) 0 9,60 9,30 ElringKlinger (S/a) 0,15 5,06G 5,01G Min.Überk.StA (S/a) 0,60 15,20G 15,60G Adobe Systems (S/f) 510,60G 524,40 Kon. KPN (S/f) 3,13G 3,14G
Brenntag (2) 68,08G 67,52G +0,83 77,88 54,98 Bco. Santan. (0,14v) 3,47G 3,51G –1,31 3,86 2,51
Elumeo (S/f) 0 2,50G 2,50G Min.Überk.VA (S/a) 0,68 12,00bB 11,50G Aegon (F/f) 4,44 4,52 Korea Telecom (S/f) 11,40G 11,60G
7C Solarpark. (S/f) 0,12 3,17G 3,23G Commerzbank (0,20) 10,12G 10,19G –0,69 12,00 7,49 BNP Paribas (3,90) 55,66G 56,80G –2,01 67,00 45,80
Continental (1,50) 60,36G 60,36G 0,00 79,00 48,36 Enel (0,40) 5,65G 5,68 –0,49 6,38 4,14 Aflac (S/f) 73,50G 75,50G Kraft Heinz (S/f) 29,68 29,75G
EnBW (S/a) 1,10 80,20G 80,80G Mister Spex (S/f) 0 2,66G 2,65G
Aap Implant. (S/f) 0 0,76G 0,75G Covestro (0) 47,79G 47,37G +0,89 54,08 32,69 ENI (0,93v) 15,36G 15,45G –0,53 15,68 11,73 Agfa Gevaert (S/f) 1,50G 1,50G Kroger (S/f) 41,98G 41,84G
Energiekontor (S/f) 1 69,30G 70,70G MLP (S/a) 0,30 4,50G 4,53G Agilent (S/f) 103,85G 103,70G Kuehne+Nagel (L/f) 259,70G 264,70G
Aareal Bk. (S/f) 0 33,12G 33,10G Daimler Truck (1,30) 29,82G 30,08G –0,86 34,31 24,95 EssilorLuxottica (3,23) 163,38G 162,54G +0,52 187,50 153,70
Epigenomics (S/f) 0 0,56G 0,56G MorphoSys (S/f) 0 25,42G 25,01G Air France (F/f) 11,38 11,62
About You (S/f) 0 4,41G 4,55G Dt. Bank (0,30) 9,56G 9,67G –1,08 12,40 7,96 Ferrari (1,81) 284,20 286,10G –0,66 303,10 188,05 Lenovo ADR (S/f) 19,70G 19,40G
Ernst Russ (F/f) 0,20 4,03 4,26 MPH (S/f) 0 13,65G 14,20G Dt. Börse • (3,60) 158,10G 156,95G +0,73 186,60 152,90 Flutter Ent. (0) 142,75G 146,55G –2,59 192,70 121,35 Akamai Tech. (S/f) 98,68G 101,82G Levi Strauss (S/f) 13,18G 13,58G
Accentro RE (S/f) 0 1,39G 1,43G Akzo Nobel (S/f) 63,62G 64,18G
ERWE Immobilien (S/f) 0 0,21G 0,34G Mühlbauer (S/f) 1 59,50G 60,00G Dt. Post • (1,85) 37,31G 37,68G –0,97 47,04 33,25 Gr. Danone (2) 54,08 54,04G +0,07 61,62 47,41 Linde (S/f) 347,60G 349,45
Ad Pepper (S/f) 0 1,98G 2,10G Dt. Telekom • (0,70) 20,14G 20,23G –0,47 23,11 18,01 Hermes Int. (13) 1659,00G 1678,00G –1,13 2040,50 1287,50 Albemarle (S/f) 132,24G 136,40 Lloyds TSB (S/f) 0,48G 0,48G
Eurofins Sc. (S/f) 1 45,97G 47,53G Müller Li.Log. (S/f) 0 5,55G 5,35G
AdCapital StA (S/f) 0 1,25G 1,26G Eon (0,51) 10,82G 10,86 –0,32 12,32 7,84 Iberdrola (0,49) 10,37G 10,40 –0,29 12,22 9,44 Alcoa (S/f) 22,73G 25,23G Lockheed Mart. (S/f) 424,50 421,90
Eurokai (S/f) 1,30 27,00G 27,00G Multitude (F/ps) 0,18 3,04 3,16 Alibaba Grp. (S/f) 75,50 76,70
Adesso (S/f) 0,65 88,00G 89,30G Fresenius SE (0,92) 25,02G 24,60G +1,71 31,21 21,43 Inditex (1,20v) 33,52G 33,97G –1,32 36,38 21,99 Logitech (L/f) 64,64G 65,88G
Euwax (S/a) 3,26 53,50G 53,50G Mutares (F/ps) 1,75 27,60 28,05 Hann. Rück (6) 204,40G 208,50G –1,97 215,20 150,00 ING Groep (0,82) 12,08G 12,39G –2,52 13,55 9,43 Alphabet A (S/f) 128,40G 129,90 Lonza (L/f) 351,20G 358,60G
Adler Grp. (S/f) 0 0,43G 0,44G MVV Energie (S/a) 1,05 30,90G 30,90G Alstom (S/f) 12,21 12,40G
EV Digital (S/f) 0 4,62G 4,70G Heid. Materials (2,60) 65,92G 70,26G –6,18 77,78 42,82 Intesa Sanp. (0,09) 2,34G 2,37G –1,29 2,64 1,80 Marriott (S/f) 178,02G 182,88G
Adler Real Est. (S/f) 0 8,84G Mynaric (S/f) 0 15,25G 14,50G Henkel VA (1,85) 66,36G 66,76G –0,60 78,82 60,74 Kering (14) 403,30G 411,20G –1,92 602,40 401,65 Altria Group (S/f) 40,48G 40,26
Exasol (S/f) 0 2,60G 2,60G Am. Airlines 10,48G 10,96G Mattel (S/f) 19,26G 19,54G
Adtran Netw. (S/f) 0 19,90G 19,90G Infineon • (0,32) 29,46G 29,91G –1,52 40,24 24,05 L'Oréal (6) 381,00G 372,05 +2,41 442,80 301,50
Exceet Gr. (S/f) 0 5,65G 5,55G Nagarro (S/f) 0 68,90G 69,20G Amazon (S/f) 118,88G 120,42 McDonald's (S/f) 244,70G 245,60G
Alba SE (S/f) 0,60 12,40G 12,15G Mercedes-Benz • (5,20 61,79G 63,06G –2,01 76,10 56,16 LVMH (12) 667,90 674,80 –1,02 904,90 621,30 Mediobanca (S/f) 10,74G 11,07G
Fair Value (S/f) 0,37 4,00G 4,00G NanoFocus (S/f) 0 0,52G 0,54G Merck (2,20) 148,25G 149,10G –0,57 202,30 145,10 Nokia (0,12) 3,03 3,02 +0,51 4,83 2,95 AMD (S/f) 96,07G 97,55G
All for One Gr. (S/f) 1,45 37,90G 37,50G Americ. Int. (S/f) 56,45G 58,20G Medtronic (S/f) 68,74G 68,38G
Fashionette 0 5,76G 5,70G New Work (S/f) 6,72 70,80G 75,30G MTU (3,20) 163,95G 165,80G –1,12 245,00 158,35 Nordea (0,88) 10,30G 10,43G –1,23 12,14 9,19
Allane SE (S/f) 0,09 11,80G 11,80G American Express (S/f) 134,85G 141,60G Merck (S/f) 97,00G 94,80G
Nexr Techn. (S/f) 0 0,02G 0,02G Münchner Rück • (11,60) 369,70G 375,10G –1,44 383,80 243,20 Pernod-Ricard (2,06) 167,25G 158,50G +5,52 217,70 156,20
Allgeier (F/gs) 0,50 20,45 20,40 Fielmann (X/g) 0,75 42,22 42,28 Amgen (S/f) 264,60G 265,00G Meta Platforms (S/f) 293,30G 294,90
Porsche AG VA (1,01) 88,72G 90,86G –2,36 120,80 86,64 Prosus (0,06) 26,08G 26,50G –1,58 36,09 18,60
First Sensor (S/f) 0 55,40G 55,60G Nexus (S/f) 0,21 44,80G 45,50G Apple (S/f) 163,90G 165,58 Micron Tech. (S/f) 63,80G 64,10G
Alstria Office REIT (S/f) 0,06 3,61G 3,69G Porsche SE VA (2,56) 44,48G 45,58G –2,41 61,08 44,46 Safran (1,35) 145,42G 148,26G –1,92 153,52 106,22
Nfon (S/f) 0 5,52G 5,68G Saint Gobain (2) 49,62G 50,45G –1,66 61,72 38,59 Applied Materials (S/f) 127,20G 127,96G Microsoft (S/f) 308,90G 313,00
Altech Adv.Mat. (F/gs) 0 10,40 10,40 Foris (S/f) 0 2,48G 2,46G Qiagen (0) 35,35G 35,28G +0,20 48,33 34,83
Rheinmetall (4,30) 259,10G 256,00G +1,21 280,90 151,15 Sanofi (3,56) 98,97G 98,48G +0,50 105,16 80,67 ArcelorMitt. 20,39G 21,36G Mitsubishi Heavy (S/f) 49,74G 50,08
Formycon (S/f) 0 51,80G 50,90G Noratis (S/f) 0 6,00G 6,20G
AlzChem Grp. (S/f) 1,05 20,10G 21,00G RWE StA (0,90) 34,01G 34,08G –0,21 43,41 31,81 Schneider El. (3,15) 141,56G 145,64G –2,80 167,28 123,42 Archer Daniels (S/f) 69,00G 69,60G Mizuho Fin. (S/f) 15,93G 15,99G
Fortec (S/f) 0,70 22,80G 23,40G NorCom (S/f) 0v 6,90G 6,95G Moderna (S/f) 75,90G 76,39
Amadeus (S/f) 4,50 107,00G 108,00G SAP • (2,05) 123,46G 125,60G –1,70 131,76 89,21 Stellantis (1,34) 17,70 18,03 –1,84 19,21 12,89 Astellas Ph. (S/f) 11,77G 11,79G
Francotyp-Pt. (S/f) 0 2,82G 2,88G Nordwest Hdl. (S/f) 0,80 19,40G 19,40G Astrazeneca (S/f) 120,90G 122,45G Mondelez Intl. (S/f) 60,88G 60,68G
Aroundtown (S/f) 0 1,95G 1,91G Sartorius VA (1,44) 240,60G 255,80G –5,94 471,90 239,30 TotalEnerg. (0,74v) 62,65 63,27G –0,98 64,28 50,72
Norma Gr. (S/f) 0,55 16,28G 16,00G Siemens • (4,25) 127,14G 128,70G –1,21 167,00 104,98 Unicredit (0,99) 22,17G 22,50G –1,49 23,73 11,11 AT&T (S/f) 14,62G 14,52 Moodys (S/f) 293,00G 295,00G
Artnet (S/f) 0 6,40G 6,45G Friwo (S/g) 0 34,00G 34,60G
Novem (S/f) 1,15 6,40G 6,52G Siemens Energy (0) 10,95G 11,20 –2,23 24,80 10,81 Vinci (4) 99,87G 100,60G –0,73 112,20 85,21 Motorola (S/f) 267,30G 267,10G
Frosta (S/f) 1,60 63,20G 64,00G BAE Syst. (F/f) 12,15 11,78
AS Creation (S/f) 0 10,70G 10,20G Siemens Healthin. (0,95) 45,89G 45,65G +0,53 58,06 44,40 NatWest (S/f) 2,53G 2,61G
Fuchs StA (S/a) 1,06 29,40G 29,70G Nürnb. Bet. (S/f) 3,50 65,00G 66,00G Deutsche EuroStoxx 50-Aktien in Dax40 bzw. M-Dax enthalten Baker Hughes (S/f) 33,05G 33,71G
Atoss Softw. (S/f) 2,83 200,50G 202,50G Symrise (1,05) 90,94G 90,80G +0,15 112,15 87,48 Ballard Power (S/f) 3,17 3,17 NEC (S/f) 47,40 48,80
Aumann (S/f) 0,10 13,02G 13,12G Geratherm (S/f) 0,15 5,55G 5,70G OHB (S/f) 0,60 42,85G 43,05G Vonovia (0,85) 20,39G 20,44G –0,24 28,65 15,28 Nestlé (L/f) 103,64G 104,58B
Bank America (S/f) 24,92G 25,78G
OVB (S/f) 0,90 19,90G 20,20G VW VA • (8,76) 102,50G 104,70 –2,10 144,74 102,12 NetEase (S/f) 96,00G 96,60G
Auto1 Group (S/f) 0 5,66G 5,71G German Val. Prop. (S/f) 0 0,60G 0,60G
Paion (S/f) 0 2,10G 3,60G
Zalando (0) 21,87G 21,72G +0,69 45,57 20,00 Rohstoffpreise Barclays (S/f)
Barrick Gold (S/f)
1,69G 1,68
15,97 15,68 Netflix (S/f) 378,85G 378,90
Baader (S/a) 0,05 3,05G 3,07G Gesco (S/g) 1 20,60G 20,60G Nike (S/f) 97,14G 97,68G
• auch im EuroStoxx 50 enthalten Berksh. Hathaway (S/f) 318,00G 320,00
Basler (S/f) 0,14 8,02G 8,51G GFT Technolog. (S/f) 0,45 27,32G 27,72G Pantaflix (F/f) 0 1,54 1,52 Edelmetalle (Industriepreise) Fixing Vortag Beyond Meat (S/f) 6,47G 7,01G Nintendo (S/f) 37,91G 38,61
Paragon (S/f) 0 4,30G 4,40G Nissan Motor (S/f) 3,79G 3,88G
Bastei Lübbe (S/f) 0,16 5,60G 5,65G Glob. Fash. Gr. (S/f) 0 0,24G
Grammer (S/f) 0 11,20G
0,26G
11,50G ParTec (F/f) 2,50 118,00 119,00
M-Dax Schlusskurse*
Gold London $ je Feinunze 1953,55 1955,70 BHP Billiton ADR (S/f) 51,80G 53,20G
Biogen Idec (S/f) 244,40G 244,00G Nomura (S/f) 3,63G 3,68G
Bavaria Ind. (S/f) 0 85,50G 85,50G 20.10.2023 Ankauf Verkauf Vortag Novartis NA (L/f) 89,37G 88,78G
Grand City Pr. (S/f) 0 8,04G 8,20G Patrizia (S/f) 0,33 7,10G 7,02G 20.10. 21:45 Uhr Vortag %Ver 52W(H) 52W(T) BioNTech (F/f) 87,08 88,74
BayWa (F/ps) 1,20 31,30 31,35 Goldbarren 1 kg (Euro) 59260,00 63860,00 62950,00 Bk of Nova Scotia (S/f) 39,27G 40,22 Novo-Nordisk (S/f) 91,00 91,43
Grenke (S/f) 0,45 19,20G 19,32G Pearl Gold (F/gs) 0 0,48 0,48 Aixtron (0,31) 28,62G 28,82G –0,69 37,16 24,52
BayWa N.A. (S/f) 1,20 42,30G 43,90G Aurubis (1,80) 72,04G 72,44G –0,55 102,50 59,08 Krügerrand 1 Uz (Euro) * 1848,00 1979,00 1975,50 Boeing (S/f) 170,84G 172,98 Nvidia (S/f) 392,95 398,50
Pferdewtn. (S/f) 0 12,30G 12,60G Platin 1 kg (Euro) -,-- 29800,00 29180,00 Bombardier (S/f) 27,67G 29,71G NXP Semicond. 175,40G 178,70G
BB Biotech (X/f) 3,02 39,50 40,10 H&R (S/f) 0,10 4,78G 4,78G Bechtle (0,65) 40,89G 41,40G –1,23 46,55 32,53
PharmaSGP (S/f) 0,49 21,30G 21,30G Befesa (1,25) 26,76G 26,80G –0,15 55,75 26,36 Silberbarren 1 kg (Euro) 690,05 761,61 751,46 Booking Hldg. (S/f) 2601,00 2645,00 OMV (S/f) 42,03G 42,91
Berentzen (S/f) 0,22 5,70G 5,80G Haemato (F/f) 1,20 20,00 20,20
Philomaxcap (S/f) 0 0,47G 0,47G Boss (1) 57,24G 58,02G –1,34 75,62 44,72 BP Plc (S/f) 6,24G 6,33 Oracle (S/f) 95,80G 103,22G
Bertelsm.01 (S/f) 15 228,50 231,00 Hamb. Hafen (S/f) 0,75 16,40G 16,46G
Plenum (S/g) 0,20 6,00G 5,75G Carl Zeiss Meditec (1,10) 76,10G 77,40G –1,68 142,65 75,88 Bristol-Myers (S/f) 53,60G 53,30G Panasonic (S/f) 9,32 9,74
Bertelsm.92 (S/f) 5,18 140,00G 142,00G Hamborner R. (S/g) 0,47 6,19G 6,20G
PNE (S/f) 0,08 11,76G 12,04G CTS Eventim (1,06) 52,90G 54,50G –2,94 71,45 45,70 Industriemetalle (EUR/100 kg) Tiefst Höchst Vortag Campbell S. (S/f) 37,82G 37,50G Paychex (S/f) 110,10G 112,00G
Bertrandt (S/g) 0,85 44,45G 44,55G HanseYachts (S/f) 0 2,62G 2,60G Delivery Hero (0) 24,39G 24,76G –1,51 57,76 24,39 Blei (LME) 200,93 201,02 199,89 Canon (S/f) 23,55 23,70G PayPal (S/f) 50,80 52,00
Princess Pr. (S/f) 0,36 9,56G 9,72G Dürr (0,70) 19,87G 21,64G –8,18 36,66 18,63
Bet-at-Home (S/f) 0 3,54G 3,51G Hapag-Lloyd (S/f) 63 156,80G 157,70G Kupfer (DEL) 757,09 758,13 766,40 Carrefour (S/f) 15,66G 15,84G PepsiCo (S/f) 151,62G 151,80
ProCredit (F/ps) 0 6,50 6,52 Encavis (0) 11,91G 11,93G –0,08 20,99 11,57 Cemex ADR (S/f) 5,65G 5,70G
Kupfer Wieland 884,85 -,-- 893,99 Pfizer (S/f) 29,05G 29,45G
Progress (S/a) 1,65 29,20G 30,00G Evonik Ind. (1,17) 16,41G 16,50G –0,61 21,60 16,41 Cendant (S/f) 165,30G 162,25G
Zinn (LME-Lager) 2303,84 2304,31 2367,58 Philips (S/f) 17,33 17,52G
PSI (S/f) 0,40 22,80G 22,70G Evotec (0) 16,92G 17,20G –1,63 24,40 14,82 Check P. Softw. (S/f) 127,15G 128,55G
Aluminium 99,7% 231,00 231,00 232,00 Procter & Gamble (S/f) 140,26G 140,20
Fraport (0) 44,50G 44,79G –0,65 54,32 35,79 Chevron (S/f) 157,94 160,02G
Publity (S/f) 0 18,90G 19,05G Freenet (1,68) 23,18G 23,42G –1,02 26,46 18,84 Messing MS 58 (1. Stufe) 692,00 715,00 721,00 Raytheon Tech. (S/f) 69,24G 69,96G
China Mobile (F/f) 7,70 7,70
VIELFALT LIEBEN. PVA Tepla (S/f) 0 14,57G 14,66G Fres. Med. Care (1,12) 33,16G 32,92G +0,73 49,59 25,72 Messing MS 58 (2. Stufe) 769,00 769,00 775,00 Ciena (S/f) 39,70G 39,80G
Relx (S/f) 32,29G 32,83G
NEGELE ERLEBEN. Fuchs VA (1,07) 34,56G 34,96G –1,14 39,62 27,92 Metallbasis 63/37 732,00 732,00 739,00 Renault (S/f) 33,26G 33,38G
Q-Soft (S/g) 0,04 3,60G 3,60G Cisco Systems (S/f) 50,05G 50,52G
GEA Group (0,95) 33,08G 32,68G +1,22 44,36 32,54 Repsol (S/f) 14,88 15,09G
Q.beyond (S/f) 0 0,61G 0,60G Quelle: W.C.Heraeus GmbH bzw. Allg. Gold- und Silberscheideanstalt AG Citigroup (S/f) 37,64G 38,16G
Gerresheimer (1,25) 96,40G 102,80G –6,23 122,90 57,20 Rio Tinto (S/f) 57,51G 58,63
Clariant (L/f) 12,97G 12,93G
R.Stahl (S/g) 0 23,00G 23,00G Hella (3,37) 72,20G 71,90G +0,42 83,35 64,40 Roche GS (L/f) 251,90G 249,70G
Coca Cola (S/f) 51,71G 51,38
HelloFresh (0) 25,11G 24,27G +3,46 34,13 15,46 Ryanair (S/f) 14,43G 14,49
Raveno (S/f) 0 2,70 2,50G
Hensoldt (0,30) 27,24G 27,24G 0,00 38,82 20,35
Energie und Agrar 20.10. Vortag Colgate-Palm. (S/f) 69,30xD 69,20G
RCM Bet. (S/f) 0 1,56G 1,56G Brent Öl (Settlement, ICE) US-$/Barrel 93,31 90,84 Comcast (S/f) 40,64G 40,95G Sacyr Valleher. (S/f) 2,68G 2,71G
Hochtief (4) 91,30G 91,60G –0,33 100,80 48,31 Samsung Electr. (S/f) 955,00 946,00G
Readcrest Cap. (S/f) 0 0,95G 0,95 WTI Öl (Spotpreis, US-Golfküste) US-$/Barrel 89,37 88,32 Conoco Ph. (S/f) 117,32G 119,58G
Jenoptik (0,30) 20,30G 20,66G –1,74 33,44 20,26 Schlumberger (S/f) 55,61G 56,71G
Credit Agricole (S/f) 11,24G 11,34G
Realtech (S/f) 0 0,96G 1,04G Jungheinrich (0,68) 26,24G 26,84G –2,24 37,20 22,98 Erdgas (Settlement, ICE) Pence/Therm 123,97 122,38 Securitas (S/f) 7,80G 7,90G
K+S (1) 16,43G 16,55G –0,79 23,91 14,40 Strom (Mittelwert, OTC) Euro/MWh 125,00 76,00 Daiwa Sec. (S/f) 5,30G 5,40G
Rhön-Klin. StA (S/f) 0,15 11,30G 11,60G Sharp Corp. (S/f) 5,83G 5,87G
Kion Group (0,19) 33,45G 33,91G –1,36 40,95 20,68 Kaffee (Settlement, Nybot) US-Cent/lb 163,95 158,05 Deere & Co. (S/f) 355,20G 359,90
Ringmetall (S/f) 0,10 2,68G 2,74G Shell (F/f) 31,60 31,86
Knorr-Bremse (1,45) 54,12G 54,30G –0,33 70,40 44,11 Dell Techn. (S/f) 62,38G 64,04G
Weizen (Settlement, Euronext) Euro/t 240,00 238,25 Shiseido (S/f) 29,96 30,14G
SAF Holland (F/ps) 0,60 12,02 12,20 Lanxess (1,05) 20,62G 20,89G –1,29 47,79 20,45 DuPont (S/f) 69,32G 70,32G
Zucker (Spot,Nybot) US-Cent/lb 27,29 27,48 Soc. Générale (S/f) 20,93G 21,34G
Salzgitter (S/f) 1 22,64G 23,52G LEG Immobilien (0) 55,30G 55,60G –0,54 77,62 46,36 Ebay (S/f) 38,69G 39,09G Softbank (S/f) 39,12 40,35
Lufthansa (0) 6,63G 6,78 –2,12 11,14 6,52 Quelle: Dowjones.de Eli Lilly (S/f) 553,00G 557,50G
Sartorius StA (S/f) 1,43 198,80G 209,50G Solvay (F/f) 97,12 98,62
Nemetschek (0,45) 62,38G 63,52G –1,79 75,28 43,30 Emerson (S/f) 86,74G 88,68G Sony (F/f) 78,50 80,70
Schaeffler (F/f) 0,45 5,30 5,39 Nordex (0) 9,70G 9,55G +1,57 15,58 8,12 Endesa (S/f) 18,84G 18,89G Stand. Chart. (S/f) 8,21G 8,37G
Möbel nach Maß Innenausbau Bodenbeläge
Schl. Wach. (S/a) 0,60v 16,70G 16,70G
Schott Pharma (S/f) 0 30,00G 30,00G
ProSieben.Sat.1 (0,05)
Puma (0,82)
5,41G
50,08G
5,45G
50,10G
–0,77
–0,04
10,23
67,24
5,36
41,73 Wechselkurse Enzon (S/f)
Ericsson (S/f)
0,11G 0,11G
4,24G 4,25
Starbucks (S/f) 89,30G 89,00
Swiss Re (L/f) 100,85G 102,95G
Rational (13,50) 562,50G 575,00G –2,17 713,00 475,20 Devisen (1 Euro entspricht) Bargeld (1 Euro entspricht) Expedia (S/f) 89,21G 92,10G
Schwabenvrl. (S/g) 0 2,10 2,10 Swisscom (L/f) 565,00G 564,00G
MEHR INFOS: Redcare Pharma (0) 105,30G 103,55G +1,69 118,85 36,78 Ankauf* Verkauf* Ankauf* Verkauf* Exxon Mobil (S/f) 105,04 106,70G
NEGELE.COM Schweizer El. (S/g) 0 6,44G 6,60G RTL Group (4) 32,60G 32,90G –0,91 49,56 31,30 USA 1,0560 1,0620 $ 1,01 1,12 $ Takeda Pharma (F/f) 27,58 27,20
Secunet (S/f) 2,86 185,40G 191,20G Scout24 (1) 58,96G 59,54G –0,97 66,98 46,33 Fannie Mae (S/f) 0,57 0,60G Tencent (S/f) 34,40 36,00
Dänemark 7,4424 7,4824 dKr 7,12 7,93 dKr
Sixt StA (6,11) 82,30G 84,30G –2,37 131,60 82,10 Großbritannien 0,8706 0,8746 Brit. £ 0,83 0,93 Brit. £ Fanuc (S/f) 24,50 24,44G Tesla (S/f) 201,25 207,15
Sedlmayr (S/f) 29 1610,00G 1600,00G
SMA Solar (0) 58,85G 65,45 –10,08 112,20 38,86 Japan 158,5400 159,0200 Yen 151,27 168,55 Yen Fedex (S/f) 227,00G 231,00G Teva Pharma (S/f) 7,72G 7,74G
Serviceware (S/f) 0 8,22G 8,30G First Solar (S/f) 142,42G 143,80G
Beta Systems (S/f) 0,04 33,00G 33,00G Hartmann (F/f) 8 189,50 188,50 Stabilus (1,75) 58,20G 57,20G +1,75 66,00 48,28 Kanada 1,4437 1,4557 Can. $ 1,38 1,54 Can. $ Texas Instrum. (S/f) 140,46G 142,84
SFC Energy (S/f) 0 17,30G 17,88G Ströer (1,85) 44,54G 44,10G +1,00 55,55 39,26 Norwegen 11,6644 11,7124 nKr 11,13 12,59 nKr Foot Locker (S/f) 20,51G 19,75 Thales (S/f) 138,55G 138,00G
Bijou Brigitte (S/f) 5 34,50G 35,20G Hawesko (S/f) 1,90 34,20G 34,30G Ford Motor (S/f) 10,97G 10,92G
SGL Carbon (S/f) 0 5,95G 5,91G TAG Immobilien (0) 9,21G 9,12G +0,92 11,77 5,41 Schweden 11,6103 11,6583 sKr 11,10 12,37 sKr Thoms. Reuters (S/f) 115,00G 116,00G
Bike24 (S/f) 0 1,50G 1,56G Heidelb. Druck (S/f) 0 1,13G 1,11G Schweiz 0,9418 0,9458 sfrs 0,90 1,00 sfrs Fujitsu (S/f) 105,90G 108,00G
SGT Germ. Priv. Eq. (F/f) 0,02 1,60 1,63 Talanx (2) 57,35G 59,00G –2,80 65,85 34,88 Toshiba (S/f) 28,85 28,98G
Bilfinger (S/a) 1,30 32,94G 33,00G Heidelbg. Bet. (X/f) 0 89,50 89,50 TeamViewer (0) 14,95G 15,30G –2,32 17,69 8,73 Geberit (L/f) 438,00G 447,60G Toyota (S/f) 16,38 17,16
SHS Viveon (S/f) 0v 1,71G 1,71G
Biofrontera (S/f) 0 0,53G 0,53G Helma Eigenh. (S/f) 0 4,84G 4,93G Telefonica Dtl. (0,18) 1,66G 1,67G –0,93 3,15 1,64 Gen Digital (S/f) 16,18G 16,48G Trans Cosmos (S/f) 19,30G 19,20G
SM Wirtsch. (S/g) 0,26 5,85G 5,85G ThyssenKrupp (0,15) 6,43G 6,54 –1,68 7,76 4,44 Ägypten 31,7357 33,2357 Ägy. £ 25,26 81,20 Ägy. £
Biotest VA (S/f) 0 30,80G 31,00G Hermle VA (S/g) 11,05 217,00G 219,00G General Electric (F/f) 100,00 100,50 Travelers C. (S/f) 153,35G 155,50G
HGears (S/f) 0 2,90G 2,79G SMT Scharf (F/f) 0 5,90 5,95 United Internet (0,50) 20,22G 20,22G 0,00 23,04 12,39 Australien 1,6670 1,6870 Aus. $ 1,59 1,78 Aus. $ General Motors (S/f) 27,99G 27,79G Trend Micro (S/f) 35,00G 35,30G
BMW VA (S/f) 8,52 85,95G 87,65G
Highlight C. (F/ps) 0 2,70 2,76 SNP (S/f) 0 37,60G 36,60G Vitesco (0) 91,60G 91,30G +0,33 92,55 49,14 Brasilien 5,1133 5,4133 Real 4,53 6,18 Real GlaxoSmithkl. (S/f) 16,73G 16,76 UBS (L/f) 22,21G 22,73G
Bor. Dortmd. (S/f) 0v 3,60G 3,57G Wacker Chemie (12) 113,65G 117,25G –3,07 161,45 108,95
Softing (S/f) 0,10 6,05G 6,05G Bulgarien 1,8971 1,9971 Lev 1,95 1,95 Lev Gold Fields (S/f) 13,20G 13,00 Unilever (S/f) 45,81G 45,84
Brain (S/f) 0 4,02G 4,11G Homag (S/f) 1,01 36,40G 36,40G Goldm. Sachs (S/f) 284,20G 285,70G
Software (S/f) 0,05 31,86G 31,78G China 7,6978 7,7978 Renminbi 7,03 8,65 Renminbi Unisys (F/f) 2,68 2,74
Branicks Grp. (S/f) 0,75 3,50G 3,45G
Brau Rvbg. (S/a) 10 2100,00B 2100,00B
HomeToGo (S/f) 0 2,68
Hornb. Hld. (S/f) 2,40 56,65G
2,67G
57,20G Sporttotal (S/f) 0 0,88G 0,88G Indizes Schlusskurse* Hongkong 8,2343 8,3343 HK $ 7,74 9,39 HK $ Halliburton (S/f) 39,62G 40,88G United Parcel Serv. (S/f) 144,38G 144,32G
Indien 87,2000 88,8000 Rupie 73,74 108,95 Rupie Harley Davidson (S/f) 28,42G 28,14 Utstarcom (F/f) 3,02 3,04
Steico (S/f) 0,40 22,90G 23,40G
Cancom (S/f) 1 24,36G 24,28G HWA (S/f) 0 6,45G 6,50G Deutsche Veränderungen 52 Wochen Kenia 154,3700 154,8700 Schilling 141,93 181,03 Schilling Hasbro (S/f) 52,82G 53,62G Verisign (S/f) 196,85G 201,20G
Hypoport (S/f) 0 104,40G 108,60G Stemmer Im. (S/f) 3 24,20G 24,30G 20.10.2023 absolut % 52W(H) 52W(T) Malaysia 4,8901 5,1901 Ringgit 4,95 4,97 Ringgit Heineken NV. (S/f) 81,88G 83,28G
Cantourage (F/f) 0 8,75 8,35 Vertex Ph. (S/f) 343,50G 343,50G
STINAG (S/f) 0,42 13,90G 13,90G Dax 14798,47 –246,76 –1,64 16528,97 12548,15 Marokko 10,5393 10,6193 Dirham 8,35 13,13 Dirham Hennes & Mauritz (S/f) 12,95G 13,02 Vestas Wind (S/f) 19,23 19,15G
Capsensixx (X/f) 0 15,70 15,70 Ibu-Tec (S/f) 0,04 20,30G 21,05G L-Dax 14809,54 –175,15 –1,17 16468,59 12631,64 Mexiko 19,3411 19,5811 Peso 17,46 22,05 Peso Hitachi (S/f) 54,38G 54,96
Sto VA (S/a) 5 122,20G 122,20G Visa (S/f) 220,85G 221,40G
CCS Abwicklung (S/f) 0 0,16G 0,16G Indus (S/f) 0,80 19,06G 19,20G M-Dax 24065,65 –371,59 –1,52 29815,39 22638,58 Neuseeland 1,8045 1,8285 NZ-$ 1,72 1,94 NZ-$ Home Depot (S/f) 270,80G 272,20G
Stratec (S/g) 0,97 37,00G 37,00G Vodafone Group (F/f) 0,88 0,89
Cenit Sys. (S/g) 0,50 12,55G 12,90G Infas Hld. (S/f) 0,05 3,40G 3,40G Tec-Dax 2843,38 –51,79 –1,79 3350,46 2700,07 Philippinen 59,3600 60,9600 Peso 50,89 74,41 Peso Honda Motor (S/f) 10,21 10,40G
STS Group (S/f) 0 4,42G 4,36G S-Dax 12273,84 –118,08 –0,95 13880,68 10665,36 Polen 4,4395 4,4875 Zloty 4,19 4,83 Zloty Honeywell (S/f) 171,88G 173,70G Wal-Mart (S/f) 150,46G 151,98G
Ceontronics (S/f) 0,15v 3,66G 3,77G Init Innovation (S/g) 0,70 26,20G 26,30G
Walgreens (S/f) 19,85 20,00G
Südzucker (S/a) 0,70 14,06G 14,12G REX 122,74 +0,20 +0,16 129,34 122,25 Rumänien 4,9490 4,9990 Leu 4,49 5,65 Leu Howmet Aero. (S/f) 41,02G 41,42G
CEWE Stiftung (S/f) 2,45 83,90G 86,40G InnoTec (S/f) 0,70 6,56G 6,54G
Bund Future (Ind.) 127,96 +0,47 +0,37 143,37 126,62 Walt Disney (S/f) 78,44G 78,60
Süss MicroT. (S/f) 0,20 21,05G 21,55G Russland 100,9364 102,5716 Rubel 92,22 116,71 Rubel HP (S/f) 24,75G 25,00
Cherry (S/f) 0 4,08G 4,31G Instone (S/f) 0,35 5,27G 5,29G
HP Enterprise (S/f) 14,37G 15,51G Wells Fargo (S/f) 38,18G 39,38G
Surteco (S/f) 0,70 15,80G 15,70G Saudi-Arabien 3,9326 4,0126 Rial 3,63 4,52 Rial
Cliq Digital (S/f) 1,79 17,02G 17,82G Intershop (F/ps) 0 1,54 1,47 Internationale Singapur 1,4449 1,4609 Sing. $ 1,37 1,56 Sing. $ HSBC Hold. (S/f) 7,15 7,40G Western Digital (S/f) 40,57G 40,80G
Suse (S/f) 3,20 10,81G 10,78G Euro Stoxx 50 4024,68 –65,65 –1,61 4491,51 3422,93 Wharf. Holdings (S/f) 2,30 2,26G
Clockchain (F/f) 0v 3,58 3,68 Intertainment (S/f) 0 0,45G 0,48G Südafrika 20,0927 20,3327 Rand 18,65 23,26 Rand Humana (S/f) 491,00G 490,20G
SWD Salz (S/g) 1,45 75,00G 83,00 FTSE 100 7403,92 –85,34 –1,14 8049,32 6868,78 Wolters Kluwer (S/f) 118,65G 121,60
CompuGroup (S/f) 0,50 36,40G 36,60G Intica (F/ps) 0 6,00 6,00
Dow Jones 33137,11 –277,06 –0,83 35679,13 30206,28 Thailand 38,1500 39,1500 Baht 35,73 42,70 Baht Hyundai Motor (S/f) 34,40 35,70G
Workday (S/f) 200,05G 203,05G
Synlab (S/f) 0,33 9,96G 9,96G
Coreo (S/f) 0 0,24G 0,19G InVision (S/f) 0 6,10G 6,10G Nasdaq 13006,88 –179,30 –1,36 14446,55 10207,47 Tschechien 24,4850 24,8850 Kronen 23,33 26,75 Kronen IBM (S/f) 130,30G 130,30
Syzygy (S/f) 0,22 3,30G 3,30G Türkei 29,6525 29,7525 Lira 27,45 32,22 Lira Immunogen (S/f) 13,68G 13,74G Xerox (S/f) 13,09G 13,41G
Corestate (S/f) 0 0,54G 0,54G Ionos (S/f) 0 13,76G 14,00G S&P 500 4229,96 –48,04 –1,12 4607,07 3647,42
Nikkei 31259,36 –171,26 –0,54 33772,89 25661,89 Tunesien 3,2786 3,3486 T-Dinar 2,76 4,84 T-Dinar Intel (S/f) 33,07G 33,94G Zoom Video (S/f) 58,49G 59,15G
CPU Softw. (S/f) 0 1,41G 1,47G Jost Werke (S/f) 1,40 44,90G 45,55G Takkt (S/a) 1 12,10G 12,10G
Zurich Ins. (L/f) 439,90G 445,80G
MSCI World 2824,45 –27,44 –0,96 3064,30 2462,42 Ungarn 380,7000 385,9000 Forint 358,52 423,82 Forint ITT Corp. (S/f) 89,50G 90,00G
CropEnergies (S/f) 0,60 7,90G 7,89G Technotrans (F/ps) 0,64 16,05 16,05
KAP Bet. (S/f) 1,50 13,90G 13,90G *letzter veröffentlichter Kurs Referenzwechselkurse für Devisen der LBBW, * von Euro durch die Banken Weitere Informationen unter www.boerse-stuttgart.de
CureVac (S/f) 0 4,93 5,15 TK Nucera 0 16,58G 17,03G
KHD Humb. (S/f) 0 7,30G 7,30G
Cyan (S/f) 0 1,21G 1,24G Klassik Rad. (F/gs) 0,15 3,88 3,90 Traton SE (S/f) 0,70 18,22G 18,52G
Datagroup (S/f) 1,10 51,00G 50,30G Klöckner Co. (S/f) 0,40 5,81G 6,36G TUI (S/f) 0 4,73G 4,82G Fonds Deka Struk.: Chance 1,16 64,57 65,24
Deka Struk.: Ertrag Pl 0,16 35,93 36,14
DWS Sachwerte
DWS Top Asien
0,25 127,86 128,62
T 184,92 186,67
HausInvest 0,65 43,70 43,70 Templ. Global*
Templ. Growth*
0,00 26,54 26,98
T 18,93 19,16
Industria 2,30 129,29 130,56
Datron (S/f) 0,20 9,55G 9,55G Koenig&Bauer (S/f) 0 11,92G 12,08G Umweltbank (M/f) 0,33 7,52b 7,90b Deka Struk.: Wachst. 0,15 35,71 36,00 DWS Top Dividende 4,30 131,04 132,07
Ausschüttung in Euro 20.10. 19.10. All.R. Eur.Eq. Div. 2,81 123,77 124,63 Int.ImmoProfil 0,55 56,05 56,07 UBS Akt.Spec. I D. T 750,37 753,64
Delignit (S/f) 0,05 3,72G 4,06 KPS (S/f) 0,10 1,35G 1,38G Uniper (S/f) 0 4,02G 3,80G Deka Struk.:2 Ch.Plus 1,01 56,89 57,66 DWS Top Europe 2,55 175,93 178,23 Invesco Euro. C. Akt.* 3,50 168,31 170,58 Uni21.Jahrh.* 0,02 43,17 43,65
United Labels (S/f) 0 1,96G 1,80G All. Adifonds 2,13 121,45 122,77 AlteLeipzigerA 1,00 104,99 106,19 DWS Top Portf. Offensiv T 76,06 76,74
Demire (S/f) 0 1,23G 1,25G Krones (S/f) 1,75 91,80G 92,20G Deka Struk.:2 Chance 0,15 49,96 50,48 JPMF-Pacific-Eq. A $ T 109,99 110,23 UniAsia* T 72,79 74,19
AlteLeipzigerR 0,40 35,75 35,81 DWS Top World 0,05 154,75 156,54
Dermapharm (S/f) 1,05 38,44G 38,32G KSB StA (S/f) 19,50 580,00G 580,00G USU Software (S/g) 0,55 15,30G 16,00G All. Adiverba 3,14 173,80 176,00 Deka Struk.:2 Ertrag Pl 0,16 36,24 36,45
Kapital Plus T 61,09 61,39
UniDeutschl.* T 207,86 208,61
Amd. Europ. SmCap* T 161,52 164,19 DWS US-Growth 0,05 390,23 395,58
Deutz (S/f) 0,15 3,75G 3,82G KSB VA (S/f) 19,76 514,00G 522,00G Uzin Utz (S/f) 1,60 41,60 40,20G All. Best Style Eurol. Eq.3,09 160,59 161,85 Deka Struk.:2 Wachst. 0,14 32,76 33,02 UniDyn. Europa A* 0,06 123,66 125,50
All. Biotechnologie 3,73 189,36 192,79 Amd. Gl. Ec.* T 364,76 368,18 Deka Technologie CF 0,12 66,66 67,27 DWS Verm.bild.f. I 0,05 252,07 255,30 LBB-Europa 1,58 76,28 77,21 UniDyn. Global -net-* 0,03 62,46 63,11
DFV Dt. Fam. Vers. (S/f) 0 6,88G 6,76G KST (S/f) 0 1,13G 1,16G Valora Effekt. (S/g) 0 1,26G 1,26G LBBW Akt. Europa* 0,51 42,17 42,59
All. Em. Mrkt. Eq. Div. 0,00 114,72 116,01 Ampega Gl. Rent. 0,28 15,29 15,33 Deka Technologie TF 0,10 52,90 53,39 DWS Verm.bild.f.R 0,18 14,80 14,78 UniDyn. Global A* 0,04 99,58 100,61
Dinkelack. (S/g) 32 1020,00G 1010,00G KWS (S/f) 0,90v 52,30G 53,00G Varengold (S/f) 0 2,50G 2,52G DWS Vors.AS Dyn. T 145,19 146,42 LBBW BalanceCR20 0,75 41,57 41,79
All. Eur. Eq. Growth 1,61 294,60 300,46 Ampega Rend. 0,34 18,75 18,77 Deka TeleMed. TF 1,42 88,02 88,32 UniEuro Aktien* 1,15 79,54 79,97
DMG Mori (S/f) 1,03 42,70G 42,80G Laiqon (F/f) 0 7,28 7,50 Varta (F/f) 0 17,91 18,35 All. Euro Rentenf. Ampega Res. Rentenfd.0,20 48,73 48,75 DWS Zukunftsstr.Akt. T 55,78 56,06 LBBW BalanceCR40 0,90 48,14 48,46 UniEuropa* T2479,092518,83
0,89 47,91 47,78 DekaFonds 1,92 109,29 110,50
DocCheck (S/f) 0,75 9,65G 9,85G Leifheit (S/f) 0,70 16,50G 16,90G LBBW BalanceCR75 1,15 62,67 63,29 UniEuropaRenta* 0,34 38,54 38,58
Veganz 0 29,50 30,90G All. Europazins AriDeka 1,36 76,85 77,91 DekaL.Team Gl.Sel.TF 0,11 251,20 253,73 Europa Aktienfds ULM FP*T 89,00 90,07
0,86 47,12 47,05 LBBW Div.-Str. Euro* 1,30 35,57 36,04 UniEuroRenta* 0,10 57,09 57,09
Dr. Hoenle (S/f) 0 16,40G 16,80G Logwin (S/f) 24 246,00G 254,00G Ver. Filzfab. (M/f) 18,61v 665,00G 665,00b All. Europe Eq. SRI Axa Immoselect 0,10 0,08 0,08 DekaLux BioTech CF 0,24 485,59 495,39 Fidelity Euro Blue Chp 0,17 22,64 22,95
1,38 142,19 143,61 LBBW FP Wachst.* T 67,86 68,44 UniEuroStoxx 50 A* 0,89 60,85 61,31
Drägerw. StA (S/f) 0,13 42,00G 42,20G LPKF Laser (S/f) 0 6,51G 6,72G Verbio (S/f) 0,20v 35,39G 35,51G All. Europe Eq. Val. Axa Welt* 1,47 165,35 167,68 DekaLux BioTech TF 8,94 438,09 446,93 Fidelity Europ.Growth 0,21 16,00 16,22 LBBW Geldmarktf.* 0,15 48,07 48,07
0,00 123,71 124,69 UniFonds* 0,60 50,32 50,53
Drägerwerk (X/f) 0,19 49,20 48,85 Ludw. Beck (S/f) 0 21,40G 22,00G VIB Vermg. (S/f) 0 11,92G 11,92G All. Float. Rt. Nt. Pl. 0,05 98,80 98,77 Axa WF G. HY Bd* T 84,22 84,46 DekaLux Pharmatech 0,23 405,44 410,73 Fidelity Fds Intern. Fd. 0,08 57,46 58,49 LBBW Geldmarktf. I* 0,40 94,07 94,06 UniGlobal* 2,80 343,73 347,34
Dt. Beteil. (S/f) 0,80 29,50G 30,85G Basler International 2,00 109,76 110,49 DekaRent-Internat. 0,30 15,54 15,57 Fidelity FPS Gl. Gr. 0,00 22,81 23,07 LBBW Nachh. Aktien* 0,59 113,41 114,67
M1 Klinik. 0 8,30G 8,74G Villeroy&Boch (S/f) 1,20 17,30G 17,45G All. Fondsv. 47-51 T 47,09 47,08 UniGlobal -net* 0,50 206,15 208,23
Dt. Euroshop (S/f) 2,50 17,92G 18,32G DekaSpezial 1,16 510,69 517,17 Fondak T 178,70 181,17 LBBW Rent.Eur.Flex* 0,08 29,20 29,22
Mainova (S/f) 10,84 464,00G 464,00G Viscom (S/f) 0,30 7,45G 7,55G All. Food Security 0,00 77,80 78,98 Basler-Aktienf. 1,24 71,36 72,34 UniGlobal Vorsorge* 0,00 286,28 289,28
Dt. Forfait (F/gs) 0,04 2,04 1,91 DekaTresor 1,00 81,48 82,88 Fondis T 112,60 113,70 LBBW RS Flex* 0,00 49,06 49,06
Manz (S/f) 0 10,40G 10,90G Vita34 (S/f) 0 4,33G 4,33G All. Glob.Eq.Ins. 0,33 164,42 166,18 Basler-Rentf. 0,36 19,59 19,56 UniImmo: Deutschl.* 1,70 95,42 95,41
DWS Akkumula T1694,831718,55 Fondra T 106,22 106,91 LBBW Schwellenldr.* 0,76 67,49 68,36
Dt. Kons. REIT (S/f) 0,12 3,41G 3,48G BGF World Min. $* T 57,26 58,10 UniImmo: Eur.* 1,00 54,71 54,71
Marley Spoon Grp. (X/f) 0 6,00 6,05 Vivanco (S/f) 0 0,30G 0,30G All. Global Eq. Divid. 2,35 132,85 134,04 DWS Art. Intell. 4,38 318,45 322,26 Frankf. Sparinv. Deka 1,38 141,38 143,04 LBBW-Rentenf. Shrt.T.*0,39 39,07 39,06
UniJapan* T 60,32 61,56
Dt. RE (S/f) 0 8,65G 8,70G BW Renta* 0,10 24,84 24,85
Masterflex (S/f) 0,20 8,06G 8,44G Vivoryon (F/f) 0 7,65 7,90 All. Informationst. 6,58 446,24 451,72 DWS Bildungsf. T 115,39 116,25 FT AccuGeld* T 70,12 70,11 Main F.av.-gard.St.* T 132,58 134,33 UniKapital* T 103,64 103,84
Dt. Rohstoff (S/f) 1,30 33,50G 32,45G BW Renta Inter.* 0,52 37,99 38,06
MAX Autom. (S/f) 0 5,66G 5,72G Voltabox (S/f) 0 1,70G 1,50G All. Int. Rentenf. 0,76 40,28 40,50 DWS Biotech T 228,60 233,88 Fürst Fugger Div. Sel. ESG
0,00 9,79 9,86 Meag Euroinvest* 2,81 91,26 92,45 UniKapital-net* 0,42 36,49 36,56
Dt. Wohnen (S/f) 0,04 19,52G 19,43G Concentra T 117,77 119,04 Fürst Fugger Divid. Sel.0,00 124,71 125,51 Meag Proinvest* 2,60 185,48 186,01
MBB SE (S/f) 1 72,70G 72,70G Vorwerk,Frdr. (S/f) 0,12 11,44G 11,86G All. Interglobal 7,09 443,45 449,90 DWS Cov. Bond 0,05 46,94 46,89 UniMarktführer -net- A*0,30 73,11 73,73
DWS Group (S/f) 2,05 29,02G 29,32G DWS Deutschland T 224,83 228,23 Fürst Fugger Dynamik T 14,11 14,25 Metzler Euro Growth* 1,08 221,82 224,81
Mediclin (S/f) 0 2,58G 2,60G Vossloh (S/f) 1 37,75G 38,00G All. Nebenwerte 4,55 253,50 256,19 DEGI Europa 0,06 0,50 0,50
Fürst Fugger Flex 0,00 11,34 11,43 Metzler Europ.Sm.C.* 1,86 290,74 294,75
UniMarktführer A* 0,45 73,03 73,65
Eckert+Ziegl. (S/g) 0,50 33,62G 32,20G Medigene (S/f) 0 1,51G 1,53G All. Orient. Income T 331,98 338,84 Deka Eur. Nebenw. CF 0,00 117,49 118,69 DWS ESG Eur MM 1,78 99,95 99,93 UniMid&SmallCaps T* T 52,70 53,45
VW StA (S/a) 8,70 114,05G 117,05G Fürst Fugger Multitr. Dp.pl.T 13,75 13,86 Metzler Global Sel.* 0,48 82,98 83,22
All. Rentenfonds 1,30 70,28 70,16 Deka Europa Pot. CF 0,43 132,54 133,74 DWS Euro Reserve T 133,65 133,63 UniRak* 2,31 133,12 133,86
Wacker Neus. (S/f) 1 17,28G 17,84G All. Rohstoffonds DWS Europ. Akt. 0 T 306,20 309,73 Fürst Fugger Mutlitr. Pl. T 13,43 13,50 Metzler Wachst. Int.* T 270,83 273,75 UniRak Konserv. A* 0,46 105,19 105,51
2,67 78,04 79,35 Deka Europa Pot. TF 0,39 117,83 118,83 Multirent-Inv. 1,09 28,76 28,74
Kursangaben ohne Gewähr Nachfrage überwog. M=Um Angebot u. WashTec (S/f) 2,20 32,10G 31,55G All. Strat. 2031 Pl. T 57,27 57,14 DWS Europ. Opp. 5,28 380,42 387,63 G. Komf. Dyn. Glob.* 0,32 95,28 95,23 UniRenta* 0,28 16,02 16,11
Deka Europa Sel. 1,56 87,94 89,18 Od. BHF Sust. Germ. Eq..*
1,60 209,59 210,80
Nachfrage auszugleichen, ist der Makler WCM Bet. (S/a) 0,11 1,83G 1,82G All. Strat. Fds. Bal. DWS Eurorenta 0,82 44,23 44,20 G. Komf. Balance* 0,33 66,76 67,05 UniRenta Osteur. A* 0,96 27,43 27,49
F=Frankfurt, M=München, S=Stuttgart.
T 92,38 92,82 Deka Europa Value CF 1,01 55,51 56,31
selbst eine Position eingegangen. T=Taxkurs: DWS Eurovesta 0,56 153,99 156,10 G. Komf. Dyn. Eur.* 0,29 72,99 73,46 P.I. Germ.Eq.* T 203,70 205,61 UniSector Basic* 1,92 156,29 157,86
a=amtlicher Handel, g=geregelter Markt, vom Makler geschätzt. TA=Teilausführung: Westag St (S/f) 0,90 33,00G 33,00G All. Thematica 0,07 188,28 191,09 Deka Glob.Champions 4,31 279,58 282,34
DWS G.Daimler AF T 101,27 102,35 G. Komf. Wachst.* 0,32 69,01 69,40 P.I. TopWorld* T 221,81 224,82 UniSector Biopharma* 0,30 162,71 165,63
ps=Prime Standard, gs=General Angebot und Nachfrage wurden rationiert. Westag Vz. (S/f) 0,96 28,00G 28,00G All. Thesaurus T 953,59 963,92 Deka Immob.Eur. 1,00 48,10 48,10 Pfandbrieffds.* 0,00 127,35 127,43 UniStrategie Dynam.* T 58,75 59,24
DWS Gl. Sm./M. C. 0,05 85,23 86,51 Gothaer Comfort Dyn.* T 170,30 171,70
Standard,f=Freiverkehr. VA=Vorzugsaktien, Settlement=Schlusskurs des Terminkontrakts Westwing (S/f) 0 7,09G 7,27G All. Tot.Ret. Asian Eq. 0,00 117,61 118,48 Deka Immobilien Gl. 0,90 55,47 55,46 DWS Glob. Comm. 0,05 202,72 203,06 Gothaer Eur.Rent* 0,34 50,93 50,93 PremiumSt. Wachst. 0,00 210,40 211,96 UniStrategie Konserv.* T 65,69 65,90
StA=Stammaktien, NA=Namensaktien. für den Folgemonat. ICE=Energiebörse, Wüstenr.&W. (S/a) 0,65 14,22G 14,26G All. Vermg.Mgm.Bal. 0,79 129,24 129,99 Deka Industrie 4.0 2,71 178,21 180,17 UniStrategieAusgew.* T 66,12 66,50
DWS Glob.Nat.Res. 1,94 78,91 79,83 Grundbesitz Global 1,00 51,51 51,51 Renta EM A* 0,95 20,00 20,13
Dividenden in Klammern: v=Vorschlag. London. Spot=Tagespreis. All. Vermög. Dt. 3,50 193,29 194,61 Deka Lux Pazifik 8,07 770,99 775,75 DWS Global Growth 0,05 185,02 187,65 Grundbesitz-Eur. 1,00 39,54 39,54 Verm.Managm. Ch. 0,08 155,50 157,02
xS=Aktiensplit, xD=ex Dividende. bB= bezahlt OTC=Telefonhandel. YOC (S/f) 0 10,60G 10,75G SEB Europafds.* 1,44 60,67 61,61
Brief, das Angebot überwog. B=Brief: keine
All. Vermögen. Eur. 0,88 46,68 47,11 Deka Lux-Bond 0,25 55,07 55,10 DWS HealthC.Typ 0 T 333,75 337,88 Hansa Interna. 0,31 16,75 16,80 W&W Europa-Fo.* 0,83 53,23 53,55
Nybot=New York Board of Trade. Fonds: Your Fam. En. (F/gs) 0 2,62 2,62 SEB ImmoInvest* 0,15 0,86 0,86
Umsätze, nur Angebot. Rücknahmepreise, T= thesaurierend. All. Wachst. Eur. 2,54 142,87 145,77 Deka MegaTrends CF 0,02 123,01 124,43 DWS Intern. Renten 0 T 107,67 108,14 Hansa Renta 0,39 19,92 19,95 SEB Tot. Ret. Bd.* 0,36 21,10 21,09 W&W Glob.-Fo.BWI* 0,79 79,32 79,97
G=Geld: keine Umsätze, nur Nachfrage. * = Letzter veröffentlichter Kurs Zapf Creation (M/f) 0,18 31,40b 31,20b All. Wachst. Eur. 0,07 118,56 120,30 Deka PrivatVors. AS T 83,20 83,84 DWS Investa 2,30 174,42 177,11 Hansa Zins 0,41 23,04 23,05 Stgt. Div. Fds. T 100,76 101,76 W&W Intern. Renten* 0,42 41,09 41,32
bG=bezahlt Geld: Umsätze fanden statt, Quelle: www.goyax.de ZEAL Network (S/f) 3,60 30,70G 31,20G All.P. Mobil-Fonds 0,85 47,08 47,04 Deka Schweiz 1,28 559,50 565,88 DWS Japan Opp. T 84,82 85,29 Hansadefensive 0,87 48,72 48,72 Swisscanto Eq. Sust.* 0,00 180,82 183,11 WestInvest InterSel. 0,90 48,03 48,02
 Wirtschaft Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023 A7

Womit Häuslebauer
heute rechnen müssen
Meine Finanzen Höhere Zinsen – stark gestiegene Baukosten: sieben Punkte, die bei der Finanzierung
des Eigenheims in schwieriger Phase zu beachten sind, damit der Haushaltsetat nicht überfordert wird.

Ein eigenes Haus ist noch immer der Traum von vielen jungen Menschen in Deutschland, wie Umfragen belegen. Foto: imago/Jochen Tack

Von Matthias Schiermeyer
STUTTGART. Wer soll das noch bezahlen?
Der Erwerb von Wohneigentum bleibt für
immer mehr Menschen ein unerschwingli-
cher Traum. Allein aufgrund des Zinsan-
stiegs kann man sich heute 30 Prozent weni-
ger Immobilie leisten als vor drei Jahren, ha-
ben Fachleute errechnet. Wenn eine Immo-
bilie damals den Bauherrn maximal 600 000
Euro kosten durfte, sind es jetzt vielleicht
nur noch 400 000 Euro. Hinzu kommen dras-
tische Baukostensteigerungen. Wie lässt
sich ein Eigenheim noch finanzieren?
- Welches Zinsniveau haben die Baudarle-
hen erreicht?
Die Zinsen für zehnjährige Immobiliendar-
lehen haben im September die Vierprozent-
marke geknackt und sind auf ein Zwölfjah-
reshoch gestiegen. Die Fachwelt rechnet an-
gesichts der Notenbankpolitik und der hart-
näckigen Inflation längerfristig mit dem ak-
tuellen Niveau. „Interessierte sollten aber
nicht den Fehler begehen, den Eigentums-
erwerb wegen der Zinsen abzuschreiben“,
beruhigt Mirjam Mohr vom Vermittlerportal
Interhyp. Einerseits habe der Immobilien-
markt schon mit fallenden Kaufpreisen re-
agiert – anderseits ließen sich durch neue
Förderoptionen und die passende Finanzie-
rungstaktik Zehntausende Euro sparen.
- Welchen Effekt hat die Zinswende?
„Die Zinswende macht die Finanzierung
teurer, schlägt aber nicht vollständig auf die
Monatsrate durch“, sagt Dirk Eilinghoff vom
Verbraucherportal „Finanztip“. In der Nied-
rigzinsphase habe man etwa auf ein Prozent
Darlehenszins eine anfängliche Tilgung von
ungefähr drei Prozent draufgesetzt, was eine
Annuität (Jahreszahlung von Zins und Til-
gung) von ungefähr vier Prozent der Kredit-
summe ergab. Heute, bei einem Zins von et-
wa vier Prozent, könne die Tilgung niedriger
sein – beispielsweise zwei Prozent. Dann
würde die Annuität ungefähr sechs Prozent
betragen. „Das bedeutet aber immer noch,
dass die Monatsrate für den gleichen Kredit
um 50 Prozent gestiegen ist, was es deutlich
schwieriger macht“, sagt der Baufinanzie-
rungsexperte. „Da fallen viele von ihrem
Einkommen her einfach raus.“ Bauherren
sollten den Kostenrahmen großzügiger an-
setzen. Bei der Ermittlung der möglichen
monatlichen Finanzierungsrate müssen die
zu erwartenden Lebenshaltungskosten an-
gesetzt werden – nicht die vom Vorjahr.
- Welche Kreditlaufzeiten sind sinnvoll?
Bei einer Erstfinanzierung ist eine zehnjäh-
rige Laufzeit quasi der Standard, wobei die
Gesamtfinanzierungszeit meist 20 bis 30
Jahre beträgt. Mit einem fünfjährigen Kredit
ist man flexibler und kann in einigen Jahren
auf günstigere Angebote umsteigen, sollten
die Bauzinsen bis dahin wieder sinken.
In der Vergangenheit lag der langfristige
eher über dem kurzfristigen Zins. Da konnte
man zum Beispiel 200 000 Euro über zehn
Jahre und 50 000 über fünf Jahre finanzieren
– womit der kleinere Vertrag bei einer höhe-
ren Tilgungsrate eher getilgt werden konnte.
Derzeit liegt der fünfjährige Zins aber über
dem zehnjährigen – da lohnt es sich eher
nicht, den Kreditbetrag aufzuteilen.
In der Niedrigzinsphase ging die Exper-
tenempfehlung meist in Richtung 15 oder 20
Jahre Vertragslaufzeit.Diese Sicherheit kann
man sich heute noch gegen einen kleinen
Aufschlag sichern. Langfristige Zinsen wer-
den stark von den Anlagemärkten bestimmt
und die europäischen Zinsen stark von dem,
was sich in den USA tut. „Dort geht man da-
von aus, das 2024 die Zinsen wieder sinken
könnten“, sagt Eilinghoff. „Also ist nicht zu
erwarten, dass die langfristigen Bauzinsen
hier in Deutschland deutlich über fünf oder
sechs Prozent steigen werden.“ Die EZB wer-
de vielleicht noch einen Zinsschritt machen
– in den kommenden Jahren könne es dann
auch wieder abwärts gehen. Der Vorteil eines
lang laufenden Kreditvertrags: Nach zehn
Jahren ist mit dem Vorlauf von einem halben
Jahr ein Ausstieg möglich; dann können die
Konditionen neu verhandelt werden, wenn
die Zinsen bis dahin deutlich gesunken sind.
- Wie entwickeln sich die Kaufpreise?
Der Druck für Immobilienkäufer hat nachge-
lassen – heute können sie sich mehr Zeit las-
sen. Gerade in den Mittelstädten und auf
dem Land sind Immobilien längere Zeit auf
dem Markt. Und galt beim Kaufpreis vormals
vor allem das Argument „Lage, Lage, Lage“,
so wirkt sich heute vor allem der energeti-
sche Zustand stark aus. „Bei schlecht sanier-
ten Gebäuden in schlechter Energieklasse
stellen wir Abschläge von 20 bis 25 Prozent
fest, selbst wenn die Lage noch stimmt“, sagt
Reinhard Klein, Vorstandschef der Bauspar-
kasse Schwäbisch Hall. Bei höchsten Ener-
giestandards gebe es „fast keine Preisab-
schläge“. Um sich die Immobilien noch leis-
ten zu können,würden sich aber auch poten-
zielle Bauherren verändern –nun würden sie
kleinere Immobilien als zuerst gedacht an-
peilen oder weiter ins Umland hinausziehen.
- Wie findet man seinen Baufinanzierer?
Bei der Baufinanzierung sollte man sich auf
keinen Fall auf nur ein Angebot verlassen.
„Ich würde immer mindestens eine Bank
einbeziehen und einen Kreditvermittler,
weil ich diesen für den Vergleich brauche“,
sagt Eilinghoff. Die Offerten des Vermittlers
– wie Interhyp, Dr. Klein oder eines lokalen
Beraters – könnten dann eine bessere Ver-
handlungsbasis für das Gespräch mit der
Hausbank oder örtlichen Sparkasse bringen.
Auch eine Direktbank kann infrage kom-
men. Generell gilt aber: Kreditzinssätze sind
einkommens- und objektabhängig – es gibt
nicht einen Standardzinssatz für alle Kun-
wie Einkommen und Vermögen – angegeben
und die Bank das Objekt bewertet hat, erhal-
ten Kunden ein individuelles Zinsangebot.
- Bausparvertrag oder Bankdarlehen?
Aus Sicht von Schwäbisch-Hall-Chef Klein
ist die Sache klar: Vor allem wegen der immer
bedeutenderen Sanierungen spielen Bau-
sparverträge eine wachsende Rolle. 2022 be-
trug das Neugeschäft 34,1 Milliarden Euro –
ein Plus von 42 Prozent gegenüber 2021. Die
Bausparkasse bleibt damit Marktführer, der
Marktanteil liegt stabil bei rund 30 Prozent.
Der „Finanztip“-Fachmann Eilinghoff
sagt: „Ich würde mir immer ein Angebot für
ein klassisches Bankdarlehen geben lassen –
das wird auch meistens günstiger sein.“ Bau-
sparkassen würden oft mit Vorfinanzie-
rungsdarlehen arbeiten –zugleich müsse ein
Bausparvertrag abgeschlossen werden, der
dann angespart wird, das Darlehen ablöst.
„Ich brauche einen
ziemlich großen Bau- Der „Finanztip“-Fachmann würde
sparvertrag, damit das in jedem Fall ein Angebot für ein
Ganze funktioniert.“ klassisches Bankdarlehen einholen,
Der kostet dann auch
noch eine Abschlussge-
bevor die Entscheidung für
bühr oder Provision von einen Bausparvertrag gefällt wird.
einem Prozent oder
deutlich mehr. Insofern müsse der Kunde
nicht nur auf den Darlehenszinssatz schau-
en,sondern auf die Kosten des schwer durch-
schaubaren Gesamtkonstrukts.
Für Darlehensbedarfe unter 50 000 Euro
könne ein Bausparvertrag eine Option sein,
heißt es von der Verbraucherzentrale Baden-
Württemberg. Doch würden in Verkaufsge-
sprächen die Alternativen nicht korrekt dar-
gestellt. Rechne man diese richtig durch, sei
der Bausparvertrag längst nicht so günstig
wie von den Bausparkassen behauptet.
- Was gilt bei Bestandsimmobilien?
Der Kauf von Bestandsimmobilien macht die
Finanzierung unsicherer und komplizierter.
Wenn ein Objekt von 350 000 Euro gekauft
wird und für die Sanierung weitere 150 000
Euro anfallen, kann die Bank das Haus zu-

KLEINE ZINSEN FÜR

den. Um ein verbindliches Angebot zu be-
kommen, müssen die Kaufpläne aber kon-
kret sein,auch weil die Bank die avisierte Im-
mobilie bewerten will. Dementsprechend
sind auch die auf Vergleichsportalen ange-
nächst nicht mit 500 000 Euro bewerten.Also
müssen Kaufpreis und die womöglich noch
schwankenden Sanierungskosten zunächst
getrennt finanziert und aufeinander abge-
stimmt werden. Lieferprobleme können die

GROSSE WOHN-
gebenen Zinssätze zunächst unverbindlich. Fertigstellung verzögern,sodass auch die ak-
Erst wenn man seine persönlichen Daten – tuellen Mietkosten bedacht werden müssen.

Wie man an die Förderung gelangt Rasanter Zinsanstieg

TRÄUME Kredite Die Bundesregierung verbessert die

Konditionen für zinsverbilligte Kredite im
Sollzinsbindung
für zehnjährige

Vier
Programm „Wohneigentum für Familien“. Baufinanzierungen
4
Beim Bau oder Erstkauf eines klimafreundli-
chen Hauses oder einer Eigentumswohnung Angaben in Prozent
gewährt die Kreditanstalt für Wiederaufbau Prozent beträgt in der Regel schon
(KfW) Darlehen bis maximal 270 000 Euro. der effektive Zins für ein zehnjähriges
Der effektive Jahreszins beginnt bei Baudarlehen – womit er so hoch steht 20 Jahre
0,01 Prozent. Die Grenze des zu versteuern- wie seit gut zwölf Jahren nicht mehr. 15 Jahre 3
den Jahreseinkommens wurde für eine 10 Jahre
Familie mit einem Kind auf 90 000 Euro an- 5 Jahre
gehoben, bei jedem weiteren Kind erhöht
sie sich um 10 000 Euro.
2
Musterfamilie Das Portal Interhyp rechnet

170 000
vor: Erwirbt eine Musterfamilie mit zwei
WIR BRINGEN SIE SCHNELL, FAIR UND Kindern ein förderfähiges Objekt (Effizienz-
GÜNSTIG IN DIE EIGENEN VIER WÄNDE. hausstandard 40/Qualitätssiegel „Nachhalti-
ges Gebäude“) für 500 000 Euro, kann sie Euro beträgt der Höchstförderbetrag im
ihre Kreditrate um gut 430 Euro senken (bei KfW-Programm „Wohneigentum für Fami- 1
50 000 Euro Eigenkapitaleinsatz, Tilgung lien“ bei einem oder zwei Kindern in der
1,5 Prozent). So sind über eine Laufzeit von Stufe „Klimafreundliches Wohngebäude“.
zehn Jahren 71 000 Euro Zinsersparnis drin.
Unsere aktuellen Sonderkonditionen
finden Sie unter sparda-bw.de Förderbank Die KfW-Webseite bietet einen
Förderratgeber. Informieren kann auch das 2021 2022 2023
Förderinstitut des Landes, die L-Bank. ms Grafik: Zapletal Quelle: Biallo (Stand 17. Oktober 2023)
A8 Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023
Sturmflut peitscht Ostseeküsten
Ein mächtiger Sturm drückt das
Ostseewasser an Land und führt
zu Überschwemmungen
im Norden. Die Einsatzkräfte
haben viel zu tun.
KIEL/FLENSBURG. Im ersten großen Sturm
des Herbstes bot die Ostsee am Freitag ein
spektakuläres und gefährliches Schauspiel.
Der Ostwind trieb das Wasser mit Orkanböen
gegen Strände und Steilküsten, in Buchten
und Förde. Häfen und Straßen wurden über-
schwemmt. Äste stürzten auf Autos und
Gleise, es kam zu Sperrungen und Behinde-
rungen.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und
Hydrographie (BSH) erwartete den Scheitel-
punkt der Sturmflut am späten Freitag-
abend. In Flensburg erreichte das Wasser
einen Stand von mehr als zwei Metern über
dem Normalwert. Für Flensburg ist das der
höchste Wasserstand seit über 100 Jahren. In
Eckernförde lag der Pegelstand bei 2,02 Me-
ter und in Neustadt bei 1,74 Meter zum mitt-
leren Wasserstand. Nach Angaben des Deut-
schen Wetterdienstes (DWD) sollte der
Sturm in der Nacht langsam abklingen.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident
Daniel Günther dankte allen Helfern. „Das
ist eine herausfordernde Situation, und ich
bin allen Helferinnen und Helfern sehr dank-
bar, die zurzeit im Einsatz sind“, teilte der
CDU-Politiker mit.
Bei Heringsdorf im Kreis Ostholstein
wurden mehrere Campingplätze und eine
Ferienhausanlage evakuiert, da das Hoch-
wasser fast die Krone des
„Wir Deichs erreichte. Nach
beobachten Angaben des Innenmi-
die Lage nisteriums gab es Be-
schädigungen an Dei-
und stehen chen auch im Kreis
bereit, Rendsburg-Eckernförde
während und im Kreis Schleswig.
und nach Die Feuerwehr hatte
der Sturmflut schon am Nachmittag
Hilfe zu von rund 110 Einsätzen
leisten.“ in den Kreisen Rends-
burg-Eckernförde und
Sabine Lackner,
Präsidentin Plön sowie in Kiel gespro-
des THW chen. Neben Kiel mit 36
Einsätzen gab es Schwer-
punkte in der Schleire-
gion, in Eckernförde und Damp, wo eine Re-
haklinik mit Sandsäcken gesichert wurde.
In der Landeshauptstadt wurden mehrere
Straßen gesperrt. In Flensburg standen die
Straßen am Hafen unter Wasser. Aus Sicher-
heitsgründen schalteten die Stadtwerke in
dem betroffenen Gebiet den Strom ab. Im
Kreis Schleswig-Flensburg waren Zehntau-
sende Sandsäcke an die betroffenen Ämter
und Gemeinden ausgeteilt worden.
Die Polizei bat die Verkehrsteilnehmer,
die Bereiche um die Flensburger Förde, den
Nord- und Südhafen in Kappeln sowie in
Schleswig die an die Schlei angrenzenden
Knochen sind
von Mordopfer
Pilzsammler finden menschliche
Überreste im Wald. Ein DNA-Abgleich
führt die Polizei zu einem Verbrechen.
GROßBURGWEDEL. Bei den von Pilzsamm-
lern gefundenen menschlichen Knochen in
einem Wald nahe Großburgwedel in der Re-
gion Hannover handelt es sich um den Leich-
nam der 56 Jahre alten Frau, die im Septem-
ber 2022 in ihrer Laube am Würmsee ersto-
chen wurde. Ein DNA-Abgleich habe die
Identität der Frau bestätigt, wie die Polizei
nun mitteilte. Im September 2023 war ein
55-Jähriger wegen Mordes an der 56-Jähri-
gen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe
verurteilt worden. Die Leiche war bis dahin
aber noch nicht gefunden worden.
Da der Leichnam laut den Ermittler so
stark verwest war, war eine Ermittlung der
Todesursache vor Ort nicht möglich. Durch
die Obduktion und anhand des DNA-Ab-
gleichs habe die Leiche nunmehr zweifelsfrei
identifiziert werden können.
In dem Gerichtsprozess zum Würmsee-
Mord hatten zahlreiche Indizien wie Blut-
und DNA-Spuren dem Gericht zufolge den
55 Jahre alten Familienvater als Täter über-
führt, auch wenn die Leiche der Frau bis da-
hin nicht gefunden wurde. Nach Überzeu-
gung der Richter überfiel der Mann aus War-
burg in Ostwestfalen in der Nacht zum
11. September 2022 die allein lebende 56-
Jährige in ihrer Laube. Beide kannten sich
nicht. Der Angeklagte habe die nachts in
ihrem Bett liegende arg- und wehrlose Frau
erstochen, um Macht auszuüben, hatte der
Vorsitzende Richter bei der Urteilsverkün-
dung im September gesagt. dpa
Sassnitz auf der Insel Rügen: Menschen fotografieren den von Wellen gepeitschten Leuchtturm auf der Ostmole des Hafens.
Gefahr für deutsche Küste
50 km
DÄNEMARK
Schwere Kopenhagen
Sturmflut
erwartet
Ostsee
Flens-
burg
Rostock
Wismar
Hamburg
DEUTSCHLAND
Berlin
Grafik: Locke
Bereiche großräumig zu umfahren. In der
Region waren aufgrund des Hochwassers
zahlreiche Straßen gesperrt.
Eine Mitarbeiterin des Hotels Hafen
Flensburg sagte: „Es sieht nicht gut aus. Wir
haben die Schotten davor, die sind noch
nicht überschritten.“ Dennoch sei Wasser im
Hotel, denn es sei ein altes Gebäude, da finde
das Wasser seinen Weg durch die Ecken.Gäs-
te seien nicht mehr da.In der Lübecker Bucht
trat das Wasser ebenfalls an vielen Stellen
über die Ufer. Zudem blockierten ungesi-
cherte Gegenstände sowie umstürzende
Bäume die Fahrbahnen in Lübeck und im
Kreis Ostholstein.
Auf Fehmarn kamen am Freitag die frei-
willigen Seenotretter der Deutschen Gesell-
schaft zur Rettung Schiffbrüchiger zehn
Urlaubern zu Hilfe, die auf ihren Hausbooten
vom Sturm überrascht wurden. Ein umstür-
Giorgia Meloni macht Schluss
Was zu viel ist, ist zu viel: Italiens Ministerpräsidentin trennt sich von ihrem Lebenspartner und Vater ihrer
siebenjährigen Tochter. Andrea Giambruno war immer wieder mit verbalen Entgleisungen aufgefallen.
Von Dominik Straub
ROM. Die Mitteilung war kurz und bündig:
„Meine Beziehung mit Andrea Giambruno,
die fast zehn Jahre gedauert hat, ist zu Ende.
Ich danke ihm für die wunderbaren Jahre, die
wir zusammen verbracht haben, für die
Schwierigkeiten, die wir durchschritten ha-
ben, und für das schönste Geschenk meines
Lebens, das er mir gemacht hat: unsere
Tochter Ginevra“, schrieb Giorgia Meloni am
Freitag auf ihrer Facebook-Seite und ande-
ren sozialen Medien.
Illustriert hat sie den Text mit einem Sel-
fie aus glücklicheren Tagen: Sie und ihr Part-
ner strahlen zusammen mit der damals etwa
einjährigen Ginevra in die Handykamera.
„Unsere Wege haben sich schon seit einiger
Zeit getrennt, und es ist der Moment gekom-
men, davon Kenntnis zu nehmen“, fügte die
italienische Regierungschefin in ihrem Post
noch an. Die 46-jährige Meloni und der 42-
jährige Giambruno sind nicht verheiratet.
Vulgäre Anmache von Kolleginnen
Unmittelbarer Anlass für die Trennung wa-
ren vulgäre Anzüglichkeiten gegenüber Kol-
leginnen, die sich TV-Mann Giambruno in
den Mediaset-Studios geleistet hat, wo er
eine Talksendung moderiert. Die sexuellen
Belästigungen erfolgten vor und nach der
Sendung, bei noch laufenden Kameras und
offenen Mikrofonen – was Giambruno offen-
bar nicht bemerkt hatte. Die Mitschnitte
wurden in den vergangenen Tagen von der
Satiresendung „Striscia la Notizia“ ausge-
strahlt. Sie zeigten den Partner der Regie-
Aus aller Welt
Ein Radfahrer fährt durch das Hochwasser
am Stadthafen von Wismar. Foto: dpa/Jens Büttner
zender Baum erschlug einen Autofahrer. Das
Technische Hilfswerk (THW) bereitete sich
am Abend auf Einsätze vor. „Wir beobachten
die Lage und stehen bereit, mit unseren viel-
fältigen Möglichkeiten während und nach
der Sturmflut Hilfe zu leisten“, sagte THW-
Präsidentin Sabine Lackner.
Auf der Ostsee stellten Fähren zeitweise
den Dienst ein. So fuhr in Travemünde die
Fähre zum Priwall teilweise nicht mehr, in
Kiel wurde die Fördefährlinie eingestellt.
Der Sturm über der Ostsee stoppte auch den
deutsch-dänischen Fährverkehr auf den
Strecken Puttgarden-Rødby und Rostock-
Gedser vorübergehend.Viele Züge in Schles-
wig-Holstein verkehrten mit verringerter
Geschwindigkeit, es kam zu Verspätungen.
Von 20 Uhr an wurde der Bahnverkehr zwi-
schen Eckernförde und Kiel, Rendsburg und
Kiel sowie Husum und Kiel eingestellt.
rungschefin, wie er einer Kollegin un-
erwünschte Komplimente macht, ihr übers
Haar streicht und sie einlädt, sich mit ihm
und anderen Kollegen an einem „flotten
Dreier“ oder einem „flotten Vierer“ zu betei-
ligen. Das waren von seinen Vulgaritäten
noch die am wenigsten schwerwiegenden.
Die Video- und Tonsequenzen waren
wohl der berühmte Tropfen, der das Fass
zum Überlaufen brachte. „Herr Meloni“, wie
Giambruno scherzhaft genannt wurde, hatte
in den vergangenen Monaten immer wieder
mit verbalen Entgleisungen Schlagzeilen ge-
macht. So verglich er zum Beispiel vor Kur-
zem die Ankunft von Zehntausenden Boots-
flüchtlingen mit der „transumanza“, also der
traditionellen Wanderweidewirtschaft. Er
Andrea Giambruno und Giorgia Meloni in gu-
ten Tagen Foto: imago/Independent Photo Agency Int.
Foto: dpa/Georg Moritz
Sturm klaut Wasser in Nordsee
Windstärke Sturmfluten entstehen durch
starken Wind, der das Wasser an die Küste
drückt. Der gleiche Wind drückt an der
Nordsee das Wasser weg, und es kommt zu
extrem niedrigen Wasserständen. Auch das
hatte am Freitag Auswirkungen auf den
Schiffverkehr.
Fähren Zahlreiche Fähren zu den Inseln sind
ausgefallen. Am Morgen blieben die Fähren
zwischen Föhr, Amrum und Dagebüll der
Wyker Dampfschiffs-Reederei an Land, und
auch zwischen Pellworm und Nordstrand
fielen mehrere Fähren aus. Die Inseln Juist,
Baltrum, Spiekeroog und Wangerooge wa-
ren nicht mit Fährschiffen zu erreichen. dpa
Mecklenburg-Vorpommern dürfte bei der
Sturmflut hingegen sehr glimpflich davon
kommen. Bislang gebe es keine besonderen
Vorkommnisse, sagte ein Polizeisprecher am
Freitagabend. Nach den Worten von Meck-
lenburg-Vorpommerns Umweltminister Till
Backhaus (SPD)am Freitagabend rechnen
die zuständigen Landesbehörden nicht mit
großen Schäden.
Am Kopenhagener Flughafen fiel am
Freitag rund jeder zehnte Flug aus. Die
Sturmflut hat auch die Küsten im Süden und
Osten Dänemarks erreicht und zu Stromaus-
fällen und Evakuierungen geführt. Die Poli-
zei forderte Anwohner und Urlauber dazu
auf, die Gegend um Sandersvig Strand sofort
zu verlassen. Auch auf der Insel Mon im Süd-
osten Dänemarks wurden die Bewohner
einer Sommerhausgegend gebeten, ihre
Häuser zu verlassen. dpa
stellte die Flüchtlinge also auf die gleiche
Stufe wie Tiere. Proteste löste er auch mit
seiner Aussage aus, Frauen sollten sich eben
nicht betrinken, wenn sie nicht vergewaltigt
werden wollen. Zur Ikone der Klimaleugner
wurde er mit dem Spruch, dass es für ihn kei-
ne Nachricht sei, „wenn es im Sommer warm
ist“. Ganz Italien litt damals unter einer Hit-
zewelle mit Temperaturen von über 40 Grad.
Ironie des Schicksals
Der stets mit viel Haargel frisierte Giambru-
no war für Meloni längst zur Belastung ge-
worden, und so kommt die Trennung nicht
wirklich überraschend. Dennoch beherrscht
sie in Italien die Schlagzeilen. Natürlich ent-
behrt es nicht einer gewissen Ironie des
Schicksals, dass nun ausgerechnet die
rechtsnationale Meloni, die mit dem Slogan
„für Gott, Familie und Vaterland“ für sich
und ihre Partei wirbt, vor dem Scherbenhau-
fen einer Partnerschaft steht.
Auf der anderen Seite beweist Meloni mit
ihrem Laufpass an den hochnotpeinlichen
Giambruno, dass sie – bei all ihren sonst zum
Teil ultrakonservativen Ansichten bezüglich
der „natürlichen Familie aus Mann, Frau und
Kind“ – eine moderne Frau ist, die sich in der
Männerwelt durchzusetzen weiß und sich
nicht alles bieten lässt. Millionen italieni-
sche Frauen erdulden den alltäglichen Sexis-
mus in der Gesellschaft und anzügliche
Sprüche ihrer Ehemänner an andere Frauen
immer noch stillschweigend – Giorgia Melo-
ni nicht. Sie hat am Freitag denn auch in den
sozialen Medien sehr viel Zuspruch erfah-
ren, auch von linken Politikerinnen.
Leute
Was Evangelista stört
Model Linda Evangelista (58) stört sich
stark an der heute gängigen Bildbearbeitung
nach Fotoshootings. „Ich denke, die Nach-
bearbeitung ist der Teufel. Ich denke, Filter
und Retusche sind der Teufel“, erklärte
Evangelista, die in den 80er und 90er Jahren
zu den erfolgreichsten Topmodels der Welt
zählte, in der Talkshow „The View“. „Alles
wird später korrigiert, und dann ist der gan-
ze Zauber, ist die Seele verschwunden.“ dpa
Wagenknecht fand sich zu dick
Sahra Wagenknecht (54) fand sich als zehn
Jahre altes Mädchen zu dick. „War ich leider
auch“, sagt die Politikerin im Interview mit
Alice Schwarzer (80) in der Zeitschrift „Em-
ma“. Auf Schwarzers Einwand, auf Kinder-
fotos von Wagenknecht sei davon nichts zu
sehen, erwidert sie: „Doch, schon. Aber da
ist natürlich auch dieser wahnsinnige Druck
in Sachen Gewicht und Schönheit, der auf
junge Frauen ausgeübt wird.“ Sie sei auch
gemobbt worden, weil sie wegen ihres irani-
schen Vaters anders ausgesehen habe. dpa
Missy Elliott hilft Heimatstadt
Hip-Hop-Ikone Missy Elliott (52) hat 50 000
Dollar an eine Organisation für sozialen
Wohnraum gespendet. Mit dem Geld wür-
den in ihrer Heimatstadt Portsmouth im
US-Staat Virginia die überfälligen Mieten von
26 Familien bezahlt, sagte die Geschäftsfüh-
rerin einer Mieterorganisation. Die Spenden-
übergabe fand bereits am 17. Oktober statt,
dem ersten Jahrestag des „Missy Elliott
Tags“, den der Gouver-
neur von Virginia
vergangenes Jahr
für seinen Staat
erklärt hatte. dpa
US- Sängerin
Missy Elliott
hat ein Herz
für Mieter.
Foto: dpa/Amy Harris
Kurz berichtet
Ermittler in Polen nehmen
Bande von Autodieben fest
WARSCHAU. Ermittler in Polen haben in Zu-
sammenarbeit mit deutschen Behörden
eine Gruppe von Autodieben zerschlagen,
die in Deutschland mehr als hundert Fahr-
zeuge gestohlen haben soll – auf Bestellung.
Neun Verdächtige seien festgenommen
worden, sagte ein Sprecher des polnischen
Grenzschutzes am Freitag. Unter der Beute
befanden sich auch drei Luxuslimousinen
der chinesischen Botschaft in Berlin. dpa
Deutscher ersticht
Landsmann auf Mallorca
PALMA. Ein Deutscher hat auf Mallorca nach
Angaben der Polizei in der Nacht zu Freitag
am Ballermann einen Landsmann ersto-
chen. Der Täter sei in der Nähe des Tatorts
festgenommen worden. Die beiden seien in
einem Lokal an der Playa de Palma in Streit
geraten. Um zwei Uhr morgens seien sie auf
die Straße gegangen, wo einer der beiden
ein Messer gezückt und den anderen nieder-
gestochen habe. Täter und Opfer hätten
dauerhaft auf der Insel gelebt. dpa
Zwei Tote bei schweren
Unwettern in Schottland
BRECHIN. Bei schweren Unwettern mit
Starkregen in Schottland sind zwei Men-
schen ums Leben gekommen. Ein 56-jähri-
ger Mann sei nahe der Stadt Forfar in sei-
nem Lieferwagen von einem Baum erschla-
gen worden, teilte die Polizei am Freitag
mit. Eine 57-Jährige wurde in den Highlands
von Wassermassen weggerissen und starb.
In der Stadt Brechin nahe der Ostküste und
umliegenden Orten evakuierten die Behör-
den Hunderte Häuser. Viele Straßen standen
unter Wasser. dpa
Demonstranten bedrängen
niederländisches Königspaar
KAPSTADT. Das niederländische Königspaar
ist am Freitag bei seinem Staatsbesuch in
Südafrika von wütenden Demonstranten
bedrängt worden. Nach dem Besuch eines
Museums zur Sklaverei-Geschichte in Kap-
stadt konnten König Willem-Alexander und
Königin Máxima nur mit Mühe durch die
Menge zu ihrem Auto gelangen. Rund 100
Menschen hatten vor dem Museum
demonstriert und Entschädigungen für die
Versklavung ihrer Vorfahren durch nieder-
ländische Kolonialherren gefordert. dpa
 REDAKTION SCHORNDORF
TELEFON 07181 9275-20
FAX 07181 9275-60
E-MAIL schorndorf@zvw.de
ONLINE www.schorndorfer-nachrichten.de
Städtisches
Förderprogamm
ein voller Erfolg
Vorteile für Privathaushalte
Schorndorf.
Am 1. September ist das städtische Kli-
maschutzförderprogramm in Kraft getre-
ten. Mit diesem Programm werden die
Klimaschutz- und Klimaanpassungsakti-
vitäten der Schorndorfer Bürgerinnen
und Bürger von der Stadt finanziell
unterstützt. Gefördert werden hierbei
Maßnahmen, die seit dem 1. September
2023 in den folgenden fünf Bereichen
umgesetzt wurden: Sanieren von Wohn-
raum, nachhaltige Mobilität, Umweltbil-
dung und umweltgerechtes Verhalten,
Ausbau und Nutzung erneuerbarer Ener-
gien sowie Klimaanpassungsmaßnah-
men. Seit Inkrafttreten des Förderpro-
gramms haben bereits rund 50 Bürgerin-
nen und Bürger einen Förderantrag bei
der Stadt gestellt, das sei ein voller
Erfolg, teilte die Stadtverwaltung mit.
Dies geht online unter www.schorn-
dorf.de/klimaschutz-förderprogramm.
Auf der Klimaschutz-Webseite ist neben
dem Antragsformular auch das vollstän-
dige Förderprogramm zum Nachlesen
und Stöbern zu finden.
Bei Fragen zum Förderprogramm steht
das Team der Stabsstelle Klimaschutz
und Mobilität unter der Telefonnummer
0 71 81/6 02 10 24 oder per Mail an E-Mail
klimafoerderung@schorndorf.de zur
Verfügung.
Kompakt
Infoabend „Exerzitien im
Alltag“ in Heilig Geist
Schorndorf.
Ein Infotreffen zu „Exerzitien im Alltag“
beginnt am 23. Oktober um 19.30 Uhr im
Gemeindehaus Heilig Geist, Friedhof-
straße 9. Die Exerzitien im Alltag laden
dazu ein, sich vier Wochen bewusst Zeit
zu nehmen, Gottes Gegenwart mitten im
alltäglichen Leben zu entdecken. Die
Gruppentreffen finden im Zeitraum von
20. November bis 11. Dezember montags
von 19.30 bis 21 Uhr im Gemeindesaal
Heilig Geist statt. Der Unkostenbeitrag
für das Material beträgt 7,80 Euro.
Anmeldung nimmt Heike Mopils unter
� 0 71 81/6 29 39 oder Mail heike.mo-
pils@online.de entgegen.
Verkaufsnummern für
die Spielzeugbörse
Schorndorf-Haubersbronn.
Verkäuferinnen und Verkäufer bei der
Spielzeugbörse am Samstag, 18. Novem-
ber, im evangelischen Gemeindehaus in
Haubersbronn benötigen eine Verkaufs-
nummer. Am Montag, 6. November, wer-
den diese Nummern ab 9 Uhr unter
� 0 71 81/6 46 46 (Gabi Härer) vergeben.
Ferienprogramm im
Stadtmuseum
Schorndorf.
Wie wird eigentlich Seife hergestellt? In
den Herbstferien können Kinder ab sechs
Jahren ihre Seife selbst produzieren und
Wissenswertes rund um das Thema
Waschen von früher bis heute lernen.
Begleitend zur Sonderausstellung „Wir
waren eine Familie. Die Firma Bauknecht
in Schorndorf“ bietet das Stadtmuseum
am Donnerstag, 2. November, von 15 bis
17 Uhr das Programm „Seife selbst
gemacht“ an. Im Rahmen der Sonderaus-
stellung geht das Museumsteam spiele-
risch der Frage nach, wie die Menschen
früher eigentlich gewaschen haben. Ohne
eine Waschmaschine war der Waschtag
ganz schön mühsam und auch der Seife
kam eine größere Bedeutung zu. Die Kin-
der erfahren, welche Zutaten für die Her-
stellung von Seife notwendig sind, und
können selber Duft, Farbe und Form für
ihre eigene Seife auswählen. Auch lernen
sie, wofür die Menschen Seife früher ver-
wendet haben. Weitere Experimente zei-
gen zum Beispiel, wie eine historische
Wäscheschleuder funktioniert. Am Ende
darf jedes Kind seine eigene Seife mit
nach Hause nehmen. Das Programm kos-
tet vier Euro pro Kind.
Eine Anmeldung unter E-Mail stadt-
museum@schorndorf.de oder unter
Telefon 6 02-11 32 ist erforderlich. Es
stehen insgesamt zehn Plätze zur Verfü-
gung. Weitere Infos auch auf www.stadt-
museum-schorndorf.de.
Erinnerungspolitik mit Straßennamen
Vorstellung der neuen Heimatblätter / Herausragende Beiträge zu Schorndorfer Straßenbenennungen und dem Sinto Ludwig Guttenberger
VON UNSEREM MITARBEITER
THOMAS MILZ
Schorndorf.
„Politische Zäsuren werden oftmals von
Straßenumbenennungen und Straßenbe-
nennungen begleitet. Besonders deutlich
wird dies während der Zeit des Nationalso-
zialismus.“ So Stadtarchivar Dr. Harald
Winkel in seinem Beitrag „Schorndorfer
Straßenbenennungen im 19. und in der ers-
ten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ zu den
soeben erschienenen Heimatblättern (Band
33 für 2021/2022), der nun im Stadtmuseum
vorgestellt wurde.
Der Stadtarchivar trug aus diesem Anlass
eine gekürzte Fassung seiner akribischen
Recherche einem großen Publikum vor. Und
das war eine durchaus beklemmende Lehr-
stunde über Erinnerungspolitik mit Stra-
ßennamen als Kampf um die Hoheit über
die Deutung der Geschichte. Ein gerade wie-
der sehr aktuell gewordenes Thema, nun in
Hinsicht der kolonialen Vergangenheit.
Noch im Nachhinein bestürzend, wie
Winkel zeigte, mit welch vorauseilender
Unterwürfigkeit sich die konservativ-
rechtsextremen Eliten in Schorndorf dabei
den Nazis andienten. Schon am 27. März
1933, nur drei Tage nach dem „Ermächti-
gungsgesetz“, wurde im Namen der Rat-
hausfraktion der Deutschnationalen Volks-
partei der Antrag gestellt, die bisherige
Friedrich-Ebert-Straße in Adolf-Hitler-
Straße umzubenennen.
Nach 1945 erfolgte eine symbolische
Entnazifizierung des öffentlichen Raumes
Den Vorstoß machte damals Immanuel
Carl Rösler, der auch dem völkischen und
antisemitischen „Alldeutschen Verband“
angehörte. Rösler, ein künstlerisch begabter
Organisator des stramm nationalistisch ori-
entierten Kulturlebens der Stadt, Heimat-
vereinsvorsitzender noch nach dem Krieg.
Plan der Stadt Schorndorf 1939.
„Crowfunding“ für kostenlosen Kita-Sport
Die SG Schorndorf sammelt Spenden für den „Hampelmann“ / Projekt läuft noch bis 29. Oktober
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
YVONNE WEIRAUCH
Schorndorf.
Jede Woche eine Stunde Bewegung für Kita-
Kinder und das kostenlos – mehr als stolz ist
die SG Schorndorf auf ihr Projekt „Hampel-
mann“. Ein Blick auf die „Hampelmann-
Fakten“ verrät: Es ist ein soziales und faires
Angebot, denn die Eltern kostet es nichts. In
Zahlen: 17 Kindergärten, 49 Gruppen, mehr
als 700 Kinder.
Sport mit qualifizierten Sportlehrern
Was „Hampelmann“ bedeutet, erklärt die
SG so: wöchentliche Sport- und Bewegungs-
angebote für Schorndorfer Kita-Kinder mit
den qualifizierten Sportlehrern. Um das
Kita-Projekt weiter zu fördern, sammelt der
Verein noch Spenden bis 29. Oktober. „Mit
dem Bewegungsprogramm ist der Sportver-
ein vor genau vier Jahren in zehn Kindergär-
ten mit rund 400 Kindern gestartet“, sagt
Nadine Wahl, Assistenz der Geschäftsfüh-
rung. Die Einheiten finden in den Räumlich-
keiten der Kitas statt – oder, wenn das nicht
möglich ist, auch bei der SG Schorndorf.
Für dieses Projekt hat die SG Schorndorf
Mitte September ein „Crowdfunding-Pro-
jekt“ gestartet. Wahl: „Da das Ganze für
Kinder, Eltern und Kita komplett kostenlos
ist, sind Sponsoren wichtig. Die Kosten, die
Schorndorf
Auf dem Titel des neuen Jahrbuchs für Schorndorf und Umgebung der Stolperstein für Ludwig Guttenberger.
„Eine schillernde Figur“, wie Harald Winkel
auf unsere Nachfrage sagte. Ein einflussrei-
cher, bestens mit den damaligen Honoratio-
ren vernetzter Impressario, dessen Verstri-
ckungen, die auch zum düstereren Teil der
Geschichte des Heimatvereins gehören,
man gerne historisch aufgearbeitet sähe.
Schaut man sich die Stadtkarte von 1939
an (Foto unten), erkennt man die diktatori-
sche Namensschneise einer Adolf-Hitler-
Straße, die in die Hindenburgstraße über-
geht und im Horst-Wessel-Platz mündet.
Quelle: Stadtarchiv Schorndorf/ Foto: Schneider
SG-Angebot „Hampelmann“: Eine Stunde Bewegung für Kita-Kinder.
für das Projekt nötig sind, stützen sich seit
Beginn ausschließlich auf Spenden und
Sponsoringgelder.“ Den Rest zahle die SG
Schorndorf aus eigener Tasche.
„Wir liegen im Moment bei rund 80 000
Nach 1945 erfolgte dann „die symbolische
Entnazifizierung des öffentlichen Raumes“
(Winkel) in heute Burg-, Friedensstraße und
Augustenplatz. Umso unglaublicher eine
Gemeinderatssitzung von 28. März 1946, in
der die CDU-Fraktion beantragte, Hinden-
burg wieder als Namenspatron einzusetzen.
Nicht genug damit: Im November 1953 gab
es das Gesuch von Schülerschaft und Direk-
tor des heutigen Burggymnasiums, wieder
den alten Namen Hindenburgschule tragen
zu dürfen.
Eine jahrelange Recherche zugrunde
liegt dem Beitrag von Eberhard Abele über
die Schorndorfer Sinti-Familie Guttenber-
ger, von der sieben Mitglieder 1943/44 in
Auschwitz und Buchenwald ermordet wur-
den. Bisher Unbekanntes konnte Abele
besonders über einen der Söhne, Ludwig
Guttenberger, erfahren. Nach seiner Depor-
tation über Auschwitz, Ravensbrück und
Neuengamme kam er im Alter von gerade 25
Jahren, nur fünf Tage vor Ende des Zweiten
Weltkrieges, auf dem schwimmenden KZ
der Cap Arcona in der Ostsee ums Leben.
Mit seiner Arbeit gemeindet Abele diese
Opfer des NS wenigstens wieder in unsere
städtische Erinnerung ein. Besonders auch
durch die in den vergangenen Jahren auf
Initiative der Naturfreunde in der Römmel-
gasse 8 verlegten acht Stolpersteine, in
denen, so Abele, die Aufforderung steckt,
„für die Werte der Demokratie und der Men-
schenrechte und damit gegen Rassismus
und insbesondere Antiziganismus aktiv ein-
zustehen“.
Seit nun 40 Jahren ist die Lektüre der
1983 von Reinhard Hanke und Götz Hübner
im Verlag Carl Bacher auf den Weg gebrach-
ten Heimatblätter eine immer überraschen-
de Reise in die Vergangenheit, auf der man
Archivfoto: Habermann
bis 100 000 Euro pro Kindergartenjahr“,
erklärt René Biler, stellvertretender SG-
Geschäftsführer und Leiter des Projekts. Zu
den anfallenden Kosten gehören die Gehäl-
ter der Sportlehrer, die Beschaffung von
B1
Nummer 244 – SHS1
Samstag, 21. Oktober 2023
Foto: Schneider
stets auf alte Unbekannte stößt. Mal
bestürzt, immer aber willkommen beleh-
rend. So auch diesmal, mit den sechs weite-
ren Beiträgen des Bandes, die uns im Sprung
von knapp 2000 Jahren von der Römerzeit
hin zur Corona-Ärztin Lisa Federle führen.
So widmet der Althistoriker und Vorsit-
zende des Heimatvereins Dr. Holger Die-
trich seinen Aufsatz einem Überblick zur
Forschungsgeschichte der Römerzeit in
Schorndorf. Eine interessante Vorstellung
der Tagebücher des Schorndorfer Uhrma-
chers Karl Otto Müller aus dem 1. Weltkrieg
verfasste Pascal Rojahn. Er zitiert die Fest-
stellung des abstinenten und pietistischen
Funkers: „Es gab zu 70 Prozent nichts Düm-
meres und Schmutzigeres als Soldatenge-
spräche.“ Sabine Deeg und Valeska Martin
widmen sich in ihrem Beitrag der beabsich-
tigten Verschlankung der Verwaltung durch
die Kreisreform vor 50 Jahren und den sie
begleitenden Widerständen. Abgedruckt ist
die launig freundschaftliche Laudatio von
Dieter Thomas Kuhn auf Dr. Lisa Federle
anlässlich der Verleihung des Barbara-Kün-
kelin-Preises 2023.
Und schließlich stellen André Bordisch
und Ina Schulz, Lehrer an der Johann-Phi-
lipp-Palm-Schule, die zusammengefassten
Ergebnisse von vier historischen Arbeiten
ihrer Schüler vor. Und an denen wird nicht
zuletzt die praktische Brauchbarkeit der
Heimatblätter im Unterricht deutlich.
OB Bernd Hornikel bezeichnete die Hei-
matblätter in seiner Begrüßung als „unver-
zichtbare Quelle für alle, die sich für
Schorndorfer Geschichte interessieren und
hier agieren“. Und, so das Stadtoberhaupt
nach eineinhalb Jahren Erfahrung im Amt:
„Man lernt durch sie auch verstehen, warum
manche Dinge hier schwierig sind“.
Übungsmaterialien sowie Transport- und
Fahrtkosten.
Die Organisation und Logistik für 49 Kin-
dergartengruppen jede Woche stellen einen
bedeutenden und nicht zu unterschätzen-
den Aufwand dar. Biler betont: „Es ist uns
wirklich wichtig, dass die Bewegungseinhei-
ten langfristig für jedes Kind kostenlos blei-
ben. Denn jedes Kind sollte – unabhängig
von den sozialen Verhältnissen - bereits im
Kindergartenalter den Zugang zur Bewe-
gung erhalten.“
Freude über jeden Euro
Das „Crowdfunding-Projekt“ der SG
Schorndorf ist Mitte September auf der
Plattform www.viele-schaffen-mehr.de
gestartet und läuft noch bis zum 29. Okto-
ber. Das Grundprinzip des „Crowdfunding“
ist es, dass eine Vielzahl von Menschen mit
ihrer finanziellen Unterstützung gemein-
sam das Projekt realisieren.
Unter www.viele-schaffen-mehr.de/pro-
jekte/hampelmann stellt die SG ihr Projekt
nochmals ausführlich vor, Spenden können
direkt online getätigt werden. „Wir freuen
uns wirklich über jeden Euro – durch jede
Person, die erkennt, wie wichtig es für Kin-
der ist, bereits im Kindergartenalter eine
positive Verbindung zur Bewegung zu
erhalten“, so Benjamin Wahl, geschäftsfüh-
render Vorstand der SG Schorndorf.
B2 Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023, SHS2
Kompakt
Telefonsprechstunde mit
Petra Häffner
Schorndorf.
Die Schorndorfer Landtagsabgeordnete
Petra Häffner ist am Donnerstag, 26.
Oktober, in einer Telefonsprechstunde zu
erreichen: von 15 bis 16 Uhr unter der
Nummer 0 71 81/7 06 66 77.
Erinnerung: Anmeldung
zur Erstkommunion
Schorndorf.
Über die Grundschulen wurden an alle
katholischen Kinder der 3. Klassen die
Einladungen zur Vorbereitung auf die
Erstkommunion 2023 ausgeteilt. Die
Anmeldefrist endete bereits am 31. Okto-
ber 2022. Die hierzu notwendigen
Anmeldeformulare können noch im
katholischen Pfarramt Heilig Geist,
Friedhofstraße 9, in Schorndorf während
der Bürozeiten abgeholt oder auf der
Homepage https://se-rems-mitte.drs.de/
erstkommunion.html heruntergeladen
werden.
After-Work-Führung
mit Sekt
Schorndorf.
Im Rahmen der Ausstellung „Confron-
tier. Die Mauern dieser Welt“ mit Foto-
grafien von Kai Wiedenhöfer findet am
Freitag, 27. Oktober, um 19 Uhr die
nächste After-Work-Führung in der Q-
Galerie für Kunst statt. Ulrich Kost
begleitet die Besucher bei diesem kurz-
weiligen Rundgang durch die Ausstellung
und in den Feierabend. Eine Anmeldung
ist nicht erforderlich. Der Eintritt beträgt
inklusive Führung und Sekt sieben Euro.
Die Ausstellung ist noch bis zum 5.
November 2023 zu sehen.
Bücherei: Vorlesestunde
mit dem Lesehasen Felix
Schorndorf.
Wenn es draußen zu kalt und ungemüt-
lich ist zum Spielen, dann sind Kinder im
Alter von fünf bis sieben Jahren in der
Stadtbücherei richtig. Bei der Vorlese-
stunde am Mittwoch, 25. Oktober, kön-
nen sie es sich gemütlich machen und
lustigen, märchenhaften oder auch span-
nenden Geschichten lauschen. Um 15 Uhr
warten der Lesehase Felix und eine Lese-
patin oder ein Lesepate auf kleine,
gespannte Zuhörer. Eine Anmeldung ist
nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.
Mitgliederversammlung
beim STV
Schorndorf.
Die diesjährige Mitgliederversammlung
findet am Freitag, 10. November, um 19
Uhr in der Remstalstube statt. Auf der
Tagesordnung stehen unter anderem
Berichte, Entlastungen, Wahlen und Ver-
schiedenes. Anträge sind bis spätestens
Sonntag, 5. November, bei der Geschäfts-
stelle einzureichen. Kontakt unter
info@stv-schorndorf.de.
Alle Angaben ohne Gewähr
Samstag, 21. Oktober
Ausstellungen / Museen
Forscherfabrik Schorndorf: von 11 bis 17 Uhr
geöffnet, Zeitfenster 1 von 11 bis 14 Uhr, Zeit-
fenster 2 von 14 bis 17 Uhr, Arnoldstraße 1,
Tel. 07181 / 602-6004 und www.forscherfabrik-
schorndorf.de.
Galerie KV 67: Ausstellung „Stützenwechsel“, 14
bis 18 Uhr, Vorstadtstraße 61-67.
Stadtmuseum: Sonderausstellung „“Wir waren
eine Familie - Die Firma Bauknecht in Schorn-
dorf“, von 14 bis 17 Uhr geöffnet, Kirchplatz 7-9,
Tel. 07181 / 6021132 und www.stadtmuseum-
schorndorf.de.
Deponien / Recyclinghöfe
Entsorgungszentrum Schorndorf: von 9 bis 14
Uhr geöffnet, Göppinger Straße Richtung Adel-
berg.
Impressum
Schorndorfer Nachrichten
Oberer Marktplatz 4, 73614 Schorndorf,
Telefon 07151 566-411,
Fax 07181 9275-30 (Geschäftsstelle),
Telefon 07181 9275-20, Fax 9275-60 (Redaktion),
www.zvw.de
Verlag: Zeitungsverlag GmbH & Co Waiblingen KG
Druck: Im Druckhaus Waiblingen Remstalbote GmbH,
Albrecht-Villinger Str. 10, 71332 Waiblingen.
Wir verwenden Recycling-Papier.
Redaktion allgemeiner Teil: Dr. Christoph Reisinger,
Stuttgarter Nachrichten, Plieninger Straße 150, 70567
Stuttgart (Möhringen), Telefon 0711 72050
Awo-Strickaktion: Jeder darf mitmachen
Arbeiterwohlfahrt ruft Bürger auf, für Bedürftige zu stricken / Das Motto: „Von Herzen mit heißen Nadeln“
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
YVONNE WEIRAUCH
Schorndorf.
„Im vergangenen Jahr war es eine Art Pilot-
projekt. Das Motto lautete da: Heiße Nadeln
für kalte Füße“, blickt Gudrun Schmidt-Pay-
erhuber, Awo-Verbandsreferentin, Bezirks-
verband Württemberg, zurück. Und erläu-
tert: „Es ging im vergangenen Jahr vermehrt
um die Energiekrise – wie viel Gas, Strom
und Öl kann man sich noch leisten?“ Gerade
Kunden der Tafeln, die ohnehin jeden Cent
umdrehen müssten, hatten und haben kaum
die Wahl. Doch wer friert schon gerne?
„Deshalb hat die Awo Menschen, die gerne
stricken, aufgerufen, mitzumachen. Der
Gedanke passt zu den Grundwerten der
Awo, auf Menschen aufmerksam zu
machen, denen es nicht so gut geht, und
ihnen zu helfen – in diesem Fall mit warmen
Socken“, sagt Schmidt-Payerhuber.
Überwältigt vom Engagement
der Menschen
Es sei beeindruckend gewesen, wer da alles
gestickt habe – einzelne Strickerinnen,
Handarbeitskreise oder auch Senioren,
ergänzt Elke Mück, Engagementmanagerin
der Awo im Rems-Murr-Kreis. „Man muss
kein Awo-Mitglied sein, um sich an dieser
Aktion zu beteiligen“, so Mück weiter. Die
Awo-Vorsitzenden der unterschiedlichen
Ortsvereine seien teilweise überwältigt
gewesen, dass so viele Menschen im vergan-
genen Jahr gestrickt und mitgemacht haben,
obwohl sie vielleicht gar keine Berührungs-
punkte mit der Awo haben.
In diesem Jahr habe man die Aktion inso-
fern „ausgeweitet“, dass für Bedürftige und
Wohnungslose nicht nur Socken, sondern
auch Handschuhe, Schals und Mützen
gestrickt werden können, fügt Mück hinzu.
Das Motto vom vergangenen Jahr habe man
vom Sinn her direkt wieder aufgegriffen, nur
leicht umformuliert: „Von Herzen mit hei-
ßen Nadeln.“ In einer Awo-Pressemittei-
lung heißt es dazu: „Wer Mitgefühl und
geschickte Hände hat, möge die Nadeln
klappern lassen und warme Socken, Schals,
Mützen oder Fäustlinge stricken oder
häkeln. Die Awo im Rems-Murr-Kreis sorgt
Workshops zum Forscherclub: Anmeldung erforderlich
Forscherfabrik, Stadtbücherei und Stadtmuseum bieten Kindern der 5. und 6. Klasse interaktive Experimente
Schorndorf (pm).
Gespannt haben rund 40 Kinder und
Jugendliche sowie einige Eltern am Freitag-
nachmittag den Worten von Babette Pribbe-
now gelauscht. Die Berliner Kinderbuchau-
torin war in die Forscherfabrik gekommen,
um aus ihrem Buch „Pepper Mint - und das
verrückt fantastische Forscherbuch“ vorzu-
lesen und damit den neuen Forscherclub
Schorndorf zu eröffnen. Der Forscherclub
richtet sich an Kinder der 5. und 6. Klasse,
die Lust haben, in die Welt der Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaft und Technik
abzutauchen – abseits der Schule. „In
Schorndorf haben sich dazu die Stadtbüche-
rei, das Stadtmuseum und die Forscherfa-
brik zusammengeschlossen und ein
Grüngutplatz Haubersbronn: von 11 bis 16 Uhr
geöffnet, Gewann Benzäcker.
Grüngutplatz Weiler: von 11 bis 16 Uhr geöff-
net, an der Kläranlage.
Wertstoffhof Schorndorf: von 8 bis 11.30 Uhr
geöffnet, Vorstadtstraße (neben Nr. 53), Zufahrt
neben Bierakademie.
Konzerte / Theater
TZE-Theater: „Fünf Prozent“, 19.30 Uhr, Baptis-
tengemeinde Schorndorf, Burgstraße 70.
Vereine / Organisationen
Evangelische Kirchengemeinde Miedelsbach:
Torsten Hebel „Hand aufs Herz“, 19.30 Uhr,
Christuskirche, Eichendorffstraße 6.
Kulturforum: „Kunst für Kids“, 10 bis 13 Uhr,
Werkstatt im Untergeschoss der Q-Galerie, Karl-
straße 19.
Stadtinfo im Rathaus: von 8 bis 14 Uhr geöffnet,
Marktplatz 1, Tel. 07181 / 602-6000 und Mail
stadtinfo@schorndorf.de.
ZVW-Redaktion
Chefredaktion: Frank Nipkau (nip), Stellvertreterin: Jutta Pösch-
ko-Kopp (jup). Mitglieder der Chefredaktion: Peter Schwarz (pes),
Ramona Adolf (rad).
Assistenz der Chefredaktion: Lisa Pfleiderer, Yvonne Hottmann.
Head of Audience Development: Sabrina Ghazali
Lokalredaktion Schorndorf/Welzheim: Leitung: Jutta Pöschko-
Kopp (jup). Lokalreporter: Standort Schorndorf: Mathias Ellwanger
(mel), Michaela Kölbl (miko), Franziska Lemoine (lem), Reinhold
Manz (rma), Barbara Pienek (nek), Yvonne Weirauch (yw), Volontä-
rin: Nina Förster (nif).
Standort Welzheim: Jörg Hinderberger (jh), Nadine Zühr (nz).
Rems-Murr-Rundschau: Reporter: Annina Baur (ani), Dr. Pia Eck-
stein (pia), Nils Graefe (ngr), Peter Schwarz (pes), Andrea Wüstholz
(awus).
Schorndorf
Einer der vollen Socken-Körbe – so sah es im vergangenen Jahr aus. Auch in diesem Jahr hofft man wieder auf eine erfolgreiche Aktion.
mit den Trägern der Wohnungslosenhilfe
dafür, dass die warmen Kleidungsstücke bei
denen ankommen, die sie auch wärmen sol-
len.“ Hat die Hilfsbereitschaft über die
Monate nachgelassen? „Nein, keinesfalls“,
sagt Elke Mück. Eine Grundhilfsbereitschaft
sei immer da. Beispiel: Die Awo Württem-
berg und Baden hat gute Erfahrung gemacht
mit Weihnachtsaktionen. 2021 haben die
Ortsvereine dazu aufgerufen, Plätzchen zu
backen und zu spenden, die dann im Ahrtal
verteilt wurden. 2022 dann die Aktion „Hei-
ße Nadeln gegen kalte Füße“.
Mehrere Möglichkeiten
der Abgabe
Wer Lust hat, zu stricken, bekomme bei-
spielsweise Wolle im Awo-Kinderhaus
gemeinsames Programm erarbeitet“, so
Andrea Bergler, Leiterin der Forscherfabrik
und des Stadtmuseums.
Mit Neugier und Forschergeist
Gemeinsam bieten sie ein offenes und parti-
zipatives Angebot, bei dem sich die Kinder
mit Themen wie Bionik, Programmieren,
Erstellen von Medien (Filmen, Podcasts,
Büchern) oder Archäologie beschäftigen
können. Mit Neugier und Forschergeist sol-
len sie die Themen von mehreren Seiten
unter die Lupe nehmen sowie selbst ver-
schiedene Medien nutzen.
Die Workshops finden in regelmäßigen
Abständen abwechselnd in einer der drei
Institutionen statt. Zum Auftakt in der For-
Heute in Schorndorf
Wochenmarkt: 7 bis 13.30 Uhr, Marktplatz.
Notdienst Ärzte
Notfallpraxis in der Rems-Murr-Klinik Schorn-
dorf, Schlichtener Straße 105: Montag bis Frei-
tag von 18 bis 22 Uhr, Samstag, Sonntag und an
Feiertagen von 8 bis 22 Uhr, Tel. 116 117.
Notfallpraxis im Rems-Murr-Klinikum Win-
nenden, Am Jakobsweg 1: Montag, Dienstag
und Donnerstag von 18 bis 23 Uhr, Mittwoch und
Freitag von 14 bis 23 Uhr, Samstag, Sonntag und
an Feiertagen von 8 bis 24 Uhr, Tel. 116 117.
Kinderärztliche Notfallpraxis am Rems-Murr-
Klinikum Winnenden, Am Jakobsweg 1: Mon-
tag bis Freitag von 18 bis 22 Uhr, Samstag, Sonn-
tag und an Feiertagen von 8 bis 20 Uhr,
Tel. 116 117 und Tel. 0180 / 6073614.
Soziale Dienste
Deutsches Rotes Kreuz: Ambulanter Dienst,
Fachpflege, Hilfe bei der Pflege und Unterstüt-
zung bei der Haushaltsführung, Hausnotruf, Hilfs-
Rems-Murr-Sport: Leitung: Sarah Schwellinger (sas),
Redaktion: Thomas Wagner (twa), Volontär: Michael
Haug (mih).
Online: Leitung: Ramona Adolf (rad). Stellv. Leiter:
Alexander Roth (alro). Redaktion: Anne-Katrin Walz
(akw), Danny Galm (dag), Laura Edenberger (led), Si-
meon Kramer (sik), Sofie Smakici (sma), Franziska
Göttlicher (gött), Clara Eisenreich (cle).
Bildredaktion: Leitung: Benjamin Büttner, Redaktion:
Gabriel Habermann, Gaby Schneider, Hardy Zürn,
Alexandra Palmizi.
E-Mail-Adressen der Redaktion:
Lokalredaktion: schorndorf@zvw.de, welzheim@zvw.de
Rems-Murr-Rundschau: kreis@zvw.de
Rems-Murr-Sport: sport@zvw.de
Fotoredaktion: foto@zvw.de
Online-Redaktion: online@zvw.de
TELEFON 07181 9275-20
FAX 07181 9275-60
Eulennest (zwischen 9 und 11 Uhr) und
kann dann die gestrickte Ware dort auch
wieder abgeben, gibt Mück den Hinweis.
Außerdem: „Abgeben kann man die Strick-
waren jeweils bei allen Awo-Kinderhäusern
im Rems-Murr-Kreis, im Tafelladen Schorn-
dorf, bei den Awo-Begegnungsstätten in
Murrhardt, Welzheim, Winnenden, Back-
nang, Schorndorf, Fellbach während deren
Öffnungszeiten sowie bei der Awo-Sozial-
station in Winnenden oder Schorndorf.“
Wer Fragen oder Informationen benötigt,
kann eine Mail schreiben an die Adresse:
miteinander@awo-wuerttemberg.de.
Übrigens: Ein Teil der gestrickten Socken
wird auch auf dem Weihnachtsmarkt der
Vereine in Schorndorf am 3. Dezember ver-
kauft.
scherfabrik Schorndorf begrüßte Marianne
Seidel als Leiterin der Stadtbücherei die
Germanistin und Biologin Babette Pribbe-
now aus der Hauptstadt. Diese nahm die
Nachwuchsforscher mit ihrer Geschichte
über das Mädchen Pepper Mint mit auf eine
Reise nach Südamerika. Um das Rätsel nach
deren im Amazonas-Gebiet verschwunde-
nem Onkel zu lösen, waren auch die Kinder
und Jugendlichen gefragt, die dabei unter
anderem selbstständig einen Kompass bas-
teln konnten.
Finanziell ermöglicht wird der Forscher-
club Schorndorf in den kommenden beiden
Jahren von der deutschen Telekom-Stif-
tung, die das Projekt im Rahmen ihres bun-
desweiten Programms „Chancen bilden“
mittelberatung, Tel. 07151 / 2002-0 und Mail in-
fo@drk-rems-murr.de. — Mobile Dienste Rems-
tal, Tel. 07151 / 200269 und Mail mobilediens-
te.remstal@drk-rems-murr.de.
Johanniter: Senioren-Menüservice, Johanniter-
Hausnotruf und Betreuungsdienste, Baumwa-
senstraße 5, Tel. 07181 / 47452-0, info.schorn-
dorf@johanniter.de, www.johanniter.de.
Sonntag, 22. Oktober
Ausstellungen / Museen
Forscherfabrik Schorndorf: von 11 bis 17 Uhr
geöffnet, Zeitfenster 1 von 11 bis 14 Uhr, Zeit-
fenster 2 von 14 bis 17 Uhr, Arnoldstraße 1,
Tel. 07181 / 602-6004 und www.forscherfabrik-
schorndorf.de.
Galerie KV 67: Ausstellung „Stützenwechsel“, 14
bis 18 Uhr, Vorstadtstraße 61-67. — „Wechsel-
cash“ Verkauf von Depot-Arbeiten, 14 Uhr.
Gottlieb-Daimler-Geburtshaus: von 11 bis 17
Uhr geöffnet, Höllgasse 7; Informationen zu Füh-
rungen unter Tel. 07181 / 602-6000.
Assistenz der Chefredaktion: service@zvw.de
Vertrieb
ZVW Zeitungsvertrieb Rems–Murr GmbH, Albrecht-Villinger-
Str. 10, 71332 Waiblingen. Der monatl. Bezugspreis, inkl. Bei-
lage prisma, beträgt durch Zusteller 55,30 €, Postbezug 62,90
€, inkl. gesetzlicher Mwst. Bei Bezugsunterbrechung wird das
Bezugsgeld ab dem 8. Erscheinungstag (Sonntage ausgenom-
men) erstattet. Abbestellungen müssen bis zum 5. eines Mo-
nats zum Monatsende erfolgen. Bei Nichtbelieferung im Fall
höherer Gewalt, Störungen des Betriebsfriedens, Arbeitskampf
(Streik, Aussperrung) bestehen keine Entschädigungsansprü-
che gegen den Verlag. Urlaubsnachsendung: Zzgl. Porto im In-
land 1,60 € (Europa 3,80 €). Bei Nachsendungen kann der Ver-
lag keine Gewähr für eine pünktliche Zustellung übernehmen.
Aboservice
Telefon 07151 566 -444, Fax 07151 566-403,
E-MAIL schorndorf@zvw.de
ONLINE www.schorndorfer-nachrichten.de
Foto: AWO
Neuigkeiten aus dem
Awo-Ortsverein Schorndorf
Außerdem hat der Ortsverein noch Neuig-
keiten zu verkünden: Nach acht Jahren an
der Spitze des Ortsvereins übergibt Tim
Schopf den Vorsitz an Vi Wieler, die ein-
stimmig gewählt wurde. Unterstützt wird
sie von Helmut Topfstedt und Friedrich
Munsberg, die als stellvertretende Vorsit-
zende fungieren. Der neue Vorstand setzt
sich wie folgt zusammen: Vi Wieler als erste
Vorsitzende, Helmut Topfstedt und Fried-
rich Munsberg als stellvertretende Vorsit-
zende, Ralf Beck als Kassierer, Regina Beck
als Schriftführerin sowie Michael Kreitmayr,
Brigitte Bühler, Renate Frank, Ulrich Kom-
merell und Maximilian Wieler als Beisitzer.
mit 25 000 Euro fördert. „Die Telekom-Stif-
tung will Einrichtungen zusammenbringen
und das Lernen außerhalb der Schule för-
dern“, so Dietmar Schnelle als Vertreter der
Telekom-Stiftung.
Info
Wer beim Forscherclub mitmachen möchte, muss
sich zunächst anmelden – entweder mit einem aus-
gefüllten Formular in einer der drei beteiligten Ein-
richtungen per E-Mail an forscherclub@schorn-
dorf.de oder über die Internetseite www.schorn-
dorf.de/stadtbücherei. Danach erhält man Einla-
dungen zu allen Workshops und kann sich aussu-
chen, an welchen man teilnehmen möchte. Alle An-
gebote sind kostenfrei.
Konzerte / Theater
Evangelisches Bezirkskantorat: Konzert für
Violine und Orgel mit Katharina Kefer und Ulrich
Klemm , 19 Uhr, Stadtkirche.
Figurentheater Phoenix: „Der Maulwurf Mahl-
sehn“, 15 Uhr, Künkelinstraße 33.
Kulturgruppe Oberberken: Lucy van Kuhl „Auf
den zweiten Blick“, 19 Uhr, Schurwaldhalle Ober-
berken; Einlass 18 Uhr.
Vereine / Organisationen
Club Manufaktur: Hausfest, 14 Uhr, Hammer-
schlag 8, www.club-manufaktur.de.
Evangelische Kirchengemeinde Miedelsbach:
„Come-together“-Gottesdienst mit Torsten Hebel,
11 Uhr, Christuskirche.
Evangelische Kirchengemeinde Weiler:
Schnitzelessen, 11.30 bis 13.30 Uhr, evangeli-
sches Gemeindehaus, Pfarrstraße 37.
E-Mail: aboservice@zvw.de
Anzeigen
Verantwortlich: Udo Kretschmer.
Es gilt die Preisliste Nr. 56 vom 1. 1. 2023.
Beilagentexte und PR: Stephanie Wolf (verantwortlich).
Telefon 07151 566 -411, Fax 07151 566 -400
E-Mail-Anzeigen: anzeigen@zvw.de
Beilagen Angebote
und Prospe
kte auch
Unserer heutigen Ausgabe online un
(außer Postvertriebsstücken) ter zvw.w
eekli.de
liegt ein Werbeprospekt der Firma Optik
Neuwirth bei.
Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.
TELEFON 07181 9275-20
FAX 07181 9275-60
E-MAIL schorndorf@zvw.de
ONLINE www.schorndorfer-nachrichten.de
Das Kinderschüle soll alt bleiben
Der Gemeinderat war seit Jahren uneins über Neubau oder Sanierung – jetzt wurde beschlossen, das 95 Jahre alte Gebäude zu erhalten
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
FRANZISKA LEMOINE
Plüderhausen.
„Oh, Gemeinderat!“ So tönte es in der
jüngsten, gut besuchten Gemeinderatssit-
zung aus dem Publikum. Offenbar war die
Überraschung bei zumindest einer
Zuschauerin der öffentlichen Sitzung groß,
dass über Erhalt oder Abriss des Kinder-
schüle endlich, nach vielen Jahren Diskussi-
on und Vertagung, eine Entscheidung
gefällt wurde. Und dann auch noch eine, die
ihr offenkundig nicht gefiel. Beschlossen
wurde aber mit solider Mehrheit: Mit 13 Ja-
und sechs Neinstimmen stimmte der
Gemeinderat für den Erhalt des alten
Gebäudes. Jetzt müssen die Folgeschritte
angegangen werden.
Die bisherige Taktik der Vertagung hat
dem Gebäude nicht gutgetan
„Das ist alles, was ich seit 2007 dazu gesam-
melt habe“, so SPD-Fraktionsvorsitzender
Harald Kelemen. Und hielt einen prall
gefüllten Ordner in die Höhe. Er gehörte zu
den Befürwortern des Erhalts. Musste aber
auch zugeben, dass die bisherige Verta-
gungstaktik dem Gebäude wahrhaftig nicht
gutgetan hat. „Dieser Ordner enthält ein
ganzes Paket an Versäumnissen. Anfangs
waren es nur ein paar Kehlbleche, die wir
hätten erneuern müssen. Dann wäre das
Gebäude trocken geblieben.“
Das ist tatsächlich nun eines der Proble-
me des 1928 erbauten Kinderschüle: Die
Feuchtigkeit hatte dank der schadhaften
Kehlbleche viele Jahre Zeit, die Mauern
gründlich zu durchnässen. Starker Schim-
mel in den Innenräumen ist die Folge.
Doch das ist nicht das Gravierendste.
Während einer Begehung konnte sich die
Redakteurin die Situation anschauen.
Andreas Fichtner vom Bauamt wies sie
dabei auf handbreite Risse hin, die sich über
Breite Risse ziehen sich durch das gesamte Mau-
erwerk des Kinderschüle.
Gewachsene Institution mit Bestandsschutz
Die Seniorenwerkstatt im Kinderschüle repariert Liebgewonnenes und baut Neues; wo es in Zukunft weitergeht, muss jetzt geklärt werden
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
FRANZISKA LEMOINE
Plüderhausen.
Kinderwiege, Nistkasten und Dekostern
plus zehn ältere Männer. Ergibt: die Senio-
renwerkstatt. Am Werkstatt-Tag im Okto-
ber sind sie fast alle vor Ort im Kinderschüle
und wollen zeigen, was die Seniorenwerk-
statt zu einer Plüderhäuser Institution
macht. Die Senioren der Werkstatt sagen
sogar: „Wir haben Bestandsschutz!“
Dass man das tatsächlich so ausdrücken
kann, bestätigt auch die Diskussion im
Gemeinderat zu Erhalt oder Abriss des Kin-
derschüle. Denn keiner dort vergisst die
Seniorenwerkstatt, wenn es um die Räum-
lichkeiten im Kinderschüle geht. Es ist
offenbar ausgemachte Sache, dass man
nach neuen, passenden Räumen gucken
muss, damit die Rentner und Pensionäre
weiterhin werkeln können.
Wenn man sich hier im Kinderschüle
umschaut, fällt auf, dass die wenigen nutz-
baren Räume säuberlich zu Holzwerkstätten
Dekoratives für die Weihnachtszeit. Von links:
Erich Gehrer, Andreas Titze, Ralf Donath.
Schorndorf und Umgebung
Das alte Gebäude des Kinderschüle. Nun hat der Gemeinderat beschlossen: Es bleibt erhalten. Jetzt müssen Begutachtungen und Sanierungsmaßnah-
men folgen. Die Frage nach der Verwendung bleibt vorerst offen.
alle Stockwerke bis in den Keller ziehen.
„Daran ist die Grundwasserabsenkung
schuld“, so Fichtner. Das Gebäude kippt wie
der Schiefe Turm von Pisa zu einer Seite –
allerdings reißt es aufgrund baulicher
Eigenheiten dabei sozusagen auseinander.
Ein Teil neigt sich zur Seite in die Absen-
kung, der andere bleibt auf festem Boden
stehen. Daher die Risse.
Um das auszugleichen, gebe es verschie-
dene Möglichkeiten. Diese Möglichkeiten
auszuloten und festzulegen, wie das Gebäu-
de zu retten sein kann, dafür müssten jetzt
Im Keller sieht man, dass die Gebäudeseite durch
die Grundwasserabsenkung wegzukippen droht.
umfunktioniert worden sind. Brennt das
Licht, ist es hier geradezu gemütlich, erin-
nert ein wenig an Meister Eder und seinen
Pumuckl. Es riecht nach frischem und altem
Holz, und neben Kleinwerkzeugen und
Werkbänken stehen in einem der Räume
auch mannshohe Maschinen, mit denen
sich hobeln, fräsen oder sägen lässt.
Zu Beginn waren es Gemeindearbeiten
2010 habe alles angefangen, erinnert sich
Thomas Küssner, der von Beginn an dabei
war und Ansprechpartner der Senioren-
werkstatt ist. „Da gab es im Gemeindeblatt
einen Aufruf nach Hilfe für den Umzug vom
Kindergarten Goldacker.“ Der Kindergarten
verließ damals das Kinderschüle und zog in
die jetzigen Räume um. Damit stand das
Kinderschüle, das während seiner gesamten
95-jährigen Geschichte den Zweck eines
„Kleinkinderschulgebäudes“ erfüllt hatte,
zum ersten Mal leer.
Die Männer, die beim Umzug halfen,
waren alles Handwerker im Ruhestand. Die
meisten aus holzverarbeitenden Bereichen.
„Das war für die Männer mal was Neues, so
Reparaturarbeiten zu machen“, sprich, die
Möbel und Spielgeräte des Kindergartens
nach dem Umzug noch zu richten.
„So begann das Ganze“, erzählt Küssner.
Es folgten weitere Anfragen aus der
Gemeinde: „Mal war es ein Zaun, mal eine
Umkleidekabine am Plüderhäuser See.“
Oder 4000 Fische aus Holz, zur Garten-
schauzeit. Oder eine Gerätehütte am See,
für einen Wasserrollstuhl. Die schweren
Arbeiten blieben dabei dem Bauhof überlas-
sen, aber leichtere Aufträge, die konnten die
60- bis 70-Jährigen gut stemmen und die
Gemeinde so unterstützen.
„Zwei bis drei Jahre später hatte ich dann
die Idee, hier im leerstehenden Kinderschü-
le eine offene Werkstatt einzurichten. Dass
die Leute kommen, mit kaputtem Stuhl oder
also zuerst die Gutachter ran. „Man sollte
uns aber erst mal die Nutzung vorschlagen,
dann können wir eine bessere Einschätzung
liefern“, war Fichtners Ansicht zur richtigen
Reihenfolge. Womit er Silvan Vollmar (FW)
wohl aus dem Herzen gesprochen hätte.
Die Entscheidung ist nun gefallen. Doch die
Erleichterung ist bei einigen getrübt
„Wer sagt, das Gebäude sei in einem guten
Zustand, missachtet alles, was uns an Infor-
mationen vorliegt“, machte Vollmar in der
Gemeinderatssitzung seinen Standpunkt
deutlich. Der allerdings nicht zwangsläufig
Abriss sei. „Wir plädieren dafür, dass es so
bleibt, wie es ist, bis das Quartier mal über-
plant ist.“ Erst, wenn klar sei, was mit den
restlichen Gebäuden hier geschehen solle,
insbesondere Feuerwehr und DRK, könne
man auch sinnvoll über die Verwendung des
Kinderschüle und damit auch über Abriss
oder Erhalt entscheiden.
Das jedoch war aufgrund der Formulie-
rung der Beschlussvorlage keine Option.
Diese sah lediglich vor, über Erhalt und
Sanierung oder Abriss und Neubau abzu-
stimmen. Dann in Vollmars Augen eher
Letzteres, denn „Klimaneutralität durch
Sanierung zu erreichen und die gewünschte
Optik zu erhalten, das sei sehr schwierig.“
Und mit Blick auf die Gemeindefinanzen:
„Eine Sanierung ist nicht unmöglich, jedoch
nicht zum Preis eines Neubaus!“
Alte Liebhaberstücke werden in der Seniorenwerkstatt repariert, Neues gebaut. Von links: Volker Mai-
er, Heinz Reiter, Thomas Küssner, Klaus Meißner.
Tischchen.“ Der Gedanke war der der Hilfe
zur Selbsthilfe. Mit der Unterstützung der
Handwerker sollten die Leute hier ihre
Reparaturen durchführen können. Diese
Idee wurde von der Gemeinde unterstützt –
so war die Seniorenwerkstatt geboren.
Einziger Wunsch: Mehr offene Werkstatt
Irgendwann kam dann die Idee dazu, auch
eigene, neue Dinge zu bauen. „Ein Bekann-
ter von uns sitzt im Rollstuhl. Dem haben
wir eine Rampe gebaut“, erinnert sich Küss-
ner an das erste große Projekt. Diesem folg-
ten weitere Eigenbauten: Nistkästen oder
Dekoratives aus Holz. Und damit etwas Geld
verdienen durch den Verkauf auf dem Floh-
markt oder dem Weihnachtsmarkt.
Die Männer der Anfangszeit leben bis auf
zwei nicht mehr – aber es sind stetig neue
hinzugekommen. So besteht die Senioren-
Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023, SHR1
Fotos: Gabriel Habermann
Hier widersprach ihm Uwe Härer-Schurr
(GLU) vehement: „Wer nur auf die Preise
schaut, das verstehe ich nicht. Wir brauchen
doch erst eine Begutachtung, insbesondere
eine geologische. Das ist kein rausge-
schmissenes Geld, das müsste man auch für
einen Neubau machen!“ Er führte an, man
brauche schlicht Zahlen von Profis, erst
dann könne man loslegen. Reiht man diese
Bemerkung an die Vollmars, wäre manchen
im Gemeinderat bei genauerem Nachden-
ken vielleicht wohler gewesen, hätte man
tatsächlich erst die Nutzung entschieden,
dann die Begutachtung beauftragt und dann
entschieden, ob nun Sanierung des Altbe-
standes oder ein Neubau klüger sei.
Diesen Zahn allerdings zog der Schultes
sofort: „Wir haben das im Ältestenrat so
beschlossen, dass der Antrag so ist, wie er
ist.“ Und Andreas Theinert (CDU) setzte
noch hinzu: „Das Ding blockiert uns schon
seit geraumer Zeit.“ Was sein Fraktionskol-
lege Markus Proschka ergänzte mit der
Bemerkung: „Wir machen uns da doch
lächerlich, wenn wir uns wieder nicht ent-
scheiden.“ Gesagt, getan: Was diese Ent-
scheidung nun allerdings nötig macht, ist,
die beiden anderen Punkte nun nachzuzie-
hen: die Nutzungsideen von Wohnraum bis
Kindergartengruppe auf die Gegebenheiten
des alten Gebäudes anzupassen. Und nach
der Begutachtung auch die entsprechenden
Baumaßnahmen zu beschließen.
Fotos: Gabriel Habermann
werkstatt weiter: Jeden zweiten Donnerstag
im Monat können Leute ihre kaputten Holz-
gegenstände vorbeibringen. Sie können sie
selbst reparieren oder reparieren lassen. Am
Ende werden Materialkosten berechnet –
ansonsten finanziert sich das Angebot über
Spenden. Und natürlich über die Gemeinde,
die Strom, Heizung und Wasser zahlt und
das Gebäude zur Verfügung stellt.
„Was mir noch etwas fehlt“, sagt Küss-
ner, ist, „dass Eltern oder Großeltern mit
Kindern oder Enkeln kommen und hier die
Gelegenheit zum gemeinsamen Werken und
Basteln nutzen.“ Eine echte offene Werk-
statt eben. Wo das Angebot, auf das die
Gemeinde offenkundig nicht verzichten
will, seinen Platz finden soll, wenn das Kin-
derschüle zukünftig eine neue Verwendung
findet – das muss allerdings erst auch noch
geklärt werden.
B3
Reitler: „Wir sind
knapp am
Kollaps vorbei“
Schwachstellen: Wasserrohrbrüche
gefährdeten Trinkwasserversorgung
Plüderhausen. (lem)
Die Übung der Feuerwehr hat es zutage
gebracht: Das Wassernetz in Plüderhau-
sen hält keiner größeren Belastung mehr
stand. Durch die kurzzeitig stark erhöhte
Wasserentnahme während der Schau-
übung in der Benzstraße am Samstag
gaben gleich mehrere Schwachstellen im
maroden Wassernetz der Gemeinde nach
– und das Wasser suchte sich seinen Weg.
Das Fatale: Der Schaden war diesmal so
groß, dass der Wasserbehälter am
Aichenbach leerzulaufen drohte. Das
hätte die Trinkwasserversorgung großer
Bereiche in Plüderhausen zum Erliegen
bringen können.
„Es waren gleich drei Rohrbrüche“,
berichtet Peik Reitler, Sachgebiet Tief-
bau, auf der jüngsten Gemeinderatssit-
zung. „Die wären sowieso kaputtgegan-
gen, das liegt an unserem maroden Was-
sernetz. Die Feuerwehrübung hat es nur
aufgedeckt“, nimmt er jeden Verdacht
von der Freiwilligen Feuerwehr, diese
hätte das irgendwie zu verantworten. Ein
Wassernetz muss selbstverständlich sol-
che Entnahmespitzen aushalten, sonst
wäre im Ernstfall keine Brandbekämp-
fung möglich.
„Wir sind knapp am Kollaps vorbei“,
mahnt Reitler den Gemeinderat. Durch
die große Entnahme während der Feuer-
wehrübung sei es zu einer hydraulischen
Belastungsspitze gekommen, die man
mit dem Aufdrehen normaler Hausan-
schlüsse nie erreichen könne, so Reitler.
Ein echter Stresstest für eine Wasserlei-
tung also. Das hatte Druckstöße zur Fol-
ge, die sich die schwächsten Stellen im
Netz suchten.
„Diesmal war der Wasserrohrbruch so
groß, der Wasserbehälter am Aichenbach
kam nicht nach, der drohte leerzulau-
fen.“ Eine Situation, in der bei der Über-
wachungsstelle der Landeswasserversor-
gung sämtliche Alarmlampen leuchten.
Natürlich riefen parallel auch Menschen
aus Plüderhausen an, die das massenhaf-
te Austreten und Wegspritzen des Was-
sers mitbekamen. So erfolgte die Alar-
mierung der Mitarbeiter vor Ort sehr
schnell. Glück im Unglück: Die erreichba-
ren Mitarbeiter Robin Falk und Andreas
Härer wussten dank ihrer Ortskenntnis
genau, wo die Schieber zu finden sind,
um die betroffenen Rohrabschnitte sper-
ren zu können. „Da ist jetzt erst mal ein
Pflaster drauf“, beschreibt Reitler den
aktuellen Stand.
„Wir haben eine Liste mit 26 Stellen,
die uns mit Dringlichkeit unter den
Nägeln brennen – da ist auch der jetzt
betroffene Bereich seit 2017 drauf“, so
Reitler. Jetzt gelte es, sich Stück für Stück
vorzuarbeiten. Ein Teil könne schon
nächstes Jahr gestartet werden, für den
Rest brauche es noch etwa anderthalb
Jahre Planungsvorlauf.
Wer sich über den Zustand der kom-
munalen Wasserversorgung nun viel-
leicht doch selbst umfassend informieren
möchte, kann die kommende öffentliche
Gemeinderatssitzung nutzen. Hier wird
am Donnerstag, 26. Oktober, im Sit-
zungssaal des Rathauses das Strukturgut-
achten zur öffentlichen Wasserversor-
gung in Plüderhausen vorgestellt. Los
geht die Sitzung um 18.30 Uhr.
Vortrag: Halbwegs
nach Amerika
Rudersberg.
Sybille und Thomas Schröder sind Reise-
radler aus Leidenschaft, die ihr übliches
Winterurlaubsziel, die Kanaren, nun
auch bei einer Sommer-Radtour ansteu-
erten. Am Donnerstag, 26. Oktober,
berichten die beiden im Sitzungssaal im
Rathaus Rudersberg über ihre Reiseer-
fahrungen auf den gut 3500 Kilometern
vom Strohgäu durch Zentral- und Süd-
frankreich, über die Pyrenäen, quer durch
die spanische Peninsula und zum Schluss
noch über Gran Canaria bis Teneriffa.
Dabei wurde ihnen klar: Das ist ziem-
lich genau halb so weit wie die Luftlinie
nach Amerika. Auf ganz ähnlicher Route
flogen einst die Zeppeline. Dazu starte-
ten in Südspanien die ersten Conquista-
dores und Neue-Welt-Entdecker, von
Kolumbus über Magellan bis Pizarro –
Grund genug also für ein bisschen histo-
rische „Spurensuche“.
Los geht es um 19.30 Uhr, der Eintritt
kostet 6,50 Euro an der Abendkasse. Eine
Anmeldung ist nicht erforderlich. Im
Anschluss geben die Autoren auch gerne
noch Tipps, wie man eine solche Reise
am besten organisiert – egal ob mit oder
ohne Rad.
B4 Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023, SHR2
Ärztlicher Bereitschaftsdienst
Notfallpraxis in der Rems-Murr-Klinik Schorn-
dorf, Schlichtener Straße 105: Mo bis Fr von 18
bis 22 Uhr, Sa, So von 8 bis 22 Uhr, Tel. 116117.
Notfallpraxis im Rems-Murr-Klinikum Win-
nenden, Am Jakobsweg 1: Mo, Di und Do von
18 bis 23 Uhr, Mi und Fr von 14 bis 23 Uhr, Sa,
Son von 8 bis 24 Uhr, Tel. 116117.
Einzugsbereich Alfdorf, Pfahlbronn, Brech,
Brend, Höldis: Sa, So , Tel. 116117.
Kinder- / Jugendärzte
Kinderärztliche Notfallpraxis am Rems-Murr-
Klinikum Winnenden, Am Jakobsweg 1: Mo
bis Fr 18 bis 22 Uhr, Sa, So 8 bis 20 Uhr,
Tel. 01806 / 073614 und 116117.
Notruf – Notarzt
Bei Lebensgefahr: Tel. 112.
Schlaganfall-Notruf
Schlaganfallzentrum
Rems-Murr-Klinik Schorndorf: Tel. 112.
Alle Angaben ohne Gewähr!
Samstag, 21. Oktober
Ausstellungen / Museen
Museum im Hirsch: 14 bis 16 Uhr , Eduard-Hil-
ler-Str. 6, Buoch, www.heimatverein-buoch.de.
Bücherei
Bibliothek Remshalden: Bücherflohmarkt
„Rausgeräumt“ und Kuchenverkauf des Kinder-
gartens Jahnstraße Grunbach, 10 bis 12 Uhr ge-
öffnet, Fronäckerstraße 43, Geradstetten,
Tel. 07151 / 9731-2011.
Deponien / Recyclinghöfe
Grüngutplatz Grunbach: von 13 bis 16 Uhr ge-
öffnet, Buchhaldenweg.
Grüngutplatz Plüderhausen: von 13 bis 16 Uhr
Evangelische Kirche
Schorndorf
Stadtkirche: Sa., 18.30 Uhr Gottesdienst
zum Wochenschluss: Susanne Dworschak,
So., 10.00 Uhr Gottesdienst: Susanne Dwor-
schak, im Anschluss Kirchenkaffee.
Krankenhaus-Kapelle: Sa., 18.00 Uhr Got-
tesdienst: Margarete Schauaus-Holl.
Pauluskirche: So., 10.00 Uhr Gottesdienst
mit Flötenkreis: Thomas Oesterle, 10.00 Uhr
Kinderkirche.
Versöhnungskirche: So., 10.30 Uhr Gottes-
dienst: Thomas Fuchsloch & CVJM-Posau-
nenchor, 10.30 Uhr Kinderkirche.
www.versoehnungskirche-schorndorf.de
Haubersbronn, Wendelinskirche: So.,
09.30 Uhr Gottesdienst mit Taufe und Pop-
CHOR (Christof Haß).
Miedelsbach, Christuskirche: Sa., 19.30
Uhr Kabarett-Abend in der Christuskirche
mit Torsten Hebel; „Hand aufs Herz“, So.,
11.00 Uhr Come together-Gottesdienst mit
Kabarettist Torsten Hebel, 11.00 Uhr Aben-
teuerland im Untergeschoss der Christuskir-
che.
Buhlbronn, Friedenskirche: So., 11.00 Uhr
Familiengottesdienst Kirche Kunterbunt
mit Albrecht Zoller/Team.
Oberberken, Johanneskirche: So., 09.30
Uhr Gottesdienst, Richard Malsch.
Schlichten, Dorfkirche: So., 10.45 Uhr
Gottesdienst, Richard Malsch.
Schornbach, evang. Gemeindehaus: Sa.,
09.00 Uhr Frauenfrühstück mit Esther Dürr-
stein.
Weiler, Heilig-Kreuz-Kirche: So., 10.30
Uhr Gottesdienst mit Taufmöglichkeit: Car-
men-Caterina Eßlinger Im Anschluss
Schnitzelessen im Gemeindehaus mit Sitz-
möglichkeit auf Wiese, bei schlechtem Wet-
ter nur Schnitzelessen „To Go“.
Alfdorf
Stephanuskirche: So., 10.30 Uhr Kirche
Kunterbunt in Alfdorf (Pfarrer i.A. Patrick
Steinbacher).
Hellershof, evang. Kirche: So., 10.30 Uhr
Sonntagsgedanken
Ein Pinguin in der Wüste
VON ANDREAS JUST
D er Moderator Eckart von
Hirschhausen sah ein-
mal in einem Zoo-Schwimm-
becken einen Pinguin auf
einem Felsen stehen und
dachte: „Du hast es ja auch nicht besser
als ich. Immerzu Smoking? Wo ist eigent-
lich deine Taille? Die Flügel zu klein. Du
kannst nicht fliegen. Und vor allem: Hat
der Schöpfer bei dir die Knie vergessen?“
Sein Urteil stand fest: Fehlkonstruktion!
Dann sprang „sein“ Pinguin ins Wasser
und war plötzlich in seinem Element. Er
schwamm, jagte und spielte und hatte im
Wasser viel Spaß. Ein Pinguin ist zehnmal
windschnittiger als ein Porsche! Mit der
Energie aus einem Liter Benzin käme er
über 2500 km weit! Ein Pinguin ist besser
als alles, was Menschen jemals gebaut ha-
Schorndorf und Umgebung
Rems-Murr-Klinikum Winnenden: Tel. 112.
Bereitschaftsdienste Leitstelle
DRK-Leitzentrum: Tel. 116117 – Mo und Die
von 18 bis 8 Uhr, Mi von 13 bis 8 Uhr, Do von 18
bis 8 Uhr, Frab 16 Uhr bis Mo 8 Uhr.
Augenärzte
Augenärztliche Notfalldienst Rems-Murr-
Kreis: Notfallpraxis Katharinenhospital, Kriegs-
bergstraße 60 Freitag 16 bis 22 Uhr, Samstag,
Sonntag 8 bis 22 Uhr, Tel. 01806 / 071122.
Chirurgischer und Orthopädischer
Notdienst
Rems-Murr-Klinikum Winnenden, Am Jakobs-
weg 1: Freitag 16 bis 21 Uhr, Samstag, Sonntag
10 bis 20 Uhr, www.notfallpraxis-winnenden.de
HNO-Notdienst
HNO-ärztlicher Notfalldienst: Gebietsdienst
Samstag, Sonntag und an Feiertagen, Informatio-
nen unter Tel. 01805 / 003656.
geöffnet, Wilhelm-Bahmüller-Straße, neben den
Angelseen.
Grüngutplatz Schlechtbach: von 11 bis 16 Uhr
geöffnet, alte Kläranlage.
Grüngutplatz Urbach: von 12 bis 16 Uhr geöff-
net, neben der Kläranlage.
Grüngutplatz Winterbach: von 12 bis 16 Uhr
geöffnet, nördlich der B 29-Anschlussstelle.
Wertstoffhof Grunbach: von 8.30 bis 11.30 Uhr
geöffnet, Waiblinger Straße 10, Bauhof.
Wertstoffhof Plüderhausen: von 9 bis 12 Uhr
geöffnet, Kantstraße 12, Bauhofgelände.
Wertstoffhof Winterbach: von 10 bis 12 Uhr ge-
öffnet, Remsstraße, neben Firma Künzler.
Konzerte / Theater
Freie Waldorfschule Engelberg: Monatsfeier,
10 Uhr, im Großen Saal der Freien Waldorfschu-
le Engelberg.
Gottesdienst mit Vorstellung der neuen
Konfirmandengruppe: Patrick Steinbacher,
10.30 Uhr Kinderkirche.
Rienharz, St.-Barbara-Kirche: So., 09.00
Uhr Gottesdienst (Pfarrerin Brehmer).
Plüderhausen
Margaretenkirche: So., 10.00 Uhr Gottes-
dienst (Dirk Walz), 10.00 Uhr Kinderkirche.
Berglen
Oppelsbohm, Mauritiuskirche: So., 09.30
Uhr Gottesdienst mit Pfarrerin Kerstin Gün-
ther.
Steinach, Lindenstr. 8: So., 10.30 Uhr
Abendmahls-Gottesdienst mit 70er Jahr-
gangsfeier mitgestaltet vom Flötenkreis
Necklinsberg mit Pfarrerin Kerstin Günther.
Remshalden
Buoch, St.-Sebastian-Kirche: So., 10.00
Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Christine
Schweitzer).
Hebsack, Kreuzkirche: So., 09.00 Uhr Got-
tesdienst (Pfarrerin Schweitzer).
Geradstetten, Konradskirche: So., 10.00
Uhr Gottesdienst mit Kirchenchor (Tabea
Wrobel), Fr., 18.30 Uhr Abendgottesdienst
(Jochen Kettling/GD-Team) Im Anschluss
Mitarbeiterabend.
Grunbach, St.-Dionysius-Kirche: So.,
11.00 Uhr Gottesdienst mit Musikteam
(Hartmut Greb und Kirchengemeinderäte)
anschließend Maultaschen-Essen.
Rudersberg
Johanneskirche: Sa., 19.00 Uhr StehAuf-
Abendgottesdienst, Beate Weingardt, Dr.
Martin Stober und StehAuf-Team.
Schlechtbach, Auferstehungskirche: So.,
09.00 Uhr Gottesdienst, Ulrich Pfifferling.
Steinenberg, Petruskirche: So., 10.00 Uhr
Gottesdienst mit Taufen in der Petruskirche
(Martin Stober).
Urbach
Afrakirche: So., 09.00 Uhr Gottesdienst
Dirk Walz.
Friedenskirche: So., 10.30 Uhr Enliven
Gottesdienst Joshua Senk & Team, Fr., 19.30
Uhr Johannes-Brenz-Gemeindehaus Urbach
ben. Und wir denken: Fehlkonstruktion!
Der Pinguin erinnert uns an zwei wichtige
Dinge: 1.) Wie schnell fällen wir Urteile,
obwohl wir jemanden nur in einer einzigen
Situation gesehen haben, und wie sehr
können wir damit komplett danebenlie-
gen, und 2.) wie wichtig ist unser Umfeld,
damit das, was wir gut können, überhaupt
zum Tragen, zum Vorschein, ja zum
Strahlen kommt. Wenn du merkst, du bist
ein Pinguin, schau dich um und prüfe, wo
du lebst. Wenn du dann feststellst, dass du
dich schon länger in der Wüste aufhältst,
liegt es nicht an dir, wenn es nicht
„flutscht“. Finde dein Wasser. Und dann
spring hinein und schwimm! Dann weißt
du, wie es ist, in deinem Element zu sein.
Andreas Just ist Leiter der ambulanten
Hospizgruppe Welzheim in der Hospizstif-
tung Rems-Murr-Kreis e.V.
Ärztliche Notdienste
Zahnärzte
Zahnärztlicher Notfalldienst im Notdienstzen-
trum Stuttgart, Schloßstraße 74: Werktags von
20 Uhr bis 6 Uhr des Folgetages, freitags von 20
Uhr bis montags 6 Uhr durchgehend. Keine tele-
fonische Anmeldung erforderlich.
Zentrale Notfalldienstnummer: Tel. 01801 /
116116.
Tierärztlicher Notdienst
Samstag und Sonntag: tierärztlicher Notdienst
von 8 bis 16 Uhr, Tel. 0800 / 9300600 und
www.tiernotdienst-rems-murr.de.
Montag bis Freitag: außerhalb Sprechzeiten
0700tiernot bzw. Tel. 0700 / 08437668 und
www.07000tiernot.de.
Tierrettung / Tierambulanz
24-Stunden-Notruf: Tel. 0177 / 3590902
www.tierrettung-mittlerer-neckar.de
Apotheken
Samstag, 21. Oktober, bis Freitag, 27. Oktober
Was · Wann · Wo
Theater hinterm Scheuerntor: „Kontrapunkte“
Gesprächskonzert Ulrich de Veer, 20 Uhr, Am
Marktplatz 4, Plüderhausen.
Zom Täle: „Crock It“, 20.30 Uhr, Gartenstraße 8,
Urbach.
Vereine / Organisationen
Gemeinde Remshalden: Bürgerfoto „50“, 11
Uhr, Marktplatz beim Rathaus in Geradstetten.
Katholische Kirchengemeinde Remshalden:
Firmung, 14.20 Uhr, katholische Kirche Grun-
bach.
Schwäbische Albverein Remshalden: Wande-
rung zum Schönbergturm, 9 Uhr, Treffpunkt
Reinhold-Maier-Platz, Grunbach.
Tier- und Naturschutz Plüderhausen & Ur-
bach: Tierstation nach Absprache geöffnet, Ter-
minvereinbarung von 15 bis 17 Uhr unter
Tel. 07181 / 932662. Spendeabgabe möglich
Gottesdienste
Der Mensch in der Krise - Pest, Cholera und
Corona im Spiegel der Literatur. Von Bibel
bis Albert Camus Vortrag Dr. E. Brauch.
Welzheim
St.-Gallus-Kirche: So., 10.30 Uhr Gottes-
dienst mit Konfirmandenvorstellung (Pfar-
rerin Ingeborg Brehmer), Mo., 19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet (Pfarrer Tho-
mas Stürmer).
Winterbach
Michaelskirche: So., 10.00 Uhr Lilien-Got-
tesdienst Joachim Scheuber anschl.Kirchen-
kaffee.
Kaisersbach
Gemeindehaus: So., 10.30 Uhr Kinderkir-
che, 18.00 Uhr Konzert-Gottesdienst: mit
dem Gitarren-A-Chor, im Anschluss herzli-
che Einladung zum Ständerling.
Evang. Kirche: So., 18.00 Uhr Konzert-Got-
tesdienst mit Gitarren-A-Chor im Gemein-
dehaus. Kein Gottesdienst in der Kirche..
Die Apis
Schorndorf
Gemeinschaftsverband: So., 16.00 Uhr Ge-
meinschaftsstunde.
Alfdorf
Gemeinschaftszentrum: Sa., 19.30 Uhr
HüttenbühlThemenTage, So., 10.40 Uhr Ge-
betskreis, 11.11 Uhr G³-SonntagMorgen-
Gottesdienst mit Frank Döhler, 19.30 Uhr
HüttenbühlThemenTage, Mo., 19.30 Uhr
HüttenbühlThemenTage, Di., 15.00 Uhr Se-
niorennachmittag, 19.30 Uhr Hüttenbühl-
ThemenTage, Mi., 19.30 Uhr, Do., 19.30 Uhr.
Weitere Informationen: sw.die-apis.de
Süddeutscher Gemeinschaftsverband
Schorndorf
SV Schorndorf, Gemeindezentrum: So.,
10.30 Uhr Gottesdienst: Joachim Böker,
18.00 Uhr FREIRAUM.unplugged - mein Be-
gegnungs-Gottesdienst.
Urbach
Gemeindezentrum Eben - Ezer: So., 08.15
Uhr Gemeindeausflug.
Welzheim
Römerweg 7: So., 10.30 Uhr Gottesdienst.
Römerweg 7, 73642 Welzheim oder im
Livestream: www.sv-welzheim.org
Katholische Kirche
Schorndorf
Heilig-Geist-Kirche: Sa., 18.00 Uhr Eucha-
ristiefeier, So., 10.30 Uhr Eucharistiefeier,
11.45 Uhr Taufe, Mo., 18.30 Uhr Charism.
Gebet, Di., 08.30 Uhr Eucharistiefeier, Fr.,
17.15 Uhr Rosenkranz, 18.00 Uhr Eucharis-
tiefeier.
St.-Markus-Kirche: So., 09.15 Uhr Eucha-
ristiefeier, 11.30 Uhr Italienische EF, Do.,
18.00 Uhr Eucharistiefeier, Fr., 19.00 Uhr
Italienische EF.
Haubersbronn, St.-Bonifatius-Kirche:
So., 09.00 Uhr Wortgottesfeier, Di., 17.15
Uhr Rosenkranz, 18.00 Uhr Eucharistiefeier.
Schornbach, Haus Franziskus: So., 10.15
Uhr Kroatische EF.
Weiler, St.-Stephanus-Kirche: Sa., 18.00
un Do., 08.30 Uhr Eucharistiefeier entfällt.
Plüderhausen
Herz-Jesu-Kirche: So., 10.30 Uhr Eucharis-
tiefeier / Kollekte zum Weltmissionssonn-
tag (anschl. Missio-Essen & Bücherei u.
FairMission Shop geöffnet), Di., 18.30 Uhr
TELEFON 07181 9275-20
FAX 07181 9275-60
(Dienstwechsel jeweils um 8.30 Uhr).
Gemeinden Schorndorf, Urbach, Plüderhau-
sen, Lorch, Welzheim, Rudersberg, Althütte:
Samstag: Uhland-Apotheke, Feuerseestraße 13,
Schorndorf, Tel. 07181 / 63045.
Sonntag: Hohberg-Apotheke, Hauptstraße 53,
Plüderhausen, Tel. 07181 / 82727.
Montag: Vitalwelt-Apotheke im Gesundheitszen-
trum, Schlichtener Straße 105, Schorndorf,
Tel. 07181 / 474964.
Dienstag: GeLo-Apotheke, Maierhofstraße 20,
Lorch, Tel. 07172 / 1878080, und Kur-Apotheke,
Kirchplatz 25, Welzheim, Tel. 07182 / 8952.
Mittwoch: Daimler-Apotheke, Marktplatz 32,
Schorndorf, Tel. 07181 / 61298.
Donnerstag: Apotheke Urbach, Gartenstraße
53, Urbach, Tel. 07181 / 81480.
Freitag: Apotheke am Ottilienberg, Silcherstraße
77, Schorndorf, Tel. 07181 / 71313.
Mittleres Remstal und Berglen:
Samstag: Apotheke am Kronenplatz, Marktstra-
ße 1, Winnenden, Tel. 07195 / 92340.
Sonntag: Rems-Apotheke, Rathausstraße 30,
von 9 bis 18 Uhr am Eingang der Tierstation,
Uferweg 7, Plüderhausen.
Wochenmarkt Plüderhausen: 8 bis 12 Uhr,
Marktplatz.
Winterbacher Lädle: von 10 bis 13 Uhr geöffnet,
im UG des Altbaus der Lehenbachschule,
Schulstraße 1, Winterbach.
[zamma]: Übertragung Union Berlin vs. VfB,
14.30 Uhr, Untere Hauptstr. 10, Geradstetten.
Sonntag, 22. Oktober
Ausstellungen / Museen
Museum im Hirsch: von 10 bis 12 Uhr und 14 bis
16 Uhr geöffnet, Eduard-Hiller-Straße 6, Buoch,
www.heimatverein-buoch.de.
Museum Remshalden: Sonderausstellung „Ma-
lerische Augenblicke“ von Gustav Knödler von
14 bis 17 Uhr geöffnet oder nach Vereinbarung
unter Tel. 07151 / 275620 und Mail info@muse-
Rosenkranzgebet, 19.00 Uhr Eucharistiefei-
er.
Berglen
Oppelsbohm, St.-Maria-Kirche: Sa., 18.30
Uhr Eucharistiefeier.
Remshalden
Geradstetten, St.-Elisabeth-Kirche: Sa.,
18.30 Uhr Eucharistiefeier, Do., 09.00 Uhr
Eucharistiefeier, Fr., 18.30 Uhr Jugendan-
dacht „stay connected“.
Grunbach, St.-Michael-Kirche: Sa., 14.30
Uhr Firmung, So., 10.45 Uhr Wort-Gottesfei-
er, Mi., 18.30 Uhr Eucharistiefeier.
Rudersberg
Zur heiligsten Dreifaltigkeit: So., 10.00
Uhr Eucharistiefeier.
Urbach
St.-Marien-Kirche: So., 09.00 Uhr Eucha-
ristiefeier / Kollekte zum Weltmissions-
sonntag, Mi., 18.25 Uhr Rosenkranzgebet,
19.00 Uhr Eucharistiefeier.
Welzheim
Christus-König-Kirche: Sa., 16.00 Uhr
Taufe, 18.00 Uhr Eucharistiefeier, So., 10.00
Uhr Wortgottesfeier, Di., 18.00 Uhr Eucha-
ristiefeier, Do., 18.00 Uhr Eucharistiefeier.
Winterbach
Mariä Himmelfahrt: Sa., 17.15 Uhr Rosen-
kranz, So., 10.30 Uhr Wortgottesfeier, Mo.,
19.00 Uhr ökumenisches Friedensgebet in
der Michaelskirche.
Schwäbisch Gmünd
St.-Leonhard-Kirche: So., 08.00 Uhr Latei-
nische Messe Beichtgelegenheit eine halbe
Stunde vor der Messe, 09.30 Uhr Lateinische
Messe (Gesungenes Amt) Beichtgelegenheit
eine halbe Stunde vor der Messe.
Baptisten
Schorndorf
Gemeindezentrum Baptisten: So., 10.00
Uhr Gottesdienst mit Kindergottesdienst.
www.baptistengemeinde-schorndorf.de,
Mi., 19.00 Uhr Bibelgespräch.
Urbach
Gemeindezentrum der Urbacher Baptis-
ten: So., 10.00 Uhr Gottesdienst mit Kinder-
gottesdienst., www.baptisten-urbach.de
Welzheim
Gemeindehaus: So., 10.00 Uhr Gottes-
dienst mit Kidstreff, Weitere Infos:
www.baptisten-welzheim.de
Erste Kirche Christi, Wissenschaftler
Schorndorf
Uhlandstr. 67: So., 10.00 bis 11.00 Uhr Got-
tesdienst, Mi., 18.30 bis 19.30 Uhr Gottes-
dienst und Gesprächskreis.
Evangelisch-methodistische Kirche
Plüderhausen
Christuskirche: So., 10.00 Uhr Gottesdienst
für Alt und Jung mit Pizzaessen.
Berglen
Rettersburg, Glaubenskapelle: So., 09.00
Uhr kein Gottesdienst in der Glaubenskapel-
le in Rettersburg.
Welzheim
Versöhnungskirche: So., 10.00 Uhr Gottes-
dienst und Sonntagsschule.
Freie evangelische Gemeinden
Berglen
Oppelsbohm, Distlerweg 6: So., 10.00 Uhr
Gottesdienst mit Kinderprogramm. Weitere
E-MAIL schorndorf@zvw.de
ONLINE www.schorndorfer-nachrichten.de
Remshalden (Geradstetten), Tel. 07151 / 72412,
und Römer-Apotheke Mache, Karlstraße 8, Ker-
nen im Remstal (Rommelshausen,
Tel. 07151 / 910900.
Montag: Römer-Apotheke Mache, Karlstraße 8,
Kernen im Remstal (Rommelshausen),
Tel. 07151 / 910900, und Söhrenberg-Apotheke,
Neustadter Hauptstraße 91, Waiblingen (Neu-
stadt), Tel. 07151 / 987977.
Dienstag: Friedens-Apotheke, Bahnhofstraße
10, Schwaikheim, Tel. 07195 / 51072.
Mittwoch: Vitalwelt-Apotheke im Gesundheits-
zentrum, Am Jakobsweg 2, Winnenden,
Tel. 07195 / 978610.
Donnerstag: Apotheke Marktgasse Einkaufs-
passage, Marktgasse 5, Waiblingen,
Tel. 07151 / 562731.
Freitag: Trauben Apotheke am Seeplatz, See-
straße 14, Korb, Tel. 07151 / 31565.
Apotheken-Notdienstfinder: www.aponet.de.
Festnetz Tel. 0800 / 0022833 (kostenlos), Handy
Tel. 22833 (69 Ct/Min/SMS).
(Alle Angaben ohne Gewähr)
umsvereinremshalden.de, Schillerstraße 48,
Remshalden-Grunbach.
Konzerte / Theater
Jugendmusikschule: Kammermusik Matinee,
11.15 Uhr, Altes Rathaus, Kirchplatz 15, Grun-
bach.
Rohrbronner Chor: Jubiläumskonzert „103“ mit
Buocher Chor und Das Frische Chörle, 17 Uhr,
Gemeindehaus, Sonnenbergstr. 5, Rohrbronn.
Theatergruppe Joy4Jesus: „Fünf Prozent“,
19.30 Uhr, Baptistengemeinde Urbach, Garten-
straße 20.
Vereine / Organisationen
Bürgerverein Schlechtbach: Herbstfest, 11
Uhr, Bürgerhaus Schlechtbach.
Weinbauverein Remshalden: offene Kelter, 14
bis 18 Uhr, Kelter bei Grunbach.
Infos unter https://www.etg-berglen.de.
Gemeinde Gottes
Plüderhausen
Christliches Zentrum Life: So., 10.00 Uhr
Gottesdienst, Di., 19.30 Uhr Gebetsabend,
Do., 06.45 Uhr Frühgebet, Fr., 20.15 Uhr New
Generation Youth, Infos: www.czlife.de
Gemeinde f. Christus
Welzheim
Gemeindehaus: Sa., 17.00 Uhr Frauen-
abend in der Friedenskirche, Ostlandstr. 30
in Alfdorf, So., 16.00 Uhr Familiengottes-
dienst, Di., 19.30 Uhr Bibelstunde.
Neuapostolische Kirche
Schorndorf
Hohenstaufenstraße 16: So., 09.30 Uhr
Gottesdienst, Mi., 20.00 Uhr Gottesdienst
mit Bezirksältestem Simmerling.
Plüderhausen
Ottental 6: So., 09.30 Uhr Gottesdienst,
Do., 20.00 Uhr Gottesdienst in Lorch.
Berglen
Steinach, Erlenstr. 16: So., 09.30 Uhr Got-
tesdienst, Mi., 20.00 Uhr Gottesdienst.
Alle Mitbürger sind zu den Gottesdiens-
ten herzlich willkommen. Weitere Infos:
https://nac.today/de
Remshalden
Geradstetten, Alfred-Klingele-Str. 2: So.,
09.30 Uhr , Do., 20.00 Uhr Gottesdienst.
Rudersberg
Schulstr. 38: So., 09.30 Uhr Gottesdienst,
Do., 20.00 Uhr Gottesdienst mit Bezirksäl-
testem Simmerling.
Urbach
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Mi., 20.00 Uhr Gottesdienst.
Welzheim
Falkenstr. 26: So., 09.30 Uhr Gottesdienst,
Do., 20.00 Uhr Gottesdienst in Rudersberg.
Siebenten-Tags-Adventisten
Schorndorf
Aichenbachstr. 41: Sa., 09.30 Uhr Gottes-
dienst - Bibelbetrachtung, 10.30 Uhr Gottes-
dienst - Predigt.
Volksmission
Schorndorf
Christliches Zentrum Scala: So., 10.00 Uhr
Gottesdienst mit Kinderprogramm (bis 13
Jahre), Di., 19.30 Uhr Gebetsabend.
Württembergischer Christusbund
Winterbach
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TELEFON 07181 9275-20
FAX 07181 9275-60
E-MAIL schorndorf@zvw.de
ONLINE www.schorndorfer-nachrichten.de Schorndorf und Umgebung Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023, SHR3 B5

Bei der Rudersberger Feuerwehr tut sich einiges

Mit Verspätung haben jetztdie Sanierungs- und Umbauarbeiten am Feuerwehrgerätehaus in Steinenberg bgeonnen / Neubau des zentralen Gerätehauses wird immer wahrscheinlicher
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
MATHIAS ELLWANGER
Rudersberg-Steinenberg.
Kommandant Steffen Knödler ist zufrieden.
Denn gleich zwei für die Rudersberger Feu-
erwehr wichtige Projekte kommen gut
voran: Beim Gerätehaus in Steinenberg hat
inzwischen der Umbau begonnen. Und auch
für einen Neubau des zentralen Feuerwehr-
hauses gibt es positive Signale.
Beide Themen beschäftigen die Kommu-
nalpolitik schon seit etlichen Jahren. Dass
bei den Gerätehäusern Investitionen not-
wendig sind, ist spätestens seit dem letzten
Feuerwehrbedarfsplan von 2019 klar. Die
Häuser sind schlicht zu klein und zum Teil
auch nicht mehr den gesetzlichen Vor-
schriften entsprechend ausgestattet.
Erstes Projekt gestartet: Das
Steinenberger Gerätehaus
Für den Umbau in Steinenberg gibt es
bereits seit zwei Jahren einen Beschluss.
Doch die Umsetzung verzögerte sich aus
verschiedenen Gründen. So wurde zunächst
die Sanierung des benachbarten Ortsamts-
platzes vorgezogen. Dann mussten Gewerke
neu ausgeschrieben werden, weil es schwer
war, passende Handwerker zu finden. Und
zuletzt gab es noch eine Beschwerde aus der
direkten Anwohnerschaft, die Planungen an
der Grundstücksgrenze betreffend, so dass
Das Gerätehaus in Steinenberg wird bereits umgebaut und saniert.
noch einmal nachjustiert werden musste,
wie Bürgermeister Raimon Ahrens berich-
tet. Die baulichen Änderungen hätten aber
keinen Einfluss auf die Funktionalität und
die voraussichtlichen Kosten. Die liegen bei
rund 250 000 Euro, wofür der Gemeinderat
Foto: Alexandra Palmizi
bereits grünes Licht erteilt hat. Dabei hatte
sich die Kostenschätzung seit 2019 um das
Doppelte erhöht. Die Planansätze aus dem
Bedarfsplan hatten sich als zu niedrig
erwiesen. Allgegenwärtige Kostensteige-
rungen kamen hinzu.
Jetzt ist aber auch der Bürgermeister vor
allem „froh, dass es endlich losgeht“ und
dass die Bodenplatte für den Erweiterungs-
bau nun verlegt werden kann. Am Bestands-
gebäude werden in den kommenden Mona-
ten Toiletten, Duschen und Büro umgebaut,
um wieder den gesetzlichen Anforderungen
genügen zu können. Außerdem wird das
Gebäude um eine zusätzliche Garage in
Holzbauweise erweitert. Wenn alles glatt
läuft, könnte die Feuerwehr das Gebäude ab
Ende 2024 wieder voll nutzen.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem, was
kommt, das bringt uns am Standort Stei-
nenberg weiter“, sagt Kommandant Knöd-
ler, „denn da gab es bauliche Mängel in jeg-
licher Hinsicht.“
Zweites Projekt fast in trockenen Tüchern:
Das zentrale Gerätehaus
Deutlich teurer als in Steinenberg dürfte das
Gerätehaus für die Gesamt-Feuerwehr in
Rudersberg werden. Mit einem einstelligen
Millionenbetrag ist hier auf jeden Fall zu
rechnen. Dass es wohl keinen Umbau am
bestehenden Gebäude geben wird, hatte
sich schon länger angedeutet. Gemeinderat
und Feuerwehr hatten einen Neubau an
einem anderen Standort bevorzugt – und
dieser wurde dann auch gefunden. Die
Gemeinde hat eine Fläche ins Auge gefasst,
die zentral im Wieslauftal und nur unweit
vom jetzigen Standort liegt. Und es hat sich
laut Bürgermeister Raimon Ahrens in den
Gesprächen eine Einigung angedeutet.
Auch Steffen Knödler ist „zuversichtlich,
dass der Standort bald in trockene Tücher
kommt“. Für den Kommandanten wäre das
eine „superpositive Nachricht“, denn „ein
Umbau im Bestand hätte große Herausfor-
derungen für die Feuerwehr bedeutet“. Ein
Provisorium hätte angemietet werden müs-
sen, um Fahrzeuge und Arbeitsmaterialien
für längere Zeit unterzubringen. „Das hätte
Zeit, Geld und Platz gekostet“.
Dass die Gemeinde sich all dies mit dem
Neubau wohl sparen kann, das ist auch eine
positive Nachricht für den Bürgermeister.
Liefe hier wirklich alles glatt, könnten noch
in diesem Jahr die Weichen gestellt und För-
deranträge eingereicht werden. Frühester
Baubeginn wäre dann in zwei Jahren. Bis das
neue Gebäude bezogen werden könne, wür-
den dann locker noch einmal knapp zwei
Jahre vergehen.
Sicher ist inzwischen, dass die Polizei
nicht in das Gebäude einzieht. Der Polizei-
posten vor Ort hätte sich das vorstellen kön-
nen, die Landespolizei hat sich laut Ahrens
jedoch dagegen entschieden. Das Deutsche
Rote Kreuz will dafür mit an den Standort
ziehen. So wird Rudersberg zwar keine gro-
ße Blaulicht-Zentrale erhalten, aber dafür
eine räumliche Lösung, mit der Feuerwehr
und Rotkreuz für die kommenden Jahrzehn-
te erst mal ziemlich gut aufgestellt sind.

Mehrere Straßen und Gehwege sind ab Montag in Winterbach gesperrt

Winterbach.
Ursprünglich hatte Vodafone diese Baustel-
le schon für den 2. Oktober angekündigt.
Nun gibt es, wie die Gemeinde Winterbach
mitteilt, für die Verlegung einer Glasfaser-
leitung zum Mobilfunkmast oberhalb der
Landstraße in Richtung Engelberg einen
neuen Zeitplan: Von Montag, 23. Oktober,
bis voraussichtlich Freitag, 17. November,
wird im Auftrag des Mobilfunkunterneh-
mens die Glasfaserleitung verlegt.
Bei der Gemeinde gab es darüber bereits
leichten Ärger, weil dafür die frisch gerade
sanierte Lerchenstraße wieder aufgegraben
werden muss.
Die neue Glasfaserleitung beginnt am
Anschlusspunkt im Bereich des Gehwegs
vor dem Gebäude Lerchenstraße 1, quert die
Lerchenstraße und führt weiter im Gehweg
in der Straße Im Oberdorf. An der Einmün-
dung zur Engelberger Straße quert die Lei-
tung die Straße Oberdorf und verläuft an der
Engelberger Straße im Gehweg weiter bis
zur Abzweigung der Straße Am Pflaster, die
als Fußweg außerorts wieder zur Engelber-
ger Straße führt.
Der Fußgängerüberweg in der Engelber-
ger Straße wird im Zuge der Bauarbeiten
gesperrt, es werden aber ober- und unter-
halb Ampeln eingerichtet, damit die Fuß-
gänger die Straße überqueren können und
der Weg von der Straße Am Pflaster zur
Engelberger Straße weiterhin als Schulweg
nutzbar bleibt. Deswegen wird in der Straße
Am Pflaster auch mindestens ein Meter
Platz für die Nutzung durch Fußgänger frei
bleiben.
Ab dem Baubeginn am Montag wird die
Einfahrt in die Lerchenstraße vom Mini-
kreisverkehr Oberdorf/Bahnbrücke für kur-
ze Zeit gesperrt.
Anschließend wandert die Baustelle, die
sich im Gehwegbereich befindet, weiter
durch den Ort. Gebaut wird abschnittsweise,
wobei etwa 30 Meter Leitung pro Tag verlegt
werden. Der jeweils betroffene Straßen-
bzw. Gehwegabschnitt wird entsprechend
gesperrt, die Anwohner werden vorab infor-
miert. Ein Durchgang für Fußgänger bleibt
jederzeit möglich.

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fahren ermittelt und entsprechen der VO (EU) 715/2007 in der jeweils geltenden Fassung. Für seit 01.01.2021 neu typgeprüfte Fahrzeuge existieren die offiziellen Angaben nur noch nach WLTP. Zudem entfallen laut EU Verordnung 2022/195 ab 01.01.2023 in den EG-Übereinstimmungsbescheinigungen.
Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023 Baden-Württemberg
Auf gut Schwäbisch
Wein ist wie

Fotos: SWR/Schweigert, Weingut Nägelsförst, imago/Ronald Grant/United Archives (2)

Täglich neu: Landestypisches für
Einheimische und Reigschmeckte

A Loch für Hollywood

hagelt net om
Von Tom Hörner
Das Loch scheint im Schwäbischen ein tief-
gründiges Thema zu sein. Dazu Hansjörg
Eisele aus Stuttgart-Uhlbach: „Als Kirbe-
johrgang 1963 kamen wir öfter in eine Uhl-
bacher Wirtschaft und amüsierten uns älls
über die Sprüch vom a ältera Wengerter. Oi-
ner isch overgessa: ‚A Loch hagelt net om.‘
Wia wohr, i freu mi au heit no, 60 Johr später,
über die emmer no gültige Lebensweisheit.“
Auch beim Fluchen muss der Schwabe
sich nicht verstecken, wie der Beitrag von
Gunter Schwäble aus Wendlingen belegt:
„Die Drohung ‚Du kriagsch fei glei da Ranza
voll‘ wird älls verstärkt mit dem fromma Zu-
satz ‚dass du glaubsch, dia zwelf Apostel
seied a Raiberbande‘.“
Deutlich friedlicher ging es wohl auf der
Grillparty zu, auf der Heidi Neumann aus
Schwäbisch Gmünd-Straßdorf unlängst zu
Gast war – außerdem hat sie dort einiges er-
fahren, nämlich von „einer Bekannten, dass
sie in ein ganz kleines Dorf, etwa 15 Kilome-
ter von Schwäbisch Gmünd entfernt, gezo-
gen waren. Mein Mann war ganz entsetzt
und rief: ‚Ja, do brauchd ma ja en Auslands-
grangaschei!‘“
Außerdem erinnert Frau Neumann an
eine Begebenheit aus der Steinzeit des Fern-
sehens: „Es war in den 60er Jahren, als nur
wenige einen Fernseher besaßen. Bei einem
Geburtstag meines Onkels saßen wir Kinder
alle auf dem Fußboden und schauten ge-
bannt auf den Fernseher.Ein Frauenfernseh-
ballett tanzte nur leicht bekleidet, warf die
langen Beine hoch und hat uns fasziniert.
Meine Oma sagte am anderen Tag zu meiner
Mutter: ‚Also zo deam gang i nemme. En
deam seim Fernsehr kommat ja lauder nag-
gade Weiber. Do gugg i liabr bei dir. Do kom-
gemacht
Wein-Serie „Sideways“ ist der wohl bekannteste US-Streifen, Zahlreiche Oden auf den Wein
Im „Tatort“ ermittelt Kommis-
der Wein zum Hauptdarsteller macht. sar Bienzle (links) nach Schlager Über Bier gibt es gefühlt ein
Auch im Land dienten Weingüter schon als Kulisse einem Tod im Weinberg. Lied – dass es kein Bier auf Hawaii gibt.
Über Wein wird seit Urzeiten ausgiebig
für Romanzen und edle Tropfen als Mordmotiv. gesungen. Udo Jürgens widmete sich
mit Inbrunst dem griechischen Wein,
Von Kathrin Haasis große Liebe findet. „Ein gutes Jahr“ ist die Roland Kaiser nahm es mit „Sieben
moderne Version der „Reise ins Glück“ – Fässer Wein“ auf. Längst werden dem
BADEN-BADEN. Dass Laura lieber Schlager- mit Russell Crowe, der als zynischer Bör- Getränk auch im Hip-Hop Zeilen gewid-
sängerin als Winzerin sein möchte, ist ange- senmakler ein Weingut in der Provence erbt met wie es Marteria und Casper in „
sichts der Kulisse kaum vorstellbar: Gleich in und das wahre Leben entdeckt. Als Mittel Chardonnay & Purple Haze“ machen.
der ersten Szene fliegt die Kamera über die zum Zweck nutzte zuletzt die Komikerin
Weinberge auf das wunderhübsche Gut Nä- Amy Poehler einen Ausflug ins „Wine Songs Mit den besten Songs zum Thema
gelsförst zu. Vom Garten reicht der Blick bis Country“ (2019), um mittelalte Frauen be- Wein finden sich im Internet unzählige
nach Baden-Baden. „Wenn’s um Liebe geht“ trunken und lustig zu machen. Playlisten. Was auf keiner fehlt: „Red,
heißt der Film, der dort für die ARD vor vier Von allen Hollywoodproduktionen hat red Wine“ von UB 40 oder „Summer Wi-
Jahren gedreht wurde. Zum gemeinsamen wohl „Sideways“ die Weintrinker am meis- ne“ im Original von Nancy Sinatra und
Traubenstampfen ertönt darin die Liedstro- ten begeistert: Obwohl der Film aus dem In „Sideways“ liebt Paul Gia- Lee Hazlewood oder in der neuen Ver-
phe „Ich will dich nie mehr verlieren“, ob- Jahr 2004 ebenfalls eine Beziehungsge- matti (links) Spätburgunder. sion von Lana del Rey. Das Thema zieht
wohl Laura am Ende auf einer schichte erzählt, verstehen sich durch alle Genres: Dean Martin sang
Bühne und nicht mehr im In „Sideways“ die Protagonisten wenigs- 1959 „Hey Brother, Pour the Wine“,
Weinkeller steht. „Wein ist ein geht es zwar um tens etwas von Wein. Die Lie- Def Leppard komponierten 1981 „Me &
emotionales Produkt“, sagt Beziehungen, aber beserklärung des Hauptdar- My Wine“, im Countrybereich landete
Jürgen Dietrich, der Direktor stellers Paul Giamatti an Carrie Underwood mit „Wine after Whis-
des Staatsweinguts Meers-
immerhin verstehen Spätburgunder verhalf der ky“ einen Hit. kat
burg. Damit erklärt er mit die Protagonisten Sorte zu einem Höhenflug,
einem Satz, warum das Ge- wenigstens wogegen sein Hass auf Mer-
tränk ein Teil der Filmkultur etwas von Wein. lot zu Absatzproblemen Netflix-Serie „Uncorked“, in der ein jun-
geworden ist. Auch in einem führte. Zwei Jahre später the- ger Schwarzer in den USA gegen den Wil-
„Tatort“ vom Bodensee hat er eine entschei- matisierte „Bottle Shock“ (2008) eine len seiner Familie Sommelier werden
dende Rolle gespielt. Blindprobe, bei der 1976 ein kalifornischer will, sowie „Drops of God“ von Apple, das
Natürlich griffen die Drehbuchschreiber Chardonnay über französische Weine sieg- wieder einmal das Wetteifern zweier Ge-
schon in den 1950er Jahren gerne zur Fla- te. Dass Hollywood die tatsächlichen Ge- schwister um das Erbe eines Weinkriti-
sche. In dem österreichischen Werk „Die schehnisse überdramatisierte,mundete der „Das Geheimnis von Santa Vitto- kers dokumentiert – im malerischen
Winzerin von Langenlois“ Weinszene dann nicht mehr ria“ war für Oscars nominiert. Frankreich und im coolen Japan. Ums Er-
(1957) wird das Weingut der so sehr. be ging es auch in der vor fünf Jahren ge-
verschuldeten Witwe Eli- Der Kenner fühlt sich drehten ARD-Serie „Weingut Wagner“,
sabeth vor dem Ruin ge- bei den Franzosen nach die in der Pfalz spielte, sich aber nicht
rettet – durch Liebe und wie vor besser aufgeho- durchsetzte.
Barmherzigkeit. „Die Rei- ben, das Weinmagazin

mad koine sodde oastendige Sacha.‘“
Walter Seeger aus Gäufelden-Öschel-
bronn zum „Häfele stupfa“, von dem vor ei-
niger Zeit die Rede war: „Der Spruch, der
beim Anklopfen am Küchenfenster aufge-
sagt wurde, hieß bei uns: ‚I bettl om dr kleina
Maga, dr graußa ka e au vertraga.‘ Auch ich
durfte/musste in der Zeit nach dem Krieg zur
Bereicherung der Ernährung beitragen und
wurde so in die Nachbarschaft geschickt. Die
erste Frage der Nachbarn war: ‚Wem ghörst
du?‘ Erst dann wurde in das Kännle etwas
eingefüllt, das zu Hause dann freudig abge-
liefert und kommentiert wurde.“
Kleiner Nachklapp zum Teppichbatscher:
Karin Greiner-Brodbeck aus Herrenberg
„war als Kend eigentlich ganz brav. I woiß
net, worum mei Muadr emmer mit m Deb-
bichbatschder henter mr drai isch. Kriegt hot
se me nie.“
Der Spruch zum Wochenende kommt von
Karl Paul aus Gärtringen. „Wenn oiner en dr
heutigen Zeit a bissle kränkelt, hoißt’s oft:
‚So, spielsch wieder vrreckerles!‘“
→ Schreiben Sie uns:
Zentralredaktion, Postfach 10 44 52, 70039
Stuttgart, Stichwort: Schwäbisch, Fax: 07 11 /
72 05 - 14 01; E-Mail: land@stn.zgs.de
6
se ins Glück“ von 1958 „Vinum“ hob jeden-
klingt wie ein aktueller falls „Der Wein und
Blockbuster: Darin erbt der Wind“ aus dem
eine junge Deutsche ein Jahr 2017 auf Platz Mal war das Weingut Nägelsförst bei
heruntergekommenes eins seiner Filmliste. Baden-Baden schon Kulisse für Filme.
Weingut in der Toskana, Darin sind drei er-
das gegen einen einhei- wachsene Geschwis-
mischen Widersacher ter nach dem Tod des
verteidigt werden muss. Vaters mit der Frage Im „Tatort“ ist Wein ebenfalls ein be-
Keanu Reeves sucht in
Für mehrere Oscars nomi- konfrontiert, was aus liebtes Motiv. „Château Mort“ hieß die
„Der Himmel so nah“ die Liebe
niert war „Das Geheimnis seinem unrentablen Folge vom Bodensee, in der wegen wert-
zwischen den Reben.
von Santa Vittoria“. In dem Weingut werden soll. Als voller historischer Weine von Annette
Streifen von 1969 versteckt empfehlenswert gilt außer- von Droste-Hülshoff getötet wurde. Den
Anthony Quinn als Bürgermeister dem „Tu seras mon fils“, ein Verkauf der Cuvée Annette vom Staats-
eines italienischen Dorfs eine Million Drama über die Nachfolge auf weingut Meersburg habe der Streifen
Weinflaschen vor den Nazis. Und wer einem beeindruckenden Bor- zwar nicht beflügelt, berichtet Jürgen
kennt nicht „Falcon Crest“? Die Serie deaux-Château. Auf Hollywood- Dietrich. „Aber jede Werbung ist gute
über die gierige Weingutbesitzerin Ange- kitsch verzichtet auch „Saint Amour Werbung“, findet der Direktor. Wein ver-
la Channing lief über die gesamten 1980er – Drei gute Jahrgänge“ (2016), in mittelt für ihn Prestige, Tradition, positi-
Jahre im Fernsehen. dem drei abgehalfterte Männer, ve Assoziationen, und deshalb werde er
Doch im neuen Jahrtausend werden einer davon Gérard Depardieu, bei zunehmend als Filmstoff verwendet, lau-
Drehzahl und Starpower drastisch erhöht. einer Weinreise zueinander finden. tet seine These. In Stuttgart ermittelte
„Der Himmel so nah“ zeigte 1999 Keanu Die Romanze „Weinprobe für An- Kommissar Bienzle 2006 den „Tod im
Reeves, wie er zwischen den Reben die fänger“ (2022) schnitt bei der Kri- Beliebte Kulisse: Das Weingut Weinberg“ im Weingut von Tilman Ruoff
tik dagegen mies ab: zu süß, zu Nägelsförst bei Baden-Baden in Obertürkheim.Ein halbes Dutzend Mal
flach lautete das Urteil. hat schon oft eine Rolle kam das Weingut Nägelsförst bereits im
Wein spielt Haupt- und Dass Wein in der fil- bei Dreharbeiten gespielt. Film vor, unter anderem im „Tatort –
Nebenrolle in Filmen. mischen Gegenwart an- Gold“. Die Kulisse passt eben sowohl für
Foto: imago/Zoonar gekommen ist,zeigen die Totschlag als auch zum Schlager.

Frisierte Personalzahlen bei der Polizei Verurteilung wegen

Anklage wegen
Messerattacke
TÜBINGEN. Eine Frau stöbert in einem Tü-
binger Buchladen. Plötzlich rammt ihr ein
Mann ein Messer in den Rücken. Nur durch
eine Notoperation kann das Leben der 56-
Jährigen gerettet werden. Der Mann lässt
sich widerstandslos festgenehmen.
In dem Fall vom vergangenen Mai hat die
Tübinger Staatsanwaltschaft jetzt Anklage
wegen versuchten Mordes zur Schwurge-
richtskammer des Tübinger Landgerichts er-
hoben. Die Ermittlungen seien abgeschlos-
sen, teilte der Erste Staatsanwalt Nicolaus
Wegele mit. Der Mann habe die Tat grund-
sätzlich eingeräumt. Allerdings konnten die
Ermittlungsbeamten eine entscheidende
Frage offenbar nicht klären: Sein Motiv ist
weiterhin unklar. Dies wird Gegenstand der
Hauptverhandlung werden, so Wegele.
Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es
sich laut Staatsanwaltschaft um einen 40-
jährigen Deutschen aus dem bayerischen
Polling. Er soll sich kurz vor der Tat ein 16
Zentimeter langes Fleischermesser gekauft
und es der Kundin, die sich zufällig im Laden
befand, völlig unvermittelt in den Rücken
gerammt haben. Nach den bisherigen Er-
kenntnissen haben sich der Mann und das
Opfer vorher nicht gekannt. kew
Die Berichterstattung unserer
Zeitung über geschönte Zahlen
zur Personalstärke der Polizei
löst Reaktionen bei der
Opposition im Landtag aus.
Von Franz Feyder
STUTTGART. Das Innenministerium frisiert
offenbar die Zahlen über die Stärke der Poli-
zei in der Landeshauptstadt Stuttgart. In
einer Antwort auf eine Kleine Anfrage des
FDP-Landtagsabgeordneten Friedrich Haag
listete das Ressort von Thomas Strobl (CDU)
Langzeitkranke, Polizistinnen und Polizis-
ten in Mutterschafts- und Erziehungsurlaub,
Abkommandierte in der Rubrik „Ist‚ Brutto‘“
auf. So wollte das Ministerium offenkundig
vorgaukeln, Stuttgarts Polizei bringe mehr
Beamte auf die Straße, als vom Parlament im
Haushalt vorgesehen. Die Realität, so die
beiden großen Polizeigewerkschaften, sei
eine andere: Etwa 100 Besatzungen von
Streifenwagen fehlten alleine in der Stadt.
Auch die Politik reagiert ungehalten auf
den offensichtlichen Versuch, die Realität zu
kaschieren. „Innenminister Strobl hat offen-
bar etwas zu verstecken, indem er die Netto-
Zahlen zur Stärke der Polizei in Stuttgart
verschweigt. Es kann nicht sein, dass die
Alleine in der Landeshauptstadt sollen an die
200 Polizeibeamte fehlen. Foto: dpa/Friso Gentsch
Polizistinnen und Polizisten im Einsatz die
personelle Unterbesetzung des Ressortchefs
ausbaden müssen“, sagt der Liberale Haag,
der die Anfrage ins Parlament einbrachte.
Strobl müsse sicherstellen, dass in der Lan-
deshauptstadt generell und gerade im Hin-
blick auf Großevents wie die EM 2024 ausrei-
chend Beamtinnen und Beamte einsatzbe-
reit seien. „Unsere Polizei muss bei Aus-
schreitungen wie der Krawallnacht oder den
Eritrea-Vorfällen schnell eingreifen können.
Strobls Antwort auf meine Anfrage war lei-
der enttäuschend. Zu viele Fragen wie zur
Netto-Personalstärke oder Überstunden
bleiben offen. Die Tricksereien des Innenmi-
nisters müssen ein Ende haben. Strobl muss
Doppelmordes
Antworten liefern,alles andere ist der Polizei
Stuttgarts nicht würdig.“ HECHINGEN. Das Landgericht Hechingen
SPD-Generalsekretär Sascha Binder be-
wertet: „Auch wenn der Minister ständig
hat den Angeklagten im Fall des Doppel-
mords in Albstadt (Zollernalbkreis) am Frei-
eine andere Geschichte erzählt: Die Einstel- tagnachmittag zu einer lebenslanger Haft
lungen der vergangenen Jahre dienen ledig- verurteilt. Außerdem stellte es die besonde-
lich dazu, den bestehenden Personalbestand re Schwere der Schuld fest. Damit ist in der
der Polizei zu erhalten.Thomas Strobl hat le- Regel eine vorzeitige Entlassung aus dem
diglich seine Pflicht getan und sollte sich Gefängnis nach 15 Jahren nahezu ausge-
nicht nicht selbst ständig für eine Kür feiern, schlossen. Das Motiv des Angeklagten sei,
die es gar nicht gibt“, sagt der Innenexperte dass er geglaubt habe, er sei um mehrere
der Sozialdemokraten. Tausend Euro bestohlen worden. Laut der
Der AfD-Fachmann für innere Sicherheit, Staatsanwaltschaft hatte der 53-Jährige
Hans-Jürgen Goßner, sagt: „Diese Antwort außer seinen beiden Opfern noch weitere
kann ich auf keinen Fall isoliert von den an- Personen im Verdacht gehabt. Es sei ein un-
deren Vorgängen im Innenministerium be- gewöhnlicher und teilweise bizarrer Fall ge-
trachten: Ob bestellte Beurteilungen wie im wesen, sagte der Richter.
Fall des Polizeiinspekteurs Andreas Renner, Die Kammer sah es als erwiesen an, dass
der kreativen Auslegung der polizeilichen der Angeklagte im vergangenen Dezember
Kriminalstatistik oder der verschleiernden seine 20-jährige Nichte erdrosselt hat. An-
Kosmetik zur ‚größten Einstellungsoffensive schließend zerstückelt er die Leiche der jun-
der Polizei‘: Tricksereien gehören zum Sys- gen Frau und vergrub die Teile in Fässern im
tem Strobl.“ Dies werde mit Blick auf die Garten. Ferner sah das Gericht als erwiesen
mögliche Zeugenbeeinflussung im Untersu- an,dass der Mann kurz darauf auch den Mord
chungsausschuss zum Inspekteur der Polizei an einem 23 Jahre alten Freund seiner Nichte
durch den Abgeordneten Christian Gehring begangen hat. Der Täter hatte den 23-Jähri-
zu einem „System CDU“. Die Beantwortung gen unter einem Vorwand aus dem Haus ge-
der FDP-Anfrage zeige, mit welcher Über- lockt, um ihn dann zu erschießen.
heblichkeit die Landesregierung versuche, Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch
das Parlament hinters Licht zu führen. die Verteidigung hatten wegen des Doppel-
„Deutlicher kann man seine Geringschät- mordes im Prozess eine lebenslange Haft-
zung kaum zum Ausdruck bringen.“ strafe gefordert. lsw
Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023
Mehrarbeit ist an Berufsschulen Standard
Das Vorurteil, dass Lehrkräfte
ziemlich wenig arbeiten, hält
sich in Stammtischdebatten
hartnäckig. Eine neue Studie
belegt: Das stimmt so nicht.
Von Bärbel Krauß
STUTTGART. Wie viel arbeiten Lehrkräfte
eigentlich? Diese Frage ist nicht nur ein
Dauerbrenner an Stammtischen. Seit der
Europäische Gerichtshof 2019 und das Bun-
desarbeitsgericht 2022 eine Erfassungs-
pflicht der Arbeitszeit aller Beschäftigten
verfügt haben, gewinnt das Thema auch
politisch zunehmend Relevanz.
Eine repräsentative Studie, die die Uni-
versität Mannheim im Auftrag des Berufs-
schullehrerverbands (BLV) über ein halbes
Jahr durchgeführt hat, ergibt, dass Berufs-
schullehrer in Baden-Württemberg im
Durchschnitt drei Stunden mehr arbeiten als
die vorgeschriebene Wochenarbeitszeit für
Beamte von 41 Stunden. Die reguläre Jahres-
arbeitszeit von 1804 Stunden überschreiten
Berufsschullehrer aus dem Südwesten im
Schnitt um 125 Stunden (sieben Prozent).
Das geht aus dem Abschlussbericht der Stu-
die hervor, der unserer Zeitung vorliegt.
Dabei bringen Lehrkräfte, die ihre Unter-
richtsverpflichtung reduziert haben, beson-
ders viel Mehrarbeit ein. „Man sieht, dass
insbesondere Teilzeitlehrkräfte deutlich
mehr arbeiten, als es ihrem durchschnittli-
chen Stellenumfang entsprechen würde“,
schreiben die beiden Professoren Carmela
Aprea und Andreas Rausch in ihrem Bericht.
Bei den Rektoren von Berufsschulen ist
die Arbeitsbelastung noch höher. „Vollzeit-
kräfte mit Leitungsfunktion weisen eine um
362 Stunden beziehungsweise rund zwanzig
Prozent höhere Jahresarbeitszeit auf.“ Aus
den erhobenen Daten ergibt sich bei Berufs-
schulleitern eine durchschnittliche wö-
chentliche Mehrarbeit von acht Stunden.
„Die Politik ist nun gefordert, zeitnah
Maßnahmen zu ergreifen, um die deutlich
überhöhten Arbeitszeiten der Lehrkräfte
und Schulleitungen zu senken“, erklärt des-
halb der BLV-Vorsitzende Thomas Speck.
„Die gesetzlich vorgeschriebene Arbeitszeit
bei Lehrkräften muss eingehalten werden“,
erklärt Speck. „Es braucht eine mutige und
zukunftsfähige Reform der Arbeitszeit und
Arbeitsbedingungen von Lehrkräften und
Koranverbrenner von Eltern sterben
Maulbronn ermittelt bei schwerem Unfall
STUTTGART. Ein 50 Jahre alter Mann soll
zweimal jeweils einen Koran angezündet
und vor die Moschee der Türkisch-Islami-
schen Union der Anstalt für Religion (Ditib)
in Maulbronn (Enzkreis) geworfen haben.
Der 50 Jahre alte Deutsche wurde bei seiner
zweiten Tat am 15. Oktober nach Auskunft
der Staatsanwaltschaft in Karlsruhe vom
Freitag durch Überwachungskameras aufge-
nommen.Auf den Aufnahmen war das Kenn-
zeichen des Autos des mutmaßlichen Täters
erkennbar. Die erste Tat war am 8. Juli 2023
erfolgt. Aus einem fahrenden Fahrzeug wur-
de ein teilweise verbrannter Koran auf das
Gelände der Moschee geworfen. lsw
Konferenz gegen Armut
Im Rahmen der landesweiten Aktionswoche „Armut bedroht alle“
diskutieren Vertreter von Sozialverbänden mit Landespolitikern.
Von Petra Mostbacher-Dix
STUTTGART. Das ist euer, das ist Ihr Haus! –
SPD-Politiker Florian Wahl begrüßte die
Vertretender der Landesarmutskonferenz
Baden-Württemberg (LAK-BW), des Welt-
bürgerhauses Mulhouse sowie Anna Galiko-
va aus Bratislava vom European Anti-Pover-
ty Network (EAPN) zum sozialpolitischen
Dialog dort, wo die Politik spielt und er Vor-
sitzender des Ausschusses für Soziales, Ge-
sundheit und Integration ist: im Landtag Ba-
den-Württemberg. „Es ist das Zeichen der
höchsten Wertschätzung“, so Wahl.
Der Austausch zwischen LAK-BW mit So-
zialausschuss und Fraktionsvertretern fand
erstmals im Landtag statt. Das Gespräch ist
Teil der landesweiten Aktionswoche „Armut
bedroht alle“,die diesmal vom 16.bis zum 20.
Oktober 2023 unter dem Jahresmotto „Zei-
tenwende in Baden-Württemberg sozial –
ökologisch – solidarisch“ stand.
Die Landesarmutskonferenz besteht aus
zwei Netzwerken: einerseits der Basisorga-
nisation, andererseits den Sozialverbänden
sowie DGB BW und Tafel BW. „Ab 2016 be-
gannen wir mit politischer Bildung von
Baden-Württemberg
Informatikunterricht an einer Berufsschule
Schulleitungen.“ Das ist in Zeiten fehlender
Lehrer und angespannter Unterrichtsversor-
gung allerdings schwer umzusetzen.
Thomas Speck pocht aber darauf, dass die
Arbeitsbedingungen für Schulleiter und
Lehrkräfte nicht mehr zeitgemäß seien.Statt
Entlastungen sei es immer wieder zu Depu-
tatserhöhungen und zur Kürzung von Aus-
gleichsstunden gekommen, die bei Berufs-
schulen auch höher ausgefallen seien als an
allgemeinbildenden Schulen.
Vor dem Hintergrund der Pflicht zur aktu-
ellen Erfassung der Arbeitszeiten will Speck
sich nicht mehr mit einer aus seiner Sicht
schon Jahrzehnte währenden Reformver-
weigerung im Blick auf Arbeitszeit und Job-
profil von Schulleitern und Lehrkräften ab-
finden. Sein Verband startet deshalb eine
Onlinepetition für eine zukunftsfähige
Schulorganisation mit modernen Arbeits-
zeitregelungen und attraktiven Arbeits-
bedingungen.
Nicht nur dem Berufsschullehrerverband
brennt das Thema Arbeitszeit unter den Nä-
geln. Auch der Philologenverband, der die
HOCKENHEIM/SPEYER. Bei einem schweren
Autounfall auf der Autobahn 61 in Baden-
Württemberg sind Vater und Mutter dreier
mitfahrender Kinder gestorben. Die Kinder
kamen schwer verletzt ins Krankenhaus, wie
eine Polizeisprecherin am Freitag sagte. Das
Auto brach zwischen Hockenheim (Rhein-
Neckar-Kreis) und Speyer aus bisher unge-
klärter Ursache durch die Leitplanke
und kollidierte mit mehreren kleinen Bäu-
men. Schließlich kam der Wagen in einer
sechs Meter tiefer liegenden Böschung zum
Stehen. Der 45 Jahre alte Fahrer und die 43
Jahre alte Beifahrerin wurden am Donners-
tagabend noch vor Ort für tot erklärt. dpa
unten für Menschen im Prekariat“, so Roland
Sauer,Sprecher der LAK-BW.Ziel: Menschen
mit Armutserfahrung debattieren auf Au-
genhöhe. So entstand auch 2021 zur Wahl
eine Charta, in der es um Partizipations- und
Beteiligungsstrukturen von Menschen in Ar-
mutslagen geht. Unter anderem wird gefor-
dert, dass Menschenrechte in die Landesver-
fassung von Baden-Württemberg kommen.
Für Armutsbekämpfung arbeite die Lan-
desregierung an einem Antidiskriminie-
rungsgesetz, sagte Oliver Hildenbrand (Grü-
ne). Menschen in prekären Lebenslagen sei-
en besonders von Krisen betroffen, ökologi-
sche Transformation müsse sozial gerecht
sein. Auch Dorothea Kliche-Behnke, SPD,
nannte die Kindergrundsicherung und das
Bürgergeld als wichtigen Schritt.
Manuel Hailfinger (CDU) betonte, dass es
Lösungen für Fachkräftemangel und Migra-
tion brauche, während Rudi Fischer (FDP)
den demografischen Wandel und den Zu-
wachs von Pflegenden in den Diskurs brach-
te. In der Diskussion wurde eine Vermögens-
und Erbschaftssteuer gefordert und bei der
Fortschreibung des Armuts-Reichtums-Be-
richts den Fokus auf die Reichen zu legen.
Lehrkräfte an Gymnasien vertritt, bereitet
eine Klage gegen das Land Baden-Württem-
berg vor, um durchzusetzen, dass die
Arbeitszeit von Lehrkräften konkret erfasst
wird. Die Vorsitzende der Kultusminister-
konferenz Katharina Günther-Wünsch
(CDU) hat im Sommer stellvertretend für die
Länder beim Bund eine Sonderregelung bei
der Arbeitszeiterfassung für Lehrer gefor-
dert. Das Bundesarbeitsministerium hat die-
se aber abgelehnt.
125
Stunden mehr im Jahr als vorgeschrieben
arbeiten Berufsschullehrer im Südwesten.
„Wegen der vielen Spezifika des Berufs ist
die Lehrerarbeitszeit ein wirklich schwieri-
ges Thema“, erklärte Andreas Rausch, Pro-
fessor für Wirtschaftspädagogik, gegenüber
unserer Zeitung. Die Arbeitsbelastung an
Berufsschulen im Land sei – ausweislich be-
Offene
Zweierbeziehung
von Dario Fo und Franca Rame
inszeniert von Andreas Kriegenburg
Premiere
28. Oktober im
Schauspielhaus
Karten ab 8 Euro
0711.20 20 90 oder online: www.staatstheater-stuttgart.de
Foto: dpa/Marijan Murat
reits vorliegender Studien – vergleichbar mit
anderen Schularten.
Zur Entlastung der Lehrkräfte schlägt
BLV-Chef Speck vor, den Schulleitungen
langfristig mehr Autonomie beim Einsatz
von Ressourcen und bei der Abstimmung
über Aufgabenverteilung, Arbeitszeiten und
Personaleinsatzplanung nach dem „däni-
schen Modell“ zu gewähren. Außerdem for-
dert er mehr schulische Unterstützungskräf-
te aus dem Verwaltungsbereich – insbeson-
dere für Datenmanagement, Gebäudema-
nagement, Buchhaltung, Informationstech-
nik und Datenschutz.
Als kurzfristige Entlastungsmaßnahmen
schlägt Thomas Speck neben der generellen
Reduzierung von Korrekturverfahren den
Einsatz elektronischer Rechtschreibprüf-
programme in Klausuren und Nichtlehrer als
Aufsichtspersonal bei Prüfungen vor.
Außerdem sollten ein Lebensarbeitszeit-
konto für Lehrkräfte geschaffen und der Ein-
kauf von Unterrichtsmaterial auch bei Bil-
dungsgängen mit kleinen Schülerzahlen
zentral geregelt werden.
Neue Planer
für B-27-Ausbau
Die Regierungspräsidien müssen
die Verantwortung für zwei
Großprojekte an die Deges abgeben.
Von Eberhard Wein
STUTTGART. Der sechsstreifige Ausbau der
Bundesstraße 27 bei Leinfelden-Echterdin-
gen soll künftig nicht mehr vom Regierungs-
präsidium in Stuttgart, sondern von der
Bund-Länder-Gesellschaft Deges verant-
wortet werden. Landesverkehrsminister
Winfried Hermann (Grüne) teilte mit, dass
das Projekt künftig dort geplant werde. Dem
habe der Deges-Aufsichtsrat bereits zuge-
stimmt. Ebenso soll ein Straßenbauprojekt
am Bodensee, der Neubau der B 31 zwischen
Meersburg und Immenstaad mit der Umge-
hung von Hagnau, an die Deges abwandern.
Das Stuttgarter Regierungspräsidium be-
grüßte die Entscheidung, wies aber auch da-
rauf hin, dass die Vorplanung für den Ausbau
bei Leinfelden-Echterdingen schon weit
fortgeschritten sei. Die zunächst ebenfalls
diskutierte Übertragung des Neubaus der
B 33 bei Allensbach (Kreis Konstanz), wo
Hermann den langsamen Baufortschritt kri-
tisiert hatte, stellte er hingegen vorerst zu-
rück. Das dort zuständige Regierungspräsi-
dium Freiburg hatte erklärt, dass auch zu-
sätzliche Planungskapazitäten das Projekt
nicht beschleunigen könnten.
Hermann hofft, dass auf diese Weise in
den Regierungspräsidien Planungskapazitä-
ten für die Straßenunterhaltung frei werden.
Besonders bei der Sanierung von Brücken
und der Sicherung von Hängen gebe es
wachsenden Handlungsbedarf. Daneben will
Hermann das überörtliche Radwegenetz
ausbauen. Dafür hat der Landtag zwar zu-
sätzliche Stellen bewilligt. Sie sind aber
meist befristet und ließen sich deshalb bis-
her nicht besetzen.
Die Planungs- und Baugesellschaft Deges
war 1992 gegründet worden, um Infrastruk-
turprojekte in den neuen Bundesländern zu
realisieren. Später traten ihr auch westliche
Bundesländer bei, Baden-Württemberg im
Jahr 2014. Seit 2021 wurden der Deges je-
doch kaum noch Aufträge von den Ländern
erteilt, nachdem im Zuge von Umstrukturie-
rungen ihr Fortbestand infrage stand. Im
Sommer entschied sich das Bundesverkehrs-
ministerium allerdings dafür, die Bund-Län-
der-Gesellschaft fortzuführen.
B8 Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023, SHNA1
Sie ist dann mal weg – für drei Jahre
Die 23-jährige Zimmerergesellin Kathrin Wörner aus Öschelbronn geht auf Walz / In Spanien nach dem Abi Erfahrung gesammelt mit dem Trampen
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
UWE SPEISER
Berglen.
Wenige Tage vor dem großen Abenteuer ist
Kathrin Wörner erstaunlich gelassen. Die
23-jährige Öschelbronnerin geht auf Walz.
Drei Jahre und einen Tag, so die strenge
Regel, wird sie unterwegs sein, mindestens.
Zurzeit ist sie etwas erkältet, trinkt deshalb
Thymian-Tee und bietet den unerschrocken
auch dem Besucher an, auch wenn sie weiß,
dass dieses Heißgetränk nicht jedermanns
Vorliebe ist. Der kurzzeitig bittere
Geschmack ist nichts im Vergleich zu dem,
was die junge Frau erwartet. Den Aufbruch
verschieben wegen so einer Lappalie kommt
natürlich nicht infrage, schließlich wird sie
nicht allein(gelassen) losmarschieren.
Wie kommt frau überhaupt auf so eine
Idee? Bei ihr klingt das einfach, geradezu
naheliegend: Na ja, sie war dabei, als vor
etwa einem Jahr eine Kollegin in Hanweiler
loszog. „Ich wäre am liebsten gleich mitge-
gangen.“ Seit 2007 lebt die Familie in dem
Berglener Ort. Sie hat Abitur gemacht am
Waiblinger TG – und war dann damals
schon „weg“, 17 Monate in Spanien, eine
Landes-, Menschen- und Selbsterkundung
mit „work&travel“. Diese Erfahrung habe
ihr sehr geholfen, sie war alleine unterwegs
und sei in der Zeit deutlich selbstbewusster
geworden.
Zurück entschied sie sich für eine Ausbil-
dung als Zimmerin, bei einem Betrieb in
Beutelsbach. Zuvor hatte sie mal ein Schrei-
nerpraktikum gemacht, nach dem Motto
„Einfach mal machen“. Das Handwerkliche,
der Umgang mit Holz gefiel ihr. Sie schickte
für eine Ausbildungsstelle rund 30 Bewer-
bungen los, machte erst mal noch ein Prak-
tikum in einer Tischlerei und ein weiteres in
einer Schreinerei. Ihre burschikos zusam-
mengefasste Erfahrung: „Lieber doofe
Arbeit und gute Kollegen als andersherum.“
Der Unterschied zur Zimmerei sei eben,
dass man bei der viel draußen ist. Das liege
ihr.
Am Anfang gerade mal gewusst, wie
man einen Akkuschrauber in der Hand hält
Das Handwerkliche bedeute eben, dass man
hinterher sehe, was man geleistet hat. Auch
das gefällt ihr. Dabei sei sie eigentlich von
Haus aus gar nicht technisch begabt: „Ich
wusste am Anfang gerade mal, wie man
einen Akkuschrauber in der Hand hält, die
Kollegen mussten mir wirklich alles erst
beibringen.“ Aber sie habe bei denen schon
einen „Frauenbonus“ gehabt, der Umgang
der Meister mit ihren männlichen Kollegen
sei durchaus anders gewesen. Draußen
arbeiten bedeutet, jedes Wetter aushalten
müssen. Wie ist das bei ihr? „Für mich ist
das Schlimmste, wenn ich bei 30 Grad auf
dem Dach bin, Kälte im Winter macht mir
Als Oberin am Puls der Zeit bleiben
Antje Fetzer-Kapolnek ist als Oberin und Vorständin der Großheppacher Schwesternschaft eingesetzt worden / Was reizt sie an der neuen Aufgabe?
Weinstadt (lyna).
Am Sonntag, 15. Oktober, ist Antje Fetzer-
Kapolnek feierlich als Oberin und Vorstän-
din der Großheppacher Schwesternschaft
eingesetzt worden. Die promovierte Theo-
login, die von 2011 bis Ende September 2023
Gemeindepfarrerin in der Michaelskirche in
Waiblingen war, wird die Stiftung wie ihre
Vorgängerin auch gemeinsam mit der kauf-
männischen Vorständin Antje Helmond lei-
ten. In ihrer neuen Position warten viele
neue Herausforderungen auf sie. Die 55-
Jährige freut sich auf ihre Aufgaben.
Wir treffen die neue Oberin in ihrem
Büro im Gebäude der Evangelischen Fach-
schule in der Oberlinstraße in Beutelsbach.
Hier hat sie sich schon fast fertig eingerich-
tet - in ihrer neuen Wohnung, die ebenfalls
auf dem Gelände der Schwesternschaft
liegt, stehen aber noch einige nicht ausge-
packte Kartons, verrät Antje Fetzer-Kapol-
nek. So viel gab es seit ihrem Einzug vor
rund zwei Wochen zu erledigen, so viele
Menschen und Bereiche kennenzulernen.
IFür die Großheppacher Schwestern-
schaft hat sich die weltgewandte Theologin
ganz bewusst entschieden. Lange schon
habe sie in der Zeitung verfolgt, wie die
Weinstädter Stiftung ein neues Projekt nach
dem anderen auf den Weg bringe. „Ich habe
einfach mitgekriegt, dass die Großheppa-
cher Schwesternschaft sehr innovativ ist
und sich etwas traut.“ Sie nennt als Beispie-
le den Neubau mit Tagespflege, Kita und
Wohnungen auf dem Gelände des Mutter-
hauses, der im September 2022 abgeschlos-
sen wurde - trotz vieler Krisen innerhalb des
ursprünglichen Zeitplans -, das fast zeit-
gleich neu gegründete Kinder- und Famili-
enzentrum (KiFaz) oder auch den neuen
naturpädagogischen Schwerpunkt an der
Fachschule für Sozialpädagogik. „Themen,
die am Puls der Zeit sind“, findet die Oberin.
Schorndorf und Umgebung
Kathrin Wörner verlässt bald ihr Elternhaus in Kluft und ohne Handy, das ist Pflicht.
nichts aus, dagegen kann man was tun, sich
einfach warm anziehen.“
Für die Walz wurde auf ihrer Berufsschu-
le geworben. Im vergangenen Sommer lern-
te sie einen Kollegen kennen, der „reiste“,
der habe letzte Zweifel bei ihr ausgeräumt.
Die gab es nämlich durchaus angesichts der
Vorgaben: immer Kluft tragen (müssen),
kein Handy unterwegs, kein Geld ausgeben
für Unterkunft und Transport und „Bann-
meile“ um ihr Heimatdorf. Sie darf sich in
der ganzen Zeit dem bis auf 50 Kilometer
Entfernung nicht nähern. Ja, das seien harte
und auch nicht die einzigen Regeln, an die
man sich halten müsse. „Aber man gewinnt
daraus auch Freiheit.“ So schlimm, wie man
sich das von außen vorstelle, sei das alles eh
nicht. Die Erfahrung anderer sei, dass man
das gut hinbekomme, es meist klappe. Man
werde oft eingeladen, der Beruf sei nach wie
vor angesehen und die Walz auch. Und das
„Vorsprechen“ fürs Eingeladenwerden sei
nicht mit Bettelei zu verwechseln. Was die
Unterkunft angehe: Man könne ja auch
draußen schlafen und dort, wo man arbei-
tet, sei dafür meist gesorgt. Zudem gebe es
„Buden“ für Wandergesellen: „Ich habe sol-
che schon selbst gebaut.“
Zwei Tage vor dem Start findet die
Abschiedsparty statt. Am ersten Tag geht
sie „übers“ Ortsschild (das sie von der Woh-
nung aus sehen kann), nicht alleine. Der
Nachbarflecken Stöckenhof ist die erste Sta-
tion. Wie es von dort weitergeht, was
Antje Fetzer-Kapolnek ist die neue Oberin und
Vorständin der Großheppacher Schwestern-
schaft. Foto: Habermann
Diakonie, die mit der Zeit geht und
immer danach fragt, wie die Bedürfnisse der
Menschen wirklich sind - das decke sich mit
ihren eigenen Vorstellungen davon, wie
sich der christliche Glaube in der modernen
Zeit leben lässt und wie die Tradition, für
andere da zu sein, auch heute noch dank
ihres spirituellen Impulses bereichernd in
der Gesellschaft wirken kann.
Als Oberin ist die 55-Jährige auch Teil
der diakonischen Gemeinschaft geworden.
Diese besteht schon seit einiger Zeit nicht
nur noch aus Diakonissen und damit klassi-
schen Ordensschwestern: Es zählen auch
der Freundeskreis, aktive wie ehemalige
Mitarbeiter dazu (bis vor einem Jahr Eck-
stein-Gemeinschaft). Alle Mitglieder ver-
stehen sich als geistliche Gemeinschaft. Das
Konzept „Wohnen in Gemeinschaft“ ist
ebenfalls offen für alle, denen die Philoso-
phie der Stiftung gut gefällt.
Foto: Palmizi
danach kommt, wisse sie tatsächlich nicht,
beteuert sie. Sie habe keinen „Reiseplan“.
Sie hat viele Freunde und Kollegen eingela-
den, über Mail, Mundpropaganda, die Nach-
richt hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet,
auch ohne Handy und Social Media. Es gibt
ein Ritual, eine Flasche mit alkoholhaltigem
Getränk wird zur Hälfte ausgetrunken und
in einem Loch, das dafür gebuddelt worden
ist, vergraben. Bei der Rückkehr darf sie sich
dann die andere Hälfte genehmigen.
Sie wird mit einer Kollegin aus der Land-
wirtschaft loslaufen, die seit zwei Jahren
Wandergesellin, also erfahren, ist und die
sie die ersten zwei, drei Monate begleiten,
einweisen wird. Danach geht es alleine wei-
ter oder wieder in Begleitung. Den oder die
kennt sie noch nicht, das wird sich zeigen.
Einige der Wandergesellen, die gerade
unterwegs sind, kenne sie schon, die seien
alle sehr angenehm im Umgang, tolle Leute.
Bannmeile ums Dorf und anfangs
strikte Kontaktsperre zur Familie
Die Drei-Jahre-Frist schreckt sie nicht. Sie
sei schon in Spanien und auch in Deutsch-
land viel getrampt, vertraue da auf ihr
Gefühl und gehe davon aus, dass die Men-
schen alles in allem gut sind. Sie denke
mehr an die Arbeit unterwegs, wo das sein
wird, das ergebe sich unterwegs, versuche,
nicht viel zu planen, wolle „Termintippelei“
möglichst vermeiden, sondern Freiheit spü-
ren und genießen.
Gerade diese Öffnung zur Welt hin sei
eben zeitgemäß, findet Antje Fetzer-Kapol-
nek. Als Wilhelmine Canz die Schwestern-
schaft 1856 gründete, waren die klösterli-
chen Ordensregeln wie das Armutsgelübde
und die Ehelosigkeit Grundvoraussetzung
dafür, dass junge Frauen in dieser „Bil-
dungsanstalt für Kleinkinderpflegerinnen“
eine Ausbildung machen durften, arbeiten
durften. Das sei eben längst nicht mehr so:
„Wir suchen neue Wege, wie das im 21.
Jahrhundert gelebt werden kann.“
Dass Wilhelmine Canz’ Konzept aber bis
heute seine Daseinsberechtigung hat, zeige
schon das immer brennendere Thema der
Einsamkeit im Alter. Für Wohnformen in
Gemeinschaft, wie die Großheppacher
Schwesternschaft sie anbietet, sieht sie des-
halb großes Zukunftspotenzial: verbindlich,
aber mit Freiheiten, als geistliche Gemein-
schaft, die auch Andachten gemeinsam
begehe, aber eben so, dass jeder seinen pri-
vaten Rückzugsort habe. Doch noch etwas
anderes begeistert die frisch eingesetzte
Vorständin an ihrer neuen Wirkungsstätte:
die hohe Fachlichkeit, die bei der Ausbil-
dung in der Evangelischen Fachschule für
Sozialpädagogik und der Evangelischen
Pflegeschule an den Tag gelegt werde.
Gerade im Bereich der Kindergärten stel-
le sich die Schwesternschaft auch in den
beiden eigenen Kinderhäusern der Heraus-
forderung des Fachkräftemangels, stelle
sich auch in der Ausbildung auf die ver-
schärfte Situation ein und versuche, sich
noch breiter aufzustellen. Es sei eben nicht
die Lösung, einfach die Gruppen größer zu
machen, ist Antje Fetzer-Kapolnek über-
zeugt: „Man hat ja die volle Verantwor-
tung.“ Die Fürsorge für Kinder sei schon
immer die Kernkompetenz der Schwestern-
schaft gewesen, ganz im Sinne von Wilhel-
mine Canz. Vor einigen Tagen erst sei sie zu
TELEFON 07181 9275-20
FAX 07181 9275-60
Sicher werde es auch mal Einsamkeit
geben, viele Leute, denen sie begegnen
wird, seien ja erst mal unbekannt. Es gibt
am Anfang auch eine regelrechte „Kontakt-
sperre“ zur Familie, damit sie sich wirklich
abnabelt. „Aber man soll ja auch in die
Fremde und nicht länger als höchstens drei
Monate an einem Ort bleiben.“ Immerhin,
sie weiß von ein paar anderen zeitgleichen
„Losgehern“ und ein paar Betrieben, wo sie
arbeiten könnte.
Sie hat einen Bruder. Wie sieht es die
Familie? Die Mama „mit einem weinenden
und einem lachenden Auge“. Dem Papa fal-
le es schwerer, das habe sie schon bei ihrer
Auszeit in Spanien festgestellt. „Der kann es
gar nicht glauben, dass ich ohne Handy sein
kann.“ Auch er müsse eben loslassen kön-
nen. Sie lacht: „Ich könnte mich ja auch in
Spanien oder in Australien in jemand verlie-
ben.“ Sie selber habe ein gutes Gefühl,
obwohl sie eigentlich von Natur aus schüch-
tern sei, „mir fällt es eigentlich schwer, Leu-
te anzusprechen, was ich unterwegs ja dau-
ernd muss, das strengt mich an, aber das ist
in den letzten Jahren besser geworden. Ich
bin ja gutgläubig, optimistisch, vielleicht
manchmal ein bisschen naiv, wankelmütig.“
Aber die Entscheidung zur Wanderschaft
habe sie ja schon vor längerer Zeit getrof-
fen, nach reiflicher Überlegung. Die Begeg-
nung mit dem einheimischen Kollegen
damals, das sei die Saat gewesen, die jetzt
aufgehe.
Kein Handy, und nein, sie wird von
unterwegs aus auch keinen Blog betreiben
oder Tagebuch führen. Sie nimmt ihren Zei-
chenblock mit, um Gebäude zu zeichnen,
und vielleicht wird sie auch die eine oder
andere Episode da reinschreiben. Sie ist sich
sicher, dass die drei Jahre in Wirklichkeit
schnell rumgehen. Bei der Ausbildung, die
auch so lange dauerte, sei es ebenso gewe-
sen. „Ich werde ja ständig Input bekom-
men.“
Sie lacht wieder: Sie könne sich auch
durchaus vorstellen, sogar vier oder fünf
Jahre unterwegs zu sein. Und das Schwie-
rigste könnte werden, überhaupt wieder
zurückzukommen. „Vielleicht will ich ja
dann weiter frei sein, nicht an einem festen
Platz wohnen, arbeiten.“ Sie habe in Spa-
nien damals eben „die Luft der Freiheit“
verspürt. „Und als ich die Ausbildung
begonnen habe, war mir gleich klar, dass ich
danach wieder reisen will, ja muss.“
Wichtig ist ihr: Sie geht „freireisend“ los,
ist nicht in einem „Schacht“. Von denen
nähmen eh einige grundsätzlich keine Frau-
en auf, viele seien sehr traditionell. An der
Berufsschule in Stuttgart war sie unter 30
Auszubildenden die einzige Frau. Aber sie
sei von den Kollegen eigentlich immer ganz
normal behandelt worden, „die wollen eher
helfen, als dass sie blöde Sprüche absondern
oder mich schief ansehen“.
Besuch in den beiden Kinderhäusern der
Stiftung gewesen und es habe sie sehr
beeindruckt, wie diese Kompetenz dort
umgesetzt werde. Eine große Umstellung ist
ihr neuer Posten dennoch. „Im Pfarramt
hatte ich das Gefühl, ich bin für das ganze
Leben zuständig“, erzählt die 55-Jährige.
Diese Nähe zu den Menschen sei zwar auch
als Oberin weiterhin Teil ihres Berufs, gera-
de in der diakonischen Gemeinschaft - als
Vorständin der Stiftung ist sie aber auch
Arbeitgeberin, leitet die Mitarbeiter an. Hier
sei es für sie jetzt wichtig, sich in einer
gewissen respektvollen Distanz zu üben.
Immer wieder muss die Oberin aber auch
außerhalb von Weinstadt ihren Pflichten
nachgehen: „Mein Aufgabenfeld geht über
den Ort hinaus“ - so hat Antje Fetzer-
Kapolnek bereits in ihrer ersten Dienstwo-
che für die Diakonische Gesellschaft nach
Kassel reisen müssen. „Für mich steht jetzt
an, mich in alles einzuarbeiten“, sagt die
Oberin. Seien es die Einführungen neuer
Mitarbeiter, die Ehrenamtsarbeit, der
Besuchsdienst im Wilhelmine-Canz-Zen-
trum, geplante Kooperationen mit den Kir-
chengemeinden in Quartiersarbeit und
Seelsorge - an Aufgaben mangelt es nicht.
Jetzt zum Jahresende stehen auch verwalte-
rische Arbeiten ins Haus: Die Haushaltsplä-
ne für 2024 müssen erstellt werden.
Antje Fetzer-Kapolnek möchte als Ober-
haupt der Großheppacher Schwesternschaft
die Ehrenamtlichen weiter stärken, die
Tagespflege im Mutterhaus hoffentlich bald
schon weiter ausbauen und dabei helfen,
„gute Ideen weiterzutragen“. Sie freue sich
schon darauf, das junge Kinder- und Famili-
enzentrum weiter wachsen zu sehen, und
werde versuchen, Menschen für das Kon-
zept der Schwesternschaft zu begeistern:
„Ich möchte auch einfach sehr dafür wer-
ben, Mitglied der Gemeinschaft zu werden.“
E-MAIL schorndorf@zvw.de
ONLINE www.schorndorfer-nachrichten.de
Schwäbisch Gmünd
Ostalbkreis
Israel-Flagge
entwendet
Schwäbisch Gmünd.
Zwei bislang Unbekannte rissen am Don-
nerstagabend kurz vor 21 Uhr eine vor
dem Rathaus Schwäbisch Gmünd ange-
brachte Israel-Flagge vom Mast ab und
entwendeten diese. Anschließend
„ersetzten“ die beiden Männer die Flagge
mit einer kleinen selbst gemalten Palästi-
na-Flagge aus Papier und entfernten sich
in Richtung Kornhausstraße.
Fußgängerin leicht
verletzt
Ellwangen.
Leichte Verletzungen zog sich eine 73
Jahre alte Fußgängerin am Donnerstag-
abend zu, als sie von einem Fahrzeug
erfasst wurde. Eine 71-Jährige hatte die
Frau beim Ausparken ihres Fahrzeuges in
der Erfurter Straße übersehen. Die 73-
Jährige wurde ins Krankenhaus gebracht;
Sachschaden entstand keiner.
Wenn schottische
Galloways im Leintal
leben
Täferrot (gt).
Mit einem sonoren Muhen kommen die
Galloway-Rinder angetrabt. Patrick Kiel-
wein und seine Mutter Irene müssen
lediglich zweimal pfeifen und nach den
Tieren rufen und schon versammelt sich
die Herde mit Mutterkühen und Jungbul-
len am Weidezaun. Mit großen Augen
sehen die robusten Tiere die Ankömmlin-
ge an und untersuchen deren Taschen
nach eventuellen Leckereien. Die Kiel-
weins haben sich bewusst für die Haltung
der hornlosen, aus Südschottland stam-
menden Rinder mit dem gewellten Fell
entschieden. Diese ließen sich das ganze
Jahr über auf Weiden rund ums Leintal
halten, erklärt Patrick Kielwein, hier
kämen auch die Jungtiere zur Welt. Gefüt-
tert wird während der kalten Jahreszeit
ausschließlich Heu in Bio-Qualität, das
auf geschützten und artenreichen Wiesen
gewonnen wird. Abgesehen davon fressen
die Galloways, was auf der Weide zu fin-
den ist. Der große hölzerne Unterstand
werde von den Tieren hauptsächlich in
den heißen Sommermonaten genutzt, die
Rinder fühlten sich bei Kälte durchaus im
Freien wohl, erzählen die Kielweins. Dank
der natürlichen Haltungsform wüchsen
die Robustrinder relativ langsam heran
und entwickelten eine hervorragende
Fleischqualität mit unverwechselbarem
Geschmack. In der Regel werde ein Bulle
mit rund drei Jahren geschlachtet.
Bewährt habe sich dafür eine stressfreie
Weideschlachtung, wofür die Kielweins
eine Genehmigung des Landratsamts ein-
geholt haben und einen erfahrenen
Schlachter beauftragen. „Bei der Weide-
schlachtung haben die Tiere bis zur letz-
ten Minute ihres Lebens Zugang zu ihren
natürlichen Lebensräumen und ihren
Herdenkollegen und sind weniger
gestresst, als wenn sie erst eingefangen
und abtransportiert werden“, erzählen
die Kielweins. Mit Blick auf den nachhal-
tigen Gedanken für alle Angebote ihres
kleinen Regionalvermarktergeschäfts in
der Täferroter Brühlstraße 15 ist ihnen
das wichtig. Eine stimmige Ergänzung zu
den Säften, Gelees, Marmeladen, Soßen
und Beilagen wie Knödel oder Spätzle, die
Irene Kielwein selbst zubereitet. Der
Großteil der Zutaten stamme aus dem
heimischen Garten. Seit zehn Jahren bie-
ten die Kielweins zwischenzeitlich Rind-
und Schweinefleischprodukte aus eigener
Herstellung an. Der Verkaufsraum wurde
jetzt neu gestaltet. Das Geschäft hat jeden
Samstag von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Bür-
germeister Markus Bareis freut sich, dass
in seiner Gemeinde nach und nach immer
mehr von Direktvermarktern angeboten
wird. „Mehr Regionalität geht nicht“, ver-
sichert er.
Aus - vorbei: Die Leinzeller
Murra sagen „good bye“
Leinzell.
Time to say goodbye - so beenden die
legendären Leinzeller Faschingskatzen
ihr Wirken. „Schweren Herzens, aber man
soll ja aufhören, wenn es am schönsten
ist“, sagt Sprechermurr Heike Hilbig auf
Anfrage. Und am schönsten waren sie
eigentlich immer, die lustige Katzenwä-
sche, der geile Murrasturm aufs Rathaus,
der gigantische Murraball im Eventkeller.
Sogar der traurige Abschied im Kreisel
samt Schlüsselrückgabe bei Prickelwasser
und Heringsbrötchen. Verbunden mit der
Vorfreude aufs nächste Mal, wobei sich
die kreativen Gedanken schon überschlu-
gen. All das ist nun erst mal vorbei in
Leinzell.
 KREISREDAKTION
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Rundschlag
VON PIA ECKSTEIN
S-Bahn verändert
Weltliteratur
K ennen Sie bestimmt, dieses grandiose
lyrische Werk: „A rose is a rose is a
rose“. Die Dichterin veränderte damals,
1913 war’s, die Wahrnehmung der Rose
– oder der Sprache? – nachhaltig. Das
Fantastische: Bis heute weiß keiner so
genau, in welche Richtung. Die S-Bahn
entwickelt diese Literatur jetzt auf
bahnbrechende Art weiter. Sie durch-
bricht dabei Grenzen, denn bei der S-
Bahn erfährt die Bedeutung eine un-
glaubliche Metamorphose. Bleibt die
Rose der Gertrude Stein immer rosig,
wird die S-Bahn transformiert. Und
zwar nicht durch Zugabe von Bedeutung,
sondern durch Reduktion! Das ist revo-
lutionär.
Sie wollen endlich Genaueres? Hier ist
das Werk:
Die S-Bahn ist Lotto ist Lotto.
Der tiefe Sinn? Bei Lotto gibt’s für den
Genießer drei Möglichkeiten:
• Ich gewinne gar nichts
• Ich gewinne ein bisschen
• Ich gewinne den Jackpot
Bei der S-Bahn gilt zurzeit*:
• Sie kommt später
• Sie kommt vielleicht
• Sie kommt gar nicht
Die vierte Variante ...
• Sie kommt pünktlich
... wurde von den Künstlern entfernt,
das Sein der S-Bahn dadurch, wie beim
Lotto, auf das Wesentliche reduziert.
Pünktlichkeit war ohnehin eine Aus-
nahme. Da der Teil „Sie kommt pünkt-
lich“ jedoch jenem Element beim Lotto
entspräche, das da lautet: „Ich gewinne
den Jackpot“, bildet die S-Bahn im Ne-
gativen den Zustand der Welt ab.
Die Redaktion fordert, die S-Bahn bei
der Verleihung des nächsten Literatur-
nobelpreises zu bedenken. Am 10. De-
zember wird er verliehen – da muss
doch noch was zu machen sein.
*Siehe Störungshinweise in der VVS-
App inklusive der stets angekündigten
Fahrten plus der Erfahrungen der Pend-
lerinnen und Pendler, die auf den Bahn-
steigen stehen bleiben.
Kompakt
Ehescheidung:
Strategie und Taktik
Rems-Murr.
Ein Pro-Familia-Vortrag beschäftigt sich
mit den Folgen einer gescheiterten Ehe.
Er greift falsche Rechtsauffassungen und
Vorstellungen auf und zeigt Möglichkei-
ten einvernehmlicher Regelungen auf.
Termin: Donnerstag, 9. November, 19
Uhr. Kosten: zehn Euro. Ort: Alter Post-
platz 17 im Familienzentrum KARO.
Anmeldung: waiblingen@profamilia.de.
Neuer Stundenlohn
für Dachdecker
Rems-Murr.
Dachdecker im Rems-Murr-Kreis bekom-
men mehr Geld. Der Stundenlohn für
Gesellen steigt ab Oktober auf 21,12
Euro. Das teilt die Industriegewerkschaft
Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit.
„Damit hat ein Dachdecker am Monats-
ende rund 105 Euro mehr im Portemon-
naie, wenn er Vollzeit arbeitet“, sagt Jür-
gen Ziegler. Der stellvertretende Bezirks-
vorsitzende der IG BAU Nordwürttem-
berg ruft die Beschäftigten dazu auf,
ihren nächsten Lohnzettel zu prüfen.
Insgesamt gibt es im Rems-Murr-Kreis
nach Angaben der Arbeitsagentur 70
Dachdeckerbetriebe mit derzeit rund 520
Beschäftigten.
„Die Latte für den fairen Tariflohn auf
dem Dach ist damit gelegt. Das Lohn-
Plus bekommen alle, die in einem Betrieb
arbeiten, der in der Dachdeckerinnung
ist. Dazu gehört dann natürlich auch,
dass der Dachdecker selbst in der
Gewerkschaft ist“, so Jürgen Ziegler. Für
das kommende Jahr haben die IG BAU
und der Zentralverband des Deutschen
Dachdeckerhandwerks (ZVDH) außer-
dem einen neuen Branchenmindestlohn
vereinbart: „Das Lohn-Minimum soll
dann bei 15,60 Euro pro Stunde liegen.
Rems-Murr-Rundschau
Der Sillenbucher Markt im Stuttgarter Südosten gehört zu den einst von der WGS vermarkteten Immobilien, die Harald Panzers Unternehmen Wohninvest gekauft (und wieder verkauft) hat. Foto: Palmizi
Ein epochaler Wirtschaftskrimi
Der derzeit laufende Prozess gegen Harald Panzer (Wohninvest) ist nur der Vordergrund – im Hintergrund steht ein historischer Immo-Skandal
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
PETER SCHWARZ
Rems-Murr.
Aktuell geht es in diesem Stuttgarter Land-
gerichtsprozess um Harald Panzer und den
Immobilienverwalter E. – im Hintergrund
aber wetterleuchtet ein historischer Skan-
dal: ein Wirtschaftskrimi, der einst die
Republik aufwühlte. Hat Panzer aus einer
Schweinerei, für die er nichts konnte, Jahr-
zehnte später unrechtmäßig Kapital
geschlagen? Oder nicht? Das ist die Frage.
Der Boom
Die Anfänge der WGS
Sie hat die ganze ungeheuerliche Geschich-
te miterlebt, von den Anfängen vor 35 Jah-
ren bis zu den Nachwehen im Heute: Die
Zeugin Annabelle Rützke (Name geändert)
heuerte 1988 als Kundenbetreuerin bei der
Wohnungsbaugesellschaft Stuttgart an.
Damals startete die WGS ein neues
Geschäftsmodell. Es richtete sich nicht an
reiche Leute, sondern an Menschen mit
überschaubarem Einkommen, die nach
einer soliden Anlage fürs Alter suchten:
Kaufe für 30 000 Mark das Stück Anteile an
einem Immobilienfonds der WGS – im
Gegenzug wirst du als Miteigner des Gebäu-
des an den Mieteinnahmen beteiligt.
Das Modell geriet zum rasenden Erfolg.
Einen Fonds um den anderen legte die WGS
auf, am Ende waren es 41 im Gesamtwert
von zwei Milliarden Mark. Hinter jedem
stand ein reales Gebäude: Wohnanlagen,
Gewerbeparks, Seniorenresidenzen.
Die WGS baute ein brutal schlagkräftiges
Vertriebsnetz auf, das – motiviert durch saf-
tige Provisionen – Anteile wie im Fieber
vertickte. Waschkörbeweise sollen die
unterschriebenen Verträge bei der WGS ein-
gegangen sein. Den Treibstoff in den Tank
füllten Sparkassen, Volksbanken und auch
die landeseigene L-Bank: Sie gewährten
Leuten, die nicht genug Erspartes hatten,
um einsteigen zu können, Kredite; und nah-
men dafür Zinsen von acht, neun Prozent.
Mit den Jahren stiegen rund 40 000
Kleinanleger ein. Sie ahnten nicht, welches
Unwetter sich über ihnen zusammenbraute.
Der Crash
Das Ende der WGS
1997 meldete die WGS Insolvenz an. Danach
„ging es bei uns drunter und drüber“, sagt
Annabelle Rützke im Zeugenstand. Als Kun-
denbetreuerin sei sie quasi „das Rathaus“
gewesen, bei dem Anleger anriefen, die
dachten, „jetzt ist alles verloren“.
Es offenbarte sich: Chefetage und Ver-
trieb hatten die Leute mit „abenteuerlichen
Dingen“ geködert – „die Prospektinhalte“,
mit denen für die Fonds geworben wurde,
hauten teils „hinten und vorne nicht hin“.
Eine Immobilie hatte auf dem Papier 13
Stockwerke; und in Wahrheit neun.
Folge: Die Gebäude warfen nicht das Ver-
sprochene ab. Ein Heer von kleinen Leuten
hatte sein sauer Erspartes eingesetzt oder
einen zinsstrotzenden Kredit aufgenommen
– und machte nun Miese statt Rendite.
Die „Immobilienzeitung“ schrieb von
„Ruinenfonds“, der Spiegel von „einer der
größten Immobilienpleiten Deutschlands“,
der WGS-Gründer wurde wegen Betrugs zu
fast sieben Jahren Haft verurteilt.
Nach der Insolvenz der WGS sprang eine
Hausverwaltungsgesellschaft ein, die sich
fortan um die Gebäude kümmerte. 30 bis 40
Leute, darunter Annabelle Rützke, wechsel-
ten von hier nach dort, nebst „lastwagen-
weise Kartons mit Unterlagen von Anle-
gern“. Binnen weniger Monate waren
Gesellschafterversammlungen – oder eher
Krisensitzungen – für 41 Fonds abzuhalten.
Es herrschte „Panik unter den Leuten“, im
„Rathaus“ bei der Kundenbetreuerin hörte
das Telefon nicht auf zu klingeln. Der Frust
der Geprellten „begleitet uns bis heute“.
Immerhin: Die Gebäude, wenngleich
nicht rentabel, gab es wirklich. Dieser
Gegenwert blieb den Anteilseignern. Ein
Hoffnungsschimmer. Ziel der Hausverwal-
tungsgesellschaft war nun: via Vermietung
„das Bestmögliche herauszuholen“.
Notausgang
Verkaufen – egal, wie
In manchen Fällen lief es ganz gut. Viele
Gebäude blieben Sorgenkinder. Um sie
eventuell rentabel zu machen, hätte man
investieren müssen, glaubt Rützke. Aber die
Gesellschafter „waren zurückhaltend“, und
wer will es ihnen verdenken? Sie hatten
Zehntausende versenkt oder ächzten
unterm Kreditzins, waren schwer verunsi-
chert, tief misstrauisch – und jetzt sollten
sie weiteres Geld reinpumpen in der vagen
Hoffnung, dass dann alles besser wird? So
kam es zu Investitionen oft nur dann,
„wenn’s zum Dach reinregnete“.
Noch etwas stand einem geeinten Vorge-
hen im Weg: Manche Anleger hatten gegen
die kreditgebenden Banken geklagt und
recht bekommen, die Geldhäuser mussten
diese Leute auszahlen und selber die Anteile
übernehmen – in Gesellschafterversamm-
lungen saßen fortan neben wütenden Klein-
anlegern Vertreter von Banken, die das Fias-
ko mitangerichtet hatten; inkognito. „Die
wollten sich natürlich nicht outen“ und
erschienen getarnt: „in Jeans“.
In vielen Fonds wuchs der Wunsch, den
Schuppen „so schnell wie möglich zu ver-
kaufen, egal wie“. Die Leute „wollten das
Ein weiterer Prozesstag: Harald Panzer vor dem
Stuttgarter Landgericht. Foto: Palmizi
nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag fort-
führen“, auch wenn sie wussten: Es ging nur
um Schadensbegrenzung. Gesetzt den Fall,
ein Gebäude mit 1000 Anteilseignern ginge
weg für zehn Millionen Euro – dann bliebe
nach Abzug diverser Nebenkosten für jeden
einzelnen Kleinanleger nur eine mittlere bis
höhere vierstellige Summe übrig.
Die Hausverwaltungsgesellschaft und ihr
Geschäftsführer, der nun angeklagte E.,
wurden beauftragt, sich nach Käufern
umzuhören. Eine Leitlinie, sagt Rützke, sei
gewesen: nicht nur den höchstmöglichen
Preis rauszuholen, sondern auch einen
„sicheren“ Deal abzuschließen. „Es war mir
ganz wichtig“, dass „nicht im Nachhinein“
einer, der den Zuschlag bekommen hat,
noch einmal zu feilschen anfängt. Man habe
deshalb beschlossen: Interessenten müssen
nicht nur ein Angebot vorlegen, sondern
auch die Finanzierungsbestätigung einer
Bank und einen Kaufvertragsentwurf ohne
Schlupflöcher für Nachverhandlungen.
Bis hierher hat Harald Panzer mit alldem
nicht das Geringste zu tun. Um 2010 aber
bekam er Wind von den WGS-Gebäuden und
kaufte ein erstes – am Ende soll er fast die
Hälfte der 41 erworben haben für oft zwei-
stellige Millionenbeträge.
Hat er den Anlegern damit eine Last von
den Schultern genommen? Oder sie ein
zweites Mal behumst, indem er die Gebäude
zu billig erstand, weil der Verwalter E. ihm
Vorzugsbehandlung gewährte und andere
Bieter, die bereit waren, mehr zu zahlen,
abblockte? Darum geht es im Prozess.
Die Staatsanwaltschaft hat viele der
Deals untersucht, an den meisten nichts
auszusetzen gefunden, in vier Fällen aber
Anklage erhoben – sie wirft E. Untreue
gegenüber den Anteilseignern und Bestech-
lichkeit vor, Panzer Beihilfe zur Untreue
und Bestechung.
Drei Versionen
Aber welche stimmt?
Wie schwierig die Aufklärung in diesem epi-
schen Verfahren ist, zeigt ein Beispiel.
Im Herbst 2013, sagt der Zeuge Hung
(Name geändert), habe er erfahren, dass ein
Gebäude in Esslingen zum Verkauf stehe,
und ein erstes Angebot eingereicht: über
zehn Millionen Euro. Weil er aber bei Bedarf
noch hochzugehen gedachte, habe er bei
seiner Bank eine Zusage für elf geholt. Und
als ihm im Frühjahr 2014 Annabelle Rützke
am Telefon gesagt habe, es gebe einen wei-
teren Bieter, der mehr als zehn zahle, will
Hung geantwortet haben: Okay, ich erhöhe
auf elf. Rützke habe erwidert: So viel müsse
es nicht sein, die Gegenseite liege drunter.
Er habe das „blauäugig so hingenommen“
und erklärt: Na gut, 10,8; er sei aber bereit,
auf elf zu gehen. Dann war die Gesellschaf-
terversammlung. Danach erfuhr Hung: Ein
Konkurrent – Panzers Firma Wohninvest –
hatte den Zuschlag bekommen; für 10,8.
Wurden die Gesellschafter also um
200 000 Euro gebracht? Hungs Aussage legt
das nahe. Problem: Aus Mail-Korrespon-
denzen ergibt sich ein etwas anderes Bild.
Demnach hat Hung am 14. Juli 2014 eine
Offerte über elf Millionen unterbreitet; als
C1
Nummer 244 – RMR1
Samstag, 21. Oktober 2023
die Hausverwaltung aber am 23. Juli, vor der
entscheidenden Versammlung, nachhakte,
ob das Angebot noch stehe, reduzierte Hung
schriftlich auf 10,8.
Die Zeugin Rützke erzählt es noch mal
anders. Im Lauf der Monate habe Hung wie-
der und wieder angerufen, phasenweise
„zweimal die Woche“, und mal elf Millionen
in Aussicht gestellt, dann wieder zehn. Die
Finanzierungszusage seiner Bank habe
unterm Vorbehalt einer „nochmaligen
Bonitätsprüfung“ gestanden, der mitge-
reichte Kaufvertragsentwurf sei „jenseits
von gut und böse“ gewesen.
Hungs Anwalt habe vorgeschlagen: Die
Hausverwaltung solle selber einen Kaufver-
trag nach ihren Vorstellungen faxen, „dann
würden sie den abtippen“. Am Tag vor der
Gesellschafterversammlung habe der
Anwalt angerufen: Er könne das Fax nicht
abschreiben lassen, seine Sekretärin sei
nicht da. Rützke will gesagt haben: „Okay,
dann tippen Sie mal.“ Am Morgen der Ver-
sammlung habe der Anwalt, der nun offen-
bar tatsächlich selber in die Tasten hackte,
den nächsten „Hilferuf“ abgesetzt: Er könne
eine Passage im Fax nicht entziffern.
Schließlich stand das Paket. Preis: 10,8
Millionen. Hung vereinbarte für den Fall,
dass er den Zuschlag bekommen sollte, mit
der Hausverwaltung auch einen Termin zur
notariellen Beurkundung des Deals; aller-
dings erst für Mitte September.
Derweil, sagt Rützke, habe Panzers Firma
Wohninvest zunächst ein Angebot über 10,1
Millionen eingereicht – und kurz vor der
Versammlung nachgebessert: auf 10,8.
In der Versammlung stimmten die
Gesellschafter einem Verkauf für 10,8 Mil-
lionen zu – und die Hausverwaltung gab
Wohninvest den Zuschlag. Man habe bei
Hung einfach „nicht das absolut gute Gefühl
gehabt“; Wohninvest hingegen habe man
nicht nur bereits gekannt als verlässlichen
Geschäftspartner – das Unternehmen war
auch bereit, den Kaufvertrag noch am sel-
ben Tag zu unterschreiben.
VfB Stuttgart
Warum weiter Zweifel gären
In Annabelle Rützkes Version der Geschich-
te wirkt der Zuschlag für Panzer vernünftig.
Aber auch diese Lesart wirft Fragen auf: Ist
die Zeugin als Mitarbeiterin von E’s Haus-
verwaltungsgesellschaft nicht Partei? Und
weshalb hat Panzer kurz vor knapp sein
Angebot auf 10,8 Millionen hochge-
schraubt? Hatte er einen Tipp bekommen?
Dass Panzer Kontakte zu knüpfen und
gut Wetter zu machen verstand, offenbart
ein Detail. Der Staatsanwalt fragt: Pflegten
E. und Panzer auch „Umgang in der Frei-
zeit“? Antwort Rützke: „Weiß ich nicht.“
Hat sie selber mal Einladungen von Panzer
beziehungsweise Wohninvest erhalten? „Ja,
natürlich. Mal zum Essen. Auch ins Stadi-
on.“ Wie oft war sie aufs Panzerticket beim
VfB Stuttgart? „Schätzungsweise zehnmal.
15-mal? Ich weiß es nicht.“
Wem kann man glauben? In diesem
schier endlos mäandernden Prozess ist auch
vier Monate nach Beginn die Wahrheit wei-
ter von Nebelschwaden umwabert.
C2 Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023, RMR2 Rems-Murr-Rundschau TELEFON 07151 566-275
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Flüchtlinge: Siegfried Lorek sorgt sich „massiv“

Der CDU-Landtagsabgeordnete aus Winnenden fürchtet um den „Zusammenhalt in der Gesellschaft“ angesichts der ständig steigenden Zahl von Geflüchteten
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
ALEXANDER ROTH
Rems-Murr.
Die Zahl der Geflüchteten, die momentan
nach Deutschland kommen, ist hoch. Die
Kommunen ächzen. Die Menschen treibt
das Thema um. Und die Politik? Man müsse
jetzt „schmerzhafte Diskussionen“ darüber
führen, ob man jeden aufnehmen könne, der
an die Grenze komme. Das sagte Dr. Michael
Blume, Beauftragter der Landesregierung
gegen Antisemitismus, am Mittwoch
(18.10.) im Rahmen einer Veranstaltung der
Senioren-Union Fellbach. Der Winnender
CDU-Landtagsabgeordnete Siegfried Lorek
(Wahlkreis Waiblingen) gab dort einen
Überblick zur Situation im Land.
Immer mehr Geflüchtete: Die Lage in
Baden-Württemberg in Zahlen
„Aktuelle Umfragen zeigen, dass die Men-
schen eine andere Asylpolitik wollen“, sagte
Lorek. Laut dem Ende September erschiene-
nen ARD-Deutschlandtrend wird der Blick
der Bevölkerung auf das Thema Migration
kritischer. Eine Mehrheit befürwortete
Maßnahmen zur Begrenzung von Zuwande-
rung: 82 Prozent sprachen sich beispiels-
weise für verstärkte Grenzkontrollen aus.
„Ich mache mir massiv Sorgen um den
Zusammenhalt der Gesellschaft, wenn wei-
ter Flüchtlingsströme kommen“, so Lorek.
Er frage sich, was die Bevölkerung noch aus-
halte. 176 000 Menschen seien 2022 nach
Baden-Württemberg gekommen - „mehr als
2015 und 2016 zusammen“. Mittlerweile
kämen im Schnitt etwa 350 Menschen pro
Tag an, davon etwa 65 aus der Ukraine. Der
Rekord habe Anfang des Monats bei 510
Menschen an einem Tag gelegen. Insgesamt
sind laut Lorek in Baden-Württemberg,
Stand 16. Oktober, im Jahr 2023 bereits
58 500 Geflüchtete angekommen.
Siegfried Lorek: „Müssen alles tun, dass
wir den Zugang reduzieren“
Dass dem Land aktuell überhaupt gelin-
ge, so viele Menschen aufzunehmen, habe
viel mit ehrenamtlichem Engagement zu
tun. Zur Wahrheit gehöre aber auch: „Wenn
mittlerweile Wohnungen angeboten wer-
den, höre ich oft ‚nur für Ukrainer’“. Die
Geflüchteten unterzubringen, werde immer
schwerer. „Die Kommunen sagen: Wir
schaffen das auf Dauer nicht.“ Und dabei
gehe es wohlgemerkt erst mal nur um die
Frage des Wohnraums. „Die Integration
kommt dann erst noch.“
Trotz dieser Schwierigkeiten ist Lorek
überzeugt, dass man es schaffen werde, die
Menschen, die nach Baden-Württemberg
gekommen sind, zu versorgen. Nur dürfe es
nicht in dem Tempo weitergehen. „Wir
müssen alles tun, dass wir den Zugang redu-
zieren“, sagte der CDU-Politiker. Das
schließe auch Rückführungen derer ein, die
keinen Schutz benötigen. „Schutzbedürftige
müssen weiter Schutz bekommen - aber wir
müssen schauen, wie wir ihn bieten.“ Wenn
es nach der CDU geht, heißt das: mehr Sach-
leistungen, weniger Geld.
„Pull-Faktor“ Sozialleistungen?
Was die CDU fordert
Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet
sind, haben aktuell Anspruch auf Bürger-
geld. „Und wir haben mittlerweile in Baden-
Württemberg mehr Ukrainer aufgenommen
als ganz Frankreich.“ Die CDU fordert des-
halb, die Leistungen auch für Flüchtlinge
aus der Ukraine auf das Asylbewerberleis-
Der Winnender CDU-Politiker Siegfried Lorek.
tungsgesetz zu reduzieren. Überhaupt sehe
er das Bürgergeld kritisch, sagt Lorek. „Wir
brauchen mehr Leistungsgerechtigkeit,
nicht nur im Bereich Migration.“ Wer arbei-
te, müsse davon besser leben können.
Siegfried Lorek machte aber auch klar,
wo er die Grenze zieht: „Was ich nicht
machen will, ist, die Menschen so schlecht
zu behandeln, dass sie weiterziehen.“ Vom
„Konzept Salvini“, wie er es in Anlehnung
an den stellvertretenden Ministerpräsiden-
Foto: Palmizi
ten von Italien nennt, halte er nichts. „Was
wir brauchen, ist ein europaweit einheitli-
ches, gesichertes Minimum.“ Die Frage, was
man in welchem Staat an sozialen Leistun-
gen bekomme, beeinflusse aktuell die Ent-
scheidung, wohin Menschen flüchten.
Das ist durchaus umstritten. Die Frank-
furter Allgemeine Sonntagszeitung stellte
kürzlich in einem Artikel die aktuelle For-
schungslage dar. Das Fazit: Eindeutige Bele-
ge, dass der angebliche „Pull-Faktor“ Sozi-
alleistungen existiert, gebe es nicht. Die
sogenannte Princeton-Studie, die das am
Beispiel Dänemark gezeigt haben will, wer-
de von Experten kritisiert und sei nicht aus-
reichend. Andere Faktoren seien im direk-
ten Vergleich nachweislich wichtiger - wie
beispielsweise eine Bleibeperspektive oder
das Sicherheitsgefühl. „Selbst wenn das nur
eine untergeordnete Rolle spielt“, sagte
Lorek, als wir ihn darauf ansprachen, „wir
müssen aktuell alles versuchen.“
Unmut in der Bevölkerung:
Die AfD hat laut Lorek keine Lösungen
Das macht deutlich, wie ernst die CDU die
Lage nimmt. Auf Wahlerfolgen in Bayern
und Hessen, die Lorek „durchaus erfreulich“
findet, kann man sich nicht ausruhen. In
Bayern säßen mittlerweile zwei Parteien
rechts der CDU im Parlament. Dass sich der
CDU-Vorsitzende Friedrich Merz und Kanz-
ler Olaf Scholz jetzt zur Asylpolitik austau-
schen wollen, hält Lorek für sinnvoll.
„Wir müssen die Probleme gemeinsam
lösen“, so Lorek. „Sonst werden nächstes
Jahr in die Parlamente Parteien gewählt, die
auch keine Lösungen haben, aber allen
sagen, was sie nicht wollen.“ Den Vorschlag
der AfD, Kommunen sollen die Flüchtlinge
einfach nicht mehr aufnehmen, hält Lorek
für absurd. „Die Leute sind ja da.“
Wie viele Geflüchtete hält die Gesell-
schaft noch aus? Diese Frage schwebte am
Mittwoch über allem. „Mehr dürfen es auf
Dauer nicht mehr werden, ich glaube, die
Bevölkerung duldet das nicht mehr“, sagte
Siegfried Lorek. Der Protest gegen Unter-
künfte für Geflüchtete nehme zu. „Die
Akzeptanz ist nicht mehr da“, sagte Lorek.
Es gebe bei dieser Thematik ein großes
Potenzial für Hetze.

Das Wetter Im Westen zunehmend sonnig, im Osten anhaltender Regen

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Heute: Im Westen gibt es zunehmend sonnige Ab- :: U ;
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schnitte. Richtung Osten viele Wolken und häufiger Re- @9;3 !"""
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gen, der teils bis zum Abend anhält. Temperaturen von :) U : 1'$#'B6 '
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aus Südwest mit frischen bis starken Böen. CF0D"%? 3#P&)A[#!He
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Wetterdaten: Deutscher Wetterdienst 0&&"O#[N) :" cB@B& :%
/%?P&&B"O[#@ )" ?B*!B# )$ Nord- und Ostseeküste: Meist bedeckt, Benelux, Nordfrankreich: Häufig Regen,
[&!B# < < O*" : 9 O*" FF FE O*" F> F= O*" F; F: O*" EG MOB# EG
.P*#% (; ?B*!B# )" Regenfälle, 11 bis 15 Grad. 14 bis 16 Grad.
.%$B&?P@B& :; Y%()*@ :( Alpensüdseite: Es wird überall regne- Südfrankreich: Wolkig, Bordeaux Schau-
-%NP#&% :% OBCBN)! :$ risch bei 16 bis 21 Grad. er, 16 bis 21 Grad.
6TUU0 NU2 ETU2 -%" 7&@B(B" )% ?B*!B# )(
,PCB*#P )' bN?P[B# )' Österreich, Schweiz: Heiter bis wolkig, Israel, Ägypten: Sonnig bis heiter und nie-
6TUUO[, ETUO[, M*0UPO[, 10OO0QQ0XTQ20 70,*TU 6ONOO,[QO ;8=E `?# F=8F: `?# ,P*(P&C :" Y%()*@ :" Zürich Regen, Tageshöchstwerte 15 bis derschlagsfrei, von 29 bis 34 Grad.
F:8E> `?# EE8=< `?# ,P((%#NP )( ?B*!B# )' 25 Grad.
:% :$ :$ 50VS0Q[ONQ0U [V ):< 9XOTZ0Q ,P#"B*((B :# ?B*!B# :" Mallorca, Ibiza: Auf beiden Inseln wird es
; D : 1RN?"!YB#!8 EFK9L 5 *' /P?# F9:9 ETU2S+[P0U ,*P'* )" ?B*!B# )" Südskandinavien: Regenfälle, Oslo heiter, Tageshöchstwerte bis 23 Grad.
a*BA"!YB#!8 JFK=L 5 *' /P?# EGFG +BY ]%#) :% Y%()*@ :( Schnee, Temperaturen von 3 bis 10 Grad. Madeira, Kanarische Inseln: Etwas be-
EEIFGI E:IFGI =IFFI FDIFFI dB)*&@ ): "%&&*@ )(
wölkt, Madeira Schauer, 24 bis 27 Grad.
Wetterlage: Mit südlicher Strömung fließt d#P@ ); cB@B& :$ Großbritannien, Irland: Wechselnd bis
10QO0 2B"!B#& c?%C%" )% ?B*!B# )% stark bewölkt, verbreitet gibt es Regen- Tunesien, Marokko: Wolkig, teils heiter,
milde Luft in die Region ein.
c*'*&* )& ?B*!B# )( fälle, Temperaturen 9 bis 15 Grad. Tanger Regen, Werte 22 bis 31 Grad.
Aussichten: Morgen eine Mischung aus Son- 50VS0Q[ONQ0U 70,*TU 6ONOO,[QO c*% CB /P&B*#% )' OBCBN)! )%
4VB0WO2[O0U 2B"!B#&K F= `?# $(0--0' %!&3 Italien, Malta: Bedeckt, Regen, Schauer Slowenien, Kroatien: Bedeckt, viel Re-
ne und Quellwolken. Trocken. Montag erst ,PXI O*" F< `?# 17,1 bP(VO[#@ :" cB@B& :$
,*&I &PN?!"8 12,6 L0*UPO[NZ D9 9@TU und Gewitter, Temperaturen von 19 bis gen, 21 bis 26 Grad.
heiter, dann mittelhohe Wolkenfelder. bP& 3#P&N*"N% :& Y%()*@ :$
b![!!@P#! 7'+BN)P#!%# 17 21 41 b!%N)?%(' % OBCBN)! # 28 Grad.
D*020QPY+W[, 70,*TU 6ONOO,[QO b![!!@P#!J6PC 5P&&I 15 15 56 bWC&BW )% ?B*!B# )# Spanien, Portugal: Heiter, La Coruna
E00Q0PO0VS0Q[ONQ0U
Biowetter: Erhöhte Leistungsfähigkeit. 6,6 6B#&?P["B& 15 10 62 aB( 7Z*Z (: "%&&*@ () Schauer, Tageshöchstwerte von 17 bis 24 +%#C"BB 16 bis 17 Grad
Bei Bluthochdruck sind jedoch Kreislauf- 2S#!#*&@B& 10 5 74 a%)*% )) ?B*!B# :" e"!"BB 15 bis 17 Grad
Grad.
beschwerden möglich. 80,0WPO?U20 -[CY*@"O[#@ 13 15 40 a[&*" )# Y%()*@ )" ^B"!(I ,*!!B('BB# 22 bis 26 Grad
.%&"!P&V 315 .P#("#[?B 367 aMO*&@B& 16 13 - _B&BC*@ ): ?B*!B# ); Griechenland, Türkei, Zypern: Heiter T"!(I ,*!!B('BB# 24 bis 27 Grad
Pollenflug: Es besteht keine Belastung ,P&&?B*' 145 .P[O 76 KQ0U@B0QO0 "1/0),.**0- #*(+20+,.**0- _B#%&P :" ?B*!B# ); bis sonnig, Zypern heiter, trocken, Tages- bN?YP#VB" ,BB# 21 bis 23 Grad
durch Pollenflug mehr. d(%N?*&@B& 156 2[&CB("?B*' 219 50 200 180 \M#*N? :' Y%()*@ :% höchstwerte 25 bis 30 Grad. .P&P#*"N?B 0&"B(& 23 bis 25 Grad

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Sitz nach hinten versetzt werden und bringt ein Maximum an Armteil-
Sitztiefe. (ohne Mehrpreis) verstellung1)

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Holzrahmen in Eiche geölt möglich. (gegen Mehrpreis)

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Seitenteile können auch mit Funktion gewählt werden und
sind dann verstellbar. (gegen Mehrpreis)
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MP-42-23 Seite 02 */**Erklärung siehe Seite 04

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Rückenteil- Die Armlehnen sind durch Rasterbeschlag, der verschiedene
verstellung Positionen ermöglicht, manuell verstellbar. (ohne Mehrpreis)

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schwarz oder chrom. (ohne Mehrpreis)
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2 SITZHÖHEN 43 cm oder 45 cm. Entscheiden Sie sich motorische
einfach für Ihre passende Höhe durch verschieden hohe Füße! Verstellung3)
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SITZTIEFENVERSTELLUNG Durch leichtes Anheben
verstellung2)
und Vorziehen des Rückenpolsters gestalten Sie eine alternative
Sitztiefe mit angenehmer Liegefläche. In ausgewählten Typen
möglich. (gegen Mehrpreis)

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bis zur Relaxposition verstellt werden, dabei fährt die Sitzfläche
nach vorn und der Rücken neigt sich. (gegen Mehrpreis)

STOFF- UND LEDERBEZÜGE Die umfangreiche

Palette lässt keine Wünsche offen. Viele Stoffe und Leder in Optional
unterschiedlicher Struktur und Farbgebung stehen zur Auswahl. Sitztiefen-
(gegen Mehrpreis) verstellung1)

Funktion Funktion Funktion motorische Verstellung3)

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Einzeln verstellbare Kopfpolster mit Rasterfunktion bieten
optionalen Hochlehnkomfort. (ohne Mehrpreis)

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Nach vorn ausziehbare Sitzfläche – Verstellung durch 1 E-Motor.
Auslösung erfolgt über Berührungssensoren. (gegen Mehrpreis)

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gestattet werden. (gegen Mehrpreis)

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Sofa, in Leder, ca. 188 cmbreit.
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verstellung3) Verstellung von Rücken und Fußteil – immer in Verbindung mit einer
Kopfteilverstellung! (gegen Mehrpreis)

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Relaxfunktion1) Kopfteilverstellung2) Armteilverstellung3)
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Der Weinbau: Jetzt Wahlkampf-Thema?

Rund ein Jahr ist es her, dass die Sorge um den Fortbestand des Weinbaus den Rems-Murr-Kreis erschütterte, dann war es lange still – bis es jetzt wieder umso lauter wird
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
PIA ECKSTEIN

Rems-Murr.
Jochen Haußmann, FDP-Landtagsabgeord-
neter aus dem Rems-Murr-Kreis, fasst, was
sich gerade zusammenbraut, perfekt
zusammen: Das „Ganze“ – gemeint ist die
seit Herbst 2022 geführte Diskussion um die
EU-Pflanzenschutzrichtlinie (SUR), die
Stichwörter lauteten „Tod des Weinbaus“
oder „Enteignung“ – habe „das Zeug zu
einem Wahlkampf-Thema“. Und legt gleich
vor. Die Rems-Murr-CDU ist mit dabei. Nur
bei den Grünen ist es auffällig still. Was ist
los zwischen den Reben und in der Politik?

Die heiße Debatte kühlte mit der Zeit ab –

um jetzt wieder hochzukochen
Zwei Daten vorab, die zur Einordnung jener
Debatte wichtig sind, die von zuletzt leicht
vor sich hinsimmernd und kritisch beobach-
tet aktuell wieder hochkocht zu blasenwer-
fend und topfdeckelklappernd:
_ Voraussichtlich am 9. Juni 2024 sind in
Baden-Württemberg und damit auch im
Rems-Murr-Kreis Kommunalwahlen.
Gewählt werden die jeweiligen Gemein-
deräte, der neue Kreistag und die Vertre-
ter, die den Kreis im Regionalparlament
vertreten.
_ Am selben Tag werden auch die Europa-
Wahlen abgehalten.
_ Am 17. November 2022 hatten die beiden
CDU-Landtagsabgeordneten Christian
Gehring und Siegfried Lorek sowie die
CDU-Bundestagsabgeordnete Christina
Stumpp, alle aus dem Rems-Murr-Kreis,
zum Weinbaugipfel nach Beutelsbach
geladen und im Nachgang die „Wein-
städter Erklärung“ verfasst, die eine Viel-
zahl der hiesigen Wengerter und poli-
tisch Tätigen unterschrieben hatten. Die
Weinstädter Erklärung ging unter ande-
rem an die Präsidentin der Europäischen
Kommission Ursula von der Leyen und an
den Bundesminister für Ernährung und
Landwirtschaft Cem Özdemir.
Das Engagement der Rems-Murr-CDU, der
damals ausgesprochen gut besuchte Wein-
bau-Gipfel und die Weinstädter Erklärung
lösten weiteres Engagement von Politikern
anderer Parteien aus: SPD, FDP, Grüne
informierten sich über die Probleme im
Weinbau und die Folgen, die die geplante
EU-Pflanzenschutzrichtlinie auslösen wür-
de, wenn sie, wie geplant, umgesetzt würde.
Politiker aller genannten Parteien nutzten
ihre Verbindungen zu Landes-, Bundes- und
EU-Parlamentsmitgliedern, um die Sorgen
und Einwände der Wengerter und die
besonderen Naturschutz-Gegebenheiten im
Die Wengerter im Rems-Murr-Kreis sind mit der Lese durch – jetzt geht’s politisch wieder rund im Weinbau.
Rems-Murr-Kreis – Stichwort „Land-
schaftsschutzgebiet“ – weiterzutragen.
Bis ins Frühjahr 2023 hielt der Aufruhr
um die Zukunft des Weinbaus an, dann wur-
de es in der Öffentlichkeit wieder still.
Bis jetzt. Seit Anfang Oktober rücken die
Wengerter wieder ins Bewusstsein. Nicht
nur, weil sie in ihren Weinbergen bei der
Lese waren. Sondern auch, weil – jetzt fol-
gen das dritte, vierte und fünfte wichtige
Datum im Zusammenhang mit der Wein-
bau-Debatte:
_ Am 9. Oktober bezog der EU-Landwirt-
schaftsausschuss (AGRI) Stellung zur
geplanten Pflanzenschutzrichtlinie
(SUR) – was eher nur von Betroffenen
und daher Interessierten wahrgenom-
men worden war.
_ Am 24. Oktober wird der Umweltaus-
schuss des Europäischen Parlaments
(ENVI) über die Pflanzenschutzrichtlinie
abstimmen. Das dürfte schon öffentlich-
keitswirksamer werden, schließlich sitzt
dem Ausschuss die bekannte Fernsehkö-
chin und Grünen-Politikerin Sarah Wie-
ner vor.
_ Im November dann soll sich das EU-Par-
lament zur geplanten Verordnung posi-
tionieren, damit anschließend soge-
nannte „Trilog-Verhandlungen“ zwi-
schen EU-Kommission, EU-Ministerrat
und EU-Parlament beginnen können. Zur
Gesetzgebung kommt es vermutlich erst
nach der Europa-Wahl.
Nur das Zusammentreffen der Vor-Wahl-
Zeit und der Abstimmungen zur Pflanzen-
schutzrichtlinie erklärt die scharfe Muniti-
on, mit der plötzlich wieder geschossen
wird. Denn eigentlich waren die verschiede-
nen demokratischen Parteien sich im Laufe
der Diskussionen Ende 2022 und Anfang
2023 in vielen Bereichen recht nah. Sogar
einig war man sich: Landschaftsschutzge-
biete – eine deutsche Besonderheit zum
Schutz von meistenteils Kulturlandschaften
– müssen aus den strengen Pflanzenschutz-
richtlinien herausgenommen werden. Denn
sonst wären in Deutschland tatsächlich vie-
le landwirtschaftliche Betriebe verloren.
Und im Rems-Murr-Kreis könnten 800 von
1200 Hektar Weinanbaufläche nicht mehr
bearbeitet werden.
FDP und CDU greifen
Cem Özdemir an
Dennoch halten sich Jochen Haußmann,
Julia Goll, beide FDP-Landtagsmitglieder,
und Stephan Seiter, FDP-Bundestagsmit-
glied, jetzt nicht mehr zurück: „Die EU-Grü-
nen arbeiten unverdrossen am Untergang
des Remstal-Weinbaus“ verkünden sie in
einer Pressemitteilung. Julia Goll sieht ein
wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung
der Europa-Wahl „angesichts der vielfälti-
gen Verbotsinitiativen, die aus der EU auf
die nationale Ebene durchschlagen“.
Christian Gehring, Siegfried Lorek und
Christina Stumpp nehmen sich den grünen
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özde-
mir vor. Mitte September hatten sie ihm ein
Schreiben zum Dilemma bezüglich des
Weinbaus und der Pflanzenschutzrichtlinie
geschickt. Sie hätten, so schreiben sie Mitte
Oktober an die Wengerter aus dem Rems-
Murr-Kreis, „keine Antwort aus Berlin
erhalten“. Das zeige, „wie wenig Bedeutung
Minister Özdemir diesem Thema zumisst“.
Ralf Nentwich, Grüne, ist
„sehr wütend“ auf die CDU
Seltsamerweise war’s bei den Grünen, trotz
EU-Abstimmungen, angehendem Wahl-
kampf und Weinlese, ohrenbetäubend still.
Auf Nachfrage erklärt nun allerdings Ralf
Nentwich, Landtagsabgeordneter der Grü-
nen: „Ich bin sehr wütend.“ Die CDU versu-
che aktuell, sich als Anwalt der Winzerin-
nen und Winzer zu inszenieren. Nentwich
sagt auch, er sei „irritiert“, denn die Grünen
hätten gemeinsam mit CDU und FDP „von
Anfang an eine gemeinsame und sehr klare
Linie gegenüber der EU-Kommission“ ein-
genommen. Nentwich erinnert an eine Bun-
destagsrede Özdemirs Ende Juni, in der der
Minister erklärte: „Was das Handwerk, die
praktische Umsetzung angeht, haben wir
massive Kritik. Ich denke da beispielsweise
Symbolfoto: Palmizi
an die Definition sogenannter sensibler
Gebiete.“ Und: „Unsere Position ist: Schüt-
zen und Nutzen gehören zusammen, das ist
kein Gegensatz.“
Nentwich weist darauf hin, dass es die
Präsidentin der EU-Kommission Ursula von
der Leyen (CDU) gewesen sei, die in ihrer
Behörde einen „handwerklich schlechten
Vorschlag“ habe ausarbeiten lassen. Eine
Einschätzung, die die drei hier schon mehr-
fach genannten FDP-Politiker im Übrigen
teilen. Und in noch einem Punkt sind sich
der Grüne Nentwich und die drei FDP-Mit-
glieder einig: Sie bezweifeln, dass die EU-
Pflanzenschutzrichtlinie vor der Europa-
Wahl überhaupt noch Gesetz werden wird.
Für die FDP eine „gute Nachricht“.
Die Meinung der AfD zur
Pflanzenschutzrichtlinie ist nicht bekannt
Die AfD hat sich in der Debatte zur Pflan-
zenschutzrichtlinie noch nicht geäußert.
Einer Wahlprognose der Landeszentrale für
politische Bildung nach (Stand 31. Juli) wird
die Fraktion Identität und Demokratie ID,
der die AfD angehört, mit 77 Sitzen im neu-
en EU-Parlament fünftstärkste Kraft. Soll-
ten die derzeit fraktionslosen ungarischen
Fidesz-Abgeordneten nach der Wahl der ID
beitreten, könnte die Fraktion sogar auf
rund 90 Sitze kommen, schreibt das Han-
delsblatt. Dann wäre die ID die drittstärkste
Fraktion.

Nach Räumung des

Bahnhofs: Tätersuche dein-deutschland-ticket.de

Wer ist der Mann, der in Waiblingen den Polizei-Einsatz auslöste?

VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
ALEXANDER ROTH
Waiblingen.
Nach der Sperrung und Räumung des Bahn-
hofs in Waiblingen am Donnerstagabend,
19. Oktober, hat die Polizei Ermittlungen
eingeleitet. Im Zentrum steht die Frage:
Wer ist die Person, die über eine Notrufsäu-
le am Bahnhof den Polizei-Einsatz auslöste?
Und was hat sie genau gesagt?
Entwarnung: Nichts Gefährliches gefunden
Zur Erinnerung: Polizeikräfte hatten am
Donnerstag gegen 18 Uhr den Bahnhof
gesperrt, Bus- und Zugverkehr wurden ein-
gestellt. Es seien Hinweise über eine mögli-
che Gefährdungslage eingegangen, teilte
„Hinweis“, der all dieses Chaos verursachte?
Der Anruf kam über eine Notrufsäule
Nach aktuellem Ermittlungsstand hat eine
noch unbekannte Person gegen 17.30 Uhr
eine Notrufsäule am Bahnhof Waiblingen
benutzt. Darüber habe die Person laut einer
Sprecherin der Bundespolizei „etwas kund-
getan“, das dazu führte, dass die Polizei von
einer möglichen Gefährdungslage ausgehen
musste.
Ein „Hinweis“ im Sinne einer hilfreichen
Information sei das nicht gewesen. Die Per-
son habe vielmehr selbst „die mögliche
Gefährdungslage ins Leben gerufen“, so die
Sprecherin. Genauere Angaben über den
Inhalt des Anrufs machte sie nicht. „Dem
mussten wir ernsthaft nachgehen.“ Bei der

eine Sprecherin der Bundespolizei noch am
Abend mit. Nachdem Polizisten das Gelände
durchsucht hatten, wurde gegen 19 Uhr Ent-
Mit Freunden?
Durchsuchung des Geländes habe sich aber
herausgestellt, dass zu keinem Zeitpunkt
eine Gefahr für die Bevölkerung bestand, so
Für nur:

49€
warnung gegeben. Aber was war das für ein die Sprecherin am Freitagnachmittag, 20.
Oktober.

Bundespolizei spricht von „Täter“

Nach einem Notruf musste die Polizei am Don-
nerstagabend den Waiblinger Bahnhof sperren.
Foto: Büttner
Zum „Täter“, wie die Sprecherin die Person
nennt, ist noch wenig bekannt. „Es war ver-
mutlich eine männliche Person, so hörte es
sich jedenfalls an“, sagte sie gegenüber
D-Ticket.
unserer Redaktion. Die Person habe gebro-
chen Deutsch gesprochen. Eine Personen-
beschreibung liege aktuell nicht vor, es sei
aber ein erster Zeugenhinweis eingegangen, Dein täglicher Begleiter in der Region: einfacher, günstiger,
dem man nun nachgehen werde.
grenzenlos. Jetzt online per VVS-App kaufen und mit
Info TicketPlus exklusive Vorteile wie die Mitnahmemöglichkeit
Wer am Donnerstagabend etwas gesehen hat, das im VVS-Gebiet dazubuchen.
zur Aufklärung beitragen könnte, erreicht die Bun-
despolizeiinspektion Stuttgart unter der Telefon-
nummer 07 11/8 70 35-0.
Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023 Kultur

Dem John-Cranko-Geheimnis auf der Spur

Er wusste zu begeistern: Tänzer, Zuschauer, Politiker. Als privater Mensch litt er oft unter Ängsten. Seine Werke fesseln das Publikum bis heute.
Zum 50. Todestag des längst legendären Choreografen präsentiert das Stuttgarter Ballett ein Buch, das mehr erklärt als je zuvor.
Von Tim Schleider ler und Chef auch der private, deshalb auch
der homosexuelle John Cranko erkennbar

Murot geht STUTTGART. Manche Dinge kann man ge-

trost erwarten. Zum Beispiel dies: kein Jubi-
wird. Dieter Graefe war der Privatsekretär
des Choreografen, sein engster Mitarbeiter;

aufs Ganze
Absolut sehenswert: „Murot und das
Paradies“ mit Ulrich Tukur. Nicht nur
wegen der großartigen Darsteller.
Von Tom Hörner
WIESBADEN. Dass dieser Murot (Ulrich Tu-
kur) mit sich und dem Leben hadert, ist so
neu nicht. Insofern ist es auch nicht verwun-
derlich, wenn der LKA-Ermittler zu Beginn
von „Murot und das Paradies“ auf der Couch
eines Analytikers (Martin Wuttke) liegt und
über sich, den Sinn des Lebens und das Glück
sinniert. Blöd nur, dass er in der Zeit des
Sich-Öffnens gestört wird.
In einem Luxusapartment wurde eine to-
te Frau gefunden. Murot wurmt das, nicht
läums- oder Gedenkjahr ohne Jubiläums-
oder Gedenkschrift. Was allerdings an die-
sem Wochenende das Stuttgarter Ballett
zum 50. Todestag seines Begründers John
Cranko präsentiert, geht weit über das Er-
wartbare hinaus: Der im Berliner Henschel-
Verlag erscheinende Band „John Cranko –
Tanzvisionär“ ist alles andere als eine Fest-
schrift-Pflichtübung, sondern Rückblick, Bi-
lanz und Ausblick zugleich, und noch dazu
beim Durchblättern der reinste Augen-
schmaus. Kurzum: Er ist eine Wucht.
Eine Wucht übrigens schon im rein physi-
kalischen Sinn: Fast zwei Kilo zeigt die Kü-
chenwaage, wenn man das fest gebundene
Buch darauf prüft; bestes Papier, schönster
Satz, großzügiges Layout. Aber erst der In-
halt! Im Kern bieten die 288 großformatigen
Seiten Erinnerungen von Weggefährten
John Crankos, geboren 1927 in Südafrika,
1961 berufen zum Ballettdirektor am
Reid Anderson einer seiner Tänzer. Graefe
und Anderson lebten einige Zeit als Paar zu-
sammen mit Cranko in einem der Kavaliers-
häuschen auf der Solitude. Niemand anders
hat den Künstler vermutlich privater erlebt;
sie beschreiben (ihr überaus erfrischender
Text ist erst im Juni vergangenen Jahres ent-
standen) einen Menschen, der in seinen gu-
ten Phasen vor Ideen, Offenheit, Kreativität,
Charme und Charisma nur so strotzte, in
schlechten aber geplagt und getrieben wur-
de von Selbstzweifeln,
Versagensängsten, Ein- Ein schreck-
samkeit, Depression. liches Erleb-
Und noch bewegender nis aus seiner
ist das Kapitel von und
über Dirk Ottenbacher,
Kindheit
dem offenbar einzigen in Südafrika
Der Schreibtisch ist voll: John Cranko daheim Mann, mit dem Cranko ließ ihn nie
Ende der 1960er Jahre mehr los.
eine längere, also feste

Fotos: Dt. Theater Museum/Madeleine Krause, Roy Round

Winkler-Betzendahl,
nur, weil die Sitzung, also eigentlich Stuttgarter Staatstheater, 1973 mit 45 Beziehung hatte. Angela Reinhardt konnte
Liegung, unterbrochen wird, sondern auch, Jahren auf dem Rückflug von einem Gast- Ottenbacher 2014 im Ausland ausfindig
weil die Frau dem ersten Anschein nach spiel in den USA verstorben. machen und befragen; von ihm lesen und

nicht ermordet wurde. Womöglich hat da ein
junger Polizist etwas übereifrig reagiert.
„Dann sagen sie dem jungen Kollegen, dass
ich kein Leichenbeschauer bin, sondern
Hauptkommissar beim LKA“, raunzt Murot
seine Kollegin Wächter (Barbara Philipp) an
– und rast zurück auf die Couch.
Dabei sollten wir es mit der Inhaltsbe-
schreibung dieses „Tatort“ belassen, der sich
in der ersten halben Stunde wie ein zwar her-
vorragend gemachter, aber eben recht nor-
maler Thriller anfühlt – und dann doch eine
Wendung nimmt, wie es offenbar nur in
einem Murot-„Tatort“ möglich ist. Wir be-
haupten jetzt mal: Besser ist man an einem
Sonntagabend nie unterhalten worden. Das
ist nicht nur den Darstellern dieses bis in die
Nebenrollen hervorragend besetzten Krimis
zu verdanken. Sondern vor allem der Regie
und dem Drehbuch von Florian Gallenber-
ger. Selbst wenn man nach knapp neunzig
Minuten meint, es geschafft zu haben, hat
Gallenberger noch eine Pointe auf Lager.
Die Tote ist verdurstet, obwohl ihr Körper,
wie sich bei der Leichenschau ergibt, beim
Ableben im Wasser lag. Mehr soll wirklich
nicht verraten werden, außer dass Murot bei
der Suche nach den Tätern und dem Sinn des
Lebens dieses Mal wirklich aufs Ganze geht.
→ Tatort: Murot und das Paradies.
Sonntag, 20.15 Uhr, ARD
Stuttgarter Ballett/Helga
Nun könnte man glauben, die Wegge- erfahren wir etwa, warum Cranko als er-
fährten Crankos wie Marcia Haydée, Bir- folgreicher Künstler nie wieder in seine
git Keil, Egon Madsen oder Ray Barra hät- (damals rassistische) südafrikanische Hei-
ten auch sonst schon des Öfteren das Pu- mat zurückkehrte: Als Kind musste er in
blikum an ihren Erinnerungen teilhaben den Ferien in Rhodesien zusehen, wie ein
lassen. Doch in diesem Band findet sich schwarzer Arbeiter von einem weißen Far-
viel mehr als jenes „John war ein ganz be- mer ausgepeitscht wurde und wohl sogar zu
sonderer Mensch“ oder „John hatte ein Tode kam. „Das hat ihn sein ganzes Leben
unglaubliches Gespür für Tänzer“, was lang belastet.“
man vielleicht von an- Nein, eine unabhängige, eine neutrale,
Er machte deren Gelegenheiten eine gar kulturwissenschaftliche Einord-
in kurzer Zeit her noch im Ohr hat. Es nung oder Bewertung der Tanzära John
aus dem finden sich sorgfältig Crankos ist all das nicht. Dafür mangelt es
Millan
aufbereitete, lange Ge- Cranko, Egon Madsen, Kenneth Mac So sah Cranko in den 1950er Jah allen Beteiligten an Distanz. Aber es ist auf
Tanzstädtle sprächsaufzeichnun- und Marcia Hay dée (von link s) ren in seine Art neben aller Cranko-Würdigung
Stuttgart Lon don aus.
gen, die über Jahre hin- auch eine Erklärung für den bis heute anhal-
eine Ballett- weg erarbeitet wurden ses Systems in einem Essay präzise zu- tenden künstlerischen Erfolg des Stuttgarter
Metropole. von den Tanzfachfrauen sammenfassen kann: Es besteht zum Bei- wissheit, dass eine Kompanie weniger lernt Balletts und dessen feste Verankerung in der
Julia Lutzeyer, Angela spiel aus einem unerschöpflichen Aufbau- von eingekauften Stars,die ihnen hier und da Gunst; nein: der Liebe des Publikums. Es
Reinhardt und Petra Olschowski; Letztere ist und Gestaltungswillen. Aus dem Wunsch, mal vor die Nase gesetzt werden, sondern geht in der Kompanie bis heute um die Kon-
bekanntlich in der Zwischenzeit zur Ministe- die Kompanie immer als Ganzes und in je- viel mehr aus der Arbeit und Erfahrung mit- zentration auf die Tänzerpersönlichkeiten,
rin des Landes avanciert. dem Einzelnen zu denken, vor allem aber in einander.Und es ist die Größe des Chefs,dass um die Pluralität der Stile und bei aller Pflege
In der Summe ergeben die 18 Aufzeich- der Fähigkeit, sie tatsächlich auch so zu se- bei allem Streben nach künstlerischer Ver- des Erbes die Offenheit für das Junge, das
nungen (Erinnerungstext Nr. 19 hat Ham- hen. Aus der Lust, mit klarem Konzept in ein wirklichung nur eine Pluralität vieler Stile Neue. Rückblick, Bilanz, Ausblick: Treffer.
burgs Ballettchef John Neumeier selbst ver- neues künstlerisches Projekt, in eine neue den Horizont offen hält. Ach, es gibt teuer zu
fasst) darum ein starkes Bild vom berühmten Choreografie zu gehen, sich dann aber auch bezahlende Unternehmensberater, die in → John Cranko – Tanzvisio-
und manchmal auch ein wenig mythenum- von jeder guten Idee eines Tänzers bei den Krisenzeiten darbenden Firmen all diese när. Projektleitung: Vivien
kränzten „Erfolgssystem Cranko“, das aus Proben vorbehaltlos begeistern zu lassen. Leitsätze in schrecklichster Ratgeber-Spra- Arnold. Henschel-Verlag, Ber-
dem Tanzstädtle Stuttgart in den 1960er Jah- Es ist die Überzeugung, dass mindestens che als Erfolgsrezept für eine lichte Zukunft lin. 288 Seiten, 49 Euro. Buch-
ren innerhalb weniger Jahre eine Ballettme- so wichtig wie die technischen Fähigkeiten verkaufen. Cranko hat’s einfach gemacht. präsentation am 22. 10., 13.30
tropole von Weltruf machte. Sodass die Mit- eines jungen Tänzers die Bildung und Förde- Bewegend wird der Band über den „Tanz- Uhr im Opernhaus . Eintritt
autorin Angela Reinhardt das Vielerlei die- rung seiner Persönlichkeit sind.Es ist die Ge- visionär“aber dann,wenn neben dem Künst- frei; es gibt Rest-Platzkarten.

Gerhard Richter seit

20 Jahren Spitze
KÖLN. Der deutsche Maler Gerhard Richter
(91) wird im Ranking „Kunstkompass“ wei-
ter als weltweit wichtigster Künstler geführt.
Seit 20 Jahren behauptet der Wahl-Kölner
die Spitzenposition.
Auch die nächsten Ränge sind unverän-
dert: Auf Platz zwei bleibt der US-Konzept-
künstler Bruce Nauman (81), dahinter folgen
die beiden Deutschen Georg Baselitz (85)
und Rosemarie Trockel (70).Platz fünf belegt
die US-Künstlerin und Fotografin Cindy
Sherman (69). dpa
80. Geburtstag
Catherine Deneuve,
französische Filmdiva
Als rätselhafte Schönheit
betrat Catherine Deneu-
ve die französische Film-
bühne. Mit mädchenhaf-
Foto: AFP/Loic Venance
Neue Allianz von Kunst und Geburtstagsständchen
Wissenschaft? Das Stuttgarter Kammerorchester begeistert mit Werken
des 20. Jahrhunderts – und mit Alexander Melnikov.
Kunsttipps Stuttgart zeigt Flagge bei der Art Cologne – und spürt dem
Von Susanne Benda len Walzer, beim Phlegmatiker reduziert
Doppel Kunst und Wissenschaft nach. Hindemith das Orchester auf Streichquar-
STUTTGART. Am Ende hält der Saal den Atem tett oder -quintett und Klavier, und der Cho-
Von Nikolai B. Forstbauer an. Thomas Zehetmair am Pult hat die Arme leriker sorgt schließlich für einen wilden
gesenkt, die Musiker des Stuttgarter Kam- Ausklang, bei dem der Pianist auch mal rich-
STUTTGART. Adolf Hölzel nutzte einst wis- merorchesters ihre Bögen. Die Stille vor dem tig Pranke zeigen darf.
senschaftliche Methoden, jetzt hoffen Wirt- Beifall im Mozartsaal sagt alles aus über Bernd Alois Zimmermanns Konzert für
schaft und Wissenschaft auch auf die Kunst einen Abend, der das Publikum spürbar ge- Streichorchester, eine eigene Bearbeitung
als Innovationstreiber – auch und gerade in packt hat. Und das trotz eines Programms, seines Streichtrios, entstand in derselben
der Region Stuttgart. das ausschließlich wenig gespielte Werke Zeit und zeigt schon den jungen Komponis-
des 20. Jahrhunderts enthielt. Vielleicht ten als Liebhaber der Collage. Die fällt hier
Hölzels Weg in die Avantgarde auch gerade deswegen? sehr spielerisch aus. Thomas Zehetmair als
Wie entwickelte Adolf Hölzel (1853–1934) Im Zentrum standen ein Komponist, der Dirigent hält die aneinandergeschnittenen
„den Durchbruch aus dem Naturalismus des oft als spröde gilt, und ein Pianist, der, ob- Formteile mit präziser Zeichengebung zu-
19. Jahrhundert hin zu einer avantgardisti- wohl er virtuos spielt, kein Virtuose ist, son- sammen. Das Kammerorchester wirft sich
schen Malerei von außergewöhnlicher dern ein musizierender Netzwerker. Mit gu- mit sicht-,hör-und spürbarer Lust mitten hi-
Formradikalität und hochsensibler, faszinie- tem Grund hat Alexander Melnikov in der nein in die Kontraste der Musik.
render Farbharmonie“? Dieser Frage geht an Stephan Zirwes, Wasser Foto: SZ/Stephan Zirwes Kammermusik seine Heimat gefunden, und Von der Emphase der Interpreten lebt
diesem Sonntag in der Staatsgalerie (Metz- so spielte er am Donnerstag auch Paul Hin- auch Alfred Schnittkes Klaviertrio von 1985,
ler-Saal) Regine Nothacker nach. Beginn ist Kunstmesse Art Cologne, wichtigstes Forum demiths Thema mit vier Variationen für Kla- hier in der Streichorchester-Fassung des
um 11 Uhr. „Über viele Wege bin ich gegan- dieser Art in Deutschland, wird von 16. bis vier und Streichorchester: stets mit wachem Bratschers Yuri Bashmet. Das Werk ist nicht
gen“ ist der Vortrag im Rahmen des diesjäh- 19. November ein Trio. Erstmals ist neben Blick auf die Musiker, die sein Flügel in einen nur eine Hommage zu Alban Bergs 100. Ge-
rigen Hölzel-Gesprächs betitelt. der Galerie Elisabeth und Reinhard Hauff rechten und einen linken Orchesterflügel burtstag, sondern auch ein Musterbeispiel

ter Leichtigkeit wirbelte
sie durch Jacques Demys
Musicalfilm „Die Regen-
schirme von Cherbourg“
(1964), in Roman Polanskis Psychothriller
„Ekel“ (1965) gab sie eine engelsgleiche
Mörderin. Doppelgesichtig spielte Deneuve
in Luis Buñuels „Belle de Jour“ (1967) eine
bourgeoise Pariser Ehefrau, die heimlich im
Bordell arbeitet. In François Truffauts „Ge-
heimnis der falschen Braut“ (1969) brillierte
sie als Heiratschwindlerin, in Lars von Triers
„Dancer in the Dark“ (2000) zeigte sie sich
mutig als ungeschminkte, erschöpfte Fabrik-
arbeiterin. „Sie scheint auf der Leinwand ein
Doppelleben zu führen“, sagte Truffaut ein-
mal, „eins, das man sieht, und ein verborge-
nes. Man hat das Gefühl, dass sie ihre Ge-
danken für sich behält.“ ha
Schärfer sehen mit Stephan Zirwes
Der Unternehmer Matthias Stroezel, Ge-
schäftsführer des IT-Dienstleisters SSC Ser-
vices in Böblingen, sucht als Gründungsmit-
glied des Media Solution Centers Baden-
Württemberg (MSC BW) auch über Projekte
mit dem Rechenhöchstleistungszentrum der
Universität Stuttgart immer wieder die Ver-
bindung von Wirtschaft, Kunst und Wissen-
schaft. Aktuell bereitet er mit MSC BW-Len-
ker Matthias Hauser eine Schau mit Arbeiten
des nicht nur für seine Helikopter-Fotografie
international bekannten Stephan Zirwes vor.
Eröffnung bei SSC in Böblingen (Herrenber-
ger Straße 56) ist am 9. November um 18 Uhr.
Ein Trio für die Art Cologne
Aus dem Stuttgarter Duo für die Kölner
und der Galerie Schlichtenmaier auch die teilte: kommunizierend, agierend, reagie- für Schnittkes Definition von postmoder-
Galerie Thomas Fuchs zugelassen. „Das ist rend. Da hatte jede Nuance der Tastenton- nem Komponieren. Anklänge an Schubert,
absolut großartig“, freut sich Thomas Fuchs formung, jede Entscheidung für Lautstärke- Schostakowitsch, Mahler, Berg, Neobaro-
– und Stuttgart darf sich über das Angebot grade, Geschwindigkeiten und Farbwerte ckes, sogar ein Hauch von Minimal-Music-
der Galerie freuen: Neben Werken des Maler- ihren guten Grund. Das 1943 konzertant ur- Repetitionen verbinden sich auf suggestive
stars Rainer Fetting präsentiert Thomas aufgeführte, 1946 von George Balanchine in Weise – bis nach einem Dialog von Solovioli-
Fuchs in Köln Bilder der Stuttgarter Malerin New York choreografierte Stück trägt den ne und -viola über einem liegendem Cello-
Mona Ardeleanu. Untertitel „Die vier Temperamente“, und bass die Klänge ersterben. Die
tatsächlich umspielt Hinde- Solovioline ziert
Der Stuttgarter Künstlerbund feiert mith Eigenarten das Ende mit
Leicht hat es der Künstlerbund Stuttgart mit des melancho- einem Sah-
der Dauerbaustelle an seinem Stammsitz lischen, des san- nehäub-
Kunstgebäude am Schlossplatz nicht. Da guinischen, des chen. Stil-
darf man den 125.Geburtstag schon mal grö- phlegmati- le. Jubel.
ßer feiern. Am 3. November wird das Stadt- schen und des
palais Stuttgart Bühne für eine erhofft cholerischen Umjubelte
besondere Feier –begleitet wird sie von einer Charakters. Der Musiker
Ausstellung, die Werke von 77 Künstlerin- Sanguiniker Foto: SKO/Wolf-
nen und Künstlern vorstellt. tanzt einen schril- gang Schmidt
 Sport Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023 D1

„Wir müssen erst mal 40 Punkte erreichen“ Union Berlin – VfB

Woo-yeong Jeong erstmals

Interview Seit dieser Saison führt Waldemar Anton den VfB Stuttgart als Kapitän aufs Feld. Der Innenverteidiger blickt auf die Gründe seit Wochen wieder dabei
für die Siegesserie in der Fußball-Bundesliga, etwaige neue Saisonziele – und auf seine persönliche Zukunft. STUTTGART. Es ist ein Duell der gegensätzli-
chen Trends, das an diesem Samstag (15.30
STUTTGART. Er ist einer der Erfolgsgaranten Sie sind nicht nur Führungsspieler, son- mein allergrößter Traum ist es eben, die Viele Jahre in Hannover Uhr) an der Alten Försterei ansteht: Wäh-
beim VfB Stuttgart: Abwehrchef Waldemar dern seit dem Abgang von Wataru Endo Champions League zu gewinnen. Auch wenn rend der VfB Stuttgart nach zuletzt fünf Sie-
Anton spricht vor dem Auswärtsspiel beim im Sommer auch Kapitän. ich natürlich weiß, dass das ein sehr, sehr Karriere Waldemar Anton (27) spielte mehr gen in Serie mit reichlich Selbstvertrauen in
kriselnden 1. FC Union Berlin an diesem Das macht mich schon ein wenig stolz. Es ist ambitioniertes Ziel ist, das ich vielleicht als ein Jahrzehnt für Hannover 96 – erst ab die Hauptstadt reist, muss Union Berlin sie-
Samstag (15.30 Uhr) über den derzeitigen eine Ehre,in so einem großen Verein die Bin- auch nicht erreiche. 2008 in der Jugend, später bei den Profis. ben Pflichtspiel-Niederlagen nacheinander
Höhenflug, neue Aufgaben in der Kapitäns- de zu tragen. Aber auch wenn ich die Binde 2020 wechselte er vom damaligen Zweitli- aus den Köpfen bekommen. Genau das
rolle und seinen großen Karrieretraum. tragen darf: Wir haben einige Kapitäne im Mit dem VfB dürfte das in jedem Fall – gisten zum VfB Stuttgart, dessen Kapitän er möchte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß ver-
Team. bei allem Respekt – schwierig werden. seit diesem Sommer ist. Für die deutsche hindern: „Wir wollen sie zum Nachdenken
Herr Anton, wissen Sie noch, was Sie am Ihr Vertrag läuft noch bis 2025. U-21-Nationalmannschaft bestritt der Ver- bringen und haben uns sehr, sehr viel vorge-
8. April 2022 gemacht haben? Sind für Sie neue Aufgaben dazugekom- Und wenn alles passt, kann ich mir auch teidiger elf Länderspiele. nommen.“ Die Stuttgarter stellen sich dabei
Das ist ja schon eineinhalb Jahre her. Ich men? einen Verbleib darüber hinaus gut vorstel- auf ein kompliziertes und intensives Aus-
würde vermuten, dass ich an dem Tag Fuß- Ehrlich gesagt gar nicht so viele. Ich habe len. Meiner Familie gefällt es in Stuttgart, es Persönliches Anton wurde 1996 in Usbekis- wärtsspiel ein. „Ich finde ihre Serie trüge-
ball gespielt habe. auch schon davor versucht, voranzugehen läuft sportlich top, ich sehe gerade keinen tan geboren und kam im Alter von zwei Jah- risch“, sagt Hoeneß, „ihre Entwicklung in
und Verantwortung zu übernehmen. Die Grund für irgendetwas anderes. Aber wenn ren nach Deutschland. Der zweifache Vater den letzten Jahren unterstreicht, wie unan-
Ausnahmsweise nicht. Damals haben Platzwahl vor dem Anpfiff ist neu dazuge- etwas Besonderes kommen sollte, bin ich lebt mit seiner Familie in Stuttgart. dsc genehm sie vor allem mit ihren Fans im Rü-
Sie zum bislang letzten Mal ein Bundes- kommen. Beim letzten Heimspiel gegen den auch kein Mensch, der sich das nicht zu- cken sein können.“
liga-Spiel verpasst. Seitdem sind Sie VfL Wolfsburg habe ich sie ja verloren, dann mindest anhören würde. So ehrlich Erstmals seit Längerem wieder dabei ist
46-mal in Folge in der VfB-Startelf ge- wurden die Seiten getauscht. Das hat ge- muss man schon sein. Aber wie ge- Offensivspieler Woo-yeong Jeong, der in den
standen. Macht Sie das stolz? nervt. sagt: Aktuell ist das kein Thema. vergangenen Wochen mit der südkoreani-
Es zeigt zunächst einmal, dass hier beim VfB schen Nationalmannschaft unterwegs war
gut gearbeitet wird, damit die Spieler verlet- Das heißt, wenn Sie die Platzwahl ge- Zum Schluss noch mal ins und als Asienmeister nach Stuttgart zurück-
zungsfrei bleiben. Aber es ist natürlich auch winnen, entscheiden Sie sich gegen An- Hier und Jetzt. Der kommen- gekehrt ist. Fraglich ist der Einsatz von Ver-
eine Bestätigung für meine Leistungen und stoß und dafür, in der zweiten Hälfte auf de VfB-Gegner Union Berlin teidiger Hiroki Ito (Rückenprobleme) und
dafür, dass sich Zusatzschichten vor und die Cannstatter Kurve zu spielen? hat zuletzt sage und schrei- Ersatztorhüter Fabian Bredlow (Hüftprel-
nach dem Training lohnen. Also ja, ein biss- Korrekt. be siebenmal in Folge verlo- lung). Der VfB wird in Berlin von rund 2500
chen stolz macht einen das schon. Es ist ja ren. Fans unterstützt. dsc
doch ein langer Zeitraum. Welche Rolle spielt das? Wir dürfen uns von den Ergeb-
Es kann echt Kräfte freisetzen, in der nissen nicht täuschen lassen.
In dieser Zeit ist viel passiert. Der VfB Schlussphase auf die eigene Kurve zu spie- Union wird alles daransetzen, Rönnow
war in den vergangenen beiden Spielzei- len. Da haben wir auch schon einige späte gegen uns die Wende einzuleiten.
Doekhi Knoche Diogo Leite
ten bis zuletzt im Abstiegskampf, jetzt Tore gemacht. Die Fans sind unser zwölfter Und sie agieren sehr strukturiert
sind Sie Zweiter nach sieben Spielen. Mann. Ich bin froh, dass wir ihnen gerade das und geschlossen. Das wird sehr inten-
Trimmel Gosens
Wie kann das sein? zurückgeben können, worauf sie jahrelang siv. Wir müssen alles reinwerfen. Khedira
Wir hatten auch vor dieser Saison Qualität gewartet haben. Wobei ich natürlich auch Am Ende gewinnt meistens Tousart Haberer
im Kader. Der Unterschied ist, dass wir sie gerne in Richtung Untertürkheimer Kurve die Mannschaft, die es
jetzt konstant auf den Platz bringen und die spiele, das Stadion ist ja gerade immer voll. mehr will.
Becker Behrens
Leistungen nicht mehr so schwanken.Bis auf Sie können mir glauben: Es ist ein Unter-
die zweite Hälfte in Leipzig schied, ob man auf eine volle Das Gespräch führ-
haben wir die Basics immer „Wenn der Anruf oder auf eine halb leere Kurve te David Scheu. Guirassy
abgerufen. Dann kommt man des Bundestrainers zuspielt.
Führich Silas
auch mal durch schwierige kommt, würde ich Millot
Phasen und gewinnt enge Würden Sie eigentlich zu-
Spiele. Das ist der Grund, wa-
mich natürlich sehr stimmen, dass Sie persön- Stiller Karazor
rum wir gerade gut dastehen. freuen. Es ist schon lich gerade in der Form
Auf die Basics kommt es an. ein Ziel für mich.“ Ihres Lebens sind? Ito Stenzel
Rouault Anton
Waldemar Anton, Gute Frage. 2017 sind wir mit
Was sind denn die Basics? Kapitän des VfB Stuttgart Hannover 96 auch mal gut ge- Nübel
Die volle Einsatzbereitschaft startet.Aber gefühlt ist es jetzt
und eine ständige Präsenz, in den Zwei- noch mal ein anderes Level. Und ich habe auf
kämpfen und mit Blick auf die Positions- dem Platz ein richtig gutes, stabiles Gefühl.
Union Berlin ist nicht gerade ein Lieblingsgegner des VfB. Kei-
treue. Es schert keiner aus, die Geschlossen- Also ja, man kann schon sagen, dass es für nes der bisherigen sechs Bundesliga-Duelle mit den Eisernen
heit ist unser Trumpf. Und auf dieser Grund- mich in meiner Karriere bisher noch nie so konnten die Stuttgarter für sich entscheiden – drei Niederla-
lage kommt dann auch unsere spielerische gut lief wie jetzt. gen und drei Remis stehen zu Buche. Die beiden Partien in der
vergangenen Saison kosteten jeweils dem damaligen VfB-
Stärke zum Tragen. Trainer den Job: Nach dem 0:1 in der Hinrunde musste Pelle-
Da wäre doch eine Nominierung für die grino Matarazzo gehen, nach dem 0:3 in der Rückrunde Bruno
Welche Rolle spielt der Trainer? deutsche Nationalmannschaft der Labbadia – im Anschluss übernahm Sebastian Hoeneß.
Eine große. Sebastian Hoeneß ist ein super nächste logische Schritt.
Typ, der alle mitnimmt. Jeder in der Mann- Die Entscheidung liegt nicht bei mir, deshalb
schaft ist mit ihm auf einer Wellenlänge. Er zerbreche ich mir auch nicht den Kopf darü-
bringt im Training die nötige Schärfe rein, ber. Wenn der Anruf des Bundestrainers Sportsfreundin des Tages
aber auch eine gewisse Lockerheit. kommt, würde ich mich natürlich sehr freu-
en. Es ist schon ein Ziel für mich. Ich mache
Und sein fußballerischer Ansatz? mir aber so wenig Gedanken wie möglich da-
Der Spielstil des Trainers mit viel Ballbesitz rüber und fokussiere mich auf meine Leis-
Lea Wagner
und einer flachen Spieleröffnung passt sehr tung beim VfB. Alles andere wird man dann Die „Sportschau“ ist le-
gut zu uns. Jeder in der Mannschaft möchte sehen. gendär, ein TV-Mythos,
Fußball spielen. Und das nicht nur, weil es die Mutter aller Sport-
schön aussieht. Es ist extrem unangenehm Haben Sie noch andere persönliche Zie- sendungen im deutschen
für den Gegner, wenn man den Ball laufen le? Zum Beispiel einmal auf dem Platz Fernsehen. Vor 52 Jahren
Foto: Baumann

lässt und er hinterherrennen muss.
Wo kann es für den VfB noch hingehen?
Müssen Sie das Ziel Klassenverbleib
nicht so langsam korrigieren?
Nein. Wir waren zwei Jahre voll im Abstiegs- Ein ambitioniertes Ziel.
kampf und müssen jetzt erst mal 40 Punkte Natürlich ist das ein Traum, der im Moment
erreichen. Das Trainerteam und auch wir noch weit weg ist. Aber ich finde hohe Ziele
Führungsspieler halten die Spannung hoch.
Kurzpässe
Schiedsrichter Bastian Dankert
leitet die Partie des VfB beim 1. FC Union
Berlin an diesem Samstag (15.30 Uhr). Für
den 43-jährigen gebürtigen Schweriner ist es
sein 150. Bundesliga-Spiel, er pfiff die Stutt-
garter zuletzt im Juni im Rückspiel der Rele-
gation beim Hamburger SV (3:1). Dankert
assistieren René Rohde und Marcel Unger
an den Seitenlinien, als Videoschiedsrichter
fungiert Christian Dingert.
Für die U 19 des VfB steht an diesem Sams-
tag ein Spitzenspiel in der A-Junioren-Bun-
desliga an. Das viertplatzierte Team von
Trainer Nico Willig trifft auf den Zweiten
Eintracht Frankfurt, der lediglich einen
Zähler mehr auf dem Konto hat. Anpfiff
am VfB-Clubzentrum ist um 14 Uhr. red
die Hymne der Champions League zu
hören?
Ich will nicht nur die Hymne hören. Ich träu-
me davon, den Wettbewerb zu gewinnen.
generell extrem wichtig zur Motivation. Und
Mazraoui bleibt Bayern-Profi
Der Marokkaner wird nach dem viel kritisierten propalästinensischen
Internet-Post nicht bestraft. Sein Coach begrüßt das Clubvorgehen.
MÜNCHEN. Im heiklen Fall von Noussair
Mazraoui vertraut Thomas Tuchel dem
„Mikrokosmos Kabine“. Geradezu tiefgrei-
fend ging der 50-Jährige auf das Innenleben
des Münchner Starensembles ein. „Wir ha-
ben keine heile Welt in der Kabine, aber eine
Kabine hat heilsame Wirkung über alle
Grenzen“, schilderte Tuchel.
In dieser Kabine trifft Mazraoui, der nach
seinem propalästinensischen Social-Media-
Beitrag Münchner Profi bleibt, auch auf sei-
nen israelischen Mitspieler Daniel Peretz.
„Eine Kabine, völlig unabhängig von religiö-
sen Überzeugungen, von kulturellen Unter-
schieden, ist immer, so habe ich es erlebt, ein
Ort, an dem man friedlich, freundschaftlich,
kameradschaftlich auf ein gemeinsames Ziel
hinarbeitet“, sagte der Münchner Trainer am
Tag vor dem Bundesliga-Spiel an diesem
Samstag (18.30 Uhr) beim FSV Mainz 05.
Mazraoui wird dem deutschen Fußball-Re-
kordchampion dort verletzt fehlen, danach
aber weiter für Bayern spielen.
Er verurteile „jede Art des Terrorismus
und jede Terrororganisation“, ließ Mazraoui
über den Club kurz vor der Pressekonferenz
von Tuchel verlauten.Der 25-Jährige hatte in
den sozialen Netzwerken ein Video verbrei-
Waldemar Anton hat mit
dem VfB einen starken
Saisonstart hingelegt.
Foto: imago/Ralf Treese
tet, in dem den Palästinensern im Konflikt
mit Israel ein Sieg gewünscht wird.
„Noussair Mazraoui hat uns glaubwürdig
versichert, dass er als friedliebender Mensch
Terror und Krieg entschieden ablehnt“, sagte
Vorstandschef Jan-Christian Dreesen. „Der
FC Bayern verurteilt den Angriff der Hamas
auf Israel.“ Der Zentralrat der Juden in
Deutschland hält das Vorgehen des Vereins
„für angemessen“.Von Mazraoui hätte es da-
gegen „mehr Reue und Selbstkorrektur be-
durft“. Tuchel begrüßte das Verhalten des
Clubs. „Ich stehe zu 100 Prozent zu dem In-
halt und zu diesem Statement“, sagte der 50-
Jährige. Er habe sowohl mit Mazraoui als
auch mit Ersatztorwart Peretz geredet, ver-
riet Tuchel, ohne freilich im Detail auf Inhal-
te einzugehen. dpa
war die Premiere. „Mister
Sportschau“ Ernst Hu-
berty moderierte die Sen-
dung. Heute präsentiert sich der Klassiker im
modernen Gewand, mit neuester Technik –
und weiblicher. Nach Esther Sedlaczek und
Jessy Wellmer feiert nun auch Lea Wagner ihr
Debüt. Die Moderatorin aus Stuttgart steht
seit mehreren Jahren für die ARD vor der Ka-
mera, gilt als der Shootingstar im Sport.
Mitfreuen über die steile Karriere wird
sich bestimmt auch Papa David, früher Spie-
ler bei Mainz 05 und Trainer bei Schalke 04,
aktuell tätig beim englischen Zweitligisten
Norwich City. Und ein prominenter Freund
der Familie genauso: Liverpool-Coach Jür-
gen Klopp, Mitspieler von Wagner in Mainz
und Patenonkel von Leas Schwester Lynn.
Sie alle werden hoffen,dass am Samstag alles
ohne Versprecher über die Bühne geht. Car-
men Thomas, der ersten weiblichen Modera-
torin einer Sportsendung im deutschen TV,
hängt ihr „Schalke 05“ im „Sportstudio“
auch 40 Jahre später noch nach. Viel mehr
blamiert hat sich allerdings ein Fußballfach-
Mann bei „Wer wird Millionär?“: Auf die Fra-
ge, welche Nation noch nie im eigenen Land
den Titel holen konnte, antwortete Waldi
Hartmann mit „Deutschland“.Allerdings ge-
wannen die Deutschen 1974 daheim den Ti-
tel. Wie auch immer: Wir drücken Lea Wag-
ner die Daumen fürs Debüt – und eine wei-
terhin souveräne, Blackout-freie Karriere. jüf

„Nicht wenig, sondern viel muss er arbeiten.

Defensives Verhalten komplett.“
Pal Dardai, Trainer des Fußball-Zweitligisten Hertha BSC, sieht nach der Vertragsverlängerung
von Nachwuchsprofi Marten Winkler noch viel Nachholbedarf bei dem 20 Jahre alten Angreifer.
Der Vertrag von Winkler bei den Berlinern ist nun bis zum 30. Juni 2027 gültig. Foto: Baumann
Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023 Sport
Ergebnisse und Tabellen

FUSSBALL
Tür auf für den Retter Ergebnisse und Tabellen

HANDBALL
Bundesliga HSV-Legende Horst Hrubesch Bundesliga: Hannover-Burgdorf – SC DHfK Leipzig 25:25,
Balingen-Weilstetten – HSG Wetzlar 27:30, ThSV Eisenach –
Borussia Dortmund – SV Werder Bremen
1. FC Union Berlin – VfB Stuttgart
1:0
15:30
soll die DFB-Frauen zu Olympia HSV Hamburg 28:32.
SC Freiburg – VfL Bochum 15:30 führen. Eine weitere Zukunft mit 1. Füchse Berlin
2. MT Melsungen
10 344:292
10 316:274
20:0
16:4
VfL Wolfsburg – Bayer 04 Leverkusen 15:30
TSG 1899 Hoffenheim – Eintracht Frankfurt 15:30 Martina Voss-Tecklenburg könnte 3. SC Magdeburg 9 277:240 15:3
4. Flensburg-Handewitt 9 281:261 12:6
SV Darmstadt 98 – RB Leipzig
1. FSV Mainz 05 – FC Bayern München
15:30
18:30
es indes nicht mehr geben. 5. VfL Gummersbach 9 284:285 11:7
1. FC Köln – Bor. Mönchengladbach So., 15:30 6. HSV Hamburg 10 302:322 10:10
1. FC Heidenheim – FC Augsburg So., 17:30 FRANKFURT. Mit einer Liebeserklärung an 7. Rhein-Neckar Löwen 8 236:226 9:7
die deutschen Fußballerinnen und der Zu- 8. Hannover-Burgdorf 10 294:300 9:11
Verein Sp G U V Tore Pkt
9. THW Kiel 8 266:232 8:8
1. Borussia Dortmund 8 6 2 0 17:8 20 versicht eines überaus erfahrenen 72-Jähri- 10. SC DHfK Leipzig 10 298:301 8:12
2. Bayer 04 Leverkusen 7 6 1 0 23:6 19 gen hat Horst Hrubesch sein Amt als Inte- 11. FA Göppingen 9 240:254 7:11
3. VfB Stuttgart 7 6 0 1 22:8 18
rimsbundestrainer angetreten. Ein gelasse- 12. ThSV Eisenach 10 278:301 7:13
4. FC Bayern München 7 5 2 0 23:6 17
5. TSG 1899 Hoffenheim 7 5 0 2 16:11 15 nes „Guten Morgen erst mal!“ warf das Stür- 13. TVB Stuttgart 8 235:241 6:10
meridol am Freitag in die DFB-Pressekonfe- 14. Bergischer HC 9 268:271 6:12
6. RB Leipzig 7 4 2 1 16:6 14
15. HC Erlangen 9 239:264 6:12
7. VfL Wolfsburg 7 4 0 3 10:9 12 renz in Frankfurt in die Runde. Seine Ruhe
16. HSG Wetzlar 9 236:270 6:12
8. Eintracht Frankfurt 7 2 4 1 6:5 10 strahlte sichtlich auf seine Nebenmänner 17. TBV Lemgo Lippe 9 242:266 5:13
9. SC Freiburg 7 3 1 3 7:13 10 Bernd Neuendorf und Andreas Rettig aus. 18. Balingen-Weilstetten 10 268:304 5:15
10. 1. FC Heidenheim 7 2 1 4 10:15 7
11. SV Darmstadt 98 7 2 1 4 12:19 7
Die Situation in der deutschen Frauenaus-
2. Bundesliga: VfL Hagen – TSV Dormagen 35:28, TuS Vinn-
12. Bor. Mönchengladbach 7 1 3 3 13:16 6 wahl nach dem WM-Debakel und der andau- horst – HC Elbflorenz 32:29, EHV Aue – 1. VfL Potsdam 30:32.
13. 1. FC Union Berlin 7 2 0 5 11:14 6 ernden Erkrankung von Cheftrainerin Marti- 1. ASV Hamm-Westfalen 7 225:193 14:0
14. SV Werder Bremen 8 2 0 6 12:18 6 na Voss-Tecklenburg bleibt aber schwierig 2. SG BBM Bietigheim 7 229:191 12:2
15. FC Augsburg 7 1 2 4 10:17 5 genug. 3. 1. VfL Potsdam 8 232:216 11:5
16. VfL Bochum 7 0 4 3 5:19 4
Für Horst Hrubesch war es „eine Selbst- 4. TuS N-Lübbecke 7 202:191 9:5
17. 1. FSV Mainz 05 7 0 2 5 6:19 2 5. TUSEM Essen 7 182:178 9:5
18. 1. FC Köln 7 0 1 6 4:14 1 verständlichkeit“ einzuspringen. „Die meis-
6. HSG Nordhorn-Lingen 7 206:208 8:6
ten Spielerinnen kenne ich. Ich weiß, was für 7. TV Großwallstadt 7 214:219 8:6
2. Bundesliga eine Qualität drinsteckt. Ich habe die Mann- 8. Lübeck-Schwartau 7 200:216 8:6
schaft einfach lieben ge- 9. HC Elbflorenz 2006 8 229:231 8:8
Hannover 96 – 1. FC Magdeburg 2:1
SV Elversberg – Eintracht Braunschweig 3:0 „Die meisten lernt. Was ich da gekriegt 10. VfL Eintracht Hagen 8 236:241 8:8
habe, was ich mitnehmen 11. GWD Minden 7 204:190 7:7
Hamburger SV – SpVgg Greuther Fürth 13:00 Spielerinnen 12. Die Eulen Ludwigshafen 7 224:217 6:8
SC Paderborn 07 – FC St. Pauli
VfL Osnabrück – SV Wehen Wiesbaden
13:00
13:00 kenne ich. Ich konnte, das war schon 13. HSC 2000 Coburg 7 196:189 6:8
sensationell gut.Auch für
Fortuna Düsseldorf – 1. FC Kaiserslautern 20:30 weiß, was für mein Leben“, sagte er. 14. TSV Dormagen 8 224:234 6:10
15. Dessau-Roßlau 7 208:218 4:10
Karlsruher SC – FC Schalke 04 So., 13:30 eine Qualität Der Ex-Profi hatte be- 16. TV Hüttenberg 7 202:217 4:10
Hansa Rostock – Holstein Kiel So., 13:30
1. FC Nürnberg – Hertha BSC So., 13:30 drinsteckt.“ reits 2018 für acht Mona- 17. TuS Vinnhorst 8 224:251 2:14
te auf diesem Posten aus- 18. EHV Aue 8 205:242 2:14
Verein Sp G U V Tore Pkt Horst Hrubesch,
1. FC St. Pauli 9 5 4 0 18:6 19 Bundestrainer, geholfen und soll nun die
2. Hannover 96 10 5 3 2 22:12 18 über die Frauen deutschen Frauen aus der BASKETBALL
3. Hamburger SV 9 5 2 2 17:10 17 des DFB Krise und zu Olympia
4. 1. FC Kaiserslautern 9 5 2 2 18:14 17 Bundesliga: Oldenburg – Rostock Seawolves 94:89.
5. Holstein Kiel 9 5 1 3 15:15 16
2024 in Paris führen. Mit
6. Fortuna Düsseldorf 9 4 3 2 15:7 15 einigen Spielerinnen hatte Hrubesch all die
Jahre Kontakt gehalten: „Teilweise haben sie
VOLLEYBALL
7. SV Elversberg 10 4 3 3 15:15 15
8. SC Paderborn 07 9 4 2 3 14:15 14 mir auch zu Weihnachten eine Karte ge- Bundesliga, Frauen: Schweriner SC – SC Potsdam 3:0.
9. 1. FC Magdeburg 10 3 4 3 19:17 13 schrieben, und ich habe ihnen zum Geburts- 1.Schweriner SC 3 3 0 9:0 9
10. Hertha BSC 9 4 0 5 18:16 12
tag gratuliert.“ Horst Hrubesch betritt bei seiner Vorstellung in Frankfurt den Presseraum der DFB-Zentrale, 2.SC Potsdam 3 2 1 6:3 6
11. SpVgg Greuther Fürth 9 3 3 3 14:15 12 3.RR Vilsbiburg 2 2 0 6:2 5
12. Hansa Rostock 9 4 0 5 10:13 12 Moralische Unterstützung bekommen gefolgt von Präsident Bernd Neuendorf. Foto: dpa/Jürgen Kessler
4.MTV Stuttgart 2 2 0 6:2 5
13. 1. FC Nürnberg 9 3 3 3 13:18 12 Hrubesch und die Fußballerinnen um Kapi-
5.VfB 91 Suhl 2 1 1 5:3 4
14. Karlsruher SC 9 2 3 4 13:16 9 tänin Alexandra Popp sogar von Kanzlersei- pellierte Hrubesch an die Spielerinnen. Ver- schen Team in der Vorrunde gescheitert; ihre 6.Dresdner SC 2 1 1 3:3 3
15. SV Wehen Wiesbaden 9 2 3 4 7:11 9 te: Olaf Scholz besucht die deutsche Aus- zichten muss er auf Stammkeeperin Merle Rückkehr gilt als unwahrscheinlich. „Sie 7.VC Wiesbaden 2 0 2 2:6 1
16. FC Schalke 04 9 2 1 6 14:20 7 wahl am Dienstag auf dem DFB-Campus. Die Frohms, die dem VfL Wolfsburg derzeit we- werden nicht ernsthaft erwarten, dass ich 8.VC Neuwied 2 0 2 0:6 0
17. VfL Osnabrück 9 1 3 5 11:21 6 9.USC Münster 2 0 2 0:6 0
18. Eintracht Braunschweig 10 1 2 7 6:18 5
Vizeeuropameisterinnen spielen in der Na- gen einer Gehirnerschütterung fehlt. „Ich Gerüchte kommentiere. Wir sind Arbeitge-
9.Ladies in Black Aachen 2 0 2 0:6 0
tions League am kommenden Freitag (17.45 glaube an diesen Kader, ich glaube an diese ber von Martina Voss-Tecklenburg, wir war-
Uhr) in Sinsheim gegen Wales und am 31. Spielerinnen“, sagte Hrubesch und erklärte ten in Ruhe ab. Hier wird in keinster Weise
3. Liga TENNIS
Oktober (20 Uhr) in Reykjavík gegen Island. mit Blick auf die erstarkte internationale Druck ausgeübt. Wir müssen und wollen
SVW Mannheim – Borussia Dortmund II 1:3
Im Kampf um die Olympiatickets können sie Konkurrenz: „Ich denke, dass wir da ein an- hoffen,dass sie sich gut erholt.Das ist das Al- ATP-Turnier in Antwerpen/Belgien, Viertelfinale: Maximi-
1. SG Dynamo Dresden 11 8 1 2 18:10 25 sich nach der 0:2-Auftaktniederlage in Dä- deres Tempo an den Tag legen werden mit lerwichtigste“, sagte DFB-Präsident Neuen- lian Marterer (Nürnberg) – Hugo Gaston (Frankreich) 6:3, 6:2.
2. SSV Jahn Regensburg 11 6 4 1 16:9 22 WTA-Turnier in Cluj-Napoca/Rumänien, Viertelfinale: Eva
nemark keinen weiteren Ausrutscher erlau- weniger Kontakten.“ dorf zu der viel diskutierten Personalie. Und Lys (Hamburg) – Jekaterina Makarowa 6:2, 6:2; Tamara Kor-
3. SSV Ulm 1846 11 6 2 3 17:14 20
4. Borussia Dortmund II 12 5 4 3 15:14 19 ben, auch wenn es zuletzt ein 4:0 gegen Is- Der DFB hatte am 28. September mitge- Sport-Geschäftsführer Rettig deutete an, patsch (Hamburg) – Darija Snihur (UKR) 3:6, 6:2, 6:4.
5. FC Erzgebirge Aue 11 5 3 3 15:14 18 land gab. teilt, dass Hrubesch auf unbestimmte Zeit dass es eine Zukunft ohne Voss-Tecklenburg WTA-Turnier in Nanchang/China, Viertelfinale: Katerina Si-
6. Viktoria Köln 11 4 5 2 17:13 17 „Jetzt geht es darum, Verantwortung zu Voss-Tecklenburg ersetzt. Die 55-Jährige geben könnte: „Wir müssen vorbereitet sein niakova (CZE) – Laura Siegemund (Metzingen) kampflos.
7. SC Preußen Münster 11 4 4 3 16:12 16 übernehmen – und zwar jede einzelne“, ap- war bei der WM in Australien mit dem deut- für den Fall, dass es keine Brücke gibt.“ dpa
8. SpVgg Unterhaching 11 3 6 2 13:9 15 EISHOCKEY
9. SV Sandhausen 11 4 3 4 14:14 15
10. Rot-Weiss Essen 11 4 3 4 11:16 15 DEL: Löwen Frankfurt – Eisbären Berlin 2:5, Adler Mannheim
11. FC Ingolstadt 04 11 4 2 5 21:17 14 – Nürnberg Ice Tigers 6:2, Augsburger Panther – ERC Ingol-

Rolfes erwartet keinen Einbruch

12. 1. FC Saarbrücken 10 3 5 2 18:14 14 stadt 1:4, Straubing Tigers – Düsseldorfer EG 2:1 n.V.,
13. SC Verl 11 4 2 5 23:20 14 Schwenninger Wild Wings – EHC Red Bull München 3:1,
Grizzlys Wolfsburg – Kölner Haie 4:5 n.V..
14. 1860 München 11 4 2 5 12:11 14
15. Arminia Bielefeld 11 3 3 5 17:21 12 1.Eisbären Berlin 12 9 3 49:24 27
16. SVW Mannheim 12 3 3 6 16:22 12 Bayer Leverkusen ist oft gut gestartet, dann aber auch oft eingebrochen. Davon geht der Sportchef diesmal nicht aus. 2.Adler Mannheim 12 9 3 40:28 26
17. VfB Lübeck 11 1 6 4 10:15 9 3.Schwenninger Wild Wings 12 8 4 41:34 23
18. SC Freiburg II 10 2 2 6 8:16 8 LEVERKUSEN. Sportchef Simon Rolfes vom von allen sagen“, gab Rolfes zu: „Deshalb schen Welt- und Europameisters bei einem 4.Straubing Tigers 12 8 4 37:26 22
19. Hallescher FC 10 2 2 6 14:23 8 bisher souveränen Bundesliga-Tabellenfüh- sind nicht nur Zu-, sondern auch Abgänge konkreten Angebot von Real Madrid keines- 5.Grizzlys Wolfsburg 12 7 5 30:35 22
20. MSV Duisburg 10 1 4 5 7:14 7 6.Pinguins Bremerhaven 12 7 5 42:31 20
rer Bayer Leverkusen ist trotz vieler Form- wichtig. Da haben wir einen Sprung ge- wegs vorgezeichnet ist.„Er hat gerade seinen
7.Kölner Haie 12 7 5 47:41 20
schwankungen in den Vorjahren sicher, dass macht.“ Vertrag verlängert, das ist eine Tatsache“, 8.Löwen Frankfurt 12 6 6 43:39 18
Regionalliga Südwest: Offenbach – TuS Koblenz 1:1. sein Team diesmal nicht einbricht. Und das Es gebe auch keinen Neid im Club, auch sagte Rolfes und betonte: „Er ist mit seiner 9.EHC Red Bull München 12 5 7 33:34 16
1. SGV Freiberg 13 8 2 3 26:22 26 wegen „der Qualität und des Charakters der nicht auf Trainer Xabi Alonso. „Dass Xabi Familie von Spanien nach Deutschland ge- 10.ERC Ingolstadt 12 5 7 30:31 15
2. Stuttgarter Kickers 13 7 4 2 25:8 25
Spieler und der Art und Weise, wie unser ge- Aufmerksamkeit auf sich zieht,ist doch okay. zogen, das machst du ja auch nicht, wenn du 11.Nürnberg Ice Tigers 12 5 7 37:45 15
3. VfB Stuttgart II 12 8 1 3 34:25 25 12.Augsburger Panther 12 4 8 33:42 13
4. Eintracht Frankfurt II 13 6 4 3 29:17 22 samter Staff hier arbeitet“, sagte er dem Besser als andersrum“, sagte Rolfes: „Wenn nur auf ein halbes Jahr oder ein Jahr aus bist.“
13.Düsseldorfer EG 12 2 10 24:42 8
5. TSV Steinbach-Haiger 12 7 1 4 23:18 22 „Kölner Stadt-Anzeiger“. wir Erfolg haben, ist für alle genug Anerken- Real braucht im Sommer einen neuen Coach, 14.Iserlohn Roosters 12 2 10 23:57 7
6. VfR Aalen 13 6 4 3 17:17 22 „Die Spieler sind bereit, hart zu arbeiten. nung übrig.“ Zudem ist sich der Sportchef si- weil Carlo Ancelotti die brasilianische Natio-
DEL 2: Dresdner Eislöwen – Crimmitschau 3:6, Kassel Hus-
7. FC 08 Homburg/Saar 13 5 5 3 28:18 20 Im vergangenen Jahr konnte ich das nicht cher, dass ein Abschied des früheren spani- nalmannschaft übernimmt. dpa kies – Lausitzer Füchse 3:1, EHC Freiburg – Rosenheim 4:3
8. SG Barockstadt Fulda-Lehnerz 12 6 2 4 23:14 20
n.V., EVL Landshut – EC RT Bad Nauheim 2:3, Bietigheim
9. 1899 Hoffenheim II 12 6 1 5 21:12 19
Steelers – ESV Kaufbeuren 1:6, Selber Wölfe – EV Regensburg
10. Kickers Offenbach 14 5 4 5 23:20 19 0:5, Krefeld Pinguine – Ravensburg 1:2.
11. Bahlinger SC 13 5 3 5 19:19 18

Brandt krönt sein Jubiläum Benzema wehrt sich

12. Hessen Kassel
13. FC-Astoria Walldorf
14. FSV Frankfurt
15. 1. FSV Mainz 05 II
16. TSG Balingen
17. TSV Schott Mainz
18. TuS Koblenz
Oberliga Baden-Württemberg: FC Nöttingen – FSV 08 Bie-
tigheim-Bissingen 2:1.
1. SG Sonnenhof Großaspach 13 9 1 3 34:13 28
2. FC Villingen
3. Göppinger SV
4. FSV Hollenbach
5. 1. CfR Pforzheim
6. ATSV Mutschelbach
7. 1. FC Normannia Gmünd
8. TSG Backnang
9. FSV 08 Bietigheim-Bissingen 14 5 2 7 26:26 17
10. FC Nöttingen
11. FC Denzlingen
12. SV Oberachern
13. SSV Reutlingen
14. TSV Essingen
15. FV Ravensburg
16. VfR Mannheim
17. FC Holzhausen
18. Offenburger FV
Eurojackpot
Eurojackpot vom Freitag, 20. Oktober 2023
5 aus 50: 11
2 aus 12:
1.Kassel Huskies 12 8 4 36:26 24
13 5 2 6 20:20 17
2.ESV Kaufbeuren 12 7 5 38:29 22
13 5 2 6 18:24 17
3.EV Regensburg 13 7 6 38:30 22
13 4 4 5 18:22
13 4 2 7 16:24
16
14 gegen Vorwürfe 4.Crimmitschau 12 7 5 44:37 20
13 1 6 6 21:29 9 Der Nationalspieler erzielt in 5.Rosenheim 12 6 6 34:37 19
PARIS. Nach seinem propalästinensischen 6.Selber Wölfe 12 7 5 32:36 19
13 1 3 9 16:37
14 1 2 11 14:45
6
5
seinem 300. Bundesligaspiel den Beitrag im Nahostkonflikt spitzt sich der 7.Lausitzer Füchse 12 6 6 32:30 18
1:0-Siegtreffer gegen Werder Streit des früheren Weltfußballers Karim 8.Ravensburg
9.Dresdner Eislöwen
12 5 7 33:32
12 6 6 31:33
18
18
Benzema mit Frankreichs Innenminister Gé-
Bremen und beschert Borussia rald Darmanin zu. Der Stürmerstar, der in-
10.Krefeld Pinguine 12 6 6 36:33 17
11.EHC Freiburg 13 6 7 37:39 17
Dortmund die Tabellenspitze. zwischen in Saudi-Arabien spielt, bereitet 12.EVL Landshut 12 5 7 34:33 16
13 9 0 4 36:18 27 einem Bericht der Zeitung „Le Parisien“ zu- 13.EC RT Bad Nauheim 12 6 6 35:43 16
13 8 3 2 25:13 27 14.Bietigheim Steelers 12 3 9 32:54 9
13 8 3 2 27:18 27
DORTMUND. Borussia Dortmund hat den folge eine Klage gegen Darmanin vor. Dieser
13 7 4 2 32:15 25 jüngsten Höhenflug nur in mühseliger Ma- hatte Benzema eine Nähe zur Muslimbru-
13 6 4 3 32:28 22 nier fortgesetzt und zumindest für eine derschaft unterstellt, ohne dafür konkrete Sport im TV
13 5 5 3 15:14 20 Nacht die Bundesliga-Tabellenführung er- Belege vorzulegen.
13 6 2 5 16:18 20 obert. Beim 1:0 (0:0) über Werder Bremen Hintergrund ist Benzemas Post vom
SAMSTAG
gelang dem Team von Trainer Edin Terzic der Veredelt seinen guten Auftritt mit dem Sieg- Sonntag in den sozialen Medien. „Wir beten ProSieben: 13.00-15.15 Uhr: Motorsport: Deutsche Touren-
14 4 4 6 23:26 16
13 5 1 7 20:23 16 fünfte Sieg in Serie. Vor 81 365 Zuschauern treffer: Julian Brandt (li.) Foto: imago/Dennis Ewert für die Menschen in Gaza, die wieder einmal wagen Meisterschaft, 8. und letzte Station am Hockenheim-
sorgte Torschütze Julian Brandt (67. Minute) Opfer dieser ungerechten Bombardierungen ring, 1.Rennen.
13 4 4 5 24:29 16
Sport1: 19.30-23.00 Uhr: Fußball: 2. Bundesliga, 10. Spiel-
13 4 2 7 25:27 14 in dessen 300.Bundesligaspiel am Freitag für dass der BVB von Beginn an die Regie über- geworden sind, die weder Frauen noch Kin- tag, Fortuna Düsseldorf – 1. FC Kaiserslautern (Anstoß: 20.30).
13 4 2 7 17:21 14 den hart erkämpften Erfolg des BVB, der da- nahm. Doch bis auf einen von Torwart Mi- der verschonen“, hatte Benzema geschrie- ServusTV:6.00-6.25Uhr:Motorrad:GroßerPreisvonAustra-
13 3 5 5 16:24 14 mit seit saisonübergreifend 16 Bundesliga- chael Zetterer parierten Fernschuss von Ju- ben,wofür ihm Kritiker eine einseitige Sicht- lien, 16. WM-Lauf auf Phillip Island, Sprintrennen.
13 4 1 8 15:29 13 ProSiebenMaxx:20.15-23.20Uhr:Rugby:WMinFrankreich,
13 2 2 9 14:25 8
Partien ungeschlagen ist. lian Ryerson (24.) geriet das Bremer Tor lan- weise vorgeworfen hatten. Halbfinale, England – Südafrika.
13 1 3 9 8:38 6 Dagegen hält der Negativtrend der Bre- ge Zeit nicht wirklich in Gefahr. Marco Reus Auf Nachfrage des „Parisien“ erklärte das BR: 14.00-15.55 Uhr: Fußball: 3. Liga, 12. Spieltag, FC Ingol-
mer an. Nach der vierten Niederlage in den (32.) und Malen (39.) hatten dann die Füh- Innenministerium, dass „wir seit mehreren stadt – SpVgg Unterhaching.
vergangenen fünf Spielen rückt die Gefah- rung auf dem Fuß – ohne Erfolg. Jahren ein langsames Abgleiten der Stel- SONNTAG
renzone immer näher. Das dürfte die Kritik Auch nach Wiederanpfiff bestürmte der lungnahmen von Karim Benzema in Rich- RTL: 19.00-1.45 Uhr: Football: NFL, 7. Spieltag, u.a. New Eng-
land Patriots – Buffalo Bills.
an Trainer Ole Werner trotz der passablen BVB das Bremer Tor, und ein Geistesblitz tung eines harten, rigorosen Islams feststel- Pro7: 13.00-14.55 Uhr: Motorsport: Deutsche Tourenwagen
Vorstellung verstärken. vom Emre Can bescherte die Führung. Der len, der typisch für die Ideologie der Muslim- Meisterschaft, 8. Station am Hockenheimring, 2. Rennen.
Drei der vier mit einem eigens vom Verein Pass des zuletzt umstrittenen Mittelfeld- brüder ist, die darin besteht, die islamischen Sport1: 18.30-20.30 Uhr: Fußball: Bundesliga der Frauen,
gecharterten Business-Jet aus den USA zu- spielers auf Brandt entblößte die Werder- Normen in verschiedenen Bereichen der Ge- 5. Spieltag, RB Leipzig – Bayern München.
16 22 34 46 ServusTV: 5.00-5.45 Uhr: Motorrad: Großer Preis von Austra-
2 5 rückgekehrten deutschen Nationalspieler Abwehr. Mit einem Lupfer über Zetterer ver- sellschaft, insbesondere im Sport, zu lien, 16. WM-Lauf auf Phillip Island, Rennen aller Klassen. –
(Ohne Gewähr) standen in der Startelf und trugen dazu bei, edelte der Nationalspieler das Zuspiel. dpa verbreiten“. dpa 15.15-17.30 Uhr: Eishockey: DEL, Düsseldorf – Mannheim.
Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023
Die Show beginnt: Travis Kelce (rechts) und Quarterback-Star Patrick Mahomes (Mitte) führen ihre Kansas City Chiefs aufs Feld.
Footballstar trifft Superstar
Seit Wochen gibt es in der nordamerikanischen Footballliga NFL ein Thema, das oft leidenschaftlicher debattiert wird als Touchdowns:
das Verhältnis zwischen Footballprofi Travis Kelce und der Musikerin und Schauspielerin Taylor Swift. Für die Liga ist es ein PR-Geschenk.
KANSAS CITY. Pop-Gigantin Taylor Swift und
Super-Bowl-Champion Travis Kelce Händ-
chen haltend in New York – das waren Fotos,
die bei den Marketing-Menschen der NFL
mindestens ebenso viel Freude auslösten
wie bei Fans der beiden Megastars. Am ver-
gangenen Wochenende zeigten sich die Sän-
gerin und der Footballprofi der Kansas City
Chiefs zusammen in der Öffentlichkeit und
befeuerten damit die Pärchen-Gerüchte, die
den riesigen Swift-Kosmos und die Fange-
meinde Kelces seit drei Wochen kollidieren
lassen. Echte frische Liebe oder doch nur ein
extrem erfolgreicher PR-Stunt? Wohl auch,
weil es noch keine klare Ansage der beiden
gibt, ist die Aufmerksamkeit riesig – und die
Footballliga NFL freut sich.
Seit Swift am 24. September das 41:10 der
Chiefs gegen die Chicago Bears aus einer Lo-
ge des Arrowhead Stadiums in Kansas City
bejubelte, bei Kelces Touchdown förmlich
ausflippte und sich dabei dem Augenschein
nach prächtig mit dessen Mama Donna ver-
stand, ist die Sache für viele Fans und Beob-
achter klar: Da läuft was. Nach dem Spiel be-
wegten sich beide Hand in Hand durch die
Stadionkatakomben und fuhren schließlich
gemeinsam in einem Cabrio davon.
Nicht nur das Internet dreht seither völlig
durch. Auch US-Medien sind heiß auf jedes
Detail – und freuen sich, wenn Kelce die Auf-
Verstappen nennt angeblichen Streit „Blödsinn“
Dem Weltmeister winken im
Endspurt der Saison noch ein
paar Rekorde. Werden Gerüchte
um einen Machtkampf in seinem
Rennstall dabei zum Störfaktor?
AUSTIN. Frisch mit der Texas-Fahne lackiert
schwebte Max Verstappens Dienstwagen am
Himmel über Austin. Die Werbeaktion mit
einem Hubschrauber lieferte vor dem For-
mel-1-Rennen im Süden der USA das pas-
sende Bild zum Triple-Weltmeister, für den
es immer höher hinausgeht.Sieg Nummer 50
könnte Verstappen am Sonntag (21 Uhr)
schon mitnehmen auf seiner Tempofahrt
durch die Rekordbücher,er steuert den größ-
ten WM-Vorsprung der Historie an und bis
Jahresende Platz drei in der Liste der Rekord-
sieger. „Wir fokussieren uns aufs Wochenen-
de, nicht auf die Zahl“, behauptete der Nie-
derländer routiniert.
Deutlicher wurde der 26-Jährige, als es
um die Gerüchte um Risse im so überaus er-
folgreichen Red-Bull-Team ging, die vor dem
zweiten US-Gastspiel der Saison durch das
Fahrerlager wehen. „Das ist Blödsinn. Die
Stimmung im Team ist gut“, sagte Verstap-
pen mit fester Stimme. Schon seltsam, dass
der Seriensieger so etwas nur wenige Tage
nach seinem dritten WM-Triumph nachei-
nander extra ausführen muss.
Die Spekulationen, dass Teamchef Chris-
tian Horner den langjährigen Red-Bull-Be-
Sport
Berliner Party
geht weiter
Die Handballer der Füchse Berlin
spazieren weiterhin nach Belieben
durch die Bundesliga-Saison.
BERLIN. Bob Hanning im knallbunten Kapu-
zenpullover umarmte seine Spitzenreiter,
Stefan Kretzschmar klatschte auf dem Par-
kett überschwänglich mit den Hauptstadt-
Helden ab: „Ich hab noch nie gesehen, dass
in der Schmeling-Halle alle Zuschauer ge-
Taylor Swift (rechts) verfolgt an der standen haben. Das war fantastisch zu beob-
Seite von achten“, sagte der Füchse-Vorstand nach
Kelces Mutter Donna ein Spiel der Chie
fs. dem beeindruckenden 37:31 im Spitzenspiel
gegen die MT Melsungen.
„Wir sind ungeschlagen, wir machen die
richtigen Dinge, sind auf dem richtigen
Weg“, konstatierte Top-
torschütze Lasse Anders-
son. Der Däne hatte mit
seinen elf Toren gegen
den Tabellenzweiten
maßgeblichen Anteil da-
ran, dass die Party im
Fuchsbau weitergeht.
Zehn Spiele, zehn Siege - Lasse Anders-
Berlin feiert den besten son Foto: dpa/A. Gora
wiefteGe-
SwiftüberKelces Trikotnummer87 –ge Saisonstart der Vereins-
erkannt.
schäftsleute haben den Hype längst geschichte, scheint momentan unantastbar.
Dass es überhaupt so gut läuft, ist durch-
aus überraschend. Mit den Nationalspielern
Paul Drux und Fabian Wiede fehlen den
Fotos: imago/Denny Medley, Tammy Ljungblad, Bill Greenblatt Füchsen zu Saisonbeginn zwei der wichtigs-
ten Stützen verletzungsbedingt. Dazu lässt
die Terminhatz den Berlinern kaum Zeit, um
Luft zu holen.
„Wir machen einfach weiter, egal, wie
weh es tut“, hatte Kreisläufer Mijajlo Marse-
nic nach dem kräftezehrenden Europapokal-
Sieg gegen Chambery gesagt. Keine 46 Stun-
den später ließ sein Team Taten folgen – und
setzte mit dem nächsten Ausrufezeichen
neue Energie frei. Der Zwei-Meter-Hüne
geregtheit mit Witzen selbst- „Das ist weltweit, man. Je- die Denver Broncos – und Swift war erneut in wollte sich nach dem Abpfiff gar nicht beru-
ironisch befeuert. Am Wo- der hat seinen Spaß damit“, der Loge und jubelte zusammen mit Maho- higen, immer wieder feuerte er seine Mit-
chenende war er nicht nur mit sagte Kelce zuletzt auf einer mes’ Frau Brittany über den Touchdown- spieler an – die Party soll weitergehen. sid
Swift essen, sondern hatte Pressekonferenz. „Ich habe Pass des Spielmachers.
auch einen kurzen Gastauf- das Glück, dass ich bislang So groß die NFL in den USA ist – kein
tritt in der Comedyshow „Sa- Spaß damit habe, und dass es, Sport steht in der Gunst der amerikanischen
turday Night Live“. Swift übri-
gens ebenfalls, danach sollen
und das ist wirklich wichtig,
hier niemanden stört“, meinte
TV-Zuschauer so weit oben –, so klein ist die
Liga im Vergleich zu Swift. 28,5 Millionen Hilferuf aus
den USA
beide stundenlang gemein- er über die Kabine des Foot- Menschen folgen dem offiziellen Instagram-
sam auf der Afterparty gewe- ballteams aus Kansas City, das Profil der NFL. Travis Kelce steht bei 4,2 Mil-
sen sein. Foto: imago/Scott Winters
ohnehin schon zu den Mann- lionen. Swift? Hat 274 Millionen Follower.
Allein in der Woche nach schaften zählt, über die viel Kelce ist auf seiner Position als Tight End Gordon Scott war Basketballer bei den
dem Spiel gegen Chicago ka- „Jeder hat seinen berichtet wird. Schließlich ha- die Messlatte, an den zwei Super-Bowl-Sie-
men nach Angaben von US- Spaß damit.“ ben die Chiefs zwei der ver- gen der Chiefs hatte er enormen Anteil und
MHP Riesen Ludwigsburg. Nun kämpft
Medien mehr als 383 000 neue Travis Kelce, NFL-Profi, gangenen vier Super Bowls ist die liebste Anspielstation für Mahomes. er mit gesundheitlichen Problemen.
Follower auf Kelces Instag- über den Hype bezüglich gewonnen und in Quarterback Über die NFL hinaus aber kennen ihn vor al-
ram-Account hinzu. Der offi- seiner vermeintlichen Patrick Mahomes den wohl lem außerhalb der USA kaum Menschen. Von Dirk Preiß
zielle Fanartikel-Anbieter der Beziehung zu Pop-Gigantin aufregendsten Spielmacher Swift dagegen ist derzeit wohl der Musik-
Taylor Swift
NFL, Fanatics, teilte mit, die der Liga. star schlechthin. Ihre laufende „Eras“-Tour LUDWIGSBURG. Beim Bundesligisten MHP
Nachfrage nach Kelces Trikots Ebenjener Mahomes wink- erwirtschaftet laut US-Medien an jedem Riesen Ludwigsburg ist zurzeit allen klar:
sei um 400 Prozent gestiegen, und er sei nun te nicht nur vom Spielfeld in Richtung Swift, Konzertabend allein fast 13 Millionen Euro Basketball ist nicht alles. Das beweist das
unter den Top-Fünf-Spielern der Liga. Die als er vom ersten Besuch erfuhr, sondern durch Ticketverkäufe, meistens spielt sie in Schicksal eines ehemaligen Ludwigsburger
Vermutung liegt nahe: Die Abermillionen freut sich nach Meinung eines Ex-NFL- einer Stadt drei Shows in Serie. Spielers. „Die Lage ist ernst“, schreiben die
Fans von Taylor Swift beschäftigen sich Quarterbacks auch sonst über die Situation. Ab dem 9. November ist sie in Südamerika Riesen auf Facebook. Es geht um Gordon
selbstverständlich mit dem womöglich neu- „Zum ersten Mal in seinem Leben ist der Fo- zu sehen, Fans, die zum Spiel der Chiefs Scott.Und um dessen Leben.Der Amerikaner
en Partner ihres Idols – und die NFL reibt kus nicht auf ihm, und er kann einfach ein gegen die Miami Dolphins am 5. November spielte in der Saison 2001/2002 und von 2005
sich die Hände für das riesige Gratismarke- bisschen durchatmen und sein Ding machen in Frankfurt/Main kommen, werden sie da- bis 2007 für die Riesen. Mittlerweile lebt der
ting bei einer jungen und weiblichen Ziel- im Schatten von diesem Schlaglicht, das Tra- her wohl ziemlich sicher nicht als Überra- heute 46-Jährige wieder in den USA.
gruppe, die an dem Vollkontaktsport Ameri- vis Kelce da geschaffen hat“,sagte TV-Exper- schungsgast im Stadion erleben, sondern Gordon Scotts Frau Angelika berichtet im
can Football im Verhältnis mit am wenigsten te Ryan Fitzpatrick am vergangenen Don- müssen auf die Tour-Termine im Sommer Internet von einer „herzzerreißenden Diag-
Interesse zeigt. nerstag. Da holten die Chiefs ein 19:8 gegen 2024 warten. dpa nose“, die ihr Mann bekam. „Herz- und Nie-
renversagen, wobei seine Nierenfunktion
auf erschütternde zwei Prozent gesunken ist,
sowie Wasser in der Lunge und im Herzen“,
schreibt sie. Die Ursache sei zunächst unklar
gewesen, dann wurden eine Blutvergiftung
und eine Autoimmunerkrankung festge-
Die Formel 1 zu Gast in Texas Hinweis auf vermeintliche Unruhe beim stellt. Dialyse, Chemotherapie und andere
Branchenführer auf. Da helfen auch Demen- Therapien sind teuer für die Familie. Über
tis nur bedingt. Boss Horner verwies eine er- eine Crowdfundingplattform sollen zu-
USA, Austin, Texas 5.3. Bahrain Aktuelle Rangfolge
Circuit of the Americas 19.3. Saudi-Arabien der Saison 2023 zwungene Demission seines einstigen För- nächst 10 000 US-Dollar zusammenkom-
derers Marko ins Reich der Fabel: „Solange er men. Nach nur wenigen Tagen sind bereits
22. Oktober, 21.00 Uhr 2.4. Australien
Fahrer weitermachen will – er ist ein sehr rüstiger 8000 US-Dollar gespendet worden.
30.4. Aserbaidschan
7.5. Miami, USA 1. Max Verstappen, 433 80-Jähriger –, sehe ich keine Veränderung in
NED, Red Bull unserer Zusammenarbeit.“
21.5. Emilia-Romagna
28.5. Monaco 2. Sergio Perez, 224 Von wegen Machtkampf also. Der Öster- Kurz berichtet
MEX, Red Bull reicher Marko hat zwar den vor einem Jahr
4.6. Spanien
18.6. Kanada 3. Lewis Hamilton, 194 gestorbenen Red-Bull-
2.7. Österreich
GBR, Mercedes Gründer Dietrich Mate- Comeback-Plan steht: Kerber
schitz als Vertrauten und
9.7. Großbritannien 4. Fernando Alonso,
ESP, Aston Martin
183
Jobgaranten verloren. Er
greift in Australien wieder an
23.7. Ungarn
Start 5. Carlos Sainz, 153 besitze aber „immer noch STUTTGART. Angelique Kerbers Comeback-
30.7. Belgien
ESP, Ferrari eine sehr wertvolle Rolle Pläne nach der Babypause nehmen Formen
27.8. Niederlande
im Team“, sagte Horner an. Zu Beginn der neuen Saison schlägt sie
3.9. Italien
Streckeninfos Grafik: Zapletal Konstrukteure dem britischen „Mir- in Australien beim United Cup (29. Dezem-
17.9. Singapur
KANADA ror“. Marko selbst stellte Max Verstappen ber bis 7. Januar) auf. Seit Wochen trainiert
Erster Grand Prix: 2012 24.9. Japan 1. Red Bull 657
indes via „Österreich“ Foto: AFP/C. Khanna die 35-Jährige in ihrer Tennis-Akademie im
Rundenlänge: 5,51 km 8.10. Katar 2. Mercedes 326
USA klar: „Ich habe einen Ver- polnischen Puszczykowo. Zehn Monate
22.10. USA 3. Ferrari 298
Rundenzahl: 56 Washington trag bis Ende des nächsten Jahres. Wann und nach der Geburt ihrer Tochter wird sie in
Austin 29.10. Mexiko
Renndistanz: 308,4 km
4. Aston Martin 230 wie ich aufhöre, wann Schluss ist, entscheide Perth und Sydney Teil des DTB-Teams sein,
5.11. Brasilien
5. McLaren 219 ich und nicht zum Beispiel Herr Horner.“ unter anderem neben Alexander Zverev. sid
Rundenrekord: 19.11. Las Vegas
Charles Leclerc (2019) Auch der schwer in der Kritik stehende
MEXIKO 26.11. Abu Dhabi
Quelle: F1.com Perez betrieb eifrig Krisen-PR in eigener Sa- Hochklassige Gegnerinnen
che. Nein, er denke nicht ans baldige Aufhö-
ren, wie es einige Experten schon verkünde- für deutsche Teams
rater Helmut Marko aus dem Team drängen im Team ist sehr wichtig für den Erfolg, des- ten, sagte der 33-Jährige in Texas. Vielmehr NYON. Die Fußballerinnen des FC Bayern
will, hallten bis auf den Circuit of the Ameri- halb sehe ich keine Änderungen für die Zu- wolle er seinen bis Ende 2024 laufenden Ver- bekommen es in der Champions League mit
cas. Dazu kommen die anhaltenden Fragen kunft“, beteuerte Verstappen im Stile eines trag „zu 100 Prozent“ erfüllen und danach Paris Saint-Germain, der AS Rom und Ajax
nach einer Ausmusterung des seit Monaten Pressesprechers. auch noch weiterfahren. Die Frage ist nur, ob Amsterdam zu tun. Bundesligist Eintracht
schwächelnden Verstappen-Kollegen Sergio Angesichts der sportlichen Übermacht sie das bei Red Bull auch so sehen. Der Ab- Frankfurt trifft auf die Titelverteidigerinnen
Perez, die kurz vor dem Heimrennen des Me- des Champions aber nehmen Konkurrenten stand zu Verstappen sei „einfach zu groß“, des FC Barcelona, den FC Rosengård aus
xikaners immer drängender werden. „Jeder und Beobachter der Formel 1 dankbar jeden mäkelte Teamberater Marko. dpa Schweden sowie Benfica Lissabon. dpa
D4 Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023, RMS1
SV Remshalden will Aufwind nutzen
Fußball: Die SVR gewann 4:0 gegen Schorndorf und nimmt es am Sonntag mit der SG Weinstadt auf / Vorschau auf die Spiele im Bezirk
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
SARAH SCHWELLINGER
Der Fußball-Spieltag unter der Woche
mischte die Ligen im Bezirk noch einmal
kräftig auf: In der Bezirksliga hat sich
Schornbach ein gutes Polster erarbeitet und
legt am Wochenende die Füße hoch. Den
Vorsprung weiter ausbauen will in der
Kreisliga A 1 auch der TSV Schmiden, der
Schlusslicht Birkmannsweiler empfängt.
Und mit dem Sieg in Murrhardt führt der FC
Welzheim nun die Kreisliga A2 an.
Bezirksliga. Nach seinem fulminanten
10:1-Sieg am Mittwochabend gegen den
Tabellenletzten TSC Murrhardt hat die Elf
von Marius Jurczyk an diesem Wochenende
erst einmal Pause. Doch können die Schorn-
bacher entspannt die Füße hochlegen, es
gibt keine Mannschaft, die sie übers
Wochenende einholen könnte.
Der TSV Nellmersbach könnte als Zweit-
platzierter mit 19 Punkten etwas den Druck
auf Schornbach erhöhen. Die Mannschaft
von Timo Marx und Patrick Goncalves fährt
zu Landesligaabsteiger SG Oppenweiler-
Strümpfelbach. Nellmersbach holte mit
dem deutlichen 5:0 am Mittwochabend
gegen Sulzbach-Laufen sichere drei Punkte.
Abstauber des Abends war Wladimir Franz,
der für vier der fünf Buden sorgte. Der 26-
jährige Zugang von Landesligist SV Breu-
ningsweiler fehlte am Anfang der Saison
verletzungsbedingt und schöpft nun wieder
aus dem Vollen. Auch Samuel Wehaus durf-
te sich in die Torschützenliste eintragen. Es
wird also klar sein, auf wen Oppenweiler am
Sonntag ganz besonders ein Auge haben
muss. Die SGOS hat einen, vielleicht ent-
scheidenden Vorteil: Sie war unter der
Woche spielfrei und hatte mehr Zeit, sich
auf die Partie vorzubereiten.
Erst ließ es die SG Schorndorf beim SSV
Steinach-Reichenbach knallen (1:10), zog
dann gegen Schwaikheim den Kürzeren
(4:5) und patzte nun gegen die SV Remshal-
den (0:4). Das ist zu wenig für den aufstiegs-
ambitionierten Verein, der nun elf Punkte
Rückstand auf die Konkurrenz aus Schorn-
bach hat. Diese Niederlagen sollte die
Rad-Ausfahrt mit
Jannik Steimle
Anschließende Gesprächsrunde
Radsport. Wie im vergangenen Jahr, so
haben die Radsport-Fans auch am Ende
dieser Saison wieder die Gelegenheit, mit
dem Schorndorfer Rad-Profi Jannik
Steimle auf eine kleine Tour zu gehen.
Treffpunkt am Sonntag, 29. Oktober, ist
um 9.30 Uhr bei Sport Holl in Weilheim an
der Teck (Lindachstraße 13). Die Abfahrt
zur etwa einstündigen, recht flachen Tour
ist für 10 Uhr geplant. „Eine Altersgrenze
gibt’s nicht, man sollte aber schon eini-
germaßen fit sein“, so Steimle. Gefahren
werden kann mit Rennrädern, Gravelrä-
dern und Mountainbikes. Im Anschluss an
die Tour besteht die Gelegenheit, mit
Steimle ins Gespräch zu kommen und
einen Blick aufs Material zu werfen, mit
dem der Profi unterwegs ist. Steimle gibt
Einblicke in seinen Alltag, Ernährungs-
und Trainingstipps. Der Physiotherapeut
Benjamin Kohl zeigt spezielle Übungen
für Radfahrer. Zur Stärkung nach der Tour
gibt’s für einen kleinen Unkostenbeitrag
Kaffee und Kuchen. Steimle und sein
Team sammeln pro Teilnehmer einen
Beitrag von zehn Euro ein (zum Event
mitbringen). Die Gesamtsumme geht
direkt als Spende an das Deutsche Rote
Kreuz/DRK-Kreisverband Nürtingen-
Kirchheim.
Info
Zur Planung sollten sich die Teilnehmer bis spä-
testens Freitag, 27. Oktober, per E-Mail anmel-
den: mail@cyclingfriendspassione.de
Radsportfans im vergangenen Jahr vor der ge-
meinsamen Ausfahrt mit dem Profi Jannik
Steimle (Mitte). Foto: Wagner
Weinstadts Torjäger schoss in acht Spielen neun Tore. Drei davon am Mittwochabend in Schwaikheim. Die SV Remshalden, unterstützt vom deutlichen
Sieg gegen Schorndorf, will Kujtim Sylajs Glückssträhne nun ein Ende setzen.
Mannschaft von Zoran Cutura schnell
abschütteln und nach vorne blicken. Denn
am Sonntag ist der SV Allmersbach zu Gast.
Der SVA hat seine Aufgaben gegen Schwaik-
heim (1:1) und gegen Remshalden (10:0)
souveräner gemeistert und steht deshalb in
der Tabelle (3.) besser da als die SG (6.).
Kreisliga A 1. Nur eine ganz kurze Ver-
schnaufpause bleibt Zrinski Waiblingen.
Nachdem die Mannschaft am Donnerstag-
abend beim TSV Schlechtbach auflief, fährt
sie am Sonntag zum Derby zum FSV Waib-
lingen II. Das Team von Trainer Tommaso
Caldieri hatte einen Tag mehr Verschnauf-
pause und vor allem den 4:2-Heimsieg
gegen Plüderhausen im Rücken. Aufpassen
müssen die Gäste auf Nikola Filipovic. Das
20-jährige FSV-Eigengewächs versenkte
Der SVP will die Tabellenführung
Tischtennis-Oberliga: Spitzenspiel für Plüderhausen bei der verlustpunktfreien Spvgg Gröningen
(ue). Das Spitzenspiel der Tischtennis-
Oberliga steigt am Sonntag (15 Uhr) in Grö-
ningen-Satteldorf. Gewinnt der SV Plüder-
hausen (7:1 Punkte) bei der Spvgg (6:0
Punkte), bleibt er Tabellenführer.
Auch in diesem Match wird das SVP-
Team wieder in Bestbesetzung antreten –
also mit Aleksandar Karakasevic, Laszlo
Magyar, Joszef Baranyi und Marcel Schaal.
Nach Pleiten: Zwei Heimspiele für die SG
Badminton, 1. Bundesliga: Der Sechste Lüdinghausen und der Achte Wittorf-Neumünster gastieren
(ulk). Der Badminton-Erstligist SG Schorn-
dorf bestreitet am Wochenende zwei Heim-
spiele in der Schorndorfer Karl-Wahl-Halle.
Der Tabellensechste empfängt am Samstag
(15 Uhr) den SC Union Lüdinghausen. Am
Sonntag (12 Uhr) spielt das Team gegen
Blau-Weiß Wittorf-Neumünster.
Nach zwei Klatschen zuletzt bei den Spit-
zenteams Saarbrücken-Bischmisheim (1:6)
und Dortelweil (0:7) hat die SG nun vor hei-
mischem Publikum die Chance, Punkte zu
sammeln für das Saisonziel Klassenerhalt.
Das wird aber auch gegen den SC Union
Lüdinghausen und Wittorf-Neumünster
alles andere als einfach. Lüdinghausen steht
aktuell bei gleicher Punktzahl wie die SG auf
Im dritten Anlauf: SV will ersten Heimsieg
Handball-BW-Oberligen: Hohenacker-Neustadt erwartet das Schlusslicht / TVB II beim Aufsteiger
(pm). Im dritten Anlauf streben die BW-
Oberliga-Handballerinnen der SV Hohen-
acker-Neustadt den ersten Heimsieg an. Die
Chancen gegen das sieglose Schlusslicht SG
Kappelwindeck/Steinbach II dürften nicht
schlecht stehen. Dringend punkten müssen
die Männer des TV Bittenfeld II im Kampf
um die ersten vier Plätze. Der TuS Schutter-
wald ist aber gefährlich.
Frauen. SV Hohenacker-Neustadt (4.
Platz, 4:4 Punkte) – SG Kappelwindeck/
Steinbach II (7. Platz, 1:7 Punkte/Sonn-
tag, 15 Uhr). Nach dem 24:22-Auswärtssieg
gegen den TuS Ottenheim geht es für die SV
nun gegen einen weiteren Konkurrenten im
Rems-Murr-Sport
gegen Plüderhausen gleich dreimal.
Der TSV Schmiden hat die Chance, seine
Tabellenführung weiter auszubauen. Der
Zweite, VfL Winterbach, pausiert - mit bis-
lang einem Spiel mehr auf dem Buckel - an
diesem Wochenende. Zu Gast in Schmiden
ist der VfR Birkmannsweiler. Der Tabellen-
letzte wartet nach neun Spielen noch immer
auf seinen ersten Sieg. Die Schmidener gön-
nen dem VfR aber nichts, wenn sie die Mög-
lichkeit nutzen wollen, vier Punkte zwi-
schen sich und Winterbach zu bringen.
Kreisliga A 2. Der FC Welzheim feierte
am Mittwochabend die Tabellenführung:
Nach einem starken Auftritt beim VfR Murr-
hardt, den die Elf von Kim Schmidt mit 3:1
für sich entschied, steht der FCW nun ganz
vorn. Dabei ließ der SV Allmersbach,
Am vergangenen Wochenende hat das
Team mit zwei hervorragenden Leistungen
zwei klare Siege gegen den VfL Kirchheim
(8:2) und SV Niklashausen (10:0) geholt.
Bei den Gastgebern steht mit Gabriel Ste-
fan ebenfalls ein ehemaliger Bundesliga-
spieler an Nummer eins. Er weist ebenfalls
eine 6:0-Bilanz auf und wird für Karakasevic
ein harter Gegner sein. An Nummer zwei
dem fünften Tabellenplatz, hat aber ein
Spiel weniger bestritten.
Ausrufezeichen gegen Beuel
Ein Ausrufezeichen setzten die Nordrhein-
Westfalen mit einem 6:1-Sieg gegen den BC
Beuel. Der Aserbaidschaner Ade Dwicahyo
wirbelte im ersten Einzel gegen den deut-
schen Spitzenspieler Max Weißkirchen und
gewann in drei Sätzen. Dazu kommen einige
holländische Spitzenspielerinnen und -
spieler. Mit Karan Rajarajan und Azmy
Qowimuramadhoni wird die SG zwei exzel-
lente Einzelspieler entgegenstellen können
bei den Männern und die Engländerin Annie
Lado im Doppel und Mixed. Für David Kra-
Abstiegskampf – daheim gegen die SG Kap-
pelwindeck/Steinbach II. Nachdem die SG
vergangene Saison noch den vierten Tabel-
lenplatz belegt hatte, ist sie nun mit 1:7
Punkten nicht gut in die Saison gestartet.
Mit dem Punktgewinn voriges Wochenende
gegen den starken HC Schmiden/Oeffingen
(31:31) setzte die SG II aber ein Ausrufezei-
chen.
Die Gegnerinnen bestechen vor allem mit
einer variablen Abwehr, entweder in einer
6:0- oder einer offensiven 3:2:1-Deckung,
die es mit viel Bewegung und Ballsicherheit
zu überwinden gilt. Im Angriff der SV müs-
sen die Chancenauswertung und die Fehler-
TELEFON 07151 566-262
FAX
Foto: Steinemann
Schmidts Ex-Verein, die Welzheimer nicht
im Stich und luchste dem bisherigen Spit-
zenreiter SV Unterweissach einen Punkt ab.
Gefragt ist der FCW nun gegen Weiler zum
Stein. Die Mannschaft von Marcel Goncal-
ves und Egzon Krasniqi holte aus den ver-
gangenen fünf Spielen immerhin neun
Punkte und feierte unter der Woche einen
4:1-Erfolg gegen Urbachs Zweite.
Nicht einfach haben wird es der TSV Alt-
hütte, der zum gefallenen Tabellenführer
nach Unterweissach fährt. Auch wenn die
Elf von Trainer Peter Hogh mit dem 3:1-Sieg
gegen TAHV Gaildorf etwas Selbstbewusst-
sein sammelte, ist der SVU noch die einzige
ungeschlagene Mannschaft in der Liga. Und
die hat ein Ziel: wieder an die Spitze zu klet-
tern.
steht mit dem jungen Tobias Tran ein Spie-
ler, der auch schon für den SVP aktiv war
und nach wie vor zu den großen Talenten in
Deutschland gehört. Aber nicht nur in der
Spitze sind die Gastgeber gut aufgestellt.
Auch die Nummer drei und vier weisen posi-
tive Bilanzen auf. Damit werden es auch
Baranyi und Marcel Schaal nicht leicht
haben zu punkten.
mer ist Lüdinghausen ein Play-Off-Kandi-
dat.
Sonntagsgegner Wittorf-Neumünster
steht zwar hinter der SG Schorndorf auf
Platz acht, hat aber ebenfalls eine Partie
weniger gespielt als die SG. Bemerkenswert
bei Wittorf: Im Vergleich zur Konkurrenz
haben die Schleswig-Holsteiner viele deut-
sche Spielerinnen und Spieler im Kader.
Sie setzten sich gegen Lüdinghausen mit
4:3 durch. Blau-Weiß-Nationalspieler Mat-
thias Kicklitz punktete im ersten Einzel und
zweiten Doppel, Nationalspielerin Franzis-
ka Volkmann im Frauendoppel. Das Ziel der
Schorndorfer: in beiden Partien mindestens
einen Punkt mitnehmen.
quote aber wieder stimmen, denn dies wird
von der SG II konsequent bestraft.
In der Abwehr gilt es, die groß gewachse-
nen Rückraumspielerinnen auf Distanz zu
halten und die guten Eins-gegen-eins-Spie-
lerinnen durch eine kompakte Formation in
den Griff zu bekommen. Im dritten Heim-
spiel will die SV so die Punkte endlich auch
einmal zu Hause behalten. Bis auf Nina
Förster und Aylin Kindsvater ist der Kader
der SV Hohenacker-Neustadt komplett.
Männer. TuS Schutterwald (7. Platz,
4:6 Punkte) – TV Bittenfeld II (6. Platz,
4:4 Punkte/Samstag, 20 Uhr). Nachdem
sich die Bittenfelder nach ihrem souveränen
07151 566-402
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SVH fährt zum
Tabellenführer
Fußball. In einem richtungsweisenden
Spiel am Sonntag (14 Uhr) treten die Fuß-
ballerinnen des SV Hegnach beim derzei-
tigen Regionalliga-Tabellenführer FSV
Hessen Wetzlar an. Der FSV siegte zuletzt
in Calden und wird zu den heißesten
Meisterschaftsanwärtern gezählt. Überra-
schend führt die erst 18-jährige Freya
Burk mit sieben Toren die Torschützen-
liste an, obwohl sie erst kürzlich aus einer
unteren Liga zum FSV kam. Auch in der
Breite hat sich Wetzlar deutlich verstärkt,
so dass der SVH alles geben muss, um wie
allein der SC Freiburg II bislang in Hessen
zu gewinnen. Der SVH, diese Woche wie-
der mit komplettem Kader im Training,
ist auswärts noch ohne Gegentor. (alr)
Doppelspieltag für
VfR Birkmannsweiler
Tischtennis-Regionalliga. Am Wochen-
ende steht ein Doppelspieltag für den VfR
Birkmannsweiler mit zwei Heimspielen in
der Birkmannsweiler Halle an.
Am Samstag um 18.30 Uhr ist der TTC
Weinheim aus der Kurpfalz zu Gast.
Weinheim ist in den Paarkreuzen ähnlich
stark wie Birkmannsweiler einzuschätzen
und die Mannschaft um Spitzenspieler
Gao erwartet eine offene Begegnung. Am
Sonntag empfängt der VfR um 14.30 Uhr
den TV Limbach aus dem Odenwald. Auch
Limbach hat sich in der ausgeglichenen
Liga bisher gut geschlagen und aus vier
Saisonspielen schon einen Sieg und ein
Unentschieden ergattert. Mit der Unter-
stützung des heimischen Publikums will
der VfR seinen Heimvorteil ausnutzen
und dem ersten Heimsieg in der neuen
Liga direkt weitere folgen lassen. (pm)
Wichtige Partien für
die SG Schorndorf II
Badminton. Nach dem dritten Spieltag
rutschte die zweite Mannschaft der SG
Schorndorf in der 2. Bundesliga auf einen
Abstiegsplatz und hat derzeit drei Punkte
Rückstand auf das rettende Ufer. Um den
Anschluss an das Mittelfeld zu halten, ist
Zählbares in den Partien beim 1. BC Saar-
brücken-Bischmisheim II und dem BC
Remagen notwendig.
Zunächst geht es am Samstag (13 Uhr)
in die saarländische Hauptstadt. Dort
wartet mit der Reserve des amtierenden
Deutschen Teammeisters eine kleine
Wundertüte. Der 1. BC II steht mit sechs
Punkten auf dem neunten Rang, es dürf-
ten Nuancen über Erfolg und Misserfolg
entscheiden. Am Tag darauf (13 Uhr)
schlagen die Schorndorfer beim BC
Remagen auf. Der steckt in einer kleinen
Ergebniskrise. Nach drei Auftakttrium-
phen kassierte der BC zwei 1:6-Heimklat-
schen in Folge und wurde vom zweiten
auf den sechsten Platz durchgereicht.
(mob)
Sport kompakt
Zwei Spitzenspiele für
Alfdorf/Lorch/Waldhausen
Handball-Verbandsligen. Die Männer
und die Frauen des TSV Alfdorf/Lorch/
Waldhausen stehen am Samstag vor zwei
Spitzenspielen. Bei den Männern gastiert
um 20 Uhr der Tabellenvierte TV Stein-
heim/Alb (6:2 Punkte) beim TSV (4:2
Punkte). Der Gegner erzielte in vier Spie-
len im Schnitt mehr als 35 Tore. Im Vor-
spiel (18 Uhr) empfangen die TSV-Frauen
den Tabellenführer SV Leonberg/Eltingen
(5:1 Punkte). Der TSV hat als Aufsteiger
überraschenderweise die ersten beiden
Spiele gewonnen. (klh)
Heimsieg über den TV Willstätt (39:32) nun
ein Wochenende ausruhen durften, steht
ein Auswärtsspiel beim TuS Schutterwald
an. Obwohl die Schutterwalder erst in die
Liga aufgestiegen sind, stehen sie momen-
tan mit 4:6 Punkten auf Platz sieben der
Tabelle und sitzen dem TVB II somit direkt
im Nacken. Für die Bittenfelder gilt es des-
halb umso mehr, die Leistung aus dem
jüngsten Spiel zu bestätigen, um im Rennen
um die ersten vier Tabellenplätze weiter
voranzukommen. Wichtig ist hierbei vor
allem wieder eine stabile Abwehr sowie das
Vermeiden von Unkonzentriertheiten und
technischen Fehlern im Angriff.
Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023
Die marode Rosensteinbrücke ist seit Mai 2022 für Autos, Lastwagen und Stadtbahnen gesperrt.
Abbruch der Rosensteinbrücke kostet 9,5
Millionen Euro
Teile des Belags und die SSB-Gleise wurden bereits entfernt. Die Hauptarbeiten sollen im Juli 2024 erledigt werden. Danach entsteht an gleicher
Stelle ein Interimsbauwerk für Passanten und Radfahrer.
Von Uli Nagel
STUTTGART. Die Verantwortlichen des Tief-
bauamts haben den Neubau der beiden ma-
roden Neckarbrücken in Bad Cannstatt neu
geplant. Nach dem Abbruch der Rosenstein-
brücke, der im Sommer 2024 abgeschlossen
sein soll und mit fast 9,5 Millionen Euro zu
Buche schlagen wird, soll eine Interimsbrü-
cke an gleicher Stelle da-
zu beitragen, dass Pas-
santen und Radfahrer so
lange den Neckar über-
queren können, bis die
neue Wilhelmsbrücke
fertig ist.
Foto: Tiefbauamt
„Wir hoffen, dass das
2028 der Fall sein wird“,
„14 Tage sagt Claus-Dieter Hauck,
werden wir beim Tiefbauamt für Brü-
auf jeden Fall cken und Tunnel verant-
brauchen.“ wortlich, als er im Aus-
Claus-Dieter schuss für Städtebau und
Hauck, Technik die neue Marsch-
Brückenexperte route erläuterte. Aller-
dings werde diese Brücke
nicht schon im kommenden Jahr abgerissen,
sondern wird mindestens noch eineinhalb
Jahre „durchhalten“ müssen. Mit ein Grund
seien auch die vielen Versorgungsleitungen,
die in den vergangenen Wochen interims-
weise über die Wilhelmsbrücke gelegt wur-
den. „Was ihre Stabilität angeht, so untersu-
chen wir die Konstruktion alle drei Monate“,
Großer Andrang bei propalästinensischer Demo
Zur Kundgebung im Stadtgarten und zum Aufzug durch die Innenstadt
kamen am Freitag mehr als doppelt so viele Personen wie erwartet.
Von Franz Feyder und
Sebastian Steegmüller
Unter einem großen Polizeiaufgebot fand
am späten Freitagnachmittag in der Stutt-
garter Innenstadt eine propalästinensische
Demonstration statt. Nach einer Auftakt-
kundgebung im Stadtgarten zogen mehr als
1000 Personen in Richtung Kronprinzplatz –
500 hatte der Veranstalter, die Gruppe Free
Palestine – Freies Palästina, erwartet. Viele
Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die
in den Farben Weiß, Schwarz, Grün und Rot
gehaltene Flagge Palästinas dabei und riefen
„Palästina bis zum Sieg“ und „Befreit Paläs-
tina“. „Wir sind die, die für Frieden sind. Wir
sind die, die für Menschenrechte sind“, sagt
eine Rednerin.
Im Vorfeld hatte das Ordnungsamt stren-
ge Auflagen für die Demonstration erlassen.
So waren religiöse Bekundungen ebenso ver-
boten wie israelfeindliche oder antisemiti-
sche Rufe und Schmähungen.Um Ausschrei-
tung frühzeitig zu erkennen und zu unter-
so der Brückenexperte. Der Projektbeschluss
für die neue Wilhelmsbrücke, die mit elf Me-
ter Breite etwa die gleiche Größe wie das
heutige Bauwerk haben soll, wird wohl im
November sein. Im Jahr 2024 ist dann der
Wettbewerb geplant, sodass die weiteren
Planungen spätestens Anfang 2025 begon-
nen werden können. Von 2026 bis 2028 soll
dann die neue Flussquerung zwischen Ne-
ckarvorstadt und Altstadt gebaut werden.
„Danach können wir mit dem Bau der neuen
Rosensteinbrücke starten“, sagte Claus-Die-
ter Hauck, der mit einer Bauzeit von etwa
drei Jahren rechnet.
Zum Abbruch der Rosensteinbrücke gab
es zwar Zustimmung von allen Fraktionen,
zuvor war allerdings wieder einmal ein hefti-
ger Schlagabtausch über die Ausgestaltung
der neuen Neckarquerung entbrannt. Vor al-
lem Beate Bulle-Schmid, stellvertretende
Fraktionsvorsitzende der CDU, nahm kein
Blatt vor den Mund und schimpfte über das
„traurige Kapitel marode Neckarbrücken“
und kritisierte, dass die langen Umwege für
Autofahrer nicht länger hinnehmbar seien.
Ihren geplanten Antrag, die Interimsbrücke
deshalb autogerecht zu errichten, musste sie
allerdings schnell wieder beerdigen. Laut
Tiefbauamt benötige solch ein Behelfsbau-
werk entsprechend große Rampen: Und da-
für sei nicht genügend Platz vorhanden.
Aus Sicht der SPD und dem Bündnis Die
FrAktion sei das auch nicht weiter schlimm.
„Viele Menschen haben sich mit der Situa-
binden, war die Polizei mit mindestens einer
Hundertschaft vor Ort. Kurz nach Beginn der
Kundgebung wurden die ersten Schilder aus-
sortiert, die nicht erlaubt waren. Außerdem
kam es zu Rangeleien unter den Demonst-
ranten, weil einige die Auflagen nicht akzep-
tieren wollten. „Wir sind auf alle vorstellba-
ren Einsatzszenarien vorbereitet“, sagte ein
Sprecher des Stuttgarter Polizeipräsidiums
vor der Demo. Man würde genügend Kräfte
zusammenziehen, um die Versammlung
„engmaschig zu begleiten und nieder-
schwellig einzuschreiten“. Bis zum Andruck
unserer Zeitung war es laut Polizei zu keinen
besonderen Vorkommnissen gekommen.
Nach dem täglichen Lagebericht des Bun-
deskriminalamtes sind Baden-Württemberg,
Nordrhein-Westfalen und Hessen die Bun-
desländer, in denen aktuell die meisten Ver-
sammlungen im Zusammenhang mit dem
Anschlag der Terrororganisation auf Israel
am 7. Oktober stattfinden. Neu angemeldet
wurden nach Recherchen unserer Zeitung in
Baden-Württemberg für die kommenden Ta-
Region Stuttgart
tion arrangiert und kommen damit klar“,
sagte Hannes Rockenbauch. Der SÖS-Stadt-
rat sieht deshalb keine Notwendigkeit, die
neue Rosensteinbrücke wie die alte im gro-
ßen Stil „autogerecht“ zu bauen. Die Stadt
dürfe – auch angesichts des Klimawandels
und ihrer Ziele – nicht mehr so sehr „in Be-
ton und mit Auto“ planen. Unterstützung er-
hielt Rockenbauch dabei von Grünen-Stadt-
rat Björn Peterhoff: „Wir brauchen bei der
neuen Rosensteinbrücke ein Zukunftskon-
zept und keines aus den 80er Jahren.“ Der
3
Monate dauert es, bis das Tiefbauamt
jeweils die Wilhelmsbrücke auf ihre
Standfestigkeit untersucht. Für den
Autoverkehr ist sie allerdings gesperrt.
SPD-Fraktionsvorsitzende Stefan Conzel-
mann will die aktuell „unstrittig schlechte
Situation in diesem Bereich nicht überdra-
matisieren“, man müsse damit umgehen.
Sorgen machte sich die FDP dagegen um
den Neckar-Käpt’n, der seinen Jahreshaupt-
umsatz – laut Pressesprecher Heiko Volz
rund 750 000 Euro – im Juli erwirtschaftet.
„Gerade in diesem Monat ist jedoch der
größte Teil des Brückenabbruchs geplant“,
sagte Michael Schrade. Das Problem: Für
eine komplette Sperrung des Schifffahrtsbe-
Eine Teilnehmerin bei der Auftaktkundgebung im Stadtgarten
ge 13 proisraelische und 11 propalästinensi-
sche Veranstaltungen.
Die nächste Versammlung in Stuttgart
findet bereits am Samstag, 21. Oktober, statt.
Das Palästinakomitee Stuttgart lädt ab 15
Uhr zur „Demonstration gegen den Krieg in
Gaza“ ein. Nach einer Kundgebung im Stadt-
Foto: Uli Nagel
triebs sind laut Hauck jede Menge Abspra-
chen mit den Hafen-Verantwortlichen und
den Wasserschifffahrtsbehörden nötig. Da-
bei gebe es nun einmal nicht unendlich viele
Zeitfenster. „14 Tage werden wir auf jeden
Fall brauchen“, so Hauck. Vielleicht könnte
der Vorschlag der FDP, den „Hafen“ der klei-
nen Flotte für zwei Wochen neben das Thea-
terschiff auf die Altstadtseite zu legen, eine
Lösung sein. Dort ist schon lange eine Anle-
gestelle fix und fertig. Allerdings hat Neckar-
Käpt’n-Besitzer Jens Casper offenbar Prob-
leme mit dem dafür nötigen Antrag.
Was die Planungen für die neue Rosen-
steinbrücke angeht, so hat das Tiefbauamt
ebenfalls einen festen Zeitplan: Der Grund-
satzbeschluss soll im ersten Quartal 2024
sein, der Wettbewerb Ende 2024/Anfang
2025. Für die Planungen werden rund zwei
Jahre benötigt, für den Bau weitere drei Jah-
re. Somit wäre die neue Rosensteinbrücke ab
2031 einsatzbereit.
Ob auch wie vor der Sperrung 2022 für
Autos und Lastwagen, werden die Diskussio-
nen im Gemeinderat zeigen. Dort wird sich
auch klären, ob die Stadtbahnhaltestelle von
der Pragstraße auf die neue Brücke verlegt
wird. Ein Vorschlag, der nicht unbedingt
Freude beim Tiefbauamt auslöst. Denn ein
Brückenbauwerk wird durch das permanente
Bremsen und Anfahren der tonnenschweren
SSB-Züge einer sehr viel größeren Belastung
ausgesetzt, als wenn die Stadtbahnen nur
drüberfahren.
Foto: Franz Feyder
garten, zu der 500 Personen angemeldet
sind, geht es bis 18 Uhr erneut durch die In-
nenstadt zum Kronprinzplatz.Rund 250 Per-
sonen mehr werden am Sonntag um 14 Uhr
zur Palästina-Demo auf dem Schlossplatz
erwartet. Dort findet die Kundgebung auf
Höhe der Commerzbank statt.
Kommt 2024
die „Eiskönigin“
von Disney?
Der Erfolgsmusical mit Elsa und Anna
verabschiedet sich aus Hamburg –
und wird danach in Stuttgart erwartet.
Von Uwe Bogen
STUTTGART. Was Stuttgarter Musicalfans
seit Jahren bedauern, wird sich wohl so
schnell nicht ändern: Bei den Premieren
neuer Stücke ist das SI-Centrum für die Stage
Entertainment immer nur die zweite Wahl.
An erster Stelle steht Hamburg, wo sich der
Sitz des Musicalmarktführers befindet.
Als Uschi Neuss, die Stage-Geschäftsfüh-
rerin, bei der Stuttgart-Premiere von „Tina“
im Apollo-Theater von unserer Redaktion
gefragt worden ist, wann der von hiesigen
Disney-Fans heiß ersehnte Broadway-Hit
„Die Eiskönigin“ von Disney auf die Filder
komme, antwortete sie: „Sobald die Show in
Hamburg fertiggespielt hat.“ In knapp einem
Jahr wird dies der Fall sein, wie der deutsche
Musicalmarktführer jetzt bekannt gegeben
hat. Nach dann drei Jahren macht das „Fro-
zen“-Musical an der Elbe Platz für den King
of Pop – für „MJ“, die neue Broadway-Pro-
duktion mit den Hits von Michael Jackson.
Da die Chefinnen von großen Unterneh-
men bekanntlich niemals die Unwahrheit sa-
gen, wissen die Musicalfans nun Bescheid:
Im Herbst 2024 wird „Die Eiskönigin“ in
Stuttgart Premiere feiern. Die Spatzen pfei-
fen es bereits von den Musicaldächern.
Den Wechsel der „Eisköngin“ nach Stutt-
gart dementiert Stephan Jaekel, der Unter-
nehmenssprecher der Musicalfirma, auch
nicht, bittet aber um Verständnis, wenn er
nun einsilbig wird. „Offiziell kann ich dazu
noch nichts sagen“, antwortet er uns.
Offiziell müssen Karten für ein anderes
Disney-Erfolgsstück verkauft werden, das in
Stuttgart sein Comeback feiert. Die zweite
Spielzeit von „Tarzan“startet am 16.Novem-
ber im Palladium-Theater.
Bei der „Eiskönigin“ in Hamburg hat die
Stage Entertainment gerade erst die Premie-
re der neuen Hauptdarstellerinnen gefeiert:
Willemijn Verkaik, die in Stuttgart bei der
Deutschlandpremiere von „Wicked“ die El-
phaba war, verkörpert nun die Elsa, und Abla
Alaoui spielt die Anna. „Es gab frenetischen
Beifall“, berichtet Jaekel. Bereits weit über
eine Million Menschen haben die „Eisköni-
gin“ im Elbe-Theater gesehen.
Szene aus dem Disney-Musical „Die Eisköni-
gin“ in Hamburg Foto: dpa/Christian Charisius
Stadt verzichtet auf
Solaranlage auf
Stadiondach
STUTTGART. Die Landeshauptstadt steht
beim Neubau der Haupttribüne der MHP-
Arena für die Fußball-EM 2024 unter extre-
mem Zeitdruck. Die Baumannschaft musste
von 65 auf 110 Mitarbeiter verstärkt, die
Arbeitszeiten durch Schichten bis Mitter-
nacht verlängert werden, auch weil der
Hauptmieter VfB Stuttgart weiterhin spielen
können muss. Als Grund für die Verzögerung
gelten Baumängel. Nach dem Abbruch der
50 Jahre alten Tribüne fand man schlecht ge-
gründete Fundamente mit unzureichender
Bewehrung.
Am kommenden Mittwoch bekommt der
Verwaltungsausschuss des Gemeinderates
die Rechnung für den Mehraufwand präsen-
tiert. Vor drei Jahren war der Neubau mit
einem Budget in Höhe von 97 Millionen Euro
genehmigt worden. Nun sind weitere 22,5
Millionen nötig. Einziger Lichtblick ist die
Finanzierung. Der Zuschuss der Stadt an die
bauende Stadion Neckarpark GmbH & Co.
KG kann, so Finanzbürgermeister Thomas
Fuhrmann (CDU) „aus vorhandener Liquidi-
tät 2023 erfolgen“. Bei einer weiteren Sta-
dionplanung zieht die Stadion KG die Not-
bremse: Die auf dem Stadiondach geplanten
Photovoltaikmodule wird es nicht geben,
weil allein die Unterkonstruktion ohne Mo-
dule in 35 Metern Höhe sich von 1,5 auf 3,5
Millionen verteuert. Auf die Ausschreibung
meldete sich für die Installation der komple-
xen Technik nur ein Anbieter. Die Kosten für
den Unterbau lägen damit überschlägig beim
Zehnfachen der Kosten für die reine Photo-
voltaikanlage, heißt es. Damit sei sie „in
keinster Weise wirtschaftlich darstellbar“. ks
Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023 Wissenswert

Schweizer
baggern auf
dem Gletscher
Die Baukommission des Kantons
Wallis prüft, ob für ein Skirennen mal
wieder die Natur drangsaliert wird.
ZERMATT. Baggerarbeiten auf dem Theodul-
gletscher bei Zermatt an einer Piste für ge-
plante Ski-Weltcup-Rennen im November
haben in der Schweiz Empörung ausgelöst.
Greenpeace Schweiz hat mit anderen Natur-
schutzorganisationen den Verdacht, dass die
Arbeiten teils außerhalb der zugelassenen
Sportzone stattfinden.
Die Baukommission des Kantons Wallis
will das nun prüfen. Auf einem Gletscher zu
baggern sei problematisch, sagte der Glet-
scherforscher Matthias Huss in einem am
Donnerstag ausgestrahlten Beitrag des Sen-
ders SRF. „Im Hochgebirge finden wir nor-
malerweise unberührte Natur vor, und hier
haben wir Bauarbeiten auf über 3000 Metern.
Für den Gletscher ist es sicher nicht gut. Er
verliert lokal an Masse, da wo gearbeitet
wird“, sagte Huss von der Universität ETH
Zürich. Allerdings müsse man auch sagen,
„dass der Klimawandel viel dramatischer
ist“. Das Baggern am Gletscher sehe zwar
schlimm aus. „Aber dem Gletscher tut es
nicht besonders weh, da dieses Eis wahr-
scheinlich im nächsten Jahr sowieso wegge-
schmolzen wäre.“
Dennoch, so Huss, müsse man sich fra-
gen, ob solche Rennen im November statt-
finden müssen statt im Spätwinter, wenn
viel Schnee auf den Gletschern liege und die
Gestaltung der Pisten einfacher wäre.
Schneesport werde auf Gletschern im Spät-
winter noch lange möglich sein, sagte Huss.
Im Frühwinter seien dagegen massive Ein-
griffe nötig, um Pisten schneesicher zu
machen.
Die Rennstrecke heißt Gran Becca und
wäre die höchstgelegene des Weltcups. Der
Startpunkt läge in einer Höhe von 3720 Me-
tern am Theodulgletscher in der Schweiz.
Die Strecke führt dann nach Cervinia in Ita-
lien und endet auf 2835 Metern. Im vergan-
genen Jahr fiel die Premiere aus, alle geplan-
ten Abfahrten mussten wegen Schneeman-
gels abgesagt werden. dpa
Bagger am Theodulgletscher Foto: dpa/Bott
Osten möchte
Forschung fördern
BERLIN. Ostdeutschland fordert vom Bund
weitere Investitionen in Forschung und Ent-
wicklung. Auf einer Sonderkonferenz der
ostdeutschen Länderchefs wurden als Bei-
spiele für zukunftsträchtige Schlüsseltech-
nologien die Mikroelektronik und Nano-
elektronik, Künstliche Intelligenz und
Quantentechnologien genannt. Bei der For-
schungs-und Technologieförderung dürfe es
keinesfalls zu einer Kürzung der Bundesmit-
tel oder einem Rückzug des Bundes bei be-
stehenden Programmen kommen. Förder-
verfahren sollten bürokratiearm und digital
konzipiert sein. Die neuen Bundesländer,
hieß es, seien der „ modernere Teil Deutsch-
lands“. In Ostdeutschland sei „Lust auf Zu-
kunft“ vorhanden. dpa
Zahl des Tages
Heute: Händewaschen nach dem Toiletten-
gang? Keine Selbstverständlichkeit!
Sicher unterwegs in
der kalten Jahreszeit
Von Harald Czycholl
BERLIN. Eis, Schnee und Matsch, urplötzlich
nasse und dann wieder trockene Straßen: In
der kalten Jahreszeit sind Wetterkapriolen
und wechselnde Straßenverhältnisse keine
Seltenheit. Und wenn Autofahrern bei widri-
gen Straßenverhältnissen der Grip fehlt,
steigt die Unfallgefahr. Mit Winterreifen
unterwegs zu sein ist deshalb grundsätzlich
sinnvoll. Doch ab wann muss man die Pneus
aufziehen? Darüber gehen die Meinungen
auseinander. Die gängige Faustregel lautet
„von O bis O“, also von Oktober bis Ostern.
Doch angesichts des Klimawandels und
Temperaturen jenseits der 20 Grad bis in den
Oktober hinein lassen
„Spätestens viele Menschen ihre
wenn die Sommerreifen länger
Tempera- aufgezogen.
Dagegen ist grund-
turen dauer- sätzlich nichts einzu-
haft unter wenden. Denn die „Von O
sieben Grad bis O“-Regel ist nicht in
Celsius Stein gemeißelt. Einen
sinken, ist es gesetzlichen Stichtag, ab
Zeit für die dem Winterreifen aufge-
Winter- zogen sein müssen, gibt
bereifung.“ es in Deutschland nicht.
Hierzulande gilt eine „si-
Frank
tuative Winterreifen-
Mauelshagen,
Kfz-Experte pflicht“: Nur wenn es die
Straßenverhältnisse er-
fordern, also Schnee und
Glätte das Fahren unsicher machen, darf
ausschließlich mit Winterreifen gefahren
werden. Wer dann ohne fährt, dem drohen
Bußgelder zwischen 60 und 120 Euro und ein
Punkt in Flensburg. Auch der Halter muss
mit 75 Euro und einem Punkt rechnen, falls
jemand anderes am Steuer saß.
Wenn jedoch die Sonne scheint und die
Straße trocken ist, darf man immer mit Som-
Hurrikane nehmen Fahrt auf
Der Klimawandel bringt eine
besorgniserregende Entwicklung
mit sich: Tropische Wirbelstürme
gewinnen offenbar immer
schneller an Stärke.
GLASSBORO. Tropische Wirbelstürme im At-
lantischen Ozean und im Karibischen Meer
gewinnen einer Studie zufolge immer
schneller an Stärke. Weil im Zuge des Klima-
wandels die Oberflächentemperaturen der
Meere steigen,können Hurrikane mehr Was-
serdampf aufnehmen und dies auch immer
schneller tun, erläutert Andra Garner von
der Rowan University in Glassboro (New Jer-
sey, USA) in der Fachzeitschrift „Scientific
Auf glatten Straßen braucht man
Winterreifen. Eine alte Regel
besagt: Sie sollten von Oktober
bis Ostern am Fahrzeug sein.
Aber gilt das heute noch?
ADAC-Winterreifentest: Premiumhersteller liegen vorn
Mittelklasse-SUV Im dies- in der Umweltbilanz. Der Mi- (Kompaktwagen) fällt das
jährigen ADAC-Winterreifen- chelin Alpin 6 erzielte die Fazit des ADAC insgesamt
test belegen die vier Pre- beste Umweltbilanznote gut aus. Sieben Reifen wur-
mium-Marken Continental, dank hoher Laufleistung den mit „gut“, sieben mit
Dunlop, Goodyear und Mi- und geringem Abrieb. Der „befriedigend“ und zwei mit
chelin die vordersten Plätze. Goodyear UltraGrip Perfor- „mangelhaft“ bewertet. Vier
In der Dimension 225/45 mance+ punktete beim Ge- der mit „gut“ bewerteten
R17 (für SUV der unteren wicht und Kraftstoffver- Reifen (Dunlop Winter Sport
Mittelklasse) erhielten vier brauch. Der Dunlop Winter 5, Michelin Alpin 6, Goodye-
Reifen ein „gut“, elf ein „be- Sport 5 erhielt eine gute Ge- ar UltraGrip 9+ und Conti-
friedigend“ und einer ein samtnote trotz leichter nental WinterContact TS870
„mangelhaft“ für die Ge- Schwächen auf nasser Fahr- P) konnten sowohl in der
samtleistung. Dabei über- bahn. Fahrsicherheit als auch in
zeugte der Continental Win- der Umweltbilanz überzeu-
terContact TS870 sowohl in Kompaktwagen In der Rei- gen. Untersucht wurden ins-
der Fahrsicherheit als auch fendimension 205/60 R16 gesamt 32 Modelle. czy
merreifen fahren –egal ob Januar ist oder das Sommerreifen einen Unfall, können sie für
Thermometer Minusgrade anzeigt. Und wer den Schaden zur Kasse gebeten werden“,
sein Auto bei Schnee, Eis und Reifglätte so- warnt Frank Mauelshagen, Kfz-Experte bei
wieso in der Garage lässt, kann auf Winter- der Ergo-Versicherungsgruppe. Denn bei
reifen prinzipiell verzichten. grober Fahrlässigkeit, als die das vorsätzli-
Experten raten dennoch dazu, den Rei- che Fahren mit falscher Bereifung meist be-
fenwechsel nicht auf die lange Bank zu wertet wird, kommt die Kfz-Kaskoversiche-
schieben. „Wir haben auch in Mitteleuropa rung nicht oder höchstens anteilig für ent-
teilweise wilde Wetterkapriolen“, sagt Rup- standene Schäden auf. Auch die Kfz-Haft-
recht Müller vom ADAC-Technikzentrum in pflicht kann den Fahrer in Mithaftung neh-
Landsberg. Ein Wintereinbruch könne da men, wenn ein Unfall auf falsche Reifen zu-
auch mal plötzlich und unerwartet kommen. rückzuführen ist.
„So plötzlich wie der Frost über Nacht da ist, Winterreifen sind schon bei niedrigen
so sicher müssen dann die Winterreifen Plusgraden gegenüber Sommerreifen im
drauf sein, selbst wenn am Nachmittag des- Vorteil. „Spätestens wenn die Temperaturen
selben Tages die Temperaturen wieder bei 15 dauerhaft unter sieben Grad Celsius sinken,
bis 20 Grad liegen“, so der ADAC-Experte. ist es Zeit für die Winterbereifung“, sagt
Wenn es auf glatten Straßen zu einem
Unfall kommt, setzen Autofahrer, die mit
Mauelshagen. Denn bei Temperaturen von
sieben Grad und darunter verhärtet die
Sommerreifen unterwegs waren, neben
ihrem Leben auch ihren Versicherungs-
Gummimischung herkömmlicher Sommer-
reifen – Winterreifen bieten den besseren
schutz teilweise oder ganz aufs Spiel: „Ver- Grip,sie haben eine Mischung,die bei niedri-
ursachen Autofahrer bei Schnee und Eis mit geren Temperaturen geschmeidiger bleibt.
male Intensivierungsrate innerhalb von 24
Stunden im ersten Zeitraum bei 32,8 Kilo-
metern pro Stunde lag, waren es von 2001 bis
2020 bereits 41,7 Kilometer pro Stunde. Die
höchste Intensivierungsrate innerhalb von
zwölf Stunden lag in dem Zeitraum im
Durchschnitt bei 29,1 Kilometern pro Stun-
de –28,7 Prozent höher als im Zeitraum 1971
bis 1990 (22,6 Kilometer pro Stunde).
Hurrikane haben der Analyse zufolge
heute eine mehr als doppelt so hohe Wahr-
scheinlichkeit, sich innerhalb von 24 Stun-
den von einem schwachen (Kategorie 1) zu
einem starken Hurrikan (Kategorie 3 oder
mehr) zu entwickeln: Für die Jahre 1971 bis
1990 lag sie bei 3,23 Prozent, für den Zeit-
Im September 2022 fegte Hurrikan Ian über raum 2001 bis 2020 bei 8,12 Prozent.
die Ostküste der USA. Foto: dpa/Noaa „Auch Spitzenintensitätsraten, die 50
Besser früh als zu
spät: die Reifen der
Witterung anpassen
Foto: imago/stock&people
Die Alternative sind Ganzjahresreifen,
die sich laut ADAC in den letzten Jahren
wachsender Beliebtheit erfreuen. Auf rund
15 Prozent ist ihr Marktanteil gestiegen.
Doch laut ADAC-Experte Müller stellen All-
wetterreifen nur einen schlechten Kompro-
miss dar: Bei Schnee und Eis kann nämlich
doch schneller die Haftung verloren gehen
als bei Winterreifen. Und bei Dauernutzung
im Sommer ist der Verschleiß sehr hoch.
Ob es an der Zeit ist, sich neue Reifen zu
kaufen, kann man mit einem Zwei-Euro-
Stück leicht nachmessen: Wenn der silberne
Rand ganz im Profil verschwindet, ist selbi-
ges noch tief genug – dann hat der Reifen
nämlich noch die vom ADAC empfohlene
Mindestprofiltiefe von vier Millimetern.
Schaut noch ein Teil des Münzen-Randes
heraus, ist es Zeit für neue Winterreifen. Ein
Bußgeld riskiert man allerdings erst, wenn
die Profiltiefe weniger als die gesetzlich vor-
geschriebenen 1,6 Millimeter beträgt. Zum
eigenen Schutz und dem der anderen Ver-
kehrsteilnehmer sollte man sich aber nicht
allzu nah an diesem Grenzwert orientieren:
Denn bei glatten Straßen bringt bei Winter-
reifen eine feine Lamellierung der Laufflä-
che die bestmögliche Haftung – das ist der
entscheidende technische Vorteil gegenüber
Sommerreifen. Mit einem gewissen Abnut-
zungsgrad der Reifen ist diese Lamellierung
jedoch nur noch teilweise vorhanden.
Allerdings hilft auch der beste Winterrei-
fen nicht weiter, wenn die Fahrweise nicht
den Witterungsverhältnissen angepasst
wird: „Bei Glätte ändert sich das Lenkverhal-
ten des Autos“,erklärt Ergo-Experte Mauels-
hagen. „Außerdem wird der Bremsweg deut-
lich länger.“ Auf beides sollten Autofahrer
im Winter gefasst sein. Als Grundregel gilt
daher, bei Schnee und Eisglätte möglichst
langsam und mit hohem Sicherheitsabstand
zu vorausfahrenden Fahrzeugen zu fahren.
Ein Drittel der
Farne gefährdet
Die Rote Liste enthält gute, schlechte
und unerwartete Nachrichten.
Insgesamt bleibt die Lage kritisch.
KARLSRUHE. In Baden-Württemberg ist
rund ein Drittel der dort wachsenden Farn-
und Blütenpflanzen gefährdet. Das geht aus
der aktualisierten Roten Liste für diese Ge-
wächse hervor,die die Landesanstalt für Um-
welt Baden-Württemberg (LUBW) veröffent-
licht. Zwar hätten sich einige der insgesamt
rund 2260 Arten erholt – etwa die vom Aus-
sterben bedrohte Sand-Silberscharte oder
die Wilde Weinrebe, sagte LUBW-Präsident
Ulrich Maurer, der Bestand anderer Arten

10
Prozent der Menschen bei einer Replikati-
onsstudie an der SRH Hochschule Heidel-
berg wuschen ihre Hände nach dem WC-Be-
such nicht. „Die Ergebnisse unserer Studie
zeigen“, so die Forscher, „dass die Notwen-
digkeit einer gründlichen Handhygiene
dringender ist denn je. Obwohl wir wieder
steigende Corona-Fallzahlen verzeichnen
und umfassende Aufklärungsmaßnahmen
durchgeführt wurden, waschen immer noch
zehn Prozent der Menschen ihre Hände nach
dem Toilettengang nicht.“ An der Studie
haben 1000 Personen teilgenommen. red
Reports“. Tropische Wirbelstürme gewinnen
ihre Energie hauptsächlich aus der Ver-
dampfungswärme des Wasserdampfes, den
sie über einem Meer aufnehmen.
Die Entwicklung sei besorgniserregend –
besonders, weil Hurrikane ohnehin schwer
früh vorherzusagen seien und zu potenziell
großen Schäden führen könnten, so Garner.
Die Hurrikane Sandy (2012), Harvey (2017),
Irma (2017), Ida (2021) und Ian (2022) verur-
sachten im Zeitraum 2012 bis 2022 die
höchsten Schäden. Sie entwickelten sich in
weniger als drei Tagen von einem tropischen
Sturm zu einem Hurrikan der Kategorie 3
oder mehr auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-
Windskala, mit Windgeschwindigkeiten von
mindestens 178 Kilometern pro Stunde.
Garner hatte Angaben der Hurrikan-
Datenbank „Hurdat2“ ausgewertet, in der
zahlreiche Werte zu allen Hurrikanen ver-
zeichnet sind. Sie teilte die Hurrikan-Daten
in drei Zeiträume ein: 1971 bis 1990, 1986 bis
2005 und 2001 bis 2020. Dabei überlappt der
mittlere Zeitraum mit den anderen beiden.
Dann ermittelte die Forscherin von allen
verzeichneten Hurrikanen das 12-Stunden-,
24-Stunden- und 36-Stunden-Intervall, in
dem der Wirbelsturm jeweils am meisten an
Stärke zugenommen hatte.
So konnte sie die Intensivierungsrate, al-
so die Steigerung der Windgeschwindigkei-
ten, in den Zeiträumen miteinander verglei-
chen. Während die durchschnittliche maxi-
Knoten erreichen oder überschreiten, wer-
den mit der Zeit wahrscheinlicher“, schreibt
Garner. 50 Knoten entsprechen 92,6 Kilome-
tern pro Stunde. Die Wahrscheinlichkeit,
dass ein Hurrikan innerhalb von 24 Stunden
in diesem Ausmaß an Stärke gewinnt, lag
von 1971 bis 1990 bei 2,6 Prozent – im jüngs-
ten Zeitraum kam es mit einer Wahrschein-
lichkeit von 7,4 Prozent dazu.
Im Untersuchungszeitraum verlagerten
sich auch die Regionen,in denen Wirbelstür-
me im Atlantik und in der Karibik auftreten.
So nahm die Wahrscheinlichkeit, dass ein
Hurrikan im Golf von Mexiko so schnell an
Stärke gewinnt, ab. An der Atlantikküste der
USA und im südlichen Karibischen Meer
nahm die Wahrscheinlichkeit jedoch zu. dpa
habe sich aber verschlechtert. „Das kann uns
trotz ermutigender Erfolge bei einzelnen Ar-
ten nicht zufriedenstellen“, sagte Maurer.
Zu den Verlierern gehören den Angaben
zufolge etwa Ackerwildkräuter. Zu den Ge-
winnern gehören Orchideenarten wie etwa
das Pyramiden-Knabenkraut. Auch einige
bislang als „verschollen“ eingestufte Arten
wurden wiederentdeckt, darunter das Doldi-
ge Wintergrün.
Ursachen für schlechte Lebensbedingun-
gen für die Pflanzen seien Versiegelung von
Flächen, Pestizide in der Landwirtschaft und
intensive Bewirtschaftung von Ackerland,
was Grund sei für zu viel Stickstoff im Boden.
801 Arten wurden einer Gefährdungskate-
gorie zugeordnet – rund 35 Prozent. dpa
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Lang Lang in Baden-Baden

02.03.2024 | Pianokonzert im Festspielhaus und exklusives Abendessen

Er ist der Weltstar unter den klassischen
Pianisten. Lang Lang spielte bereits für die
Queen, den Papst und Barack Obama. Die
New York Times bezeichnet ihn gar als „sen-
sationellsten Künstler der klassischen Mu-
sikszene“. Lang Lang begeistert schon seit
Langem sein Publikum mit Darbietungen
von atemberaubender Virtuosität, vollende-
tem Ton und dramatischer Intensität. Erle-
ben Sie das charismatische Ausnahmetalent
live und hautnah bei einem unvergesslichen
Konzertabend im imposanten Ambiente von
Deutschlands größtem Opernhaus: dem re-
nommierten Festspielhaus Baden-Baden.
Nach Ihrer Anreise am 02.03. (Samstag) in
die als UNESCO-Welterbe ausgezeichnete
Kurstadt Baden-Baden, dürfen Sie sich zu-
nächst auf ein gemeinsames Abendessen
freuen, bei dem Sie sich auf den anstehen-
den Konzertbesuch einstimmen. Gemüt-
lich schlendern Sie anschließend entlang
der zahlreichen Sehenswürdigkeiten Ba-
den-Badens zum Festspielhaus. Mit seinen
2.500 Sitzplätzen gehört das Haus zu den
größten Spielstätten der klassischen Mu-
sik in Europa und zählt aufgrund seiner
hervorragenden Akustik zu den besten Ad-
ressen für Klassikkonzerte weltweit. Seine
Architektur ist einzigartig: Zuschauerhaus
und Bühne entstanden auf dem ehemaligen
Gleiskörper des großherzoglichen Bahn-
hofs. Dessen neoklassizistischer Bau bildet
das Entrée des Festspielhauses. Der Wiener
Architekt Wilhelm Holzbauer entwarf Mit-
te der 1990er Jahre den Neubau mit seinen
lichtdurchfluteten Foyers.

In diesem besonderen Ambiente dürfen Erhabenes Ambiente: das Festspielhaus

Sie sich auf eines der wenigen Konzerte von
Lang Lang in Deutschland freuen, der an
diesem Abend Franz Schuberts „Impromp-
tu Ges-Dur op. 90 Nr. 3“ und Robert Schu-
manns „Kreisleriana op.16“ spielt, bevor er
sich nach der Pause einer virtuosen Auswahl
an Werken von Frédéric Chopin widmet. Er-
leben Sie den Preisträger der Classic Brit
Award sowie mehrerer Echo Klassik-Preise
bei einem seiner seltenen Europa-Gastspie-
le und lassen Sie sich von der Genialität
Lang Langs in ihren Bann ziehen, bevor Sie
Weltweit gefeierter Klavier-Virtuose: Star-Pianist Lang Lang ©Olaf Heine gemeinsam die Rückreise antreten.
©Festspielhaus und Festspiele Baden-Baden gGmbH,
Thomas Straub
Sa., 02.03.2024 | ab 11:45 Uhr
Für Abonnenten kostet diese Fahrt 279 Euro inkl.
des Abendessens, der Konzertkarte „Lang Lang |
Schubert, Schumann, Chopin“ im Festspielhaus
Baden-Baden, der Fahrt im Komfortbus und der
Veranstaltungsbegleitung. Nicht-Abonnenten
zahlen 289 Euro.
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Tel. 07151 566-575 | www.chrono-tours.de

Marc Chagall in Mainz

16.11.2023 | Kirchenfenster-Führung mit Orgelkonzert und Stadtführung

Von links nach rechts: Michael Türkis,
Anne Zahm, Bernhard Scherer
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wir freuen uns sehr, Ihnen heute wie-
der drei Angebote aus dem Freizeitpro-
gramm des Zeitungsverlags Waiblingen
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sehighlights führen. Spannende Füh-
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Wir freuen uns darauf, Sie persönlich vor
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Montag bis Freitag 9 bis 17 Uhr
Alle Angebote sind buchbar, solange
Plätze verfügbar sind.
Veranstalter: chrono tours GmbH,
Ebertplatz 14-16, 50668 Köln
Malerisch am Zusammenfluss von Rhein
und Main gelegen, blickt die rheinland-pfäl-
zische Landeshauptstadt Mainz auf eine
über 2.000-jährige Stadtgeschichte zurück.
Barocke Adelspaläste und die reich an sak-
ralen Kunstwerken ausgestatteten Kirchen
– allen voran der romanische Dom St. Mar-
tin und die gotische Stephanskirche – prä-
gen noch heute das Stadtbild und zeugen
von jahrhundertealter Macht und Größe.
Begeben Sie sich am 16.11. (Donnerstag)
auf die Spuren herausragender Mainzer Sa-
kralkunstwerke und passieren Sie zunächst
im Rahmen einer Altstadtführung den ge-
waltigen Dom St. Martin, der die verwinkel-
ten Gassen der Altstadt majestätisch über-
ragt. Besondere Anziehungspunkte sind der
Marienaltar mit der „schönen Mainzerin“,
einer spätgotischen Holzfigurengruppe des
Bildhauers Hans Backoffen und die histo-
rische Porträtgalerie kirchlicher Würden-
träger im idyllischen Kreuzgang. Nach dem
Mittagessen erwartet Sie in der katholi-
schen Pfarrkirche St. Stephan eine Führung
entlang der berühmten Chagall-Fenster,
die den Innenraum der auf der höchsten
Eisenbahnromantik pur
02.12.2023 | Deutschlands größte Museumsbahn und Dampflokmuseum
Einmalig nostalgisch: die Sauschwänzlebahn
Erhebung der Stadt erbauten Kirche in ein
magisches Blau tauchen. Der damalige Pfar-
rer Monsignore Mayer schaffte es in einem
intensiven Austausch, den weltbekannten
jüdischen Künstler Marc Chagall davon zu
überzeugen, in Mainz seine deutschland-
weit einzigen Kirchenfenster zu installie-
ren, wie Sie im Rahmen einer ausgiebigen
Führung erfahren. Freuen Sie sich auf ein-
malige Eindrücke dieses besonderen Rau-
merlebnisses, bevor die nahe Innenstadt
mit kleinen Boutiquen, urigen Weinstuben
und charmanten Cafés zum gemütlichen
Tagesausklang einlädt.
Do., 16.11.2023 | ab 07:00 Uhr
Für Abonnenten kostet diese Fahrt 89,90 Euro
inkl. der Stadtführung durch Mainz, dem Mittag-
essen, der Führung entlang der Chagall-Fenster
in St. Stephan, der Fahrt im Komfortbus und der
Veranstaltungsbegleitung. Nicht-Abonnenten
zahlen 99,90 Euro.
f Buchung und Beratung
Tel. 07151 566-575
www.chrono-tours.de Einzigartig: die Chagall-Fenster in St. Stephan ©parallel_dream – Fotolia
Auf einer der außergewöhnlichsten Bahn- historischen Zug der Sauschwänzlebahn,
strecken Deutschlands reisen Sie noch heu- Deutschlands größter Museumsbahn, er-
te stilecht wie vor 120 Jahren. Gehen Sie am wartet werden. Seit 1988 ist die Bahnstrecke
02.12. (Samstag) auf eine spannende Zeit- in die Liste des Deutschen Nationalerbes
reise auf Schienen über eine Strecke wie aus eingetragen und seit 2014 als „historisches
einem Bilderbuch: die Gleise schlängeln sich Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in
durch die hüglige Landschaft, lange Tunnels Deutschland“ durch den Verband Deutscher
führen durch die Berge und elegante Brü- Ingenieure ausgezeichnet. Bei gutem Wetter
ckenbauwerke überwinden die Täler auf der reicht die Fernsicht an manchen Tagen dar-
Wegstrecke. Zunächst gehen Sie im Deut- über hinaus bis zu den ersten Gipfeln der Al-
schen Dampflok- und Modelleisenbahnmu- pen. Freuen Sie sich auf eine „Nikolausfahrt“
seum in Tuttlingen auf eine Entdeckungs-
reise durch die Eisenbahngeschichte. Neben
bis zum Bahnhof Fützen, wo ein kleiner
Weihnachtsmarkt für Sie vorbereitet ist, ehe
einer funktionsfähigen 21-Meter-Drehschei- Sie zurück nach Blumberg-Zollhaus fahren.
be sowie den Bekohlungsanlagen aus dem
goldenen Zeitalter der Eisenbahn, werden Sa., 02.12.2023 | ab 07:15 Uhr
26 Original-Dampflokomotiven, mehrere
Diesellokomotiven, verschiedene Personen-,
Für Abonnenten kostet diese Fahrt 99,90 Euro
inkl. Eintritt und Führung im Deutschen Dampf-
Schlaf- und Güterwagen, sowie zahlreiche lok- und Modelleisenbahnmuseum, dem Mittag-
weitere Exponate aus der Eisenbahn-Ge- essen, der Fahrt mit der Sauschwänzlebahn, der
schichte ausgestellt, die Sie im Rahmen Ih- Fahrt im Komfortbus und der Veranstaltungsbe-
rer Führung in Augenschein nehmen. Nach gleitung. Nicht-Abonnenten zahlen 109,90 Euro.
dem Mittagessen reisen Sie zum Bahnhof
Blumberg-Zollhaus, wo Sie nach einem Blick f Buchung und Beratung
©Bahnbetriebe Blumberg GmbH & Co. KG ins Eisenbahnmuseum bereits von einem Tel. 07151 566-575 | www.chrono-tours.de
 Nummer 244 • Samstag/Sonntag, 21./22. Oktober 2023

Hallo Kinder,
habt ihr eine Idee, wie Computer helfen
können, dass zum Beispiel Bäume in der
Stadt genügend Wasser bekommen? For-
scher haben sich da etwas ausgedacht, was
man auch digitale Zwillinge nennt. Sie
haben durch Sensoren herausgefunden,
welcher Baum wie viel Wasser benötigt.
Erstaunlich ist: Anscheinend braucht jeder
Baum unterschiedlich viel Wasser!
Euer Paul
Mehr Nachrichten für
Kinderleicht
DichPlieninger
gibt es jeden Freitag
Straße 150,
in der Kinderzeitung.
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BESONDERE TIERE
Gefährlich giftige Arme
Schneller, größer, krasser: Hier geht es um
Rekorde und Besonderheiten von Tieren.
Diese Serie zeigt, wer an Land und in den
Ozeanen außergewöhnlich unterwegs ist.
Würfelqualle, das klingt eigentlich ganz
witzig. Trotzdem sollte man mit dieser Mee-
resbewohnerin bloß keine Spiele spielen.
Ihren Namen hat sie von der eher eckigen
Form ihres Schirms. Der allein wird etwa so
groß wie ein menschlicher
Kopf. Daran hängen bis zu
drei Meter lange und gefähr-
liche Arme. Diese nennt
man bei dem Meerestier
Tentakeln.
Genau die geben dieser
Quallenart ihren anderen
Namen: Seewespe. Denn
mit ihren Tentakeln kann
sie ein äußerst starkes Gift Einer Würfelqualle
absondern. Die Würfelqualle sollte man besser aus
zählt deshalb zu den giftigs- dem Weg gehen.
ten Tieren der Welt. Eine
Berührung mit den Tentakeln kann für Men-
schen sogar tödlich sein!
Zu Hause ist die Würfelqualle in flachen
Zwilling hockt
im Computer
Manchmal haben sogar Bäume einen Zwilling. Allerdings sind diese
nicht echt, sondern digitale Kopien im Computer. Sie helfen, in die
Zukunft zu schauen und Schäden etwa in der Natur zu verhindern.
ERLANGEN. Wusstest du, dass ganze Gebäude, haben wir herausgefunden, wann welcher
Maschinen und auch Bäume Zwillinge haben Baum wie viel Wasser benötigt.“
können? Gemeint ist damit eine neue Technik,die Wenn man lange genug misst,kann man mit
immer häufiger benutzt wird: Es geht um digitale diesen Daten die Bäume besser verstehen und
Zwillinge!
Ein digitaler Zwilling ist ein Modell in einem
sogar Vorhersagen treffen. Die Forschenden
fanden heraus, dass jeder Baum in der Stadt
Computerprogramm. So ein Modell bildet eine unterschiedlich gewässert werden muss.
echte Sache nach. Dabei kommt es darauf an, dass „Der Wasserbedarf hängt von vielen Bedin-
es dem Vorbild so ähnlich wie möglich ist. Dafür gungen ab“, sagt der Experte. „Steht der Baum
wird zum Beispiel ein Gegenstand von Messins- auf einer großen Fläche oder
trumenten untersucht. Mit den gesammelten etwa in einer Parklücke?
Daten entsteht dann das Modell am Computer. Kann der Boden um ihn he-
Dort soll es funktionieren und reagieren wie der rum dadurch mehr oder we-
echte Gegenstand. niger Wasser aufnehmen?“
Ein gutes Beispiel dafür liefert die Stadt Erlan- Auch auf das Alter und die
gen in Bayern: Dort wurden für junge Stadtbäume Größe des Baums kommt es
digitale Zwillinge am Rechner gebaut. Das hat be- natürlich an. Wenn ein
stimmte Gründe: Wenn es lange heiß und trocken Baum eine große Krone mit
ist, können Pflanzen Probleme bekommen. Im vielen Blättern hat, kann
eigenen Garten sieht man schnell, wo gegossen dort auch mehr Wasser ver- Diese
werden muss. Aber in größeren Städten mit vie- dunsten. hat e r Baum
i
len Bäumen in Parks und in Straßen ist es schwie- Die digitalen Zwillinge digit nen
alen
riger, den Überblick zu behalten. der Bäume liefern wichtige Zwill
ing!
In Erlangen geht es um 1500 junge Bäume, die Infos darüber, wie es den
extra gegossen werden sollen. Sie reagieren emp- echten Bäumen geht.
findlich auf Trockenheit und könnten eingehen. „Früher sind jedes Jahr ei-
Damit das nicht passiert und es den Bäumen gut nige Bäume gestorben“,
geht, hilft jetzt die Technik mit dem digitalen sagt Thomas Maier.
Zwilling. „Doch durch unsere Vor-
„Wir haben zunächst die Bäume mit Sensoren hersagen konnten wir bis
versehen“,erklärt der Forscher Thomas Maier von
der Universität Erlangen. „Die haben wir in der
jetzt viele Bäume in der
Stadt schützen.“ Außer-
Nähe der Bäume in den Boden gesteckt und dort dem ersparen die digita-
eine ganze Weile die Feuchtigkeit gemessen. So len Baum-Zwillinge der Sensoren im
Bo
Stadt viel Geld, Wasser Daten, was d den liefern
ie Bäume
und Gießarbeit. dpa brauchen.
Hier
vom Projekt ein Sensor
in Erlangen.
zen
Tech n ik fü r P fla n s viel Arbeit. Maschinen werden klüger
Adobe Stock/Ray Park Stock Photo/LiliGraphie/onephoto; Kindergrafik: dpa

Gewässern in den Meeren um Australien und

Fotos: dpa/Philipp Brandstädter/Christian Charisius/Climavi Agvolution,

uter ersparen un funktionieren. Auch in de

r
Asien. Sie ernährt sich von Fischen und Schnell rechnende Comp
Krustentieren. Der lateinische Name dieser bst ständ ige r, da mi t sie ohne Hilfe von Menschen
und sel
giftigen Würfelqualle lautet übrigens Chiro- utzen Landwirtschaft ist das so. g. Sensoren messen
che Landwirte n um de n Tra kto ren ohne Fahrer ihren We -
nex fleckeri. dpa M an
e Technik, Auf manchen Fel de rn fin fe er enthält. Forscher ha
die modern eitpunkt zum n da rau f, wie feu cht er ist und wie viele Nährstof mi t Lasern entfe rne n.
Z den Bode eten erkennen und es
den besten den. ben Roboter entwickelt , die Un kra ut in Be
ft. Sie können Bauern un
d
Ernten zu fin tzen in der Landwirtscha men können sie unter-
ZUM LACHEN Auch digitale Zwillinge nü n. Denn in Computerprogram
pla ne
Bäuerinnen he lfe n vor au szu a: Was passiert, wenn
ed ing un gen schon mal testen. So in etw g
schiedlich e Um we ltb wenn es sechs Wochen lan
„Was hatten wir denn gestern auf?“, fragt die Tem peratur um ein Gra d Celsius steigt und was, reagie ren dann au f diese
die ge de r Felder und Pflan zen
Lehrerin. Schüler überlegt und antwortet: dig ita len Zw illin
nicht regnet? Die
„Sie gar nichts und ich eine Baseballmütze!“ Angaben. So können
en
Pa n nen zuvorkom m halten eine Menge aus. die Landwirte
Ein Opa geht mit seiner Enkelin in den Tier-
d Kälte: Windräder
abschätzen, was in DIGITALE ZWILLING
park. „Wie spät ist es eigentlich?“, will die Wind und Regen, Hitze un
sich die Kräfte der Natur
auf diese großen Wirklichkeit auf sie Am Computer können Fac E
Enkelin wissen. „Keine Ahnung, aber es Aber irgendwann wirken zukommen wird. Ge
genständen oder sogar
hleute Kopien von echten
muss schon spät sein“, meint der Opa und Maschinen aus. irgendwann Körperteilen erstellen.
abwarten, bis ein Bauteil
deutet in Richtung Zebra-Gehege. „Die Pfer- Nun könnte man einfach t ein Team los, Real Digital
rt man Ersatz und schick
de haben schon ihre Schlafanzüge an!“ kaputtgeht. Dann organisie Zeit, Arb eit und auch
s Windrad zu rep ariere n. Doch das kostet
um da liefert.
rad so lange keinen Strom Der Zwilling hilf t
Mia wird von der Polizei angehalten. „Wo Geld, etwa weil das Wind solchen große n Anlagen häufig Sensoren können
ile von herauszufinden, wann
bitte ist das Problem?“, fragt Mia. „Ähm, ihr Deshalb werden die Baute ne n Techniker
t. Aus den Messdaten kön auch in Windräder ein Baum gegossen
seid zu sechst auf einem Fahrrad unter- von Sensoren überwach sitzen und Daten
n
werden muss und
wegs!?“, sagt der Polizist. Mia dreht sich um, digitale Zwillinge bilden. übermitteln. wie stark.
zählt laut durch: „Eins, zwei, drei, vier, fünf Am Zwilling im Com-
sechs . . . Mist, wir haben Mike verloren!“ puter testen die Fachleu-
te: Welche Bedingungen Am digitalen Zwilling
Lehrerin: „Tut mir echt leid, aber etwas Bes- könnten der echten eines menschlichen
seres als eine Fünf kann ich dir in Franzö- Maschine Probleme Herzens lassen sich
sisch einfach nicht geben.“ Peter: „Gracias!“ bereiten? So versuchen etwa Medikamente
sie vorherzusehen, wel- testen.
„Haben Sie Tiktok?“ – „Klar, es ist kurz nach che Teile der Anlage in
halb sieben.“ nächster Zeit gewartet
werden müssen. Digita- Wann ist ein Ersatzteil
Warum ist Zucker schlauer als Salz? Weil er le Zwillinge helfen auch für die Maschine fällig?
raffiniert ist. dabei herauszufinden, Das kann ein digitaler
wie etwa eine Maschi- Zwilling anzeigen.
Der Lehrer fragt: „Was versteht man unter ne noch ergiebiger
einer Bahnunterführung?“ Jonathan meldet arbeiten kann.
sich und sagt: „Kein Wort, wenn gerade ein
Zug drüberfährt!“
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Aktuell

Erdbeerkaktus selbst
umpfropfen
Ein gut gepflegter Erdbeerkaktus kann re-
lativ alt werden. «Aber irgendwann wird
der rote Teil so groß, dass er nicht mehr
zur grünen Unterlage passt. Dann muss
man ihm umpfropfen», rät Stephanie Gas-
per, Reviergärtnerin und Kakteenexpertin
im Botanischen Garten Berlin. So be-
kommt der Erdbeerkaktus einen neuen
grünen Unterbau für die lebenswichtige
Photosynthese. Die gute Nachricht: Man
kann es zu Hause selbst machen. Dafür
braucht man den Erdbeerkaktus und eine
passende Unterlage, etwa die Drachen-
frucht. Der Erdbeerkaktus wird mit einem
Messer von der Mutterpflanze abgetrennt.
«Dabei ist es ganz wichtig, dass das Werk-
zeug sehr sauber ist», so Gasper. Bei der
Unterlage schneidet man ebenfalls den
Kopf ab. Dann kann man den roten Teil
aufsetzen. Obacht: Die Leitbündel der
Stücke, die aufeinandergelegt werden,
müssen gleich groß sein. Sie befinden sich
in der Kaktusmitte, man sieht sie an den
Schnittflächen gut. «Ähnlich wie in Adern
werden im Leitbündel Wasser, Nährstoffe
und Assimilate transportiert», erklärt Ste-
phanie Gasper. Wenn das passt: mit einem
gewöhnlichen Haushaltsgummi fixieren.
Ab jetzt muss man kaum noch etwas tun.
Nach einiger Zeit verwachsen die beiden
Stücke und man kann das Gummi, das sie
zusammengehalten hat, lösen. So kann
der schöne rote Mutant weiterwachsen.
Erhitzen von Tiefkühlbeeren
in Mikrowelle reicht nicht aus
Wenn es mit frischen Beeren vom Feld
oder aus dem Garten mau aussieht, grei-
fen viele gern zu süßen, vitaminreichen
Früchtchen aus dem Tiefkühlregal. Aller-
dings sollten die nicht roh gegessen oder
verarbeitet werden. Darauf weist die Ver-
braucherzentrale NRW hin. Denn Tief-
kühlbeeren können krank machen. Schuld
seien mögliche Noro- oder Hepatitis-A-
Viren, die beim Anbau, bei der Verarbei-
tung oder beim Verpacken auf die Beeren
gelangen könnten, erklären die Verbrau-
cherschützer. Sie raten deshalb, die tiefge-
kühlten Beeren vor dem Verzehr grund-
sätzlich zu erhitzen. Und das nicht nur
kurz, sondern für mindestens zwei Minu-
ten auf mehr als 90 Grad. Nur so könne
man sicher sein, dass alle Viren abgetötet
wurden. Die Erreger können vor allem Äl-
teren Menschen, Schwangeren, Babys und
kleinen Kindern gefährlich werden.
Trend: Farbe in die Wohnung holen
Welche Farbwelten jetzt wie ins Zimmer kommen – Eine Frage der richtigen Dosis
VON SIMONE ANDREA MAYER (TEXT) UND BERND
DIEKJOBST (FOTO), DPA
Es gibt einen Spruch, den hört man immer
wieder, wenn man mit Einrichtungsunterneh-
men und Möbeldesignern spricht: In Deutsch-
land kann man jede Farbe verkaufen - Haupt-
sache, sie ist grau. Aber jetzt werde das
anders, sagen diese Branchenkenner. Jetzt
werde es farbig.
Aber: «Wenn wir aktuell von mehr Farbe
bei der Einrichtung sprechen, bedeutet das in
der Regel nicht: bunt», erklärt Frank A. Rein-
hardt, Trendforscher und Einrichtungsexperte
aus Köln. Vielmehr handele es sich um feine
Farbabstimmungen, wie sie auch professio-
nelle Interieur-Designerinnen und -Designer
umsetzen. «Das heißt, alle Teile werden sehr
genau farblich aufeinander abgestimmt», so
Reinhardt.
Eine Möglichkeit, die neue Farbwelt zu
gestalten, sind Ton-in-Ton-Kombinationen.
«Ich habe zuletzt in den Showrooms der gro-
ßen trendgebenden Marken viel davon gese-
hen», berichtet Trendexpertin Gabriela Kaiser
aus Landsberg am Lech, die Einrichtungsmes-
sen in ganz Europa besucht.
Ton in Ton heißt: Es wird eigentlich nur
eine Farbe für alle - oder in der Realität eher
die meisten - Möbel und Einrichtungsgegen-
stände ausgewählt. Allerdings tragen die ein-
zelnen Stücke diese gewählte Farbe in ver-
schiedenen Nuancen, die nur leicht voneinan-
der abweichen und daher ein besonders har-
monisches und stimmiges Bild ergeben. Gera-
de die Grünpalette werde hier gerne ausge-
schöpft, so Kaiser. Insbesondere im Fokus:
Olivgrün. «Ich habe wirklich sehr viel davon
entdeckt, aber auch alle anderen Grüntöne
sind wirklich sehr angenehm anzuschauen.»
Die Designerin und Einrichtungsexpertin
erklärt die Wirkung so: «Ich finde, das sieht
super modern aus - ein Weg, wie sich der
EnEV 2014:
Abkürzungen der Pflichtangaben
bei Immobilienanzeigen
Seit 1. Mai 2014 gilt die novellierte Energieeinspar-
verordnung (EnEV 2014). Für die Vermarktung von
Immobilien mittels Anzeigen ergeben sich dadurch
Änderungen. Die EnEV 2014 verpflichtet zur Anga-
be bestimmter Energiemerkmale in kommerziellen
Medien. Liegt zum Zeitpunkt der Insertion ein gül-
tiger Energieausweis vor, muss das Inserat bestimmte
Pflichtangaben enthalten.
moderne und urbane Lifestyle mit der Natur
treffen kann.»
Vier Wohnbeispiele - so geht’s
Wie die neue Farbgebung aussehen kann,
zeigen diese Beispiele von den großen Ein-
richtungsmessen 2023 in Deutschland und
Italien:
Beispiel 1: Die großen Möbel und Einrich-
tungsgegenstände im Wohnzimmer sind neu-
tral gehalten. Der Teppich in Grau, die Couch
in Weiß. Einen schönen Kontrast setzen dazu
olivfarbene Wände. Auch der Rest ist in Grün
gehalten: ein hellgrüner Sessel, mittelgrüne
Couchtische, darauf in einer Vase Monstera-
Blätter in sattem Grün. Und auf dem Sofa lie-
gen mehrere grüne Kissen (von IP Design). Grüne Akzente fürs Wohnzimmer (hier von IP De- Blau trifft Orange: Was krass klingt, strahlt Eleganz
Ein Tipp: Die unterschiedlichen Materia- sign). Foto: Bernd Diekjobst/dpa-tmn aus. Foto: Laura Thiesbrummel/COR/dpa-tmn
lien der Kissenbezüge verstärken die Farbkon-
traste der verschiedenen Grüntöne. Ein paar
Kissen sind kuschelig befellt, die anderen glatt
und glänzend.
Beispiel 2: Hellgrüne Highlights werten
hier eine mehrheitlich in Grau gehaltene
Wohnzimmerkombination auf. Auf dem hell-
grauen Sofa liegt eine flauschige, samtig
schimmernde grüngelbe Decke. Auf dem grü-
nen Couchtisch stehen pastellig hellgrüne
Vasenarrangements (von Bielefelder Werk-
stätten). Es gibt aber auch ein paar mutigere
Einrichtungsbeispiele von den Messen - die
ebenfalls aufgrund der fein abgestimmten
Ton-in-Ton-Kombination der Farben Ein-
druck machen.
Beispiel 3: Leuchtend blaue Sofas treffen Highlights in Hellgrün. Auch die Oberflächen- Funktioniert auch: Rosa und Rot. Die Signalfarbe
auf orangene Tische und Accessoires. Diese struktur trägt zum Gesamtbild bei. wirkt hier als Stilelement an Sessel und Lampe.
ungewöhnliche Kombination wirkt stimmig, Foto: Bernd Diekjobst/dpa-tmn Foto: Laura Thiesbrummel/COR/dpa-tmn
da die Wohnstylisten der Marke so den rot-
orangenen Fliesenboden des Zimmers mit der Beispiel 4: Eine Alternative passend zum Farbakzente an Möbeln, wie in diesem Bei-
Einrichtung in Verbindung setzen. Und kor- derzeitigen Rosa-Barbie-Hype, die etwas für spiel die roten Füße von Sessel und Hocker,
respondierend zum Blau der Sitzmöbel wur- Designmutige ist: grauer Sessel und Hocker ein weiteres Mal im Raum aufgreifen. Hier mit
den die Wände in leuchtendem Blau gestrich- vor satt rosa gestrichenen Wänden. Dazu ein einer direkt daneben stehenden Leselampe
ten (von COR). orangener Beistelltisch. Tipp: Ungewöhnliche auch in Rot (von COR).
Mögliche Abkürzungen: Energieträger der Heizung / HZG Verbrauchswerte
Ko = Koks, Braunkohle, Steinkohle Verbrauchsausweis, 122 kWh/(m²/a),
Art des Energieausweises Öl = Heizöl Fernwärme aus Heizwerk,
VA = Verbrauchsausweis Gas = Erdgas, Flüssiggas Baujahr 1962,
BA = Bedarfsausweis FW = Fernwärme aus Heizwerk oder KWK Energieeffizienzkl. D
Hz = Brennholz, Holzpellets, Holzhackschnitzel
Energiebedarfs - oder E = Elektrische Energie (auch Wärmepumpe), Strommix VA, 122 kWh, FW, Bj. 1962, D
Energieverbrauchswert Weitere Abkürzungen
in kWh/(m²/a)
Bj. = Baujahr
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Klare Trennung von Job und

privat im Homeoffice
Häufige Arbeit im Homeoffice hat viele
Vorteile - Nachteil ist aber, dass die
Grenze zwischen Privatem und Job
schnell verschwimmen kann. Was beim
Grenze-Ziehen unterstützen kann. Da-
mit das Frühstück im Pyjama nicht naht-
los in die Arbeit am Laptop übergeht,
hilft ein Morgenritual. Das schlägt das
Portal «Xing» auf seiner Webseite «Job
& Karriere» vor. Für einen klaren Start in
den Joballtag kann ein kleiner Morgen-
spaziergang oder eine Yoga-Session gut-
tun. Struktur gibt auch die räumliche
Gestaltung. Wer eine feste Arbeitsecke
hat, kann besser eine klare Linie zwi-
schen Freizeit und Job ziehen. Auch
zeitlich helfen klare Vorgaben: feste Ar-
beitszeiten und auch eine Mittagspause,
am besten fern vom Schreibtisch. Nach
Feierabend sollten Homeoffice-Arbei-
tende dann auch erstmal digitalen Ab-
stand nehmen. Computer aus, Handy
zur Seite und Quality-Time für sich
selbst. Achtsamkeits-Momente sind zu-
dem auch immer mal zwischendurch
sinnvoll: Ob bewusste Atemübungen
oder ein kurzer Meditationssprint.
Kündigung: Was passiert
mit dem 13. Gehalt?
Den ein oder anderen Arbeitnehmer
dürfte es in den kommenden Wochen
beim Blick auf den Kontoauszug freuen:
das 13. Gehalt, das manche Unternehmen
ihren Mitarbeitern zum Ende des Jahres
hin auszahlen. Doch wann hat man ei-
gentlich Anspruch darauf? Zunächst ein-
mal: Einen gesetzlichen Anspruch auf
das 13. Gehalt gibt es nicht. Ein Zah-
lungsanspruch kann sich aber aus Ar-
beits-, Tarifverträgen und Betriebsver-
einbarungen ergeben, erklärt Anke Marx,
Juristin bei der Arbeitskammer des Saar-
landes in deren Zeitschrift «AK-Konkret»
(Ausgabe 5/23). Möglich ist das auch auf-
grund betrieblicher Übung - zum Beispiel
bei einer dreimaligen vorbehaltlosen
Zahlung in Folge zum Jahresende. Ist ein
13. Gehalt vereinbart, bekommt man das
auch, wenn man gar nicht das ganze Jahr
im Unternehmen gearbeitet hat. In dem
Fall muss das 13. Monatsgehalt grund-
sätzlich anteilig gewährt werden. Das
gilt sowohl, wenn man vorzeitig aus dem
Unternehmen ausscheidet, wie auch,
wenn man erst im Laufe des Jahres dort
angefangen hat.
Karriereleiter, nein danke
Mehr Gehalt, mehr Verantwortung, mehr Ansehen: Doch nicht alle haben Lust auf Führungspositionen – Zufrieden arbeiten ohne Aufstieg
VON ANKE DANKERS, DPA
Sie geht steil nach oben, der Aufstieg ist
meist anstrengend und je höher man auf ihr
emporsteigt, desto tiefer kann man fallen:
die Karriereleiter.
Das ist ein klassisches Verständnis vom
«Karriere machen»: höher, schneller und
weiter. Doch: «Diesen Karrierebegriff gibt es
in der Form heute nicht mehr», sagt Claudia
Sorg-Barth, Vorsitzende der Deutschen
Gesellschaft für Karriereberatung. Inzwi-
schen sei eine Karriere eher etwas, dass
individuell bewertet und interpretiert wer-
de. Und nicht immer gehe sie mit Führungs-
verantwortung einher.
Auch inhaltliche Arbeit zählt
Ähnliches beobachtet auch Professor Tim
Hagemann von der Fachhochschule der Dia-
konie in Bielefeld. «Es ist ein Trend, nicht
immer die Karriereleiter hoch zu steigen,
sondern eher zu überlegen, die Arbeit an die
Menschen und ihre unterschiedlichen
Lebenslagen anzupassen», sagt der Arbeits-
psychologe.
Das sei wichtig, denn heutzutage laute
die Gretchenfrage nicht mehr, wie man es
mit der Religion halte, sondern vielmehr,
was man beruflich mache. «Insofern ist es
für viele Menschen entscheidend, sich
beruflich aufgehoben zu fühlen und zufrie-
den zu sein», so Hagemann. Und tatsäch-
lich: Immer häufiger ließe sich beobachten,
dass Führungskräfte auf ihre Positionen Nicht jedem liegt sie, nicht jeder wünscht sie sich: Führungsverantwortung. Bevor man deswegen eine Beförderung ausschlägt, sollte man aber nochmal
verzichten oder sich sogar zurückstufen las- über alternative Ziele nachdenken. Foto: Alexander Heinl/dpa-tmn
sen - und beispielsweise stärker in die
inhaltliche Arbeit gehen. Karriereberatungen, Potenzialanalysen, sich Bedenkzeit zu geben und herauszufin- Zukunftsvorstellung, die Arbeitgeber gerne
Coachings. Von zentraler Bedeutung sind den, was mich auf der neuen Position mal stellen. Etwa in Vorstellungs- oder Jah-
Doch wie funktioniert das, ohne es sich mit dabei drei Fragen: Was will ich? Was kann anspricht.» resgesprächen. Aber auch, wenn es tatsäch-
der Chefetage zu verscherzen? ich? Was brauche ich? Und was, wenn die Entscheidung gegen lich um Beförderungen geht. «Das ist erst-
Über eine offene Kommunikation. «Wichtig Schließlich gibt es bei der Karriere nicht die neue Herausforderung fällt? In dem Fall mal ein Angebot, etwas Positives. Aber ich
ist, ins Gespräch zu gehen und frühzeitig zu nur Schwarz und Weiß. «Beispielsweise empfiehlt Tim Hagemann darauf zu achten, finde, es ist auch legitim zu sagen, dass man
kommunizieren, dass man sich vielleicht kann es sein, dass jemand sagt, er will füh- nicht in eine Schublade gesteckt zu werden. gewisse Positionen oder Hierarchien nicht
nicht in der Personalverantwortung sieht ren und kann das auch, aber möchte keine «Es könnte die Gefahr bestehen, dass man haben möchte», so Hagemann. «Da sollte
und eher inhaltliche Anregungen hat», sagt internationale Führungsposition einneh- schnell als diejenige Person abgestempelt man nicht schüchtern sein.»
Hagemann. «Oder auch, dass man in der men», sagt Sorg-Barth. «Dann kann man mit wird, die kein Interesse daran hat, vorwärts Wie auch immer sie inhaltlich ausfällt:
aktuellen Position sehr zufrieden ist.» Dabei dem Arbeitgeber in den Dialog treten.» Aber zu kommen.» Eine möglichst konkrete Antwort auf die
gilt: Je konkreter man benennen kann, was eine Beförderung pauschal ablehnen oder Damit das nicht passiert, sollte man klar Frage nach der eigenen Zukunft hält auch
man wirklich möchte, umso besser. annehmen? Das ist meistens keine gute und eindeutig über die Beweggründe der Claudia Sorg-Barth für wichtig. «Bei der Fra-
Idee. Entscheidung sprechen. Ist der Verzicht auf ge nach der Verwirklichung der eigenen
Beförderung nicht pauschal ablehnen Die Karriereberaterin empfiehlt statt- die Führungsposition nur eine temporäre Karriereträume handelt es sich nicht nur um
Doch das fällt nicht jedem leicht, weiß Clau- dessen, sich mit dem Angebot des Arbeit- oder generelle Entscheidung? Möchte man eine Bringschuld des Arbeitgebers», sagt die
dia Sorg-Barth: «Manche Menschen tun sich gebers auseinanderzusetzen und zu über- womöglich erst Kompetenzen aufbauen? Karriereberaterin. Vielmehr sei es wichtig,
schwer damit. Sie sind unzufrieden, wissen legen: Welche Teile davon sind gestaltbar? «Eine Führungskraft kann nur das sehen, sich mit Blick auf die berufliche Entwick-
aber nicht genau wohin es für sie gehen «In der Regel hat sich jeder Arbeitgeber was ich ihr mitteile und nicht meine Gedan- lung selbstverantwortlich und aktiv zu zei-
soll.» Helfen kann dann das Gespräch mit etwas überlegt, wenn er ein Angebot ken lesen», sagt Hagemann. Ähnlich verhält gen - und die eigenen Ziele im passenden
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Eine „Kiste“, viele neue Perspektiven! im Überblick

Winterbach - Karrieretag, verkaufsoffener
Sonntag und geselliges Beisammensein: Mit
dem „Karriere-Kischdle“ am Sonntag, 22. Okto-
ber 2023 von 11-17 Uhr geht ein neues Format
für Winterbach an den Start.
Was steckt hinter der Idee? Für wen ist das
„Kischdle“ interessant? Und wie läuft das Ganze
ab? Zwei der Ideengeber und Organisatoren
plaudern mit uns aus dem „Karriere-Kischdle“.
Was ist das „Karriere-Kischdle“?
Der BDS Winterbach hat sich zum Ziel gesetzt,
mit dem Karriere Kischdle ein neues und ver-
bindendes Veranstaltungsformat ins Leben zu
rufen. Das „Kischdle“ steht dabei für das „out
of the box thinking“, also für das andere Denken
über Karrieremöglichkeiten in der heutigen Zeit.
Wie kam’s zu dem neuen Format?
Überall suchen Unternehmen händeringend
nach Fachkräften. Die Hände in den Schoß legen
und darauf hoffen, dass Fachkräfte vom Himmel
fallen - das funktioniert nicht! Die Winterbacher
Unternehmer gehen mit dem „Karriere-Kischdle“
aktiv auf die Suche, sie stellen ihre Produkte
und Dienstleistungen vor und zeigen, welche
attraktiven Arbeitsplätze sie hier vor Ort bieten.
Eine Win-Win-Situation: Im direkten Austausch
erfahren Unternehmen, wie sich Jobsuchende
den Arbeitsplatz der Zukunft vorstellen und Job-
suchende können sich davon überzeugen, wel-
che attraktiven Karrieremöglichkeiten und Unter-
nehmenssparten Ihnen vor Ort offenstehen.
Unterschied zwischen dem „Kischdle“-Karriere-
tag und klassischer Jobbörse?
Das „Karriere-Kischdle“ ist als Event konzipiert,
das über die klassische Jobbörse hinausgeht
-hier zeigt sich das „out of the box thinking“.
Der Tag geht einen Schritt weiter: Er erweitert
nicht nur die beruflichen Perspektiven, sondern
stärkt zugleich die lokale Wirtschaft und die Ge-
meinschaft in Winterbach.
Für wen lohnt sich der Besuch? Was erwartet
die Gäste?
Das „Karriere-Kischdle“ kombiniert Karrieretag,
verkaufsoffenen Sonntag, Rahmenprogramm,
Aktionen und Bewirtung. Hintergedanke: Nicht
nur Jobsuchende sollen hier ihre potenziellen
Arbeitgeber kennenlernen. Der BdS denkt über
den Teller- und „Kischdle“-Rand hinaus und
lädt die ganze Bevölkerung zu einem geselligen
Beisammensein ein. Jung und Alt sind herzlich
eingeladen, bei einem Bummel das Potenzial der
lokalen Händler, Handwerker, Dienstleister und
Industriebetriebe kennenzulernen.
Wie kam es zu dem Namen?
Das Organisationsteam will Jobsuchende und
Unternehmen gemeinsam in „eine Kiste“ packen
und sie zusammenbringen. Bei der Suche nach
etwas Einprägsamem rund um das Thema Kar-
riere wurde klar, dass es rund um ein „Kischdle“
Als besonderes Highlight gibt es
ideale Möglichkeiten gibt, eine attraktive Ver-
ein Kistenklettern unter profes-
anstaltung zu installieren. Der BDS schafft rund
sioneller Anleitung von Aben-
um die unübersehbare Kiste viele Orte für Be-
teuerreich Erlebnistouren und mit
gegnung, Austausch und vergnügliche Stunden.
freundlicher Unterstützung von
Frey die Zimmerei, die uns den
Wie läuft der Tag ab?
notwendigen Kran zur Verfügung
Am Sonntag, 22. Oktober wird auf dem Markt-
stellt.
platz die große Holzkiste geöffnet und damit
das „Karriere-Kischdle“ eröffnet. Rund um die
Für die Kleinen steht ein XXL-
Box wird Winterbach ab 11 Uhr zur inspirierenden
Sandkasten zum Austoben bereit.
Plattform, die Unternehmen und „Karrierehung-
rige“ zusammenbringt. Jobsuchende und Job-
Um 14.30 Uhr lädt das Heimatmu-
bietende können auf Augenhöhe, niederschwellig
seum zu einer Sonderführung
und aktiv in den Austausch treten.
zum Thema „Altes Handwerk“ ein.
Wie kamen die Kisten nach Winterbach?
Gefertigt wurden die großformatigen Kisten vom
örtlichen Sägewerk Wäcker. Gedacht sind sie als
Eyecatcher und optisches Highlight im Mittel- Für tolles, attraktives
punkt einer attraktiven Veranstaltung. und leckeres Catering sorgen:
• Bratwurststand von der
Was ist an dem Tag alles geboten?
Metzgerei Wolz
Um 12 Uhr öffnen die teilnehmenden Geschäfte
ihre Türen zum verkaufsoffenen Sonntag. Zeit, in • Snackkischdle mit Foodtrucks
Ruhe herumzubummeln und die Sortimente und von Strandbar 51 und Funfood
den Leistungsumfang in Augenschein zu nehmen.
Dazu wird ein vielseitiges Rahmenprogramm ge- • Kaffee und Kuchen
boten: Mit Foodtrucks, Kistenstapeln, XXL-Sand- im Museumsgarten ab 14 Uhr
kischdle, einer speziellen Museumsführung und • Getränkekischdle von
vielem mehr können sich Jung und Alt auf einen Zom Heiland
unterhaltsamen Sonntag freuen.
• Brot, Hefezopf, Kaffee und
Wer sind die „Macher“? Wein vom CVJM im Backhäusle
Veranstalter ist der BDS Winterbach. Die Unter- Winterbach

Das Konzept wurde vorgestellt von: nehmen des BDS präsentieren sich auf dem Markt-
• Carsten Czech, Geschäftsführer „Flanke 7 GmbH“ und BdS-Vorstand „Dienstleister“
platz und in den Geschäften. Als weitere Partner
• Friedemann Heller, Betriebsleiter „Heller Hören“ in Winterbach und BdS-Ausschussmitglied „Handel“ konnten die örtlichen Schulen und Vereine sowie
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 Samstag, 21. Oktober 2023

WISSEN

Der UN-Sicherheitsrat
Nur der UN-Sicherheitsrat kann völkerrechtlich bindende Resolutionen verabschieden und Maßnahmen
bis hin zum Einsatz militärischer Mittel beschließen. Doch oft kommen die ständigen Mitglieder
des Sicherheitsrats zu keiner einstimmigen Entscheidung – wie sich jüngst wieder bei
den Angriffen auf Israel gezeigt hat.

VON MICHAEL KRAUSE (GRAFIK UND TEXT)

Der Sicherheitsrat Das System der UN: Sechs Hauptorgane bilden die
Mit 193 Ländern gehören heute fast alle Staaten der Welt den Vereinten Nationen (UN) an.
zentralen Pfeiler der globalen Staatenkooperation
Ihre wichtigsten Ziele sind die Wahrung des Weltfriedens und die internationale Sicherheit.
Zur Verfolgung der Ziele kann der UN-Sicherheitsrat bindende Beschlüsse fassen. Ein Beschluss gilt als gefasst, wenn 9 der 15 Sicherheitsrat Sekretariat
Mitglieder zustimmen UND KEIN Verwaltungs-
ständiges Mitglied ein Veto einlegt. 5 ständige
institution;
Mitglieder mit
Generalsekretär
INSGESAMT 15 davon derzeit aus: Vetorecht und
und benötigte
MITGLIEDER 10 wechselnde
Afrika Bedienstete
Mitglieder,
China Frankreich Großbritannien Russland USA Wirtschafts-
davon Asien welche für 2 Jahre
und Sozialrat
5 ständige: gewählt werden
Lateinamerika Lenkung und
10 wechselnde: und Karibik General- Koordination,
(von der UN-General- versammlung koordiniert auch
Westeuropa
versammlung jeweils 193 Mitgliedstaaten die Tätigkeit der
Mosambik Ecuador 17 UN-Sonder-
für 2 Jahre gewählt) Osteuropa Ernennt
Internationaler organisationen;
Generalsekretär,
Gabun Brasilien Gerichtshof 54 Mitglieder,
Der UN-Sicherheitsrat hätte die Legitimation und genehmigt Haushalt
und entscheidet jährliche Wahl von
die Möglichkeit, mehr militärische Aggressionen ist für Konflikte 18 Mitgliedern
über die Besetzung
Ghana Malta zu stoppen. Doch führen geopolitische Spaltungen zwischen den zentraler Ämter für 3 Jahre
nicht selten dazu, dass ständige Mitglieder durch Staaten zuständig;
ihr Veto Missionen verhindern. Im Zeitraum von 15 Richter Der Treuhandrat hatte
Japan Schweiz die Aufgabe, Territorien
2011 bis 2020 legte Russland insgesamt 21-mal auf 9 Jahre
von Sicherheitsrat unter Kolonialherrschaft
ein Veto ein. Hier zeigt sich, dass multilaterale
und General-
Treuhandrat in die Selbstverwaltung
Ver. Albanien Organisationen Mechanismen brauchen, die von zurückzuführen. Als 1994
Arabische versammlung Tätigkeit seit Palau als letzte Kolonie
allen Seiten anerkannt werden, um effektiver auf
Emirate gewählt 1994 ausgesetzt unabhängig wurde, hat er
Krisen reagieren zu können. seine Arbeit eingestellt.

Wie kann eine Friedensmission zustande kommen? Blauhelme: Orte der UN-Friedenssicherung
Während des Kalten Kriegs waren Friedensmissionen selten, weil ein Veto eines Komponente zivile Funktionen. So reicht das Spektrum von der Sicherheits- Derzeit gibt es 12 friedenserhaltende Maßnahmen, die von der Abteilung
ständigen Mitglieds im Sicherheitsrat jede Mission blockiert. In den vergangenen wahrung bis hin zur Übernahme von Regierungsaufgaben. Immer häufiger für Friedenseinsätze geleitet werden.
25 Jahren wurden sie zunehmend zu einem wichtigen Mittel der internationalen kooperieren die Vereinten Nationen auch mit regionalen Organisationen und
Friedenssicherung. Die Einsätze kombinieren mittlerweile „klassische“ Friedens- übertragen die Umsetzung der Friedenseinsätze unter anderem an die NATO 12 Kosovo
sicherung mit Friedenskonsolidierung und umfassen neben einer militärischen sowie die Europäische Union (EU) oder die Afrikanische Union (AU).
Golanhöhen
10 Zypern 7
Vom Konflikt zur UN-Friedensmission Zwei Möglichkeiten, wie eine Friedensmission organisiert wird:
5
Friedensmissionen sollen Gewalt eindämmen, Konflikteskalation verhindern Jerusalem 9
Westsahara Libanon
und die grundlegende Sicherheit von Menschen und Institutionen gewährleisten. 1 8

UN-Sicherheitsrat ermächtigt UN
eine Gruppe von Staaten mit der Keine Finanzierung Mali
Ausführung der Friedensmission und Leitung durch 4
UN / DPO* Sudan
Staaten oder UN-Generalsekretär Auftragnehmer sind Zentralafrikan. 6
setzen einen Konflikt auf die Agenda z. B. EU, Afrikanische Republik
des Sicherheitsrats Union oder NATO EU AU NATO Jammu und 1 2
Kaschmir Südsudan
Sie sind an das Mandat des
Sicherheitsrats gebunden,
11 China
3
haben aber einen gewissen Pakistan
operativen Spielraum D.R.
UN-Sicherheitsrat berät Indien Kongo
mit UN-Generalsekretär
Kommt zum Einsatz, wenn eine schnelle Reaktion benötigt wird

UN-Sicherheitsrat beschließt 2 Größe des Personals aktueller Friedensmissionen

durch eine Resolution Mandat
und Größe der Friedensmission UN-Sicherheitsrat beauftragt Das Militär- und Polizeipersonal gehört in erster Linie den jeweiligen
Generalsekretär und DPO*
UN
nationalen Streitkräften an und wird für die Arbeit mit der UN abgestellt.
Hier nicht berücksichtigt: andere Missionen wie z B. KFOR (NATO-geführt).
UN-Generalsekretär DPO*

Zwei Formen eines Mandats Organisation der Mission; 1 MINUSCA, Zentralfrikan. Republik 16 948
Mitgliedstaaten stellen
Ressourcen bereit 2 UNMISS, Südsudan 15 405
(Personal, Ausrüstung,
Infrastruktur)
Budget kommt aus 3 MONUSCO, D.R. Kongo 14 633
UN-Sonderhaushalt
für Friedensmission 4 MINUSMA, Mali 12 193

5 UNIFIL, Libanon 9570

Traditionelle Friedenssicherung
Einsatz von Blauhelm-Soldaten zur
Überwachung des Waffenstillstands
und zum Schutz der Zivilbevölkerung
Multidimensionale Friedenssicherung
Stärkung der Rechtsstaatlichkeit, 6
Benötigt mehr Zeit als Möglichkeit1 und ist oft jahrelang UNISFA, Abyei (Sudan/Südsudan) 3092
Förderung von Menschenrechten,
im Einsatz; meist jedoch kostengünstiger
Unterstützung des politischen Prozesses
7 UNDOF, Golanhöhen 1146

8 MINURSO, Westsahara 862

9 UNTSO, Jerusalem (Mittl. Osten) 218

Generalsekretär ernennt Hauptabteilung Friedenssicherungs- UN-Landesteam kooperiert mit Friedensmission; 10 UNFICYP, Zypern 167
Sonderbeauftragte für die einsätze (DPO): Teil des UN-Sekretariats, es besteht aus Vertretern von UN-Organisationen
Leitung der Friedensmission vor Ort plant die Friedensmission und UN-Programmen der Entwicklungspolitik 11 UNMOGIP, Indien u. Pakistan 40
und humanitären Hilfe
12 UNMIK, Kosovo 18
*Hauptabteilung Friedenssicherungseinsätze (Department of Peace Operations – DPO)

Quellen! peacekeeping+un+org&en' frieden-sichern+dgvn+de' bmvg+de&de&frieden-sicherheit-bundeswehr-einsatz-un-united-nations' auswaertiges-amt+de&de&aussenpolitik&regelbasierte-internationale-ordnung&uno&"(-friedensmissionen-un&#"**86' Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e+V+
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Mehr Infos unter www.kinderherzstiftung.de

Traueranzeigen

Du bist nicht mehr da, wo Du warst, Bittenfeld, im Oktober 2023

aber Du bist überall, wo wir sind. Danksagung Haubersbronn, im Oktober 2023
Statt Karten

Dieter Strinski Heinrich Lenz

* 19. Juli 1931 † 3. September 2023
* 28. März 1952 † 9. Oktober 2023

Herzlichen Dank
Lieber Papa, auch wenn wir unendlich traurig sind, wissen
wir, dass sich Dein sehnlichster Wunsch erfüllt hat und Du sagen wir allen, die ihre Anteilnahme auf so vielfältige
nun wieder mit unserer Mama zusammen sein darfst. Weise zum Ausdruck brachten.
Wir vermissen Euch!
Ein besonderer Dank gilt allen Mitarbeitenden der
Diakoniestation Wieslauftal und dem Spittler-Stift für
ihre liebevolle Pflege sowie Herrn Pfarrer Haß und
In Liebe Wolfgang Joos für die würdige Gestaltung und
Elena und Marcel mit Madita Begleitung der Trauerfeier.
Anne und Kai mit Thea
Erna Lenz und Familie
Die Urnentrauerfeier mit anschließender Beisetzung fand im engsten Familienkreis statt. Gedenkseite unter: www.dietrich-bestattungen.de

Große Dinge hat er an mir getan, der da mächtig ist und dessen Name heilig ist. Die Bibel. Lukas 1,49
In tiefer Trauer müssen wir Abschied nehmen von unserem

Gegge Baumann DANKSAGUNG Klaffenbach, im Oktober 2023

Mit Gegge verlieren wir einen langjährigen guten Freund und Handballkameraden
mit dem wir viele und unvergessene Stunden verbringen durften.
Seine stets ansteckende positive Art und Zuverlässigkeit
wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Kurt Holzwarth
* 22. November 1957 † 6. September 2023
Danke für deine Freundschaft.
Unser ganzes Mitgefühl gilt seiner Elfi mit der ganzen Familie.
Herzlichen Dank sagen wir allen,
In lieber Erinnerung
Laule und Petze, Achim und Renate, Katze, Matze und Ute, Willi und Gabi, die Ihm das letzte Geleit gaben, für die Zeichen der Freundschaft und
Herwig und Ingrid, KDB und Sonja, Markus und Uli, Jörg und Sonja, Franzl, Dabbes, Verbundenheit und für die Anteilnahme, die uns auf vielfältige Weise
Jürgen und Katrin, Schummi und Marianne, Werner, Jupp, Hansi, Hannes und Dagi. entgegengebracht wurde.

Familien Holzwarth
Jesus spricht: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, Familien Beller
so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Gedenkseite unter: www.dietrich-bestattungen.de
Die Bibel. Matthäus 7, 7

DANKSAGUNG Urbach, im Oktober 2023

Die schönsten Erinnerungen sind die, Schorndorf, im Oktober 2023 STATT KARTEN
bei denen man immer noch lachen
muss, wenn man daran denkt. Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren.
Tröstend ist es aber zu wissen, dass viele Menschen ihm so
viel Freundschaft, Liebe und Achtung entgegengebracht
Danksagung haben. Wir danken allen, die mit uns mitgefühlt und ihre
Anteilnahme zum Ausdruck gebracht haben.
Sorgen Sie vor!

Margit Wir sind tief berührt von den zahlreichen Zeichen der
Verbundenheit und Anteilnahme mit unserer Familie.
Ein ganz besonderer Dank gilt Herrn Pastor Gottwald für
die einfühlsamen Worte, Ina Reich und Heide Blümle Lassen Sie Ihre
Patientenverfügung
Herzlichen Dank für die vielen tröstenden Worte,
Scheirich Karten und Gesten.
Unser besonderer Dank gilt Herrn Walter Tötsch und
sowie dem Posaunenchor für die musikalische
Umrahmung der Trauerfeier, den Freien Wählern Urbach von Experten erstellen!
für den Nachruf und dem Bestattungsinstitut Scheufele
der Schorndorfer Kolpingfamilie. Martin für die würdevolle Begleitung.
Fordern Sie noch heute Ihre
Infobroschüre an!

Blümle
Informationen erhalten Sie gegen Einsendung
von 5 Euro (bar oder in Briefmarken) an
Andreas Scheirich mit allen die Deutsche Stiftung Patientenschutz,
Angehörigen † 16. September 2023 Ronald, Jürgen und Gudrun mit Familien Informationsbüro München, Baldestr. 9,
80469 München oder unter
www.stiftung-patientenschutz.de
Nummer 244 · Samstag, 21. Oktober 2023, AG2
HERR, du bist unsre
Zuflucht für und für.
Ehe denn die Berge
wurden und die
Erde und die Welt
geschaffen wurden,
bist du, Gott, von
Ewigkeit zu Ewigkeit.
Die Bibel. Psalm 90, 1-2
Trauer verändert
die Welt!
• Trauergruppen
• Trauercafé
• Einzelberatung
Wir beraten und begleiten
Menschen in Trauer-
situationen.
Paar-, Familien- und
Lebensberatung
Infos unter
(07151) 95919 - 0
beratung@kdv-rmk.de
Wenn am Wochenende
ein Trauerfall eintritt...
und Sie in der Montags-Ausgabe
eine Traueranzeige veröffentlichen
möchten, wenden Sie sich bitte an
Ihr Bestattungsinstitut oder
kontaktieren Sie uns
bis spätestens Sonntag, 17.00 Uhr
ausschließlich per Fax
unter 07151 566-400
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Wenn die Kraft zu Ende geht, Schorndorf, im Oktober 2023 Korb, im Oktober 2023
ist Erlösung Gnade. Überall sind Spuren deines Lebens, Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle.
Sie werden uns immer an dich erinnern.
Josef Kozjak
* 13. März 1936 † 1. Oktober 2023 Klaus Drixler
*22.11.1962 † 4.10.2023
In Liebe und Dankbarkeit
Conni
Deine Elisabeth Tobi und Teo mit Levin und Luis
Karin und Heinz Basti mit Lena
Ella und Florian Drixler
Heike mit Jan Geli Daiß mit Familie
Michael und Beate Micha und Sandra
sowie alle Angehörigen und Freunde
Die Beisetzung findet im engen Familienkreis statt. Die Abschiedsfeier findet am Donnerstag, dem 9. November 2023 um 11.00 Uhr
auf dem Neuen Friedhof in Korb statt.
Niemand ist fort, den man liebt; Winterbach, im Oktober 2023
Die Liebe jedoch, sie höret nimmer auf.
Liebe ist ewige Gegenwart.
1. Korinther 13,8
Stefan Zweig
Unsere liebe Mama, Oma, Uroma und Schwester
Renate Schmid Maria Kikowatz
geb. Rost
geb. König
* 31. August 1942 † 5. Oktober 2023 10.05.1931 - 13.10.2023
Wir vermissen Dich
verstarb plötzlich an einem strahlenden Herbsttag.
Hermann Schmid
Antje und Hans-Peter Schaal Du warst achtsam und lernbereit - tätig bis ganz zuletzt.
mit Hendrik und Imke
Wir vermissen Dich sehr!
Wir haben in aller Stille von ihr Abschied genommen. Robert und Susanne mit Sophie und Hanna
Monika mit Hannes und Moritz mit Eva und Wilda
Anne Hoffmann mit Familie
Die Bestattung findet statt am 25. Oktober 2023 um 13:30 Uhr auf dem Friedhof in Schornbach.
Waiblingen, im Oktober 2023
In stiller Trauer haben wir von unserer Mutter, Oma und Uroma Einschlafen dürfen, wenn man das Leben nicht mehr selbst gestalten kann,
ist der Weg zur Freiheit und Trost für alle - die Liebe bleibt.
Abschied genommen.
Nach einem langen, erfüllten Leben nehmen wir Abschied von
Helga Rauleder
Ursula Beuschel
geb. Vogel
* 17. April 1937 † 9. Oktober 2023
geb. Nefzer
* 24.3.1935 † 18.10.2023
Wir sind sehr traurig:
Horst Rauleder In Liebe und Dankbarkeit
Martin Rauleder
Melanie Rauleder mit Familie Claudia und Peter Gebhard mit Katharina
Dieter Beuschel
Lena Sontag mit Familie und alle Angehörigen
Ihrem Wunsch entsprechend fand die Beerdigung im engsten Die Trauerfeier zur Feuerbestattung findet am Mittwoch,
Familienkreis auf dem Friedhof in Hohenacker statt. 25. Oktober 2023 um 13 Uhr auf dem Friedhof in Hohenacker statt.
Ein würdiger Ort des Trauerns
und viele Möglichkeiten Erinnerungen
mit Freunden und Verwandten zu teilen.
- alle Todes-, Danksagungs- und
Erinnerungsanzeigen an einem Ort
- kostenloser Kondolenzbereich
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- persönliche Online-Gedenkseite
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Wenn ihr mich sucht, sucht mich in euren Herzen. Höfen, im Oktober 2023
Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in euch weiter.
Rainer Maria Rilke

Nach langer Krankheit viel zu früh verstarb meine liebe Frau, unsere Mutter, Oma,
Schwester und Tante

Gerlinde Schäfer
geb. Wolf
* 14. Juni 1948 † 17. Oktober 2023

In Liebe und Dankbarkeit

Dein Bernd
Sandra und Poldi mit Ingmar
Boris und Moni mit Joyce, Justin, Lennox,
Sophia, Marvin, Maxim und Moritz
und allen Angehörigen

Die Trauerfeier zur Feuerbestattung findet am Donnerstag, dem 26. Oktober 2023,
um 14 Uhr auf dem Friedhof in Höfen statt.
Wenn die Kra� zu Ende geht, Weinstadt, im Oktober 2023
ist Erlösung Gnade.
Auf Wunsch der Verstorbenen darf auf Trauerkleidung verzichtet werden.
Gedenkseite unter: www.dietrich-bestattungen.de
Bescheiden war dein Leben, fleißig deine Hand, hilfsbereit
auf allen Wegen, nun ruhe aus und schlafe san�.

Frieda Rudzinski Siehe, ich bin bei Euch alle Tage Althütte, im Oktober 2023
geb. Schmidt bis an der Welt Ende.
Matthäus 28.20
* 10. Januar 1937 † 4. Oktober 2023

In s%ller Trauer: Viel zu früh verstarb unsere langjährige Gesellschafterin

Tr auer-&
Anne$e mit Familie
Gerlinde Schäfer
Kondolenzspenden
für Menschen Silvia mit Familie
in Not geb. Wolf
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Donnerstag, * 14. Juni 1948 † 17. Oktober 2023
Einen Menschen zu verlieren
ist sehr schwer. Doch gerade
den 26. Oktober 2023, um 14:30 Uhr auf dem Friedhof in Weinstadt-Strümpfelbach sta$.
in Trauersituationen möchten
viele Menschen ein Zeichen der Gemeinsam mit Bernd Schäfer hat Sie über 30 Jahre die Geschäfte
Hoffnung setzen. Trauer- und der Firma geleitet.
Kondolenzspenden ermöglichen
es, Menschen in großer Not zu Waiblingen, im Oktober 2023 Wir werden Gerlinde, ihren Rat, ihr Wissen und ihre menschliche Art
helfen.
sehr vermissen.
Aktion Deutschland Hilft ist ein Wir nehmen Abschied von
Bündnis vieler renommierter

Olga Schmid
Hilfsorganisationen. Gemeinsam WE-S-S Brandschutz GmbH
helfen wir den Menschen nach
schweren Naturkatastrophen,
Bernd, Sandra, Poldi, Benedict, Albrecht, Franz und Jan
ihre Zukunft neu zu gestalten. geb. Nußbaum
Helfen Sie mit – mit Ihrer Kon-
dolenzspende. * 15. März 1929 † 10. Oktober 2023
Wir beraten Sie gerne persönlich:
Tel.: 0228/242 92–444
E-Mail: service@aktion-deutschland-hilft.de
In Liebe:
Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den Herrn!
www.Aktion-Deutschland-Hilft.de/Kondolenz
Die Bibel. Psalm 40,5
Monika
Mario und Sintje mit Liv
Torsten
Harald Von guten Mächten Berglen-Lehnenberg,
sowie alle Angehörigen wunderbar geborgen … im Oktober 2023
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung
Was bleibt, ist Deine Liebe und Deine Jahre voller Leben und das Leuchten in
findet am Dienstag, dem 24. Oktober 2023, um 11.00 Uhr
den Augen aller, die von Dir erzählen.
auf dem Friedhof in Waiblingen statt.

Lore Körner
Renate Sziele
geb. Neufang
* 25. 6.1941
geb. Knauer
† 1.10. 2023

* 24. Mai 1937 † 8. Oktober 2023

Schütze sie mit Mit jedem Atemzug und mit jedem Schritt gehst und
deiner Spende. Dein Weg ist nun zu Ende und leise kommt die Nacht.
lebst Du immer noch ein bisschen mit uns mit .
Wir danken Dir für alles, was Du für uns gemacht.
Gott gab uns unsere Mama als großes reiches Glück.
Wir legen sie nun still in Gottes Hand zurück. In ewiger Liebe:
Dein Rolf
amnesty.de/spende Wir trauern um unsere liebe Mama Dietmar und Susanne
Spendenkonto: Deine Mädels Oliver und Stefanie mit Jennifer und John
DE23 3702 0500 000800901 00 Manfred
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung sowie alle Angehörigen
findet am Freitag, dem 27. Oktober 2023, um 14.30 Uhr
auf dem Friedhof in Winterbach statt. Die Trauerfeier findet am Donnerstag, dem 26. Oktober 2023, um 13.00 Uhr
Von Beileidsbekundungen und Blumenspenden bitten wir auf dem Friedhof in Birkmannsweiler statt. Anschließende Urnenbeisetzung um
Abstand zu nehmen. Ein Kondolenzbuch liegt aus. 14.00 Uhr auf dem Friedhof in Lehnenberg.
Gedenkseite: www.trauerhaus-wolters.de

Wenn am Wochenende Lobe den Herr Schorndorf, im Oktober 2023

ein Trauerfall eintritt...
und Sie in der Montags-Ausgabe
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kontaktieren Sie uns
bis spätestens Sonntag, 17.00 Uhr
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soll, verwenden Sie bitte wie
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Mit dem Tod eines geliebten Menschen Waiblingen, im Oktober 2023 meine Seele und
verliert man vieles, vergiss nicht, Wir trauern um meine liebe Ehefrau, unsere gute Mutter,
niemals aber die gemeinsam verbrachte Zeit. was er dir Gutes Schwiegermutter und Oma
getan hat.
Nach langer schwerer Krankheit und einem unermüdlichen Psalm 103,2
Kampf ums Überleben, müssen wir in tiefer Trauer Abschied
nehmen von unserem geliebten Ehemann, Papa und Brigitte Veil
Schwiegervater geb. Mohring
* 08.05.1936 † 18.10.2023
Siegfried Riedel Fritz Veil
Albrecht und Susanne Veil
* 12.3.1945 † 14.10.2023 mit Juliane und Patrick, Marlene, Jakob und Christoph
Gabriele Winter
mit Philipp und Luisa
Dein Platz ist leer, aber in unseren Herzen bleibst Du für immer. Regine und Tobias Bronn
Wir danken Dir für alles. mit Samuel und Benjamin
und alle Angehörigen.
Ilsedoris, Britta und Oliver
Die Beerdigung findet am Donnerstag, 26. Oktober 2023, um 12.30 Uhr auf dem Neuen
Friedhof in Schorndorf statt.
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag, 27. Oktober 2023
Eine Spende im Sinne der Verstorbenen für den ev. Krankenpflegeförderverein Schorndorf,
um 13.00 Uhr auf dem Friedhof in Hohenacker statt.
IBAN: DE71 6025 0010 0015 1703 58, KSK WN, ist möglich.
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Waiblingen Zeitung Einladung zur Jagdgenossen-
schaftsversammlung des gemeinschaftlichen
Ihr Herz schlägt für die MEDIZIN. Jagdbezirks Remshalden
Doch eine ANSCHULDIGUNG droht,
ihre Zukunft zu gefährden- und ihre
LIEBE.
STUTTGART Der Gemeinderat als Verwalter der Jagdgenossenschaft
Remshalden hat in seiner Sitzung am 24.07.2023 beschlossen,
eine Versammlung der Jagdgenossen des gemeinschaftlichen
Jagdbezirks Remshalden einzuberufen.
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rung des neuen Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes
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an und sind somit nicht teilnahmeberechtigt. Die Versamm-
in Uhingen mit Preisgrenze Allgemeinarzt / Naturheilverfahren Reisemedizin, Notfallmedizin Easy Ticket Service 0711 2 555 555 lung ist nichtöffentlich. Folgende Tagesordnungspunkte sind
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Nächste Sprechstunde: Montag, 06.11.2023 3. Feststellung der Anzahl der anwesenden und vertretenen
Jagdgenossen und der durch sie gehaltenen Flächen
In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an:
Dr. med. Herbst – Dr. med. Hensel – Dr. med. Bajkal – Dr. med. Hillmann
Ausschreibungen 4. Beschluss über eventuelle Zulassung von Nicht-Jagdgenossen
5. Allgemeine und rechtliche Erläuterungen
Mehr unter: 6. Beschluss über die Neufassung der Satzung der
www.zvw.de/messen BEKANNTMACHUNG Jagdgenossenschaft
7. Wahl des Gemeinderates der Gemeinde Remshalden zum
28.+ 29.10.2023 Öffentliche Ausschreibung nach VOB Vorstand der Jagdgenossenschaft
11 - 17 Uhr 8. Beschluss über die Übertragung der Verwaltung der
Waiblingen Bürgerzentrum Die Rems-Murr-Kreis-Immobilien-Management GmbH hat zwei Jagdgenossenschaft auf den Gemeinderat der Gemeinde
Bauleistungen für das Beru iche Schulzentrum Waiblingen zu vergeben. Remshalden
 Eintritt frei Die Bekanntmachungen der Ausschreibungen und die Vergabeunterlagen
sind wie folgt verfügbar:
9. Beschluss über den Kassen- und Rechnungsabschluss der
Jagdgenossenschaft Remshalden und über die Entlastung
des Gemeinderats der Gemeinde Remshalden als
Lüftung: https://www.dtvp.de/Satellite/notice/CXP4YMZ6TMN/ bisheriger Verwalter der Jagdgenosschenschaft
documents
Elektro: https://www.dtvp.de/Satellite/notice/CXP4YMZ6TMS/ 10. Beschluss über die Verwendung des Reinertrages aus der
documents Jagdnutzung
11. Sonstiges
Der Sitzungssaal des Rathauses ist ab 18.00 Uhr zum Zwecke
der Versammlung geöffnet. Da die Anwesenheit der Jagd-
genossen registriert werden muss, wird um rechtzeitiges
Erscheinen gebeten.
Jedes an der Versammlung teilnehmende Mitglied der Jagd-
genossenschaft muss sich gegebenenfalls durch Personal-
Sie wollen ein Haus ausweis oder Reisepass ausweisen können. Miteigentümer
kaufen oder verkaufen? eines Grundstücks, auch Eheleute, können ihr Stimmrecht
28.+ 29.10.2023 als Jagdgenosse nur einheitlich und mit schriftlicher Bevoll-
Setz dich ein für Meinungsfreiheit 11 - 17 Uhr
mächtigung aller anderen Miteigentümer ausüben. Jedes
nicht anwesende Mitglied der Jagdgenossenschaft kann sein
und Menschenrechte. Waiblingen Bürgerzentrum Stimmrecht durch einen mit schriftlicher Vollmacht versehe-
nen Vertreter ausüben lassen.
 Eintritt frei Jeder Jagdgenosse erhält am Saaleingang eine Stimmkarte
mit Angabe seiner bejagbaren Grundflächen, entnommen
aus dem aktuell aufgestellten Jagdkataster Remshalden.
Zwischenzeitlich eingetretene Änderungen von Eigentums-

"/ %
(07151) 95919 - 0 amnesty.de/mitmachen verhältnissen können bei der Stimmkartenausgabe nur
beratung@kdv-rmk.de berücksichtigt werden, wenn entsprechende Grundbuchaus-
züge, Eintragungsbekanntmachungen oder Erbscheine

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vorgelegt werden.
Haus, Wohnung oder Bauplatz? Beschlüsse der Jagdgenossenschaft bedürfen sowohl der
Mehrheit der anwesenden und vertretenen Jagdgenossen als
Hier sind Sie richtig! auch der Mehrheit der bei der Beschlussfassung vertretenen
Grundfläche. Eigentümer von Grundstücken, die zu gesetz-
Große regionale Immobilien-Messe lichen Eigenjagdbezirken gehören oder diesen angegliedert
28.+ 29.10.2023 sind, sind mit diesen Grundflächen nicht stimmberechtigt.

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6(>WC*(>;( !(K(C=U#;;(X MKN 41NLLL !MC*5#>;(
#C -1 @(&#AC(C $MX;(C .4-NLLL $M GIY(>XMC* Sie wollen einen Bauplatz
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&M>MC;#(>; &(C;(I$C#Y'>(#N
7#> #C'A>U#(>(C ?#(Q 5A>M9' ?#( K(#U D#CYM9' 28.+ 29.10.2023
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KAPSTADT
VON
SUSANNE HAMANN
Conrad Hicks traktiert ein Tennis-
schläger-großes Stück glühend heißes
Kupfer. Erst benutzt er die mächtige,
strombetriebene Hammerschmiede,
dann geht es weiter auf dem Ambros mit
Muskelkraft. Hicks ist Bildhauer und
Kunstschmied, er kreiert aus Metall aufs
Wesentliche reduzierte Figuren oder abs-
trakte, stark strukturierte Formen. Der
1966 geborene Südafrikaner, ein jung
wirkender Schlaks mit blonder Strubbel-
frisur und Lausbubenblick, setzt sich in-
tensiv mit dem Material auseinander.
„Ich versuche, die im Metall versteck-
te Schönheit zu erkennen“, erklärt er.
Dabei arbeite er intuitiv und mache das,
was ihm in den Sinn komme. So wie ein
Musiker, der auf seinem Instrument im-
provisiert. Der Schweiß steht ihm auf der
Stirn. Als er die schützenden Handschu-
he ablegt, kommen schwarz verschmier-
te Finger zum Vorschein. Für diese Art
Kunst darf man nicht zimperlich sein.
Hicks sieht sich in der Tradition eines
Werkzeugmachers. „Werkzeuge haben
die Menschheit vorangebracht. Sie sind
so wichtig.“ Daher ist es für Hicks selbst-
verständlich, neben skulpturalen Dingen
auch Funktionales herzustellen, zum Bei-
spiel Messer und Pfannen. Für seinen
Freund, den Kapstadter Starkoch Peter
Tempelhoff, und dessen Restaurant Fyn
hat er spezielle Kupferschalen mit Deckel
kreiert. Türen, Treppen, Tore und Zäune
gehören ebenfalls zum Repertoire.
Afrikanische Kunst ist mehr
als bemalte Masken
Hicks’ Studio befindet sich in einem
ehemaligen Kino im Kapstadter Stadtteil
Observatory. An der Fassade steht noch
der alte Name: „Bijou“. Das Art-déco-Ge-
bäude ist nur auf den zweiten Blick ein
Juwel: Es war bis auf die Außenwände
abgebrannt, die Spuren des Feuers sind
erkennbar. Doch Hicks findet, Ruß passt
zu ihm und seiner Kunst. Außer der
Schmiede gibt es noch ein Maleratelier,
eine Druckwerkstatt, eine Kaffeerösterei
und das Büro von Kunstvermittlerin Tali-
ta Swarts und ihrer Firma Artroute.
Die 42-Jährige stammt aus einem klei-
nen Dorf an der Grenze zu Botsuana und
kam wegen der Fußball-Weltmeister-
schaft 2010 nach Kapstadt. Ihr Mann half
als Ingenieur beim Bau des Cape-Town-
Stadions. Das Projekt war irgendwann
abgeschlossen, die Familie blieb. Inzwi-
schen ist die Kunsthistorikerin am Kap
bestens vernetzt und mit jedem, der mit
Kunst zu tun hat, befreundet.
Südafrika ist ein Land mit vielen Pro-
blemen und sozialer Ungerechtigkeit.
Auch 30 Jahre nach dem Ende der Apart-
heid verheilen die Narben der grausam
erzwungenen Rassentrennung nur lang-
sam. Der Staat hat nicht die Mittel, sich
um scheinbare Nebensächlichkeiten wie
Kunst zu kümmern. Es braucht private
Hilfe. „In Afrika läuft nicht immer alles
rund. Um nicht zu verzweifeln, muss
man entweder einen großen Sinn für
Humor haben oder sich das afrikanische
Konzept für Zeitgefühl aneignen“, sagt
33° 55’ S
18° 25’ O
Hoffnung
für die Kunst am
In Südafrika hat der Staat andere Sorgen, als sich um Kunstszene und die Kulturschätze zu kümmern.
Zum Glück gibt es private Initiativen wie die der Sammler Jochen Zeitz und Paul Harris.
Talita Swarts arbeitet als Kunstver-
mittlerin in Kapstadt.
Das Gemälde „Die Baumwollpflücker“
von Irma Stern hängt über dem
Kamin im Ellerman House.
Conrad Hicks ist Bildhauer und
Kunstschmied.
Talita Swarts. 2017 initiierte Jochen Zeitz,
der damalige Chef des Sportartikelher-
stellers Puma und heutige CEO von Har-
ley-Davidson, den Bau eines Museums
für zeitgenössische Kunst. Der gebürtige
Mannheimer sammelt Bilder und Skulp-
turen vom Schwarzen Erdteil. Seine Kol-
lektion stiftete er dem nach ihm benann-
ten Zeitz Museum of Contemporary Art
Africa, kurz Zeitz Mocaa.
Das Museum befindet sich am quirli-
gen Hafen im Herzen der Stadt, nur we-
nige Schritte von der Victoria and Alfred
Waterfront entfernt. Das Gebäude war
früher ein Getreidespeicher. Die wie rie-
sige Röhren dicht nebeneinanderstehen-
den Silos wurden ausgehöhlt, sodass
eine Art moderne Kathedrale entstanden
ist. Der spektakuläre Entwurf stammt
von Thomas Heatherwick. Der Umbau
gehört zu den wichtigsten Werken des
britischen Architekten.
Viele verbinden mit afrikanischer
Kunst allenfalls Masken, Holzschnitte
oder ethnische Malereien. Das Zeitz Mo-
caa hat den Anspruch, diesen Missstand
zu ändern. Daher erntete das Museum
bei der Eröffnung viel Lob, wurde als das
„MoMA des Schwarzen Kontinents“ ge-
q KAPSTADT
Anreise
Lufthansa fliegt direkt ab Frankfurt nach
Kapstadt, www.lufthansa.com.
Unterkunft
Das Hotel Old Foundry befindet sich in
einer alten Gießerei und hat dem Ort
entsprechend industriellen Charme. DZ
ab 200 Euro, www.oldfoundryhotel.com/
Das Dock House ist ein kuscheliges Bou-
tiquehotel einen Steinwurf von der V&A
Waterfront entfernt. DZ ab rund 500
Euro, https://newmarkhotels.com/
Das Höchste in Kapstadt: Im zu Relais &
Dünn besiedelt
Auf der Zwiebelroute
unterwegs in Estland
Fotos: imago/Hufton+Crow, Susanne Hamann (3)
Kap
feiert. Im Moment wird eine Sonderaus-
stellung mit Werken der in London le-
benden Nigerianerin Mary Evans gezeigt.
Die Künstlerin setzt sich mit dem Schick-
sal der aus Afrika in die USA deportierten
Sklaven auseinander. Die Solo-Ausstel-
lung läuft bis Ende November, danach
wird Zeitz’ Sammlung, die sich im Mo-
ment im Depot befindet, neu präsentiert.
Kurator Storm Janse van Rensburg arbei-
tet gerade an der Ausstellung namens
„Sala“, die im Dezember startet. Der Titel
ist eine Phrase aus der Sprache der Nguni
und vereint Werke von 17 Künstlern wie
Athi-Patra Ruga, Cyrus Kabiru, Edson
Chagas, El Anatsui oder Julien Sinzogan.
Ein Geheimtipp für Kunstfans ist das
Ellerman House. Das Hotel beherbergt
die größte private Sammlung südafrika-
nischer Kunst. Sie gehört dem in Stellen-
bosch wohnenden Millionär Paul Harris,
der sein Geld mit Mobilfunk und im
Bankenbusiness gemacht hat. Der drei-
geschossige Kolonialbau im eleganten
„Cape Edwardian“-Stil liegt windge-
schützt an den Hängen von Bantry Bay,
einem schicken Vorort der Hafenstadt,
und ist eine Sehenswürdigkeit an sich. Es
gibt einen wunderschön angelegten Gar-
Chateaux gehörenden Hotel Ellerman
House finden Genießer eine berückende
Aussicht, Kunst, wohin man sieht, und da-
zu eine fantastische Küche, DZ ab 700
Euro, www.ellerman.co.za.
Aktivitäten
Bei Artroute kann man individuelle Kunst-
rundgänge buchen. Ein halber Tag kostet
150 Euro (pauschal für 1 bis 6 Personen),
ganzer Tag 325 Euro, www.artroute.co.za.
Museum Zeitz Mocaa, geöffnet Do.–So.
10–18 Uhr, Eintritt 12,50 Euro,
https://zeitzmocaa.museum/
21./22.
Oktober
2023
Das Museum Zeitz Mocaa gilt als
Leuchtturm der Kunst in Kapstadt.
ten, eine Aussicht, die einem den Atem
raubt, und Kunst, Kunst, Kunst. In den
Fluren, auf den Zimmern, im Restaurant,
überall hängen oder stehen ausgesuchte
Werke. Interessierte Gäste können sich
von Talita Swarts führen lassen.
„Die Sammlung umfasst mehr als
1000 Werke ab den 1820er Jahren bis zur
Gegenwart“, sagt die Kunstexpertin. Es
gibt Zeichnungen, Ölgemälde, Skulptu-
ren der unterschiedlichsten Stilrichtun-
gen. Brave Landschaftsansichten im tra-
ditionellen englischen Stil, gemalt von
britischen oder niederländischen Ein-
wanderern, finden sich ebenso wie abs-
trakte Werke. Zusammenfassende Klam-
mer ist die Herkunft der Künstlerinnen
und Künstler. Das teuerste Bild des Hau-
ses stammt von Irma Stern (1894–1966).
Trotz ihrer deutschen Herkunft ist die
Schülerin von Max Pechstein hierzulan-
de fast unbekannt. In Südafrika gilt sie
als eine der bedeutendsten Malerinnen.
Am Schluss des Rundgangs geht es
über eine organisch gewendelte Stahl-
treppe. Der Stil kommt einem irgendwie
bekannt vor . . . „Gut beobachtet: ein
Werk von Conrad Hicks, dem Schmied“,
sagt Talita Swarts.
Allgemeine Informationen
Kapstadt Tourismus,
www.capetown.travel. SUR
Victoria & Alfred Waterfront
Zeit Mocaa
Zeitz
Bantry Bay
Ellerman House The Bijou
Observatory
KAPSTADT
Tafelberg
2,5 km © Mapcreator.io | OSM.org
2 Samstag, 21. Oktober 2023

REISENZ I E L

KIRGISTAN
Nomaden auf Zeit
Wenn es Frühling wird in Kirgistan
und der klirrend kalte Winter die
weiten Ebenen des Tienschan-Gebir-
ges freigibt, dann ziehen die Nomaden
mit ihren riesigen Viehherden ins
Hochland. Jahr für Jahr, seit Men-
schengedenken. Denn das größte
E I N
ketten am Horizont eingerahmt
werden, während die Frauen und
Mädchen aus den einfachen Jurten
ein gemütliches Zuhause auf Zeit
zaubern, das auch Fremden offensteht.
Die freiheitsliebenden Nomaden be-
kennen sich zu ihren alten Traditionen
und verzichten auf Modernisierung

Glück bedeutet für sie ein Sommer um jeden Preis, die schon viel vom
im „Himmelsgebirge“, fernab jeglicher natürlichen und historischen Charme
Urbanität. Auf dem Rücken ihrer in den aufstrebenden Städten Kirgis-
Pferde streifen die Männer mit ihren tans zerstört hat.
Söhnen durch die endlosen Hochtäler,
die von schneebedeckten Gebirgs- FOTO: MARC VORSATZ
–
B I L D
E I N

Baden- Frankreich An unsere Inserenten REISE-NOTIZEN

Württemberg
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Samstag, 4. November 2023
bis spätestens
Montag, 30. Oktober 2023, 14 Uhr.
Bitte disponieren Sie rechtzeitig:
Fon: 0711 / 7205 1673
E-Mail: reise@swm-network.de
Gruselspaß mit Mickey Mouse
Noch bis zum 5. November verspricht
das „Halloween Festival“ im Disneyland
Paris schaurigen Gruselspaß mit Licht-
projektionen, Musik, Wasserspielen und
einem Spukpalast. Beim Veranstalter
Dertour sind Pakete fürs Halloween Fes-
tival buchbar, zum Beispiel zwei Nächte
und drei Tage Parkeintritt für 399 Euro
pro Person im Doppelzimmer. Auch für
andere Events wie die musikalische Show
„Let’s Sing Christmas!“ und die Original-
Produktion „Together – A Pixar Musical
Adventure“ gibt es Pauschalen. Weitere
Infos und Buchung: www.dertour.de/
freizeitparks/disneyland-paris CN
Zum Naschen nach Opatija
Liebhaber von Schokolade kommen vom
10. bis 12. November im kroatischen Opa-
tija auf ihre Kosten. Denn in dieser Zeit
findet dort ein Schokoladen-Festival
statt. Chocolatiers und Konditoren aus
verschiedenen Ländern präsentieren im
Kunstpavillon Juraj Šporer ihre Kreatio-
nen. Das Gebäude wurde 1899, zur Zeit
der Österreichisch-Ungarischen Monar-
chie, an einem der schönsten Plätze in
Opatija gebaut und beherbergte seiner-
zeit eine Konditorei. Heute dient es
als Veranstaltungsort. www.visitopati-
ja.com/de/schokoladenfestival CN
Winter Lights Walks in Skansen
Am 27. Oktober wird im Stockholmer
Freilichtmuseum Skansen der sogenann-
ten Winter Lights Walk eröffnet, ein Spa-
zierweg, bei dem Vergangenheit und
Gegenwart dank kreativer und nachhalti-
ger Lichttechnologien sowie akustischer
Untermalung miteinander verschmel-
zen. Skansen (schwedisch für Schanze)
liegt im Westteil der Halbinsel Djurgår-
den und lockt nach eigenen Angaben je-
des Jahr an die 1,4 Millionen Besucher an.
Der brandneue Winter Light Walk ist bis
zum 28. Januar 2024 in Betrieb: https://
lightupyourwinter.com/en CN

Fühlen Sie sich frei. Mein Magazin.

Samstag, 21. Oktober 2023
Zum
Küssen
Göttingen hat als
Forschungsstadt einen festen
Platz. Jetzt zeigt dort ein neues
Museum, wie man Wissen
schafft. Und ein Barkeeper
nebenan macht eigene
Experimente.
VON
MARTIN WEIN
Nein, vor ihr Altes Rathaus aus dem Jahr
1270 haben die Göttinger keinen verbli-
chenen Landesherrn als Denkmal im vol-
len Ornat gestellt und auch keinen Ge-
lehrten. Den Chemiker Georg Christoph
Lichtenberg zum Beispiel, die Brüder
Grimm oder den Mathematiker Carl
Friedrich Gauß. Ältere kennen ihn noch
vom Zehnmarkschein.
„
Wir hatten so viele
bekannte Köpfe hier, dass
eine Führung selbst für
die besten Geschichten
nicht ausreicht.“
PETRA SIEBERT,
STADTFÜHRERIN
Besonders progressive Gemüter hät-
ten vielleicht sogar Dorothea Schlözer
gewählt, eine „Universitätsmamsell“, die
1787 in Göttingen als zweite Frau in
Deutschland den Doktortitel erhielt.
„Doch als der Magistrat der Stadt 1898
einen neuen Marktbrunnen ausschrieb,
entschied sich die Jury für das Gänselie-
sel von Paul Nisse“, erzählt Stadtführerin
q GÖTTINGEN
Anreise
Von Stuttgart mit dem Zug direkt
nach Göttingen, www.bahn.de.
Unterkunft
Freigeist Hotel Innenstadt: wohnliches
Businesshotel mit skandinavisch-ver-
spieltem Design und Dachterrasse nahe
dem Forum Wissen und dem Bahnhof,
DZ ab 119 Euro, www.freigeist-hotels.de.
Romantik Hotel Gebhards: ältestes Haus
der Stadt von 1854 in Innenstadtlage,
DZ ab 168 Euro, www.gebhardshotel.de
Landgasthaus Lockemann, ländliches
Ambiente in einer ehemaligen Kutschen-
station von 1871, DZ ab 80 Euro,
www.landgasthaus-lockemann.de.
Essen und Trinken
Bullerjahn: gutbürgerliche Küche im
Ratskellergewölbe, www.bullerjahn.de;
East of Italy: originelle Levanteküche
von Italien bis Israel, www.east-of-
italy.de.
Petra Siebert. Eine aus dem Volk, diese
Liesel, die morgens das Federvieh vors
Stadttor treibt und der noch heute jeder
Promovend und jede Promovendin mit
großem Hallo einen Kuss auf die Wange
drückt. Im Brunnenbecken gibt es dazu
extra einen Trittstein.
Mit der Wissenschaft kommt in Göt-
tingen auf die eine oder andere Weise
praktisch jeder in Berührung. Der größte
Industriebetrieb Satorius fertigt mit
3000 Leuten am Stammsitz Laborwaa-
gen und andere Instrumente. Mehr als
13 000 Menschen arbeiten direkt für die
Universität. Jeder fünfte Einwohner ist
im Studium. „Wir hatten so viele bekann-
te Köpfe hier, dass eine Führung selbst
für die besten Geschichten nicht aus-
reicht“, sagt Stadtführerin Siebert.
An der Johanniskirche vorbei, in de-
ren Nordturm das Studentenwerk noch
bis 2001 zwei Studentenzimmer vermie-
tete, führt sie ihre Gäste in den Pauliner-
kirchhof. Hier lag mit der alten Latein-
schule nicht nur die Keimzelle der 1734
gegründeten Universität. Von hier aus
gelang Gauß 101 Jahre später auch die
erste elektrische Nachrichtenübertra-
gung. „Besser sein als Schein. Besser wis-
sen als meinen“, kabelte Gauß damals in
270 Sekunden über zwei Drähte ins Phy-
sikalische Institut an seinen Mitstreiter
Georg Weber.
Ein junger Bankkaufmann ließ sich
davon inspirieren: Keine 15 Jahre später
telegrafierte Julius Reuters Nachrichten-
agentur Pariser Börsenkurse von Brüssel
nach Aachen. Neben dem nachgestellten
Apparat sitzt der Chemiker Lichtenberg
mit einem Buch in Bronze auf einer
Bank. Aber der vielseitig Begabte erfand
nicht nur den Aphorismus. Vor allem
seine experimentalphysikalischen Vor-
lesungen seien derart anschaulich, ja ex-
plosiv ausgefallen, dass die Studenten
Leitern an die Fenster stellten, um sie
mehrfach zu sehen, sagt Siebert. „Ge-
zahlt wurde damals noch pro Vorlesung.“
Weiter geht es zur prächtigen Aula am
Wilhelmsmarkt. Siebert erklärt, leider sei
der Bauherr König Wilhelm IV. von Groß-
britannien und Hannover drei Monate
vor der Einweihung verstorben. Sein
Nachfolger hatte wenig Sinn für selbstbe-
wusste Bürger. Er hob die Verfassung auf.
Nach einer wütenden Erklärung der Göt-
tinger Sieben war die Uni wenig später
ihre führenden Köpfe los. Darunter auch
die Sprach- und Märchenforscher Jakob
und Wilhelm Grimm.
So unterschiedliche Typen wie Dieter
Bohlen oder Otto von Bismarck hätten
Herbarium Bar: Wohnzimmeratmosphäre
bei Drinks, www.herbarium-bar.de.
Aktivitäten
Forum Wissen, geöffnet Dienstag bis
Sonntag und an Feiertagen 10 bis 18 Uhr,
Eintritt frei, www.forum-wissen.de.
Alter Botanischer Garten, bis Oktober
tägl. 8 bis 18.30 Uhr, November bis Feb-
ruar bis 16 Uhr, www.uni-goettingen.de.
Allgemeine Informationen
www.goettingen-tourismus.de MWE
ser
Elb
Hannover
We
Bielefeld
Göttingen
Leipzig
DEUTSCHLAND
Rhe
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in
100 km Frankfurt
© Mapcreator.io | OSM.org
3
REISEN
Ende des Jahres soll der auf den Markt
kommen und Pharmafirmen bei der Tes-
tung neuer Medikamente eine standardi-
sierte Alternative für Tierversuche bie-
ten, erzählt der 34-Jährige. Sogenannte
Organoide wie Pietras’ Miniherz gelten
in der Medizin als ein neues großes Ding.
Mittelfristig könnten sie Herzschritt-
macher oder Organspenden ersetzen.
Manchmal befindet sich Wissenschaft
allerdings auch auf dem Holzweg. Den
kann man im Forum Wissen buchstäb-
lich abschreiten. Die Installation ist Teil
des neuen zentralen Museums der Uni-
versität. Die 70 Sammlungen der Hoch-
schule haben für die Präsentation 1500
Exponate ins alte Zoologische Museum
neben dem Bahnhof entliehen. Präsen-
tiert werden sie in einem Dutzend Räu-
men, wie einem nachempfundenen La-
bor, einer Werkstatt oder einem überdi-
mensionierten Schreibtisch. Der Holzweg
steht als fiktiver Ort für Irrwege der For-
schung. Von „nicht-linearer Wissenspro-
duktion“ spricht Christian Vogel aus der
Zentralen Kustodie der Universität. Und
zum ambitionierten Gesamtkonzept sagt
er: „Wir zeigen nicht einfach historische
Artefakte, sondern untersuchen an vie-
len Beispielen aus allen Fächern, wie man
Wissen schafft. Damit bauen wir eine
Brücke in die Stadtgesellschaft.“
Eine Brücke, die erstaunliche Früchte
trägt. In der benachbarten Bar Herba-
rium hat sich Barchef Jannek Bertram
von Aperol Spritz und Co. gänzlich verab-
schiedet. Angelehnt an die sechs Lebens-
phasen der Pflanzen vom Samen über
Blatt und Blüte bis zur Frucht kreiert
Bertram ausgefallene Cocktails wie den
„Beet it“. Dazu gibt er Rote Bete, Rum,
Vor dem Rathaus steht die Gänseliesel statt eines Gelehrten. Fotos: Martin Wein Brottrunk, Zitrone, Orange und einen
Kräuterlikör in hausgemachte Heumilch.
„Die Trübstoffe flocken mit der Milch aus
hier studiert, sagt Siebert im Weiterge- ihnen die Life Science Factory Raum zum und setzen sich über Nacht im Kühl-
hen. Vor allem Bismarck sei ein ganz Üb- Experimentieren. Absolventen aus der schrank ab“, erklärt er. Am nächsten Tag
ler gewesen. Volltrunken und nackt soll Biomedizin mieten sich hier einzelne La- schickt Bertram das Gemisch durch meh-
der 17-Jährige aus Hinterpommern im bortische und können dann einen gan- rere Kaffeefilter und gießt das klare Er-
Leinekanal gestanden haben. Jedenfalls zen Fuhrpark teurer Laborgeräte nutzen. gebnis mit Cidre auf. Inspirationen hole
musste er nach drei Semestern rekord- Verbrauchsmaterial gibt es in einem er sich bei Treffen mit dem Kustos im Bo-
verdächtige 18 Tage im Karzer absitzen. Automaten und gute Ratschläge zur Ge- tanischen Garten. Ein bisschen ist es mit
Erst als er Reichskanzler wurde, hat man schäftsgründung aus der Community. seinen Drinks wie mit der Gänseliesel.
dem Haudrauf in Göttingen verziehen. Jan Pietras hat mit seinem Team aus Erst seien die Besucher zurückhaltend
Heutige Studierende gehen ernsthaf- menschlichen Stammzellen einen winzi- gewesen, erzählt Bertram. Inzwischen
ter ans Werk. Nördlich der Altstadt bietet gen künstlichen Herzmuskel gezüchtet. wolle keiner mehr darauf verzichten.
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4 Samstag, 21. Oktober 2023
REISEN
Zwiebelkuchen
zum Zwetschgenwein
Eine Region, zwei Sprachen, drei Kulturen – so bewerben die Esten die Gegend am Peipussee im Osten des Landes. Durch den dünn besiedelten Landstrich
verläuft die Zwiebelroute und lädt zu Begegnungen mit interessanten Menschen und deutsch-baltischem Erbe ein.
VON
SUSANNE KILIMANN
Die Pianoklänge sind verhallt, die Gäste
sind mit Autos und Fahrrädern davon-
gefahren. „Gute Nacht! Vielen Dank! Bis
zum nächsten Mal!“ Ergo-Hart Västrik,
der Hausherr, hat ihnen nachgewinkt.
Jetzt ist es wieder still auf Turgi Talu. Nur
der Wind ist zu hören, der durch die Kro-
nen der alten Bäume streift. „Das Leben
umzukrempeln und hierherzuziehen,
war unsere Rettung“, sagt Västrik.
Rund 30 Jahre lang war er Dozent für
Ethnologie im nahe gelegenen Tartu, Est-
lands zweitgrößter Stadt. Mit der Zeit ha-
be ihn der Beruf ausgelaugt. „Burn-outs,
Bluthochdruck, Übergewicht. Und unse-
re Ehe stand auch vor dem Aus“, erzählt
der hochgewachsene, schlanke Mann mit
den wasserblauen Augen. 2020, als die
Coronapandemie das Leben lähmte, hat
er gemeinsam mit Ehefrau Veinika den
Neuanfang gewagt – auf Turgi Talu.
Siebenmal größer
als der Bodensee
Das Gehöft liegt nur wenige Kilometer
vom Westufer des Peipussees entfernt,
der mit seinen 3555 Quadratkilometern
etwa siebenmal größer als der Bodensee
ist. Weil die Grenze zu Russland durch
das riesige Binnenmeer verläuft, gibt es
hier keinen nennenswerten Schiffsver-
kehr. Der „Peipsi“, wie ihn die Esten nen-
nen, ist ein verträumtes Freizeitrevier
mit sandigen Badebuchten und schilf-
gesäumtem Ufern.
In dieser Umgebung gibt Textil-Desig-
nerin Veinika nun Workshops an den
Webstühlen unter dem Dach des alten
Bauernhauses. Ihr Ehemann hat sich auf
gluten- und zuckerfreie Speisen speziali-
siert und verwöhnt Gäste mit fantasie-
vollen Buchweizen-, Gemüse-, Pilz- und
Kräuterkreationen.
Auch Raul Oreškin und Kaili Kask ha-
ben sich in diesen Landstrich verliebt.
Das Paar aus Tartu ist mit seiner Galerie
von der Stadt ins 170-Seelen-Dorf Varnja
gezogen. Stammkunden halten ihnen die
Treue. „Die meisten machen hier aber
nur wegen unseres Garten-Cafés halt“,
sagt Oreškin, als er an diesem Spätsom-
mertag frisch gebackene Waffeln und
hausgemachte Limonade aus dem Fens-
ter reicht.
Neben den jüngst zugezogenen Krea-
tiven aus der Stadt bewohnen Angehöri-
ge einer konfessionellen Minderheit die
winzigen Dörfer am See. Es sind Nach-
fahren jener Russen, die im 17. Jahrhun-
dert aus dem Zarenreich flüchteten. Weil
sie vom russischen Patriarchen angeord-
nete Änderungen im Ritus der russisch-
orthodoxen Kirche ablehnten und auf
den alten Formen der Glaubensbekun-
dung beharrten, drohten ihnen dort
drastische Strafen.
In ihrer neuen Heimat etablierten
die Altgläubigen den Zwiebelanbau, der
IMPRESSUM
Mein Magazin
Verlag:
Stuttgarter Nachrichten
Verlagsgesellschaft mbH
Postfach 10 44 52
70039 Stuttgart
Im 17. Jahrhundert aus dem Zarenreich geflüchtete
Russen haben den Zwiebelanbau in Estland
im großen Stil etabliert. Foto: Ahto Sooaru
noch heute typisch für diese Gegend ist,
„
in großem Stil. Gelegenheit, Zwiebelku-
chen in etlichen Variationen zu verkos-
ten, bietet sich beim Zwiebelmarkt im
Spätsommer und im Herbst. Dann laden
die Höfe entlang der sogenannten Zwie-
Man kann belroute zum Schlemmen ein. Es gibt
Deftiges vom Grill, saure Gurken, Kaffee,
der deutsch-baltischen
Schnaps und Zwiebelkuchen, der auf
Vergangenheit kritisch jedem Hof nach einem anderen Rezept
gebacken wird.
gegenüberstehen, Im Hinterland liegt Schloss Alatskivi –
eine Touristenattraktion. Ende des
aber sie ist Teil 19. Jahrhunderts hatte sich Baron von
unserer Geschichte.“ Nolcken den stattlichen Landsitz errich-
ten lassen. Seine Familie gehörte dem
deutschstämmigen Adel an, der sich
KÜLLI MUST,
HOBBYHISTORIKERIN nach den Eroberungen des Deutschritter-
ordens im Mittelalter als Oberschicht im
Baltikum etablierte.
Noch Anfang des 20. Jahrhunderts war
das Agrarland zu fast 100 Prozent im Be-
sitz dieser Adelsfamilien, während sich
der Großteil der estnischen Bevölkerung
besitzlos als Landarbeiter verdingen
Redaktion: Anzeigen und Beilagen:
Dr. Christoph Reisinger, Joachim Dorfs, Südwest Media Network GmbH
Peter Trapmann
Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart,
Stuttgarter Nachrichten Verlagsgesellschaft Postfach 10 44 26, 70039 Stuttgart,
mbH, Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart, E-Mail: anzeigen@swm-network.de
E-Mail: we-redaktion@stzn.de, Telefon 07 11 / 72 05 - 0,
Telefon 07 11 / 72 05 - 0, Fax 07 11 / 72 05 - 71 38.
Anzeigenservice 07 11 / 72 05 - 21,
musste. Die Verhältnisse änderten sich
erst, als es im Zuge der Freiheitskämpfe
1920 zur Enteignung kam.
„Man kann der deutsch-baltischen
Vergangenheit kritisch gegenüberstehen,
aber sie ist Teil unserer Geschichte“, sagt
Külli Must. Die pensionierte Lebensmit-
telchemikerin hat sich als Hobbyhistori-
kerin durch das Schlossarchiv gearbeitet.
Mit den Nachfahren des Barons, dessen
Familie nach der Enteignung nach
Deutschland übergesiedelt war, hat sich
dadurch eine Brieffreundschaft entwi-
ckelt.
Irgendwann haben beide Seiten fest-
gestellt, dass sie eine Leidenschaft teilen,
die Must inzwischen zu ihrer neuen Pro-
fession gemacht hat – die Herstellung
von Obstweinen. „Als die Familie von
Nolcken vor einigen Jahren zu Besuch ge-
kommen ist, haben wir uns richtig ken-
nengelernt“, sagt die Endsechzigerin und
schmunzelt. „Wir haben viel geredet, viel
gelacht und eine Menge Zwetschgenwein
getrunken.“
Fax 07 11 / 72 05 - 16 66
Anzeigenleitung: Malte Busato
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 1. 1. 2023.
Einige unserer Reiseberichte sind mit Unter-
stützung von Reiseveranstaltern und Tourismus-
organisationen entstanden. Dies hat keinen Ein-
q ESTLAND
Anreise
Direktflüge nach Tallinn bieten Lufthansa
(www.lufthansa.com) und Swiss
(www.swiss.com) ab München und
Frankfurt. Ab Tallinn mit dem Mietwagen
an den See (rund 200 km). Alternative:
Shuttlebusse verkehren im 30-Minuten-
Takt zwischen Tallinn Airport und Tartu.
Auch Estlands zweitgrößte Stadt lohnt
einen Besuch. Von Tartu Bussijaam (Bus-
bahnhof) mit dem Bus in die Dörfer am
See (rund 60 Min). Fahrplan und Halte-
stationen unter www.tpilet.ee.
Unterkunft
Feudal kann man auf Schloss Alatskivi
übernachten: Doppelzimmer ab 90 Euro,
buchbar über booking.com.
Im Dorf Nina bietet Nina Kordon Guest-
house gemütliche Zimmer in Sand-
strandnähe, für Gäste steht die Sauna
bereit, DZ ab 60 Euro,
www.ninakordon.ee.
Essen und Trinken
Wer in der Region Gästezimmer vermie-
tet, bietet meist auf Wunsch auch Mit-
tag- oder Abendessen an, deftige lokale
Küche mit Eintöpfen und Fisch aus dem
See. Fein speisen lässt sich im Schloss-
restaurant von Alatskivi: https://
www.alatskiviloss.ee/lossirrestoranjas-
viidid. Kreative Gourmetküche ist das
Aushängeschild der Turgi Farm, Termine
auf Anfrage, https://turgitalu.ee/en
Degustation edler Obstweine bei Külli
Must in Alatskivi, www.alatskivimait-
sed.ee
Aktivitäten
Kajak- und Fahrradverleih in Nina,
www.ninakordon.ee, Radeln entlang der
Zwiebelroute, etwa 20 km auf verkehrs-
armen Asphaltstraßen von Dorf zu Dorf.
Sehenswürdigkeiten unterwegs: Museum
der Altgläubigen, Samowar-Haus und
Vronja Art Gallery in Varnja.
Alte Handwerkstradition steht in der
Peipussee-Region hoch im Kurs: 3-tägige
Webkurse auf Turgi Talu (https://turgita-
lu.ee/en) inklusive 2 Übernachtungen
und Vollpension 250 Euro, Termine auf
Anfrage: veinika.vastrik@gmail.com,
Keramik-Workshops lassen sich im
Schloss Alatskivi buchen.
Allgemeine Informationen
Gastgeber, Sehenswürdigkeiten, Aktivitä-
ten an der Zwiebelroute fasst die Web-
site www.sibulatee.ee/de/ zusammen.
Estnisches Fremdenverkehrsamt
Visit Estonia, tourism@eas.ee. ILI
Helsinki
Tallinn
ESTLAND Peipussee
Tartu
200 km
©Mapcreator.io | OSM.org
fluss auf die Inhalte unserer Berichterstattung.
Mein Magazin wurde ausgezeichnet für
Konzeption, Gestaltung und Infografik von:
Samstag, 21. Oktober 2023 5
UNTERHALTUNG

SCHACH SPRÜCHE

VON HARALD KEILHACK Die Ironie ist die Kaktuspflanze, die über dem Die Gewöhnung an Ironie, Ironie ist die letzte Phase der Enttäuschung.
Grab unserer toten Illusionen wuchert. ebenso wie die an Sarkasmus, Anatole France (1844–1924),
Caruana verteidigt Elbert Hubbard (1856–1915),
amerikanischer Publizist
verdirbt übrigens den Charakter, sie verleiht
allmählich die Eigenschaft
französischer Schriftsteller

seinen US-Meistertitel Die Freiheit beginnt mit der Ironie.

einer schadenfrohen Überlegenheit.
Friedrich Nietzsche (1844–1900),
Die Ironie ist eine Beleidigung
in Form eines Kompliments.
Der 14-jährige Abhimanyu Mishra belegt Victor Hugo (1802–1885), deutscher Philosoph Edwin Percy Whipple (1819–1886),
französischer Schriftsteller amerikanischer Schriftsteller
bei der stärksten Landesmeisterschaft der Welt Ironie ist klares Bewusstsein
den geteilten zweiten Platz. Ironie heißt fast immer, aus der Not der ewigen Agilität, Ironie ist keine Waffe,
eine Überlegenheit zu machen. des unendlich vollen Chaos. eher ein Trost der Ohnmächtigen.
Schon längst vor dem Ukraine-Krieg hatte die US-Meisterschaft in Thomas Mann (1875–1955), Friedrich Schlegel (1772–1829), Ludwig Marcuse (1894–1971),
der heimlichen Schachhauptstadt Saint Louis der Meisterschaft deutscher Schriftsteller deutscher Kulturphilosoph deutscher Philosoph
von Russland (Sieger Artemiew mit zwei Punkten Vorsprung) den
Rang abgelaufen – sowohl in puncto sportlicher Bedeutung wie
auch in der medialen Präsentation. Fabiano Caruana verteidigte
souverän seinen Vorjahrestitel und etablierte sich wieder als kla-
re Nr. 2 hinter Carlsen, derweil man vom Weltmeister Ding Liren SUDOKUS B U C H S TA B E N S A L AT
weiterhin nichts hört. Der Endstand: Caruana 8 aus 11, So, Domin- leicht Im Diagramm sind die folgenden Begriffe
guez, Mishra (14 Jahre!) je 6½, Niemann, Sevian, Robson je 5½, versteckt, die waagerecht (von links oder rechts), senkrecht
Aronjan 5, Shankland, Xiong je 4½, Swiercz, Tang je 4. (von oben oder unten) oder diagonal geschrieben sind und
6 7 5 1 andere Wörter überschneiden können.
Hans Niemann – Fabiano Caruana
US-Meisterschaft Saint Louis 2023, 9. Runde
7 5 BOXKAMPF EUROPAPOKAL GRAND PRIX IRONMAN LAENDER-
Italienische Eröffnung KAMPF OLYMPIADE POKALSPIEL RALLYE REGATTA RENNEN SPIEL
1 6 9 8 STERNFAHRT TRIATHLON TURNIER WETTBEWERB WETTKAMPF
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Sf6 4.d3 Lc5 5.c3 a5 6.0-0 d6 7.Te1 La7
8.Sbd2 0-0 9.h3 Le6 10.Lb5 Se7 11.d4 Sg6 12.La4 Sh5 13.Sf1 Shf4
7 6 8 1
D D T F P M A K T T E W P Y D
14.Sg3 e:d4 15.S:d4
Das alles ist heutzutage recht erprobt und theoretisch geprüft.
2 4 5 9 3 C X I R P D N A R G S N R E O
Dominguez spielte hier 15.S:d4, Caruana selbst mit Weiß 15.c:d4. X C W Y Y M M H R H P E W U P
15...L:d4 16.c:d4 d5 17.e5 f6 18.L:f4 S:f4 19.Sh5 S:h5 20.D:h5 f5
9 2 6 8
O L Y M P I A D E B I E E R O
Die Struktur hat sich geklärt – der an sich „schlechte“ Läufer e6
blockiert zuverlässig den gedeckten Freibauern auf e5.
8 3 9 7 S R H K F F R K B N E I T O K
21.f4 De7 22.a3 c5 23.Tac1 c4 24.Dd1 Kh8! S E H C N I W O R F L S T P A
Der Auftakt zu dem folgenden Gegenangriffsplan.
8 4 T G H R R N X U N E N R B A L
25.Lb5 g5! 26.b3?
4 2 3 6 V A E U T K T N Y M D E E P S
Jagt die Bauernstruktur komplett in die Luft! Solider waren frei- Y T R I A T H L O N A N W O P
lich Züge wie 26.Dd2.
26...g:f4 27.b:c4 Tg8 28.Tc3 d:c4 29.L:c4 L:c4 30.T:c4 D:a3
S T U M F K L J T S Z N E K I
mittel
Jede Seite hat zwei verbundene Freibauern, doch Schwarz droht B A P W G A Y U A X D E R A E
am Königsflügel, z. B. 31.d5? T:g2+! 32.K:g2 Tg8+ 33.Kf2 (auch an- 2 1 7 5 I F Z B R W S T U N F N B L L
deres führt zum Matt) 33...Dg3+ 34.Ke2 De3+ 35.Kf1 Tg1#.
31.Tc2 f3 32.e6 f:g2 33.De2 3 4 8
Zäher war 33.Dh5, doch im Zweifel macht nach 33...Dd3 34.Tf2
D:d4 der schwarze a-Bauer das Rennen. 6 4 1 AUFLÖSUNG DER LETZTEN WOCHE
33...D:h3 34.De5+ Tg7 35.Tcc1 Dh1+ 36.Kf2 Dh4+ 37.Ke2 f4
Alle sieben Bauern auf dem Brett sind Freibauern, und der weiße
5 8 3 2
3
6
4
9
7
5
6
8
9
4
1
1
8
3
5
7
2
König taumelt in der Mitte. 5 8 1 3 7 2 9 6 4
38.Tg1 Dg4+ 39.Kd2 f3 40.Ke3 Kg8 41.Tc2 Tf8 42.Tf2 h5 43.Dd5 1 9 3 7 2 8 4 1 6 3 9 5
Te8 0:1 6 5 4 8 3 9 2 7 1

2 6 1
1 9 3 2 5 7 6 4 8
8 7 6 9 2 5 4 1 3
In der Oberliga spielten Schwäbisch Hall – Jedesheim 4½:3½, Dei- 4 3 5 1 6 8 7 2 9
zisau II – Stuttgart 2½:5½, Böblingen – Biberach 5½:2½, Beben-
hausen – Schwäbisch Gmünd 7:1 und Pfullingen – Heilbronn II
3 7 9 leicht 9 1 2 7 4 3 5 8 6

2:6. Dieses Wochenende geht es in den Bundesligen los, Deizisau

spielt in Viernheim gegen Mülheim und Solingen. In der 2. Liga
2 1 8 4 3 6 7 9 8 5 1 2
5 1 8 3 2 4 6 7 9
spielt Heilbronn in Baden-Baden gegen Eppingen und den Gast-
geber, Schönaich spielt in Walldorf zunächst gegen den Gastge-
2 4 1 6 7 9 2 6 1 5 3 4 8
8 5 1 9 4 6 2 3 7

ber und dann gegen Viernheim II. 9 6 3 1 7 2 8 5 4

2 7 4 8 5 3 1 9 6
schwer 3 2 5 4 6 9 7 8 1
6 4 7 5 8 1 9 2 3

9 1 mittel 1 8 9 2 3 7 4 6 5

9 4 5 2
6
1
7
8
5
3
1
9
4
6
2
5
9
4
3
7
8

2 5 7
9 3 4 7 5 8 1 2 6
5 2 3 9 8 1 7 6 4
4 9 7 2 6 3 8 1 5

1 2 5 1
7
8
4
6
1
4
8
7
3
5
9
2
6
9
5
3
2
3 6 2 5 1 7 4 8 9
8 7 3 schwer 8 5 9 6 2 4 3 7 1

4 1 6 N R E H R N H R O K G N R N R
E E R O E E U G X Y N E E E A
P L Z R F Z M A U M E G F S U

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K V M E
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W U S S K W L M K K T L K M I
Nr. 5369 Jindrich Pech, Shahmatnyi Zhurnal 1892
7 6 2
K L P S F B N U N R O F H A L

Matt in zwei Zügen (6+3) C F

A
E E U U Z
Z N N A A I
E C B D R C D B
C M M E O I L E

Lösung Nr. 5368: 1.Da8! Zugzwang T8 beliebig 2.Tb1#, 1...Tb beliebig R R W V L R Y K U U N L E A N

2.Dh8#, 1...T7 beliebig 2.Da1#, 1...Ta beliebig 2.Th7#. 2 3 B U U O A U A E E T L F W W C

Buchstabensalat A K E M N E N N I P S B E W I

ADRIENNE BRAUN

Ich habe mich ertappt. Ich bin unsympa-
thisch. Ich interessiere mich nicht für
die Meinung anderer Menschen. Ich bin
überheblich und halte Distanz. Damit be-
fand ich mich in bester Gesellschaft, als
ich jetzt in einer Konferenz mit Kollegen
saß, die mindestens so unsympathisch
sind wie ich. Auch sie schotteten sich ab.
Sie signalisierten Ablehnung und errich-
teten im Seminarraum unübersehbare
Barrieren. Denn jeder von ihnen hatte
die Arme vor dem Oberkörper ver-
schränkt – und sogar die Beine überei-
nandergeschlagen. Da weiß der Küchen-
psychologe: Der lässt keinen an sich ran!
Jetzt bin ich allerdings über ein neues
Wort gestolpert – Schwerlaststuhl. Ein
Schwerlaststuhl, auch XXL-Stuhl ge-
nannt, ist für ein Körpergewicht von
mehr als 150 Kilogramm geeignet und
übersteigt somit deutlich die Belastbar-
keit eines gewöhnlichen Stuhles. Das
Schöne an einem Schwerlaststuhl ist –
wie übrigens auch an Schwerlastsesseln
oder Schwerlastsofas: Sie sind auf die Be-
dürfnisse der Nutzer zugeschnitten.
Als jemandem, dem mindestens vier
Zentimeter zur Norm fehlen, kann man
da schon neidisch werden. Denn ich
kann mich noch so bemühen: Selbst
wenn ich so sitze, dass zwischen der Vor-
derkante des Stuhles und meiner Knie-
kehle der optimale Abstand von zwei bis
vier Fingern besteht, überkommt mich
sofort das dringende Bedürfnis, die Bei-
ne so richtig unsympathisch und abwei-
send übereinanderzuschlagen. Schlim-
mer noch: Manchmal hätte ich sogar gu-
te Lust, mich hemmungslos danebenzu-
benehmen wie ein schlecht erzogener
Teenager – und die Füße gleich ganz
hochzulegen.
Angeblich haben Möbelhersteller vor
Der Stuhl vielen Jahren einfach beschlossen, dass
die Rückenlehne eines Esszimmerstuhles
ist schuld fortan eine Schräge von fünf Grad haben
soll. Sie bestimmten Sitzneigung, Ge-
samtsitzhöhe und Biegewinkel der Knie
Wenn man unsympathisch ist, und erklärten eine Sitztiefe von 394 Mil-
liegt das an den Möbeln. limetern zum Standard. Seither sind all
jene mit einer durchschnittlichen Kör-
pergröße von 172,5 Zentimetern Sympa-
thieträger – während unsereins von Kü-
chenpsychologen als verschlossen und
abweisend bezeichnet wird, nur weil
man sich irgendwie festklemmt, um
nicht vollends vom Stuhl zu rutschen.
„Dann iss doch mehr“, meinte eine
Freundin kess, als ich ihr jetzt einen Vor-
trag hielt über die diskriminierende Nor-
mierung der Industrialisierung. Wenn es
mir an Zentimetern fehle, könne ich das
doch mit Pfunden kompensieren. Als sie
zuletzt geflogen ist, saß neben ihr eine
Dame, die so dick war, dass der Sicher-
heitsgurt nicht ausreichte. „Da musst du
dich aber auch gar nicht mehr angurten –
und rutschst trotzdem nicht runter.“
21./22. Oktober 2023

Gewinnspiel
AKKU-FENSTERREINIGER UNTERHALTUNG
„KV 4“ VON KÄRCHER
ZU GEWINNEN

S C H W E D E N R ÄT S E L LANDSLEUTE

Fecht- franz. Knie- ugs.: ugs.: Halsteil gleich- Vorname Winde; norweg. ohne Vermerk 42. US- indische festl.

Wider den
Verhält- waffe, Weich- scheibe Not, Lärm, Lümmel, der förmig der Vorrich- Komponist Ende, auf dem Präsident Wasser- Herren-
niswort Degen käse (Med.) Misere Auf- Flegel Kleidung aufsagen Politikerin tung auf (Edvard) Grenzen Brief-
heben Merkel Schiffen † 1907 umschlag (Bill) pfeife anzug
dt.

Hexenwahn
Errich- Marinade Kaba- Faser-
ter, Kon- zum rettist pflanze
strukteur Pökeln (Dieter)
Haar- Hast, franz.
wuchs höcker- Finger- über- Politiker Baden-Württemberg hat große
im loses reif stürztes (Léon)
Gesicht 2 Kamel Drängen † 1950
Namen hervorgebracht. Wir suchen
sport- lat. Vor- Nachlass Gefahr, jede Woche ein prominentes
licher silbe: vor Wagnis
Teil- in ... u. US-Winter- Bruch- Landeskind. Um wen geht es heute?
nehmer Braus sportort teil
sehr Wunder- gleich- Riese
feucht schale gültig im Alten
eskim.: ndl. Tänze- (das ist Testa- VON
Mensch rin (2 W.) † 8 mir ...) ment
Hautfalte wirk- Speise- Titel des abwer- HELMUT ENGISCH
Werk- Elfen- am Auge lich, saal Frage- nicht brit. tend:
zeug- könig unge- für Stu- wort Grafen Schrift-
griff Stadt an
der Amper logen denten (engl.) stück Sein Vater war Amtsvogt in Tuttlingen,
chines. Nach- bedrückt
Großstadt komme Gestalt, (engl.) als er dort am 12. Mai 1559 zur Welt
des Sem Körper-
Oasengrup- Stoff-
pe Libyens (A. T.) bau 1 macher kam, und seiner Herkunft entspre-
Fluss im rö- Zaren- Horn- in der chend eröffnete sich ihm eine akade-
Vorde- mische erlass plätt- wunsch- Nähe nicht
los
ren Mond- Wild- chen von, viel mische Karriere. Er begann 1572 in Tü-
Orient göttin pflege (Fisch) glücklich seitlich 6
weibl. Keimgut ugs.: sich physika- Märchen- bingen das Studium der Philosophie,
lische männl. figur der
Hirsch- Kante, sehr an- Maß- Vorname Brüder war mit 17 Jahren Magister und verleg-
tier Knick strengen einheit Grimm
te sich „mit allem Ernste und einem
dreist, kleiner Kredit- Ausruf
Stille unver- Schand- Keller- seite der Ent- unermüdlichen Fleisse auf die Rechts-
schämt fleck krebs (Buch- täuschung
führung) gelehrsamkeit“. 1580 promovierte er in
dt. Dichter frühere Berliner Basel, hielt von 1583 an in Rostock Vor-
asiat. (Adel- Computer- Sport-
Halbesel bert von) messe in verein lesungen über römisches Recht, Lehn-
4 † 1838 Hannover (... BSC)
süddt.: sorg- franz.
recht und Strafrecht, 1587 beauftragte
Kahn, fältig, Massen- Film- österr.: kleiner
angst Aprikose Dolch Riga den Rechtsexperten mit der Wahr-
Nachen genau 3 preis
nehmung ihrer Interessen, 1592 wurde
engl.
AUFLÖSUNG DES LETZTEN RÄTSELS ugs.: um- Autorenn- er als sächsischer Hofrat nach Dresden
rennen fassend fahrer
■■■■B■■ F ■S■■ J ■■Q■■■E■S■■■ (Stirling) † berufen und vertrat nun das Kurfürs-
J U N G E ■ P L A C E B O ■ S U S S E X ■ R A D E erzäh- eh. Maß d. amerik.- als Braut-
■ P O L I Z E I ■ H ■ R U M B A ■ E ■ P E I L E N lende Radioakt. Gänsefuß- Stadt engl. kranz ge- tentum am kaiserlichen Hof. Doch
in Thü-
■ D E A N ■ I N V A S O R ■ A L T H E E ■ L O R D Dicht-
kunst
Schiffs- gewächs ringen Dichter
† 1965
bräuchl.
Pflanze mehr noch als durch seine diploma-
ankerplatz
S A M T ■ I N T I M■ D ■K HME R ■ R ■ A I R E
■T ■Z ONE■L ■DE VON■R■UT E NS I L mischen Gleichklang tischen Künste wurde der Jurist als Kri-
Löt- im Vers
R E H E ■ P ■ A L B UM■ E ■ B R A H E ■K ■ C ■ material dt. Mime ugs.: tiker der gängigen Praxis bei Hexen-
■■O■K URD E■D■S T ORY ■A■KA F KA (Rufus) 7 robust
prozessen berühmt. Er leugnete zwar
■ G E B E T ■ L ■W E I C H E I ■ P F A U ■ O ■ U ein Feldherr
hand- deutsche Duftstoff griech. im 30-
■ I RAN■P I X E L ■E■D E I S T ■RHONE fester Vorsilbe Insel jährigen
nicht die Existenz von Hexen, doch be-
Mann Freuden-
■ F E L D Z UG■ T E E N I E S ■A■A V A T A R ausruf Krieg zweifelte er die Beweiskraft der Folter,
■ T R I O ■ B E N Z I N E R ■ ■ P L A N E N ■ R ■ ugs.:
ritter- warnte vor übereilten Todesurteilen,
■ E ■ G ■ O P I U M ■ G ■ S A B A schlech- licher
A N T E N N E ■ L ■ D I A E T E N tes
zeug
Fahr- Mann auch brandmarkte er die „Luftreisen“
■■U■E■NA E HRE N■E■H
V I R I L ■ A N N I E ■ R A M M E Paradies-
Nur-Lese- und den Wetterzauber von Hexen als
Speicher- schnell;
■ W I N S E L N ■ E I G E N L O B garten scheibe zügig abstrusen Aberglauben. Überdies war
T A NGO■ T A UB E ■D I OD E 9 (EDV) ®
der Lutheraner der Ansicht, dass auch
■ N ■ E N Z Y M ■ E R M E S S E N Name des
Fuchses Staffel- das Papsttum mit „geistlicher Zauberei
in der lauf
Fruehbeet (1-9) Fabel 5 sl2519-0147
beladen sei“. Seinem Renommee scha-
dete der Kampf wider den Hexenwahn
nicht. Er starb als hoch angesehener
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