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Freitag, 11. Oktober 2019

Wirtschaft
Klimawandel
Geld anlegen für Kinder
und Enkel: Sparplan oder
doch eine Versicherung?
Seehofer garantiert lässt Weinpreise
klettern
b Seite 10
Juden Schutz Gute Qualität der Trauben – aber
Winzer beklagen Ertragsrückgang
Von Michael Weier
Stuttgart und Region
65 Jahre Volksfest – Terror, ein geplantes Massaker und der Wunsch nach STUTTGART. Der Wein wird teurer. Das kün-
digte Dieter Weidmann, Chef der Weingärt-
Schaustellerfamilie Steger weltweiter Wirkung: Behörden lassen keinen Zweifel nerzentralgenossenschaft (WZG), bei der
Weinlesebilanz des Genossenschaftsver-
kommt seit Generationen an den antisemitischen und rechtsextremistischen bands an, dessen Mitglieder allein in Würt-
Motiven des Schützen von Halle temberg 70 Prozent der Anbaufläche be-
auf den Wasen arbeiten: „Wir werden um eine Preisanpas-
sung nicht herumkommen.“
b Seite 17 „Beten ohne Angst“: Wie sicher sind Deutschlands Grund für die Steigerung der Preise sei
aber nicht der mäßige Ertrag in diesem
Synagogen? Die Serie an rechten Gewalttaten Herbst mit einem Rückgang gegenüber dem
Vorjahr um ein Viertel, sondern die Neben-
Kultur alarmiert die Behörden – und wirft Fragen auf geräusche. Der Glaspreis etwa sei gestiegen,
da viele Konsumenten im Zuge der Klima-
diskussion von den Kunststoffflaschen wie-
Der Tag nach dem Anschlag – was hat das der auf Glas umgestiegen seien und das Glas
knapp wird. Der Klimawandel wirke sich
grausame Attentat mit der Stadt gemacht? zudem stark auf den Energiesektor aus.
Fotos: Csanad Szesztay, Adobe Stock/

Die gute Nachricht für Konsumenten und

Führende Politiker sehen eine Mitschuld der Erzeuger: Die Qualität der Trauben ist in
AfD – diese wirft den anderen Parteien diesem Jahr sehr zufriedenstellend.
b Landesnachrichten Seite 5
vor, das Leid der Opfer zu
instrumentalisieren
by-studio

Kommentar
Großes Kunstkino in der Seiten 2 und 3

Europa morgen
b
b Leitartikel Seite 4
Staatsgalerie: „Tiepolo.
Der beste Maler Venedigs“ Der Literaturnobelpreis für Peter
b Seite 13 Handke weckt Zweifel und freut doch
Von Nikolai B. Forstbauer

Wissenswert Im Vorjahr hatte das Nobelpreiskomitee

die Vergabe des Literaturpreises ausge-
Antibiotika-Resistenz – setzt. Nun will es mit einer Doppelvergabe
für 2018 und 2019 die Schatten der Me-
sind wir Krankheitserregern too-Debatte loswerden. Das aber wird
nicht gelingen. Dabei hätte der Neuantritt
schutzlos ausgeliefert? glücken können – mit einer wirklichen
Überraschung.
b Seite 28
Nun kommen der Österreicher Peter
Handke und die Polin Olga Tokarczuk zu
Ehren. Ungemein starke Erzähler jeder
für sich. Aber überraschend? Eher wird
man die Vergabe des Literaturnobelprei-
Weltweit werden Mädchen Ein Mann mit Kippa steht vor Kerzen
ses 2019 einmal als Abschluss einer Ära
sehen. Als Finale einer Zeit, in der es noch
noch immer benachteiligt, und Blumen vor der Synagoge in
Halle. Foto: dpa/Hendrik Schmidt
möglich war, garniert mit gelegentlichen
Kontinent-Ausflügen, die literarische
zum Beispiel in der Schule Welt auf eine europäische und US-ameri-
kanische Welt zu verkürzen.
b Seite 26
Und doch darf gerade in Deutschland

Nobelpreise für Das Ende Kretschmann die Freude groß sein. „Als das Kind Kind
war, wusste es nicht, dass es Kind war,
alles war ihm beseelt, und alle Seelen
Inhalt
Literatur an Handke der Kreidezeit naht verurteilt Gewalt waren eins.“ Das ist ein Handke-Hoff-
nungssatz wie so viele. Er schreibt ihn
Politik
Landesnachrichten
2–4
5–6 und Tokarczuk gegen Beamte
Falls Sie’s noch nicht gemerkt haben: Die
Zukunft ist digital. Da auch Schulen eine
1987 für das Drehbuch von Wim Wenders’
Film „Himmel über Berlin“. 17 Jahre spä-
ter ist Handke misstrauisch geworden.
Panorama 8
STOCKHOLM (dpa). Doppelte Auszeichnung Zukunft haben sollen, gibt’s den Digital- EHINGEN (StN). Ministerpräsident Winfried 2004 schreibt er in „Don Juan (erzählt von
Wirtschaft 9 – 12 für die mitteleuropäische Literatur: Der ös- pakt. Der Digitalpakt ist eine feine Sache, Kretschmann (Grüne) hat zunehmende Dro- ihm selbst)“: „Nichts lieber als Nachbarn,
Kultur 13 – 14 terreichische Schriftsteller Peter Handke nicht zu verwechseln mit dem Digitalpack, hungen und Gewalt gegen Kommunalpoliti- und selber Nachbar zu sein. Aber die Idee
Stuttgart und Region 15 – 19/22 (76) und die polnische Autorin Olga Tokarc- also Typen, die mit hirnlosem Zeug im Netz ker und Beamte im Land verurteilt und ih- der Nachbarschaft hatte versagt oder war
zuk (57) werden mit dem Literaturnobel- Unfrieden stiften. Leider fehlen Fachleute, nen Hilfe zugesichert. „Hier müssen wir eine aus der Zeit geraten?“
Fernsehprogramm 19 preis ausgezeichnet. Handke erhält den die bei der Vernetzung der Schulen helfen deutliche, sichtbare rote Linie ziehen“, sagte
Impressum 20 Preis für das Jahr 2019, die Polin Tokarczuk könnten. Insofern weiß man noch nicht, er bei der Mitgliederversammlung des Ge- Da spricht einer, der Europa vertraut
Veranstaltungen 20 – 21 wird mit dem nachgeholten Preis 2018 ge- wann genau die Zukunft an den Schulen meindetags in Ehingen (Alb-Donau-Kreis). hat. Und eben hierin mag ein nicht zu
ehrt, der wegen eines Skandals bei der anfängt, ob morgen, übermorgen oder noch 2014 habe es im Südwesten 390 Straftaten unterschätzendes Signal des Votums für
Notdienste 21 Schwedischen Akademie ausgefallen war. später. Aber dass Schiefertafel und Kreide gegen Mitarbeiter von Behörden gegeben, Handke und Tokarczuk liegen. Europa
Sport 23 – 26 Die Preise werden am 10. Dezember in ausgedient haben, ist sicher. Wichtig in dem 2018 seien es schon 567 gewesen. Öffentliche bleibt ein Versprechen. In „Der große
Gewinnquoten 25 Stockholm verliehen. Neben der prestige- Zusammenhang wäre die Frage, wie eine Kritik auch an Amtsträgern sei ein Grund- Fall“ lässt Handke 2011 seine Engel Hoff-
trächtigen Nobelmedaille und einer Urkun- Lehrkraft einen Penner in der Schulbank recht, „Drohungen und Beleidigungen und nung schöpfen. „Unter dem bläuenden
Familienseite 27 de erhalten die Gewinner ein Preisgeld von wecken kann. Da hat ein fliegendes noch Schlimmeres,nämlich Gewalt,aber auf Himmel und den vom Meer oder von sonst
Wissenswert 28 je neun Millionen schwedischen Kronen Kreidestück gar keinen Fall“, sagte er unter dem Beifall wo daherziehenden Wolken ein Miteinan-
(rund 830 000 Euro). 2017 ging der Preis an oft gute von rund 700 Bürgermeistern und anderen der“ heißt es da. Ein Wortbild, eine Mög-
den britischen Romanautor Kazuo Ishiguro. Dienste ge- Vertretern der kleineren und mittleren Städ- lichkeit, eine Aufforderung.
b Kommentar leistet. (hör) te und Gemeinden des Landes.
Wetter b Kultur Seite 14 b Seite 15 b Landesnachrichten Seite 5 nikolai.forstbauer@stuttgarter-nachrichten.de

Mittags 20°

Todesdrohung gegen Ex-VfB-Chef bleibt straffrei

Nachts 6°
Freundlich und
niederschlagsfrei, mild
b Seite 18
Exklusiv Staatsanwaltschaft leitet keine Ermittlungsverfahren wegen Angriffen auf Wolfgang Dietrich ein
Von Jürgen Bock
Kontakt Der kurze Zeit später zurückgetretene Laut Staatsanwaltschaft seien alle Vor- Wolfgang Dietrich wollte sich am Don-
Dietrich war vor der Mitgliederversamm- gänge, die man als Todesdrohung hätte wer- nerstag nicht offiziell zu dem Vorgang äu-
Redaktion: 07 11 / 72 05 - 0 STUTTGART. Die heftigen Attacken gegen lung im Juli von verschiedenen Fangruppen ten können, nicht eindeutig genug gewesen. ßern. Er müsse sich erst den Stand der Ver-
Leserservice (Abo): 07 11 / 72 05 - 61 61 den früheren Präsidenten des VfB Stuttgart schwer attackiert worden. Auf einer Plakat- Damit fallen sie unter die Meinungsfreiheit. fahren genauer anschauen und dann ent-
Wolfgang Dietrich werden weitgehend fol- kampagne in der Stadt sowie im Internet Andersgeartete Drohungen seien nicht scheiden, wie es in der Sache weitergehe,
genlos bleiben. Was den Tatbestand der Be- hatte es vehemente Abwahl-und Rücktritts- strafbar, weil dafür erforderlich wäre, dass sagte er unserer Zeitung. Es habe sich um
50041 drohung angehe, habe man von der Einlei- forderungen gegeben. Oft war die Kritik da- es sich um ein Verbrechen mit einem Min- eine große Zahl an Drohungen und Beleidi-
tung von Ermittlungsverfahren absehen bei weit übers Ziel hinausgeschossen bis hin deststrafmaß von einem Jahr handelt. Das gungen gehandelt.
müssen,sagte Heiner Römhild von der Stutt- zu Todesdrohungen. Der VfB und Dietrich ist zum Beispiel bei Körperverletzung aber Ganz aus dem Schneider sind die Diet-
garter Staatsanwaltschaft unserer Zeitung. erstatteten deshalb Anzeige. Polizeipräsi- nicht der Fall. Deshalb ist etwa die Drohung, rich-Kritiker aber noch nicht. Im Falle von
Die Voraussetzungen hierfür seien in allen dent Franz Lutz hatte davon gesprochen, jemanden zusammenzuschlagen, grund- diversen angezeigten Beleidigungen ermit-
4 190000 000004 Fällen nicht erfüllt gewesen. dass „eine rote Linie überschritten“ sei. sätzlich nicht strafbar. telt die Staatsanwaltschaft weiter.
2 Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019
Einschussloch in der Schaufensterscheibe eines Dönerladens: Bei dem Anschlag in Halle sind zwei Menschen ums Leben gekommen.
Geistige
Brandstifter? AfD
widerspricht
Vorwürfe von Union und SPD – Weidel,
Gauland und Meuthen wehren sich
Von Willi Reiners
BERLIN/STUTTGART. Vertreter von Union
und SPD halten nach dem Anschlag eines
mutmaßlich rechtsextremistischen Täters
auf die Synagoge in Halle auch Teile der AfD
für mitverantwortlich. „Das eine sind diese
schrecklichen Gewalttäter, vor denen wir
uns schützen müssen – das andere sind die
geistigen Brandstifter“, sagte Bayerns In-
nenminister Joachim Herrmann am Don-
nerstag. Einige Vertreter der AfD seien dies-
bezüglich „in unverschämter Weise aufge-
fallen“, so der CSU-Politiker im BR.
„Der gärige Nährboden für das Attentat
von Halle wird auch von der AfD befördert“,
schrieb die schleswig-holsteinische Bil-
dungsministerin Karin Prien (CDU) auf
Twitter. Dort äußerte sich auch der SPD-Po-
litiker Karl Lauterbach: „Es ist die Hetze der
AfD,die dem Rechtsextremismus eine politi-
sche Stimme gab.“
Die AfD wies die Vorwürfe zurück. „Wer
dieses entsetzliche Verbrechen missbraucht,
um die politische Konkurrenz mit haltlosen
Diffamierungen zu verleumden, der spaltet
die Gesellschaft“, teilte Fraktionschefin Ali-
ce Weidel mit.Ähnlich äußerte sich Co-Frak-
tionschef Alexander Gauland, der neben
Jörg Meuthen auch AfD-Bundeschef ist. Zu-
gleich verurteilte er den Anschlag wie viele
namhafte AfD-Vertreter scharf. „Antisemi-
tischer Terror und extremistische Gewalt
müssen konsequent bekämpft und hart be-
straft werden, egal, aus welcher Richtung
und Gesinnung sie kommen“, so Gauland.
Die Partei steht auch unter Druck, weil sie
mit dem fraktionslosen Stuttgarter Land-
tagsabgeordneten Wolfgang Gedeon einen
Politiker in den eigenen Reihen duldet, der
antisemitische Positionen vertritt.
Der Terror wird zum Spiel
Der Attentäter von Halle hat sich benommen, als wüte er in der virtuellen Welt eines Ego-Shooters
Von Thomas Klingenmaier
HALLE. Er wird gleich aus dem Auto ausstei-
gen – mit dem Vorsatz, ein Massaker zu bege-
hen. Aber jetzt hat der Attentäter von Halle,
der seine Tat live per Helmkamera ins Inter-
net stellt, noch etwas zu sagen: „Nobody ex-
pects the Internet SS“. Was manchen wie ein
Versuch der Markigkeit vorkommen mag, ist
tatsächlich noch erschreckender, nämlich
ein launiges Popkulturzitat, die Umschrei-
bung einer früher von Fans viel zitierten Zei-
le aus einem Sketch der britischen Komiker-
truppe Monty Python: „Nobody expects the
Spanish Inqusition.“ Die Schreckfiguren der
Inquisition erscheinen da nämlich stets ohne
Vorwarnung wie Springteufelchen.
Vielleicht kennt der Attentäter nicht ein-
mal den Ursprung des Zitats. Aber wie er
nun kichert, macht klar, dass er es als Pop-
kulturwitz begreift. Was keine nichtige Be-
gleitschrulle eines antisemitischen Hassver-
brechens ist, sondern tief ins innere Wesen
dieser neuen Art von Terrorismus führt.
Zeitgeschehen
Stephan B. wollte
möglichst viele Juden töten
Vier Kilo Sprengstoff, selbst gebaute Waffen, Bekennervideo und ein „Manifest“
Er hasst Juden und wollte ursprünglich
eine Moschee angreifen: Der Attentäter
von Halle versuchte mit selbst gebauten
Waffen, sein krudes Weltbild durchzu-
setzen – Fragen und Antworten.
Von Katja Bauer
und Sebastian Kaiser
Was wissen wir bisher über Stephan B.?
Der mutmaßliche Attentäter von Halle ist 27
Jahre alt. Vor seinem Angriff auf die Synago-
ge ist er nach bisherigen Erkenntnissen
nicht polizeibekannt gewesen. Der Vater des
Mannes beschrieb seinen Sohn in der
„Bild“-Zeitung als zurückgezogenen Men-
schen, der häufig im Internet gewesen sei.
„Er war weder mit sich noch mit der Welt im
Reinen, gab immer allen anderen die
Schuld“, sagte der Vater. Offenkundig war
Stephan B. auf Gamerplattformen unter-
wegs. B. habe in Halle Chemie studiert, aber
nach zwei Semestern abgebrochen. Zuletzt
habe er als Rundfunktechniker gearbeitet.
Wie werten die Behörden die Tat?
Als rechtsextremistischen Terroranschlag.
Der Generalbundesanwalt hat kurz nach der
Tat die Ermittlungen wegen der besonderen
staatsgefährdenden Bedeutung übernom-
men. Justizministerin Christine Lambrecht
(SPD) und Innenminister Horst Seehofer
(CSU) bezeichneten den Rechtsextremismus
als eine der aktuell größten Bedrohungen.
Was ist über die Planung des Täters bekannt?
Stephan B. hat die Tat genau geplant und
vorbereitet. Dies geht aus einem mehrteili-
Der Attentäter von Halle versuchte mit selbst ge-
bauten Waffen, sein krudes Weltbild
durchzusetzen. Foto: AFP/Andreas Splett
Minutenlang fummelt der Attentäter zu
Beginn, im Off an der Technik herum, nicht
sicher, ob seine Leitung steht. Er klingt ein
wenig genervt, doch vor allem vorfreudig,
keinesfalls aber dämonisch: Eher wie je-
mand, der sich tatsächlich gleich in ein Ver-
gnügen stürzen will.
Als er endlich fertig ist, fällt ihm ein, dass
er noch Musik als Unterlegung seiner Tat
braucht: Er wählt schwarzen Rap. Das er-
gen Dokument hervor, einer Art Manifest,
welches der Täter in einem Internetforum
hochgeladen hat und in dem auch die Waffen
abgebildet werden.Demnach hat sich B. Ma-
terial für den Bau von Schusswaffen und
Sprengsätzen besorgt. Die Ermittler fanden
vier Kilo Sprengstoff im Tatauto. Nach Re-
cherchen des ZDF-Magazins „Frontal 21“
soll der Mann die Waffen mithilfe eines 3-D-
Druckers hergestellt haben. Stephan B. ver-
öffentlichte zudem eine englischsprachige
Anleitung zur Herstellung von Munition für
eine selbst gebaute Schrotflinte. Auf einem
Foto ist zu sehen, dass auf eine der Patronen
ein Hakenkreuz aufgemalt wurde. Unklar
ist, ob der Täter Helfer oder Mitwisser hatte.
Wie lief die Tat ab?
Stephan B. hat sein Fahrzeug mit zahlrei-
chen Waffen beladen – sie dürften aus dem
Arsenal stammen,welches er in seinem „Ma-
nifest“ zeigte. Dort zu sehen sind fünf
Schusswaffen, ein Langschwert und eine Ta-
sche mit Rohrbomben und Handgranaten.
Aus Behördenangaben sowie aus den Inhal-
ten des Videos ergibt sich folgender Ablauf:
B. nahm kurz vor Beginn der Tat in seinem
Fahrzeug, einem geliehenen Kombi, eine
Botschaft an sein vermutetes Publikum auf.
Sein Plan war es, die Synagoge zu stürmen
und möglichst viele Menschen zu töten. Zum
Tatzeitpunkt,dem höchsten jüdischen Feier-
tag Jom Kippur, befanden sich etwa 50 Be-
tende in der Synagoge. Um 12.03 Uhr rief der
Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in der
Rettungsleitstelle an und meldete eine
Schießerei vor der Synagoge. Nach Angaben
des sachsen-anhaltinischen Innenministers
Holger Stahlknecht war die Polizei um 12.11
Uhr am Ort. Der Täter war da bereits ver-
staunt bei einem Mörder, den man sich frü-
her allenfalls als „Juda verrecke“ brüllen-
den Hassbolzen vorgestellt hätte, als einen,
der sich nach Übungen mit einer Wehrsport-
gruppe zusammen mit Gleichgesinnten Hit-
lerreden anhört und Nazirock der rechtsext-
remen Subkultur.Der Mörder von Halle aber
hat noch andere Vernetzungen, und so trägt
auch der Film seiner Tat verstörend viele Zü-
ge jener Videos im Netz, in denen Gamer an-
deren zeigen, wie bravourös sie die Heraus-
forderungen eines Ego-Shooters meistern.
Als er im Auto die Kamera zu Beginn zu sich
dreht, spult der Attentäter kurz auf Englisch
für ein weltweites Publikum sein nun schon oft
zitiertes ideologisches Bekenntnis ab: den Ho-
locaust habe es nie gegeben, der Feminismus
sei am Geburtenrückgang im Westen schuld,
hinter all dem stecke das Weltjudentum. Aber
dann folgt gleich der Satz, der die Tat wieder
einer Beliebtheitskonkurrenz in sozialen Netz-
werken zuordnet: „Wollt Ihr Fans werden?“
Alles, was folgt, hat Parallelen in Spiel-
welten und Spielerverhalten: Dass es dem
Foto: dpa/Jan Woitas
schwunden und hatte sein erstes Opfer, eine
Frau, vor der Synagoge erschossen. Offenbar
kam ein Passant mit dem Leben davon, weil
die Waffe des Täters Ladehemmung hatte.
Dann fuhr er zum Dönerimbiss. Dort warf er
einen Sprengsatz in das Lokal und beschoss
Personen. Ein Mann wurde hier getötet.
Wie flüchtete der
Täter?
Die Polizei kam am
Dönerimbiss an und
„Was wir gestern
eröffnete das Feuer erlebt haben,
auf den Täter. Dabei
wurde B. am Hals war Terror. Der
verletzt. Der Verletz-
te flüchtete mit dem mutmaßliche
Fahrzeug bis ins 15
Kilometer entfernte
Täter plante ein
Wiedersdorf. Hier sei
es zu einem weiteren
Massaker.“
Schusswechsel ge-
kommen, bei dem ein Peter Frank
Mann und eine Frau Generalbundesanwalt
verletzt worden sei-
en, so Stahlknecht.
Es soll sich um ein
Ehepaar, eine 40 Jah-
re alte Frau und einen
41 Jahre alten Mann Foto: dpa/Sebastian Gollnow
handeln. Der Täter
habe ein Taxi ge-
raubt und sei mit diesem weitergeflüchtet.
Er habe dann um 13.15, einen Unfall gebaut
und sei auf der B 91 auf Höhe des Ortes Wer-
schen von Spezialkräften festgenommen
worden. Nach einer OP in einer Klinik in
Halle wurde B per Hubschrauber nach
Karlsruhe gebracht und dem Ermittlungs-
richter beim Bundesgerichtshof vorgeführt.
Täter nicht gelingt, die Türen zur Synagoge
aufzusprengen oder aufzuschießen, kom-
mentiert er mehrfach mit „sorry, guys“. Die
Schüsse auf Passanten, bei denen zum Glück
Schützen und Waffen meist versagten, sind
typische Frusthandlungen eines Spielers,
der mit seinen Hauptzielen nicht voran-
kommt. Die beiden Menschen, die er er-
schießt,nimmt er vor allem als Störung wahr.
Der Attentäter von Halle sieht sich in
einer Reihe mit den Killern von Christ-
church in Neuseeland und El Paso in den
USA. Auch ihnen ging es darum, eine Re-
kordpunktzahl des Amoklaufs zu erreichen.
Mittlerweile ist das Phänomen als solches
nicht mehr zu leugnen: Man spricht von der
Gamification, der Spielwerdung des Terrors.
Noch offen ist die Frage, ob sich da ein
Spaßfaktor der Amüsiergesellschaft in mör-
derische Hassideologie mischt – oder ob sich
die Gier, einmal im echten Leben mit echten
Toten einen Ballerspieldurchlauf zu starten,
ein ideologisches Fähnchen sucht, um dem
Wahnsinn vermeintlich Sinn zu verleihen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (Mitte) legt Blumen vor der Synagoge in Halle nieder: „Wir müssen dauerhaft zusammenstehen. Wir müssen jüdisches Leben schützen.“
Ein Tag der Schande und Scham
Wie soll man mit sinnloser Gewalt umgehen? Am Tag nach der Bluttat steht Halle unter Schock
Überall Polizei, Journalisten, Blumen
und trauernde Menschen. In Halle
mischt sich am Tag nach dem Anschlag
auf eine Synagoge mit zwei Toten
Bedrückung in die alltägliche Betrieb-
samkeit. Was hat das grausame Attentat
mit der Stadt gemacht?
Von Jan Dörner
HALLE. Ist es wirklich wahr? Ist das Schreck-
liche wirklich passiert? Diese Fragen treiben
am Donnerstag viele Menschen in Halle an
der Saale um. Auch Christina Feist. Die 29-
Jährige gehört zu den mehr als 50 Gläubigen,
die am Vortag in der Synagoge in der Hum-
boldtstraße Jom Kippur feierten und wohl
nur knapp einem Massaker entgingen. Feist
war aus Berlin angereist, um in Halle den
höchsten jüdischen Feiertag zu begehen.
Die Gläubigen lasen gerade in der Thora,
als sie Schüsse hörten. „Mit unserer Über-
wachungskamera konnten wir erkennen,
dass jemand getötet wurde“, erzählt Max
Privorozki, Vorsitzender der Jüdischen Ge-
meinde Halle. Das Opfer war eine 40-jährige
Passantin, hingestreckt durch Stephan B.,
weil sie zum falschen Zeitpunkt hier war.
Privorozki sah auch, wie sich Stephan B. an
der hölzernen Eingangstür zum Synagogen-
gelände zu schaffen machte. Die Sicher-
heitsbehörden sind überzeugt: Er wollte ein
Blutbad anrichten. Die Türen hielten stand.
Das ist wohl das größte Wunder. Denn ein
von Stephan B. im Internet hochgeladenes
Video der Tat belegt,
dass der 27-Jährige
Rassist und Antise-
„Hass, mit ist; er wollte Ju-
den töten, möglichst
Rassismus und viele. Neben selbst
gebauten Waffen
Antisemitismus hatte er vier Kilo
dürfen keinen Sprengstoff dabei.
Frustriert von sei-
Platz in unserem nem Misserfolg an
der Synagoge, setzte
Land haben.“ sich B. ins Auto,
stoppte aber nach ei-
nigen Hundert Me-
Angela Merkel tern an dem Imbiss
Bundeskanzlerin „Kiez Döner“, wo er
den 20-jährigen Ke-
vin S. erschoss. Dann
lieferte er sich einen
Foto: dpa/Thierry Roge
Schusswechsel mit
der Polizei, rund an-
derthalb Stunden später wird er gefasst.
Viele Bürger in Halle sind auch am Tag da-
nach überwältigt von der Gewalt, die Ste-
phan B. über ihre Stadt gebracht hat. Vor der
Synagoge ist auf der Straße noch das Blut
der getöteten Passantin zu sehen. In der
Holztür klaffen die Löcher der Schüsse, mit
denen sich der Angreifer Zugang zu dem
Gotteshaus verschaffen wollte. An der Fas-
sade eines Hauses gegenüber der Synagoge
haben die Bewohner ein Transparent aus
dem Fenster gehängt: „Humboldtstr. gegen
Antisemitismus + Hass“.
An der Mauer, die Synagoge und Friedhof
umgibt, stehen Kerzen, es werden Blumen
niedergelegt. Einer, der gekommen ist, ist
Matthias. Er zündet eine dunkelrote Kerze
an und hält mit zusammengesunkenen
Schultern inne. Es fällt ihm schwer, seine
Zeitgeschehen
Gefühle in Worte zu fassen. „Das ist
schlimm. Deutschland hat eine schlimme
Richtung genommen“, sagt er.
Auch die Kunststudentin Ruth legt Blu-
men nieder. „Ich musste das machen“, sagt
sie und kämpft mit den Tränen. Besonders
betroffen macht sie, dass der in Kampfmon-
tur gekleidete Stephan B. seine Tat mit einer
Helmkamera filmte und live im Internet ver-
breitete: „Furchtbar, dass er denkt, sich da-
durch zum Helden machen zu können.“
Auch am „Kiez Döner“ liegen Blumen. In
dem dunklen Imbiss blinkt nur eine Lichter-
kette an dem Regal mit den Zigaretten. Die
Fensterscheibe ist durch ein Einschussloch
gesplittert. Auf der Glastheke liegt noch ein
Döner, ungegessen und kalt. Rifat Tekin hat-
te ihn zubereitet und dort hingelegt, als Ste-
phan B.in den Imbiss stürmte.Tekin hat seit-
dem kaum geschlafen, der Schrecken hat
sich tief in das Gesicht des 31-Jährigen ein-
gegraben.Tekin steht vor dem Imbiss,raucht
eine Zigarette nach der anderen.
„Der kam rein, hat die Waffe erst kurz auf
mich gehalten. Dann hat er sich zu dem Jun-
gen gedreht“, erzählt Tekin. „Der hat gebet-
telt: Bitte nicht! Bitte nicht!“ Doch Stephan
B. kannte keine Gnade. In dem Moment
flüchtet Tekin aus dem Laden, er hört, wie
Stephan B. auf Kevin S. schießt. Hilflos sieht
Tekin von der Straße aus zu, wie Stephan B.
aus dem Laden kommt, eine andere Waffe
holt, um weitere Schüsse auf sein Opfer ab-
zugeben. „Seit gestern muss ich nur noch an
den Toten denken“, sagt Tekin.
Am Tag nach der Tat mischt sich in die
Trauer und Fassungslosigkeit auch Wut.
Denn Stephan B. war zwar nach bisherigen
Erkenntnissen der Ermittler ein den Behör-
den unbekannter Einzeltäter, doch mit sei-
nem Hass auf Fremde und Juden ist er nicht
„Beten können, ohne Angst zu haben“
Gewalttat wirft Fragen nach der Sicherheit jüdischer Gemeinden auf
BERLIN/STUTTGART (bwa/ari/dpa). Nach
dem rechtsextremistischen Terroranschlag
auf die Synagoge in Halle garantiert die
Bundesregierung der jüdischen Gemeinde
dauerhaft Schutz und Sicherheit. Bundesin-
nenminister Horst Seehofer (CSU) ver-
sprach in Halle, „dass die Juden in unserem
Land ohne Bedrohung, ohne Angst leben
können“. Er versprach, rasch mit allen Län-
der-Innenministern über eine dauerhafte
Bewachung der jüdischen Gotteshäuser und
Einrichtungen sprechen zu wollen.
Der Präsident des Zentralrats der Juden
in Deutschland, Josef Schuster, sprach von
einer „neuen Qualität des Rechtsextremis-
mus“. Als Reaktion auf den Anschlag erhöht
die Regierung von Sachsen-Anhalt den
Schutz jüdischer Gemeinden. Bei Gottes-
diensten und Veranstaltungen werde ab so-
fort eine Funkstreife vor den Synagogen ste-
hen, so Innenminister Holger Stahlknecht
(CDU). „Aus den Vorfällen des gestrigen Ta-
ges wurde gelernt“, lobte Schuster. Er übte
heftige Kritik an der Justiz. Es gebe bei anti-
semitischen Straftaten „Urteile, die in ihrer
Milde für mich nicht nachvollziehbar sind“.
Baden-Württembergs Innenminister Tho-
mas Strobl (CDU) sieht den Schutz von Ju-
den im Land auf hohem Niveau, wollte dazu
Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019 3
Foto: dpa/Hendrik Schmidt
Rechtsextreme Gewalt 2018 alleine. „Ich lasse mir von keiner auf Hass
beruhenden Ideologie die Vielfalt der Stadt
zerstören, die wir alle lieben!“, hat jemand
Registrierte Gewalttaten mit rechtsextremistischem auf ein Blatt gedruckt, das in einer Hülle vor
Hintergrund pro 100 000 Einwohner dem Imbiss angebracht ist. Karamba Diaby
ist Bundestagsabgeordneter der SPD aus
über 4 Halle, er sieht Wegbereiter für solche Ta-
über 3 bis 4 1,0
ten auch in den Parlamenten. „Rechte
Hetze in den Landtagen und im Bun-
über 2 bis 3 Schleswig-
destag sind die Grundlage für Gewalt
über 1 bis 2 Holstein 2,7 auf der Straße“, sagt der aus dem Se-
Mecklenburg-
bis 1 negal stammende Politiker. Auch
0,6 Vorpommern Bundesinnenminister Horst See-
Hamburg hofer (CSU) macht in Halle klar,
0,3 dass er in den Reihen der AfD die
Bremen 3,3 geistigen Brandstifter für Taten
0,6
Berlin wie diese sieht.
Nieder-
Für Israel Ben-Ami Welt ist
sachsen 4,1 4,7 der Terrorangriff von Halle kei-
Sachsen- Branden- ne Überraschung. „Wir verfol-
1,2 burg
Anhalt gen die Entwicklung in
Nordrhein-
Deutschland seit einigen Jah-
Westfalen ren. Wir haben so etwas er-
3,4
3,1 Sachsen wartet“, sagt der Chefberater
0,4 Thüringen des Krisen- und Sicherheits-
Hessen zentrums vom European Jewish
1,3 Council. Geraten jüdische Gemeinden in
Rheinland- Europa unter Druck, fühlen sich unsicher
Pfalz 1,3 oder werden zum Ziel von Gewalt, bietet er
Deutschland Unterstützung an.„Das ist kein jüdisches
1,8 insgesamt Problem“, sagt Ben-Ami Welt zu den
Saarland Ereignissen in der Stadt an der Saa-
0,5 le. „Das ist ein deutsches Problem.“
0,4 Bayern Auch Bundespräsident Frank-
Baden- Walter Steinmeier legt Blumen vor
Württemberg der Synagoge nieder. „Dieser Tag ist
ein Tag der Scham und der Schande“,
sagt er und ruft die deutsche Gesell-
schaft auf, jetzt Haltung zu zeigen. „Wir
müssen dauerhaft zusammenstehen.
StN-Grafik: Biwer Quelle: Verfassungsschutzbericht, Statistisches Bundesamt, afp Wir müssen jüdisches Leben schützen.“
aber keine Details nennen: „Wir haben eine
beachtliche Anzahl an jüdischen Einrich-
Strobl und verwies auf die bundesweit größ-
te Anti-Terror-Übung, die Baden-Württem-
tungen, die wir schützen. Aus Sicherheits- bergs Polizei gemeinsam mit der Bundes-
gründen werde ich freilich weder die genaue wehr in der kommenden Woche in Stetten
Zahl nennen noch die konkreten Maßnah- am kalten Markt durchführt.
men, die wir zum Schutz einzelner Einrich- Mit Bestürzung und Sorge um ihre Sicher-
tungen treffen“, sagte er unserer Zeitung. heit reagierten die jüdischen Gemeinden im
Südwesten auf den Anschlag. Der badische
Landesrabbiner Moshe Flomenmann sprach
Innenministerium in Stuttgart: sich für eine Polizeipräsenz vor Synagogen
Vor jeder Synagoge im Land rund um die Uhr aus.„Ich fordere, dass Ju-
den beten können, ohne Angst zu haben“,
Polizei dauerhaft präsent, sagte er. Juden lebten hier, zahlten Steuern
oder es gibt vermehrt Streifen und wollten auch beschützt werden. Auch
die Gebäude sollten sicherer gemacht wer-
Laut Innenministerium war nach dem den. In seiner Zeit als Landesrabbiner von
Anschlag in Halle vor jeder Synagoge im Sachsen-Anhalt hatte Flomenmann sieben
Südwesten Polizei dauerhaft präsent, oder Jahre in der Synagoge in Halle gewirkt.
die Häufigkeit von Streifen wurde erhöht. „Was wir jetzt erlebt haben mit dem An-
Diese Sicherheitsmaßnahmen hatten auch schlag auf die Synagoge in Halle, das muss
am Donnerstag Bestand, um etwa Nachah- uns alle aufrühren, es ist sehr ernst“, sagte
mungstaten zu verhindern.Polizeischutz vor Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Synagogen sei keine Frage der Kosten, sagte (Grüne). Er warnte zugleich vor einer Verro-
ein Sprecher. Wenn dieser erforderlich ist, hung der Sprache in der Politik. Die Staats-
werde er auch geleistet. Die Gemeinden be- ministerin für Integration, Annette Wid-
rieten etwa vor Veranstaltungen mit der mann-Mauz (CDU), forderte erhöhten Poli-
Polizei über Sicherheitsmaßnahmen. zeischutz und ein „Sonderkabinett für Zu-
Auch auf Terrorlagen wie jene in Halle sei- sammenhalt und gegen Rechtsextremismus,
en die Sicherheitskräfte vorbereitet, sagte Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit“.
4 Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019 Meinung · Nachrichten
EU-Parlamentarier Leitartikel

stoppen Macrons Die Mär von

Kandidatin
Das Aus für Sylvie Goulard stellt
Ursula von der Leyen vor Probleme
BRÜSSEL (dpa). Frankreichs Präsident
Emmanuel Macron muss eine neue Kandi-
datin für die EU-Kommission von Ursula
von der Leyen nominieren. Macrons ur-
sprüngliche Kandidatin Sylvie Goulard
bekam am Donnerstag bei einer Abstim-
mung der zuständigen Ausschussmitglie-
der des Europaparlaments nicht die erfor-
derliche Mehrheit.Nach Angaben aus dem
Parlament stimmten lediglich 29 Abge-
ordnete für sie, aber 82 gegen sie.
Grund für die Ablehnung sind unter an-
derem noch laufende Ermittlungen gegen
Goulard zu einer Affäre um Scheinbe-
schäftigung sowie eine mehrjährige hoch-
dotierte Beratertätigkeit für die Denkfab-
rik eines Privatinvestors. Wegen der Affä-
re um Scheinbeschäftigung war Goulard
2017 als französische Verteidigungsminis-
terin zurückgetreten.
Macron und die künftige EU-Kommis-
sionschefin Ursula von der Leyen müssen
sich nun auf einen anderen Kandidaten
verständigen. Eigentlich soll die neue EU-
Kommission bereits am 1. November ihre
Arbeit aufnehmen.
Zu der Abstimmung kam es am Don-
nerstagmittag nach einer weiteren einein-
halbstündigen Anhörung Goulards. Die
54-jährige Französin hatte dabei erfolglos
versucht, Zweifel an ihrer Integrität aus-
Nach dem tödlichen Anschlag eines rechts-
extremen Antisemiten auf die Synagoge in
Halle ringt nicht nur die Politik um Worte.
Fassungslos. Betroffen. Ratlos. Auch das.
Die Bundeskanzlerin zeigt sich schockiert
und bedrückt. Wie so viele. Der Bundesprä-
sident fordert nach dem Besuch des Tatorts,
der Staat müsse Verantwortung für jüdi-
sches Leben und die Sicherheit der jüdi-
schen Gemeinden in Deutschland überneh-
men. Frank-Walter Steinmeier ruft alle in
diesem Land auf, eine entschiedene Haltung
der Solidarität mit den jüdischen Mitmen-
schen zu zeigen. Ehrliche Sätze, so vorher-
sehbar wie unverzichtbar.
Aber der tiefen und ehrlichen Betroffen-
heit müssen starke Taten folgen. Und da
fängt es an, wenig konkret zu werden. Denn
Solidarität kann nicht damit enden, Mahn-
wachen zu organisieren und dauerhaft Poli-
zeiwachen vor jede Synagoge zu stellen.
Oder – aus gutem Grund und doch reflex-
haft oberflächlich – rechtsradikale Partei-
strömungen, die den Holocaust leugnen und
die Naziterrorherrschaft verharmlosen, als
geistige Wegbereiter zu brandmarken. Jetzt
ist der Staat gefordert, mit allen ihm zur
Verfügung stehenden Mitteln und mit aller
Härte das Einsickern rechtsextremer Ideo-
logie zu verhindern.
Der Rechtsstaat muss sich nicht erst seit
Halle fragen lassen, ob er entschlossen ge-
den Einzeltätern alarmierend. Im vergangenen Jahr wurden
1088 rechte Gewalttaten erfasst, ein Plus
von 3,2 Prozent. Einen besonderen Zuwachs
Auch der Anschlag in Halle zeigt, gab es bei antisemitischen Gewalttaten, bei
denen die Zahl 2018 um 20 Fälle (von 28 im
dass viele Gewaltbereite in eine Jahr 2017 auf 48) zunahm. Nach Erkennt-
braune Ideologie eingebettet sind nissen der Bundesbehörden stieg die Zahl
der Rechtsextremisten 2018 um mehr als
100 auf 24 100. Gut die Hälfte davon, etwa
12 700 wird als gewaltbereit eingestuft. Ein
Von Wolfgang Molitor Netz von potenziellen (Einzel-)Tätern.
Der Anschlag in Halle passt also ins große
rechtsextreme Bild. Noch aber sind es nur
Ankündigungen des Bundesinnenministers,
nug gegen die rechtsextreme, antisemitische phan B. mag in Halle zwar allein und ohne dass der Inlandsgeheimdienst und das Bun-
und rassistische Hetze vor allem in Netz- unmittelbare Unterstützung getötet haben, deskriminalamt zusätzliche Einheiten be-
werken vorgeht. Es lässt betroffen aufhor- ein Einzeltäter aber ist er deshalb nicht. kommen sollen, um sich speziell auf rechts-
chen, wenn Rechtsterrorexperten durch- Denn die sich immer intensiver vernetzende extreme Kreise zu konzentrieren. Hier wird
blicken lassen, von dem Anschlag nicht Hasskriminalität bereitet Extremismus und sich zuallererst zeigen müssen, was es heißt,
wirklich überrascht zu sein. Und wenn der Gewaltbereitschaft einen Nährboden, auf wenn aus politischer Betroffenheit politi-
Vorsitzende des Zent- dem sogenannte einsa- sche Entschlossenheit werden soll
ralrats der Juden in me Wölfe heranwach-
Deutschland ange- sen. Die Tatsache, dass Ob der rechte Angriff auf unseren Staat
sichts einer politischen
Entwicklung, die Wann wird aus diese Brut für Sicher-
heitskräfte nur sehr
am Ende abgewehrt oder stillschweigend
hingenommen wird, entscheidet sich nicht
Rechtsextremismus
zumindest schmuddel- Betroffenheit schwer auffindbar ist,
darf und kann keine
nur daran, wie schnell und entschlossen der
Staat sein Machtmonopol gegen den
salonfähig macht, er-
klärt, die Tat sei für ihn politische Entschuldigung für
mangelnde Fahn-
Rechtsextremismus einzusetzen bereit ist.
Die entscheidende Frage ist, wie wehrhaft
nicht ganz unerwartet
gewesen. Entschlossenheit? dungs- und Ahndungs-
erfolge sein.
sich jeder Einzelne positioniert. Im persön-
lichen Alltag – und in der Wahlkabine.
Der 27-jährige Ste- Die Entwicklung ist wolfgang.molitor@stuttgarter-nachrichten.de

Erdogan droht EU mit Grenzöffnungen

zuräumen. Die für Goulard schwierigste
Frage war, warum sie als französische
Verteidigungsministerin zurücktrat, nun
aber denkt, EU-Kommissarin sein zu kön-
nen. Goulard ist die erste Kandidatin für
die EU-Kommission von Ursula von der
Leyen, die nach Anhörungen im Parla-
ment nicht die notwendige Zustimmung
bekommt.
Das Zitat
„Die Geschichte mahnt uns,
die Gegenwart fordert uns.“
Frank-Walter Steinmeier
Der Bundespräsident am Donnerstag
nach seinem Besuch der Synagoge in
Halle, in deren Nähe am Mittwoch zwei
Menschen erschossen wurden
Kurz berichtet
EU-Kommission klagt erneut
gegen polnische Justizreform
Kurz vor der Parlamentswahl in Polen
startet die EU-Kommission eine weitere
Klage vor dem Europäischen Gerichtshof
gegen die Justizreformen der rechtskon-
servativen Regierung in Warschau. Die
Klage richtet sich gegen die neuen Regeln
für Disziplinarmaßnahmen gegen Richter,
wie die Kommission am Donnerstag in
Brüssel mitteilte. Das Regelwerk unter-
grabe die Unabhängigkeit polnischer
Richter, der nötige Schutz vor politischer
Kontrolle sei nicht gewährleistet. Die
Kommission hatte das neue Regelwerk
bereits im April moniert und war mit den
anschließenden Rechtfertigungen aus
Warschau nicht zufrieden. Die Behörde
kritisiert, dass Disziplinarmaßnahmen
gegen Richter auf Grundlage ihrer Urteile
eröffnet werden können. (dpa)
Auf Einmarsch der Türkei in Nordsyrien folgt politische Eskalation – Angeblich bereits 100 Kämpfer der kurdischen YPG getötet
Der türkische Präsident greift die
Kritiker des Einmarsches in Syrien heftig
an. Er droht, in die EU Millionen von
Flüchtlingen reisen zu lassen – und lässt
kritische Journalisten verhaften.
Von Susanne Güsten
ISTANBUL. Der türkische Staatspräsident
Recep Tayyip Erdogan fühlt sich in seinem
Weltbild bestätigt: Die Türkei tut das Richti-
ge, doch der Rest der Welt – und besonders
der Westen – verleumdet das Land als Ag-
gressor. Keine 24 Stunden nach Beginn der
jüngsten Syrien-Intervention seiner Armee
teilte Erdogan am Donnerstag heftig an sei-
ne Kritiker aus. Saudi-Arabien habe den
Krieg im Jemen zu verantworten und solle
deshalb schweigen, der ägyptische Staats-
chef Abdel Fatah as-Sisi sei ein „Mörder“.
Besonders wütend ist Erdogan auf die
Europäer, die den Einmarsch nach Syrien
scharf kritisiert hatten: „Wenn das so ist,
dann ist ja alles ganz einfach: Wir öffnen die
Tore“ – um Millionen syrischer Flüchtlinge
nach Europa zu schicken. „Hey, Europäische
Union, komm mal zu dir“, sagte Erdogan. Er
bekräftigte den Vorwurf,die EU habe ihre fi-
nanziellen Zusagen aus dem Flüchtlingsab-
kommen zwischen Ankara und Brüssel nicht
eingehalten. Ob es sich um einen Wutaus-
bruch handelte oder eine echte Drohung,
blieb offen. Erdogan hatte bereits vor Wo-
chen erklärt, sein Land könne zu den bereits
aufgenommenen 3,6 Millionen syrischen
Flüchtlingen keine weiteren Syrer mehr auf-
nehmen und müsse die Menschen deshalb
eventuell nach Europa durchwinken.
Erdogan und seine Regierung betrachten
den Feldzug gegen die syrische Kurdenmiliz
YPG als notwendigen Einsatz gegen eine
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.
Terrorgruppe. Zudem will die Türkei in
Nordsyrien eine „Sicherheitszone“ schaffen,
um Flüchtlinge dort anzusiedeln. Nach der
Vorbereitung durch Luftangriffe und Artil-
leriebeschuss am Vortag rückten in der
Nacht zum Donnerstag erstmals türkische
Bodentruppen und mit Ankara verbündete
syrische Rebellenverbände über die Grenze.
Laut türkischen Angaben nahmen die
Angreifer mehrere Dörfer auf der syrischen
Seite der Grenze ein und vertrieben die YPG,
den syrischen Ableger der kurdischen Ter-
rorgruppe PKK, aus diesen Gebieten.
Der Vormarsch laufe planmäßig, teilte das
türkische Verteidigungsministerium mit.
Nach Erdogans Worten wurden in den ersten
24 Stunden des Krieges mehr als 100 YPG-
Karikatur: Haitzinger
Kämpfer getötet. Die Kurdenmiliz berichte-
te dagegen, ihre Truppen hätten türkische
Angriffe zurückgeschlagen. Die YPG-
Kämpfer waren in den vergangenen Jahren
von den USA für den Kampf gegen die Ter-
rorgruppe IS ausgebildet und ausgerüstet
worden. Sie sind der hochgerüsteten türki-
schen Armee zwar klar unterlegen, aber
durchaus in der Lage, den Angreifern den
Vormarsch zu erschweren. Auch Zivilisten
kamen bei den Kämpfen ums Leben. Kurdi-
sche Geschosse aus Syrien schlugen am Don-
nerstag in mehreren türkischen Grenzstäd-
ten ein und töteten vier Menschen, darunter
ein neun Monate altes syrisches Flüchtlings-
kind,wie die Behörden mitteilten.Insgesamt
wurden 70 Menschen verletzt. Laut der YPG
starben auf der syrischen Seite der Grenze
ebenfalls mindestens vier Menschen durch
türkischen Beschuss, darunter ein zehnjäh-
riges Kind. Tausende Bewohner des YPG-
Gebietes fliehen derzeit vor den Gefechten
nach Süden, etwa in die Stadt Rakka.
Gleichzeitig wurden Vorwürfe laut, die
türkische Intervention stärke den IS in Sy-
rien, der bisher von der YPG mit Unterstüt-
zung von US-Truppen in Schach gehalten
worden war. Die amerikanischen Soldaten
hatten sich auf Befehl von Präsident Donald
Trump aus dem Kampfgebiet zurückgezo-
gen; die YPG erklärte daraufhin, sie ziehe
ihre Kämpfer aus dem Kampf gegen den IS
zurück, um sie in Gefechten gegen die anrü-
ckenden Türken aufzubieten.
In Washington bereitet der
Kongress Sanktionen
gegen die Türkei vor
Der US-Sender CNN zitierte einen na-
mentlich nicht genannten Regierungsvertre-
ter in Washington mit den Worten, die türki-
sche Intervention schade schon jetzt den Be-
mühungen, den IS unter Kontrolle zu halten.
„Wir schauen jetzt dabei zu, wie die zweit-
größte Armee der Nato unseren besten Ver-
bündeten im Antiterrorkampf angreift.“ Im
Kongress in Washington werden Sanktionen
gegen die Türkei vorbereitet.
Auch innenpolitisch will Erdogan keine
Einwände gegen den Militäreinsatz gelten
lassen. Zwei leitende Redakteure von Oppo-
sitionsmedien wurden am Donnerstag fest-
genommen – offenbar wegen ihrer kritischen
Berichte. Insgesamt leiteten die Behörden
rund 80 Ermittlungsverfahren gegen Ver-
dächtige ein, die „feindliche Propaganda“
über den Feldzug verbreitet haben sollen.

Söder will zwei Milliarden

Euro für Forschung ausgeben
Bayern will für eine große Forschungs-
und Hightech-Offensive in den kommen-
den Jahren zwei Milliarden Euro ausge-
ben. Das ist doppelt so viel wie noch vor
wenigen Wochen geplant und angekün-
digt. Damit wolle man den „Forschungs-
Turbo“ zünden und den Freistaat in die
Zukunft „beamen“, sagte Ministerpräsi-
dent Markus Söder (CSU) am Donners-
tag in einer Regierungserklärung im
Landtag. Im Gegenzug will Söder die
Schuldentilgung nicht nur deutlich zu-
rückschrauben, sondern quasi auf null
setzen. Pro Jahr will er nur noch 50 Mil-
lionen Euro zurückzahlen – bisher war
jeweils bis zu eine Milliarde Euro jähr-
lich vorgesehen. (dpa)
Generalstreik in Ecuador legt
öffentliches Leben lahm
Ein Generalstreik hat in Ecuador das
öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt.
Parlament stürzt
Rumäniens Regierung
Machtkampf zwischen Staatspräsident und Ministerpräsidentin
BUKAREST (dpa). Rumäniens sozialdemo- position zusammen mit abtrünnigen Parla-
kratische Regierung unter Ministerpräsi- mentariern von Dancilas Partei PSD eine
dentin Viorica Dancila ist am Donnerstag neue Regierung unterstützt. Die Federfüh-
vom Parlament abgewählt worden. rung beim Misstrauensantrag hatte die bür-
238 Abgeordnete und Senatoren – fünf gerliche Nationalliberale Partei , die Staats-
mehr als notwendig – stimmten für den präsident Klaus Iohannis nahesteht.
Misstrauensantrag, den sechs Oppositions- In Brüssel wird dringend auf einen neuen
parteien eingebracht hatten. Sie warfen Vorschlag der rumänischen Regierung für
Dancila unter anderem Inkompetenz,ausge- die Besetzung des Rumänien zustehenden
bliebene öffentliche Investitionen sowie eineEU-Kommissarspostens gewartet. Inwie-
weit dies noch von Viorica
Dancila entschieden wird, das
„Wir haben die PSD davon war zunächst unklar. Zuletzt
abgehalten, Rumänien war die von Dancila vorge-
schlagene Rovana Plumb vom
weiter zu verletzen.“ Rechtsausschuss des Europa-
Parlaments wegen fragwürdi-
Foto: PNL
Nach Druck aus China:
Apple löscht Demo-App
Programm hat Demonstranten geholfen, der Polizei auszuweichen
HONGKONG (dpa). Nach scharfer Kritik aus
China hat Apple eine App aus seinem Ange-
bot entfernt, die Demonstranten in Hong-
kong bei ihren Protesten die Standorte der
Polizeieinheiten anzeigte. Die Macher von
„hkmap.live“ teilten am Donnerstag auf
Twitter mit, dass Apple das Programm aus
dem App-Store gelöscht habe.
Apple bestätigte, dass die App aus dem
Store entfernt wurde. Man habe feststellen
müssen, dass die Anwendung auch für
„schlechte Dinge“ verwendet werde und ein
Sicherheitsproblem für die Öffentlichkeit
darstellen könne. „Die App zeigt Polizei-
standorte an, und wir haben mit dem Hong
Kong Cybersecurity and Technology Crime
Bureau überprüft, dass die Anwendung ver-
türlich den Randalierern. Was ist die tat-
sächliche Absicht?“, schrieb das Blatt.
Apple hat sich in der Vergangenheit mehr-
fach dem Druck Pekings gebeugt. So löschte
es vor zwei Jahren zahlreiche sogenannte
VPN-Programme aus seinem chinesischen
App-Store, mit denen die strengen Internet-
sperren des Landes umgangen werden
konnten.
Volksrepublik ist für den
US-Konzern nach den USA
der wichtigste Markt
Davor hatte Apple auf Wunsch Pekings

Behörden, Schulen und Geschäfte blieben
am Mittwoch (Ortszeit) geschlossen, der
öffentliche Nahverkehr kam zum Erlie-
gen, wie die Tageszeitung „El Universo“
berichtete. Laut Energieministerium
wurden mehrere große Erdölförderanla-
gen besetzt. In der Hauptstadt Quito und
in anderen größeren Städten kam es er-
neut zu gewaltsamen Zusammenstößen
zwischen Polizei und Demonstranten. Die
Demonstranten forderten den Rücktritt
von Präsident Lenín Moreno. Die Polizei
setzte Tränengas ein. Die Massenproteste
haben sich an der Aufhebung der Sub-
ventionen für Benzin entzündet. (epd)
Ludovic Orban ger Praktiken zur Wahlkampf- wendet wurde, um die Polizei anzugreifen die Nachrichten-App der „New York Times“
Oppositionspolitiker finanzierung abgelehnt wor- und in einen Hinterhalt zu locken.“ Außer- aus seinem Angebot in China gelöscht. Für
den. Dancilas darauf folgender dem hätten Kriminelle die App verwendet, den US-Konzern ist die Volksrepublik nach
schwache Nutzung von verfügbaren EU- Personalvorschlag, Dan Nica, soll laut ru- sich für Straftaten die Gegenden auszusu- den USA der wichtigste Markt.
Geldern vor. Ludovic Orban, Parteichef der mänischen Medienberichten von der künfti- chen, in denen keine Polizei präsent sei. Seit der Rückgabe 1997 an China wird
oppositionellen Nationalliberalen Partei gen EU-Kommissionspräsidentin Ursula „Diese App verstößt gegen unsere Richtli- Hongkong nach dem Grundsatz „ein Land,
(PNL) sagte: „Mit diesem Votum haben wir von der Leyen abgelehnt worden sein. nien und lokale Gesetze, und wir haben sie zwei Systeme“ autonom regiert. Die sieben
die Sozialdemokratische Partei (PSD) davon Das Ende von Dancilas Kabinett kommt aus dem App Store entfernt.“ Millionen Hongkonger stehen unter Chinas
abgehalten, Rumänien weiter zu verletzen.“ vor der heißen Phase des Wahlkampfs für die Zuvor hatte China dem iPhone-Konzern Souveränität, genießen aber – anders als die
Bis zur Amtsübernahme einer neuen Re- Präsidentschaftswahlen, die am 10. Novem- vorgeworfen, die Demonstranten in Hong- Menschen in der kommunistischen Volksre-
gierung führt Dancila kommissarisch die ber stattfinden.Präsident Iohannis führt seit kong zu unterstützen. Die App mache es publik – mehr Rechte wie Meinungs- und
Geschäfte, mit eingeschränkten Befugnis- Monaten einen Machtkampf gegen die so- Demonstranten leichter, sich an gewalttäti- Versammlungsfreiheit, um die sie jetzt
sen. Unter anderem darf sie keine Eilverord- zialdemokratisch geführte Regierung. Er gen Aktionen zu beteiligen, kritisierte am fürchten. Seit fünf Monaten demonstrieren
nungen mehr erlassen. Offen war zunächst, weigerte sich zuletzt,neue Minister,die Dan- Mittwoch das Parteiorgan „Volkszeitung“. sie gegen ihre Regierung und den wachsen-
ob es zu Neuwahlen kommt oder ob die Op- cila vorschlug, zu vereidigen. „Apples Zustimmung zu der App hilft na- den Einfluss der Führung in Peking.

Die Weinlese war
in diesem Jahr ein
echter Sprint
Die Weinbauern sind mit der Qualität der Trauben sehr
zufrieden, die Menge liegt aber deutlich unter dem Vorjahr
Wer seine Werkstatt im Freien stehen
hat, muss mit Widrigkeiten leben: Die
Winzer im Land wurden in diesem Jahr
bei der Weinlese von den Kapriolen des
Wetters getrieben – und lehnen sich
nun doch zufrieden zurück. Der Regen
hat nicht zur befürchteten Fäulnis
geführt, die Qualität der Trauben ist gut.
Von Michael Weier
STUTTTGART. Ute Bader empfand die ver-
gangenen Tage als ziemlich anstrengend.
„Mein Mann war völlig angespannt, wir
mussten jeden Wetterbericht anschauen!“,
sagt die Weinfachberaterin des Genossen-
schaftsverbands, deren Mann eigene Wein-
berge bearbeitet. So entspannt die Weinlese
im vergangenen Jahr ablief, so stressig war
sie in diesem Herbst mit seinen vielen Nie-
derschlägen. Angesichts wärmerer Nächte
befürchteten die Erzeuger das Schlimmste.
„Aber ich habe vorgestern selbst noch Lem-
berger gelesen“, sagt Ute Bader, „und ich
war total erstaunt über die Qualität der
Trauben.“ Bernhard Idler, der Kellermeister
der Weingärtner-Zentralgenossenschaft
(WZG) in Möglingen ist sogar begeistert.Der
Zucker stimme, die Aromatik, „und für den
Önologen erfreulich: Der Jahrgang hat et-
Land und Kommunen streiten ums Geld
Ministerpräsident Kretschmann tagt mit 700 Bürgermeistern – Städte sind unzufrieden mit Haushalt – Einigkeit bei Gewaltprävention
EHINGEN (lsw). Die Gemeinden, Städte und
Landkreise in Baden-Württemberg sehen
ihre Belange im neuen Haushaltsplan der
Landesregierung zu wenig berücksichtigt.
In einer gemeinsamen Erklärung kritisier-
ten Landkreistag, Gemeindetag und Städte-
tag am Donnerstag auch, dass der Haus-
haltsplan ohne eine vorherige Verständi-
gung im Rahmen der Gemeinsamen Finanz-
kommission vorgelegt worden sei. Die Er-
klärung wurde anlässlich der Mitgliederver-
sammlung des Gemeindetags in Ehingen
(Alb-Donau-Kreis) veröffentlicht.
Dabei kamen rund 700 Bürgermeister
kleinerer und mittlerer Städte und Gemein-
den mit Ministerpräsident Winfried Kret-
schmann (Grüne) zusammen. Der Gemein-
detagspräsident Roger Kehle beklagte, dass
die Kommunen bei ihren anstehenden Haus-
haltsberatungen keine Klarheit darüber
hätten, in welcher Höhe das Land seiner Fi-
Landesnachrichten
was mehr Säure“. Dadurch würden sich fri-
schere und spritzigere Weißweine mit einem
moderateren Alkoholgehalt ergeben.
Roman Glaser, der Präsident des Genos-
senschaftsverbandes, zeigte sich ebenfalls
zufrieden, trotz der Herausforderungen, die
das Klima mit sich brachte. „Das war mit Si-
cherheit ein Sommer, der im Gedächtnis
bleiben wird.“ Temperaturen von über 40
Grad, gewaltige Gewitter – „vielleicht müs-
sen wir uns ja dauerhaft darauf einstellen“,
sagte Glaser. „Dennoch haben wir nun einen
sehr guten Jahrgang im Keller.“
Die Hochgeschwindigkeitslese
bringt für die WZG übrigens
noch ganz andere Probleme mit
sich: „Das stellt uns schon vor ge-
waltige logistische Probleme“,
sagt Kellermeister Idler. Weil die
Trauben, die in Möglingen ange-
liefert werden, durch „das Nadel-
öhr A 81“ müssen. Und wenn dort
mal wieder Stillstand angesagt
ist, stehen nicht nur die Pendler, sondern
auch die Tanklaster mit dem Traubenmost
der 32 WZG-Mitgliedsbetriebe. Die Fahrer
wiederum sind dann zur Pause gezwungen –
und die Produktion ist gefährdet.
Das ist allerdings nicht die einzige Sorge,
der Weinmarkt längst ein international um-
kämpfter. 30 Prozent weniger Ertrag als im
Vorjahr werden da zum echten Problem.
Einerseits muss die Nachfrage in jedem Fall
nanzierungsverantwortung ihnen gegen-
über nachkommen werde. Die drei Kommu-
nalverbände warnten vor einem „erhebli-
chen politischen Zündstoff“, wenn in den
Gemeinderäten und Kreistagen erklärt wer-
den müsse, „dass kommunale Aufgaben
nicht mehr im bisherigen Umfang wahrge-
nommen werden können, weil das Land die
Kommunen entgegen früherer Zusicherun-
gen beispielsweise mit den Kosten der
Flüchtlingsintegration oder für Menschen
mit Behinderungen“ allein lasse.
Gemeinden fühlen sich bei
Flüchtlingen im Stich gelassen
Kretschmann entgegnete, er werde kei-
nesfalls in der Öffentlichkeit mit Hunderten
von Bürgermeistern über deren finanzielle
Wünsche verhandeln. „Sie können schon
bedient werden, ansonsten steht die Kon-
kurrenz parat. „Andererseits lässt es der
Markt auch nicht zu, dass wir die Verluste
beim Ertrag einfach über den Preis wett ma-
chen“, sagt Dieter Weidmann. Insofern sei es
zumindest von Vorteil,dass die Ernte auch in
anderen Ländern nicht gar so üppig ausge-
fallen ist. In Deutschland, so das Deutsche
Weininstitut, liege der Ertrag um 17 Prozent
unter dem Vorjahr und zwei Prozent unter
dem zehnjährigen Mittel. In Italien holten
die Produzenten ebenfalls 17 Prozent weni-
ger aus den Weinbergen, in Spanien waren
„Vielleicht müssen wir
uns ja dauerhaft auf so
Foto: BWGV
ein Wetter einstellen.“
Roman Glaser
Genossenschaftsverband
dies sogar 19 Prozent und in Frankreich be-
trägt der Verlust zum Vorjahr 13 Prozent.
Eine Entwicklung, die sich am Bedarf zu
orientieren scheint. Denn der ist rückläufig,
um 3,3 Prozent weniger Wein haben die
Deutschen getrunken, der Absatz ist damit
zum zwölften Mal in Folge gesunken. Aller-
dings nur, was die Menge betrifft, denn die
Deutschen haben trotzdem mehr Geld für
den Wein ausgegeben, um 0,7 Prozent mehr
mal gar nicht erwarten, dass ich öffentlich
meiner Finanzministerin in den Rücken fal-
le“, sagte er und fügte augenzwinkernd hin-
zu: „Es könnte auch sein, ich bin noch stren-
ger wie sie.“ Jedoch sei er zu internen Ge-
sprächen mit dem Präsidium des Gemeinde-
tages bereit. Er sei sicher, dass man zu einer
Verständigung kommen könne.
Der Entwurf für den Haushalt sieht für
2020 ein Volumen - also Einnahmen auf der
einen und Ausgaben auf der anderen Seite –
von rund 50,4 Milliarden Euro vor; für 2021
dann 52,2 Milliarden Euro. Kretschmann
wies darauf hin, dass keine neuen Schulden
aufgenommen werden dürfen. Der Haushalt
soll am 6. November in den Landtag einge-
bracht werden. Beide Seiten betonten, dass
es bei vielen Themen Einigkeit gebe. So ver-
urteilten Kretschmann und Kehle zuneh-
mende Drohungen und Gewalttaten gegen
Kommunalpolitiker und Beamte. „Hier
Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019
Foto: dpa/Christoph Schmidt
als im Jahr zuvor. Dies trifft verstärkt auf
deutsche Tropfen zu: Hier war der Rückgang
mit 3,9 Prozent noch stärker, der Gewinn
aber um 1,4 Prozent höher. Der Durch-
schnittspreis einer 0,75-Liter-Flasche ist
gegenüber 2017 auf 2,32 Euro gestiegen. Für
deutschen Wein gibt der Konsument im
Schnitt 2,54 Euro, für Württemberger Wein
gibt der Kunde im Schnitt sogar 3,06 Euro
aus. Die Ursachen für diese Entwicklung
sieht Dieter Weidmann im grundsätzlich be-
wussteren Umgang der Menschen mit Le-
bensmitteln und vor allem „einem kritische-
ren Umgang der jüngeren Generation mit
Alkohol“. Weshalb nicht nur bei der WZG
längst über alkoholfreien Wein nachgedacht
wird: „Daran führt kein Weg vorbei.“
Wobei sein eigener Betrieb mit diesem
Thema ganz gut umgehen kann: Hier ist der
Umsatz von 78 Millionen Euro auf fast 81
Millionen gestiegen. Was im Übrigen damit
zusammenhänge, dass zum einen die Linie
„Süß und fruchtig“ nach wie vor ein Ver-
kaufsschlager sei, zum anderen verkaufe
sich der Trollinger im Norden der Republik
bestens. „Ich versteht die Unkenrufe nicht,
wir verkaufen national 1,8 Millionen Fla-
schen – mit steigender Tendenz“,sagte Weid-
mann zur Diskussion um das schwäbische
Nationalgetränk, ausgelöst durch das Wein-
factum Bad Cannstatt, das Trollinger nicht
vermarkten konnte und deshalb mit der Fel-
sengartenkellerei fusionierte.
müssen wir eine deutliche, sichtbare rote Li-
nie ziehen“, sagte der Ministerpräsident.
2014 habe es im Südwesten 390 Straftaten
gegen Mitarbeiter von Behörden gegeben,
2018 seien es schon 567 gewesen. Öffentliche
Kritik auch an Amtsträgern gehöre zur De-
mokratie und sei ein Grundrecht. „Drohun-
gen und Beleidigungen und noch Schlimme-
res, nämlich Gewalt, aber auf gar keinen
Fall“, sagte Kretschmann. Roger Kehle be-
klagte,die Hemmschwelle,„Wut gegen kom-
munale Amtsträger auszuleben“, sei bei vie-
len Bürgern erschreckend tief gesunken.
Kretschmann und die Bürgermeister ge-
dachten auch der Opfer des Anschlags auf
ein jüdisches Gotteshaus in Halle. „Was wir
jetzt erlebt haben mit dem Anschlag auf die
Synagoge in Halle, das muss uns alle aufrüh-
ren, es ist sehr ernst“, sagte Kretschmann. Er
und die Bürgermeister verneigten sich sym-
bolisch vor den Anschlagsopfern.
5
Auf gut Schwäbisch
Täglich neu: Landestypisches für
Einheimische und Reigschmeckte
Der mit seinera
Dätschkapp
Zum gestrigen Beitrag über Kappen und
Hüte schreibt Gerhard Haffner aus Vai-
hingen/Enz: „Wenn oiner en de sechzger/
siebzger Johr mit’ra Schildkappa uff em
Kopf romgloffa isch, hot’r Spott rausgfor-
dert. Do hot’s no ghoißa: ,Der mit seinera
Dätschkapp muaß äbbes uffs Hirn doa,
dass des bissle, wo dren isch, net austrock-
net.‘ Weitere Sprüch send gwea. Oder: ‚Koi
Kostümierung – bloß allerlei Buntes uff
am Meggl.‘ Dr Schädel war jo au’s Kappa-
dach.Do hat mr an Schutz braucht.Koiner
hat oine uffs Kappadach kriega wella. Zu
de Homburger ond andere Hüet mit Krem-
pa war onser Kommentar: ,Dia mit’m Bod-
schamber (Nachttopf) uff em Kopf!‘‘‘
Waltraud Ramler aus Beutelsbach
kommt auf einen schwäbisch-französi-
schen Ausdruck zurück: „Meine Groß-
mutter (eine Strümpfelbächerin,Jahrgang
1884) hat die schwäbisch-französischen
Wörter fest in ihrem Sprachgebrauch ge-
habt. Daran habe ich mich bei Heidemarie
Starks ,Podderles-Kette‘ gleich wieder er-
innert! Noch heute schaue ich mir sehr
gerne das Foto von der goldenen Hochzeit
meiner Großeltern anno 1954 an, auf dem
meine Großmutter im festlichen schwar-
zen Taftkleid, geschmückt mit Podder und
Buddohla (Ohrstecker/Knöpfchen) sowie
einem kleinen goldenen Diadem im wei-
ßen Haar wunderschön aussieht.“
Ingeborg Kuppinger aus Waiblingen
kann von einem Spracherlebnis in Frank-
reich berichten: „Als i zum erste Mol vor
viele Johr mit meim Ma in Paris war, han i
ins Kaufhaus welle. Er wollte en da Louv-
re. Also trennten wir uns und verabrede-
ten, dass wir uns am Eingang des Kauf-
hauses wieder treffen würden. I han koi
Französisch kenne und han mir da Weg
merke müsse, dass i wieder nausfend. Des-
halb war i a bissle früher wie verabredet
do und han mi zu ara Kosmetikberatung
nagstellt. I ben no agsprocha worde, han
aber nix verstanda ond han vor mi nog-
sagt: ,I versteh Sie net.‘ Darauf sagte die
Kosmetikberaterin: ,Send Sie von Stutt-
gart?‘ Ich war baff,und es wurde ein langes
Gespräch. Es stellte sich heraus, sie hatte
früher im Kaufhaus Union in der König-
straße in Stuttgart gearbeitet und dort
Schwäbisch gelernt.“
Aus Aichtal schreibt Inge Gwiasda:
„Zurzeit ist meine Schwester aus USA auf
Besuch – und so saßen wir drei Schwestern
zusammen und haben uns über schwäbi-
sche Ausdrücke unterhalten:
,Des ischt mer wia Spitzgras‘
(etwas Unangenehmes)
,Angerscha‘ (für Rüben)
,Bräglete Kartoffla‘
,Des ischt aber schäps“ (für krumm oder
schräg) oder
,Spinatwachtel‘
Vielleicht weiß jemand mehr zur Her-
kunft oder Ableitung dieser Begriffe.“
Der Spruch des Tages kommt von Karl
Strohmeier aus Korb-Kleinheppach:
„Zweifelt der Schwabe an der Glaubwür-
digkeit seines Gegenübers, wenn dieser
falsche Behauptungen über Personen von
sich gibt, dann beruft sich der Schwabe
entweder auf Schillers ‚Wallenstein‘ ge-
treu dem Ausspruch: ,Brauchsch mr nix
verzähla, I kenn meine Pappaheimer!‘
Oder auch: ,I kenn meine Vögl an de Fede-
ra!‘“ (jan)
¡ Wir freuen uns über Ihre Zuschriften.
Schreiben Sie uns: Zentralredaktion,
Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart,
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6 Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019
Die Steuer auf
Verpackungen
wird vertagt
Der Tübinger Gemeinderat
beschließt eine rechtliche Beratung
Von Christine Keck
TÜBINGEN. Der Tübinger Gemeinderat
hat die Einführung einer Steuer auf Ein-
wegverpackungen vertagt. Das Gremium
stimmte mit deutlicher Mehrheit für einen
Vorschlag der Stadtverwaltung,ein 30 000
Euro teures Rechtsgutachten bis Anfang
Dezember einzuholen, um den Satzungs-
entwurf zu präzisieren und im Januar er-
neut abzustimmen. Die Steuer könne so-
mit frühestens Anfang Juli 2020 in Kraft
treten, sagte OB Boris Palmer (Grüne).
Als bundesweit erste Kommune will Tü-
bingen eine lokale Verbrauchssteuer erhe-
ben. Für Verpackungen von Speisen und
Getränken, die zum Verzehr unterwegs
bestimmt sind, soll eine Abgabe bezahlt
werden. Pro Pizzakarton, Kaffeebecher
oder Plastikschale liegt sie bei 50 Cent,pro
Einwegbesteckteil bei 20 Cent. Die Steuer
ist gedacht als Instrument gegen die zu-
nehmende Vermüllung in der Innenstadt.
Allein 2017 waren die Kosten für die Müll-
beseitigung im Vergleich zum Vorjahr im
öffentlichen Raum um rund 50 000 Euro
gestiegen. Ausgenommen von der Steuer
sollen Messen, Feste oder Märkte sein. Die
Satzungsvorlage sieht weitere Befreiun-
gen in Kliniken, Bildungseinrichtungen
oder Kindergärten vor.
In einem interfraktionellen Antrag plä-
dierten CDU, FDP und die Tübinger Liste
für eine Vertagung der Entscheidung, bis
absehbar sei,wie das von der EU beschlos-
sene Verbot von Einwegprodukten ab 2021
in Deutschland gesetzlich ausgestaltet
wird. Die Verpackungssteuer müsse dann
sowieso dem höherrangigen Recht wei-
chen, heißt es in dem Antrag. Damit stelle
sich die Frage, ob man für ein einziges Jahr
den hohen Aufwand der Umsetzung der
Steuer auf sich nehmen sollte. In einem
eigenen Antrag sprach sich die SPD eben-
falls für ein Rechtsgutachten aus und for-
derte einen Steuerhöchstsatz von maxi-
mal zwei Euro.
Kritik kam im Vorfeld der Ratssitzung
von Seiten der rund 30 Tübinger Betriebe,
die sich in einer Initiative gegen die Steuer
zusammengeschlossen hatten.Die Abgabe
sei nicht nur geschäftsschädigend und
führe zu finanziellen Einbußen.
Landesnachrichten
Auf der Flucht vor dem Mandat
Zahlreiche gewählte Volksvertreter treten ihr Amt in den kommunalen Parlamenten gar nicht erst an – das bereitet Verdruss
Mehrere Dutzend Gemeinderats- und
Kreistagsmitglieder haben ihre Wahl
nicht angenommen. Das ärgert den
früheren Justizminister Rainer
Stickelberger.
Von Arnold Rieger
STUTTGART. Mehr als 50 Gemeinde- und
Kreisräte im Land haben die Annahme ihres
Mandats kurz nach der jüngsten Kommu-
nalwahl im Frühjahr abgelehnt. Dies geht
aus einer Aufstellung des Innenministe-
riums auf Antrag des SPD-Abgeordneten
Rainer Stickelberger hervor. Der frühere
Justizminister hält diese Zahl für bedenk-
lich und fordert vom Land, die rechtlichen
Vorgaben für die Verweigerung eines Man-
dats zu prüfen: „Eine Ablehnung verzerrt
den Wählerwillen und trifft auf Unverständ-
nis in der Bevölkerung“, sagt Stickelberger.
Man müsse einem Bewerber doch den ernst-
haften Willen unterstellen, dass er das er-
rungene Mandat auch annimmt.
Anlass war für ihn ein Fall in seiner Hei-
matstadt Lörrach im vergangenen Sommer.
Dort hatte ein 81-jähriger populärer Rechts-
anwalt bei der Kommunalwahl für die FDP
zahlreiche Stimmen geholt und war in den
Gemeinderat eingezogen. Doch er lehnte die
Annahme seines Mandats aus Altersgrün-
den ab, woraufhin ein jüngerer Listen-
bewerber nachrückte. „Ich befürchte, dass
dies Schule macht“, sagt Stickelberger. Par-
teien oder Wählervereinigungen könnten
ihre Listen mit prominenten Scheinkandi-
daten aufhübschen, die anschließend wieder
abspringen.
Die Gemeindeordnung schreibt aus-
drücklich vor, dass Bürger, die in einen Ge-
meinderat oder Kreistag gewählt wurden,
verpflichtet sind, diese ehrenamtliche Tätig-
keit anzunehmen und auszuüben. Nur aus
„wichtigen Gründen“ ist eine Ablehnung
möglich: so etwa bei häufiger beruflicher
Abwesenheit, Krankheit oder bei der
Verwaltung eines geistlichen Amtes. Auch
wer mehr als 62 Jahre alt ist oder zehn Jahre
lang Gemeinderatsmitglied war, kann das
Mandat ablehnen. Doch das leuchtet
Stickelberger nicht ein. Wie alt man ist, wis-
se man als Kandidat schließlich schon vor
der Wahl. Der Abgeordnete fordert deshalb,
dass ein Mandat nur dann niedergelegt wer-
den darf, wenn während der Amtszeit ein
Stimmzettel zur Kommunalwahl: Wer sich von einer Partei oder Wählervereinigung aufstellen lässt,
will auch gewählt werden, sollte man meinen – doch es ist nicht immer so. Foto: factum/Jürgen Bach
Hintergrund
Böhlen soll in Baden-Baden bleiben
¡ Mandatsverzicht Viele Landtagsabgeordne-
te haben kommunalpolitische Wurzeln und
üben ihr Gemeinderats- neben ihrem Parla-
mentsmandat aus. Auch die Baden-Badener
Grünen-Politikerin Beate Böhlen hätte ihr
Ratsmandat gerne behalten. Doch da sie für
das Amt der Bürgerbeauftragten des Landes
kandidierte – der Landtag hat sie am Mitt-
woch dazu gewählt –, sah sie sich politisch
unter Druck, sowohl ihr Landtags- als auch
das Gemeinderatsmandat niederzulegen.
¡ Veto Vor allem die Landes-CDU hatte von
Böhlen den Verzicht auf ihr Mandat gefor-
dert. Ob es dazu kommt – der Gemeinderat
will Ende November darüber entscheiden –,
ist aber noch offen. „Die Ausübung des
Amtes, zu dem sie jetzt gewählt wurde, ist
kein Hinderungsgrund“, sagt der Baden-Ba-
dener FDP-Fraktionschef Rolf Pilarski mit
Blick auf die Vorgaben der Gemeindeord-
nung. Die Liberalen wünschen sich, dass
Böhlen ihr Mandat weiter ausübt. (ari)
neuer Hinderungsgrund wie etwa Krankheit
hinzukommt.
Auch Innenminister Thomas Strobl (CDU)
äußert prinzipiell Unverständnis gegenüber
Scheinkandidaten: „Die Kandidatur für ein
öffentliches Amt,das man nicht ausüben will,
widerspricht dem Zweck und Wesen einer
demokratischen Wahl“, antwortet er auf
Stickelbergers Antrag. Die Wahlausschüsse
könnten bei der Zulassung der Wahlvor-
schläge aber nicht die Motivation der
Bewerber prüfen, gibt er zu bedenken. Und
falls Kandidaten gar schon vor der Wahl an-
kündigten, dass sie ihr Mandat nicht anneh-
men wollen – was hie und da tatsächlich vor-
kam –, dann könne der Wähler dies ja bei sei-
ner Entscheidung berücksichtigen, erklärt
Strobl.
Innenminister Strobl sieht keinen
Anlass, die Regeln zu verschärfen
Laut Aufstellung seiner Behörde haben
landesweit 33 Personen, die bei den Gemein-
deratswahlen am 26. Mai gewählt worden
sind, die Annahme des Mandats abgelehnt.
Außerdem wollten 21 gewählte Kreisräte ihr
Ehrenamt nicht aufnehmen. In den meisten
Fällen wurde als Grund die mehr als zehn-
jährige Mitgliedschaft in einem Gemeinde-
rat beziehungsweise Kreistag oder die Ver-
waltung eines anderen Ehrenamts geltend
gemacht. In acht Fällen war anhaltende
Krankheit, in sieben Fällen das Alter der
Grund für die Ablehnung des Mandats.
Einen Anlass, die Regeln zu verschärfen,
sieht Strobl nicht. „Für ehrenamtlich Tätige
muss die Möglichkeit bestehen, aus wichti-
gen Gründen die Ausübung der ehrenamt-
lichen Tätigkeit abzulehnen“, schreibt er.
Schließlich könnten zwischen dem Zeit-
punkt, zu dem sich jemand für eine Kandi-
datur entschließt, und dem Amtsantritt Än-
derungen in den persönlichen Lebensum-
ständen eintreten. Wer in den Bundestag
oder den Landtag gewählt werde, könne ja
auch die Wahl ohne Angabe von Gründen
ablehnen oder später auf das Mandat ver-
zichten. Strobl: „Nach Auffassung der Lan-
desregierung sollten deshalb auch an die be-
stehende Verpflichtung, ein kommunales
Mandat auszuüben, keine überzogenen An-
forderungen gestellt werden.“ Stickelberger
hingegen zeigt sich davon enttäuscht: Strobl,
so sagt er, sei offenbar wenig an einer nach-
haltigen Lösung interessiert.
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8 Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019
Speicherkarte
mit Mordvideo
gefunden
Polizei in Alaska spürt anhand
des Films Tatverdächtigen auf
ANCHORAGE (AP). Nach dem Fund einer
Speicherkarte mit einem mutmaßlichen
Mordvideo haben die Behörden in Alaska
einen Mann angeklagt. Der 48-jährige
Tatverdächtige erschien am Mittwoch
kurz vor Gericht. Ihm wird Mord vorge-
worfen. Die Speicherkarte war auf einer
Straße in Alaskas größter Stadt Ancho-
rage gefunden worden. Der Finder rief die
Polizei. Auf der Karte ist in einem Video zu
sehen, wie eine Frau in einem Lastwagen
gewürgt wird und stirbt. Auch Bilder ihres
Gesichts sind darauf. Die Polizei erinnerte
sich während der Auswertung des Mate-
rials an den aus Südafrika stammenden
Tatverdächtigen: Der Teppich auf den
Aufnahmen stimmt mit denen des Hotels
überein,in dem der Mann registriert ist.Er
war am Dienstag am Flughafen Ancho-
rage festgenommen worden.
Der Angeklagte äußerte sich nicht. Ihm
wurde ein Anwalt zugewiesen. Laut den
Behörden gehen die Ermittlungen weiter.
Die Polizei geht davon aus, dass sterbliche
Überreste, die kürzlich an einer Autobahn
gefunden wurden, die des Opfers sind. Die
Identität der Frau ist unbekannt.
Leute
Jetzt bekennt sie ihre Angst
Die US-Starmodera-
torin Oprah Winfrey
(65) hat lange ge-
glaubt, das 57. Le-
Foto: dpa/Mike Nelson
bensjahr nie zu errei-
chen. In der Titelge-
schichte des aktuel-
len US-Magazins
Winfrey
„People“ sagte sie:
„Ich hatte diesen
Traum, dass ich mit
56 sterben würde.“
Nur einer Freundin habe sie davon er-
zählt. Sie habe die genaue Zahl aber nie
benannt. Als sie schließlich 57 wurde,
habe sie sich gefragt: „Warum habe ich
das mein ganzes Leben lang gedacht?“
Winfrey ist eine der berühmtesten Talk-
show-Moderatorinnen der USA. (dpa)
Modebewusster Hamilton
Der Formel-1-Pilot Lewis Hamilton (34)
gehört für das Magazins „GQ“ zu den
„Männern des Jahres“ 2019. Der Brite sei
mit inzwischen fünf WM-Titeln nicht nur
ein herausragender Sportler, sondern
feiere auch Erfolge als Modedesigner,
begründete das Männermagazin die Aus-
zeichnung. Der Preis soll Hamilton zu-
sammen mit den anderen Preisträgern
am 7. November in Berlin überreicht
werden. Die Gala moderiert Barbara
Schöneberger (45). (dpa)
Namen der Tochter verraten
Backstreet-Boys-Sänger Nick Carter (39)
hat den Namen seiner neugeborenen
Tochter bekannt gegeben und seiner Frau
Lauren Kitt (36) Dank ausgesprochen. Zu
einem Foto der Eltern und der kleinen
Saoirse („Siörscha“) dankte Carter auf
Instagram seiner „unglaublich starken
Frau“. Sie habe ihm das Leben, die Liebe
und eine Familie gegeben, die er sich
immer gewünscht habe. (dpa)
Kurz berichtet
Japan wappnet sich
für Taifun Hagibis
Ein starker Taifun wird voraussichtlich
am Wochenende das Zentrum und die
östlichen Regionen von Japan erfassen.
Hagibis erreichte am Donnerstag Wind-
geschwindigkeiten von bis zu 270 Kilo-
metern pro Stunde und sorgte bereits für
die Absage mehrerer Sportveranstaltun-
gen. Der Sturm hielt sich nahe der Insel
Chichi im Pazifik auf, rund 1000 Kilome-
ter vor der Südküste von Tokio. Der Tai-
fun hatte das Äquivalent eines Hurrikans
der Kategorie 5. Die zentrale Pazifikküs-
te könnte ab Freitag von heftigen Regen-
fällen erfasst werden. Hohe Wellen könn-
ten Überflutungen verursachen. (AP)
Schwerverletzte durch
Explosion in Müllbetrieb
Eine Explosion nahe dem Flughafen von
Linz in Österreich hat drei Menschen
schwer verletzt. Der Vorfall ereignete
sich laut Polizei am Donnerstag in der
Halle eines Müllentsorgungsbetriebes in
Hörsching. Die Explosion ging nach An-
gaben der Feuerwehr von einer Pressma-
schine für Plastikmüll aus. Die Schwer-
verletzten sowie sechs Leichtverletzte
wurden in Krankenhäuser in Österreich
und Deutschland gebracht.
Die Wucht habe Fenster und Fensterrah-
men herausgerissen. Das Dach wurde
von der Feuerwehr abgerissen, um die
Brandherde zu löschen. (dpa)
Zwei Turteltauben: Ihr Name leitet sich vom typischen Gesang ab. Er besteht aus auseinandergezogenen „turr“-Lauten.
Mias Mörder erhängt sich
in seiner Gefängniszelle
Aufseher finden Abdul D. tot in einer Schlinge – Täter hatte 2017 in Kandel 15-Jährige erstochen
Der tödliche Messerangriff auf die
15-jährige Mia im pfälzischen Kandel
löste vor knapp zwei Jahren bundesweit
Entsetzen aus. Im Streit über deutsche
Flüchtlingspolitik wurde der Name der
Kommune zum Reizwort.
SCHIFFERSTADT (dpa). Als die Zellentüren
der Jugendstrafanstalt im pfälzischen Schif-
ferstadt am Donnerstagmorgen gegen sechs
Uhr geöffnet werden, lebt Abdul D. nicht
mehr. Aufseher finden ihn erhängt in einer
Schlinge aus Schnürsenkeln und Kopfkis-
senbezug in seiner knapp zehn Quadratme-
ter großen Einzelzelle.
Es ist das schreckliche Ende eines Krimi-
nalfalls. Ende 2017 erstach der aus Afgha-
nistan stammende Mann in einem Drogerie-
markt in Kandel seine Ex-Freundin Mia mit
einem Brotmesser. Der Mord an der 15-Jäh-
rigen löste bundesweit großes Entsetzen aus.
Noch am Donnerstag brachten Ermittler
die Leiche von Abdul D. nach Mainz. Dort
soll sie an diesem Freitag obduziert werden,
noch am gleichen Tag wollen die Behörden
das Ergebnis bekannt geben. Erkenntnisse
auf Fremdeinwirkung gibt es der Staatsan-
waltschaft zufolge nicht, sie leitete routine-
mäßig ein Todesermittlungsverfahren ein.
Die Zelle sei nicht videoüberwacht gewesen,
weil es keine Anzeichen für eine Selbsttö-
tungsabsicht gegeben habe, teilte das Justiz-
ministerium mit.Die Zelle sei von außen ver-
schlossen gewesen.
„Ich bin erschüttert“, sagte der damalige
Verteidiger von Abdul D., der Anwalt Maxi-
milian Endler. In einem Brief habe sein da-
Ein Hoch auf Oma und Opa
Bayern führt am kommenden Sonntag den ersten Großelterntag in Deutschland ein – hohe Ausgaben für Enkelkinder
MÜNCHEN (dpa). Oma und Opa sind doch
einfach die Besten. Die Kinder sind krank,
und bei der Arbeit steht ein wichtiger Ter-
min an? Ein Anruf bei den Großeltern hilft.
Fast vier Milliarden Stunden wenden die 21
Millionen Großeltern in Deutschland pro
Jahr insgesamt für die Enkel auf. Das hat
Andreas Reidl vom Portal Grosseltern.de
aus Angaben des Deutschen Zentrums für
Altersforschung ausgerechnet.
Bayern will diese Stunden nun mit einem
neu geschaffenen Feiertag zelebrieren: dem
Großelterntag am kommenden Sonntag,
dem 13. Oktober. „Wertschätzung für unsere
Großeltern: Bayern führt deutschlandweit
den ersten Großelterntag ein“, hatte Minis-
terpräsident Markus Söder (CSU) Mitte
September auf Twitter geschrieben. „Am
zweiten Sonntag im Oktober würdigen wir
Oma und Opa,die so viel leisten für ihre Kin-
der und Enkel.“
In Euro sind das rund sechs Milliarden pro
Jahr. So viel geben Großeltern in Deutsch-
land nach Angaben Reidls für Geschenke für
die Enkelkinder aus. „Hinzu kommen die
Ausgaben für gemeinsame Unternehmun-
gen und/oder gemeinsamen Urlaub.“ Ein
nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfak-
Panorama
Info
Suizide in der Haft
¡ Rheinland-Pfalz Der mutmaßliche Suizid
von Mias Mörder ist der vierte in der Justiz
in Rheinland-Pfalz im Jahr 2019. 2018 nah-
men sich drei Häftlinge das Leben, 2017
waren es acht, wie das Justizministerium in
Mainz mitteilte. Die letzten Selbsttötungen
in einer Jugendstrafanstalt waren 2006 in
Wittlich und 2005 in Schifferstadt.
¡ Bund Bundesweit wird die Zahl der Suizide
in Justizvollzugsanstalten zentral erfasst –
sie schwankt erheblich. 2013 etwa töteten
sich 50 Häftlinge, im Jahr 2000 waren es
insgesamt 112. Die Bundesregierung stellte
im vergangenen Jahr in der Antwort auf
eine Kleine Anfrage der Linke-Fraktion fest,
dass unter Gefangenen der Anteil von
Selbsttötungen regelmäßig höher ist als in
der übrigen Bevölkerung. (dpa)
maliger Mandant einmal von Streitereien
mit Mitgefangenen gesprochen. Hinweise
auf eine mögliche Suizidgefahr habe er nicht
gesehen. Die Staatsanwaltschaft bestätigte
wiederholte Auseinandersetzungen von Ab-
dul D. mit Mithäftlingen. Zuletzt sei darüber
am vergangenen Montag berichtet worden.
In einer Jugendstrafanstalt kommen alle
Arten von Häftlingen zusammen: vom Be-
trüger bis zum Kapitalverbrecher. Wegen
des Mordes an Mia war Abdul D. im August
2018 zu acht Jahren und sechs Monaten Haft
nach Jugendstrafrecht verurteilt worden.
Der Fall fachte damals die Diskussion über
Hintergrund
Neue Herausforderungen für Familien
¡ Bindung Ein relativ neues Phänomen in
Patchworkfamilien sind nicht blutsverwand-
te Großeltern, die wie „echte“ Großeltern
fungieren, Stiefomas und Stiefopas zum
Beispiel. „Da hat sich etwas verschoben“,
sagt die Generationenforscherin Carolin
Seilbeck. „Meine Großeltern hatten noch 21
Enkel. Das ist heute eher die Ausnahme.
Heute gibt es tendenziell weniger Enkel und
tor. Unter die positiven Reaktionen auf Bay-
erns Großelterntag mischt sich indes auch
die eine oder andere Kritik. Zum Beispiel:
„Danke, Herr Söder, aber noch besser wäre
es, wenn die Enkelbetreuungszeiten auf die
Rente angerechnet werden würden.“
Wie viel Großeltern über das Finanzielle
hinaus leisten, hat Carolin Seilbeck, Psycho-
login und wissenschaftliche Mitarbeiterin
am Deutschen Jugend-Institut in München
Ende 2018 in der Studie „Generationen-
Foto: dpa/Ralf Thierfelder
die Altersfeststellung junger Flüchtlinge
weiter an. Abdul D. war nach seiner Ankunft
in Deutschland als unbegleiteter Flüchtling
aufgenommen worden. Er gab sein Alter mit
15 Jahren an. Nach der Tat kamen Zweifel
auf,ob er tatsächlich so jung ist.Ein Gutach-
ten kam zu dem Ergebnis, dass er zum Zeit-
punkt der Tat mindestens 17 Jahre und sechs
Monate, wahrscheinlich aber schon 20 Jahre
alt war.
Kandel geriet nach der Tat in den Sog des
Streits über deutsche Flüchtlingspolitik.
Rechtspopulisten nahmen die Tragödie zum
Anlass, um in Kandel und umliegenden Or-
ten gegen die Asyl- und Flüchtlingspolitik
der Bundesregierung zu protestieren. Für
den Ort mit knapp 9000 Einwohnern in der
Südpfalz, auf halber Strecke zwischen Lan-
dau und Karlsruhe, ist die Bluttat bis heute
traumatisch.
Am Mittwoch um 21.30 Uhr sei D. noch le-
bend gesehen worden, teilte die Staatsan-
waltschaft mit. Ob es Verzweiflung, Angst
oder Scham waren, die ihn lieber sterben als
seine Strafe absitzen ließen, ist ungewiss.
Ein Abschiedsbrief wurde zunächst nicht
entdeckt.
„Er war ein schwieriger Typ, der ständig
aneckte“, sagte ein Bekannter von Abdul D.,
der namentlich nicht genannt werden will.
Bereits während des Strafverfahrens, das
nicht öffentlich war, sei der Angeklagte
immer wieder ausgerastet. Die Staatsan-
waltschaft ermittelte deswegen offiziell,
stellte die Untersuchung aber ein. Einen
Freundeskreis habe D. im Gefängnis nicht
gehabt, sagte der Bekannte. „Wenn ein Pro-
zess läuft, ist man voller Adrenalin. Aber
später wird einem die Trostlosigkeit der
Lage klar.“
mehr Omas und Opas. Es kann gut gelingen,
kann aber auch zu Konflikten führen.“
¡ Trennung Eine Herausforderung für die
Großeltern-Enkelkind-Beziehung kann eine
Trennung der Eltern sein. Wenn es zu einer
Trennung oder Scheidung auf Elternebene
kommt, leidet auch der Kontakt der Kinder
zu den Großeltern. Das trifft vor allem auf
die Großeltern väterlicherseits zu. (dpa)
übergreifende Zeitverwendung: Großeltern,
Eltern, Enkel“ herausgearbeitet. Das zent-
rale Ergebnis: Oma und Opa sind extrem
wichtig für Kinder.
91 Prozent der Großeltern gaben an, sich
ihren Enkeln sehr verbunden zu fühlen. Je
besser der Kontakt zu den Eltern, desto bes-
ser der zu den Enkeln. Da es meist die Mütter
seien, die verwandtschaftliche Beziehungen
pflegen, sei die Beziehung zu den Kindern
der eigenen Tochter am engsten.
Turteltaube
ist Vogel
des Jahres 2020
BERLIN (dpa). Sie ist ein Symbol der Liebe
und vom Aussterben bedroht: Umweltschüt-
zer haben die Turteltaube jetzt zum „Vogel
des Jahres 2020“ gewählt. Zum ersten Mal
sei ein Vogel gekürt worden, der als global
gefährdete Art auf der weltweiten Roten
Liste stehe, teilten der Naturschutzbund
(Nabu) und der bayerische Landesbund für
Vogelschutz am Donnerstag mit. Heinz Ko-
walski vom Nabu erklärte: „Seit 1980 haben
wir fast 90 Prozent dieser Art verloren,ganze
Landstriche sind turteltaubenfrei.“ Heute
brüteten hierzulande nur noch 12 500 bis
22 000 Paare.
Während man früher das markante Gur-
ren der Turteltaube an jedem Dorfrand oder
Flussufer hören konnte, herrsche heute dort
zunehmend Stille, sagte Stefan Bosch, Fach-
beauftragter für Ornithologie des Nabu Ba-
den-Württemberg. Es fehlten Wildkräuter-
samen und Feldfrüchte als Nahrung. „Die
scheue Turteltaube hat ihren Verbreitungs-
schwerpunkt nur in wenigen Regionen des
Landes. Sie lebt vor allem in niedrigen Hö-
henlagen bis 450 Meter, wie in der Ober-
rheinebene,im Tauberland,im Donautal,am
Bodensee und in den Gäuen“, sagte Bosch.
Aber jeder könne die Turteltaube unter-
stützen: „Hülsenfrüchte wie Erbsen und
Linsen, die früher oft in der Landwirtschaft
eingesetzt wurden, um den Boden fruchtba-
rer zu machen, schmecken auch der Turtel-
taube.Wer also Linsen mit Spätzle aus regio-
nalem, biologischem Anbau isst, sorgt dafür,
dass auch die Turteltaube auf unseren
Äckern mehr Futter findet“, sagte Bosch.
Fall Lügde:
Opfer soll Täter
geworden sein
16-jähriger Angeklagter soll Kinder
sexuell missbraucht haben
PADERBORN (dpa). Im Missbrauchsfall Lüg-
de hat am Donnerstag vor dem Landgericht
Paderborn (Nordrhein-Westfalen) ein wei-
terer Prozess begonnen. Die Staatsanwalt-
schaft wirft einem 16-Jährigen sexuellen
Missbrauch von Kindern vor. Nach Angaben
des Gerichts war der Teenager selbst Opfer
im Fall Lügde und wurde bei den Ermittlun-
gen als Zeuge vernommen. Dabei schilderte
er die ihm jetzt vorgeworfenen Taten. Nach
Auskunft eines Gerichtssprechers wurde am
ersten Tag nur die Anklage verlesen.
Die Verhandlung findet zum Schutz des
jugendlichen Angeklagten unter Ausschluss
der Öffentlichkeit statt. Sein Verteidiger äu-
ßerte sich vor dem Auftakt gegenüber Me-
dienvertretern. Sein Mandant sei im Alter
von zehn bis 14 Jahren selbst Opfer im Fall
Lügde geworden und von einem der beiden
im September am Landgericht Detmold ver-
urteilten Haupttäter missbraucht worden.
Im Alter zwischen 14 bis 16 Jahren sei er
dann zum Täter geworden.
Dabei sei es nicht zu Gewalt gekommen,
die sexuellen Handlungen seien gegenseitig
ausgeübt worden. „Die Re-Inszenierung der
Taten ist wohl aus einem Ohnmachtsgefühl
heraus geschehen“, sagte der Anwalt. Sein
Mandant sei jetzt in einer Therapie-Einrich-
tung. Ziel der Verhandlung sei, dass sein
Mandant den eingeschlagenen Weg weiter-
gehen könne. Das Gericht hat bis Ende Ok-
tober zwei weitere Prozesstage angesetzt.
Rund um den Missbrauchsfall auf einem
Campingplatz bei Lügde hatte das Landge-
richt Detmold im August und September
erste Urteile gesprochen. Die Haupttäter
wurden wegen hundertfachen Kindesmiss-
brauchs zu Freiheitsstrafen von 13 und 12
Jahren sowie anschließender Sicherungs-
verwahrung verurteilt.
„Die Rolle der Großeltern hat sich verän-
dert“, sagt Seilbeck. „Das liegt vor allem da-
ran, dass die Menschen älter werden und
Großeltern heute einen viel längeren Zeit-
raum mit ihren Enkeln haben.“ Im Schnitt
sind Oma und Opa in Deutschland 53 Jahre
alt, wenn der erste Enkel geboren wird. „Das
ist sehr früh, und die Großeltern sind dann
auch noch sehr fit.“
Manchmal lassen sich Oma und
Opa aber auch nicht einspannen
Viele Großeltern sind in Zeiten, in denen
oft beide Elternteile arbeiten, fest in den All-
tag und die Kinderbetreuung eingebunden.
„Wir haben in den Interviews von ganz
unterschiedlichen Modellen gehört: ein fes-
ter Oma- und Opa-Tag pro Woche,Enkelkin-
der, die jeden Tag nach der Schule zu den
Großeltern kommen, oder Großeltern, die im
Grunde ‚Essen auf Rädern‘ machen und das
Mittagessen bringen.“ Allerdings komme es
auch vor, dass Großeltern sich nicht für eine
regelmäßige Betreuung einspannen lassen
wollen – „weil sie reisen oder einfach ihre
Zeit frei einteilen wollen“.

Ein Mitarbeiter des Schraubenhändlers Würth belädt einen Kommissionierungswagen. Bei Würth wurde erstmals ein Betriebsrat gewählt.
Kommentar
Die Zäsur
Bei Würth werden mit der Wahl
die Karten neu gemischt
Von Ulrich Schreyer
Reinhold Würth hätte es sich vor Jahren
wohl nicht träumen lassen, dass er ein-
mal ein Unternehmen besitzt, in dem ein
veritabler Betriebsrat mitmischt. Jahr-
zehntelang konnte er mit einem Vertrau-
ensrat zusammenarbeiten – was ganz
nach seinem Geschmack war. Es wäre
falsch zu behaupten, dies habe sich nicht
ausgezahlt: Würth wuchs ständig, dem
Unternehmen und seinen Mitarbeitern
ging es gut. Aus einem kleinen Schrau-
benhändler in Hohenlohe hat Reinhold
Würth einen Weltkonzern gezimmert.
Doch er muss damit leben, dass die
Beschäftigten neben Wohlwollen auch
Rechte haben möchten. Und solche hat
ein Betriebsrat laut Betriebsverfassungs-
gesetz. Ein Betriebsrat muss nicht ein-
fach abnicken, was der Chef für richtig
hält. Eine gedeihliche Zusammenarbeit
ist aber gleichwohl zu erwarten: Die Lis-
te mit mittleren Angestellten ist sicher
keine Hardlinervertretung – ebenso we-
nig wie die auf Platz zwei gelandete Liste
mit den ehemaligen Vertrauensräten.
Und auch die IG Metall ist in Schwäbisch
Hall nicht gerade für revolutionäre Um-
triebe bekannt. Vielleicht wird manche
Auseinandersetzung jetzt etwas härter –
doch die IG Metall hat landauf, landab
immer wieder bewiesen, dass mit ihr
Kompromisse erzielt werden können.
Freuen dürfte sich Reinhold Würth
darüber, dass die von AfD-Mann Daniel
Hurlebaus ins Leben gerufene Liste
„Wirsindkün“ recht wenige Stimmen
erhielt. Alles andere hätte schlecht zu
einem weltweit tätigen Unternehmen
gepasst. Dass Würth nicht unbedingt die
IG Metall in seinem Unternehmen haben
wollte, kann man annehmen. Doch das
dürfte er verschmerzen. Manches ist ein-
fach Gewöhnungssache. Schließlich hat
das frühere FDP-Mitglied bei der Euro-
pawahl auch die Grünen gewählt.
ulrich.schreyer@stzn.de
Deutsche Bahn baut Fernverkehr aus
Mehr Züge zwischen den Großstädten und neue Ziele auch im Ausland vergrößern das Angebot
Von Thomas Wüpper
BERLIN. Mit mehr neuen und schnelleren Zü-
gen will die Deutsche Bahn AG den täglich
rund 400 000 Fahrgästen im Fernverkehr at-
traktive Angebote machen und mehr Reisen-
de zum Umsteigen auf die Schiene bewegen.
Besonders der moderne ICE 4 soll die vielen
Engpässe und Verspätungen im aktuellen
Betrieb verringern. Nach einem monatelan-
gen Lieferstopp im Frühjahr geht nun alle
drei Wochen ein neuer Hochgeschwindig-
keitszug von Siemens in Betrieb.
Ein Viertel der bestellten 137 Fahrzeuge
ist inzwischen unterwegs. Erstmals wird das
DB-Prestigemodell ab Dezember am Ober-
rhein und in der Schweiz fahren und auf der
Strecke von Hamburg über Frankfurt und
Basel bis Zürich und Chur den betagten ICE
1 ersetzen. Ab Juni 2020 fährt der ICE 4 auch
von Berlin über Frankfurt und Karlsruhe in
Würth wählt Betriebsrat:
IG Metall nur auf Platz 3
Bei erstmaliger Wahl dominiert mittleres Management – Mitbestimmung bundesweit im Trend
In Deutschland nimmt die Zahl der
Betriebsräte laut einer Studie zu, auch
weil Unternehmen mit einem
Betriebsrat oft erfolgreicher seien. Jetzt
geht auch Würth diesen Schritt.
Von Ulrich Schreyer
STUTTGART. Die IG Metall hat den dritten
Platz bei der Wahl zum ersten Betriebsrat
der Muttergesellschaft der Künzelsauer
Würth-Gruppe, der Adolf Würth GmbH &
Co. KG erreicht. An ihr vorbei zog eine Liste
mit Vertretern des mittleren Managements
sowie eine weitere Liste, auf der Mitglieder
des ehemaligen Vertrauensrats kandidiert
hatten. Zur Wahl aufgerufen waren die 7200
Mitarbeiter der Muttergesellschaft. Die
Wahlbeteiligung lag bei 65 Prozent. Norbert
Heckmann, der Sprecher der Geschäftslei-
tung der Muttergesellschaft, erklärte unmit-
telbar nach der Wahl, die Geschäftsleitung
freue sich „auf die Zusammenarbeit mit dem
neuen Betriebsrat und einen konstruktiven
und zielorientierten Austausch im Sinne al-
ler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und
für den weiteren Erfolg der Adolf Würth
GmbH & Co. KG“.
Die Liste „Vote“, auf der Vertreter des
mittleren Managements kandidiert hatten,
erreichte 22,5 Prozent. Auf Platz zwei kam
mit 20,4 Prozent die Liste „Herzblut“. Ihr
gehören Mitglieder des bisherigen Vertrau-
ensrats an. Dieses Gremium war über Jahr-
zehnte die Vertretung der Arbeitnehmer und
wird jetzt von einem Betriebsrat abgelöst.
Die Gewerkschaftsliste „IGM – wir bei
Würth“ erzielte 15,8 Prozent. Der neue Be-
triebsrat hat nach den Angaben des Unter-
nehmens 35 Mitglieder. Ihm dürften auch ein
oder zwei Vertreter der Liste „Wirsindkün“,
wobei „kün“ für Künzelsau steht, angehö-
ren. Diese Liste war von Daniel Hurlebaus
ins Leben gerufen worden, der im badischen
Ortenaukreis Schatzmeister der AfD ist.
Uwe Bauer, der Erste Bevollmächtigte der
IG Metall in Schwäbisch Hall,zeigte sich mit
die Alpenrepublik. In der künftig längsten
Variante mit 13 Wagen messen die Züge 373
Meter, bieten 920 Sitzplätze und können bis
Tempo 260 schaffen.
Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember
werden zudem die Angebote auf bereits
stark ausgelasteten Strecken erweitert und
durch Sprinterzüge die Fahrzeiten zwischen
einige Metropolen verkürzt. So sollen zu-
sätzliche Fahrten auf den ICE-Linien Ber-
lin–Erfurt–München und Berlin–Braun-
schweig–Frankfurt lückenlose Verbindun-
gen im Stundentakt bringen. Zwischen
Hamburg und den Städten an Rhein und
Ruhr sollen Verstärkerzüge den bestehenden
Stundentakt auf den stark ausgelasteten
Verbindungen ergänzen und das Angebot
zwischen der Hansestadt und Nordrhein-
Westfalen um 15 Prozent erhöhen.
Ab Ende 2021 soll dann erstmals ein 30-
Minuten-Takt zwischen Hamburg und Ber-
Wirtschaft
dem Abschneiden seiner Gewerkschaft zu-
frieden. „Nach 36 Jahren, in denen es nur
einen Vertrauensrat gegeben hat, ist dieses
Ergebnis nicht schlecht“, meinte Bauer in
einer ersten Reaktion. Erfreut zeigte er sich
auch darüber, dass die Liste „Wirsindkün“
nur 4,5 Prozent erreicht hat. „Ich hatte Be-
fürchtungen wegen der Mitarbeiter aus dem
Osten“, meinte Bauer.
Nach Meinung von Reinhold Würth
können Entscheidungen nun
möglicherweise länger dauern
In einzelnen Tochtergesellschaften gibt es
nach den Angaben von Friedmann bereits
einen Betriebsrat. Auf der Bilanzpressekon-
ferenz im Mai hatte Robert Friedmann, der
Sprecher der Konzernführung, erklärt, die
Familie stehe „zu hundert Prozent“ hinter
der Gründung eines Betriebsrats. In einem
Interview mit unserer Zeitung sagte der
langjährige Firmenchef und Vorsitzende des
Stiftungsaufsichtrats, Reinhold Würth, vor
der Einrichtung eines Betriebsrats seien
Entscheidungen schnell und unbürokra-
tisch getroffen worden. „Künftig wird alles
Hintergrund
Würth wächst stetig
¡ Wachstum 2014 lag der Umsatz von Würth
noch bei 10,1 Milliarden Euro, bis 2018
erhöhte er sich auf 13,6 Milliarden Euro.
Die Zahl der Mitarbeiter wuchs von 66 000
auf rund 77 000 Beschäftigte.
¡ Vielfalt Würth ist inzwischen weit mehr als
ein Schraubenhändler. Das Unternehmen
bietet Werkzeuge ebenso an wie chemi-
sche Produkte oder Dübel. Zu den Kunden
gehören das Handwerk, Autohersteller und
das Baugewerbe. Angeboten werden auch
Möbelbeschläge und selbst Küchen. (ey)
lin gefahren werden. Den S-Bahn-Takt zwi-
schen den beiden größten deutschen Städten
will der Staatskonzern mit der angekündig-
ten Strategie „Starke Schiene“ und einer
Summe von insgesamt 156 Milliarden Euro
schaffen, die nach Darstellung von DB-Vize
Ronald Pofalla bis 2030 in das sanierungsbe-
dürftige Schienennetz und attraktivere An-
gebote fließen sollen.
Künftig gilt für die Bahn der
niedrigere Mehrwertsteuersatz
Der Fahrplan 2020 sei „ein weiterer Mei-
lenstein“ und der nächste Schritt in Rich-
tung Deutschland-Takt, betont DB-Vor-
stand Berthold Huber. Mit dem D-Takt sol-
len bis 2030 rund 30 große deutsche Städte
durch regelmäßige Bahnverbindungen ver-
knüpft, die Anschlüsse zwischen Fern- und
Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019
Foto: dpa / Marijan Murat
länger dauern und uns einige Millionen kos-
ten“, meinte Würth. Die Unternehmensan-
teile hat Würth in Stiftungen eingebracht.
Das Unternehmen hatte Würth 1954 im Al-
ter von 19 Jahren von seinem früh verstorbe-
nen Vater übernommen. Falls es eine Ab-
stimmung darüber gegeben hätte, hätten
sich wahrscheinlich zwei Drittel der Be-
schäftigten für die Beibehaltung des Ver-
trauensrats ausgesprochen, hatte Würth in
dem Interview vermutet. Die Mitarbeiter
seien mit dem Unternehmen eng verbunden,
er selbst sei mit vielen per Du.
Im Bereich der IG Metall hat die Zahl der
Betriebsräte zwischen den Wahlen 2014 und
2018 bundesweit um 7,6 Prozent auf 78 000
Arbeitnehmervertreter in mehr als 11 000
Betrieben zugenommen. Einer Untersu-
chung von Wissenschaftlern zufolge kann
sich die Mitbestimmung der Mitarbeiter so-
wohl für Unternehmen als auch für deren
Beschäftigten auszahlen. Unternehmen, bei
denen Vertreter der Arbeitnehmer im Auf-
sichtsrat säßen, hätten sich seit der Wirt-
schaftskrise der Jahre 2008/2009 besser ent-
wickelt als Firmen ohne Mitbestimmung. Zu
diesem Ergebnis kommen Marc Steffen
Rapp von der Universität Marburg und Mi-
chael Wolff von der Universität Göttingen in
einer Untersuchung für die gewerkschafts-
nahe Hans-Böckler-Stiftung.
Bei Würth ist die Zahl der weltweit Be-
schäftigten in den ersten sechs Monaten des
laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahres-
stichtag um ein Prozent auf 77 800 gestiegen.
Für das laufende Jahr rechnet Friedmann
mit einem Umsatzplus zwischen fünf und
sieben Prozent auf dann bis zu 14,6 Milliar-
den Euro. Im vergangenen Jahr war der Um-
satz um sieben Prozent auf 13,6 Milliarden
Euro gestiegen. Der Jahresüberschuss war
um fast 30 Prozent auf 686 Millionen Euro
gestiegen, das operative Ergebnis vor Zinsen
und Steuern um 11,5 Prozent auf 870 Millio-
nen Euro. In den ersten sechs Monaten hatte
das Unternehmen zwar die schlechtere Kon-
junktur bei seinen Kunden aus dem Autobe-
reich gespürt, aber gleichzeitig auch vom
Boom am Bau profitiert.
Regionalverkehr optimiert und so die Reise-
zeiten verkürzt werden. Mit der Lieferung
der neuen ICE 4 hat die DB AG nun die Mög-
lichkeit, die teils mehr als 40 Jahre alten IC-
Reisewagen aus dem Regelbetrieb zu neh-
men. Auf den IC-Strecken sollen verstärkt
ICE-Züge eingesetzt werden und Fahrgäste
so von Ruhe- und Familienbereichen sowie
Kleinkindabteilen, kostenlosem WLAN und
dem ICE-Portal profitieren.
Gebucht werden können die Tickets für
den neuen Fahrplan vom 15. Oktober an. Wie
berichtet verzichtet die Deutsche Bahn auf
die sonst meist üblichen Preiserhöhungen im
Fernverkehr. Stattdessen sollen die Preise im
Schnitt um ein Zehntel sinken, weil die Bun-
desregierung mit dem Klimapaket die Mehr-
wertsteuer auf Fernverkehrstickets von 19
auf sieben Prozent senkt und der Konzern
die Reduzierung vollständig an die Kunden
weitergeben will.
9
IG Bau stellt
Reinigungsfirmen
an den Pranger
In der Gebäudereinigerbranche wird
mit harten Bandagen gekämpft
STUTTGART (ms). Sie arbeiten oft, wenn die
meisten Beschäftigten noch schlafen. Sie
arbeiten häufig dort, wo es fast allen
Arbeitnehmern zu ungemütlich ist. Und
anders als 87 Prozent aller Tarifkräfte
oder 55 Prozent aller Erwerbstätigen er-
halten die bundesweit 650 000 Gebäude-
reiniger keinen 13. Monatslohn. Dafür tun
sie es jetzt dem Gros der Arbeitnehmer in
einem Punkt gleich: Sie streiken.
Ziel der Gewerkschaft Bau ist ein Weih-
nachtsgeld zunächst in Höhe von 50 Pro-
zent eines Monatslohns. Weil die Verhand-
lungen mit den Arbeitgebern über diese
Jahressonderzahlung und andere Forde-
rungen geplatzt sind, wird nun mit harten
Bandagen gekämpft. Gab es am Dienstag
befristete Arbeitsniederlegungen insbe-
sondere am Frankfurter Flughafen, so
lenkt die IG Bau den Blick nun auf die In-
dustriereinigung.Deshalb wurde am Don-
nerstag etwa an den Siemens-Standorten
Karlsruhe und Rastatt gestreikt. Beteiligt
waren 50 Reinigungskräfte des Branchen-
riesen Piepenbrock aus Osnabrück. Weil
immer mehr Unternehmen der Branchen
Automobil, Chemie und Pharma den Be-
reich auslagern, sei Industriereinigung ein
expansives Geschäft, sagt der Regionallei-
ter der IG Bau, Andreas Harnack.
Erstmals setzt die Gewerkschaft einen
„Dirty-Job-Pranger“ im Internet ein, an
dem die schwarzen Schafe sichtbar ge-
macht werden sollen. Seit Montag wird
Piepenbrock dort bloßgestellt, weil der
Dienstleister im Einzelfall deutliche Ab-
striche bei Zuschlägen für Nacht- und Fei-
ertagsarbeit vornehme sowie „klamm-
heimlich“ Urlaubsansprüche kürze. Das
Unternehmen bestreitet die Vorwürfe und
rügt eine „öffentliche Dreckschleuderei“.
Dennoch will die Gewerkschaft nach In-
formationen unserer Zeitung an diesem
Freitagmorgen den nächsten Dienstleister
an den Online-Pranger bringen: die Lie-
blang-Gruppe mit Sitz in Mannheim.
Laut Harnack gibt es im Südwesten
44 000 Vollzeit- und Teilzeitkräfte sowie
73 000 geringfügig Beschäftigte in der
Branche. Zu drei Vierteln sind sie in den
Lohngruppen eins (Innenreiniger) und
sechs (Glas- und Fassadenreiniger) einge-
stuft, so dass sie auf einen Stundenlohn
von 10,56 und 13,82 Euro kommen.
Naturschutzbund
kritisiert
Bauernverbände
STUTTGART (chl). Nach dem Vorstellen
eines Volksantrags zum Artenschutz sind
die Bauernverbände in Baden-Württem-
berg ins Visier des Naturschutzbundes ge-
raten. Sie hatten vor der Existenzbedro-
hung von Tausenden von Betrieben ge-
warnt, falls das Volksbegehren Pro Biene
für mehr Artenschutz Erfolg haben sollte.
Johannes Enssle, der Landesvorsitzen-
de des Naturschutzbundes (Nabu) wirft
ihnen Panikmache, das Schüren von
Ängsten sowie Fehlinformation vor: „Es
sind Fake-News, wenn die Bauernverbän-
de so tun, als ob es nach dem Volksbegeh-
ren kein Obst mehr vom Bodensee und kei-
nen Wein vom Kaiserstuhl geben wird.“ Es
sei eine falsche Behauptung der Bauern-
funktionäre, dass die Landwirte Tausende
von Einzelanträgen bei den Naturschutz-
behörden stellen müssten, um ihre Äpfel
und Reben vor Schädlingen zu schützen.
„Pestizide, die die Artenvielfalt nicht ge-
fährden, können von den Regierungsprä-
sidien in den Schutzgebieten weiter zuge-
lassen werden. Es sollen nur solche Mittel
verboten werden, die nachweislich die Ar-
tenvielfalt gefährden.“
Mitarbeiter der
Postbank erhalten
mehr Geld
KÖNIGSWINTER (dpa). Die rund 12 000 Be-
schäftigten der Postbank erhalten mehr
Geld und sind bis ins Jahr 2023 vor be-
triebsbedingten Kündigungen geschützt.
Die Tochter der Deutschen Bank und die
Gewerkschaft Verdi haben sich in der
Nacht zum Donnerstag auf einen neuen
Tarifvertrag geeinigt, der Gehaltssteige-
rungen von drei Prozent ab November
2019 und um weitere 1,75 Prozent ab Ja-
nuar 2021 vorsieht. Der Ausschluss be-
triebsbedingter Kündigungen wurde um
zwei Jahre verlängert, er gilt nun bis zum
30. Juni 2023. Der Abschluss sei ein „sehr
gutes Signal“ in unsicheren Zeiten, sagte
Verdi-Verhandlungsführer Jan Duschek.
Die Verhandlungsführerin der Post-
bank, Britta Lehfeldt, sprach von einem
„tragfähigen Kompromiss“, der den Inte-
ressen von Mitarbeitern und Unterneh-
men gerecht werde. Für die Bank sei es
jetzt wichtig, so schnell wie möglich die
Folgen des Streiks zu beheben. Verdi hatte
während der Auseinandersetzung mehr-
fach zu Streiks aufgerufen. Der Einigung
müssen noch die Verdi-Mitglieder bei der
Bank in einer Urabstimmung zustimmen.
10 Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019
Mann + Hummel
muss sich neuen
Chef suchen
Werner Lieberherr verlässt
den Filterspezialisten
LUDWIGSBURG (imf). Erst im Oktober ver-
gangenen Jahres hat Werner Lieberherr
(59) als Vorsitzender der Geschäftsfüh-
rung das Ruder beim Ludwigsburger Fil-
terspezialisten Mann + Hummel übernom-
men, jetzt verlässt er gerade mal nach
einem Jahr das Unternehmen mit soforti-
ger Wirkung. Grund sei die unterschiedli-
che Auffassung über die zukünftige stra-
tegische Ausrichtung, teilte Mann + Hum-
mel am Donnerstag
mit. Übergangsweise
werden Nicolaas
Zerbst als Interimsge-
Foto: Michael Fuchs
schäftsführer und die
Kaufmännische Ge-
schäftsführerin Eme-
se Weissenbacher die
Unternehmensgrup-
pe lenken.
Aufsichtsratschef
Werner Lieberherr Thomas Fischer kün-
digte an: „Wir werden
uns nun für die Suche nach einer Nachfol-
ge ausreichend Zeit nehmen.“ So lange set-
ze man auf jene Führungsmannschaft, die
schon seit langer Zeit die Geschicke des
Unternehmens international hochprofes-
sionell steuert. Schon bei der letzten Chef-
suche hatte sich das Unternehmen relativ
viel Zeit gelassen. Lieberherrs Vorgänger
Alfred Weber war Anfang März vergange-
nen Jahres „aus privaten Gründen“ vor-
zeitig ausgeschieden. Im Oktober 2018
trat dann Lieberherr mit breiter indust-
rieller Erfahrung – er kam aus der Luft-
fahrtindustrie – ins Unternehmen ein.
Im vergangenen Jahr war der Umsatz
von Mann + Hummel zwar leicht auf 3,96
Milliarden Euro gestiegen, das Ergebnis
(Ebit) dagegen brach um etwa die Hälfte
auf knapp 93,6 Millionen Euro ein. Eine
Effizienzstrategie soll dabei helfen, in die-
sem und im kommenden Jahr weltweit 100
Millionen Euro einzusparen. Allein der
bereits im April angekündigte Abbau von
1200 Stellen, davon rund 300 in Deutsch-
land, soll etwa 60 Millionen Euro an Ein-
sparungen bringen.
VW liefert wieder
mehr Pkw aus
WOLFSBURG (dpa). Die Volkswagen-Kern-
marke VW Pkw hat im September deutlich
mehr Autos ausgeliefert. Hauptgrund da-
für ist allerdings ein schwacher Ver-
gleichswert aus dem Vorjahr. So lieferte
Volkswagen im vergangenen Monat
533 700 VW-Modelle an die Kunden aus –
und damit zehn Prozent mehr als ein Jahr
zuvor, wie der Konzern mitteilte. Im Sep-
tember vor einem Jahr war der neue Ab-
gas- und Verbrauchsprüfstandard WLTP
gültig geworden. Das traf die Marke VW
massiv, weil der Autobauer viele Modelle
und Varianten noch nicht nach den neuen
Vorgaben zertifiziert hatte und sie deswe-
gen nicht verkaufen konnte.
Porsche plant
Elektrofluggerät
STUTTGART (dpa). Der Sportwagenbauer
Porsche will langfristig ins Geschäft mit
Elektrofluggeräten einsteigen und tut sich
dafür mit dem US-Flugzeughersteller
Boeing zusammen. Gemeinsam wollen die
beiden Konzerne unter anderem einen
elektrischen Senkrechtstarter für den
Einsatz in Städten entwickeln und testen,
wie sie am Donnerstag mitteilten.Dazu sei
eine entsprechende Absichtserklärung
unterzeichnet worden. „Wir bringen die
Stärken zweier weltweit führender Unter-
nehmen zusammen, um ein potenziell
wichtiges Marktsegment der Zukunft an-
zugehen“, wurde Porsche-Vertriebsvor-
stand Detlev von Platen zitiert. In dem
Projekt sollen Experten beider Unter-
nehmen sowie diverser Tochterfirmen
zusammenarbeiten.
Thomas Cook: Tui
buhlt um Kunden
FRANKFURT (rtr). Die Rivalen des ums
Überleben kämpfenden Reiseveranstal-
ters Thomas Cook drängen in die durch die
Pleite entstandenen Lücken. Der Markt-
führer Tui und der sechstgrößte Anbieter
Alltours kündigten an, ihre Kapazitäten
in bisher von Thomas-Cook-Marken be-
dienten Reiseländern kräftig auszubauen.
Tui bot Kunden von Thomas Cook, deren
Reisen bis Ende Dezember abgesagt wur-
den, Sonderkonditionen an und erwartet
deshalb eine halbe Million zusätzlicher
Kunden 2020, hieß es. Alltours sagte, einen
Großteil der Hotel- und Bettenkontigente
der Cook-Töchter Neckermann, Bucher,
Öger Tours und Air Marin übernommen zu
haben. Alle großen Veranstalter seien in
Gesprächen mit Hotels und Reisebüros,
die durch die Pleite von Thomas Cook
Geld verlieren, so ein Branchenkenner.
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Das Dilemma erreicht den Nachwuchs
Clever anlegen Früher war das Sparbuch zur Geburt ein Muss – Heute ist es schwieriger, für Kinder finanzielle Vorsorge zu treffen
Versicherungen oder Sparplan – die
niedrigen Zinsen machen es nicht
leichter, die Zukunft der Kinder schon
frühzeitig auf eine finanziell sichere
Basis zu stellen.
Klaus Dieter Oehler
FRANKFURT. Auf den ersten Blick wirkt es
überraschend: Bücher schlagen Handys.Das
jedenfalls hat eine Umfrage des Forschungs-
instituts Forsa ergeben, die für die Gothaer
Versicherung 1000 Eltern mit Kindern zwi-
schen sechs und 17 Jahren befragt hat. 89
Prozent von ihnen gaben an, ihrem Nach-
wuchs Bücher zu kaufen, nur bei 69 Prozent
standen auch Handys oder Smartphones auf
der Ausgabenliste. Drei Viertel der Befrag-
ten aber gaben an, zumindest einen Teil des
für die Kinder veranschlagten Geldes auch
für deren finanzielle Vorsorge auszugeben.
Hier allerdings beginnt das Dilemma: Wie
soll man in Zeiten anhaltender Niedrigzin-
sen dafür sorgen, dass der Nachwuchs sich
mit 18 sein erstes Auto mit dem „eigenen“
Geld kaufen kann? Oder gar für die Ausbil-
dung gerüstet ist? Oder – das war früher zu-
mindest für Schwaben wichtig – mit einem
Bausparvertrag den Grundstein für das spä-
tere Eigenheim legen kann?
Erst einmal ist dabei festzuhalten, dass
Kinder die Eltern viel Geld kosten. Groß-
eltern und sonstige Verwandtschaft helfen
zwar oft dabei, aber jede Lücke lässt sich
nicht schließen. Auf mindestens 130 000
Euro hat das Statistische Bundesamt die
Ausgaben für ein Kind veranschlagt,von den
Windeln bis zum Führerschein. Natürlich
schwankt dieser Betrag, er ist vom Einkom-
men der Eltern und der Kinderzahl in der
Familie abhängig. Der Staat, eigentlich in
seiner Politik auf Familienbildung ausge-
richtet, hilft auch – rein finanziell vor allem
durch das Kindergeld. Das ist zum 1. Juli
2019 gerade erst um zehn Euro pro Monat er-
höht worden – je 204 Euro gibt es für das ers-
te und zweite Kind pro Monat,210 fürs dritte
und 235 Euro monatlich für ein viertes Kind.
Daneben gibt es noch viele andere Töpfe, aus
denen die Bildung, Ausbildung und was
auch immer unterstützt werden.
Das geht auch einfacher, meint die SPD.
Und deren Arbeits- und Sozialminister Hu-
bertus Heil hat ein Konzept erarbeiten las-
sen, in dem versprochen wird: „Unsere
Kinderabsicherung wird eine unbürokrati-
sche und leicht verständliche Leistung sein,
weil sie den Familien aktiv angeboten wird
und digital beantragt werden kann.“ Die
SPD wolle, dass Kinder als Teil ihrer Familie
betrachtet werden.
Wie auch immer die staatliche Unterstüt-
zung künftig aussehen wird – sie deckt nur
die eine Seite der Medaille ab, die Ausgaben.
Die Vermögensbildung für den Nachwuchs
bleibt schwierig. Versicherung oder Spar-
plan, was ist besser? Versicherungen, die bei-
Preisverfall verhagelt Südzucker das Geschäft
Europas größter Zuckerproduzent beklagt Wettbewerbsverzerrungen – Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr gesunken
MANNHEIM (dpa). Europas größter Zucker-
produzent Südzucker leidet unter den nied-
rigen Weltmarktpreisen für Zucker, hält
aber dennoch an seinen Jahreszielen fest.
Der Umsatz sei im ersten Geschäftshalbjahr
bis Ende August auf 3,31 Milliarden Euro
gesunken, teilte der Mannheimer Konzern
mit. Ein Jahr zuvor waren es noch 3,48 Mil-
liarden Euro. Das operative Ergebnis brach
um fast 47 Prozent auf 74 Millionen Euro ein.
Der Rückgang sei im Wesentlichen auf die
Verluste im Segment Zucker zurückzufüh-
ren, hieß es. Für das gesamte Geschäftsjahr
Wirtschaft
In die Geldanlage investieren Eltern und Großeltern mehr
Höhe der Vorsorge für Kinder unter 30 Euro
Angaben in Prozent
30 bis 50 Euro
46
17 17
9 30. Sept.
4
StN-Grafik: Locke
Versicherungen
Hintergrund
Auch die Krankheitsvorsorge ist schon ein Thema
¡ Vorsorge Für Erwachsene ist es inzwischen
selbstverständlich, sich über die Vorsorge
Gedanken zu machen, das gilt nicht nur für
die Altersvorsorge, sondern auch für den
Krankheitsfall oder andere Versicherungs-
schäden. Aber auch für Kleinkinder ist eine
Absicherung schon sinnvoll und zum Teil
notwendig, betonen Versicherer.
spielsweise die Ausbildung des Kindes absi-
chern sollen, „taugen nicht zum Sparen für
Kinder“, meinen die Tester der Stiftung Wa-
rentest, die eher dazu raten, auch für die
Kleinen das Geld so anzulegen wie für Gro-
ße. Ihre Favoriten sind dabei Aktien-ETFs,
börsengehandelte Fonds, mit denen Anleger
„Unsere Kinder-
absicherung
wird eine
unbürokratische
und leicht
verständliche
Leistung sein.“
Hubertus Heil (SPD)
Bundesarbeits-
minister
Foto: dpa/
Michael Kappeler
peilt Südzucker bei einem Umsatz von 6,7
bis sieben Milliarden Euro ein operatives Er-
gebnis von null bis 100 Millionen Euro an –
trotz erwarteter Verluste von 200 bis 300
Millionen Euro im umsatzstärksten Seg-
ment Zucker. „Wir sind optimistisch, dass
wir beim Ergebnis in der Mitte des Korridors
landen“, sagte ein Südzuckersprecher.
Dabei setzt das Unternehmen mit rund
20 000 Mitarbeitern vor allem auf die Seg-
mente Bioethanol und Spezialitäten (Stär-
keprodukte). Allein für seine Bioethanol-
Tochter Cropenergies rechnet der Konzern
50 bis 100 Euro gar nichts
über 100 Euro
31
22
15 16
11
Geldanlage
Quelle: Gothaer Versicherung
¡ Rendite Versicherer bieten ähnliche Spar-
pläne an wie Kreditinstitute. In der Regel
lassen sich verschiedene Risikostufen unter-
scheiden. Der Vorteil bei allen Sparplänen
ist, dass man mit geringen monatlichen
Beträgen aufgrund der langen Laufzeit selbst
bei niedriger Verzinsung einen ordentlichen
Startbetrag ersparen kann. (kdo)
ganz einfach auf einen Index setzen können.
Solche Sparpläne böten auch jungen Leuten
die Chance, mit wenig Geld Vermögen
aufzubauen.
Das sehen die Versicherer naturgemäß an-
ders. Die R&V-Versicherung zum Beispiel
verspricht den „Kinder-Rundumschutz“,
der Schutz für heute und Kapital für morgen
biete, wie es im Werbetext heißt. Zwar kann
auch die Versicherung keine hohe Verzin-
sung garantieren, im Zweifel gibt es am En-
de der Laufzeit nur das selbst Ersparte Geld
zurück. In der Zwischenzeit jedoch seien
auch Risiken abgesichert, betont ein Spre-
cher der R&V – zum Rundumschutz gehört
zum Beispiel auch eine private Krankenver-
sicherung mit entsprechenden Leistungen
im Krankheitsfall.
Wer auf solche Absicherung verzichten
möchte, kann bei den Kreditinstituten für
die Zukunft des Sprösslings vorsorgen. Vor
allem kann sich Sparen für Kinder mit
einem Sparplan oder einer Wertpapieranla-
ge lohnen, Fest- oder Tagesgeldkonten kön-
nen eine Alternative oder eine Ergänzung
sein. Manchmal bieten Banken und Spar-
kassen auch Kinderkonten oder sogenannte
Junior-Depots an, die besonders günstige
Konditionen für den Nachwuchs bieten. Da-
bei reichen schon kleine monatliche Beträge
aus, um über die lange Laufzeit (in der Regel
im Gesamtjahr mit Erlösen von 820 bis 860
Millionen Euro und einem operativen Er-
gebnis von 50 bis 75 Millionen Euro. Im
zweiten Geschäftsquartal hatte die Sparte
ihren Gewinn auf rund 21,2 Millionen Euro
mehr als vervierfacht. Die Sparte Frucht –
Fruchtsaftkonzentrat und Fruchtzuberei-
tungen etwa für Joghurt – verzeichnete im
ersten Halbjahr bei gleichbleibendem Um-
satz ein niedrigeres operatives Ergebnis.
Der niedrige Weltmarktpreis macht den
Mannheimern schwer zu schaffen. Er liegt
für eine Tonne Zucker derzeit bei weniger als
Karikatur: Mauritius/Kostas Koufogiorgos
Die Serie im Überblick
EZB bekommt eine neue Chefin:
21. Sept.
Was heißt das für die Sparer?
Bankkonto:Lohnt sich ein Wechsel,
23. Sept.
und was bringen Lockangebote?
Alternativen zum Sparbuch:
25. Sept. Wie funktionieren Aktien,
Anleihen, Fonds?
Zertifikate: Von Banken beworben, für
27. Sept.
wen eignen sie sich?
Gold: Ist das attraktiv oder nur etwas
für Krisenzeiten?
2. Okt.
Immobilien: Hauskauf oder Immobi-
lienfonds; für wen lohnt sich was?
4. Okt.
Exoten: Kuriose Anlagen von Oldti-
mer über Wein bis zu Handtaschen
Ratenkredit: Wenn sparen nicht lohnt
7. Okt.
– billiges Geld verleitet zum Ausgeben
Crowdfunding:
9. Okt. Gemeinsam investieren –
wie riskant ist das?
Geld anlegen für Kinder und En-
Heute kel: Sparplan oder doch eine
Versicherung?
Lebensabschnitt: Anlegen als Berufs-
14. Okt.
starter, junge Familie, über 60-Jährige
Tipps fürs Beratungsgespräch:
16. Okt.
Wie bereitet man sich vor?
Telefonaktion Geldanlage: Leser fra-
19. Okt.
gen Experten am Telefon und online
18 Jahre) auch ohne große Zinszuwächse an
eine Summe zu kommen, die den Einstieg in
das Erwachsenenleben vereinfachen könnte.
Der Vermögensaufbau sollte deutlich ma-
chen, dass es sich um eine Anlage für das
Kind handelt, am besten geht dies, wenn
Konten oder Depots gleich auf den Namen
des Nachwuchses ausgestellt werden. Dann
gibt es auch bei einem Erbfall keine Streitig-
keiten, ergänzt ein Sprecher der Verbrau-
cherzentrale Baden-Württemberg. Eltern
und Großeltern haben die Wahl zwischen si-
cheren, aber renditeschwachen Girokonten
und/oder Sparkonten, Einmalanlagen wie
Festgeld oder können sich auch an Aktiende-
pots oder ETF-Sparpläne wagen.
Nach den Ergebnissen der Forsa-Umfrage
stehen Versicherungen und Geldanlagen
ähnlich hoch im Kurs. Fast die Hälfte der be-
fragten Eltern hat auch günstige Versiche-
rungen für die Kinder abgeschlossen. Mehr
als 30 Euro zahlen nur 30 Prozent, nur vier
Prozent zahlen mehr als 100 Euro pro Monat
ein. Bei der Geldanlage verteilen sich die Be-
träge etwas stärker, und es wird tiefer in die
Tasche gegriffen: Während rund ein Drittel
monatlich weniger als 30 Euro spart, legen
15 Prozent bis zu 50 Euro zurück und weitere
16 Prozent bis zu 100 Euro. Elf Prozent zah-
len monatlich sogar über 100 Euro in einen
Sparvertrag oder Sparbuch ein.
300 Euro; 2016 waren es noch mehr als 500
Euro. Die Erwartung von Experten, die seit
der Rekordernte 2017/18 rückläufige Zu-
ckererzeugung würde zu Preissteigerungen
führen, habe sich nicht erfüllt, hieß es im
Halbjahresbericht. Grund: hohe Lagerbe-
stände an Zuckerrohr in Indien, die mit ho-
hen Exportsubventionen auf den Weltmarkt
geworfen werden. Südzucker moniert, dass
sich die EU nicht den Klagen von Australien,
Brasilien und Guatemala vor der Welthan-
delsorganisation gegen diese Wettbewerbs-
verzerrungen angeschlossen habe.

Der 3-D-Druck erobert die Industrie
Studie: Branche setzt Milliarden um – großer Wachstumsmarkt in den kommenden Jahren
Das Verfahren ermöglicht billigere
Komponenten, Ersatzteile können vor
Ort gedruckt werden. Asiatische Firmen
nutzen 3-D-Drucker schon im großen
Maßstab. Experten warnen: Deutsche
Firmen agieren zu langsam.
Von Thomas Magenheim
MÜNCHEN. Die zu einer Art Schnecke einge-
drehte, faustgroße Plastikröhre sieht un-
spektakulär aus. „Das Teil kühlt Batterien
für Elektromotoren um 22 Prozent effektiver
und kostet zehn bis 15 Euro“, erklärt Jan
Mrosik. Der Vorstand des Siemens-Bereichs
Digitalindustrie,dem neuen Herzen des Tra-
ditionskonzerns, ist sichtbar stolz darauf.
Mit herkömmlichen Methoden wäre das
Teil weder zu entwerfen noch zu produzieren
gewesen. Gefertigt hat es ein 3-D-Drucker,
und auch beim Entwurf war kein Mensch im
Spiel. „Das macht unsere Software ohne
menschliches Zutun“, erklärt ein Siemens-
Experte am Rande einer Konferenz für 3-D-
Druck in München.
Man müsse das von Siemens erfundene
Computerprogramm nur mit den gewünsch-
ten Leistungs- und Umgebungsparametern
füttern, dann designe die Software selbst-
ständig die für kühlenden Luftstrom beste
Form der Röhre. „Das dauert nur ein paar
Stunden“, sagt der Siemens-Mitarbeiter.
Zur Herstellung brauche ein 3-D-Drucker
noch einmal drei Stunden. Gießen oder pres-
sen könne man das Teil nicht, weil die Röhre
in ihrem Inneren nicht eben, sondern mit
Wülsten und Buckeln völlig unregelmäßig
geformt ist. Beim 3-D-Druck werden Kunst-
stoff-, Keramik- oder Metallpulver mithilfe
von Lasern Schicht für Schicht verschmol-
zen, bis die vorgegebene Form entsteht.
Nicht nur für solche Sonderanfertigungen
sei 3-D-Druck heute schon das industrielle
Maß der Dinge, betont der Digitalexperte
des Tüv Süd, Holger Lindner. Auch beim
3-D-Drucken von Ersatzteilen vor Ort sei
die Technologie mittlerweile wettbewerbs-
fähig. Das mache beispielsweise die Deut-
sche Bahn, sagt Lindner. Die Alternative sei
es, Ersatzteile vom Hersteller um die halbe
Welt zum Bestimmungsort zu schicken. Das
dauere und sei teurer.
3-D-Druck sei auch ein Stück Klima-
schutz, weil er heutigen Teiletourismus oft-
mals unnötig mache, sagt Oerlikon-Chef Ro-
land Fischer. Der Schweizer Industriekon-
Zwei Techniker begutachten ein Turbinenrad, das im 3-D-Druck entstanden ist.
zern ist Mitveranstalter der 3-D-Druckkon-
ferenz und sieht sich mit an der Spitze der
Technologie. Um sie voranzubringen, müss-
ten Konzerne kooperieren. „Allein kann es
keiner“, sagt Fischer. Zusammengebracht
werden müssten IT-Experten und
Softwareingenieure, die Herstel-
ler von Pulvern,die Laser dann zu
dreidimensionalen Teilen verbin-
den, und Drucker-Hersteller.
Ein solches Industriecluster
hat Oerlikon nun zusammen mit
General Electric und dem Dax-
Konzern Linde an der Isar ge-
gründet. Wissenschaftlicher For-
schungspartner ist die TU München. Bei die-
ser Technologie habe Deutschland – und hier
speziell der Großraum München – interna-
tional die Nase vorn, glaubt Fischer.
Was die Anwendung von 3-D-Druck im
industriellen Maßstab angeht, ist Andreas
Behrendt skeptisch. Er ist Digitalexperte
der Beratungsfirma McKinsey. „Die deut-
sche Industrielandschaft ist festgefahren
und unfähig, sich zu verändern“, urteilt er.
Firmen in den USA und China seien viel of-
fener bei der Anwendung innovativer Ver-
Wirtschaft
fahren wie dem 3-D-Druck. So etwas müsse
schon zur Chefsache gemacht werden, um es
in einem typisch deutschen Konzern zum
Durchbruch zu bringen, meint der Berater.
Eine aktuelle Studie seiner Beraterkolle-
„Der 3-D-Druck ist
in Asien derzeit sehr
stark im Kommen.“
Foto: EY
Stefana Karveska
Beratungsunternehmen EY
gen von Ernst & Young (EY) bestätigt Beh-
rendt. Während zwei Drittel aller in
Deutschland befragten Firmen 3-D-Druck
nutzen, sind es in China und Südkorea 80
Prozent. „3-D-Druck ist in Asien derzeit
sehr stark im Kommen“, betont Stefana
Karveska von EY. Zudem wurde die Techno-
logie in China zur wirtschaftspolitischen
Strategie erklärt. Hierzulande befinde sie
sich noch vielfach im Teststadium. In der
Anwendung für Endprodukte seien Herstel-
ler in Asien weiter.
Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019
Foto: Picture Alliance /Christian Vorhofer
International den Anschluss zu verlieren
könne bei neuen Technologien mit hohen
Wachstumsraten schnell gehen, warnt Beh-
rendt von McKinsey und verweist auf die So-
larindustrie, wo Deutschland auch einmal
global führend war und nun abgeschlagen
ist. Für 3-D-Druck hat EY jährliche Wachs-
tumsraten von einem Viertel errechnet. Ak-
tuell setzt die junge Branche elf Milliarden
Euro um. In vier Jahren sollen es gut 25 Mil-
liarden Euro sein.
Als Treiber gilt der Flugzeugbau. 3-D-
Druck spare Gewicht und Kosten, sagt Air-
bus-Managerin Remedios Carmona. So be-
stand die Türangel für die A350 früher aus
zehn Teilen, heute wird sie im bayrischen
Donauwörth in einem Stück gedruckt. Auch
die Medizin braucht maßgefertigte Produk-
te. „Das Rennen hat erst begonnen“, glaubt
Oerlikon-Chef Fischer. Niemand wisse heu-
te,ob in einigen Jahren noch mit Lasern 3-D-
gedruckt werde oder ob sich andere Verfah-
ren durchsetzen. Ungewiss ist auch, wer das
Geschäft macht. In der technologischen Ent-
wicklung ist Deutschland derzeit noch gut
mit dabei. In Anwendungsfragen zeichnet
sich dagegen schon jetzt Nachholbedarf ab.
11
Kurz berichtet
Boss senkt Prognose
Der Modekonzern Hugo Boss wird für
das Jahr 2019 vorsichtiger. Die „anhal-
tenden gesamtwirtschaftlichen Unsicher-
heiten“ sowie die Hongkong-Unruhen
würden sich immer stärker auf die Nach-
frage der Kunden auswirken, teilte das
M-Dax-Unternehmen am Donnerstag-
abend in Metzingen mit. Darum rechnet
Hugo Boss nur noch mit einem wäh-
rungsbereinigten Umsatzwachstum im
niedrigen einstelligen Prozentbereich.
Zuvor hatte das Unternehmen ein
Wachstum am unteren Ende des mittle-
ren einstelligen Prozentbereichs geplant.
Der Gewinn (Ebit) im dritten Quartal ist
von 92 Millionen Euro im Vorjahr auf 80
Millionen Euro gesunken. (dpa)
Jack Ma ist reichster Chinese
Jack Ma, der Gründer des chinesischen
Internet-Konzerns Alibaba, bleibt der
reichste Mann Chinas. Mit einem ge-
schätzten Vermögen von 275 Milliarden
Yuan (etwa 35 Milliarden Euro) belegte
der 55-Jährige das zweite Jahr in Folge
den Topplatz der Reichenliste des chine-
sischen Magazins „Hurun“. Ma belegt
auch in der Liste des US-Magazins „For-
bes“ Platz eins der reichsten Chinesen.
Weltweit liegt er dort auf Platz 21. (dpa)
Ministerium entlastet
Im Fall der insolventen Wohnbaugenos-
senschaft Eventus hat das Wirtschaftsmi-
nisterium nach Ansicht des Petitionsaus-
schusses keine Fehler gemacht. Deshalb
gebe es keinen Anspruch auf Staatshaf-
tung für die geschädigten Anleger, wie
der Ausschuss des Landtags am Don-
nerstag in Stuttgart mitteilte. Die Wohn-
baugenossenschaft hatte im Herbst 2017
Insolvenz angemeldet. (dpa)
Dyson gibt E-Auto-Pläne auf
Der Hausgeräte-Spezialist Dyson gibt
seine Pläne für den Einstieg ins Geschäft
mit Elektroautos auf. „Unser Automoti-
ve-Team hat in den letzten Jahren ein
fantastisches Elektroauto entwickelt,
allerdings sehen wir aufgrund der aktu-
ellen Situation im Bereich Automotive
keine Möglichkeit, das Produkt kommer-
ziell gewinnbringend zu vertreiben“,
erklärte Dyson. Das Autoprojekt werde
deshalb eingestellt. (dpa)
12 Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019 Börse
Dax-30 (Tagesverlauf)
Medion (S/f) 0,69v 14,90G 14,90G 12250 ohne Euro Stoxx 50 10.10. 9.10. Immunogen (S/f) 2,07G 2,06G
ohne Dax-Werte 10.10. 9.10. Encavis (F/ps) 0,24 8,79 8,78
Impala Plat. (F/f) 6,41 6,30
Medios (X/gs) 0 19,55 19,55 FRANKFURT (dpa).Der Dax hat am Donnerstag an 12200 3M Co. (S/f) 138,62 137,84
11 88 0 Solutions (S/f)0 1,65G 1,64G Energiekontor (S/f) 0,40 18,55G 18,35G
Mensch u.Ma. (S/f)0,65 32,10G 31,90G Infosys (F/f) 10,10 10,20
EnviTec (S/f) 1,00 11,50G 11,50G Metro Vz. (S/f) 0,70 12,40G 12,45G
seine jüngste Erholung angeknüpft. Angesichts 12150 ABB (L/f) 16,37 16,39 Intel (S/f) 46,37G 45,97G

www.goyax.de
2G Energy (S/f) 0,45 37,80G 37,30G
Epigenomics (S/f) 0 1,29G 1,29G MeVis (S/f) 0,95 29,40G 29,40G neuer Gespräche im US-chinesischen Handels- 12100
Abbott Labor. (S/f) 72,70G 72,16G Internat. Paper (S/f) 36,33G 35,59G

3U Hld. (S/f) 0,03 1,60G 1,61G Ernst Russ (F/f) 0 0,80 0,80 Min.Übrk.StA (S/a) 0,40 16,30G 16,30G konflikt keimte bei den Anlegern Optimismus AbbVie (S/f) 67,20G 67,20G ITT Corp. (S/f) 51,00G 50,50G
12050
ERWE Immobilien (S/f)0 3,08G 3,16G
Min.Übrk.VA (S/a) 0,48 14,30G 14,40G auf, so dass der deutsche Leitindex 0,58 Prozent 12164,20
Accenture (S/f) 166,95G 168,00G Jinkosolar (S/f) 14,32G 14,16
MLP (S/a) 0,20 4,72G 4,76G Acer (S/f) 2,42G 2,42G Johnson Contr. (F/f)
4 SC (F/ps) 0 2,00 2,00
Eurofins Sc. (S/f) 2,88 454,60G 452,80G höher bei 12 164,20 Punkten schloss. Das Risiko 12000
9 10 11 12 13 14 15 16 17 Adecco (L/f) 48,98 48,70 Johnson&Johnson (S/f)
37,44 37,37
Mobotix (S/f) 0,04 8,20G 8,05G 117,66 117,46
7C Solarpark. (S/f) 0,11 3,24G 3,22G Eurokai (S/f) 1,50 32,10G 32,00G Mologen (S/f) 0 0,83G 0,85G bestehe natürlich weiterhin, dass die jüngste An- Adobe Syst. (S/f) 249,20G 250,00G JP Morgan Chase (S/f) 104,46G 102,54G
Euromicron (S/f) 0 4,66G 4,53G Mountain All. (S/f) 0 5,75G 5,75G näherung zwischen China und den Vereinigten Dax-30 (12-Monats-Verlauf) ADP (S/f) 145,20G 143,78G Julius Baer (L/f) 38,14 37,75
A.S. Creation (S/f) 0 13,40G 13,60G
Euwax (S/a) 3,26 61,00G 61,00G
MPC (S/f) 0 1,70G 1,71G Staaten auf tönernen Füßen stehe, sagte der Ana- 13500
Aegon (S/f) 3,78 3,64G Juniper (F/f) 21,10 21,08
aap Implant. (S/f) 0 0,77G 0,80G MPH (S/f) 0,20 3,72G 3,70G
Exceet Gr. (S/f) 0 6,75 6,50G lyst Martin Utschneider von der Privatbank Don- Aflac (S/f) 47,31G 46,93G
Accentro RE (S/f) 0,16 7,70G 7,75G MS Industrie (F/gs)0,09 1,84 1,78 12750 Agfa Gevaert (S/f) 3,77G 3,64G Kellogg (S/f) 56,44G 56,65
Expedeon (S/f) 1,02G 0,99G Mühlbauer (S/f) 1,50 36,60G 36,90G ner & Reuschel. Sollte in den Gesprächen kein Agilent (S/f) 67,02G 66,71G Kon. KPN (S/f) 2,93G 2,93G
Ad Pepper (S/f) 0 2,48G 2,52G
Müller Li.Log. (S/f) 1,00 8,05G 7,90G Durchbruch erzielt werden, sollen schon am 12000
10,12 Kraft Heinz (S/f) 24,33G 24,13G

www.goyax.de
Eyemaxx RE (S/f) 0,20 9,70G 9,68G Air France (F/f) 10,02
AdCapital StA (S/f) 0 1,90G 1,91G Mutares (F/f) 1,00 8,58 8,91 Dienstag die bestehenden Strafzölle auf chinesi- 11250 Akzo Nobel (S/f) 81,60G 81,35G Lenovo ADR (S/f) 12,00G 11,90G
Adesso (S/f) 0,45 49,30G 48,45G Fabasoft (S/f) 0,50 23,90 23,30 MVV Energie (S/a) 0,90 28,20G 27,30bB
mwb F.Wertp. (S/f) 0,05 1,93G 1,93G
sche Importe im Wert von rund 250 Milliarden 10500
Alcoa (S/f) 17,03 16,83 Levi Strauss (S/f) 15,90G 16,30G
Adler Modem. (S/f) 0 3,07G 3,02G Fair Value (S/f) 0,15 8,15G 8,15G 12164,20
mybet Holding (F/gs) 0 0,00 0,00 US-Dollar (227 Milliarden Euro) von 25 Prozent Alcon (L/f) 50,50 50,50 Linkedin (S/f) 69,92G 70,08G
Adler Real Est. (S/f) 0 11,54G 11,52G Ferratum (S/f) 0,18 8,20G 8,94G 9750 Alibaba Grp. (S/f) 150,60 151,60 Lloyds TSB (S/f) 0,57G 0,57
MyBucks (S/f) 0 0,80G 0,80G auf 30 Prozent erhöht werden. Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt
Alphabet A (S/f) 1097,40 1095,80G Lockheed Martin (S/f) 350,85G 349,55G
ADO Propert. (S/f) 0,75 38,56 38,80G FinLab (S/f) 0 16,45G 16,45G MyHammer (S/f) 0 11,90G 11,90G
Alstom (S/f) 37,14G 37,20G Logitech Int. (L/f) 36,28 36,14
Adva Opt. Netw. (S/f) 0 6,09G 6,14G FinTech (S/f) 0 22,95G 23,40G Mynaric (S/f) 0 37,60G 36,80G
Altria Group (S/f) 39,16 38,36G Lonza (L/f) 295,70 297,60
Agrob StA (M/a) 0,24 32,40b 32,40b First Sensor (S/f) 0,20 33,00G 33,05G NanoFocus (S/f) 0 0,78G 0,76G Alumina (S/f) 1,36G 1,37G Lukoil (S/f) 73,66G 74,28G
Agrob VA (M/a) 0,29 29,00b 28,80b Foris (S/f) 0,10 2,84G 2,86G Nanogate (S/f) 0,11 13,60G 13,85G Amazon (S/f) 1564,00 1571,20 Lululemon Athl. 178,22G 176,12G
New Work SE (S/f) 5,70 253,50G 256,50G
10.10. Schluss Vortag %Ver. 52W(H) 52W(T) Zinsen in Deutschland
Ahlers (S/f) 0 2,50G 2,50G Formycon (S/f) 0 34,60G 33,90G Adidas • (3,35) 278,15G 278,40G –0,09 298,05 178,45 AMD (S/f) 25,89 25,97
Nexus (S/f) 0,17 30,10G 30,10G 10.10.2019 (%) Magna Int. (F/f) 45,16 45,19
Aixtron (S/f) 0 8,76G 9,04G Fortec (S/f) Allianz • (9,00) 206,95G 206,10G +0,41 219,00 170,50 American Airlines 24,25G 24,78G
0,60 20,70G 20,60G Nexway (F/f) 0 16,40 17,20 BASF • (3,20) 62,76G 62,08G +1,10 74,59 55,68 Magyar Telek. (S/f) 1,31G 1,31G
Hauptrefinanzierungssatz (EZB) 0,00 American Electric (S/f) 84,31G 84,37G
Akasol (S/f) 0 36,15G 35,92G Francotyp-Pt. (S/f) 0,03 3,50G 3,50G Nfon (S/f) 0 10,12G 10,03G Bayer • (2,80) 64,00G 63,94G +0,09 79,89 51,90 Basiszins (Bundesbank) -0,88 Marriott (S/f) 107,44G 107,78G
American Express (S/f) 104,28G 104,24G
Alba SE (S/f) 3,25 68,00G 68,50G Friwo (S/g) Noratis (S/f) 1,30 20,50 G 20,60 G Beiersdorf (0,70) 104,55G 106,50G –1,83 117,20 80,60 Geldmarktsatz Euribor (3 Monate) -0,42 Marvell Tech. (S/f) 21,11G 21,19G
0,40 20,60G 20,60G American Int. (S/f) 49,26G 48,34G
NorCom (S/f) 0 12,78G 12,34G BMW StA • (3,50) 63,10G 62,42G +1,09 79,00 58,07 Geldmarktsatz Euribor (6 Monate) -0,38 Mattel (S/f) 9,87G 9,59G
Albis (S/f) 0,04 2,70G 2,70G Frosta (S/f) 1,60 53,00G 54,00G Continental (4,75) 112,06G 111,68G +0,34 157,30 103,34 Amgen (S/f) 179,80G 179,60G
Nordex (S/f) 0 11,11G 10,90G Durchschnittsrendite öffentl. Anleihen -0,53 McDonald’s (S/f) 191,68G 193,76
All for One St. (S/f) 1,20 45,00G 44,50G Fuchs Pet.StA (S/a)0,94 31,40G 31,05G Nordwest Hdl. (S/f)0,70 22,60G 22,60G Covestro (2,40) 43,24G 42,53G +1,67 64,20 37,32 Bundesanleihe 10 Jahre -0,52 Anglo-American (S/f) 21,06G 20,63G Mediobanca (S/f) 9,62G 9,60G
Daimler • (3,25) 45,35G 44,50G +1,92 59,92 40,32 Geldmarktkonto tgl. fällig ab 2.500* 0,20 Anglogold (F/f) 19,20 19,30
All.Gold u.Si. (M/f) 3,80 103,00b 99,50b Fyber (S/f) 0,18G 0,18G Norma Gr. (S/f) 1,10 29,92G 29,72G Medtronic (S/f) 97,00G 96,68
Dt. Bank (0,11) 6,47G 6,32G +2,41 9,97 5,79 Geldmarktkonto tgl. fällig ab 15.000* 0,20
Allgeier (F/gs) 0,50 21,10 21,20 Nürnb. Bet. (S/f) 3,00 68,00G 68,50G Apache (S/f) 18,59G 18,38G Merck (S/f) 76,40G 76,60G
Dt. Börse • (2,70) 140,75G 140,80G –0,04 143,85 101,90 Festgeld, 6 Monate *(ab 5.000 Euro) 0,01 - 0,05
Gateway RE (S/f) 0,10 3,86G 3,86G Dt. Post • (1,15) 29,09G 28,76G +1,17 31,55 23,37 Appl. Mat. (S/f) 46,44G 46,29G Michelin (S/f) 98,24G 97,04G
Altech Adv. Mat. (F/gs)0 2,20 2,46 Odeon (S/f) 0 1,10G 1,10G Sparbrief 1 Jahr mit 3 monatiger Kündigungsfrist* 0,01 - 0,35
Dt. Telekom • (0,70) 15,29G 15,36G –0,43 15,88 13,81 Apple (S/f) 209,20 207,10 Micron Tech. (S/f) 39,47G 39,14G
AlzChem Grp. (S/f) 0,01 20,80G 20,80G Geratherm (S/f) 0,40 8,05G 8,05G OHB (S/f) 0,43 32,95G 32,55G Eon (0,43) 8,67G 8,82G –1,71 10,20 8,08
Sparbrief 4 Jahre mit 3 monatiger Kündigungsfrist* 0,20 - 0,80
ArcelorMitt. 12,22G 11,99G
Ratenkredit (3 Jahre, bis 10.000 Euro), effektiv* 1,74 - 3,99 Microsoft (S/f) 126,06 126,22
Amadeus (S/f) 4,66 103,60G 103,40G German Startups (F/f) 0 1,40 1,38 Orbis (F/gs) 0,16 6,20 6,10 Fres. Med. Care (1,17) 59,24G 59,70G –0,77 86,64 54,52
Ratenkredit (6 Jahre, bis 5.000 Euro), effektiv* 1,74 - 3,99 Arconic (S/f) 23,46G 23,25G Mitsubishi Heavy (S/f) 35,40G 35,60G
0,05G Oti On Track (S/f) 0 0,26G 0,29G Fresenius SE • (0,80) 41,22G 41,48G –0,64 69,58 38,54
Artnet (S/f) 0 3,24G 3,24G Gerry Weber (S/f) 0 0,05G Hypothekendarlehen, Zinsen 5 Jahre fest, effektiv* 0,25 - 0,64 AS Tallinna Vesi (S/f) 10,65G 10,45G Mitsukoshi I. (F/f) 7,10 7,15
OVB (S/f) 0,75 16,60G 16,60G Heid. Cement (2,10) 61,58G 60,90G +1,12 73,48 51,88
Hypothekendarlehen, Zinsen 10 Jahre fest, effektiv* 0,42 - 0,72 Astrazeneca (S/f) 78,35G 79,09G
Atoss Softw. (S/f) 4,00 124,00G 126,00G Gesco (S/g) 0,90 18,76G 18,86G Henkel VA (1,85) 92,00G 93,12G –1,20 104,05 80,88 Mondelez Intl. (S/f) 50,33G 49,59G
7,25G Paion (S/f) 0 2,03G 2,03G Infineon (0,27) 16,10G 15,99G +0,71 21,61 13,48 * Zinssatz gibt nur ungefähre Hinweise auf Marktlage AT&T (S/f) 33,95G 33,75G Moodys (S/f) 192,10G 190,76G
Audi (S/a) 4,80 796,00G 796,00G GFT Techn. (S/f) 0,30 7,31G
Pantaflix (F/f) 0 1,83 1,64 Linde PLC • (3,18) 173,85 170,75G +1,82 185,00 125,78 Morgan Stanley (S/f) 37,36G 36,78G
Aumann (S/f) 0,20 12,44G 12,32G Gigaset (S/f) 0 0,35G 0,35G
Paragon (S/f) 0,25 12,74G 12,06G Lufthansa (0,80) 14,37G 14,17G +1,38 23,64 12,61
Baker Hughes (S/f) 19,73G 19,45G
Motorola (S/f) 153,60G 155,84G
Ballard Power (S/f) 4,63G 4,58G
Aurelius (S/f) 3,00 35,70G 35,54G GK Softw. (S/f) 0 62,80G 63,20G Patrizia Imm. (S/f) 0,27 16,78G 17,01G Merck (1,25) 103,40G 103,45G –0,05 105,75 84,42
MTU (2,85) 241,70G 244,00G –0,94 259,50 155,80 Baloise (L/f) 160,60 161,10 NEC (S/f) 38,60G 39,00G
Aves One (S/f) 0 11,60G 11,60G Godewind Immo. (S/f) 0 4,11G 4,13G Pearl Gold (F/gs) 0 0,31 0,34 Umlaufrendite
Münchner Rück • (9,25) 237,20G 236,80G +0,17 238,60 181,30 Durchschnittsrendite öffentlicher Anleihen Bank America (S/f) 25,93G 25,35G Nestlé (L/f) 96,90 97,68
Grammer (S/f) 0,75 29,20G 29,40G Petro Welt (S/f) 0 3,40G 3,31G
RWE StA (0,70) 27,15G 27,67G –1,88 28,82 16,69
Baader (S/a) 0 1,00G 1,01G Pfeiffer Vac. (S/f) 2,30 122,10G 123,60G 0,50 Barclays (S/f) 1,63G 1,62G NetEase (S/f) 235,00G 234,00G
GSW Immob. (S/f) 1,40 79,50G 79,50G SAP • (1,50) 104,68G 106,04G –1,28 125,00 83,74 Barrick Gold (S/f) 16,09G 16,19G Netflix (S/f) 250,80 242,35
Pferdewtn. (S/f) 9,08G 9,10G -0,53
Basler (S/f) 0,51 41,60G 41,80G Siemens • (3,80) 96,40 96,13G +0,28 108,42 84,46 0,25
Bed Bath + Beyond (S/f) 10,97 9,04G Network Appl. (S/f) 45,19G 46,98G
Bastei Lübbe (S/f) 0 2,54G 2,59G H&R (S/f) 0 5,95G 6,00G Phicomm (S/f) 0 0,68G 0,68G Vonovia (1,44) 47,00 47,46G –0,97 48,92 38,08
0,00 187,64G Newcr. Mining (S/f) 21,70G 22,18G

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Plenum (S/g) 0 4,90G 5,20 VW VA • (4,86) 154,06G 150,22G +2,56 163,74 131,10 Berksh. Hathaway (S/f) 188,18G
Bauer (S/f) 0,10 13,86G 14,10G Haemato (S/f) 0,30 2,68G 2,70G
PNE (S/f) 0,04 4,00G 3,84G Wirecard (0,20) 140,10G 141,45G –0,95 181,45 86,28 -0,25 Beyond Meat (S/f) 124,00G 126,00 Newmont Goldcorp (S/f) 35,17G 35,22
Baumot (F/f) 0 1,96 1,98 Hamb. Hafen (S/f) 0,80 22,86G 22,40G Porsche VA (S/a) 2,21 60,24G 59,04G • auch im Euro Stoxx 50 enthalten BHP Billiton ADR (S/f) 42,40G 43,20G Nike (S/f) 84,48 84,52
-0,50
Bavaria Ind. (S/f) 0 55,50G 57,00G Hamborner R. (S/g)0,46 9,51G 9,57G Princess Pr. (S/f) 0,56 9,60G 9,64 BHP Group (S/f) 18,82G 18,60G Nintendo (S/f) 337,70G 345,05
ProCredit (F/ps) 0,30 7,30 7,35 -0,75 Biogen Idec (S/f) 201,95G 203,05G Nomura (S/f) 3,94G 3,92G
BayWa (S/f) 0,90 25,30G 25,25G HanseYachts (S/f) 0 5,85G 5,85G Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt
Progress (S/a) 1,35 24,30G 24,30G Bk of Nova Scotia (S/f) 50,95G 50,90G Norfolk Southern (S/f) 155,00G 153,00G
BayWa N.A. (S/f) 0,90 30,00G 30,00G Hapag-Lloyd (S/f) 0,15 59,90G 58,80G PSI (S/f) 0,25 19,20G 18,95G 10.10. Schluss Vortag %Ver. 52W(H) 52W(T) Blackberry (S/f) 4,52G 4,43G Norilsk Nickel (F/f) 22,56 22,52
BB Biotech (F/ps) 2,78 55,40 55,40 Hartmann (F/f) 7,00 296,00 300,00 Publity (S/f) 1,50 29,75G 29,70G 1 & 1 Drillisch (0,05) 29,10G 29,06G +0,14 47,08 21,42 Blackstone (S/f) 42,18G 42,44G Norsk H. (S/f) 3,14G 3,10G
Beate Uhse (S/f) 0 0,00G 0,00G Hawesko (S/f) 1,30 32,50G 32,30G PVA Tepla (S/f) 0 11,22G 11,28G Aareal Bank (2,10) 27,32G 26,93G +1,45 35,48 22,45 Internationale Zinsen Boeing (S/f) 336,75G 340,75G Novartis NA (L/f) 77,02 77,94
Airbus • (1,65) 117,66 117,50 +0,14 133,74 78,60
Befesa (S/f) 1,32 31,75G 32,00G Heidelb. Druck (S/f) 0 1,12G 1,10G Q-Soft (S/g) 0,10 3,50G 3,50G Alstria Office (0,52) 16,16G 16,21G –0,31 16,29 11,76
Renditen zehnjähriger Staatsanleihen Bombardier (S/f) 1,10G 1,07G Novo-Nordisk (S/f) 47,02 47,00
in % 4.10. 27.9. Nvidia (S/f) 165,74G 164,86
Berentzen (S/f) 0,28 6,62G 6,36G Heidelb. Ph. (S/f) 0 2,18G 2,16G QSC (S/f) 0,03 1,23G 1,23G Aroundtown (0,25) 7,42G 7,40G +0,19 8,00 6,87 Booking Hldg. (S/f) 1775,00G 1755,00G
Aurubis (1,55) 41,41G 40,22G +2,96 57,16 35,03 Australien 0,89 0,94 NXP Semicond. 96,85 96,29G
BP Plc (S/f) 5,66 5,67G
Bertelsm.01 (S/f) 15,00 346,00 342,00 Heidelbg. Bet. (S/f) 0 21,60G 21,60G R.Stahl (S/g) 0 26,40G 26,20G Bechtle (1,00) 91,10G 90,80G +0,33 110,70 62,00 Belgien -0,25 -0,27 Bristol-Myers Sq. (S/f) 46,21 46,04G Occ. Petroleum (S/f) 36,93G 37,12G
Bertelsm.92 (S/f) 7,83 203,00G 203,00G HelloFresh (S/f) 0 13,42G 13,56G RCM Bet. (S/f) 0,06 2,04G 2,04G Boss (2,70) 42,81G 44,72G –4,27 68,58 42,40 Deutschland -0,59 -0,58
Finnland -0,27 -0,32 Broadcom (S/f) 252,30G 249,30G OMV (S/f) 48,81 48,52G
Readcrest Cap. (S/f) 0 0,35G 0,32G Brenntag (1,20) 42,85G 43,17G –0,74 49,15 36,50
Bertrandt (S/g) 2,00 40,90G 40,75G Helma Eigenh. (S/f)1,30 38,40G 38,80G Cancom (0,50) 48,90G 48,06G +1,75 56,55 27,20 Frankreich -0,29 -0,29 BT Group (S/f) 2,06 1,99G Oracle (S/f) 50,13G 49,89
Realtech (S/f) 0 0,92G 0,96G Griechenland 0,95 0,96
Bet-at-Home (S/f) 6,50 47,38G 46,50G Henkel StA (S/f) 1,83 83,55G 84,60G Rhön-Kl. StA (S/f) 0,29 19,46G 19,40G Carl Zeiss Meditec (0,55) 103,00G 107,40G –4,10 109,70 58,75 Orszagos Takar. (S/f) 37,24G 37,60G
Großbritannien 0,39 0,44 Cadence Des. (S/f) 59,25G 58,98G
Commerzbank (0,20) 4,96G 4,82G +2,96 8,93 4,66
Beta Systems (S/f) 0,23 22,00G 22,20G Hermle VA (S/g) 15,05 253,00G 255,00G RIB Software (S/f) 0,18 21,48G 20,94G Irland 0,13 0,13 Campbell Soup (S/f) 42,62G 42,36G Patterson Dent. (S/f) 14,81xD 14,99G
CompuGroup (0,50) 52,65G 52,65G 0,00 74,60 38,10 Italien 0,84 0,82
BHS Tablet. (S/f) 0,34 16,40G 16,40G Highlight C. (F/ps) 0,18 4,08 4,04 Ringmetall (S/f) 0,06 2,71G 2,75G CTS Eventim (0,62) 51,50G 51,65G –0,29 53,00 30,68 Kanada 1,25 1,36 Canon (S/f) 23,75G 23,85G Paychex (S/f) 75,97G 75,61G
Bijou Brig. (S/f) 3,00 42,10G 40,50G Hönle, Dr. (S/f) 0,80 49,65G 48,60G S&T (S/f) 0,16 17,88 17,43 Delivery Hero (0) 39,64G 39,46G +0,46 48,31 27,22 Niederlande -0,44 -0,44 Cap Gemini (S/f) 106,40G 104,95G PayPal (S/f) 90,86 91,09
Dialog Semicond. (0) 42,02 43,10 –2,51 44,92 18,31 Österreich -0,14 -0,17 Carrefour (S/f) 14,97G 15,01G PepsiCo (S/f) 125,14 124,82G
Bilfinger (S/a) 1,00 26,44G 25,86G HolidayCheck (S/f) 0,04 2,36G 2,33G SAF Holland (F/ps) 0,45 6,61 6,67
Dt. Pfandbriefbk. (1,00) 11,45G 11,25G +1,78 12,90 8,34 Portugal 1,87 1,87
Salzgitter (S/f) 0,55 15,24G 14,57G Casio Computer (S/f) 13,90G 14,00G Pernod Ric. (S/f) 169,90G 171,95
Dt. Wohnen (0,87) 33,66G 33,96G –0,88 44,74 28,60 Schweden -0,35 -0,28
Sartorius StA (S/f) 0,61 143,50G 145,50G Dürr (1,00) 22,87G 22,03G +3,81 42,22 20,82 Schweiz -0,43 -0,42 Caterpillar (S/f) 110,00G 109,00 Peugeot (S/f) 21,84G 21,23G
Schaeffler (S/f) 0,55 7,00G 6,59G Evonik Ind. (1,15) 21,97G 21,58G +1,81 28,71 21,04 Spanien 0,13 0,15 Celgene Corp. (S/f) 90,20G 90,57G Pfizer (S/f) 32,50 32,60
Euro Stoxx 50 Schaltbau (S/f) 0 30,00G 29,30bB Evotec (0) 19,66G 19,97G –1,55 27,26 14,85 USA 1,54 1,69 Cendant (S/f) 24,20G 23,80G Pharol (S/f) 0,10G 0,10G

3800
Schl. Wach. (S/a) 0,50v 16,90G 16,90G Fielmann (1,90) 67,25G 67,80G –0,81 68,85 48,58 CEZ (S/f) 19,63G 19,76G PPG Ind. (S/f) 104,00G 104,00G
Schwabenvrl. (S/g) 0 1,50G 1,50G Fraport (2,00) 74,96G 76,16G –1,58 78,16 60,86 Chevron (S/f) 103,64G 103,12G Procter & Gamble (S/f) 111,00 110,60G
Freenet (1,65) 19,42G 19,28G +0,70 21,41 16,16
3600 Schweizer El. (S/g) 0 13,40G 13,00G
Fuchs Pet.VA (0,95) 33,04G 32,56G +1,47 46,74 30,46 China Mobile (F/f) 7,54 7,49 Prudential (S/f) 15,99 15,42G
Secunet (S/f) 2,04 115,50G 113,00G Ciena (S/f) 33,79G 34,03 Qualcomm (S/f)
3400 GEA Group (0,85) 24,79G 25,12G –1,31 27,89 19,15 68,28G 67,80G
Sedlmayr (S/f) 39,00 3520,0G 3500,0G Edelmetalle (Industriepreise) Fixing Vortag
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Gerresheimer (1,15) 65,50G 66,95G –2,17 74,80 51,25 Cisco Systems (S/f) 41,96 42,74G
SendR SE (F/f) 1,50 5,10 5,10
3200 Grand City Pr. (0,77) 20,40G 20,36G +0,20 23,42 18,62 Gold London $ je Feinunze 1507,25 1505,85 Citigroup (S/f) 62,46G 61,18G R. Dutch Shell (F/f) 26,06 25,73
Senvion (S/f) 0 0,08 0,07G 79,60G 78,60G 10.10.2019 Ankauf Verkauf Verk. Vortag
3000
Grenke (0,80) +1,27 96,40 69,15
Goldbarren 1 kg (Euro) 43210,00 46570,00 46830,00 Citrix Systems (S/f) 87,74G 87,93G Realnetworks (S/f) 1,23G 1,24G
Serviceware (S/f) 0 13,30G 13,40G Hann. Rück (5,25) 155,00 155,40G –0,26 156,60 113,00
3493,96
Krügerrand 1 Uz (Euro) * 1337,00 1405,00 1422,00 Clariant (L/f) 18,24 17,94 Relx N.V. (S/f) 20,59G 20,87G
2800 SFC Energy (S/f) 0 11,55G 11,50G Hella (3,35) 41,02G 40,50G +1,28 49,88 32,72 Renault (S/f) 50,58G 50,69G
Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Hochtief (4,98) 102,90G 102,60G +0,29 144,20 94,25 Platin 1 kg (Euro) -,– 26990,00 27160,00 Coca Cola (S/f) 48,78 49,14
SGL Carbon (S/f) 0 4,27G 4,16G Repsol (S/f) 14,20G 14,11G
K+S (0,25) 12,41G 12,15G +2,18 18,62 11,89 Silberbarren 1 kg (Euro) 504,68 557,01 561,83 Colgate-Palm. (S/f) 64,04G 64,01G
Shop Apotheke (F/f) 0 35,10 35,10 * Preis wird dienstags und freitags von der LBBW aktualisiert Richter Gedeon (S/f) 14,06G 14,15G
Kion Group (1,20) 46,54G 46,46G +0,17 61,70 40,31 Comcast (S/f) 40,37G 40,37
Dow Jones SHS Viveon (S/f) 0 10,40G 10,00G Rio Tinto (S/f) 46,03 45,09G
Knorr-Bremse (1,75) 84,98G 84,35G +0,75 103,60 74,99 Conoco Philips (S/f) 50,21G 50,02G
30000
SHW (S/f) 0,04 19,00G 19,05G Lanxess (0,90) 56,22G 55,12G +2,00 60,60 39,56 Industriemetalle (je 100 kg/Euro) Tiefst Höchst Höchst Vtg.
Costco Wholesale (S/f) 271,30G 271,00G
Roche GS (L/f) 259,80 261,50
Singulus (S/f) 0 4,01G 4,04G LEG Immobilien (3,53) 104,85G 105,60G –0,71 112,30 90,60 Blei 224,29 -,– 222,15 Royal Bk of Scotl. (S/f) 2,14G 2,15G
28000 Sixt Leasing (S/f) 0,48 11,64G 11,70G Metro St. (0,70) 14,32G 14,22G +0,74 16,31 11,58 Kupfer (DEL) 525,67 528,56 527,27 Credit Agricole (S/f) 10,67G 10,45G
Ryanair (S/f) 11,14G 11,36
Sixt StA (S/f) 2,15 85,75G 84,90G MorphoSys (0) 97,00G 100,00 –3,00 114,60 75,50 Kupfer (MK) 625,41 -,– 624,15 Credit Suisse (L/f) 10,46 10,43
26000 Sixt VA (S/f) 2,17 59,60G 59,30G Nemetschek (0,27) 44,50G 44,68G –0,40 57,70 29,93 Zinn (LME-Lager) 1637,50 1640,00 1637,50 Sacyr Valleher. (S/f) 2,36G 2,33G
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Osram Licht (1,11) 38,68 38,88G –0,51 41,88 24,68 Aluminium 99,7% 183,00 -,– 183,00 Deere & Co. (S/f) 153,62G 151,28G
24000 Sleepz (S/f) 0 0,11G 0,11G Salesforce (S/f) 132,76G 134,02G
ProSieben.Sat.1 (1,19) 12,61G 12,49G +0,96 21,92 10,66 Messing MS 58 (1. Stufe) 498,00 518,00 515,00 Dell Techn. (S/f) 44,20G 45,00G
SLM Solutions (S/f) 0 14,18G 14,36G Samsung Electr. (S/f) 753,00G 749,00G
22000 Puma (0,35) 70,50G 71,50G –1,40 71,95 39,35 Messing MS 58 (2. Stufe) 545,00 545,00 541,00 Dentsply Sirona (S/f) 48,64G 48,45G Schlumberger (S/f)
SM Wirtsch. (S/g) 0,20 5,75G 5,75G 28,00 28,10G
26496,67 Qiagen (0) 24,91 24,22 +2,85 37,00 22,56 Metallbasis 63/37 527,00 529,00 526,00 Diageo (S/f) 37,98 37,52 Securitas (S/f)
SMT Scharf (S/f) 0 9,46G 9,46G Rational (9,50) 627,50G 631,50G –0,63 672,50 461,00 13,48G 13,39G
20000 Quelle: W.C.Heraeus GmbH bzw. Allg. Gold- und Silberscheideanstalt AG
Discovery Com. (S/f) 24,60G 24,40G Serco (S/f)
Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt SNP (S/f) 0 31,50G 31,60G 1,60G 1,61G
Rheinmetall StA (2,10) 113,80G 113,55G +0,22 118,50 69,02
DuPont (S/f) 57,00G 59,00G Sharp Corp. (S/f)
Softing (S/f) 0,13 8,02G 8,12G Rocket Internet (0) 23,88G 23,82G +0,25 26,72 19,49 Energie und Agrar 10.10. Vortag 9,82G 10,01G
Spl.Medien (S/f) 0 0,74G 0,74G RTL Group (4,00) 41,88 41,82 +0,14 60,60 40,28 Brent Öl (Settlement, ICE) US-$/Barrel 58,83 58,69 E Trade Group (S/f) 35,04G 33,80G Sirius XM (S/f) 5,67G 5,65G
Sporttotal (S/f) 0 0,97G 1,08G Sartorius VA (0,62) 159,20G 163,70G –2,75 195,30 103,50
Scout24 (0,64) 53,65G 53,60G +0,09 53,85 33,54
WTI Öl (Spotpreis, US-Golfküste) US-$/Barrel 53,70 52,59 Ebay (S/f) 34,38G 34,42G Slack (S/f) 21,70G 22,50
Biofrontera (S/f) 0 5,06G 5,47G Homag (S/f) 1,01 38,80G 40,80G Springer (S/f) 2,10 62,85G 62,95G Erdgas (Settlement, ICE) Pence/Therm 46,20 46,45
Siemens Healthineers (0,70) 34,51G 34,99G –1,37 39,18 31,70 Ecolab (S/f) 174,84G 175,12 Snap (S/f) 12,78G 12,83G
Biotest StA (S/f) 0 22,00G 21,50G Home24 (S/f) 0 3,34G 3,40G Stabilus (S/f) 1,00 43,62 43,20G Strom (Mittelwert, OTC) Euro/MWh 26,00 31,75
Siltronic (5,00) 68,42G 66,20G +3,35 104,40 49,37 Kaffee (Settlement, Nybot) US-Cent/lb 95,35* 95,70 Electrolux (S/f) 21,67G 21,50G Softbank (S/f) 35,18 35,30G
Biotest VA (S/f) 0,04 21,70G 21,70G Hornb. Baum. (S/f) 0,68 17,05G 17,00G Staramba (S/f) 0 2,16 1,76G
Software (0,71) 24,91G 24,42G +2,01 41,06 22,88 Electronic Arts (S/f) 84,02 85,16G
Solvay (F/f) 90,66 89,24
Steico (S/f) 0,25 23,70G 23,90G Weizen (Settlement, Euronext) Euro/t 177,00 178,75
BMW VA (S/f) 3,52 49,04G 48,70G Hornb. Hld. (S/f) 1,50 53,30G 53,40G Symrise (0,90) 84,96G 85,58G –0,72 90,04 63,98 Zucker (Spot,Nybot) US-Cent/lb 12,40 12,41 Sony (F/f) 52,18 52,69
Steilmann (S/f) 0 0,01G 0,01G Eli Lilly (S/f) 96,50G 98,50
TAG Immobilien (0,75) 21,30G 21,48G –0,84 22,48 19,35 Quelle: Dowjones.de Starbucks (S/f) 77,75G 78,01
Boruss. Dort. (S/f) 0,06v 9,49G 9,57G HSBC Trink. (S/a) 2,50 44,20G 44,20G Steinhoff (F/f) 0 0,07 0,06 Emerson El. (S/f) 59,07G 57,82G
Telefonica Dtl. (0,27) 2,55G 2,56G –0,39 3,82 2,12 Surgutneftegaz (F/f) 5,05 4,96
Brain (S/f) 0 11,72G HumanOptics (F/f)
12,06G 0 14,00 14,20 Stemmer Im. (S/f) 0,50v 29,70G 29,80G ThyssenKrupp (0,15) 12,40G 12,30G +0,77 20,48 9,27 Endesa (S/f) 23,57G 23,63G
Swatch Group (L/f) 232,10 230,40
Brau Rvbg. (S/a) 10,00 2000,0G 2000,0G HWA (S/f) 0,37 14,00G 14,00G STINAG (S/f) 0,75 26,20G 26,40G Uniper (0,90) 27,06G 27,16G –0,37 30,63 21,42 Ericsson (S/f) 7,57 7,49
Brent-Öl (in US-Dollar je Barrel) Swiss Re (L/f) 92,96 93,74
Hypoport (S/f) 0 253,50G 247,50G Sto VA (S/a) 4,09 94,10G 94,10G United Internet (0,05) 33,58G 33,73G –0,44 41,03 24,39 Estee Lauder (S/f) 172,24G 173,02G
Zalando (0) 40,91G 41,36G –1,09 48,26 21,41 82 Swisscom (L/f) 451,50 456,20
Capsensixx (S/f) 0 8,95G 9,05G Stratec (S/g) 0,82 76,30G 75,00G Expedia (S/f) 122,50G 121,44G
58,83 Symantec Corp. (S/f) 21,31G 21,24G
Ceconomy StA (S/f) 0 4,90G 4,81G Ibu-Tec (S/f) 0,20 17,30G 17,00G Ströer (S/f) 2,00 71,45G 71,35G 75 Exxon Mobil (S/f) 61,89 61,40
Ceconomy VA (S/f) 0 4,54G 4,54G IFA Hotel (S/f) 0,12 6,40G 6,35G STS Group (S/f) 0 4,60G 4,30G T-Mobile US 70,39G 70,49G
68 Facebook (S/f) 163,44G 163,40G Takeda Pharma (F/f)
13,10G Indus (S/f) 1,50 36,00G 36,20G Südzucker (S/a) 0,20 12,63G 14,16G 30,97 31,29
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Cenit Sys. (S/g) 0,60 13,05G Fannie Mae (S/f) 3,26G 3,34G Telefonica O2 (F/f)
Süss MicroT. (S/f) 0 8,05G 8,08G 10.10. Schluss Vortag %Ver. 52W(H) 52W(T) 8,19 8,19
Centrotec (S/f) 0,30 14,50G 14,00G Infas Hld. (S/f) 0,08 3,78G 3,76G
Surteco (S/f) 0,55 20,05G 20,30G Ahold (1,00) 22,24G 22,27G –0,16 23,99 19,07 60 Fedex (S/f) 126,90G 125,68G Tencent (S/f) 37,20 36,90G
Ceontronics (S/f) 0v 2,08G 2,16G Init Innovat. (S/g) 0,12 20,60G 21,00G SWD Salz (S/g) 1,60 70,00G 70,00G Air Liquide (2,41) 117,40 115,70G +1,47 119,55 92,77 52 Fiat Chrysler (S/f) 11,90 11,28G Tesla (S/f) 220,60 222,95
CEWE Stiftung (S/f)1,95 80,90G 79,70G Innogy (S/f) 1,40 44,42G 44,49G Syzygy (S/f) 0,40 8,14G 8,28G Amadeus IT (1,02) 64,90G 64,64 +0,40 74,08 58,24 First Solar (S/f) 51,39G 51,59 Teva Pharma (S/f) 6,13G 5,93
Anh.-B. Inbev (1,80) 83,05G 84,65 –1,89 92,40 56,43 45 Fitbit (S/f) 3,20G 3,30G Texas Instrum. (S/f)
Cliq Digital (S/f) 0 2,02G 2,01G InnoTec (S/f) 0,75 10,20G 10,20G
Takkt (S/a) 0,85 11,58G 11,64G
Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt 116,18G 116,70
ASML Hold. (2,10) 224,40G 223,50G +0,40 231,70 130,10 Flextronics (S/f) 8,67G 8,60G Thales (S/f)
Co.Don (S/f) 0 2,47G 2,41G Instone (S/f) 0 19,32G 18,98G Talanx (S/f) 1,45 40,90G 40,54G 97,12G 98,10G
Axa S.A. (1,34) 22,73 22,44 +1,29 23,99 18,41 Foot Locker (S/f) 37,86G 37,85G Thoms. Reuters (S/f) 60,50G 60,50G
Comdirect (S/f) 0,25 12,16G 12,00G Intershop (S/f) 0 1,14G 1,13G TeamViewer (S/f) 0 22,45G 21,78G Bco. Bilb.Viz. (0,20v) 4,56G 4,51G +1,25 5,66 4,15
Ford Motor (S/f) 7,80G 7,81G Toshiba (S/f)
0,36G Technotrans (S/f) 0,88 20,95G 20,50G 30,41 30,83bG
Coreo (S/f) 0 1,54G 1,55G Intertainment (S/f) 0 0,36G Bco. Santan. (0,20) 3,59G 3,54G +1,34 4,65 3,39
Fujitsu (S/f) 73,80G 73,88G Toyota (S/f) 59,40G 60,60G
Corestate (S/f) 2,50 35,30G 36,00 Intica (F/ps) 0 5,40 5,40 Tele Columbus (S/f) 0 1,75G 1,69G BNP Paribas (3,02) 43,53G 42,31G +2,87 51,10 38,15
29,58G 29,33G Tripadvisor (S/f) 34,15G 34,36G
CPU Softw. (S/f) 0 2,30G 2,30G InVision (S/f) 0 18,60G 18,60G TLG Immob. (S/f) 0,91 25,10G 25,10G CRH (0,40) +0,85 31,89 21,88
Devisen (1 Euro entspricht) Bargeld (1 Euro entspricht) Gap (S/f) 15,20 14,80G
Tubacex (S/f) 2,58G 2,56G
Tom Tailor (S/f) 0 1,51G 1,59G Enel (0,28) 6,75G 6,76G –0,15 6,88 4,28 Garmin Ltd. (L/f) 76,99 74,42
Ankauf* Verkauf* Ankauf* Verkauf*
Creditshelf (S/f) 0 62,00G 63,00G Isra Vis. Pars. (M/f) 0 10,50G 10,50G
Tomtom (S/f) 0 9,95G 9,90G Engie (1,12) 14,60G 14,73 –0,88 15,03 11,40 Gazprom (S/f) 6,27 6,22
Twitter (S/f) 35,95G 35,97G
Isra Vision (S/f) 0,15 36,74G 36,80G Traton SE (S/f) 0 22,78G 22,49G ENI (0,86) 13,58G 13,60G –0,10 16,04 12,83 USA 1,0998 1,1058 $ 1,05 1,16 $
CropEnergies (S/f) 0,15 6,61G 6,41G Geberit (L/f) 419,40 421,80 Uber Tech. (S/f) 26,25 26,45G
ItN Nano (S/f) 0 0,39G 0,37G Travel24 (S/f) 0v 2,70 1,95G EssilorLuxottica (2,04) 131,50G 132,00G –0,38 136,80 95,76 Dänemark 7,4490 7,4890 dKr 7,13 7,88 dKr
General Electric (S/f) 7,63G 7,55 UBS (L/f) 9,68 9,62
Data Modul (S/f) 0,12 49,40G 49,40G IVU Traffic (S/f) 0,12 10,90G 10,85G TTL Bet. Gr. (S/f) 0,12 2,76G 2,72G Gr. Danone (1,94) 78,78 79,18 –0,51 82,20 59,84 Großbritannien 0,8985 0,9025 Brit. £ 0,86 0,95 Brit. £
Iberdrola (0,35) 9,28 9,37 –0,96 9,59 5,97 General Motors (S/f) 31,46 30,98 Unibail (S/f) 130,75 130,25G
Datagroup (S/f) 0,60 50,10G 50,40G Tuff Group (S/f) 0 0,45G 0,45G Japan 118,26 118,74 Yen 112,79 125,37 Yen
Jenoptik (S/f) 0,35 22,80G 22,30G TUI (S/f) Inditex (0,88) 28,26 28,02 +0,86 28,91 21,88 Gilead Sciences (S/f) 57,27G 56,60G Unisys (F/f) 6,15 6,20
Datron (S/f) 0,20 10,00G 10,00G 0,50v 10,26G 10,05G Kanada 1,4621 1,4741 Can. $ 1,40 1,56 Can. $
ING Groep (0,68) 9,36 9,02G +3,79 12,14 8,21 Norwegen 10,035 10,083 nKr 9,59 10,63 nKr GlaxoSmithkl. (S/f) 19,02G 19,19G United Parcel Serv. (S/f) 104,14G 103,18G
Jost Werke (S/f) 1,10 24,95G 24,40G Turbon (S/f) 0 3,30G 3,20G
Deag Dt. Ent. (S/f) 0 4,37G 4,24G Intesa Sanp. (0,20) 2,14 2,10G +1,90 2,35 1,81 Schweden 10,823 10,871 sKr 10,35 11,46 sKr Gold Fields (S/f) 5,00G 5,05G United Tech. (S/f) 120,90G 120,02G
Jungheinrich (F/ps)0,50 19,66 19,51
Delignit (S/f) 0,05 4,02G 4,20G Uhr.de (F/f) 0 0,05 0,05 Kering (10,50) 463,00 440,20G +5,18 538,70 353,40 Schweiz 1,0926 1,0966 sfrs 1,05 1,16 sfrs Goldm. Sachs (S/f) 181,50G 180,34G US Steel Corp. (S/f) 9,21 9,15G
Delticom (S/f) 0 2,93G 2,93G KAP Bet. (S/f) UMS (S/f) 0 3,10G 3,01G L’Oréal (3,85) 244,60 247,70 –1,25 258,20 182,45 Goodyear (S/f) 12,30G 12,05G Verisign Inc. (S/f)
2,00 21,20G 21,20G 167,78G 167,68G
Umweltbank (M/f) 0,33 9,76b 9,66b LVMH (6,00) 375,80 364,40 +3,13 389,10 243,10 GoPro (S/f) 3,08 3,15G Vertex Pharma. (S/f)
Demire (S/f) 0 5,08G 5,04G KHD Humb. (S/f) 23,00 10,00G 10,00G Ägypten 17,329 18,829 Ägy. £ 14,99 44,59 Ägy. £ 153,06G 154,44G
United Labels (S/f) 0 2,30G 2,27G Nokia (0,20) 4,49 4,49 –0,18 5,74 4,18 Great Elm Cap. (F/f) 3,12 3,18 Visa (S/f)
Dermapharm (S/f) 0,77 33,65G 34,20G Klassik Rad. (F/gs) 0,21 7,20 7,20 USU Software (S/g)0,40 Australien 1,6210 1,6410 Aus. $ 1,55 1,73 Aus. $ 158,94 159,92G
17,45G 17,80G Orange (0,70) 14,53 14,33G +1,40 15,35 13,12
Brasilien 4,3286 4,6286 Real 3,82 5,22 Real Halliburton (S/f) 16,58G 16,52G Vodafone Group (F/f) 1,82 1,80
Deutz (S/f) 0,15 5,09G 5,06G Klöckner Co. (S/f) 0,30 5,05G 5,03G Utd. Pwr. T. (S/f) 0 0,01G 0,01G Philips Elec. (0,85) 37,95 41,70 –8,98 44,50 28,96
China 7,8039 7,9039 Renmimbi 7,13 8,77 Renmimbi
DIC (S/f) 0,48 11,74G 11,78G Koenig&Bauer (S/f)1,00 34,82G 34,26G Uzin Utz (S/f) 1,30 53,50G 53,00G Safran (1,82) 139,80G 140,30G –0,36 145,15 100,45 Harmony (S/f) 2,78 2,90G Volvo B (S/f) 12,28G 12,16G
Hongkong 8,6005 8,7005 HK $ 8,07 9,39 HK $
Sanofi (3,07) 81,62G 82,14G –0,63 85,35 71,10 Hasbro (S/f) 107,68G 107,50G Wal-Mart (S/f) 108,00G 107,66G
Dierig (S/f) 0,20 17,20G 17,30G KPS (S/f) 0,35 6,91G 6,90G Va-Q-Tec (S/f) 0 10,30G 10,00G Indien 77,570 79,170 Rupie 65,63 90,90 Rupie
Schneider El. (2,35) 77,98 76,88G +1,43 81,68 57,64 Hecla Mining (S/f) 1,75G 1,81 Walgreens (S/f) 47,61G 47,80G
Dinkelack. (S/g) 32,00 1720,0G 1720,0G Kromi Logistik (S/f) 0 7,35G 7,30G Valora Effekt. (S/g) 0 1,42G 1,42G Kenia 112,42 116,42 Schilling 102,14 130,33 Schilling
Soc. Générale (2,20) 23,76 23,10G +2,84 36,54 20,89 Heineken NV. (S/f) 96,10G 97,02G
Kroatien 7,3453 7,5053 Kuna 6,97 8,03 Kuna Walt Disney (S/f) 117,50 117,64
DMG Mori (S/f) 1,03 42,45G 42,50G Krones (S/f) 1,70 51,60G 51,20G Vapiano (S/f) 0 4,24G 4,37G Telefonica (0,40) 6,91 6,81G +1,44 8,03 5,84
Malaysia 4,4660 4,7660 Ringgit 4,17 5,62 Ringgit Hennes & Mauritz (S/f) 18,52G 18,32 Wells Fargo (S/f) 44,25G 43,92G
DocCheck (S/f) 0,40 8,90G 8,90G KSB StA (S/f) 5,50 274,00G 272,00G Varengold (S/f) 0 3,58G 3,66G Total S. A. (2,56) 45,68 44,91 +1,70 54,31 42,69
Marokko 10,305 10,385 Dirham 9,18 12,79 Dirham Hitachi (S/f) 33,08G 33,58G
Varta (S/f) 0 85,50G 87,30G Western Digital (S/f) 52,18G 51,67G
Unilever (1,23) 54,20 54,36 –0,29 57,81 45,17
Drägerw. StA (S/f) 0,13 33,00G 32,80G KSB VA (S/f) 3,38 262,00G 263,00G
Ver. Filzfab. (M/f) 18,61 640,00b 640,00b Mexiko 21,434 21,674 Peso 19,65 23,71 Peso Home Depot (S/f) 209,35G 208,50 Wharf. Holdings (S/f) 2,00 1,93G
Vinci (2,67) 96,90 96,56G +0,35 101,50 70,26
Drägerw. VA (S/f) 0,19 45,12G 44,96G KST (S/f) 0,10 1,25G 1,25G Verallia Dtld. (S/a) 17,06 510,00G 510,00G Neuseeland 1,7316 1,7556 NZ-$ 1,65 1,85 NZ-$ Honda Motor (S/f) 23,16G 23,10G Wolters Kluwer (S/f) 64,68G 65,20G
Vivendi (0,45) 24,65G 24,67G –0,08 26,60 20,77 Philippinen 56,140 57,740 Peso 48,16 69,11 Peso
Dt. Balaton (F/f) 0 1720,0 1740,0 KUKA (S/a) 0,30 37,80G 38,05G Verbio (F/ps) 0,20 8,92 8,76 Deutsche Euro-Stoxx-50-Werte in DAX 30 enthalten Honeywell (S/f) 145,00G 145,00G Workday (S/f) 158,18G 157,90
Polen 4,2966 4,3446 Zloty 4,05 4,67 Zloty
Dt. Beteil. (S/f) 1,45 34,10G 33,95G KWS (S/f) 0,64 58,80G 58,90G VIB Vermg. (S/f) 0,65 27,75G 27,80G in Klammern: Dividende in Euro; v kennzeichnet Dividendenvorschläge HP (S/f) 14,50G 14,92 Wynn Resorts (S/f) 96,58G 94,68G
Rumänien 4,7265 4,7765 Leu 4,29 5,40 Leu
Villeroy&Boch (S/f) 0,60 12,55G 12,40G HP Enterprise (S/f) 12,79G 12,88
Dt. Euroshop (S/f) 1,50 25,42G 25,60G Leifheit (S/f) Russland 70,923 71,923 Rubel 65,11 82,40 Rubel Xerox (S/f) 26,20G 26,00G
1,05 21,15G 21,45G Viscom (S/f) 0,45 9,84G 9,86G HSBC Hold. (S/f) 7,00xD 6,73G
Dt. Forfait (F/gs) 0 1,58 1,61 Leoni (S/f) Saudi-Arabien 4,0963 4,1763 Rial 3,77 4,62 Rial Xilinx Inc. (S/f) 84,65G 81,98G
0 11,42G 11,32G Vita34 (S/f) 0,16 12,20G 12,20G Singapur 1,5109 1,5269 Sing. $ 1,43 1,63 Sing. $ Humana 228,00G 232,00G
Dt. Kons. REIT (S/f)0,20 15,70G 15,75G Lloyd Fds. (F/f) 0 4,84 4,82 Vivanco (S/f) 0,10 3,40G 3,40G Südafrika 16,607 16,847 Rand 15,69 18,28 Rand Hyundai Motor (S/f) 27,50G 27,80G Yum! Brands (S/f) 103,80 103,48G
Deutsche
Dt. RE (S/f) 0 10,20G 10,60G Logwin (S/f) 3,50 148,00G 148,00G Vivoryon (S/f) 0 5,84 5,74G
10.10.2019 Veränderungen 52 Wochen Thailand 33,030 34,030 Baht 31,37 36,08 Baht
IBM (S/f) 127,45G 126,55G Zurich Ins. (L/f) 345,40 345,20
Dt. Rohstoff (S/f) 0,70 13,45G 13,55G Lotto24 (F/f) Voltabox (S/f) 0,03 7,16G 7,02G Tschechien 25,688 26,088 Kronen 24,46 27,94 Kronen
0 15,75 16,05 Absol. (%) Hoch Tief
Vossloh (S/f) 1,00 34,95G 35,30G Türkei 6,4565 6,5565 Lira 6,06 7,14 Lira
DWS Group (S/f) 1,37 26,62G 26,81G LPKF Laser (S/f) 0 11,30G 11,70G VW StA (S/a) Dax 12164,20 +69,94 (+0,58) 12656,05 10279,20
4,80 153,55G 150,50G
L-Dax 12154,18 +48,47 (+0,40) 12636,94 10335,80 Tunesien 3,0859 3,1559 T-Dinar 2,58 4,51 T-Dinar Kursangaben ohne Gewähr Nachfrage überwog. M=Um Angebot u.
Nachfrage auszugleichen, ist der Makler
Easy Software (S/f)0,04 7,36G LS telcom (S/f)
7,32G 0 7,50G 7,55G
Wacker Chem. (S/f)2,50 63,16G 61,02G M-Dax 25319,29 +23,39 (+0,09) 26404,37 21160,71 Ungarn 331,05 336,25 Forint 312,28 368,89 Forint
Tec-Dax 2725,11 –5,23 (–0,19) 2971,04 2375,59 F=Frankfurt, M=München, S=Stuttgart. selbst eine Position eingegangen. T=
Eckert&Ziegl. (S/g) 1,20 163,60G 168,60G Ludw. Beck (S/f) 0 29,20G 29,20G
Wacker Neus. (S/f) 1,10 14,95G 14,74G S-Dax 10938,41 +50,76 (+0,47) 11779,64 9263,81
Referenzwechselkurse für Devisen der LBBW, * von Euro durch die Banken a=amtlicher Handel, g=geregelter Markt, Taxkurs: vom Makler geschätzt. TA=Teil-
Ecotel (F/ps) 0,13 6,75 7,05 M1 Klinik. 0,30 11,90G 11,75G WashTec (S/f) 2,45 46,65G 46,50G REX 145,86 –0,29 (–0,20) 147,44 140,12 ps=Prime Standard, gs=General Stan- ausführung: Angebot und Nachfrage
WCM Bet. (S/a) 0,11 4,35G 4,37G Bund Future 172,75 –1,24 (–0,71) 179,67 157,95 dard, f=Freiverkehr. VA=Vorzugsaktien, wurden rationiert. Settlement=Schluss-
Edag (F/ps) 0,75 9,84 9,86 Mainova (S/f) 10,84 390,00G 390,00G Euro in Dollar (Banken Referenzkurs)
West.&Get. St (S/f) 0,12 28,80G 28,80G StA=Stammaktien, NA=Namensaktien. kurs des Terminkontrakts für den
Edel (S/f) 0,10 1,71G 1,71G MAN StA (S/g) 5,47 42,46G 43,66G West.&Get. Vz (S/f)0,18 23,80G 23,70G 1,180 Dividenden in Klammern: v=Vorschlag. Folgemonat. ICE=Energiebörse, London.
Einbecker (B/f) 0,08 9,70-T 9,60-T MAN VA (S/g) 5,47 45,00G 45,10G Westgrund (S/f) Internationale 1,10 xS=Aktiensplit, xD=ex Dividende. bB= Spot=Tagespreis. OTC=Telefonhandel.
0 9,00G 8,95G 1,160
Euro Stoxx 50 3493,96 +31,85 (+0,92) 3588,68 2908,70 bezahlt Brief, das Angebot überwog. Nybot=New York Board of Trade. Fonds:
Einhell VA (S/f) 1,40 50,80G 50,60G Manz (S/f) 0 16,50G 16,62G Windeln.de (S/f) 0 0,57G 0,59G FTSE 100 7163,20 –14,20 (–0,20) 7730,45 6536,53 1,140 B=Brief: keine Umsätze, nur Angebot. Rücknahmepreise, T= thesaurierend,
Eisenu.Hütt. (S/g) 0,75 19,90 18,20G Masterflex (S/f) 5,30G Wüstenr.&W. (S/a) 0,65 17,56G 17,44G Dow Jones 26496,67 +150,66 (+0,57) 27398,68 21712,53
www.goyax.de

0,07 5,35G G=Geld: keine Umsätze, nur Nachfrage. *=Letzter veröffentlichter Kurs.
Nasdaq 7950,78 +47,04 (+0,60) 8339,64 6190,17 1,120
Elmos (S/f) 0,52 24,60G 24,20G Maternus Kli. (S/f) 0 1,91G 1,90G YOC (S/f) 0 4,70G 4,68G S&P 500 2938,13 +18,73 (+0,64) 3027,98 2346,58 bG=bezahlt Geld: Umsätze fanden statt, Quelle: www.goyax.de
ElringKlinger (S/a) 0 5,99G 5,90G MAX Autom. (S/f) 0 3,15G 3,19G Your Fam. En. (F/gs) 0 1,00 1,00 Nikkei 21551,98 +95,60 (+0,45) 23051,19 18948,58
Hang Seng 25707,93 +25,12 (+0,10) 30280,12 24540,63 1,100
Elumeo (S/f) 0 0,81G 0,82G MBB SE (S/f) 0,69 57,80G 57,60G Zapf Creation (M/f) 24,00b 24,20b US-Treasury 2,08 +0,04 (+1,96) 3,46 1,94
Global Titans 331,42 +1,60 (+0,49) 340,95 267,43 1,080
EnBW (S/a) 0,65 37,80G 36,40G Mediclin (S/f) 0,05 5,40G 5,40G ZEAL Network (S/f)1,00 17,74 17,72G Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt
Weitere Informationen unter
Encavis (F/ps) 0,24 8,79 8,78 Medigene (S/f) 0 5,90G 5,99G Zooplus (S/f) 0 107,20G 108,60G * letzter veröffentlichter Kurs www.boerse-stuttgart.de

Die Staatsgalerie Stuttgart setzt in
diesem Herbst auf großes Kunstkino.
Mit der Schau „Tiepolo – Der beste
Maler Venedigs“ beansprucht man
nationale Aufmerksamkeit.
Von Nikolai B. Forstbauer
Kameras sind aufgebaut, immer wieder
werden mobile Leuchten verschoben –
gleich mehrere Fernsehteams sind bei der
offiziellen Vorbesichtigung der neuen Aus-
stellung in der Staatsgalerie Stuttgart vor
Ort. Schon der Titel ist ein Versprechen:
„Tiepolo – Der beste Maler Venedigs“. Der
Titel aber ist auch ein Spiel mit den Ebenen.
Gerne natürlich zitiert man für die von
Annette Hojer (Assistenz: Cäcilia Henrichs)
erarbeitete Schau mit hochkarätigen inter-
nationalen Leihgaben die bewundernden
Worte von Tiepolos Zeitgenossen. Doch be-
reits zum Auftakt unterläuft Hojer die blo-
ße Huldigung: Star im ersten Raum ist eine
Zeichnung, ein männlicher Halbakt. 1715
entstanden, brilliert Tiepolo hier nicht nur
mit seiner Technik, in der er Rötel und wei-
ße Kreide weit ins Malerische treibt.
Der 1696 in Venedig geborene Künstler
gibt seiner Figur zugleich ein ganz eigenes
Wesen mit, nimmt das Ungezähmte im Ge-
sichtsausdruck in der Gestaltung der lin-
ken, den rechten Knöchel umfassenden
Hand wieder auf. Eine Ansicht wie eine
vielfach in sich verschachtelte Erzählung,
die präzise den eigentlichen Grundton Tie-
polos spiegelt: Der Zeichner und Maler
setzt der barocken Burleske eine feine Zärt-
lichkeit entgegen, die zuletzt auch die Gro-
teske nicht scheut.
Die Rötelzeichnung im prominent be-
stückten Auftaktraum markiert zudem
einen klaren Anspruch: Die Staatsgalerie
zeigt hier nicht nur ihre eigenen Tiepolo-
Gemälde – und schon gar nicht ihre wun-
derbaren Zeichnungen und Radierungen
einfach als Beiwerk. Nein, das Publikum
erlebt ein aufrüttelndes, das Auge fordern-
des Wogen zwischen unverblümter Direkt-
heit, eigenwillig kühner Farbraumkompo-
sition (wie etwa in „Ruhe auf der Flucht
nach Ägypten“), die sich gewagt über die
vordergründig erzählte (biblische) Ge-
schichte erheben,und analytischer Schärfe.
Das Brausen einer neuen Zeit wird in
dieser Kunst unmittelbar spürbar – da hät-
te es das Konzept eines zeitgenössischen
Echos kaum gebraucht.
Aus der Würzburger Residenz stammt Tiepolos um 1752 entstandenes Gemälde „Rinaldo verlässt Armida“.
Leipzig: 310 Filme
beim Dok-Festival
Rechtsextremismus, Umweltzerstörung und
Globalisierung sind drei der Themen, auf die
das diesjährige Dokumentarfilmfestival
Dok-Leipzig einen Fokus richten will. Vom
28. Oktober bis zum 3. November präsentiert
das Filmfest dazu insgesamt 310 Filme aus
63 Ländern, wie die Organisatoren am Don-
nerstag in Leipzig ankündigten. 161 davon
laufen in der offiziellen Auswahl von sechs
Wettbewerben und zwei Sonderprogram-
men. Die Zahl der Premieren ist den Anga-
ben nach erneut gestiegen. So feiern bei
Dok-Leipzig 63 Filme ihre Welt-, 27 ihre
internationale, 12 ihre europäische und 50
ihre deutsche Premiere.Die mit Preisgeldern
von insgesamt 82 000 Euro dotierten Golde-
nen Tauben werden am 2. November verge-
ben. Insgesamt waren demnach rund 3000
Filme eingereicht worden, darunter unge-
wöhnlich viele aus dem Iran. Neu im Pro-
gramm ist ein Symposium mit dem Titel
„Wem gehört die Wahrheit?“, das Möglich-
keit zur Debatte bilden soll. (epd)
Barock mit
doppeltem Boden
Die Staatsgalerie wagt zum 250. Todestag von Giovanni Battista
Tiepolo eine neue Sicht auf den „besten Maler Venedigs“
Info
Zeiten, Preise, Führungen: alles zur Ausstellung
¡ Wo? Zu sehen ist „Tiepolo. Der beste Maler
Venedigs“ im Stirlingbau der Staatsgalerie
Stuttgart (Konrad-Adenauer-Straße 30–32).
¡ Wann? Bis zum 2. Februar 2020 ist das Tie-
polo-Panorama von diesem Freitag an zu
erleben – Di bis So 10 bis 17 Uhr, Do 10 bis 20
Uhr. Für angemeldete Gruppen Di bis So
zudem von 9 Uhr an sowie von 17 bis 19 Uhr.
¡ Wie teuer? 12 Euro (ermäßigt 10 Euro) inklu-
sive Besuch der Sammlungsräume der
Staatsgalerie. Kinder und Jugendliche bis
einschließlich 20 Jahre haben, ermöglicht
durch die L-Bank, freien Eintritt.
Eigenwillig vereinsamt und zugleich unnö-
tig erhaben wirken die Arbeiten des Foto-
und Videokünstlers Christoph Brech im
doch eigentlich trefflichen Tiepolo-Wogen.
Auch akustisch rückt die Schau Tiepolo
zu Leibe – und erneut stellt sich alsbald die
Frage, ob hier nicht eine Verwechslung vor-
liegt. Das real Experimentelle in Tiepolos
Bildwelten durch experimentell Gemeintes
zu erweitern – das muss nicht zu vertiefen-
den Eindrücken führen.
Umso weniger, als man sich nur zu gerne
von der Dynamik des Tiepolo-Reigens ge-
fangen nehmen lässt. Im Anlauf auf die
Arbeiten für die Würzburger Resi-
denz gerät man in zynische Ab-
gründe, staunt man über
Fratzen, die sich der
gepuderten
Wie Ziggy Stardust geboren wurde
Arte zeigt ein aufschlussreiches Porträt des jungen David Bowie und einen Konzertfilm
Von Thomas Klingenmaier
Herren in dunklen Anzügen um einen Kon-
ferenztisch: Eine Originalaufnahme aus den
sechziger Jahren zeigt die Musikredaktion
der altehrwürdigen BBC. Die Wächter des
guten Geschmacks bestellen sich damals in
London junge Popbands ins Haus, um live
deren Tauglichkeit fürs Programm zu über-
prüfen. Eine, von deren Frontmann noch zu
hören sein wird, fällt 1965 krachend durch.
Ebendieser Sänger sei, heißt es im Protokoll,
„ein Amateur und völlig frei von Persönlich-
keit“,er liefere „falsche Töne und kann keine
Melodie halten“. The Lower Third sei eben
„eine ganz gewöhnliche Beat-Gruppe“. Und
der sagt einer der Experten nichts Gutes vo-
raus: „Ich bezweifle, dass da Üben noch viel
helfen wird.“ Geholfen hat dann unter ande-
rem, dass der Sänger David Jones seinen Na-
men änderte und als David Bowie eine
Schlüsselfigur der Popmusik wurde.
Kultur
¡ Was? Zu sehen sind 130 Werke, darunter 25
Gemälde, mehr als 50 Zeichnungen und
Radierfolgen.
¡ Wie? Man kann die gut beschriftete Ausstel-
lung zum audiovisuellen Erlebnis machen –
möglich macht dies ein Audioguide mit
eigens entwickelten Klangbildern. Inhaltli-
che Vertiefung bieten der Katalog (29,90
Euro, Sandstein) und die Führungen – don-
nerstags um 18.30 Uhr, sonntags um 14 Uhr.
Am 17. Oktober um 19 Uhr führt die Kurato-
rin Annette Hojer durch die Schau. (nbf)
¡ www.staatsgalerie.de
Perückenrealität kühn entgegenstellen.
Und kaum beruhigt sich in den biblischen
Auftragsszenen die Lage etwas, tritt in der
Schlusssequenz der Virtuose der Farbe auf.
Und was ist mit dem Hauptmotiv der
Ausstellung, der Szenerie „Der heilige Ja-
kobus der Ältere“? Ein gewaltiges Stück
Malerei ist da aus Budapest nach Stuttgart
gereist. 1750 malt es Tiepolo für die spani-
sche Botschaft in London. Aus dem sanft-
mütigen Jünger Jesu ist hier längst der ver-
klärte Bannerträger spanischen Machtan-
spruchs geworden. Tiepolo war der Auftrag
ganz offensichtlich mehr als
Francis Whately hat das heute sehr ulkige
Dokument für seinen von der BBC mitpro-
duzierten, auf Arte laufenden Film „David
Bowie: Die ersten fünf Jahre“ ausgegraben.
Er präsentiert es aber ohne Häme. Phil Lan-
caster, einst Drummer bei The Lower Third,
verliest das Votum amüsiert vor der Kamera.
Die Schlachten von damals sind geschlagen,
viele Urteile aus jener Zeit sagen heute mehr
über die Kritiker als über die Musiker aus.
Was Whately dann mit vielen Zeitzeugen-
stimmen deutlich macht, ist die Unruhe des
aus spießigsten Verhältnissen stammenden
David Jones, die sich im üblichen Pop noch
nicht ausdrücken kann, auch nicht im Expe-
rimentieren mit anderen Kunstformen. Ein
wenig auffälliger als die Norm zu sein, das
genügt Jones nicht mehr. Die Beatles etwa
wurden anfangs wegen ihres ungewöhnli-
chen Haarschnitts Pilzköpfe genannt, blie-
ben aber doch greifbare Jungs mit etwas At-
titüde. Als Jones jedoch zu Bowie wurde und
Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019
eine Nummer zu einfach gestrickt. Wohl in-
szeniert er Jakobus, auf dessen vermeintli-
chen Spuren auch und gerade heute Millio-
nen pilgern, hoch zu Pferde als stolzen
Heerführer (vor allem gegen die Mauren),
zugleich aber zieht der Maler alle Schleier
von seiner Komposition. Da ist nichts außer
eigentümlich unterkühlter Malerei.
Künstlerisch weitaus brisanter sind zwei
andere Hauptwerke im unbedingt sehens-
werten Tiepolo-Panorama: „Raub der
Europa“ (um 1720) und „Apoll und Daph-
ne“ (um 1740). Überbordend fast geht es in
der „Europa“-Interpretation zu – gerade
so, als sei der Mythos von der Verwandlung
des Zeus in einen Stier und die Entführung
der Königstochter Europa schon um 1720
nurmehr in einem alles Göttliche abstrei-
fenden Realismus darstellbar .
Ganz anders 20 Jahre später „Apoll und
Daphne“ – Tiepolo zeigt Daphne als un-
erreichbare Schönheit, als selbstbewusste
Frau zugleich, die Apoll sanft lächelnd die
ganz kalte Schulter zeigt. Tiepolo sorgt hier
filmreif für höchste Dramatik.
Damit erhält der Ausstellungstitel zu-
letzt noch eine dritte Ebene. Giovanni Ba-
tista Tiepolo ist hier nicht im barocken
Überschwang zu erleben, und „Tieplo. Der
beste Maler Venedigs“ kokettiert auch
nicht mit der Schärfe der neuen Epoche der
Aufklärung. Tiepolo wird hier vielmehr
zum Wandelnden zwischen den Zeiten.
Während ihm die Bewunderung zeitle-
bens schon früh sicher war, macht diese,
sich über das gesamte Lebenswerk erstre-
ckende Ausstellung umgekehrt deutlich,
dass hier einer am Werk ist, der sich ständig
an den eigenen Beobachtungen reibt. So
klar Tiepolo in seiner Kunst in das beauf-
tragte „So ist es!“ einstimmt – im Grunde,
das macht diese Ausstellung deutlich, be-
steht die eigentliche Kunst des Giovanni
Battista Tiepolo darin, die Frage in ein „Ist
dies so?“ umzukehren.
Am 27. März 1770 stirbt Tiepolo in Mad-
rid. Er hinterlässt ein gewaltiges Werk mit
malerischen Spuren an den wichtigsten
Höfen seiner Zeit. Ist er – in seiner Über-
schwänglichkeit ebenso wie in der Fähig-
keit, analytisch und durchaus fast das eige-
ne Schaffen sezierend, mit leichter Hand,
neue Wege zu gehen – immer Venezianer ge-
blieben? Und ist nicht diese Haltung eine
im besten Sinn zutiefst europäische?
Auch diese Frage stellt diese Aus-
stellung – so leise, so selbstver-
ständlich, so nachdrücklich,
wie wir nun die Bildwelten
des Giovanni Battista Tie-
polo erleben können.
Foto: © Bayerische Schlösserverwaltung
sein Programm verfeinerte, wurde Pop zur
alternativen Dimension, in der man sich in
ein Wesen ganz anderer Art verwandeln
konnte. Die Bowie-Figur war nur ein erster
Schritt dazu, die noch androgynere Bühnen-
gestalt Ziggy Stardust dann die Perfektion
dieses Programms.
Wie so ein Konzert ablief, ist im Anschluss
an Whatelys Doku zu sehen: Arte zeigt dann
D. A. Pennebakers Konzertfilm „Ziggy Star-
dust and the Spiders from Mars“ von 1973.
Obwohl die Show nur aus ein wenig Kostüm,
Schminke und Licht besteht, anders als heu-
tige Großspektakel, wirkt der Auftritt noch
immer magisch – als gehe auf der Bühne das
Tor zu einer anderen Welt auf, als könnten
sich, wenn die Kamera zu aufdringlich wer-
den sollte, die Fabelwesen erschreckt zu-
rückziehen. Um diese Zeit waren auch ein
paar BBC-Redakteure schon Bowie-Fans.
¡ An diesem Freitag ab 22.25 Uhr auf Arte
13
Hör-CD-Tipp
Das diebische Huhn
„Alles meins!“, flüstert das Hühnchen,
als es seinen glitzernden, aber leider
geklauten Schatz sichtet. Und die Spre-
cherin Julia Nachtmann packt so viel
ungut geifernde Gier in diese Worte, dass
auch junge Zuhörer ahnen: Das Huhn,
das als Aushilfe im Perlenladen von Pfau
Peacock von zu vielen Gelegenheiten zur
Diebin gemacht wird und am Ende dreist
die königliche Krone stiehlt, wird nicht
ungeschoren davonkommen. Spannend
und lehrreich erzählt Axel Scheffler, ja,
der mit dem Grüffelo, in der Fabel „Die
Perlendiebin“ davon, dass Fehler ein
bisschen weniger schlimm werden, wenn
man seine Schuld eingesteht. So gibt es
für das diebische Huhn sogar ein Happy
End, das es zum Perlhuhn macht. (ak)
Axel Scheffler: Die Per-
lendiebin. Hör-CD;
gelesen von Julia Nacht-
mann. Hörcompany.
35 min. 12,95 Euro. Ab 5
Munch-Schau
in Düsseldorf
Autor Knausgård präsentiert Bilder
seines norwegischen Landsmannes
Im K20 der Kunstsammlung Nordrhein-
Westfalen sind von Samstag an Werke des
norwegischen Malers Edvard Munch
(1863–1944) jenseits der berühmten Bilder
zu entdecken. Munchs Gemälde „Der
Schrei“ sei zwar sehr gut, aber inzwischen
so „ikonisch“, dass die Gefahr bestehe, die
wahre Kunst des Malers zu verdecken,
sagte der norwegische Schriftsteller Karl
Ove Knausgård am Donnerstag zu der von
ihm zusammengestellten Schau.
Die Kunstsammlung zeigt bis zum 1.
März 2020 insgesamt 140 Werke aus allen
Schaffensphasen von Edvard Munch, die
Knausgård aus den Beständen des
Munch-Museums in Oslo zusammenge-
stellt hat. „Man kann in Munchs Werken
Innenwelt und Außenwelt nicht auseinan-
derhalten“, sagte Knausgård.
Die Themen der Bilder haben Munch
zeit seines Künstlerlebens beschäftigt:
Landschaften, Ansichten von Waldstü-
cken, lebensgroße Porträts und kleinere
Szenen des Alltags. Da gibt es ein Feld mit
Kohlköpfen in Blaugrün,dahinter ein dra-
matischer Himmel.
„Ist das ein Bild vom Tod, ist es Melan-
cholie, ist es nichts weiter als die Land-
schaft hinter Munchs Haus? Man weiß es
nicht genau“, betonte der Schriftsteller,
der bewusst unbekanntere Bilder wählte,
um einen neuen Blick auf den Maler zu er-
möglichen. Der solle Betrachtern auch da-
zu verhelfen, sich selbst besser zu verste-
hen: „Schaust du auf Munch, schaust du
auf dich selbst“, betonte der Autor Ove
Knausgård . (epd)
Pop-CDs der Woche
Kim Gordon
Vor fast vierzig Jahren wurde die ebenso
legendäre wie stilprägende New Yorker
Alternativeband Sonic Youth gegründet.
Erst jetzt, acht Jahre nach der Auflösung,
legt deren einstige Bassistin tatsächlich
ihr erstes Soloalbum unter eigenem Na-
men vor.
Elbow
Das Album werde ziemlich trostlos klin-
gen, hat der Band-Frontmann Guy Gar-
vey vorab verlauten lassen. Ob’s stimmt,
lässt sich jetzt auf dem achten Studioal-
bum der britischen Rockband Elbow
nachprüfen.
Richard Dawson
Wer sind die größten Songwriter aller
Zeiten? Schwierige Frage. Wer sind die
besten Songwriter dieser Tage? Noch
schwierigere Frage. Zählt auch der Barde
aus Newcastle mit seinem Hang zum
schwarzen Humor dazu? Möglich – und
zu überprüfen auf Richard Dawsons jetzt
erscheinendem, auch schon wieder sechs-
tem Album „2020“.
Element of Crime
Wo sonst als in ihrer Heimatstadt Berlin
hätten sie ihr neues, nach „Crime Pays“
von 1990 zweites Livealbum einspielen
sollen? Die Band Element of Crime gab
es schon, als das Tempodrom noch ein
richtiges Zelt am Tiergarten war. Aus
dem Bremer Sven Regener ist ein Berli-
ner geworden, aus dem Tuchbahnenzelt
ein Betonzelt – nur in ihrer wunderbaren
Musik scheint die Zeit stillzustehen.
Konstantin Wecker
Dieses Doppelalbum ist ein Mitschnitt
der Abende, an denen der Münchner mit
dem Kammerorchester der Bayerischen
Philharmonie Lieder präsentierte, die er
im Lauf von vier Jahrzehnten kompo-
niert hat. (StN)
14 Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019
Tagestipp
Kabatek und die Migranten
Sara und Malik begegnen sich bei einem
Projekt an einem Stuttgarter Gymna-
sium. Malik, ein gebildeter Junge aus
Gambia, ist als unbegleiteter minderjäh-
riger Flüchtling hier gestrandet – und es
kommt, wie’s kommen muss bei zwei
einander zugetanen Menschen in einer
verwirbelten Theaterkomödie. „Allein
unter Schwaben“ ist das erste Theater-
stück der Bestsellerautorin Elisabeth
Kabatek („Laugenweckle zum Früh-
stück“). Auf sehr humorvolle, kluge, in-
formierte, differenzierte und empathi-
sche Weise greift sie darin die aktuelle
Flüchtlingsdebatte auf und konfrontiert
eine schwäbische Kleinfamilie mit einem
Migrantenschicksal. Sehenswert! Theater
der Altstadt, 19.30 Uhr
Nachgefragt
Kristo Sagor
Der Regisseur bringt mit Studenten
Horváths „Glaube Liebe Hoffnung“ im
Wilhelma Theater auf die Bühne.
„Erst das Fressen,
dann die Ideale“
Von Kristina Ratsch
Herr Sagor, der Titel klingt positiv, aber
Ödön von Horváths Stück geht nicht gut aus.
Wie viel Drama ist zu erwarten?
Horváth ist sehr dramatisch,hat aber auch
immer was Unterhaltsames. Der Unterti-
tel „Ein kleiner Totentanz“ – das ist,denke
ich, metaphorisch gemeint, im Sinne von
„die lebenden Toten“. Es wird eine Welt
dargestellt, in der
Glaube, Liebe und
Hoffnung nicht vor-
handen sind. Erst
kommt das Fressen,
dann die Ideale.
Elisabeth, die in einer
Foto: Lucas Lentes
von Arbeitslosigkeit
geprägten Welt lebt,
will ihre Schulden
loswerden. Wieso
Regisseur Kristo scheitert sie kläglich?
Sagor zeigt eine Weil sie in eine Welt
Welt, in der jeder mit kapitalistischer
buckelt und tritt. Grundordnung, in
der jeder buckelt
oder tritt,von Anfang
an mit schlechten Voraussetzungen star-
tet. Ihre Strategie geht nicht auf, sie wird
von Grausamkeit sowie von Gesetz und
Ordnung durch die Mühle gedreht. Die Fi-
gur der Marie ist zum Beispiel skrupellos,
sie knutscht für ein Schinkenbrot. Vor so
etwas schreckt Elisabeth zurück und
rutscht deshalb immer weiter ab.
Was hält das Stück von 1932 aktuell?
Der Siegeszug des Kapitalismus ist ja
noch immer ungebrochen. Zur Entste-
hungszeit dieses Stücks gab es den Black
Friday, heute sind es Spekulationen um
Saatgut und Nahrungsmittel, damit wir
mehr Fleisch konsumieren können.
¡ Premiere an diesem Freitag, 19.30 Uhr;
weitere Vorstellungen am 18., 19., 26.
Oktober, 14., 15., 29., 30. November, 12.,
13. Dezember, jeweils 19.30 Uhr. Kar-
tentelefon: 07 11 / 95 48 84 95
Kurz berichtet
40 Jahre NDR-Talkshow
Barbara Schöneberger und Hubertus
Meyer-Burckhard Foto: dpa/Lübke
Ob die Sängerin Eartha Kitt, die auf dem
Schoß des Entertainers Rudi Carrell sang
und ihm in die Nase biss, oder die
Schriftstellerin Karin Struck, die wut-
entbrannt das Studio verließ und neben
ihrem Mikro auch noch ein Weinglas ins
Publikum warf: Die NDR-Talkshow ist
reich an skandalträchtigen Auftritten,
aber auch berührenden Momenten. Seit
40 Jahren ist die Gesprächsrunde eine
Institution im Fernsehen und neuerdings
auch im Ersten zu sehen. Seit 2008 mo-
derieren Barbara Schöneberger und Hu-
bertus Meyer-Burckhardt alle 14 Tage
die Runde. Seit August talken auch Bet-
tina Tietjen und Jörg Pilawa einmal im
Monat aus Hannover. (dpa)
Sichtbare Künstlerinnen
Mit einer Sonderausstellung widmet sich
die Alte Nationalgalerie in Berlin dem
schwierigen Weg von Frauen zu künstle-
rischer Anerkennung. „Kampf um Sicht-
barkeit“ zeigt von Freitag an bis zum
8. März 60 malerische und bildhaueri-
sche Werke von 43 Künstlerinnen aus 140
Schaffensjahren, die alle vor 1919 ent-
standen sind. (dpa)
Der letzte Dichterfürst: Peter Handke bei der Lektüre in seiner Wohnung in Chaville bei Paris
Längst ist Peter Handke ein moderner
Klassiker. Jetzt hat dies auch das
Nobel-Komitee in Stockholm gemerkt.
Das Votum für ihn folgt rein literari-
schen Gesichtspunkten. Gut so.
Von Stefan Kister
Es soll ja Menschen geben, die Bob Dylan für
eine Erfindung von Peter Handke halten,
weil er durch dessen Werke spukt.Einem sei-
ner vielleicht ergreifendsten Romane, sei-
nem Mutter-Buch „Wunschloses Unglück“,
ist als Motto eine Textzeile des amerikani-
schen Songwriters vorangestellt: „It’s al-
right, Ma (I’m only bleeding)“. Gleichwohl
gehörte Handke in der ihm eigenen un-
erschrockenen Weise zu den entschiedenen
Kritikern, als Dylan 2016 der Literaturno-
belpreis zugesprochen wurde. Die Auszeich-
nung habe ihre Autorität verloren,schimpfte
Handke: „Wie sollen diese Hampelmänner
in Stockholm denn da etwas beurteilen?“
Nun haben die von größeren Skandalen
als ihrer Liebe zu der Musik ihrer Jugend
gründlich durchgeschüttelten Hampelmän-
ner in Stockholm versucht, ihre Autorität
zurückzugewinnen. Peter Handke ist
seit vielen Jahren einer jener Kan-
didaten, die einem als erste in
den Sinn gekommen wären.
Bisher hat das als zuverläs-
siges Ausschlusskriterium
gereicht.Offenbar hat sich
in dieser Hinsicht in der
Schwedischen Akademie
etwas getan.
Spät, aber nicht zu spät
wird dem 1942 in Griffen
geborenen Österreicher die
Ehrung für ein Lebenswerk
zuteil, das literarische Kompro-
misslosigkeit und Radikalität je-
derzeit mit dem wie auch immer umstrit-
tenen großen öffentlichen Auftritt zu verbin-
den wusste. Handke ist kein Gewährsmann
für politische Korrektheit, und die vom Me-
too-Skandal gebeutelte Jury kann sich in
seinem Namen wohl kaum von vergangenen
Vergehen reinwaschen. Aber wenn es darum
geht, alle literaturfremden Erwägungen
auszuschalten, könnte man sich niemand
denken, der auf ähnlich unbeirrte Weise dem
Hölderlin-Wort Folge geleistet hätte, dichte-
risch auf dieser Erde zu wohnen.
Ein großer Teil des öffentlichen literari-
schen Lebens lebt davon, das Unverfügbare
der literarischen Produktivität auf dem Feld
der leibhaftigen Erscheinung ihres Erzeu-
gers auszuwalzen.Als könnte die Suggestion
einer bestimmten Frisur, eines Bärtchens, ir-
gendeiner Ansicht oder Absicht sprechender
sein als das, was die Texte selbst zu sagen ha-
ben. Es gibt jedoch Autoren, die sich dieser
Zweiteilung von vornherein entziehen, weil
ihr Werk identisch ist mit dem Akt seiner
Hervorbringung: einer einzigen Lebensäu-
ßerung, die unterschiedliche Gestalten an-
nimmt und sich immer weiterschreibt und
an der alles den gleichen Anteil hat, das Gro-
ße wie das Kleine.
Diese Einheit verkörpert Peter Handke in
heiterer, zuletzt immer altersweiserer Kon-
sequenz. Jedes seiner Bücher ist ein Buch des
Lebens, an dem er mit jedem neuen Theater-
stück, jeder neuen Erzählung, jedem neuen
Versuch weiterschreibt.
Handkes literarische Doppelgänger sind
in Randzonen unterwegs: Sei es die Borderli-
ne zwischen Psychose und Wirklichkeit in
seiner frühen Erzählung „Die Angst des Tor-
manns vor dem Elfmeter“, sei es die Reise
durch die amerikanische Provinz im „Kur-
zen Brief zum langen Abschied“ auf der Su-
che nach einer verlorenen Frau oder die
Fahrt von Kärnten nach Slowenien in der
„Wiederholung“ auf der Suche nach dem
verlorenen Bruder – immer geht es darum,
den Mythos des Jetzt zu finden oder „die
Stunde der wahren Empfindung“, die Sinne
zu schärfen für die Stille hinter dem Welt-
lärm. Nichts freilich hat diesen Rumor so
entfesselt, wie Handkes umstrittene Reise
ans Grab des serbischen Brandstifters Slo-
Kultur
Die Stunde
der wahren
Entscheidung
Die Schwedische Akademie verleiht dem österreichischen Autor
Peter Handke einen der beiden Literaturnobelpreise
bodan Miloševic, eine Reise, von der er sich
mittlerweile distanziert hat.
Immer noch funktioniert bei der Paarung
Handke und Jugoslawien der Pawlow’sche
Empörungsreflex, weil er gewagt hat, der of-
fiziellen Lesart der Dinge, die in den neunzi-
ger Jahren zu den Balkankriegen geführt ha-
ben, seine eigene Erfahrung entgegenzuset-
zen und die Gebietsaufteilung der öffent-
lichen Meinung in Frage zu stellen.
Die letzten Preisverleihungen
gerieten zu verbissen geführ-
ten Glaubenskriegen. Es ist
dazu mittlerweile alles ge-
sagt. Aber wie immer in
Angelegenheiten von
Glaubensfragen empfiehlt
es sich, auf die Schrift zu
rekurrieren. Das sind in
diesem Fall die sieben Bü-
cher, die Handke der ge-
schundenen Region gewidmet
hat, und nicht die medialen Kol-
Grenzüberschreitungen als Lebensform
Auch der jüngste Roman der Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk ist eine große Reise
Von Katrin Hillgruber
„Durch Wüste und Wildnis“ heißt ein Aben-
teuerroman von Henryk Sienkiewicz, der
1905 als erster Pole den Literaturnobelpreis
erhielt. Der unerschrockene Gang trifft auch
auf das Werk Olga Tokarczuks zu, der nun
rückwirkend der Literaturnobelpreis für
das Jahr 2018 zugesprochen wurde. Spätes-
tens seit sie im vergangenen Jahr für „Un-
rast“ den Man Booker Prize sowie den
Schweizer Jan-Michalski-Literaturpreis er-
hielt, zählte Olga Tokarczuk zum Kreis der
Stockholmer Favoritinnen. Damit ging die
höchste literarische Auszeichnung zum
sechsten Mal nach Polen – zuletzt 1996 an die
Lyrikerin Wisława Szymborska.
Die 1962 in Sulechów (Züllichau) gebore-
ne Olga Tokarczuk lotet in ihrem bereits jetzt
konventionelle Maßstäbe sprengenden Werk
die Grenzen zwischen Religion und Moder-
ne, Mystizismus und Aufklärung aus. Das
beweist trefflich ihr jüngster Roman „Die
Jakobsbücher“, der soeben in deutscher
Übersetzung im Zürcher Kampa-Verlag er-
schienen ist. Nach dem Vorbild des Talmud
ist die Lebensgeschichte des ketzerischen
Messias Jakób Joseph Frank (1726–1791)
von hinten nach vorne erzählt, beginnt also
auf Seite 1152. Das Eingangskapitel „Das
Buch des Nebels“ setzt im Jahr 1752 im heu-
te westukrainischen Rohatyn ein,das seiner-
zeit zum multinationalen Polnisch-Litaui-
schen Großreich gehörte. Zehn Jahre hat Ol-
ga Tokarczuk für ihre Gesamtdarstellung
des 18. Jahrhunderts anhand einer exempla-
rischen Biografie recherchiert.
Die Autorin betrachtet ihr Opus magnum
als „Eine große Reise über sieben Grenzen,
durch fünf Sprachen und drei große Religio-
nen, die kleinen nicht mitgerechnet“, wie es
eingangs heißt. Dass sie „Die Jakobsbücher“
ihren „Landsleuten zur Besinnung“ anemp-
Fotos: Verleih, Juergen Bauer, Picture Alliance/dpa/Heritage Auctions
portagen, die über sie erzählt werden. Wäh-
rend deren Seiten sich im Licht der Zeit trü-
ber und trüber verfärben, treten Konturen in
den literarischen Reiseberichten klarer und
klarer zu Tage.
Jedem neuen Buch von Peter Handke
blickt man mit erwartungsvoll gemischten
Gefühlen entgegen: der Furcht vor Verstie-
genheit, aber auch der Hoffnung, über die
polierten Absehbarkeiten literarischer Dut-
zendware erhoben zu werden und auf etwas
zu stoßen, das auch im eigenen Leben Epo-
che machen würde. Zuletzt hat sich Peter
Handke noch einmal in seinem Roman „Die
Obstdiebin“ aus seiner Wahlheimat in der
Pariser „Niemandsbucht“ auf große Fahrt
begeben. Ein letztes Epos, das von einer Rei-
se vom Rand ins Innere handelt, auf immer
verwinkelteren Wegen,die dem Leser einiges
an Ausdauer, Zähigkeit und im schlimmsten
Fall sogar Gefolgschaft abverlangen. Doch
wer ins Ziel kommt, blickt mit anderen Au-
gen auf die Welt.
fiehlt, ist durchaus als Seitenhieb zu verste-
hen. Denn obwohl die heute 57-Jährige seit
ihrem Debüt mit der Gedichtsammlung
„Städte in Spiegeln“ und mit ihrem ersten
Roman „Die Reise der
Buchmenschen“
von 1993 in ihrer
Heimat große
Bekanntheit ge-
nießt, wurde sie
für die „Jakobsbü-
cher“ heftig ange-
feindet. Eine der-
art bilderstür-
merische
Info
Preisträgerin zu Gast
in Stuttgart
¡ Lesung Eine Literaturhauschefin im Glück:
„Für mich ist Olga Tokarczuk eine der wich-
tigsten Stimmen der aktuellen polnischen
Literatur, eine glänzende Erzählerin“,
strahlt Stefanie Stegmann am Donnerstag
durchs Telefon. Seit Monaten schon ist die
Lesung der polnischen Autorin in Stuttgart
geplant – und zwar am Dienstag, dem
15. Oktober, um 19.30 Uhr. Der Kampa-
Verlag hat den Termin aktuell bestätigt.
Und weil die Kartennachfrage seit Mitt-
woch, 13.04 Uhr, sprunghaft angestiegen
ist – „das Telefon klingelt gerade pausen-
los“ –, hat das Literaturhaus die Lesung in
den Beethovensaal verlegt. (StN)
Hintergrund
Zwei Preise, viele
Reaktionen
¡ Nachtrag Korruption, Vergewaltigung,
Geheimnisverrat – ein langes Sündenregis-
ter wurde seit Herbst 2017 nach und nach
über die Mitglieder der Jury bekannt, die
den Nobelpreis für Literatur vergab. Immer
mehr von ihnen mussten oder wollten das
Gremium verlassen, so dass es schließlich
beschlussunfähig wurde und Preis 2018
ausfiel. Inzwischen ist die Jury neu konsti-
tuiert – und hat beschlossen, den Preis
nachträglich zu vergeben. Er geht an Olga
Tokarczuk. Peter Handke bekommt da-
gegen sozusagen den regulären Nobel-
preis für Literatur des Jahrgangs 2019.
¡ Überraschung Die frohe Kunde erreichte
Handke telefonisch. Anders Olsson von der
Akademie berichtete, Peter Handke sei
„sehr, sehr gerührt“ gewesen. „Erst hat er
kaum ein Wort herausbekommen. Dann
hat er auf Deutsch gefragt: Ist das wahr?“
¡ Echo I Österreichs Bundespräsident Ale-
xander Van der Bellen twitterte seinen
Glückwunsch: „Wir haben Peter Handke
viel zu verdanken. Ich hoffe, er weiß das.“
Handkes Dichterkollegin Elfriede Jelinek,
die den Nobelpreis 2004 erhalten hat,
schrieb: „Großartig! Er wäre auf jeden Fall
schon vor mir dran gewesen.“
¡ Echo II Kulturstaatsministerin Monika
Grütters würdigte Peter Handke als „einen
der wichtigsten zeitgenössischen deutsch-
sprachigen Autoren“ und „großen Sprach-
tüftler“, der „gerade in den kleinen Dingen
oft die große Welt findet“. (StN/dpa)
Lebensbeschreibung eines Ketzers steht
dem klerikalen Klima in Polen diametral
entgegen; trotzdem oder gerade deshalb ent-
wickelte sich die reich illustrierte histori-
sche Saga zum Bestseller.
Die Stockholmer Jury lobt Olga Tokarc-
zuks „erzählerische Imagination, die mit en-
zyklopädischer Leidenschaft die Grenz-
überschreitung als Lebensform verkörpert“.
Dieser Hang zur Grenzüberschreitung hat
die relativ junge Preisträgerin nicht nur in
längst vergangene Jahrhunderte geführt,
sondern auch an die geografische Peripherie,
etwa in ihrem moralischen Wald-Thriller
„Der Gesang der Fledermäuse“. Wie ihr 20
Jahre älterer Co-Preisträger Peter Handke
sucht Olga Tokarczuk mit ihren oft verschro-
benen Romanfiguren Trost und Erbauung in
der Natur, fern von den Menschen.
Nach dem Studium der Psychologie in
Warschau, bei der ihr die Lehren des Analy-
tikers Carl Gustav Jungs besonders wichtig
wurden, arbeitete Tokarczuk zunächst als
Therapeutin in einer Einrichtung für verhal-
tensauffällige Jugendliche im schlesischen
Wałbrzych. Seit gut zwanzig Jahren lebt sie
in dem niederschlesischen Dorf Krajanów
bei Nowa Ruda (Neurode) und in Breslau.
Zeitweise betrieb sie einen eigenen Klein-
verlag namens Ruta.
Das von Stefanie Peter herausgegebene
originelle „Alphabet der polnischen Wun-
der“ (Suhrkamp) erwähnt Olga Tokarczuk
sowohl als Protagonistin der „Landbewe-
gung polnischer Literaten“ als auch unter
dem nicht ganz ernst gemeinten Stichwort
„Deutschtümelei“. Denn ihr Roman „E.E.“
spielt vor hundert Jahren im deutschen Bres-
lau, wo die Hauptfigur Erna Eltzner als Me-
dium Furore macht. „E.E.“ wurde noch nicht
ins Deutsche übersetzt, so wie Olga Tokarc-
zuks Werk gerade für hiesige Leser noch vie-
le lohnende Überraschungen verheißt.
 Stuttgart und die Region Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019 15

Tablets und WLAN Tariferhöhung

im VVS nicht
statt vor April 2020
Aufsichtsrat soll am 3. Dezember

Kreidetafeln
entscheiden
Von Konstantin Schwarz

STUTTGART Die Fahrpreise im Verkehrs-

Stuttgarts Schulen stehen 30 Millionen Euro aus Digitalpakt zu,
doch die Antragstellung erfordert zusätzliches Personal
Lediglich 30 von 178 Schulgebäuden in
Stuttgart sind bisher voll vernetzt und
digitalisiert. Dabei würden Bund und
Land für den weiteren Ausbau Geld
bereitstellen. Doch es fehlt an Personal.
Von Inge Jacobs
STUTTGART. Der Leiter des städtischen
Schulverwaltungsamts, Andreas Hein, hat
ein ehrgeiziges Ziel: „Wir wollen unsere
Schulen endlich so aufstellen, wie es auch im
Bildungsplan vorgesehen ist – das ist bis
jetzt an so gut wie keiner Schule der Fall.“
Die Rede ist von der digitalen Ausstattung.
Nur eine einzige Schule in Stuttgart habe
eine flächendeckende Ausstattung mit
WLAN und Endgeräten: die IT-Schule.
Der Bildungsplan von 2016 sieht vor, dass
auch allgemeinbildende Schulen den Um-
gang mit digitalen Medien in mehreren Fä-
chern vermitteln. Voll vernetzt und digitali-
siert sind bisher aber nur 30 von 178 Schul-
liegenschaften in der Landeshauptstadt.
Schub in den Ausbau bringen könnte der Di-
gitalpakt von Bund und Ländern: 30 der 585
Millionen Euro, die für Investitionen an ba-
den-württembergischen Schulen bereitge-
stellt werden, sind für Stuttgart reserviert –
aber nur bis Ende April 2022.
Die Antragstellung ist an zwei Bedingun-
gen gekoppelt. Erstens: Der Schulträger, al-
so die Stadt Stuttgart, muss ein Konzept
über die Sicherstellung von Betrieb, War-
tung und IT-Unterstützung vorlegen. Zwei-
tens: „Wir müssen für jede Schule einen Me-
dienentwicklungsplan konzipieren“, sagt
Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer
(FDP). Also ein pädagogisches Konzept für
den Einsatz der digitalen Medien. „Das löst
bei der Stadt einen Stellenbedarf aus“, so
Hein. „Wie der umgesetzt werden kann,
hängt vom Willen des Gemeinderats ab.“ Zu-
mal auch die Infrastruktur gestemmt wer-
und Tarifverbund Stuttgart (VVS) bleiben
noch bis mindestens zum 1. April 2020
gültig. Die sonst turnusmäßige Erhöhung
zum 1. Januar wird verschoben. Der Ver-
bund hatte in diesem Jahr erstmals auf
Hintergrund eine Preiserhöhung verzichtet und zum 1.
April eine große Tarifreform mit einer
deutlichen Reduzierung der Zonenzahl
So digital sind die Schulen umgesetzt. Durch die Zusammenlegung
der zwei Zonen in Stuttgart und zweier
¡ Internet „Alle Schulen haben einen Inter- weiterer in der Region können viele Fahr-
netanschluss, allerdings in sehr unter- gäste Bus und Bahn im VVS deutlich güns-
schiedlichem Ausmaß“, sagt Bürgermeis- tiger nutzen.
terin Isabel Fezer. Sie haben ein unter- Durch die Tarifreform kommt es vo-
schiedliches Tempo. Und alle Schulen raussichtlich zu einem rechnerischen Ein-
verfügen mindestens über einen Media- nahmeausfall von rund 42 Millionen Euro
Koffer mit Laptop und Beamer oder über pro Jahr, der von den Landkreisen, der
PC-Räume in unterschiedlicher Qualität. Stadt Stuttgart und – mit abschmelzenden
¡ Glasfasernetz 128 von 178 Schulliegen- Beiträgen – dem Land ausgeglichen wird.
schaften sind ans städtische Glasfasernetz Für dieses Jahr stehen von den Partnern
angebunden. Für 16 weitere Liegenschaf- für die neun Monate 31,6 Millionen Euro
ten habe man Aufträge erteilt, so das zur Verfügung. „Im Augenblick können
Schulverwaltungsamt. Konkret bedeutet wir nicht davon ausgehen, dass Geld aus
das: Derzeit haben 106 der 160 Schulen in diesem Topf an die Geber zurückfließt“,
Stuttgart an mindestens einem Schul- sagt der VVS-Geschäftsführer Horst
standort einen Glasfaseranschluss. Voll Stammler. Über alle Ticketarten hinweg
vernetzt und digitalisiert sind 30 von 178 gab es bis zum Sommer einen Fahrgastzu-
Schulliegenschaften. Flächendeckend wachs von 3,5 Prozent. Der sogenannte
WLAN und Endgeräte hat nur die IT-Schule Ausbildungsverkehr sei aber durch gerin-
in Stuttgart-Möhringen. (ja) gere Schüler- und Studentenzahlen rück-
läufig, genauso die Seniorentickets. Die
Zonenreform erreichte diese beiden Grup-
pen nicht. Betrachte man die von der Re-
wechselt. „Seither läuft die Software wun- form betroffenen Tickets, liege die Steige-
derbar.“ Schließlich habe die Schule als rung bei 5,1 Prozent.
Mint-EC-Schule Exzellenzstatus. Den in- Über den Tarif 2020 sei nicht entschie-
ternen Medienentwicklungsplan habe das den. „Es ist alles offen, wir sind noch in der
Schulleitungsteam mit einem Kollegen, der Datenerhebung“, sagt Stammler. Der
auch als Systemadministrator fungiere, zu- VVS-Aufsichtsrat werde voraussichtlich
sammen entwickelt. Inzwischen werde die am 3. Dezember über den Tarif 2020 bera-
digitale Technik zwar auch in Erdkunde, ten und entscheiden. Beschlüsse sollen
Sprachen und Wirtschaft eingesetzt. „Aber dann zum 1. April 2020 umgesetzt werden.
der Bildungsplan konnte bisher nur sehr be- Die Aufgabenträger für den verbund-
dingt erfüllt werden“, räumt Wollnitz ein. übergreifenden Baden-Württemberg-Ta-
Mangels Infrastruktur. rif (Land, Verband Region Stuttgart und
Die ist nun im Anmarsch. Dieser Tage sei- die Verkehrsunternehmen) haben dagegen
en auch 24 Laptops geliefert worden, und er bereits jetzt beschlossen, dass die Preise
warte noch auf 32 iPads,so Wollnitz.WLAN- im BW-Tarif 2020 gleichbleiben. „Wir ge-
Router gebe es bereits in jedem Zimmer. ben Geld, um die Fahrpreise trotz Kosten-
„Wir sind eine der voll vernetzten Schulen.“ steigerungen bei den Bahnunternehmen
Eine der 30 so ausgestatteten Schulliegen- stabil zu halten“, sagt Landesverkehrsmi-

Foto: Lg/Achim Zweygarth

den müsse. Denn Digitalisierung setzt eine
ausreichende Stromversorgung der Schulen
voraus. Doch diese wird in vielen Fällen erst
im Zuge einer umfassenden Sanierung er-
reicht. Und da hinkt Stuttgart seit Jahren
hinterher – vor allem aufgrund fehlender
Personalstellen für die Planung.
Foto: Lg/Ferdinando Iannone
schaften – von insgesamt 178 Schulgebäu-
den. Allerdings, so Wollnitz, hänge es eben
vom Menschen ab, der den Unterricht halte,
wie gut die neue Technik in den Unterricht
Eingang finde. „Nicht jedem Kollegen ist
Power Point und Tabellenkalkulation ver-
traut.“ Der Generationenwechsel im Kolle-
gium habe die Affinität dazu
allerdings befördert, sagt der
nister Winfried Hermann (Grüne).
Der BW-Tarif war im Dezember 2018
eingeführt worden. Mit ihm wurden die
Tarifstruktur vereinfacht und die Fahr-
preise für Bahnfahrten und Fahrten in Re-
giobussen über Verbundgrenzen hinweg
deutlich günstiger. Die Preise sanken laut
Von einer Medienausstattung wie an der IT-Schule können andere Stuttgarter Schulen nur träumen. der BW-Tarif GmbH um im Schnitt 25
Prozent und sind gedeckelt: Keine Fahrt

„Es ist erst mal ein Schulleiter. „Es gibt keine Vor- im Land soll teurer als 29,80 Euro sein.
Stoßgeschäft – wie wir das schrift: du musst jetzt mit dem Kommentar
Rechner arbeiten – er muss
lösen, ist noch nicht klar.“
Isabel Fezer
sinnvoll eingesetzt werden.“ In
der Regel hätten sich die Kolle-
gen das Know-how selbst bei- Blamage Infrastruktur auch eine Ertüchtigung der
Elektrik. Die genügt an vielen Schulstand-
66-jährige Frau
Bildungsbürgermeisterin gebracht.
Auch an der Bertha-von- Ohne ausreichend Personal könnte
orten nicht mehr modernen Anforderun-
gen. Es ist höchste Zeit, dass Stadtverwal-
stirbt bei Brand
Doch beim Digitalpakt geht es nun zudem Suttner-Gemeinschaftsschule in Freiberg ist
um die Antragstellung. „Es ist definitiv eine man um eine fächerintegrative Medienbil-
Frage der Planungsprozesse“, sagt Hein – dung bemüht, muss dabei aber noch impro-
der Digitalpakt in die Hose gehen tung und Gemeinderat hier endlich nach-
steuern. Es spricht Bände, dass die Stadt es
seit Jahren nicht schafft, ihre für die
in Wohnung
„und es ist vor allem eine Massesache, bei visieren. „Ich habe keine Kreidetafeln mehr Von Inge Jacobs Schulsanierungen bewilligten Millionen Von Wolf-Dieter Obst
160 Schulen“. Das sei für Stuttgart im Lan- und in jedem Zimmer Beamer“, sagt Schul- auszugeben.
desvergleich eine besondere Herausforde- leiter Mike Emeling. Und einen Koffer mit Der Digitalpakt ist eine feine Sache. 30 STUTTGART. Bei einem Wohnungsbrand in
rung. Fezer erklärt auf Anfrage: „Wir brau- iPads. Das heißt: insgesamt zehn Geräte. Die Millionen Euro könnte die Stadt Stuttgart Auch der Digitalpakt könnte zur He- Sillenbuch ist eine 66 Jahre alte Frau ums
chen Menschen, die diese Medienentwick- können aber nur am Standort Eschbach ein- aus dem Bund-Länder-Pakt abgreifen, um rausforderung werden. Denn die Förder- Leben gekommen. Warum die Frau das
lungspläne mit den Schulen entwickeln. Es gesetzt werden, wo neun Klassen der Stufen als Schulträgerin ihre Schulen medien- gelder gibt es nur, wenn für jede Schule Feuer in ihrem Wohnzimmer zu spät be-
ist erst mal ein Stoßgeschäft – wie wir das lö- acht, neun, zehn untergebracht sind, denn technisch und -pädagogisch auf Vorder- nicht nur die digitale Infrastruktur klar- merkte,ist – wie die Ursache – noch unklar.
sen, ist noch nicht klar.“ Vielleicht lasse sich nur dort gebe es WLAN. mann zu bringen. Dass dies dringend not- geht, sondern überdies ein Mediennut- Von Nachbarn alarmierte Feuerwehrleute
diese Aufgabe ja auch outsourcen, meint die Emeling räumt aber ein: „Hier hinkt auch wendig ist, steht außer Frage. Fast keine zungsplan erstellt wird. Hierbei sind die fanden die Bewohnerin leblos neben einer
Bürgermeisterin. Wie viele zusätzliche Stel- die Unterrichtsmethodik hinterher – weil Stuttgarter Schule kann von ihrer Infra- Schulen auf Unterstützung angewiesen. Couch liegen. Eine Notärztin konnte nur
len erforderlich sind, sagt sie nicht. die Pädagogen da noch etwas Nachholbe- struktur her den Bildungsplan aus dem Doch wer kann diese leisten? Auch das noch den Tod feststellen.
Am Königin-Olga-Stift im Stuttgarter darf haben.“ In den Klassenzimmern der Jahr 2016 erfüllen. Das ist mehr als sollte Bildungsbürgermeisterin Isabel Das Drama spielte sich am späten Mitt-
Westen hat man nicht gewartet, bis die Stadt jüngeren Schüler beschränke sich das blamabel. Fezer rasch klären. Denn es wäre den wochabend in einem Mehrfamilienhaus
mit der technischen Grundausstattung um Equipment ohnehin auf Whiteboards, Bea- Schulen sicher sehr schwer zu vermitteln, an der Eduard-Steinle-Straße in Sillen-
die Ecke kam. „Bei uns steht in jedem Klas- mer, Dokumentenkameras. Es werde aber Aber es ist kein Zufall. Sondern es hängt dass Stuttgart auf die millionenstarke buch ab. Um 23.18 Uhr meldeten mehrere
senzimmer und in den Fachräumen ein gerade geprüft, ob WLAN möglich sei. Das auch damit zusammen, dass die Stadt es Digitalisierungsspritze verzichtet und Anrufer über Notruf 112 bei der Einsatz-
Rechner, ein Bildschirm, ein Beamer und hänge vor allem von der Stromversorgung versäumt hat, ihre Ämter so auszustatten, viele Schüler auf digitale Endgeräte, weil zentrale der Feuerwehr Rauch aus einer
eine Dokumentenkamera“, berichtet Schul- ab. Auch der klassische Computerraum wer- dass diese den umfangreichen Sanierungs- es in der Verwaltung an der Manpower Wohnung im ersten Obergeschoss. Als die
leiter René Wollnitz. Das habe man alles in de noch für andere Fächer genutzt, etwa Ge- fahrplan an den Schulen personell bewäl- fehlt. Das Zauberwort heißt Personal. Einsatzkräfte eintrafen, drang der Qualm
den vergangenen zwei Jahren Stück für schichte. Im Kollegium gebe es eine große tigen konnten und können. Dazu gehört als aus einer Balkontür. Einsatzleiter Rolf
Stück aus dem Schulbudget angeschafft und Aufgeschlossenheit und überhaupt keine wichtige Voraussetzung für eine digitale inge.jacobs@stzn.de Strobel schickte die Wehrmänner von zwei
dabei auch den Software-Dienstleister ge- Hemmschwelle in puncto Digitalisierung. Seiten in die betroffene Wohnung – über
den Balkon und über das Treppenhaus.
„Der erste Trupp fand eine Person am Bo-
den liegend und brachte sie sofort heraus“,

Unwillige Eltern und fehlende Lehrer

Kultusministerin Eisenmann stellt sich beim „Elternabend“ im Cannstatter Kursaal auch unbequemen Fragen
Von Inge Jacobs
STUTTGART. Wie erreicht man bildungsferne
Eltern? Was kann man gegen massiven
Unterrichtsausfall tun? Und weshalb dürfen
Lehrer nicht per Whatsapp kommunizieren?
Mit solchen Fragen wurde Kultusministerin
Susanne Eisenmann (CDU) beim öffentli-
chen „Elternabend“ im Cannstatter Kursaal
Realschulbereich.“ Grund seien die Pensio-
nierungswelle sowie eine Lücke beim Leh-
rernachwuchs, da Realschullehrer inzwi-
schen zwei Semester länger studieren. „Ja“,
sagt sie, „das hätte man wissen können –
aber wir haben den Bedarf nicht berechnet.“
Da hat sie die ersten Lacher. Mit
einem „Die Berechnungsfehler
waren 2012/13“ bringt sie die La-
fiehlt der Kollegin, mit den Eltern doch über
den Schulplaner zu kommunizieren, ein
Heft, das die Kinder daheim vorzeigen. Da-
rauf die Lehrerin: „Wir haben Eltern, die das
nicht lesen können.“
Auch eine zahlreiche oder engagierte Teil-
„Wir werden einen
Foto: Lg/Julian Rettig
Martin Schick, Elternvertreter aus dem
Stuttgarter Dillmann-Gymnasium, sieht
das anders: „Eltern sollen Vorbild sein.“
Auch für Kinder, die sich ebenfalls engagie-
ren sollten. „Bei uns“, sagt er, „war der El-
ternabend immer voll.“ Christian Jeisel,
ebenfalls gymnasialer Elternvertreter, aus
Wendlingen, berichtet, dort sei man gemein-
sam mit dem Ordnungsamt gegen Elternta-
so Strobel.
Doch es war bereits zu spät. Die 66-Jäh-
rige war offenbar an einer Rauchvergif-
tung gestorben. Ob es einen Rauchmelder
gibt, der sie hätte warnen können, oder ob
sie sich bereits vorher in einem hilflosen
Zustand befand – all das ist vorerst nicht
bekannt. „Von einem Rauchmelder ist bis-
her nirgends die Rede“, sagt Polizeispre-
cher Stephan Widmann.
Der Brand selbst war rasch unter Kont-
rolle. Bereits um 23.55 Uhr konnte „Feuer
aus“ gemeldet werden. Die Einsatzkräfte
entrauchten das Gebäude mit einem
Überdrucklüfter. Danach durften die Be-
wohner in ihre Wohnungen zurück. Der

konfrontiert. Viele Mütter und Väter, aber
auch etliche Lehrer nutzten die Gelegenheit
zur direkten Nachfrage.
Oder auch, um Frust abzulassen. Ein El-
ternvertreter aus einer neunten Realschul-
klasse berichtet von 19 Stunden Unter-
richtsausfall gleich zu Schulbeginn und
manchen Lehrern, die erst im Oktober ihren
Dienst begonnen hätten. „Es können keine
Arbeiten geschrieben werden, und später
häuft sich alles“, kritisiert er. Eisenmann wi-
derspricht nicht: „Ich hab Hunderte von of-
fenen Stellen in diesem Schuljahr, auch im
chenden zum Schweigen.
Eine Lehrerin berichtet: „Wir
haben Eltern, die ausschließlich
per Whatsapp zu erreichen sind,
aber das dürfen wir ja nicht – wa-
rum eigentlich nicht?“ Die Minis-
terin klärt auf: Whatsapp sei
unter Datenschutzgesichtspunkten nicht si-
cher. Sie kündigt an: „Wir werden bis Ende
nächsten Jahres einen Messengerdienst für
Lehrer anbieten, datenschutzgesichert.“
Nicole Schluchter, Real- und Werkreal-
schullehrerin aus Bad Friedrichshall, emp-
Messengerdienst
für Lehrer anbieten.“
Susanne Eisenmann
Kultusministerin
nahme am Elternabend bleibt an manchen
Schulen ein frommer Wunsch. Ulla Seitz von
der Elternstiftung Baden-Württemberg und
ehemalige Rektorin, tröstet: „Ich glaub
nicht, dass man alle Eltern erreichen kann.
Nichtteilnahme ist auch ein Elternrecht.“
xis vorgegangen, indem man jeden Fahrer
angesprochen habe. Womöglich ein Vorbild
für Stuttgart?
Auch Christoph Sonntag sitzt auf dem
Podium – als Kabarettist, aber auch als Vater
von vier Kindern. Er erheitert das Publikum
unter anderem, indem er sich über Waldorf-
schulen lustig macht und erklärt, man müsse
nicht alles glauben, was in der Zeitung stehe.
Auf Elternabenden pflege er sich immer
wegzuducken, habe dann aber doch einen
Brötchenbackauftrag kassiert. Und per
Backshop erledigt.
Schaden in der verrußten Wohnung be-
trägt mehrere Tausend Euro.
Das Feuer ist der erste tödliche Woh-
nungsbrand in Stuttgart seit mehr als vier
Jahren. „Vier Tote im Jahr 2014 waren die
letzten Fälle, bei denen wir ausrücken
mussten“, sagt Feuerwehrsprecher Chris-
topher Haigis. Hinzu kommt ein Brand im
Februar 2015, bei dem ein 72-Jähriger im
Burgholzhof bei einem Schwelbrand im
Bett ums Leben kam. Das Feuer erlosch
von selbst, sein Tod wurde erst nach Tagen
bemerkt.
16 Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019
Erster Grüner als
Chefaufseher der
Wirtschaftsförderer
Der verhinderte Regionalpräsident
Reichel soll heute gewählt werden
Von Thomas Durchdenwald
STUTTGART. Der Grünen-Regionalrat
André Reichel soll an diesem Freitag zum
neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der
Wirtschaftsförderung Region Stuttgart
(WRS) gewählt werden. Das erfuhr unsere
Zeitung aus Kreisen des Aufsichtsrats.
Reichel würde Nachfolger von Wolfgang
Häfele, der für die CDU in der Regional-
versammlung saß und zur Regionalwahl
Ende Mai nicht mehr antrat.Der 60-Jähri-
ge, früher Wirtschaftsförderer der Stadt
Stuttgart, war bis Anfang September Vor-
standschef der Dussmann-Gruppe, gab
die Führungsposition aber „auf eigenen
Wunsch und aus per-
sönlichen Gründen“
Foto: dpa/Christoph Schmidt
auf, wie es in einer
Mitteilung des
Dienstleistungs-
unternehmens heißt.
Reichel, der auch
Fraktionschef der
Grünen in der Regio-
nalversammlung ist,
war Mitte September
Reichel bei der Wahl des Re-
gionalpräsidenten
dem Amtsinhaber und CDU-Regionalrat
Thomas Bopp unterlegen. Während Rei-
chel von den Grünen, die bei der Regional-
wahl knapp vor der CDU die stärkste
Kraft geworden waren und daraus den
Führungsanspruch abgeleitet hatten,
schon früh von seiner Partei nominiert
worden war, hatte Bopp erst wenige Tage
vor der Wahl seinen Hut in den Ring ge-
worfen. Er bekam dann eine Mehrheit von
51:34 Stimmen aus CDU, Freie Wähler,
SPD, FDP und AfD. Während die Bopp-
Unterstützer von einer normalen Mehr-
heitsentscheidung sprachen, bewerteten
die Grünen dies als parlamentarisches
Foul, da bisher immer die stärkste politi-
sche Kraft den Regionalpräsidenten ge-
stellt hatte. Offenbar einigten sich die
Fraktionen nun darauf, dass die Grünen
erstmals die herausgehobene Position des
WRS-Aufsichtsratschefs besetzen kön-
nen. Der Wirtschaftswissenschaftler Rei-
chel, der an der International School of
Management in Stuttgart lehrt,wollte sich
auf Anfrage nicht äußern.
Weitere Festnahmen
nach Attacke
STUTTGART (StN). Die Polizei hat mehrere
Personen festgenommen, die im Verdacht
stehen, am Samstagmorgen, 28. Septem-
ber, im Stuttgarter Norden an einer Atta-
cke auf zwei Männer bei der Haltestelle
Pragsattel beteiligt gewesen zu sein. Drei
Tatverdächtige hatte die Polizei am Tattag
festgenommen – in den vergangenen Ta-
gen kamen drei weitere 19,23 und 24 Jahre
alte Männer und eine 20-Jährige in Haft.
Die Frau wurde aber aufgrund der Ermitt-
lungsergebnisse wieder freigelassen.
Jaguar-Prozess:
Anwohner beklagt
Raserei
Von George Stavrakis
STUTTGART. Es sei nur eine Frage der Zeit
gewesen, bis etwas Schlimmes passieren
würde,sagt der Mann vor der 4. Strafkam-
mer des Landgerichts. Dort wird der
Mordprozess gegen den 20-jährigen Mann
geführt, der im März dieses Jahres an der
Rosensteinstraße zwei Menschen mit
einem gemieteten Jaguar bei einem Unfall
getötet haben soll.
Der Zeuge wohnt im Nordbahnhofvier-
tel und beklagt sich darüber, dass dort re-
gelmäßig gerast werde. Am Unfalltag ha-
be er zwischen 20.20 Uhr und 23.30 Uhr
gehört, wie ein Auto mit lautem Motoren-
geräusch dreimal zwischen Nordbahnhof-
straße und Milchhof stark beschleunigt
habe.Sein Anruf bei der Polizei sei weitge-
hend erfolglos geblieben. Ob es sich bei
dem lauten Auto um den Jaguar des Ange-
klagten gehandelt hat, kann der Mann in-
des nicht sagen. Später sei er zum Unfall-
ort gegangen. Dort habe er gehört, wie der
Beifahrer des Jaguar gesagt habe, der Fah-
rer müsse jetzt damit leben, dass er zwei
Menschen ermordet habt. In seiner poli-
zeilichen Aussage hatte er noch von „getö-
tet“ gesprochen. „Vielleicht hat er ja getö-
tet und ermordet gesagt“, sagt der Zeuge.
Ein Polizeioberkommissar skizziert vor
Gericht, wie akribisch die Ermittler vor-
gegangen sind. Man habe erhoben, dass im
Großraum Stuttgart insgesamt 22 Jaguar
F-Type zugelassen seien. Jeden Halter ha-
be man gefragt,ob er am Tag des Unfalls in
Stuttgart unterwegs gewesen sei, um ab-
zuklären, ob der Angeklagte bis zum Un-
fall mit seinem Mietwagen aufgefallen sei.
Schließlich befragte die Polizei den Si-
cherheitsmann des Ufa-Kinos. Er hat die
zwei Opfer als Letzter lebend gesehen, als
er das Kinogebäude abgeschlossen hat.
Der Mann ist als Zeuge geladen. Der Pro-
zess wird am 14. Oktober fortgesetzt.
Stuttgart und die Region
Zeichen gesetzt gegen rechten Terror
Nach dem rechtsextremistischen Anschlag
eines 27-Jährigen in Halle haben sich am Don-
nerstagabend in Esslingen und in Stuttgart
mehrere Hundert Menschen versammelt, um
der Toten zu gedenken und ein Zeichen gegen
rechte Gewalt und Antisemitismus zu setzen.
Auf Initiative des evangelischen Dekans Bernd
Weißenborn sind rund 300 Menschen vor der
Sorgen nach dem „Schandtag von Halle“
Im vergangenen Jahr haben auch in Baden-Württemberg die antisemitischen Straftaten deutlich zugenommen
Nach dem Anschlag in Halle ist in
Stuttgart die Solidarität mit den
jüdischen Mitbürgern groß. Die
Vorstandssprecherin der Gemeinde
sieht auch im Land Sicherheitslücken.
Von Mathias Bury
STUTTGART. Es ist der Tag der Sühne und der
Versöhnung, der Abschluss von zehn Tagen
der Reue und Umkehr nach dem Neujahrs-
fest Rosch ha-Schana. Auch die Synagoge im
Stuttgarter Hospitalviertel war an Jom Kip-
pur, dem höchsten jüdischen Feiertag, voll.
Um 9.30 Uhr hatte der Gottesdienst begon-
nen, an dem mehr als 300 Gläubige teilnah-
men. In diesen Tag der Ruhe und Einkehr
platzte am Mittwoch die Nachricht von dem
Anschlag auf die Synagoge in Halle.
„Wir waren alle sehr bestürzt“, beschreibt
Rabbiner Yehuda Pushkin die Gefühlslage.
„Die Gemeindemitglieder sind sehr be-
sorgt.“ Pushkin und die Vorstandssprecherin
der Israelitischen Religionsgemeinschaft
Württemberg (IRGW), Barbara Traub, sind
angesichts der schrecklichen Ereignisse
Joe Bauer in der Stadt
9. Oktober
Von Joe Bauer
lokales@stzn.de
Es ist Viertel vor sieben, als ich vor der
Stuttgarter Synagoge in der Hospitalstraße
ankomme. Es ist der Abend nach dem
antisemitischen Terroranschlag mit zwei
Toten in Halle. Linke, antifaschistische
Kräfte haben zuvor über soziale Medien und
per E-Mail zu einer spontanen Solidaritäts-
bekundung mit jüdischen Bürgerinnen und
Bürgern aufgerufen. Das Treffen ist für
19.33 Uhr geplant, weil um diese Uhrzeit der
höchste jüdische Feiertag, Jom Kippur, zu
Ende geht.
Ein Mann mit Baskenmütze steht allein
mit einer brennenden, von einem Glas-
behälter beschützten Kerze vor dem
jüdischen Gotteshaus. Wir grüßen uns und
plaudern, wie Passanten plaudern, die sich
zufällig begegnen. Der Mann ist evange-
lischer Pfarrer und Lehrer am Robert-
Bosch-Gymnasium in Gerlingen. Er heißt
Eberhard Kleinmann, pflegt seit Langem
den Dialog mit Juden und hat in Israel die
hebräische Sprache gelernt. Für den kom-
menden Tag erwartet er 15 Austauschschü-
ler aus Israel, 16 und 17 Jahre jung, und jetzt
ist er nicht mehr sicher, ob alle Eltern ihre
Kinder nach Deutschland fahren lassen. Es
gab Zeiten, sagt er, da hätten die Deutschen
Angst gehabt, ihre Kinder nach Israel reisen
zu lassen. Schon vor Jahren habe sich die
Lage verändert. Ja, denke ich, wir sind wie-
der so weit. Und reden noch immer zu wenig
darüber. Und tun nichts.
Nach und nach kommen Menschen vor
die Synagoge, die vor Kurzem umgebaut
ältesten Synagoge Württembergs in Esslingen
für eine Solidaritätsaktion zusammengekom-
men, darunter muslimische Vertreter und
Landtagsabgeordnete. Weißenborn und die
Stuttgarter Regionalbischöfin Gabriele Arnold
äußerten ihre Betroffenheit: „Jede Form des
Antisemitismus ist Gotteslästerung.“ An die jü-
dische Gemeinde gewandt betonten sie: „Wir
dankbar für die Solidarität, die am Mitt-
woch nach dem Abendgebet etwa zwei Dut-
zend Menschen vor der Synagoge zeigten.
Darunter waren auch der Landessozialmi-
nister Manfred Lucha (Grüne) und der Anti-
semitismus-Beauftragte in Baden-Würt-
temberg, Michael Blume. „Das gibt einem
ein warmes Gefühl,wenn es einen auch nicht
beruhigt“, sagt Rabbiner Pushkin.
Er glaubt trotz des Anschlags
nicht, „dass die Besucher in den
Gottesdiensten weniger werden“.
Von Angst der Menschen will der
Rabbiner nicht sprechen. „Aber
man ist wachsamer“. Ratschläge,
etwa ob man die Kippa noch offen
tragen solle, wollen Traub und
Pushkin nicht erteilen. Dies hän-
ge von der persönlichen Gefühls-
lage ab. Barbara Traub sieht bei der Sicher-
heit jüdischer Einrichtungen Nachholbe-
darf. „Das Niveau ist im Land sehr unter-
schiedlich, da wäre einiges zu verbessern“,
sagt die Vorstandssprecherin. Dies betreffe
die Ausstattung, aber auch die Anwesenheit
von Sicherheitskräften. Je nach Lageein-
schätzung sei die Polizeipräsenz kontinuier-
lich oder auch nur sporadisch.Nach dem An-
Stuttgarter Synagoge am Abend nach dem antisemitischen Anschlag von Halle
und verschönert wurde. Einige Dutzend
stehen in respektvollem Abstand vor dem
Haus, auch zwei Polizisten mit Maschinen-
pistolen. Sie haben sich, sagt mir einer, heute
stärker bewaffnet als für eine übliche
Wache. Ich unterhalte mich mit dem Pfarrer.
Er sagt, er betrachte sich als zutiefst bürger-
lich. Wir sind uns einig, dass die Gefahr des
neuen Faschismus noch immer grob unter-
schätzt wird. Dass viele Politiker und
Bürger sich leichtfertig auf die Stimm-
anteile der AfD konzentrieren, ohne zu
ahnen, wie selbst kleine, gut organisierte
Einheiten aus dem braunen Sumpf rund um
den parlamentarischen Arm der sogenann-
ten Neuen Rechten Stimmungen in der
Gesellschaft beeinflussen können. Wie
trügerisch und gefährlich ist es, im Fall
Halle von einem „Einzeltäter“ zu sprechen,
wo man doch weiß, dass dieser Nazi mit
seinem widerlichen Denken und seinen
Gewaltfantasien alles andere als allein ist.
Der grüne Sozialminister Lucha lässt sich
vor der Synagoge blicken; zuletzt ist er in
stehen an ihrer Seite.“ Der Rabbiner Jehuda
Puschkin bedankte sich für das Zeichen der So-
lidarität. „Wir sind bestürzt, aber wir haben kei-
ne Angst. Wir haben unseren Platz in dieser Ge-
sellschaft und werden unser Judentum nicht
verstecken“, sagte er. In Stuttgart (rechtes Bild)
kamen rund 200 Bürger zu einer Kundgebung
gegen rechten Terror beim Rotebühlplatz auf
schlag in Halle habe die Polizei aber „sehr
schnell reagiert“, lobt Traub.
Man stelle seit einigen Jahren eine Stim-
mungsveränderung gegenüber jüdischen
Menschen und Einrichtungen fest, erklärt
Traub. Vor allem in den sozialen Medien ha-
be sich „das Klima verschärft“. Auch in der
Politik gebe es „Tabubrüche“. Die im Land
registrierten antisemitischen Straftaten ha-
Foto: Lg/Julian Rettig
„Beim Thema Sicherheit
wäre noch einiges
zu verbessern.“
Barbara Traub
Vorstandssprecherin IRGW
ben von 2017 auf 2018 von 99 auf 136 zuge-
nommen, plus 37 Prozent.
Ali Ipek, der Koordinator des Rats der Re-
ligionen in Stuttgart, sprach von einer „fei-
gen Tat“, wieder habe sich „die Fratze des
Antisemitismus“ gezeigt. Der Anschlag in
Halle stehe in einer Reihe von Angriffen
gegen jüdische Menschen. Den Weg hätten
auch „geistige Brandstifter“ geebnet, kriti-
Foto: jb
der Stadt vor allem als finanzieller Förderer
humorfreier Komik aufgefallen, sodass ich
ihn als politischen Denker nicht besonders
ernst nehmen muss. Der Landesbeauftragte
für Antisemitismus, Michael Blume, gesellt
sich hinzu, bedankt sich bei den Anwesen-
den für ihre Geste. Auch der Vorsitzende der
Türkischen Gemeinde, Gökay Sofuoglu,
zeigt Solidarität; er weiß, dass sich Nationa-
lismus und Rassismus nicht nur gegen Juden
richten. Aktivisten des Bündnisses Stuttgart
gegen Rechts sind da, sie brechen bald auf,
um noch am Abend für den kommenden Tag
eine Kundgebung unter dem Motto „Rech-
ten Terror stoppen!“ zu organisieren. Nicht
alle schauen tatenlos zu.
Die terroristischen Morde von Halle
geschahen am 9. Oktober, genau einen
Monat, bevor hierzulande wie immer der
Pogromnacht vom 9. November 1938 ge-
dacht wird. Und noch immer ist vielen nicht
bewusst, dass es längst nicht mehr nur um
Rituale zur Erinnerung an die Opfer des
Nazi-Terrors geht, vielmehr um den bitter
der oberen Königstraße. Aufgerufen hatte das
Bündnis „Stuttgart gegen Rechts“. Jens Hei-
drich, Sprecher des Bündnisses, nannte das At-
tentat „unglaublich antisemitisch motiviert“.
Es sei eine neue Qualität rechten Terrors er-
reicht. Das Attentat sei auf den gesellschaftli-
chen Rechtstrend in Deutschland zurückzufüh-
ren. (jan/fni) Fotos: SDMG/Kohls, Lg/Rettig
sierte Ipek, der Referent für interreligiöse
Zusammenarbeit des Moscheeverbands Di-
tib in Württemberg ist.„Wird eine Religions-
gemeinschaft angegriffen, werden alle ange-
griffen.“ Dem Rat gehören 20 Religionsge-
meinschaften an. Dieser stehe „in Solidari-
tät an der Seite unserer jüdischen Geschwis-
ter“.Auch der Ditib-Landesverband äußerte
sich „zutiefst bestürzt über den Anschlag
auf die Synagoge“. Der evangelische Lan-
desbischof Frank Otfried July sprach vom
„Schandtag von Halle“. Er betonte: „Antise-
mitismus ist Gotteslästerung.“ Der in Fell-
bach lebende Vorsitzende der Türkischen
Gemeinde Deutschlands, Gökay Sofuoglu,
erklärte: „Dass Gewalt und Hass in Worten
und Taten gegenüber Menschen jüdischen
Glaubens nach wie vor einen Boden in
Deutschland haben, ist unerträglich.“
Die Israelitische Religionsgemeinschaft
Württemberg hat insgesamt rund 2800 Mit-
glieder. In Stuttgart sind es etwa 1750 Perso-
nen,mit denen,die im Umland hierher orien-
tiert sind,circa 2000; dazu kommen etwa 280
Mitglieder in Esslingen, rund 300 in Ulm, die
weiteren verteilen sich auf die Bereiche in
und um Heilbronn, Aalen, Reutlingen, Wein-
garten und Schwäbisch Hall.
notwendigen Kampf gegen die faschis-
tischen Auswüchse der Gegenwart.
Diese Dinge gehen mir durch den Kopf, da
gerade wie jedes Jahr die Gedenkfeier vor
der zerstörten, nie mehr aufgebauten Syna-
goge in der Cannstatter König-Karl-Straße
vorbereitet wird. Bis heute ist dieser Ort mit
seinem ausweichend formulierten Text auf
dem Mahnstein und seinen missglückten,
unverständlichen Symbolen in einem un-
tragbaren Zustand.
Auch die jüdische Synagoge im Hospital-
viertel wurde in der Pogromnacht unter dem
Gejohle Schaulustiger niedergebrannt. 1952
hat man sie wiederaufgebaut. Mit ihrer
jüdischen Geschichte hat sich diese Stadt
nicht unbedingt vorbildlich befasst. Bis
2016 dauerte es, ehe man Joseph Süß Oppen-
heimer, dem berühmten Opfer eines
antisemitischen Justizskandals im 18. Jahr-
hundert, wenigstens eine kleine Gedenk-
tafel am Ort seiner Hinrichtungsstätte
widmete: am Galgenbuckel bei den Wasch-
küchen unter den Eisenbahnerhochhäusern
am Nordbahnhof, wo man seine Leiche
sechs Wochen in einem Käfig zur Schau
stellte. Ein nach ihm seit 1998 benannter
Platz unterhalb der oberen Königstraße an
einer Tiefgarageneinfahrt ist an betonierter
Hässlichkeit kaum zu überbieten. Die Nazis
haben Oppenheimer einst für Veit Harlans
berüchtigten Propagandafilm „Jud Süß“
missbraucht.
Gehen wir vom Galgenbuckel weiter nach
Norden, erreichen wir die Gedenkstätte
Zeichen der Erinnerung, eröffnet erst 2006:
Von hier aus wurden auf den Schienen der
Reichsbahn 2600 Juden in Vernichtungs-
lager deportiert. Nur 74 Jahre nach dem
Zusammenbruch der Nazi-Diktatur trauern
Menschen vor Synagogen in Deutschland,
weil Juden von Faschisten angegriffen wer-
den. Vergangenheit, hat William Faulkner
gesagt, ist in Wirklichkeit nie vergangen.
Das müssen wir endlich begreifen.

65 Jahre auf dem Volksfest
Stuttgarter Schaustellerfamilie Steger kommt seit vielen Generationen auf den Cannstatter Wasen
Konrad Adenauer war Bundeskanzler,
und Theodor Heuss war Bundespräsi-
dent, als die Stuttgarterin Edeltraud
Steger erstmals Mandeln auf dem
Volksfest verkaufte.
Von Frank Rothfuß
STUTTGART. Edeltraud Steger (85) neigt
nicht zum Überschwang. 65 Jahre ist sie
schon mit ihrem Süßwarenstand auf dem
Cannstatter Wasen. Das hat sie nun auch
schwarz auf weiß auf einer Urkunde der
Stadt Stuttgart. Wenn man sie darauf an-
spricht, sagt sie nur: „Ich verdien’ halt so
mein Geld. Was ist daran besonders?“ Wirk-
lich nichts? Als Fritz Walter, Sepp Herberger
und Co. Fußballweltmeister wurden, Theo-
dor Heuss seine zweite Amtszeit als Bundes-
präsident begann, Bill Haley „Rock Around
the Clock“ sang, und in Miami der erste Bur-
ger King öffnete, verkaufte beim Volksfest
die 20 Jahre alte Edeltraud Steger erstmals
gebrannte Mandeln. 1954 war das.
Eine lange Zeit. Da gibt es richtig viel zu
erzählen, oder? „Was soll ich jetzt darüber
schwätza, ich schaff halt!“ Wenn man was
wissen wolle, soll man doch den Michael fra-
gen. Michael Steger, der Sohn, natürlich
auch Schausteller, wie fünf Generationen
seiner Vorfahren vor ihm. Er betreibt das
Kinderkarussell Fantasia, auf dem sich Poli-
zeiauto, Motorrad, Feuerwehr und Dinosau-
rier drehen. Ein Klassiker.
„Was soll ich jetzt
darüber schwätza,
ich schaff halt!“
Edeltraud Steger
Schausteller
Noch viel älter ist ein Karussell, das im-
mer noch im Familienbesitz ist, ein Pferde-
karussell von 1860. Damit waren schon die
Vorfahren unterwegs. Natürlich trat Mi-
chael Steger in ihre Fußstapfen. „Das hat
man im Blut“, sagt er und lacht. Allerdings
hat der Vater darauf Wert gelegt, dass er vor-
her „was Ordentliches“ macht. „Bei uns hat
jeder einen Beruf gelernt“, sagt Steger. Er ist
Fahrzeugbauer. Sein Karussell und die Zug-
fahrzeuge kann er selbst reparieren. Der Va-
ter hat Koch gelernt am Tegernsee, auch die
Mutter ist in der Gastronomie ausgebildet.
Essen und trinken müssen die Leute im-
mer, und so gehörten neben einem Karussell
stets auch ein Imbiss und ein Süßwarenstand
zum Portfolio.Die Großeltern hatten sich so-
gar ein zweites stationäres Standbein ge-
sucht. Im Althoff-Bau in Bad Berg sollten sie
für die Brauerei Wulle die Gastronomie
übernehmen. Sie bauten aus, investierten
viel Geld. Einen Tag vor der Eröffnung traf
eine Fliegerbombe den Bau. „Meine Groß-
eltern haben noch 20 Jahre lang sogenannte
Kriegsschulden an die Brauerei bezahlt“, er-
innert sich Steger. Immerhin, das Silberbe-
steck, das Oma und Opa zur Hochzeit von
Mehr Ruhe für
Schaustellerkinder
Schulmobil ergänzt das Platzangebot der Wasenschule
Von Edgar Rehberger
STUTTGART. Schausteller sind nahezu das
ganze Jahr unterwegs. Für die Kinder ist der
regelmäßige Schulbesuch eine besondere
Herausforderung. Auf dem Frühlings- und
Volksfest werden die Schaustellerkinder seit
2016 in der Wasenschule unterrichtet – so
auch bei diesem Volksfest.
Seit 23. September, auch während der
Auf- und Abbauzeit, drücken sie in einem
von der Feuerwehr zur Verfügung gestellten
Raum am Kopfende des Festplatzes sozusa-
gen die Schulbank. Pädagogische Hilfe leis-
ten 28 Bildungspaten; die bringen während
des Volksfestes insgesamt 34 Kindern der
Klassenstufen 1 bis 9 Bildung nahe.
Jetzt gibt es weitere Unterstützung: Das
Bildungswerk Deutscher Schausteller hat
ein Schulmobil finanziert und stellt es den
Schaustellerkindern in Baden-Württem-
berg für ein Jahr zur Verfügung. Es bietet
sechs Plätze. Auf dem Wasen steht es an der
Wasenschule und wird genutzt, um Klassen-
Stuttgart und die Region
Die moderne Methode des Mandelzubereitens
Drei Generationen Stegers: Selina, Michael und Edeltraud (von links)
Wulle bekamen, das hat die Familie noch.
Nicht nur der Althoff-Bau, auch der Imbiss,
der am Killesberg stand, wurde getroffen.
„Da war nur noch ein Stück übrig“, sagt
Steger. Bei der Firma Mack in Waldkirch lie-
ßen sie ihn reparieren. Dann ging es wieder
auf Reisen. Auch auf den Wasen, schließlich
lag der für die Stegers vor der Haustür,
wohnten sie doch im Stuttgarter Osten. 1986
ist dann Michael Steger mit einem Modell
arbeiten zu schreiben,ergänzende Nachhilfe
zu erteilen, bei den Hausaufgaben zu helfen
oder ungestört individuelle Betreuung zu
leisten. „Für Erstklässler ist es ideal, weil die
doch viele Fragen haben“, beschreibt Tina
Gronen,die Bildungsbeauftragte des Schau-
stellerverbandes Südwest.
Der ungezügelte Wissensdurst der Jüngs-
ten schafft freilich etwas Unruhe. Im Raum
der Feuerwehr, in dem mehrere Klassenstu-
fen gleichzeitig unterrichtet werden, würde
das eher stören. So ist das Schulmobil also
eine ideale Ergänzung zur Wasenschule. Auf
anderen, kleineren Festplätzen im Land ist
es ein fester Anlaufpunkt, in dem die Be-
reichslehrer Kinder von beruflich Reisenden
neben den Stützpunktschulen ergänzend
unterrichten können. Dies findet sonst in
den Wohnwagen der Schausteller statt.
„Dort ist die Ablenkung allerdings sehr
groß“, sagt Gronen.
Das beschriftete Schulmobil ist Pilotpro-
jekt für Baden-Württemberg. In anderen
Bundesländern sind schon einige im Einsatz.
Mandelbrennen im Holzofen
Fotos: Lichtgut/Julian Rettig
ins Jahrmarktgeschäft eingestiegen, bei dem
sich Kinder auf Silberpfeil und Bussen amü-
sierten. Mittlerweile hat er ein Neues, aber
der Branche Kinderkarussell ist er treu ge-
blieben. Damit ist er „rund um die Kirchtür-
me Baden-Württembergs“ unterwegs, auch
wenn viele Festplätze mittlerweile wegge-
fallen seien,gerade in Stuttgart.„Früher wa-
ren wir in Zuffenhausen, Botnang, Unter-
türkheim, Stammheim, die Jahrmärkte und
Bildungspaten und Schüler am neuen Schulmobil
„Baden-Württemberg ist etwas hinten-
dran“, so Gronen. Kultusministerin Susanne
Eisenmann sieht das Schulmobil als Ergän-
zung zu den Stützpunktschulen, die von den
Schaustellerkindern vor Ort besucht wer-
den. Sie setzt auf die Erweiterung des er-
probten und evaluierten Konzepts Fit unter-
wegs und auf das Online-Schultagebuch. Es
spreche aber nichts gegen die bedarfsorien-
tierte Verwendung des Wagens in Verant-
wortung des Schaustellerverbandes.
Das Schulmobil soll nach der Wasenzeit
auf den Herbstplätzen, etwa in Karlsruhe
Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019
Wasenhocker
Prima Klima
Volksfest for Future: Hans-Peter Grandl
betreibt schon seit elf Jahren sein
Festzelt nachhaltig
Auf den ersten Blick sind sie ziemlich unter-
schiedlich. Die eine Schwedin, zierlich und
16 Jahre alt, der andere Schwabe, kräftig
und 61 Jahre alt. Und doch haben Greta
Thunberg und Hans-Peter Grandl mehr ge-
meinsam, als man denkt. Beide kümmern
sich um den Zustand der Welt und wollen
für ein besseres Klima sorgen. Schon vor elf
Jahren setzte sich Grandl zum Ziel, sein
Festzelt beim Frühlingsfest und beim Volks-
fest nachhaltig zu betreiben. Nun ist Nach-
haltigkeit ja eine Worthülse, die jeder im
Munde führt. Doch Grandl ließ Worten Ta-
ten folgen. Gemeinsam mit Claus-Peter Hut-
ter, Präsident der in Ludwigsburg ansässi-
gen Stiftung Nature-Life International, hat
er ein Konzept erarbeitet. „Der Stromver-
brauch ist leider nicht vermeidbar, aber wir
versuchen, den Schadstoffausstoß zu mini-
mieren und auf unsere Art zu kompensie-
ren“, sagt Grandl. Gemeinsam mit der in
Ludwigsburg ansässigen Stiftung Nature-
Life International hat er das Konzept er-
arbeitet. Dieses sieht vor, dass die Lebens-
mittel, die per Lastwagen angeliefert und in
seinem Festzelt angeboten werden, aus der
Region stammen. So kommen Brot und Bre-
zeln aus Waiblingen, das Fleisch liefert die
Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwä-
bisch Hall. Das Bier hat ohnehin den kür-
zesten Weg, kommt es doch von Hofbräu aus
Heslach. Zum anderen haben Grandl und
Hutter genau ausgerechnet, wie viel Koh-
lendioxid anfällt. Der Stromverbrauch von
35 000 Kilowatt beim Volksfest entspricht
60 Tonnen Kohlendioxid. Dazu kommen
35 000 Kilometer, die Mitarbeiter und Lie-
feranten fahren. Dies entspricht 4375 Ton-
nen Kohlendioxid. Um dies zu kompensie-
ren, finanziert der Festwirt pro Jahr die
Aufforstung einer fünf Hektar großen Re-
genwaldfläche in Vietnam, Sri Lanka und
auf den Philippinen. Insgesamt wurde seit
der Gründung des Projektes 85 Hektar auf-
geforstet. So wuchsen 42 500 neue Bäume.
Der Wasenhocker findet, sollte Greta Thun-
berg mal den Weg nach Stuttgart finden,
muss sie bei Grandl vorbeischauen. Gerne
auch freitags beim Volksfest for Future.
Kirben gibt es alle nicht mehr“, sagt er. In
Feuerbach und Degerloch bauen sie noch auf
und in in einem guten Dutzend anderer Ge-
meinden. Auch wenn das Geschäft schwieri-
ger geworden sei,will er an der Tradition sei-
ner Familie festhalten. Tochter Selina und
Sohn Felix helfen auch schon mit, ob sie aber
ganz einsteigen, „sehen wir mal“, sagt der
Vater. Und Edeltraud Steger? „So lange ich
g’sund bin, schaff ich!“
Foto: Edgar Rehberger
und Freiburg, zum Einsatz kommen. Ziel sei,
das Fahrzeug mit Bereichslehrkräften wäh-
rend aller größeren Volksfeste, Kirmessen
und Weihnachtsmärkte in Baden-Württem-
berg vor Ort zu stationieren – vom Aufbau,
über die Laufzeit bis zur Abreise der Schau-
steller. „So wird in unmittelbarer Nähe zum
Wohnquartier ein effektives Angebot vorge-
halten, das die Kinder und Jugendlichen im
Anschluss an den Besuch der Schulen vor
Ort, der Stützpunktschulen, individuell
unterstützen und fördern kann“, betont die
Bildungsbeauftragte Tina Gronen.
17
Stadtspitze spricht
mit Verdi über
Ballungsraumgeld
SPD will Zulage nicht mehr nur
für die Erzieherinnen
Von Konstantin Schwarz
STUTTGART. Die Forderungen der Sozial-
demokraten im Gemeinderat nach einer
Ballungsraumzulage, die anhaltenden
Probleme der Stadt bei der Personalge-
winnung und ein Angebot der Gewerk-
schaft Verdi führen in der kommenden
Woche zu einem Spitzengespräch. An dem
Treffen sollen Verdi-Vertreter und OB
Fritz Kuhn (Grüne) sowie die Bürgermeis-
ter für Verwaltung und Finanzen, Fabian
Mayer und Thomas Fuhrmann (beide
CDU), teilnehmen.
Die SPD im Rat fordert eine tarifliche
Ballungsraumzulage von bis zu 200 Euro
für untere und mittlere Entgeltgruppen,
konkret bis zu den Gruppen E 12/E 13
(E 13 reicht von 3996 bis 5842 Euro brut-
to). Die Genossen denken dabei an eine
Stufenlösung, also ein Absinken der Zula-
ge bei höherer Tarifstufe. Profitieren
könnten von der Zulage bis zu 9000 der
17 700 Tarifbeschäftigten in der Stadtver-
waltung. 3000 Erzieherinnen und Erzie-
her erhalten allerdings bereits seit einigen
Jahren eine Zulage von 100 Euro im Mo-
nat. Sie sollte abgeschmolzen werden,
wurde aber wegen des anhaltenden Perso-
nalmangels in diesem Bereich mehrfach
verlängert.
Die Verwaltung solle zu den Beratungen
für den Doppelhaushalt 2020/2021 ver-
schiedene Varianten, zum Beispiel auch
eine Zulage nur bis zur Entgeltgruppe
E 10, berechnen und die Kosten für den
Haushalt nennen, sagt SPD-Fraktions-
chef Martin Körner. Der Gemeinderat er-
warte dazu am 6. November einen Bericht.
Am 18. November beginnt die ganztägige
erste Lesung des Doppelhaushalts.
Das Spitzengespräch mit Verdi sei „ein
erster Schritt in die richtige Richtung“, so
Körner. Die Stadt München hat mit Verdi
ein Zusatzentgelt vereinbart (134 Euro),
dort werde über eine Aufstockung gespro-
chen.Die SPD erwartet,dass mit der Zula-
ge leichter Personal gefunden werden
kann, weil sie zum Beispiel ein Mittel zur
Abfederung der stark gestiegenen Wohn-
kosten in der Landeshauptstadt sei.
Die Verwaltungsspitze teilt diese Ein-
schätzung nur bedingt. Sie fürchtet eine
verschärfte Konkurrenz mit den Umland-
kommunen.Zahlten diese auch mehr,kön-
ne man kaum zusätzliches Personal für
Stuttgart gewinnen.
Stuttgarter gewinnt
100 000 Euro
STUTTGART (czi). Beim Lotto am Mittwoch
hat ein Spieler aus Stuttgart einen Voll-
treffer erzielt. Der Schein, der anonym in
einer Lotto-Annahmestelle abgegeben
worden war, trug die sechsstellige Ge-
winnzahl 300296. Wie Lotto Baden-Würt-
temberg mitteilt, ist dieser Schein 100 000
Euro wert. Der Glückspilz spielte den
Klassiker Lotto 6 aus 49 für drei Wochen.
Außerdem nahm er für einen zusätzlichen
Einsatz von je 1,25 Euro an der Zusatzzie-
hung Super 6 teil. Um den Gewinn abzu-
rufen, muss die gültige Spielquittung in
einer Annahmestelle oder in der Stuttgar-
ter Lotto-Zentrale, Nordbahnhofstraße
201, vorgelegt werden. Nach Angaben der
Pressestelle war dies der 24. Super-6-
Hauptgewinn des Jahres im Land.
Pferd stößt mit
Auto zusammen
WINNENDEN (fro). Ein Pferd hat am Mitt-
wochabend bei Winnenden seine Reiterin
abgeworfen, ist dann davongerannt und
hat einen Unfall verursacht, der für das
Tier tödlich endete. Nach Angaben der
Polizei war das Tier über die Kreisstraße
zwischen Baach und Bürg galoppiert und
dort von einem Auto gestreift worden.
Eine andere Autofahrerin, die in Richtung
Baach unterwegs war, konnte nicht mehr
ausweichen und stieß mit dem Pferd zu-
sammen. Das Tier wurde dabei so schwer
verletzt, dass es noch an der Unfallstelle
starb. Die 68-jährige Autofahrerin blieb
ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge
unverletzt, wurde allerdings vorsorglich
in ein Krankenhaus gebracht. An den
Autos entstand Sachschaden in Höhe von
insgesamt etwa 10 000 Euro.
18 Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019 Stuttgart und die Region

100 Jahre Kampf gegen Goldener Oktober

Polizeinotizen

Schulkind erpresst in der Region

STUTTGART. Drei Unbekannte haben am
Mittwoch von einem Neunjährigen im
Stieglitzweg Geld gefordert und ihn be-
droht. Der Neunjährige war gegen 14
Uhr auf dem Heimweg, als die drei ihn in
einer ihm fremden Sprache ansprachen.
Als er nicht reagierte, folgten sie ihm und
forderten Geld, sonst würden sie ihn
schlagen. Noch bevor der Junge das Geld
aushändigte, flüchteten die Täter plötz-
lich. Sie waren etwa 20 Jahre alt, 1,80
Meter groß und hatten ein südländisches
Erscheinungsbild. Hinweise werden
unter Telefon 07 11 / 89 90-57 78 erbeten.
Kleinwagen brennt
STUTTGART. In der Nacht zum Donners-
tag hat ein Smart in der Kaiserslauterer
Straße gebrannt. Ein Passant hat gegen 1
Uhr bemerkt, dass Flammen aus einem
geparkten Smart loderten. Die Feuer-
wehr löschte den Brand, am Fahrzeug
entstand ein Totalschaden in Höhe von
etwa 6000 Euro, verletzt wurde niemand.
Die Brandursache war vermutlich ein
technischer Defekt.
Krankheit und Armut Stuttgart in Sicht
Jeden Tag wärmer und sonniger –
Am Samstag sogar bis zu 23 Grad
Sozialdemokraten gründeten die Arbeiterwohlfahrt, um Familien zu helfen
Von Jürgen Löhle
1919 gründet sich in Stuttgart der
STUTTGART. Der Oktober gibt zurzeit hart-
Arbeiterjugendhilfeverein, aus dem näckig den November. Tief hängende Wol-
neun Jahre später der Ortsverein der ken,Temperaturen tagsüber kaum über zehn
Arbeiterwohlfahrt hervorgeht. Das wird Grad und immer wieder Regen. Den braucht
es natürlich auch, der Boden ist dankbar für
jetzt gefeiert. jeden Tropfen,das Dürrejahr 2018 ist auch in
Stuttgart noch lange nicht kompensiert.
Von Torsten Schöll Aber neben der Vernunft gibt es ja auch noch
das Lebensgefühl, und das tendiert bei dem
STUTTGART. Stuttgart nach dem Ersten Mistwetter gerne mal in Richtung Moll. Man
Weltkrieg: Als Ergebnis von Krieg und Infla- ertappt sich bei der Überlegung: Heizung
tion lebt ein großer Teil der Bevölkerung in oder Skipulli, kauft Johanniskraut für die
blanker Not. Die kommenden sogenannten Stimmung und hört drei Wochen zu früh No-
Goldenen Zwanziger – für die meisten vember Rain von Guns N’Roses. Manche
Arbeiterfamilien werden sie nie stattfinden. wollen auch schon an die gute Greta schrei-
Stattdessen grassiert unter den häufig ben, dass das mit dem Klimawandel ja wohl
unterernährten Kindern die Tuberkulose. alles nicht so wirklich wahr ist.
Die Wohnverhältnisse der Familien sind ka- Aber da sollte man
tastrophal, warme Kleidung Mangelware. In den Ball flach halten.
anderen Städten sieht es nicht besser aus, Was wir gerade erleben,

Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Bestattungen
F = Feuerbestattungen im Krematorium,
Obergeschoss; FK = Feuerbestattungen in der
Kapelle oder Feierhalle, Erdgeschoss; UFK =
Urnentrauerfeier in der Kapelle
Freitag, 11. Oktober
Friedhof Botnang: Hildegard Huppertz,
geb. Schröppel, 81 J., S-West, 11 Uhr UFK.
Friedhof Feuerbach: Wolfgang Glemser, 80
J., S-Vaihingen, 12 Uhr. Ingeborg Kirschbaum,
geb. Schwenk, 83 J., S-Feuerbach, 13 Uhr.
Friedhof Gaisburg: Michael Heck, 56 J.,
S-Bad Cannstatt, 14 Uhr UFK.
Pragfriedhof: Edith Bott, geb. Fellgiebel,
86 J., S-Sillenbuch, 12 Uhr FK. Sylvia Rothfuß,
geb. Mauracher, 75 J., S-West, 14 Uhr UFK.
Friedhof Stammheim: Hans-Jürgen Peper,
81 J., Leonberg, 11 Uhr. Norbert Pyttel, 59 J.,
S-Stammheim, 13 Uhr UFK.
Neuer Friedhof Weilimdorf: Gisela Fiene,
77 J., S-Ost, 14 Uhr UFK.
Friedhof Zuffenhausen: Inge Urban, 88 J.,
S-Weilimdorf, 14 Uhr UFK untere Feierhalle.
Buchrainfriedhof: Kornelija Frajhaut-Luga-
ric, geb. Frajhaut, 55 J., S-Vaihingen, 14 Uhr
UFK.
Ostfilderfriedhof: Hans Brand, 77 J.,
S-Riedenberg, 14 Uhr FK.
Waldfriedhof: Brigitte Ackermann, geb.
Schreiber, 75 J., S-Sillenbuch, 12 Uhr UFK.
Manfred Wurster, 84 J., S-West, 14 Uhr UFK.
Hauptfriedhof: Mustafa Cimirotic, 72 J.,
S-Feuerbach, 10 Uhr.
Steigfriedhof: Erich Gallatin, 101 J., Korn-
westheim, 11 Uhr. Ingeborg Berg, 98 J.,
S-Bad Cannstatt, 14 Uhr FK.
Uffkirchhof: Martin Maier, 88 J., S-Bad Cann-
weshalb 1919, vor genau 100 Jahren, auf Be-
treiben der Sozialdemokratin Marie Juchacz
in Berlin die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ge-
gründet wird. Bis dahin ist die Armenpflege
und Fürsorge meist in der Hand bürgerlicher
Kreise. Das sollte sich ändern.
„Zusammengefasst kann man sagen, dass
die AWO Arbeiterselbsthilfe betrieb“, sagt
Friedhelm Nöh, Geschäftsführer des AWO-
Kreisverbands Stuttgart,der an diesem Frei-
tag um 18 Uhr im Feuerwehrhaus Heslach
mit einem Empfang das Jubiläum begeht.
1919 gingen die Sozialdemokraten in
Stuttgart zunächst allerdings einen anderen
Weg. Hier wurde am 22. Dezember noch kein
AWO-Ortsverein gegründet, sondern der
„Verein Arbeiterjugendhilfe Stuttgart und
Umgebung“,eine Art Vorläuferorganisation.
Die Kinder- und Jugendfürsorge sollte im
Mittelpunkt stehen.Denn die Jüngsten litten
nicht nur am meisten unter den wirtschaftli-
chen Verhältnissen, sondern nicht selten
auch unter familiären Konflikten: „Dass
zum Beispiel von Arbeit zermürbte Väter am
Zahltag mit ihrer Lohntüte zuerst eine Wirt-
schaft aufsuchten und oft auch noch am
Montag blaumachten und für die Familien
kaum etwas um Leben übrig blieb“, so no-
tierte Frieder Wurm, 1919 einer der Gründer
des Vereins. Abstinenz ist zu dieser Zeit ein
zentrales Thema in der Arbeiterfürsorge.
„Ganz wichtig war am Anfang auch die
Naherholung der Familien in den Waldhei-
men. Die Leute konnten sich keinen Urlaub
leisten“, erzählt Nöh. In Waldheimen wie
dem Himmerreich in Botnang organisierte
man erste Ferienkolonien, getragen vor al-
lem von ehrenamtlich engagierten Frauen.In
Küchenarbeit im Arbeiter-Waldheim Himmerreich in Botnang 1925 Foto: AWO Stuttgart
ses der Arbeiterwohlfahrt. Schnell hat der
Hintergrund Verein fast 1000 Mitglieder. In Stuttgart ist
die SPD stärkste politische Kraft. In der
Armenhilfe AWO-eigenen Dokumentation heißt es, das
Jahr 1928 war „ein Aufbruchsjahr, das zu
¡ Gründung Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) großen Hoffnungen berechtigte“. Zehn Mo-
wurde durch den Parteiausschuss der SPD nate später sollten jedoch mit dem Zusam-
am 13. Dezember 1919 in Berlin gegründet. menbruch der New Yorker Börse die wirt-
Die Initiative dazu ging von der 1879 gebo- schaftlich und politisch schwersten Jahre
renen Sozialdemokratin Marie Juchacz aus, der Weimarer Republik erst beginnen. Die
die als erste Frau vor einem deutschen Folgen sind bekannt: Mit der Machtüber-
Parlament eine Rede gehalten hatte. nahme der NSDAP kommt das vorläufige
¡ Absicht Ziel der Gründung war eine Hilfe, Ende der sozialdemokratisch geprägten
die nicht niederdrückt. Bis dahin war die Arbeiterwohlfahrt in Deutschland. 1933
Armenpflege den Kirchen und Wohlfahrts- wird die Stuttgarter AWO-Geschäftsstelle
vereinen vorbehalten, die mehrheitlich von der SA besetzt. Die AWO wird verboten
bürgerlich geprägt waren. 1946 wurde die und kann erst 1945 wieder ihre Arbeit auf-
AWO in Hannover als parteipolitisch und nehmen – in der Olgastraße.
konfessionell unabhängige Hilfsorganisa- „Heute haben wir 270 Mitarbeiter und
tion neu gegründet. (ts) rund 300 ehrenamtliche Helfer im Kreisver-
band“, sagt Friedhelm Nöh. Das Aufgaben-
gebiet reiche von der Altenhilfe über die am-
bulante Pflege bis zur Schulsozialarbeit und
eigens eingerichteten Nähstuben werden den Migrationsdiensten. Doch 2019 hat die
Kleider hergestellt.In der Rosenbergstraße 4 AWO-Stuttgart kaum mehr Mitglieder als
im Westen betreibt der Verein mit dem Pes- bei ihrer Gründung 1928, etwas über 1000.
talozzihaus eine erste Beratungsstelle. „Vor 30 Jahren waren es noch 4000“, sagt
Nachdem der Jugendhilfeverein als Vor- Nöh. Wie fast alle Vereine leidet auch die
gängerorganisation der AWO sich 1926 auf- AWO darunter, dass immer weniger Men-
grund eines Hinterziehungsskandals selbst schen bereit sind, sich in Vereinen zu organi-
auflöst, kommt es am 1. April 1928 auch in sieren. „Letztlich hängt davon unsere demo-
Stuttgart zur Gründung eines Ortsausschus- kratische Legitimation ab“, sagt Nöh.
ist Wetter und kein Kli-
ma. Ganz normal und
für alle Sonnenfans: Der
goldene Oktober kommt
in die Region Stuttgart.
Am Donnerstag war es
noch kühl, windig und
regnerisch. Aber schon
am Freitag sollten sich Pfaffenzeller
bis gegen Mittag die
Wolken verzogen haben. Das Thermometer
klettert auf 20 Grad.In der Nacht zum Sams-
tag wird es dann empfindlich kühl, ehe der
Spätsommer richtig aufdreht.
Sonne satt, Temperaturen bis 23 Grad.
Wasenwetter vom Feinsten, keiner braucht
mehr Handschuhe in der Achterbahn.
Höchstens am Abend, weil es unter dem kla-
ren Himmel schnell auskühlt – ist eben doch
schon Oktober. Auch der Sonntag verspricht
noch einmal Sonne und Wärme, aber von
beidem etwas weniger als am Samstag. Das
sagt zumindest die Prognose des Deutschen
Wetterdienstes (DWD). Auch der Montag
bleibt noch mild und trocken, das soll es
dann aber gewesen sein. „Bereits am Diens-
tagmorgen ist nach einigen Modellen Regen
in Stuttgart möglich“, sagt DWD-Meteor-
ologe Andreas Pfaffenzeller. Sicher sei das
aber nicht.
Danach sieht es dann eher wieder nach
Herbstblues aus. Den muss man sich dann
halt damit schönreden, dass dazu auch wie-
der Regen kommen wird. Also gutes Wetter,
zumindest wenn man Landwirt oder Wald-
besitzer ist. Und Sonne hatten wir ja nun
wirklich mehr als genug in diesem insgesamt
sehr warmen Jahr.

Bildung für alle: Jubiläum einer guten Idee

statt, 13 Uhr.
Friedhof Untertürkheim: Roland Mühl-
eisen, 88 J., S-Luginsland, 14 Uhr FK.
Häfner & Züfle Bestattungen: Claus Gers-
tenmeier, 74 J., S-Kaltental, 12 Uhr TF Evang.
Thomaskirche, S-Kaltental, Schwarzwaldstra-
ße 7, 13 Uhr Bestattung Friedhof Kaltental.
Bestattungshaus Haller: Suse Fleischer,
geb. Laicher, 14 Uhr TF Versöhnungskirche,
S-Degerloch, Löwenstraße 116, FK.
Feierhalle im Bestattungshaus Ramsaier,
S-Vaihingen, Katzenbachstraße 58: Anneliese
Mächler, geb. Zipse, 87 J., S-Hoffeld, 11 Uhr FK.
Karl-Heinz Rueff, 75 J., S-Rohr, 13 Uhr FK.
ICQC 2018-20
Kretschmann: Volkshochschulen bringen Menschen zusammen und erhöhen die soziale Temperatur
Von Heidemarie A. Hechtel
STUTTGART. „Die Volkshochschulen tragen
zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in
unserem Land bei, bringen Menschen zu-
sammen, leisten einen großen Beitrag zur In-
tegration und erhöhen die soziale Tempera-
tur.“ Vor 100 Jahren, am 1. Oktober 1919,
wurde die Volkshochschule Stuttgart ge-
gründet. Welchen Stellenwert diese Einrich-
tung mit Verfassungsrang für Demokratie
und Gesellschaft besitzt, daran lässt Minis-
terpräsident Winfried Kretschmann beim
Festakt zum Jubiläum im Weißen Saal des
Neuen Schlosses keinen Zweifel. „Wenn es
sie nicht schon gäbe, man müsste sie erfin-
den“, bekräftigt Stuttgarts OB Fitz Kuhn.
Dagmar Mikasch-Köthner mit Bosch-Enkel Chris-
tof Bosch Foto: Lichtgut/Max Kovalenko
Die Förderung der Volksbildung geht ein-
her mit der Geburtsstunde der Demokratie
und ist in der Weimarer Verfassung festge-
schrieben. „Keine Stadt hat damit so ernst
gemacht wie Stuttgart“, zitiert Direktorin
Dagmar Mikasch-Köthner Theodor Bäuerle,
mit anderen zusammen Gründer, etwa
Unternehmer Robert Bosch.Dass für die ers-
ten 84 Veranstaltungen sofort 5500 Anmel-
dungen vorlagen und acht Volkshochschu-
len im Land nachgezogen haben, unterstrei-
che die Bedeutung. „Spezialisierung und
internationale breite Bildung sind die He-
rausforderungen für die Zukunft“, betont
Christof Bosch, Bosch-Enkel und Vorsitzen-
der des Kuratoriums der Bosch-Stiftung, im
Gespräch mit Mikasch-Köthner.
Ausdruckstanz wie von Nina Plantefève-
Castryck oder Musik vom Electric Cello von
Friedemann Dähn,dargeboten beim Festakt:
Das sind nur zwei Belege für die Themenpa-
lette der Volkshochschule, die 2018 mit 5000
Veranstaltungen fast 200 000 Teilnehmer
fand. Damit, so Kretschmann, sei der zentra-
le VHS-Standort am Rotebühlplatz mit täg-
lich 3000 Besuchern ein wirklicher Treff-
punkt. „Mit der Finanzierung von 16 Millio-
nen Euro steht das Land an 13. Stelle von 16
Bundesländern“, moniert Fritz Kuhn. Sei-
nen Appell, nicht wie geplant 2,5, sondern
fünf Millionen draufzulegen, lehnt Kret-
schmann mit einem Kabinettstück über die
Vertreibung aus dem Paradies der Fülle und
dem Charme des Mangels kategorisch ab.

Wetter: Zunehmend freundlich und niederschlagsfrei, dabei sehr mild  

 








LAGE SONNE / MOND
Die Region befindet sich erst im Einfluss- 


 


bereich eines Tiefs. Später nimmt der 

Hochdruckeinfluss weiter zu.
HEUTE 




Nach Norden hin vormittags wolkig, am
Nachmittag überall heiter. Ganz im Süden GESTERN 



anfangs Nebelfelder. Tageshöchstwerte in Stuttgart in °C
von 19 bis 20 Grad. Mäßiger Südwestwind Höchstwert
mit frischen bis starken Böen. In der Nacht (bis 16 Uhr): 14,4

zum Samstag gering bewölkt. Tiefstwert: 8,3

AUSSICHTEN
Morgen und auch am Sonntag heiter und EXTREMWERTE

trocken, nach Süden hin am Vormittag ver- in Stuttgart in ° C:
einzelt Nebel. Noch weiter mild. 
B I OW E T T E R
U M W E LT DAT E N
 


Das Befinden wird wetterbedingt nicht un-
günstig beeinflusst. Konzentrations- und Mikrogramm pro Kubik- 
Leistungsfähigkeit liegen im Bereich der meter Luft in Stuttgart,
Norm, und auch die Stimmung ist über- gestern 15 Uhr (Quelle
wiegend ausgeglichen. Der Kondition an- LUBW):
gepasste Bewegung im Freien fördert die REISEWETTER
Feinstaub (Neckartor): -
allgemeine Gesundheit und stärkt auch die
(Grenzwert Tagesmittel: 50)
Abwehrkräfte.
Pollenflug NO2 (Neckartor): 27
sonnig heiter wolkig bedeckt Schauer Regen Schnee Gewitter (Grenzw. Stundenmittel: 200)
Es sind keine nennenswerten Konzentra-
tionen der hauptallergenen Pollenarten Ozon (Bad Cannstatt): 54
Warmfront Warmluft mehr zu erwarten. (Grenzw. Stundenmittel: 180)
Hochdruck- Tiefdruck-
zentrum zentrum Okklusion Kaltfront Kaltluft Weitere Umweltdaten: http://mnz.lubw.baden-wuerttemberg.de/messwerte/aktuell

Schüler sagen
Kippen
den Kampf an
NÜRTINGEN (ber).Achtlos weggeworfene Zi-
garettenstummel begegnen einem in den
Städten fast auf Schritt und Tritt. Die achte
Klasse der Nürtinger Rudolf-Steiner-Schu-
le hat nun mit einer Aktion auf diese Unsitte
aufmerksam gemacht.Mit Handschuhen be-
waffnet haben die Schülerinnen und Schüler
in der Nürtinger Innenstadt Kippen aufge-
lesen und diese in Plastikflaschen gefüllt.
Das Ergebnis nach nur anderthalb Stun-
den Sammlung ist gleichermaßen imposant
und erschreckend,wie Fotos dokumentieren.
Die Waldorfschüler wollen das Bewusstsein
der Bevölkerung schärfen und eine Verhal-
tensänderung bei Rauchern bewirken. Denn
die Stummel verschandeln nicht nur das
Stadtbild, sie sind auch ein ernsthaftes Um-
weltproblem, wie die Achtklässler im Rah-
men ihres Projekts herausgefunden haben.
Die Kippen stellen eine Gefahr für das
Grundwasser, für Kleinkinder und für die
Tierwelt dar. Mit ihrem Projekt haben sie
sich jetzt beim Umweltpreis der Stadtwerke
Tübingen beworben und hoffen auf viele
Stimmen auf www.swt-umweltpreis.de.
Stuttgart und die Region / Fernsehen Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019 19
Schüler
musizieren für
Tschernobyl-Opfer
Symphonie-Orchester spendet
Scheck über 15 000 Euro
Von Uli Meyer
STUTTGART. Die Atomreaktor-Katastro-
phe von Tschernobyl 1986 ist für viele Ver-
gangenheit. Aber Menschen in der Region
sind auch 33 Jahre danach noch betroffen.
„Ärzte berichten von den Spätfolgen, zu
denen Krebserkrankungen genauso gehö-
ren wie Immunschwäche und Krankhei-
ten der Atemwege und des Verdauungs-
systems“, sagt Henrich Korn. Der Vorsit-
zende des Vereins „Freunde der Kinder
von Tschernobyl Württemberg“ hat seine
Informationen aus erster Hand, er ist
zweimal im Jahr in Weißrussland und ko-
ordiniert die Verteilung der Hilfsgüter und
Das Team der Nürtinger Waldorfschule präsentiert seine Stummelausbeute. Foto: privat

Bandenschlägerei erneut vor Gericht

Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Zwei mutmaßliche Red-Legions-Unterstützer müssen sich wegen versuchten Totschlags in Ludwigsburg verantworten
Die brutale Schlägerei zwischen
Mitgliedern verfeindeter türkischer und
kurdischer Gangs vor dem Klinikum
Ludwigsburg vor mehr als drei Jahren ist
juristisch nicht abgeschlossen. Jetzt
stehen zwei junge Männer vor Gericht.
Von Petra Häussermann
STUTTGART. Zum Auftakt am Dienstag
machten die beiden 23-Jährigen von ihrem
Recht zu schweigen Gebrauch und verwei-
gerten Aussagen zur Sache, aber auch zur
Person. Das könnte problematisch werden,
schließlich müssen die fünf Richterinnen
und Richter im Falle einer Verurteilung auch
entscheiden, ob das mildere Jugendstraf-
recht angewendet werden soll.
Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden
jungen Männern vor, als ehemalige Mitglie-
der oder wenigstens Unterstützer des 2013
verbotenen kurdischen Vereins Red Legions,
gemeinsam mit mindestens 15 Gleichge-
sinnten zwei Mitglieder der rockerähnlichen
türkischen Bande Osmanen mit Baseball-
schlägern und Messerstichen lebensgefähr-
lich verletzt zu haben. Weil die beiden Ange-
klagten zur Tatzeit unter 21 Jahren alt wa-
ren, befasst sich eine Jugendstrafkammer
mit ihnen. Drei von fünf identifizierten Be-
teiligten waren im Sommer 2017 bereits von
einer Schwurgerichtskammer wegen ge-
fährlicher Körperverletzung aber nicht
mehr wegen versuchten Totschlags zu mehr-
jährigen Haftstrafen verurteilt worden.
Die Angreifer schlugen den Ermittlungen
der Staatsanwaltschaft zufolge mit den
Baseballschlägern gezielt auf den Kopf und
stachen mit den Messern ebenso gezielt in
den Rumpf ihrer Opfer. Bei einem derart dy-
namischen Geschehen kann keine Kontrolle
über die Angriffe erlangt werden und daher
haben die Angeklagten den Tod ihrer Opfer
bewusst in Kauf genommen. Zugestochen
wurde offenbar mit voller Wucht, sodass bei
einem Opfer eine Rippe durchtrennt wurde.
Vorfall in Ludwigsburg soll
Racheakt gewesen sein
Unvermittelt ließen die Schläger von
ihren Opfern ab und verschwanden in meh-
reren Fahrzeugen, als sie offenbar die Sire-
nen der heranrückenden Polizei wahrnah-
men. Hintergrund der blutigen Aktion vor
dem Klinikum in Ludwigsburg ist der Poli-
zei zufolge eine Auseinandersetzung zuvor
in Stuttgart gewesen, bei der Angehörige der
2017 verbotenen türkischen Gang Osmanen
ihrerseits zwei Männer der gegnerischen
Bande schwer verletzten.
Immer wieder ist die Region um Stuttgart
und Ludwigsburg Schauplatz des seit dem
Frühjahr 2016 blutig ausgetragenen Macht-
kampfes zwischen dem nationaltürkischen
Boxclub Osmanen Germania und kurdi-
schen Netzwerken. Dabei werden Autos an-
gezündet, brutale Schlägereien und sogar
eine nächtlichen Schießerei im Januar 2017
in Bietigheim initiiert.
Ermittlungen des Landeskriminalamtes
führten zur Zerschlagung und Inhaftierung
der Führungsebene der Osmanen. Sicher-
heitsbehörden sprechen von Hinweisen da-
rauf, dass die Osmanen im Auftrag der Aus-
landsorganisation UETD der türkischen
AKP-Partei gegen Gegner des türkischen
Staatspräsidenten vorgehen. Das Landge-
richt konnte zum Jahresanfang die ehemali-
ge Führungsriege zwar nicht wegen der poli-
tischen Dimension, aber wegen Bandenkri-
minalität und internen Bestrafungsaktio-
nen zu mehrjährigen Gefängnisstrafen ver-
urteilen. Der Prozess wird am Montag mit
der Anhörung von Zeugen fortgesetzt.
Satter Scheck: Heinrich Korn, Claudia
Rugart und Wolfgang Reimer (v. l.)
Spendengelder,die der Verein einsammelt.
Seit 1990 waren es 4,8 Millionen Euro. Zu
den treuesten Unterstützern des Vereins
zählt das Schüler-Symphonie-Orchester
(SSO) Stuttgart. Die Konzerterlöse dieses
Projektorchesters des Regierungspräsi-
diums Stuttgart gehen regelmäßig dem
Verein zu. Seit der SSO-Gründung 1990
flossen 85 000 Euro als Spende. Am Don-
nerstag wurde ein Scheck in Höhe von
15 000 Euro übergeben. „Die Schülerin-
nen und Schüler leisten damit einen groß-
artigen Beitrag zur verantwortungsvollen
und aktiven Gestaltung einer zukunftsfä-
higen Welt“, lobte Regierungspräsident
Wolfgang Reimer.
¡ Am Samstag (19 Uhr) bestreitet das SSO
in der Liederhalle sein Jahresabschluss-
konzert.

Spielfilm-Tipps Das Fernsehprogramm am Freitag

Servus, Schwie-
gersohn!
^^^ Das Erste, 20.15
Mike Marzuk. D 2019. TV-Ko-
mödie mit Adnan Maral, Ju-
le Ronstedt, Lena Meckel.
Toni Freitag ist Bayer aus Lei-
denschaft. Seine türkische
Herkunft hat er nachhaltig ver-
drängt. Für seine Tochter Franzi
wünscht er sich natürlich auch
ein urbayerisches Mannsbild
als Ehemann. Seine Tochter
möchte aber ihre Urlaubsbe-
kanntschaft Osman Göker aus
Berlin heiraten. Nun versucht
Toni, den charmanten Türken
zu vergraulen. 90 Min.
Star Wars: Eine
neue Hoffnung
^^^ Pro 7, 20.15
George Lucas. USA 1977/1997.
Sci-Fi-Film mit Mark Hamill,
Harrison Ford, Carrie Fisher.
Nachdem die Völker der Gala-
xis von dunklen Mächten un-
terworfen wurden, bricht eine
Rebellion aus. Als Kontrahen-
ten stehen sich Darth Vader,
die rechte Hand des Impera-
tors, und der letzte Jedi-Ritter
Obi-Wan Kenobi gegenüber.
Als Darth Vader mit Hilfe des
Todessterns den Widerstand
brechen will, kommt es zwi-
schen ihm und Obi-Wan zu ei-
nem Zweikampf. 150 Min.
Zwei Herren im
Anzug
^^^ Arte, 20.15
Josef Bierbichler. D 2018. Dra-
ma mit Josef Bierbichler, Mar-
tina Gedeck, Simon Donatz.
Ende Sommer 1984 haben im
ausgedienten Tanzsaal eines
Gasthauses am See der Wirt
und Bauer Pankraz und sein
35-jähriger Sohn Semi gerade
die letzten Gäste verabschie-
det, die zum Leichenschmaus
zu Ehren der verstorbenen Frau
und Mutter Theres erschienen
waren. Die ungeklärte Bezie-
hung zwischen Vater und Sohn
führt zu Spannungen. 130 Min.
ARD
5.00 Panorama 5.30 ZDF-Mor-
genmagazin 9.00 Tagesschau
9.05 Live nach Neun. Magazin.
Raus ins Leben 9.55 Sturm der
Liebe 10.44 Tagesschau 10.45
Meister des Alltags 11.15 Wer
weiß denn sowas?. Show. Mo-
deration: Kai Pflaume 12.00
Tagesschau. Mit Wetter 12.15
ARD-Buffet. Magazin 13.00
ARD-Mittagsmagazin
14.00 J I Tagesschau
14.10 B J Rote Rosen
15.00 J I Tagesschau
15.10 B J Sturm der Liebe
16.00 J I Tagesschau
16.10 J Verrückt nach Fluss
17.00 J I Tagesschau
17.15Brisant Magazin
18.00 B J I Wer weiß denn
18.50 B J I Quizduell
19.45 B J Wissen vor acht
19.50 B J I Wetter vor acht
19.55 B J I Börse vor acht
20.00 J I Tagesschau
18.00 Show
Wer weiß denn sowas?
Zusammen mit den heutigen,
prominenten Gästen Joyce Ilg
(li.) und Guido Cantz (re.) stellen
sich die Teamchefs Bernhard
Hoëcker und Elton den Fragen
von Moderator Kai Pflaume.
20.15 C B J I Servus,
Schwiegersohn!
TV-Komödie, D 2019
Mit Adnan Maral
21.45 J I Tagesthemen
22.00 C B J Tatort: Im to-
ten Winkel Kriminalfilm,
D 2018. Mit Sabine Pos-
tel. Regie: Philip Koch
23.30 C B J I Mörderi-
sches Tal – Pregau: Die
Lügen Kriminalfilm, D/A
2016. Mit M. Brückner
1.00 J I Tagesschau
Vox
12.00 Shopping Queen 13.00
Zwischen Tüll und Tränen
14.00 Mein Kind, dein Kind
15.00 Shopping Queen 16.00
Die schönste Braut 17.00 Zwi-
schen Tüll und Tränen 18.00
First Dates – Ein Tisch für zwei
19.00 Das perfekte Dinner.
Doku-Soap 20.00 Prominent!
20.15 Bones – Die Knochen-
jägerin 0.00 vox nachrichten
0.20 Medical Detectives – Ge-
heimnisse der Gerichtsmedizin.
Dokumentationsreihe
ZDF
5.30 ZDF-Morgenmagazin 9.00
heute Xpress 9.05 Volle Kanne –
Service täglich. Magazin. U.a.:
Triathlon mit transplantiertem
Herz – Spenderherz bringt
Höchstleistung. Zu Gast: Tan
Caglar (Comedian) 10.30 Not-
ruf Hafenkante. Das Greenhorn
11.15 SOKO Wismar 12.00 heu-
te 12.10 drehscheibe. Magazin
13.00 ARD-Mittagsmagazin
14.00heute – in Deutschland
14.15 B I Die Küchen-
schlacht Show
15.00 B J I heute Xpress
15.05Bares für Rares Magazin
16.00 B J heute – in Europa
16.10 B Die Rosenheim-Cops
17.00 B J I heute
17.10 B J hallo deutschland
17.45 B J I Leute heute
18.00 B J I SOKO Wien
19.00 B J I heute / Wetter
19.20 B J I Wetter
19.25 B J I Bettys Diagnose
20.15 Krimiserie
Der Kriminalist
Julia von Harden liegt erstochen
in ihrer Penthouse-Wohnung.
Schumanns (Christian Berkel)
Ermittlungen ergeben, dass
Julias Lebensstil von mehreren
Liebhabern finanziert wurde.
20.15 B J I Der Kriminalist
Gefährliche Liebschaft.
Krimiserie. Mit C. Berkel
21.15 C B J I Schuld nach
Ferdinand von Schirach
22.00 B J heute-journal
22.30 J I heute-show
23.00 B I Sketch History
23.25 B I aspekte Magazin
0.10 B I heute+
0.25 B J I Neo
Magazin Royale Zu Gast:
Patrizia Schlosser
1.10 B Starsky und Hutch
Bayern
16.00 Rundschau 16.15 Wir in
Bayern 17.30 Frankenschau ak-
tuell / Schwaben & Altbayern ak-
tuell 18.00 Abendschau 18.30
Rundschau 19.00 Unser Land
19.30 Heimatrauschen 20.00
Tagesschau 20.15 Hubert und
Staller. Mordskater 21.00 Die
Bergpolizei – Ganz nah am Him-
mel 22.05 Rundschau Magazin
22.20 Heißmann und Rassau
23.05 ^ Papillon. Gefängnis-
film, USA/F 1973 1.30 Rund-
schau Nacht 1.35 Wir in Bayern
SWR
5.40 RESPEKT Kompakt 5.55
Die Tagesschau vor 20 Jahren
6.10 SWR Aktuell B-W 6.40 Die
Rezeptsucherin 7.10 Landes-
schau B-W 7.55 Einblicke 8.40
Eisenbahn-Romantik 9.10 Bri-
sant 9.40 In aller Fr. 10.25 Ele-
fant, Tiger & Co. 11.15 Planet
Wissen 12.15 Quizduell 13.00
Meister des Alltags 13.30 Ge-
fragt – Gejagt. Show
14.15 B I Eisenbahn-
Romantik Doku-
mentationsreihe
15.15 B I Expedition in die
Heimat Reportagereihe
16.00 I SWR Aktuell BW
16.05Kaffee oder Tee
17.00 I SWR Aktuell ...
17.05Kaffee oder Tee
18.00 I SWR Aktuell B-W
18.15 I Mensch Heimat
18.45 J I Landesschau B-W
19.30 I SWR Aktuell BW
20.00 B J I Tagesschau
20.15 Reportage
Die große Expedition in die
Heimat
Annette Krause (li.), Anna Lena
Dörr und Steffen König sind
beim Erntedank in Rheinhessen
dabei. Mit Gästen genießen sie
die Köstlichkeiten der Natur.
20.15 B I Die große Expe-
dition in die Heimat
Reportage. Erntefest
in Rheinhessen
21.45 I SWR Aktuell BW
22.00 C B I Nachtcafé
23.30 B I Kunstturnen:
Weltmeisterschaften
23.45 B J Spätschicht – Die
SWR Comedy-Bühne
0.30 I Nachtcafé –
Das Beste Talkshow
2.00 C B I Nachtcafé
3.30 B I Kölner Treff
Servus TV
15.10 mareTV 16.05 Aufge-
deckt – Rätsel der Geschichte
17.00 Servus Wetter 17.05
Hotels zum Staunen 18.00 Ri-
de with Norman Reedus 19.00
Servus Nachrichten 19.10 Die
Küstenlinie Südafrikas 20.10
Servus Wetter 20.15 Hubert und
Staller. Der Sturz des Königs.
Krimiserie 21.15 Meiberger –
Im Kopf des Täters 22.15 Ser-
vus Österreich 23.15 literaTour
23.45 Hell on Wheels 0.25 Hell
on Wheels. Die Mormonen
Sat.1
5.30 Sat-1-Frühstücksfernse-
hen. Magazin 10.00 Im Namen
der Gerechtigkeit – Wir kämp-
fen für Sie!. Doku-Soap. Mit
Alexander Hold, Stephan Lucas,
Alexander Stephens, Isabella
Schulien 11.00 Im Namen der
Gerechtigkeit – Wir kämpfen
für Sie! 12.00 Anwälte im Ein-
satz. Doku-Soap 13.00 Anwälte
im Einsatz. Doku-Soap
14.00 B Auf Streife
15.00 B Auf Streife – Die
Spezialisten Doku-Soap
16.00 B Klinik am Südring
Doku-Soap
17.00 B Klinik am Südring –
Die Familienhelfer
17.30 B Klinik am Südring –
Die Familienhelfer
Doku-Soap
18.00 B Die Ruhrpottwache
19.00 B Genial daneben –
Das Quiz Show
19.55Sat-1-Nachrichten
20.15 Show
Luke! Die Greatnightshow
Luke Mockridge verspricht sei-
nem Publikum die größte, bes-
te, früheste und längste Late-
Night-Show aller Zeiten, mit
Studio- und Straßenaktionen,
Promi-Gästen und einer Band.
20.15 B Luke! Die
Greatnightshow
22.30 B Mord mit Ansage –
Die Krimi-Impro
Show Tankstelle
23.30 B NightWash Show
0.25 B Switch Reloaded
0.55 B Switch
Reloaded Show
1.20 B Sechserpack Show
2.35Die dreisten drei –
Die Comedy-WG Show
2.55Die dreisten drei Show
3.20Die dreisten drei Show
Arte
14.10 Goldene Hochzeit mit
Handicap. TV-Komödie, F 2019
15.50 Feine Stoffe, ferne Län-
der 16.45 X:enius 17.10 Yangt-
se – Unterwegs in China 17.40
24 Stunden 18.30 Tierisch alt!
19.20 Arte Journal 19.40 Re:
20.15 ^ Zwei Herren im Anzug.
Drama, D 2018. Mit Josef Bier-
bichler 22.25 David Bowie. Die
ersten fünf Jahre. Dokumentar-
film, GB 2018 0.00 Ziggy Star-
dust and the Spiders from Mars.
Dokumentarfilm, GB 2003
RTL
5.25 Exclusiv – Das Star-Maga-
zin 5.35 Explosiv – Das Magazin
6.00 Guten Morgen Deutsch-
land. Magazin. Moderation:
Roberta Bieling, Maurice Gajda
8.30 GZSZ 9.00 Unter uns. Daily
Soap 9.30 Alles was zählt. Soap.
Mit Silvan-Pierre Leirich 10.00
Der Blaulicht-Report. Doku-
Soap 11.00 Der Blaulicht-Re-
port. Doku-Soap 12.00 Punkt 12
14.00 B Die Superhändler
15.00 B I Schätze aus
Schrott Doku-Soap
16.00 B I Mensch Papa!
Väter allein zu Haus
17.00 B I Herz über Kopf
17.30 B I Unter uns
18.00 B I Explosiv –
Das Magazin
18.30 B I Exclusiv –
Das Star-Magazin
18.45 B I RTL aktuell
19.05 B J I Alles was zählt
19.40 B J I GZSZ
20.15 Show
Ninja Warrior Germany
Eric Krüger (Foto) aus Markran-
städt ist einer der Athleten, die
antreten, um sich für das Halb-
finale zu qualifizieren. Ein ganz
neues Hindernis ist in dieser
Vorrunde die „Sprungstange“.
20.15 B J I Ninja Warrior
Germany – Die stärkste
Show Deutschlands
Vorrunde (5/7)
Moderation: Jan Köppen
23.05 B I Darf er das? Live!
Die Chris Tall Show
0.00 B I RTL Nachtjournal
0.27 B I Wetter
0.35 B I Ninja Warrior
Germany – Die stärkste
Show Deutschlands
2.55 B I Darf er das? –
Die Chris Tall Show
3 Sat
14.05 Terra X 15.35 Big Pacific
18.30 nano 19.00 heute 19.20
Kulturzeit 20.00 Tagesschau
20.15 betrifft 21.00 makro
21.30 auslandsjournal extra
22.00 ZIB 2 22.25 ^ Bram
Stoker’s Dracula. Horrorfilm,
USA 1992 0.20 10vor10 0.50 ext-
ra 3 1.20 Martina Schwarzmann:
genau Richtig! 2.05 Bodo Wart-
ke & Melanie Haupt: Antigone.
Kabarett + Satire 2.50 Torsten
Sträter: Im Rahmen meiner
Möglichkeiten. Show
Pro 7
5.35 The Middle 6.20 Two and a
Half Men 7.40 The Big Bang The-
ory. Fast wie Einstein / Freiflug
nach Genf / Sheldon pro se 8.55
How I Met Your Mother 10.45
Fresh off the Boat. Laber-Louis
11.10 Mike & Molly. Comedy-
serie 11.35 2 Broke Girls 12.30
Mom 13.20 Two and a Half
Men. Wie im Hamsterkäfig /
Unmusikalisch und arrogant
14.45 B The Middle Serie
15.40 B The Big Bang Theory
Die Herren des Rings /
Die dunkle Seite des
Mondes / Das L-Wort
17.00 B taff Magazin. Paar-
adies (5). Moderation:
Annemarie Carpendale,
Thore Schölermann
18.00Newstime
18.10 C B Die Simpsons
Jailhouse Blues /
Chief der Herzen
19.05 B Galileo Magazin
15.40 Comedyserie
The Big Bang Theory
Sheldon (Jim Parsons, li.), Leo-
nard (Johnny Galecki), Raj und
Howard sind begeistert, als sie
in einer Flohmarktkiste Gollums
Ring entdecken. Sie streiten dar-
um, wem er gehört.
20.15 ^ C B Star Wars: Eine
neue Hoffnung Sci-Fi-
Film, USA 1977/1997
Mit Mark Hamill, Harri-
son Ford, Carrie Fisher
Regie: George Lucas
22.45 ^ B Red Riding Hood –
Unter dem Wolfsmond
Fantasyfilm, USA/CDN
2011. Mit Amanda Sey-
fried, Gary Oldman
0.40 ^ C B The Tourna-
ment Actionthriller,
GB/USA 2009
Kinderkanal
12.25 The Garfield Show 12.50
Marcus Level 13.15 Die Wilden
Kerle 13.40 Die Pfefferkörner
14.10 Schloss Einstein 15.00
Eine lausige Hexe. Gemeinsam
sind wir stark / Der Zauber-
Wettstreit 15.50 Miss Moon
16.15 Die Piraten von nebenan
16.50 Geronimo Stilton 17.35
Der kleine Ritter Trenk 18.00
Der kleine Nick 18.15 Kleine
lustige Krabbler 18.35 Elefan-
tastisch!. Magazin 18.47 Baum-
haus. Magazin 18.50 Sandmann
Kabel 1 RTLZWEI
5.05 Numb3rs 5.55 Without a 5.15 Privatdetektive im Einsatz
Trace 6.45 The Mentalist 7.35 6.00 Die Straßencops West – Ju-
Blue Bloods. Danke Joe! 8.35 gend im Visier 7.00 Die Straßen-
Blue Bloods – Crime Scene New cops West – Jugend im Visier.
York. Das perfekte Leben 9.25 Doku-Soap. 19-Jährige von nack-
Navy CIS: L.A. 10.20 Navy CIS. tem Stalker gelästigt / Babysa-
Der leere Sarg 11.15 Without a chen im Supermarkt 8.00 Frau-
Trace. Chamäleon 12.10 Num- entausch 10.00 Frauentausch
b3rs. Das Attentat. Krimiserie 12.00 Die Kochprofis – Einsatz
13.00 Castle. Voodoo. Krimise- weltweit. Doku-Soap 13.00 Die
rie. Mit Nathan Fillion Kochprofis – Einsatz am Herd
14.00 C B The Mentalist 14.00 B Traumfrau gesucht
14.55 C B Navy CIS: L.A. 15.00 B Hilf mir! Die volle
Der Absturz. Krimiserie Dröhnung Doku-Soap
15.50News 16.00 B Hilf mir! Die volle
16.00 C B Navy CIS Der Dröhnung Doku-Soap
Vorhof der Hölle. Krimi- 17.00 B News
serie. Mit Mark Harmon 17.05 B Krass Schule –
16.55 B Abenteuer Leben Die jungen Lehrer Doku-
täglich Magazin Soap. Erotische Pics!
17.55 B Mein Lokal, Dein 18.05 B I Köln 50667
Lokal – Der Profi kommt Der Eine will und der
18.55 B Achtung Kontrolle! Andere kann nicht
Wir kümmern uns drum 19.05 B I Berlin – Tag &
Reportagereihe Nacht Doku-Soap
20.15 Krimiserie 22.50 Horrorserie
Elementary The Walking Dead
Odin will Holmes (Jonny Lee Mil- Die Abgesandten des König-
ler) und Watson (Lucy Liu) noch reichs treffen auf eine Gruppe,
immer von seinem Verbrechens- die sich „Highwaymen“ nennt.
vorbeugungssystem überzeu- Carol (Melissa McBride) schafft
gen, aber die zwei stehen ihm es, die Wegelagerer für ihre Zwe-
skeptisch gegenüber. cke einzuspannen.
20.15 B Elementary 20.15 ^ C B Face/Off – Im
Entfreundet. Krimiserie Körper des Feindes
Mit Jonny Lee Miller Actionfilm, USA 1997
21.15 C B Navy CIS Mit John Travolta, Ni-
Geduld und Beharr- colas Cage, Joan Allen
lichkeit. Krimiserie Regie: John Woo
22.15 B Navy CIS: New
Orleans Bruder Jimmy
22.50 B The Walking Dead
Engpass. Horrorserie
Mit Scott Bakula
23.15 C B Navy CIS: L.A.
Mit Danai Gurira
23.45 B The Walking Dead
Die Unterwasserbombe Narben. Horrorserie
0.10 C B Navy CIS Mit Danai Gurira
Kopfsache. Krimiserie 0.40 C B The Walking Dead
1.00Late News 1.30 C B The Walking Dead
Tele 5 ZDF Neo
11.55 Dauerwerbesendung 15.40 Monk 16.15 Psych 17.00
13.55 Dauerwerbesendung Psych 17.45 Bares für Rares –
15.55 Dauerwerbesendung Lieblingsstücke 18.30 Bares
16.10 Neu im Kino: Making-of für Rares. Magazin 19.20 Bares
16.20 Star Trek – Enterprise für Rares 20.15 Death in Pa-
17.20 Stargate Atlantis 18.15 radise. Geheimnisvolle Tiefen
Stargate 19.10 Stargate 20.15 21.05 Death in Paradise 22.00
^ Iron Sky. Sci-Fi-Komödie, Death in Paradise 22.50 Count-
FIN/D/AUS 2012 22.05 ^ Schle- down Copenhagen 23.35 New
FaZ: Drei Engel auf der Todes- Blood – Tod in London: Neben-
insel. Abenteuerfilm, USA 1984 wirkungen. Kriminalfilm, GB
0.40 SchleFaZ 100: Das Jubilä- 2016 0.25 New Blood – Tod in
umsfestival – Hinter den Kulis- London: Zufällige Begegnun-
sen von Beschissen. Show gen. Kriminalfilm, GB 2016

^^^ sehr gut ^^^ gut ^^^ mäßig Ihre Sonderzeichenerklärung: ^ Spielfilm G Zweikanalton A Schwarz-Weiß I Stereo J Untertitel für Hörgeschädigte B High-Definition-TV
20 Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019 Stuttgart und die Region
Tipps und Termine Veranstaltungen Sie wünschen, wir tanzen Literarisches Marionettentheater, Landolins-
gasse 1: Quidam Faust, Schauspiel nach Goethe,

in Stuttgart
20 Uhr. Württembergische Landesbühne,
Podium II, Strohstraße 1: Emmas Glück, Mono-
Regatta hat Vorrang log; Theater La Lune, 20 Uhr.
STUTTGART. Der Stuttgarter Segelclub ¡ Filderstadt, Kronen Komede, Kronenstr. 6-8:
veranstaltet am Samstag, 12. Oktober, THEATER Charmeoffensive, schwäbisches Kabarett mit
und am folgenden Sonntag wieder eine ¡ Staatstheater, Opernhaus, Oberer Schloss- LinkMichel, 19.45 Uhr (Einlass 18 Uhr).
Segelregatta auf dem Max-Eyth-See. Sie garten 6: Der Prinz von Homburg - Oper (dt. mit
findet jeweils von 9 bis 19 Uhr statt. Üt), 19 Uhr (Einführung 18.15 Uhr). KONZER TE
Dann wird ein Teil des Sees für andere ¡ Schauspielhaus, Oberer Schlossgarten 6: Der ¡ Leinfelden-Echterdingen, Filderhalle, Kleiner
Wasserfahrzeuge und für andere Nutzun- goldene Topf - ein Märchen aus neuester Zeit, Saal, Bahnhofstr. 61: H-P. Fink (Querflöte),
gen gesperrt sein. nach E.T.A. Hoffmann, 19.30 Uhr. M. Neundorf (Violine), C. Neundorf (Violincello)
¡ Altes Schauspielhaus, Kleine Königstraße 9: und S. Götz (Cembalo), "Bach und Bächlein" -
Wilhelm Tell - Schauspiel, 20 Uhr. Werke von J.S. Bach, C.Ph.E. Bach u.a., 19 Uhr.
¡ Komödie im Marquardt, Bolzstraße 4-6: Sister
Thema Deportation Soul und ihre Schwestern - Gospel- und Soul- UNTERH ALTUNG
STUTTGART. Die Pogromnacht vom 9. Musical, 20 Uhr (anschl. Treffpunkt Foyer). ¡ Esslingen, Jazzkeller, Webergasse 22: Jazzcrew
November 1938 markierte den Übergang ¡ Theater tri-bühne, Eberhardstraße 61 A ES, Modern Jazz, 19.30 Uhr.
von der Bedrohung zur offenen Gewalt- (Kulturareal "Unterm Turm"): Ein Bericht für eine ¡ Kirchheim unter Teck, Club Bastion, Max-
anwendung gegen die deutschen und Akademie - Schauspiel nach Franz Kafka und J. M. Eyth-Straße 57/2: Hands off Gretel, "I want the
andere Juden. Sie mündete in Deporta- Coetzee, 20 Uhr. World“-Tour 2019, 20.30 Uhr. Kaffeekonzept,
tion und Massenmord. Daran erinnert ¡ Theater der Altstadt, Rotebühlstraße 89: Allein Schlachthausstraße 5: Sophisticated Hillbillies,
eine Führung am Sonntag, 13. Oktober, unter Schwaben - oder: Bloß net in onserm Hin- Blues, Gospel, Bluegrass, Country, 20 Uhr.
vom Killesberg zum Nordbahnhof. Be- terhof - Komödie, 19.30 Uhr. ¡ Leinfelden-Echterdingen, Evang. Gemeinde-
ginn um 14 Uhr. Treffpunkt ist die Ge- ¡ Wilhelma Theater, Neckartalstr. 9: Premiere: zentrum Oberaichen, Achalmstraße 9: Ein
denkstele im Parkeingang bei der Killes- Glaube Liebe Hoffnung - Theaterstück; mit Abend mit Wolfgang Selje, gesungen werden
berghöhe. Schauspielstudierenden des 3. Jahrgangs der Wie treffen wir Entscheidungen?, fragt der und so sieht jede der vier bis zum 19. Oktober Lieder von Udo Jürgens, 20 Uhr.
HMDK Stuttgart, 19.30 Uhr. Choreograf Edan Gorlicki und bezieht in sei- geplanten Vorstellungen anders aus als die ¡ Nürtingen, Kultur Kantine, Plochinger Straße
¡ Theater Rampe, Filderstr. 47: Premiere: What nem Tanzstück What do we do im Theater Premiere. Die findet an diesem Freitag um 20 14 B: Quiet Lane, Folk-Music, 20 Uhr.
do we do - Tanzperformance von Edan Gorlicki/ Rampe die Wünsche des Publikums mit ein – Uhr statt. Foto: Lys S. Seng ¡ Reichenbach an der Fils, Die Halle, Kanal-
Franz Alt zur Energiewende Inter-Actions, 20 Uhr. Atelier: Was tun - straße 10: Takida & special Guests, "The Master"-
BIETIGHEIM-BISSINGEN. Der Journalist Gespräche an der Gurke (im Anschluss an die Tour 2019, 20 Uhr.
und Autor Franz Alt kommt am Montag, Vorstellung), 22 Uhr.
21. Oktober, um 19 Uhr mit dem Vortrag ¡ Friedrichsbau Varieté, Siemensstraße 15: Next straße 25: Hugo Rannou (Violoncello) & Hazel Kaufhaus: Das Kaufhaus des Lebens - Geschich-
„Die Energiewende macht uns zu Gewin- Level Burlesque - Burlesque, Artistik & Comedy, Beh (Klavier) - Werke von A. Webern, G. Fauré, ten aus der Weltliteratur gelesen vom Theater-
nern“ ins Kronenzentrum Bietigheim- 20 Uhr. M. Ravel, 20 Uhr. und Filmschauspieler Gerhard Polacek, 18 Uhr. KREIS GÖPPINGEN
Bissingen. Alt ist Auftaktredner der Bie- ¡ Dreigroschentheater, Kolbstraße 4c: Der Gott ¡ Istituto Italiano di Cultura, Kolbstraße 6:
tigheim-Bissinger Akademie-Tage der des Gemetzels - Gastspiel: CreArte Internationale UNTERH ALTUNG Medea (I 1969, OF) - Film; Einführung in ital. THEATER
Schiller-Volkshochschule. Schauspielakademie, 20 Uhr. ¡ Bürgerhaus Freiberg-Mönchfeld, Adalbert- Sprache von Dr. Rossana Lucchesi, 19 Uhr. ¡ Göppingen, Odeon, Altes E-Werk, Mörike-
¡ Studio Theater, Hohenheimer Straße 44: Bahn- Stifter-Str. 9: Volksmusik und Tanz aus Europa, ¡ Kulturtreff Untertürkheim, Strümpfelbacher straße 18: KuschelTürk – Integration à la IKEA,
wärter Thiel - Theaterstück, 20 Uhr. 19 Uhr. Straße 38: Musikalische Weinprobe mit Felix Cartoon-Kabarett mit Muhsin Omurca, 20 Uhr.
Impressum ¡ Apollo Theater (Musical Hall), Plieninger ¡ Jazzclub Bix, Leonhardsplatz 28: Cécile Verny Leopold & Dimitris Tsiortas - deutsch-griechische
Straße 102: Aladdin - Disney Musical, 19.30 Uhr. Quartett - "Of Moons and Dreams", 21 Uhr. Liederlyrik, 19 Uhr.
¡ Palladium Theater (Musical Hall), Plieninger ¡ KKL-Liederhalle, Beethovensaal, Berliner ¡ Planetarium, Willy-Brandt-Straße 25: Rückkehr
Straße 109: Anastasia - Musical, 19.30 Uhr. Platz 1-3: Soner Sarikabadayi & Orchester - "Live zum Mond: CapCom Go (ab 10 J.), 11.30 Uhr, 18 KREIS LUDWIGSBURG
¡ ABV-Zimmertheater, Heusteigstraße 45: on Stage", 21 Uhr. Mozartsaal: Angelika Milster - Uhr. Planeten - Expedition ins Sonnensystem -
www.stuttgarter-nachrichten.de Hundswetter - Komödie, 20 Uhr. "Milster singt Musical", 20 Uhr. Fulldome-Show (ab 10 J.), 15 Uhr. Herbststerne THEATER
¡ Besenwirtschaft Krug, Wildensteinstraße 24: ¡ Keller Klub, Rotebühlplatz 4: Hands Off Gretel - über Stuttgart - Astrowissen für alle (ab 10 J.), ¡ Asperg, Schwaben-Bühne, Königstraße 22:
Stuttgarter Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH Bert Rex & Chor der Mönche - Magie und Musik, Alternative Rock, 20.30 Uhr. 16.30 Uhr. Queen Heaven - The Original - Full- SOS - Weib'r em Oamarsch!, schwäbische
Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart 20 Uhr. ¡ Kiste, Hauptstätter Straße 35: Blaer, 21 Uhr. dome-Laser-Musikshow, 20 Uhr. Komödie, 20 Uhr.
Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart
¡ Fitz - Zentrum für Figurentheater (Kultur- ¡ Laboratorium, Wagenburgstraße 147: Rózsák - ¡ Second Hand Records, Leuschnerstraße 3: ¡ Kornwestheim, Das K (Kultur- & Kongress-
REDAKTION
Chefredakteur: Dr. Christoph Reisinger areal "Unterm Turm"), Eberhardstraße 61: Welt Weltmusik, 20.30 Uhr. WoM Talk(s): Yamila Riós - Podiumsdiskussion, zentrum), Stuttgarter Str. 65: Comedy & Music:
Stellvertretender Chefredakteur: Wolfgang Molitor am Faden: Strings up! - Marionetten-Szenepro- ¡ Merlin, Augustenstraße 72: Josiah Konder - 20 Uhr. Pepper & Salt, Peter Leonhard, Eckhard Grauer,
Chefredakteurin Digital: Swantje Dake
Mitglieder der Chefredaktion: Gunter Barner, Rainer Feuerstein ramm - figuren theater tübingen, 20.30 Uhr. Alternative Rock, 20.30 Uhr. ¡ Staatliche Hochschule für Musik und Dar- schwäbische Unterhaltung hoch drei, 20 Uhr.
Chef vom Dienst: Holger Gayer, Joachim Volk, Frank Schwaibold, Tobias ¡ Forum Theater, Gymnasiumstraße 21: Julius ¡ Naturfreundehaus Steinbergle, Stresemann- stellende Kunst, Opernstudio, Konrad-Ade- ¡ Marbach am Neckar, Schlosskeller, Stroh-
Schall
Leitung Titelteam: Rainer Feuerstein Cäsar - von William Shakespeare, 19.30 Uhr. str. 6: Trio BSP - Folk, Jazz, Synthie-Pop, 20 Uhr. nauer-Straße 28: Szenischer Meisterkurs mit gasse 3: 5 Sterne Fiasko, Musik-Kabarett mit Nora
Artdirector: Eva Dähne ¡ Im Wizemann, Quellenstr. 7: Max "Rockstah" ¡ SpardaWelt Eventcenter, Am Hauptbahnhof 3: Harry Kupfer - Studierende der Gesangsklassen Boeckler, 20 Uhr.
Ressortleiter: Rainer Pörtner (Politik/Landespolitik), Anne Guhlich
(Wirtschaft), Peter Trapmann (Leben), Tim Schleider (Kultur), Jan Sellner Nachtsheim - "Das große Comedy Comeback", Couchsurfer: Joris - Talk & Konzert, 21 Uhr. und der Opernschule, 11 bis 14 Uhr, 15 bis 18 Uhr.
(Lokales/Sublokales), Achim Wörner (Region/ Baden-Württemberg), 19 Uhr. ¡ Theater La Lune, Haußmannstr. 212: Philippe ¡ Sternwarte Stuttgart, Uhlandshöhe, Zur KONZER TE
Swantje Dake (Digital Unit), Stefanie Zenke (Multimediale Reportagen),
Dirk Preiß (Sport), Anette Herrmann (StN-Partnerproduktion) ¡ Jes - Junges Ensemble Stuttgart, Eberhardstr. Huguet: Bleu-Blanc-Blues - frz. Chansons von Uhlandshöhe 41: Abendliche Sternführung am ¡ Gerlingen, Lukasgemeindehaus, Im Gehen-
Berliner Redaktion: Christopher Ziedler 61A: Archiv der Abschiede - Theater der Genera- C. Trénet, C. Aznavour, C. Nougaro, G. Brassens, Teleskop (nur bei klarem Himmel), 20 Uhr. bühl: Posaunenchor der Lukasgemeinde, Kon-
Autoren: Gunter Barner, Jürgen Bock, Franz Feyder, Nikolai Forstbauer,
Klaus Köster, Nils Mayer, Rainer Wehaus, Michael Weißenborn tionen (ab 14 J.), 19 Uhr. S. Gainsbourg und E. Piaf, 20 Uhr. ¡ Thalamus Heilpraktikerschule, Mozartstr. 51: zert der Jungbläser und des großen Chors, 19 Uhr.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird nicht gehaftet. ¡ Kulturwerk, Ostendstr. 106 A: Die Weißen und ¡ Traditional Jazz-Hall, Marienstraße 3B: Zeller, Gesundheitstage - Vorträge und Workshops rund
Für alle Beiträge behält sich der Verlag die Veröffentlichung in Partner- die Pinken - Improvisationstheater, 20.30 Uhr. Mayer & Schönert Organ Trio - Swing, 20.30 Uhr. um Naturheilkunde, Körper- /Psychotherapie, UNTERH ALTUNG
zeitungen vor.
Leserservice (Zustellung, Fragen zum Abo etc.): 07 11 / 72 05 - 61 61 ¡ Landesmuseum Württemberg, Schillerplatz Yoga & Meditation, 16 bis 21.30 Uhr. ¡ Asperg, Glasperlenspiel, Kelterstraße 5:
Lesertelefon Redaktion: 07 11 / 72 05 - 77 77, 6: Echokammer - Kleine Archäologie der Ver- VO RTRÄGE ¡ Treffpunkt Rotebühlplatz: Nah dran – Kultur Breitschuh singt Brel, "Du vergisst nichts " -
Mo bis Fr 10–16 Uhr. Fragen, Tipps, Infos
Fon Redaktion: 07 11 / 72 05 - 0 schwörungstheorien - Performance.Theater mit ¡ AWO Begegnungs- und Servicezentrum im Gespräch: Axel Preuß - Andreas G. Winter Lieder von Jacques Brel mit deutschen Texten,
Fax Redaktion: 07 11 / 72 05 - 71 38 Robert Atzlinger, 20 Uhr. Untertürkheim, Widdersteinstraße 22: Grün in spricht mit dem Intendanten der Schauspiel- 20 Uhr.
Fon Recherche- und Reportageteam:
07 11 / 72 05 - 72 30, - 72 90, - 12 79 ¡ Museum Hotel Silber, Dorotheenstraße 10: der Stadt - Warum sind Bäume, Sträucher und bühnen in Stuttgart, 19.30 Uhr. ¡ Ludwigsburg, Demokratisches Zentrum
E-Mail: redaktion@stzn.de Brüche in der Biografie – eine Erinnerung für die Biotope in der Stadt so wichtig - Veranstalter: ¡ Treffpunkt am Rathaus, Unter der Stuttgar- DemoZ, Wilhelmstraße 45/1: Tim Holehouse,
Zukunft - künstlerische Auseinandersetzung mit Naturfreunde Untertürkheim-Luginsland & Amt dia, Marktplatz 1: Altstadtgeister - Geisterführung Punk Rock, 20.30 Uhr. Musikhalle, Podium,
ANZEIGEN UND SONDERTHEMEN
Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH Flucht, Deportation und Entwurzelung mit dem für Umweltschutz Stadt Stuttgart, 19.30 Uhr. durch die Stuttgarter Innenstadt; Anmeldung Bahnhofstr. 19: NUS Quintett, Modern Jazz,
Plieninger Straße 150 (Pressehaus Stuttgart), 70567 Stuttgart Jugendensemble von Lokstoff!, 19.30 Uhr. ¡ Bürgerzentrum West, Bebelstraße 22: Wald- Tel. 0711/ 57644206, 20 Uhr. 21 Uhr.
Anzeigenleitung: Oliver Nothelfer ¡ Renitenztheater, Büchsenstraße 26: 18. Stutt- land Japan - Referent: Prof. S. Hein, 19.30 Uhr. ¡ Wohnstift Augustinum Sillenbuch, Rieden-
Sonderthemen: Reimund Abel (Redaktion),
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 46 vom 1. 1. 2019.
garter Chansongfest: Kreisler singt Kreisler - Die ¡ Evang. Alte Kirche Heumaden, Gemeinde- berg, Florentiner Straße 20: Fisherman's Friends -
unbekannten Chansons von Georg Kreisler - haus, Schwendestr. 3: Kulturprogramm: Mitten Vom Kutter in die Charts - Komödie, 19.30 Uhr.
Postanschrift
Anzeigenabteilung: Postfach 10 44 26, 70039 Stuttgart Chanson-Kabarett mit Sandra Kreisler, 20 Uhr. im Urwald - Präsentation eines Projektes der REMS-MURR-KREIS
Chiffrezuschriften: Postfach 10 44 27, 70039 Stuttgart ¡ Rosenau, Rotebühlstraße 109B: Meine besten Forstwirtschaft in einem Urwalddorf in Ghana,
Veranstaltungen
Sonderthemen: Postfach 10 44 21, 70039 Stuttgart
Fon Anzeigenservice: 07 11 / 72 05 - 21 Knaller - Best of La Signora - Comedy mit Carmela Referent: Gernot Dilger, Diakon i. R. 16.15 Uhr. THEATER
Fax Anzeigenservice: 07 11 / 72 05 - 16 14 de Feo, 20 Uhr. ¡ Forum 3, Gymnasiumstr. 21: Jugend im Islam - ¡ Backnang, Galli Theater, Am Oelberg 12:
E-Mail: anzeigen@stzw.zgs.de

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bei halbjährlicher Vorauszahlung um bis zu 1,5 %. Portokosten für Reise-
nachsendungen täglich: Inland € 1,00, Ausland ab € 2,20. Jeder
Freitagsausgabe – bei Feiertagen abweichend – liegt das Fernsehmagazin
„prisma“bei.Abbestellungensindbiszum5.einesMonatszumMonatsen-
de schriftlich an den Leserservice des Verlags zu richten. Bei einer zusam-
menhängenden Bezugsunterbrechung von mindestens drei Wochen wird
der anteilige Bezugspreis zurückerstattet. Bei Abbestellung eines Abonne-
ments ist eine Gutschrift der anteiligen Abonnementgebühren für eine
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Kino, Musik, Partys, Theater, Literatur,
Gastroszene – jede Menge Tipps in
unserem Veranstaltungskalender:
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oder als Apps unter stn.de/apps
¡ Stadtteilbibliothek Neugereut, Flamingoweg
26: Best-of: get shorties Lesebühne - kabarettis-
tisch-literarische Lesebühnenshow, 19 Uhr.
¡ Theater Atelier, Stöckachstraße 55: Russen-
disko - frei nach Wladimir Kaminer, 20 Uhr.
¡ Theater am Olgaeck, Charlottenstraße 44:
Emigranten - von Slawomir Mrozek, 20 Uhr.
¡ Theaterhaus, Siemensstraße 11: Caveman -
Broadway-Erfolgsstück, 20 Uhr.
¡ Theaterschiff Stuttgart, Überkinger Straße 13:
Die Wahrheit - Komödie, 20 Uhr.
¡ Wortkino, Werastr. 6: Buschwerk - Sturmfeste
Satiren von Wilhelm Busch (Neufassung), 20 Uhr.
KONZE RTE
¡ Evang. Stiftskirche, Stiftstraße 12: Bach:vokal:
solistenensemble stimmkunst & Stiftsbarock
Stuttgart - Bach-Kantaten zum 7. und 14. Sonntag
nach Trinitatis, 19 Uhr.
¡ Fernsehturm, Jahnstr. 124: Stuttgarter Saloni-
ker: Children's Corner auf dem Fernsehturm -
Kinderkonzert mit Musik von Debussy bis Gersh-
win, 17 bis 18 Uhr. Saloniker String and Swing
Orchestra - Panoramakonzert zu Vollmond, 19
Uhr, 21 Uhr.
¡ Landesmuseum Württemberg, Haus der
Musik im Fruchtkasten, Schillerplatz 1: Musik-
pause: Yuzhuo Diao (Klavier), 12.30 Uhr.
¡ Staatliche Hochschule für Musik und Dar-
stellende Kunst, Kammermusiksaal, Urban-
Kinder des Koran? - Referent: Dr. Sandkühler,
19.30 Uhr.
¡ Generationenhaus West der R. u. H. Schmid-
Stiftung, Ludwigstraße 41-43: Gespräch am
Runden Tisch: Impfen - Was hat die Neuregelung
für Auswirkungen für uns?! - Referent: Dr. med.
Tobias Bischof, 10.30 bis 12 Uhr.
¡ Haus der Geschichte Baden-Württemberg,
Otto-Borst-Saal, Konrad-Adenauer-Straße 16:
Armenische Kulturtage: Armenien - zum Wandel
entschlossen - Podiumsdiskussion, 19 Uhr.
¡ Hospitalhof, Büchsenstraße 33: Vertrauen und
Sicherheit wiederfinden. Wie Stress und Trauma
sich mit Hilfe der Körperorientierten Traumathe-
rapie lösen können - Referentin: Cornelia Fürs-
tenberger, Heilpraktikerin, 19 bis 21 Uhr.
¡ Sarah Frauencafé, Johannesstraße 13: Wie
weiblich ist die Wikipedia? - Referentin: Petra
Mayerhofer, 20 Uhr.
¡ St. Thomas Morus Heumaden, Korianderstr.
34: Mit einem Testament den Nachlass gut regeln
- Referent: Stefan Mannheim, 15 bis 16.30 Uhr.
SONST IGES
¡ AWO Begegnungs- und Servicezentrum
Möhringen-Salzäcker, Widmaierstr. 137: Litera-
tur? Literatur! - mit Wolfgang Samlowski, 15 Uhr.
¡ Cannstatter Wasen, Mercedesstraße 50:
174. Cannstatter Volksfest, 12 bis 24 Uhr.
¡ Das Kaufhaus, Kreuznacher Str. 53: Forum im
in der Region
KREIS BÖBLINGEN
THEATER
¡ Böblingen, Städtischer Feierraum, Pestalozzi-
straße 9: Lilly unter den Linden, Roman von Anne
C. Voorhoeve (ab 12 J.), 20 Uhr.
¡ Leonberg, Kulturzentrum Beat Baracke,
Badstraße 22: Beatbaracken-Poetry-Slam, Auto-
renwettstreit, 20 Uhr.
¡ Renningen, Stegwiesenhalle, Schon wieder
was mit Sex, Comedy mit Martina Brandl, 20 Uhr.
UNTERH ALTUNG
¡ Herrenberg, Mauerwerk, Hindenburgstr. 22:
Olivia Trummer & Nicola Angelucci, Jazz & Pop,
20 Uhr.
KREIS ESSLINGEN
THEATER
¡ Esslingen, Kabarett der Galgenstricke,
Webergasse 9: populeer, Kabarett mit Erich
Koslowski und Herbert Häfele, 20 Uhr. LIMA -
Männerschlussverkauf, Komödie, 20 Uhr.
¡ Leutenbach, Rems-Murr-Halle, Jahnstr. 20:
Mamma Mia Bavaria, Kabarett mit Luise Kinseher,
20 Uhr.
¡ Plüderhausen, Plüderhäuser Theaterbrettle,
Kitzbüheler Platz 1: Älles wegam liaba Geld,
Komödie, 19.30 Uhr. Theater hinterm Scheu-
erntor, Marktplatz 4: Remstal Gartenschau:
Remstal-Querköpfe, Figuren, Text und Spiel:
Wolfgang Kammer, 20 Uhr.
¡ Schorndorf, SV-Gemeindezentrum, Gmünder
Straße 70: Das Stück vom Glück, Theaterabend
mit Eva Maria Admiral, 20 Uhr.
¡ Spiegelberg, Theater Kabirinett Großhöch-
berg, Kleinhöchberger Weg 1: Schwäbisch All -
Weber lässt einen fliegen, ein Kulinarstück von
Thomas Weber, 20 Uhr.
¡ Urbach, Auerbachhalle, Seebrunnenweg 15:
Joe Bauers Flaneursalon, Stuttgarter Lieder- und
Geschichtenshow mit Eva Leticia Padilla, Helge
Thun, Trio Gadjo, 20 Uhr.
UNTERH ALTUN G
¡ Backnang, Hofgut Hagenbach, Auf dem
Hagenbach: Gaby Moreno, Latin, Pop, Soul &
Blues, 20 Uhr.
¡ Schorndorf, Manufaktur, Hammerschlag 8:
Raoul Vignal & Band, Folk, 20.30 Uhr. Session
'88, Hammerschlag 8: iGrooved, offene Session,
20 Uhr.

Vortrag
Chefarzt Dr. Farzam Vazifehdan

Die Wirbelsäule im Alter

Rückenschmerzen vorbeugen
und behandeln
Wirbelsäulenzentrum Donnerstag, 17. Oktober
Orthopädische Klinik Paulinenhilfe
Diakonie-Klinikum Stuttgart 17 Uhr, Hörsaal
Rosenbergstraße 38, 70176 Stuttgart
Telefon 0711 991-0 Eine Anmeldung ist nicht erforderlich,
www.diakonie-klinikum.de der Eintritt ist frei.

Veranstaltungen
für Kinder
STUTTGART
¡ Eliszis Jahrmarktstheater, Höhenpark Killesberg:
Jahrmarkt wie zu Großmutters Zeiten, 14 Uhr.
¡ Stadtbibliothek am Mailänder Platz, Jella-
Lepman-Kabinett, Mailänder Platz 1: Pssst, ein
Bär! - Bilderbuch-Show (ab 3 J.), 10 Uhr, 10.45 Uhr.
W wie Werkstatt der Buchkinder Stuttgart (ab 7 J.),
16 bis 17.30 Uhr.
¡ Staatliches Museum für Naturkunde, Schloss
Rosenstein, Rosenstein 1: BioForum - Arbeitsge-
meinschaft junger Naturforscher (ab 12 J.), 14 Uhr.
¡ Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-
Straße 30-32: Was ist denn das? Fragestunde für
Neugierige - Kinderführung (ab 4 J.), 15 Uhr.
¡ Stadtteilbibliothek Feuerbach, Sankt-Pölte-
ner-Straße 29: Pino, Lela und der kleine Fuchs -
Bilderbuch-Show (ab 4 J.), 10 Uhr, 11 Uhr.
¡ Theater Tredeschin, Haußmannstraße 134 C:
Die Hochzeit der Frau Füchsin - heiteres Figuren-
spiel, 10 Uhr.
¡ JES - Junges Ensemble Stuttgart, Theatersaal,
Eberhardstraße 61A: Johannes und Margarethe -
Schauspiel vom Geschwisterpaar Hänsel und
Gretel (ab 6 J.), 10 Uhr.
¡ Treffpunkt Rotebühlplatz: Herbststillleben
mit Kürbis - bildnerisches Gestalten mit Kreide -
Kinderwerkstatt (ab 5 J.), 15 bis 17 Uhr.
Filme
in Stuttgart
¡ Atelier am Bollwerk,
S-Mitte, Hohe Str. 26, Tel. 07 11 / 6 69 56 69.
¡ Cinema, S-Mitte, Königstraße 22
Tel. 07 11 / 2 29 04 40.
¡ Cinemaxx (Bosch-Areal), S-Mitte,
Breitscheidstraße 4 A
Tel. 0 40 / 80 80 69 69.
¡ Cinemaxx (SI Zentrum), S-Möhringen,
Plieninger Straße 111
Tel. 0 40 / 80 80 69 69.
¡ Corso, S-Vaihingen, Hauptstraße 6
Tel. 07 11 / 73 49 16.
¡ Delphi, S-Mitte, Tübinger Straße 6
Tel. 07 11 / 29 24 95.
¡ EM Theater, S-Mitte, Bolzstraße 4
Tel. 07 11 / 2 29 04 40.
¡ Gloria, S-Mitte, Königstraße 20
Tel. 07 11 / 2 29 04 40.
¡ Kinothek, S-Obertürkheim, Asangstraße 15
Tel. 07 11 / 9 18 96 40.
¡ Metropol, S-Mitte, Bolzstraße 10
Tel. 07 11 / 2 29 04 40.
¡ Ufa-Palast, S-Nord, Rosensteinstraße 20
Tel. 07 11 / 2 56 00 88.
¡ 47 Meters Down: Uncaged: Metropol
Stuttgart, 16.15, 20.45 Uhr. Ufa-Palast Stuttgart,
20.30, 22.30, 23.30 Uhr.
¡ 7. Kogustaki Mucize (OV): Ufa-Palast Stuttgart,
15.15, 20.30, 23.30 Uhr.
¡ A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando:
Ufa-Palast Stuttgart, 15.15 Uhr.
¡ Ad Astra - Zu den Sternen: Cinemaxx (Bosch-
Areal), 22.40 Uhr. Ufa-Palast Stuttgart, 17.10 Uhr.
¡ Ad Astra - Zu den Sternen (OV): Corso
Stuttgart, 18.55 Uhr.
¡ Angel has fallen: Cinemaxx (SI Zentrum),
23 Uhr. Ufa-Palast Stuttgart, 23.15 Uhr.
¡ Angry Birds 2 - Der Film: Cinemaxx (Bosch-
Areal), 17 Uhr. Cinemaxx (SI Zentrum), 14.15 Uhr.
Metropol Stuttgart, 14.15 Uhr. Ufa-Palast
Stuttgart, 15.20, 17.45 Uhr.
¡ Angry Birds 2 - Der Film (OV): Corso Stuttgart,
16.20 Uhr.
¡ Angry Birds 2 - Der Film 3D: Cinemaxx
(Bosch-Areal), 14.20 Uhr. Cinemaxx (SI Zentrum),
16.40 Uhr.
¡ Annem (OV): Ufa-Palast Stuttgart, 18.10,
20.10 Uhr.
¡ Arabisches Filmfest Stuttgart/Tübingen
2019 (OV): Delphi Stuttgart, 18 Uhr.
¡ Bonnie & Bonnie: Cinemaxx (Bosch-Areal),
20.30 Uhr.
¡ Bruder Schwester Herz: EM Theater Stuttgart,
18.15 Uhr.
¡ Dem Horizont so nah: Cinemaxx (Bosch-Areal),
14.40, 17.30, 19.45 Uhr. Cinemaxx (SI Zentrum),
14.30, 17.20, 19.45 Uhr. EM Theater Stuttgart,
16, 20.30 Uhr. Ufa-Palast Stuttgart, 14, 16.50,
19.40 Uhr.
¡ Der Glanz der Unsichtbaren: Delphi Stuttgart,
15.45, 20 Uhr.
¡ Der König der Löwen: Ufa-Palast Stuttgart, 14,
16.40, 19.45 Uhr.
¡ Der König der Löwen 3D: Cinemaxx
(SI Zentrum), 17.30 Uhr.
VERKAUFSOFFENER
SONNTAG
13. Oktober 12 - 17 Uhr
mit Kaffee & Kuchen
Stuttgart und die Region
Atzlinger im Landesmuseum
Versteckspiel mit Darsteller: „Echokammer –
kleine Archäologie der Verschwörungstheo-
rien“ heißt der Theaterabend von und mit
¡ Deutschstunde: Atelier am Bollwerk Stuttgart,
15.10, 17.45, 20.20 Uhr. Cinema Stuttgart, 15,
17.30, 20 Uhr.
¡ Dora und die Goldene Stadt: EM Theater
Stuttgart, 15, 17 Uhr. Ufa-Palast Stuttgart, 15.20,
17.50 Uhr.
¡ Downton Abbey: Atelier am Bollwerk Stuttgart,
15.10 Uhr. Metropol Stuttgart, 13.15, 18,
20.30 Uhr.
¡ Downton Abbey (OV): Metropol Stuttgart,
18.15 Uhr.
¡ Dunkel, fast Nacht (OV): EM Theater Stuttgart,
18.15 Uhr.
¡ Eine ganz heiße Nummer 2.0: Atelier am
Bollwerk Stuttgart, 17.40 Uhr.
¡ Es Kapitel 2: Cinemaxx (Bosch-Areal), 19, 22.30
Uhr. Cinemaxx (SI Zentrum), 20.30, 22.20 Uhr.
Ufa-Palast Stuttgart, 17, 19.40, 22.30 Uhr.
¡ Everest - Ein Yeti will hoch hinaus: Cinemaxx
(Bosch-Areal), 14.50 Uhr. Cinemaxx (SI Zentrum),
14.45 Uhr. EM Theater Stuttgart, 15 Uhr. Ufa-
Palast Stuttgart, 15.30, 18 Uhr.
¡ Everest - Ein Yeti will hoch hinaus 3D:
Cinemaxx (Bosch-Areal), 17.15 Uhr.
¡ Fast & Furious: Hobbs & Shaw: Ufa-Palast
Stuttgart, 14, 16.30, 22.40 Uhr.
¡ Firincinin Karisi (OV): Ufa-Palast Stuttgart,
23.30 Uhr.
¡ Fisherman's Friends: Kinothek, 17.30 Uhr.
¡ Fritzi - Eine Wendewundergeschichte: EM
Theater Stuttgart, 14.15, 16.15 Uhr. Metropol
Stuttgart, 16 Uhr.
¡ Gemini Man: Cinemaxx (Bosch-Areal), 14.10
Uhr. Cinemaxx (SI Zentrum), 14, 16.50 Uhr.
Metropol Stuttgart, 15.45, 20.30 Uhr. Ufa-Palast
Stuttgart, 14.20, 17.50, 20.15, 23.15 Uhr.
¡ Gemini Man 3D: Cinemaxx (Bosch-Areal),
16.30, 19.30, 22.30 Uhr. Cinemaxx (SI Zentrum),
19.30, 23.10 Uhr. Metropol Stuttgart, 18 Uhr.
¡ Good Boys: Ufa-Palast Stuttgart, 14 Uhr.
¡ Gut gegen Nordwind: Ufa-Palast Stuttgart,
16.50 Uhr.
¡ Joker: Cinemaxx (Bosch-Areal), 14, 17, 20, 23 Uhr.
Cinemaxx (SI Zentrum), 14, 17, 20, 22.50 Uhr.
Gloria, 15.30, 18, 20.45 Uhr. Ufa-Palast Stuttgart,
14, 17, 20, 23.10 Uhr.
¡ Joker (OV): Cinemaxx (Bosch-Areal), 22.45 Uhr.
Corso Stuttgart, 16.25, 18.25, 21 Uhr. Delphi
Stuttgart, 15.30, 18, 20.30 Uhr. Gloria, 17.45,
20.30 Uhr. Ufa-Palast Stuttgart, 20.15 Uhr.
¡ Leberkäsjunkie: Kinothek, 20.15 Uhr.
¡ Leid und Herrlichkeit: Kinothek, 20.15 Uhr.
¡ Mein Lotta-Leben - Alles Bingo mit Flam-
ingo: EM Theater Stuttgart, 14 Uhr.
¡ Metallica and San Francisco Symphony:
S&M²: Ufa-Palast Stuttgart, 20.15 Uhr.
¡ Midsommar: EM Theater Stuttgart, 20.30 Uhr.
Ufa-Palast Stuttgart, 22.50 Uhr.
¡ Nurejew - The White Crow: Atelier am Bollwerk
Stuttgart, 14.45, 19.40 Uhr.
¡ Once Upon a Time... in Hollywood: Cinemaxx
(Bosch-Areal), 19.15 Uhr. Cinemaxx (SI Zentrum),
19.15 Uhr. EM Theater Stuttgart, 17 Uhr. Ufa-Palast
Stuttgart, 20 Uhr.
¡ Once Upon a Time... in Hollywood (OV): EM
Theater Stuttgart, 20.15 Uhr.
¡ Rambo: Last Blood: Cinemaxx (SI Zentrum),
20.15, 23.15 Uhr. Ufa-Palast Stuttgart, 20.50,
23.30 Uhr.
¡ Rambo: Last Blood (OV): Corso Stuttgart,
21.25 Uhr.
¡ Ready or not - Auf die Plätze, fertig, tot:
Cinemaxx (Bosch-Areal), 22.50 Uhr. Ufa-Palast
Stuttgart, 20.40, 23.10 Uhr.
dem Schauspieler Robert Atzlinger heute
und an diesem Samstag jeweils um 20 Uhr im
Landesmuseum. Foto: Theater
¡ Ronny & Klaid: EM Theater Stuttgart, 19.30 Uhr.
¡ Shaun das Schaf: UFO-Alarm: Cinemaxx
(Bosch-Areal), 14.15, 16.45 Uhr. Cinemaxx
(SI Zentrum), 15, 17.10 Uhr. Gloria, 15.45 Uhr.
Ufa-Palast Stuttgart, 15.30, 17.50 Uhr.
¡ Siccin 6 (OV): Ufa-Palast Stuttgart, 23 Uhr.
¡ Systemsprenger: Atelier am Bollwerk Stuttgart,
17.20, 20 Uhr.
¡ UglyDolls: Metropol Stuttgart, 13.45 Uhr.
Ufa-Palast Stuttgart, 14.15 Uhr.
Filme in der
Region
KREIS BÖBLINGEN
Leonberg
¡ Traumpalast, Neue Ramtelstraße 2
Tel. 0711/55090770.
47 Meters Down: Uncaged, 20.30 Uhr. A Toy
Story: Alles hört auf kein Kommando, 14.45
Uhr. Ad Astra - Zu den Sternen, 22.30 Uhr.
Angel has fallen, 20 Uhr. Angry Birds 2 - Der
Film, 15.45 Uhr. Dem Horizont so nah, 14.45,
17.45, 19.45 Uhr. Der König der Löwen, 17.30
Uhr. Dora und die Goldene Stadt, 15, 17 Uhr.
Downton Abbey, 17.30, 20.30 Uhr. Eine ganz
heiße Nummer 2.0, 20.15 Uhr. Es Kapitel 2,
19.15, 22.30 Uhr. Everest - Ein Yeti will hoch
hinaus, 14.45 Uhr. Everest - Ein Yeti will hoch
hinaus 3D, 18 Uhr. Fast & Furious: Hobbs
& Shaw, 22.45 Uhr. Gemini Man, 15.15 Uhr.
Gemini Man 3D, 17, 19.30, 22.15 Uhr. Joker,
15.15, 17.15, 19.15, 20, 22.15 Uhr. Joker (OV),
23 Uhr. Mein Lotta-Leben - Alles Bingo
mit Flamingo, 15 Uhr. Metallica and San
Francisco Symphony: S&M² (OV), 23 Uhr.
Nurejew - The White Crow, 17.45 Uhr. Once
Upon a Time... in Hollywood, 22.45 Uhr.
Rambo: Last Blood, 20.30, 23.15 Uhr. Ready
or not - Auf die Plätze, fertig, tot, 23.15 Uhr.
Shaun das Schaf: UFO-Alarm, 15, 17 Uhr.
Weil der Stadt
¡ Kino-Center, Badtorstraße 21
Tel. 07033/2241.
Deutschstunde, 17.30, 20.15 Uhr. Eine ganz
heiße Nummer 2.0, 20.15 Uhr. Everest - Ein
Yeti will hoch hinaus, 17.30 Uhr. Gemini Man,
17.30, 20.15 Uhr. Shaun das Schaf: UFO-Alarm,
17.30 Uhr. Systemsprenger, 20.15 Uhr.
¡ Kulisse, Daimlerstraße 4
Leberkäsjunkie, 20.15 Uhr.
KREIS ESSLINGEN
Esslingen
¡ Kommunales Kino Esslingen, Maille 5
Tel. 0711/31 05 95 10.
Gelobt sei Gott, 19 Uhr. Golden Twenties, 17
Uhr. Supa Modo, 15.30 Uhr. Systemsprenger,
21.30 Uhr.
¡ Traumpalast, Kollwitzstraße 1 (Dick-Areal)
Tel. 0711/55090770.
47 Meters Down: Uncaged, 20.30 Uhr. Ad
Astra - Zu den Sternen, 23 Uhr. Angry Birds 2 -
Der Film, 14.45, 17.15 Uhr. Dem Horizont so
Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019
nah, 14.45, 17, 20 Uhr. Der König der Löwen,
17.15 Uhr. Dora und die Goldene Stadt, 15, 18
Uhr. Downton Abbey, 20.15 Uhr. Eine ganz
heiße Nummer 2.0, 20.30 Uhr. Emil und die
Detektive, 15.45 Uhr. Es Kapitel 2, 22.45 Uhr.
Everest - Ein Yeti will hoch hinaus, 14.45 Uhr.
Gemini Man, 14.45, 17, 20, 23.15 Uhr. Good
Boys, 15 Uhr. Gut gegen Nordwind, 18 Uhr.
Joker, 15.15, 17.15, 19.45, 20.15, 23.15 Uhr. Joker
(OV), 23.15 Uhr. Metallica and San Francisco
Symphony: S&M² (OV), 23 Uhr. Midsommar,
22.45 Uhr. Nurejew - The White Crow, 17.15,
20.15 Uhr. Once Upon a Time... in Hollywood,
19.45 Uhr. Rambo: Last Blood, 23 Uhr. Ready
or not - Auf die Plätze, fertig, tot, 22.45 Uhr.
Shaun das Schaf: UFO-Alarm, 15, 17.15 Uhr.
Kirchheim unter Teck
¡ Central Lichtspiele, Dreikönigstraße 15
Tel. 07021/2226.
Der König der Löwen, 17.45 Uhr. Nurejew -
The White Crow, 20.30 Uhr.
¡ Tyroler Lichtspiele, Postplatz 9
Tel. 07021/4829062.
Das zweite Leben des Monsieur Alain, 17.45
Uhr. Once Upon a Time... in Hollywood,
20 Uhr.
KREIS LUDWIGSBURG
Bietigheim-Bissingen
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Tel. 07142/940380.
Eine ganz heiße Nummer 2.0, 20.30 Uhr.
Joker, 17.45, 20.15 Uhr. Shaun das Schaf:
UFO-Alarm, 18 Uhr.
Ludwigsburg
¡ Caligari, Seestraße 25
Tel. 07141/905011.
A Gschicht über d'Lieb, 18 Uhr. Nurejew -
The White Crow, 20.15 Uhr.
¡ Central Theater, Arsenalstraße 4
Tel. 07141/934545.
Angry Birds 2 - Der Film, 15.45 Uhr. Dem
Horizont so nah, 17.45, 20.15 Uhr. Dora und
die Goldene Stadt, 15.30 Uhr. Downton
Abbey, 18, 20.30 Uhr. Gemini Man, 17.30, 20
Uhr. Shaun das Schaf: UFO-Alarm, 16 Uhr.
¡ Luna Lichtspieltheater
Untere Reithausstraße 32
Tel. 07141/688688.
Deutschstunde, 17, 20 Uhr.
¡ Union Theater, Solitudestraße 6
Tel. 07141/934545.
Es Kapitel 2, 20 Uhr. Everest - Ein Yeti will
hoch hinaus, 16 Uhr. Joker, 18, 20.30 Uhr.
REMS-MURR-KREIS
Backnang
¡ Traumpalast, Eduard-Breuninger-Str.
Tel. 0711/55090770.
Angry Birds 2 - Der Film, 15.45 Uhr. Dem
Horizont so nah, 14.30, 17.15, 20 Uhr. Dora
und die Goldene Stadt, 14.15, 16.45 Uhr. Es
Kapitel 2, 19.15, 22.45 Uhr. Everest - Ein Yeti
will hoch hinaus, 13.45 Uhr. Gemini Man,
18.15, 20.45 Uhr. Joker, 15.45, 17.45, 20.30, 23.15
Uhr. Joker (OV), 22.45 Uhr. Metallica and San
Francisco Symphony: S&M² (OV), 23 Uhr. Paw
Patrol: Mission Big Screen, 14.15 Uhr. Rambo:
Last Blood, 20.15, 23.30 Uhr. Shaun das Schaf:
UFO-Alarm, 13.45, 15.45, 18 Uhr.
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Tel. 07191/65555.
Dem Horizont so nah, 15.15, 17.30, 19.45 Uhr.
Downton Abbey, 19.45 Uhr. Eine ganz heiße
Nummer 2.0, 17.45, 20.15, 22.15 Uhr. Es Kapitel
2, 22 Uhr. Everest - Ein Yeti will hoch hinaus,
15.30 Uhr. Gemini Man, 17.30 Uhr. Gemini
Man 3D, 20, 22.30 Uhr. Joker, 15.15, 17.30, 20,
22.30 Uhr. Shaun das Schaf: UFO-Alarm,
15.30, 17.45 Uhr. Sneak Preview, 22.15 Uhr.
UglyDolls, 15.45 Uhr.
Fellbach
¡ Orfeo, Butterstraße 1
Tel. 0711/516812.
Die drei !!!, 14.30 Uhr. Downton Abbey, 20
Uhr. Und der Zukunft zugewandt, 17.30 Uhr.
Rudersberg
¡ Löwenlichtspiele, Welzheimer Str. 31
Tel. 07183/9316067.
Die Agentin, 21.45 Uhr. Leberkäsjunkie,
19.30 Uhr. Once Upon a Time... in Hollywood,
20.30 Uhr. Systemsprenger, 17 Uhr. Über
Grenzen - Der Film einer langen Reise,
18 Uhr.
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21
Notdienste
¡ Polizei, Unfall 110
¡ Feuerwehr, Notarzt, Rettungsdienst 112
¡ Ärztlicher Bereitschaftsdienst 116117
¡ Krankentransport Ortsvorwahl + 19 222
ÄRZTE
Ärztlicher Bereitschaftsdienst für ambu-
lante Behandlung (wenn der Hausarzt nicht
erreichbar ist) gilt für ganz Stuttgart einschließ-
lich Kemnat: Mo–Fr 19–7 Uhr, Sa, So und an
Feiertagen 7–7 Uhr
für nicht Gehfähige: 116117
für Gehfähige: Allgemeine Notfallpraxis der
Stuttgarter Ärzteschaft und psychiatrische
Notfallpraxis im Marienhospital, Böheim-
straße 37, Heslach (eine eventuelle stationäre
Aufnahme erfolgt nicht zwingend im Marien-
hospital, sondern in einem der zur Notauf-
nahme eingeteilten Krankenhäuser). Sprech-
zeiten: Allgemeine Notfallpraxis Mo–Fr 19–7
Uhr, Sa, So und an Feiertagen 7–7 Uhr; Psychia-
trische Notfallpraxis Mo–Fr 19–1 Uhr, Sa, So
und an Feiertagen 7–1 Uhr.
Notfallpraxis für Kinder und Jugendliche:
Mo–Fr 19–22 Uhr, Sa, So und an Feiertagen 9– 22
Uhr. Ab 22 Uhr bis zum nächsten Morgen ist
die Pädiatrisch Interdisziplinäre Notaufnahme
(PINA) am Olgahospital zuständig. Notfallpraxis
und Notaufnahme befinden sich in der Kriegs
bergstraße 62. Telefonischer Bereitschaftsdienst
über Tel. 01 80 / 6 07 11 12 .
Augenärztlicher Notfalldienst: Mo–Fr 19– 7
Uhr über Telefon 01 80 / 6 07 11 22 .
Medi-Bereitschaftszentrale: Mi + Fr 13–19
Uhr über Telefon 0 18 05 / 30 80 90 (Auskunft
über die Bereitschaft von Medi-Fachärzten in
Stuttgart, Filderstadt, Leinfelden-Echterdingen
und Korntal für Patienten, deren Arzt nicht
erreichbar ist).
Docdirect (bei akuten Erkrankungen und
wenn der Haus- oder Facharzt nicht erreichbar
ist) 9-19 Uhr, Telefon 0711 / 965 897 00.
Tierärzte: Durchgehend über Tel. 7 65 74 77.
Städtischer Tiernotdienst : Tel. 216 - 9 19 00
(6–22 Uhr), nach 22 Uhr über Polizei Tel. 110.
SCHN ELLE HILFE
Elektro-Notdienst: Notrufnummer 56 68 52
(24-Stunden-Service).
ADAC-Notruf: Stadtpannendienst Tel. 01 80 /
2 22 22 22.
ACE-Notruf: 0 7 11 / 5 30 34 35 36.
AvD-Notruf: 08 00 / 9 90 99 09.
Telefonseelsorge: Rund um die Uhr: 0800/
111 0 111 (evang.) + 08 00 / 111 0 222 (kath.).
Telmi – Sorgen- und Beratungstelefon für
Kinder und Jugendliche: 07 11 / 2 36 88 88
(Mo–Fr 17–19 Uhr).
Elterntelefon des Kinderschutzbundes: 08
00 / 111 0 550 (Mo + Mi 9–11 Uhr, Di + Do 17–19
Uhr).
Babyklappe im Weraheim, Oberer Hoppen-
lauweg 2–4, Telefon 16 26 30.
Krisen- und Notfalldienst: 01 80 / 511 0 444
(Mo–Fr 9–24; Sa, So und Feiertag 12–24 Uhr).
Städtisches Frauenhaus: 41 42 43 - 0.
Anwaltlicher Notdienst (für Strafsachen):
0711 99 88 99 66 (täglich rund um die Uhr).
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Suchplattform für Apotheken-Notdienste:
Telefon 08 00/00 22 8 33 oder Mobil 22 8 33
(69 ct/min.) oder unter www.aponet.de
Stuttgart Innenstadt und Botnang: Linden,
Libanonstr. 101, Tel. 4 87 07 15 u. Rosenberg am
Hölderlinplatz, Schwabstr. 195, Tel. 22 83 23.
Bad Cannstatt, Neckarvororte und Fell-
bach: Gesundhaus im Carré, Bad Cannstatt,
Daimlerstr. 69, Tel. 5 05 10 45.
Degerloch, Filderbezirke und Vaihingen: in
der Schwabengalerie, Vaihingen, Schwaben-
platz 1, Tel. 9 97 69 00 u. Neue, Echterdingen,
Hauptstr. 44, Tel. 7 94 99 10.
Feuerbach, Stuttgarter Norden, Gerlingen,
Korntal und Zuffenhausen: im Real, Gerlin-
gen, Weilimdorfer Str. 91, Tel. 0 71 56/4 36 23 30.
(Dienst von 8.30 bis 8.30 Uhr).
Beratungen
Ambulanter Sozialpsychiatrischer Dienst
Stuttgart: Ost und Neckarvororte, Land-
hausstr. 178 A, Tel. 2 53 26 63, Fax: 2 53 26 57,
E-Mail: spdi.ost@klinikum-stuttgart.de, Mo–
Fr 9–17 Uhr. Bad Cannstatt, Kneippweg 8, Tel.
52 04 60 60, Fax: 52 04 60 61, E-Mail:
spdcannstatt@caritas-stuttgart.de, Mo–Fr
9–17 Uhr. Birkach, Alte Dorfstr. 16, Tel.
4 57 98 23, Fax 4 58 67 52, E-Mail: spdibir-
kach@eva-stuttgart. de, Mo–Fr 9–17 Uhr.
22 Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019
Lieblingsstück
Der
Gesprächige
Stuttgarter präsentieren einen
persönlichen Gegenstand, der ihnen
besonders am Herzen liegt. Heute:
Jungmi Ha und ihr Reiskocher.
Von Sybille Neth
Wenn ein Kind in Korea das Elternhaus
verlässt, bekommt es einen Reiskocher
mit auf den Weg. Das war auch bei Jungmi
Ha so, als sie vor 20 Jahren Seoul den Rü-
cken kehrte und zum Gesangsstudium
nach Stuttgart kam. „Ich bin hier mit
Kleidern und Büchern im Koffer und dem
Reiskocher angekommen“, berichtet sie.
Heute ist sie Opernsängerin, Designerin
von Handtaschen und gibt demnächst ihr
Debüt als Gastronomin. Dafür hat sie sich
freilich einen stattlichen Reiskocher zu-
gelegt, aber jener, den sie zum Abschied
fürs Überleben in der Fremde von den
Eltern bekam, ist bei ihr im eigenen Haus-
halt immer in Gebrauch. „Er spricht mit
mir“, sagt sie belustigt. Zu Beginn des
Garens sagt er etwas in der Art: „Jetzt
geht’s los“ – auf Koreanisch. Jede Infor-
mation wird mit einem Dreiklang – Ding,
Stuttgart Flair
Soko Stuttgart:
Schauspielerin ist
Ehrenkommissarin
Astrid M. Fünderich ermittelt
seit elf Jahren in der Fernsehserie
Von Sebastian Steegmüller
STUTTGART. Auf eines ist Verlass: Die Er-
mittler der ZDF-Krimireihe „Soko Stutt-
gart“ lösen jeden Fall.Die Aufklärungsquote
liegt bei 100 Prozent. Ein Wert, den Polizei-
präsident Franz Lutz auch gern vorweisen
würde. „Bei Tötungsdelikten sind wir aber
nah dran“, sagte er.
Nicht mithalten können die echten Beam-
ten indes mit dem Tempo, das Astrid M. Fün-
derich in ihrer Hauptrolle als Erste Krimi-
nalhauptkommissarin Martina Seiffert an
den Tag legt. In 43 Sendeminuten ist der Tä-
ter geschnappt. Garantiert. Auch der Hand-
lungsstrang dauere meist nur zwei bis drei
Tage. „Ich bin mir durchaus bewusst, dass
unsere Serie nicht viel mit der Realität ge-
mein hat“, sagt die 56-Jährige. „Wenn das
Wetter schlecht ist, drehen wir nicht. Wo-
chenenddienste gibt es sowieso nicht und
meine Waffe trage ich nur, wenn dies für den
Der Bauwunder-Spaziergang führt etwa zu den Eberhardhöfen. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko Dreh erforderlich ist. Ansonsten beult sich
das Jackett zu sehr aus.“ Auch die mühsame
Aufklärungsarbeit entfalle. „Dennoch ge-

Tour führt zu Bauwundern

Dong, Ding – angekündigt. ben wir uns Mühe, die Polizeiarbeit richtig
darzustellen.“
Da bekanntlich noch kein Meister vom
Himmel gefallen ist, holen sich die Schau-

in der Baustellenstadt
spieler regelmäßig Tipps von den Profis.
Stuttgarter Polizisten zeigen ihnen, wie man
eine Person zu Boden bringt und ihr Hand-
schellen anlegt. Aber auch, wie man eine
Waffe richtig hält. Selbst Vernehmungssitu-
ationen werden nachgestellt. Die Soko-
Sybille Böpple bietet in der Stuttgart-Nacht Spaziergänge für Interessierte durch Stuttgart an Hauptdarstellerin geht jedoch noch einen
Schritt weiter. Da Krimiserien sie schon lan-
ge begleiteten, spreche sie viel mit einem be-
Egal ob gerade abgeschlossene, derzeit Info freundeten Hauptkommissar, der sich im
Ruhestand befindet, über Fachfragen. Darü-
laufende oder geplante Baustellen – ber hinaus nehme sie regelmäßig am Schieß-
Sybille Böpple vermittelt in ihrem Programm und Tickets
Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Garen und sprechen kann der Reisko-
cher von Jungmi Ha.
„In Korea gehört Reiskochen zum Fei-
erabend: Wenn man nach Hause kommt,
wird als erstes der Kocher eingeschaltet“,
erzählt Jungmi Ha. Ihr Aufenthalt in
Deutschland begann für sie übrigens mit
einem Kulturschock in Sachen Reis: „Im
Studentenwohnheim hat eine Kommilito-
nin Milchreis mit Zimt und Zucker zube-
reitet. Das ist für mich bis heute eine völ-
lig unmögliche Kreation, obwohl ich mich
gut eingewöhnt habe.“ In der koreani-
schen Küche wird Reis ausschließlich
pikant genossen – und klebrig muss er
sein. Somit ist auch Basmatireis ein No-
Go. „Da sagen wir: Das kann man nicht
essen.“
Kurz berichtet
Messe für Stuttgart-Fans
Was haben Honig, Möbel, Schmuck und
Bauwunder-Spaziergang , was gebaut
wird und wie es genutzt werden soll.
Von Andrea Jenewein
STUTTGART. Der Mann starrte nur auf ihre
Füße. Sybille Böpple, selbstständige Stadt-
führerin, war ins Maritim-Hotel gekommen,
um eine Gruppe älterer Herrschaften zu
einer Tour abzuholen. „Frau Sybille“, sagte
besagter Mann nach einer Weile, „Ihre Schu-
he möchte ich haben“. Böpple fragte etwas
irritiert: „Was wollen Sie denn damit?“ Der
Mann antwortete: „Damit kann man be-
stimmt ganz schnell laufen.“
Tatsächlich trägt Sybille Böpple Schuh-
größe 44 oder gar 45 – da liegt der Gedanke
nahe, dass es sich um Siebenmeilenstiefel
handeln könnte, also Schuhe mit Zauber-
kraft, die dem Träger die Fähigkeit verlei-
hen, in kurzer Zeit weite Entfernungen zu-
rückzulegen.
Doch nicht nur die großen Füße, sondern
auch ihre Körpergröße sind vorteilhaft für
Böpples Beruf: „Ich bin 1,80 Meter groß –
und somit der Guide, der keinen Schirm und
keinen Wimpel braucht“, sagt die 57-Jähri-
ge. Doch ihrer Größe allein will sie das nicht
zuschreiben: „Es liegt auch daran, dass ich
meine Teilnehmer fessle“, sagt sie und lacht.
Freilich nur im übertragenen Sinne.Schließ-
lich ist Böpple ein Profi: Sie ist seit mehr als
40 Jahren im Tourismus tätig. Nach einer
¡ Die Stuttgart-Nacht ist am 19. Oktober
von 19 bis 2 Uhr. Mehr als 60 Live-Clubs,
Theater, Kinos und Kirchen beteiligen sich
mit Veranstaltungen.
¡ Tickets kosten 18, das Studi-Ticket 14 Euro,
Kinder unter zwölf Jahren haben freien
Eintritt. Die Karten gibt es bei den beteilig-
ten Kultureinrichtungen. Ticket-Hotline:
07 11/6 01 54 44, print@Home-Tickets
unter www.stuttgartnacht.de.
¡ Fahrkarte Das Ticket gilt als VVS-Kombiti-
cket für U-/S-Bahnen sowie Busse und als
Eintrittskarte für alle beteiligten Kulturein-
Auch das Dorotheen-Quartier wird bei der Tour richtungen. (anj)
besichtigt. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski
Doch Böpple ist nach wie vor auch viel auf worden ist. Danach werfen die Teilnehmer
ihren großen Füßen unterwegs, sie macht be- einen Blick auf die Eiermannfassade: Der
sonders die Bauwunder-Spaziergänge sehr Anbau an das Gebäude Galeria Kaufhof
gerne: „Ich komme aus einem Bauunterneh- über der Steinstraße soll abgerissen werden.
merhaushalt und bin mit der Baustelle auf- Endstation sind die Eberhardhöfe (das ehe-
gewachsen.“ Nun erläutert sie ihren Gästen, malige Gebäude der Teppich-Galerie) an der
wie Stuttgart sich verändert. Bei der Stutt- Eberhardstraße, bei denen die Fassade ab-
gart-Nacht zeigt sie in dreimal 30 Minuten und nach der Sanierung wieder aufgetragen
einen Ausschnitt aus der regulären Tour, die wurde.
zweieinhalb bis drei Stunden dauert. Böpple Stein auf Stein, Baustelle an Baustelle: Ist
Stuttgart eine Baustellenstadt?
„Ich würde das nicht so sehen“,
„Ich komme tatsächlich sagt Böpple. Ihrer Meinung
aus einem nach ist es notwendig, dass ge-
baut wird, „das sind Zukunfts-
Bauunternehmerhaushalt.“ projekte“. In Stuttgart sei es
Foto: sb
training teil.
Das Engagement, das Astrid M. Fünderich
in ihre Arbeit steckt, ist auch Polizeipräsi-
dent Franz Lutz nicht entgangen. Hätte sie
eine normale Polizeiausbildung durchlau-
fen, würde er sie wohl mit Handkuss im Prä-
sidium am Pragsattel begrüßen. Nicht nur,
weil sich unter seinen 31 Ersten Hauptkom-
missaren derzeit keine Frau befindet.Fünde-
rich spiele diese Rolle „authentisch, sympa-
thisch und kollegial. Die Polizei besteht
nicht aus Superstars, sondern aus ehrlichen
Schaffern, aber auch aus Menschen, die Mit-
arbeiter binden können.“ Sie stelle die ge-
achtete Führungskraft perfekt dar, so Lutz.
Seit elf Jahren und mehr als 250 Folgen
spielt Fünderich die Kommissarin.Sie sei so-
mit zu einer „Botschafterin für das Polizei-
präsidium Stuttgart geworden“, sagte Lutz,
der ihr deshalb diese Woche in den Studios
der ZDF-Krimireihe im Römerkastell einen
Besuch abstattete und sie zur Ehrenkom-
missarin der Stuttgarter Polizei ernannte.
Während in Bayern diese Auszeichnung qua-
si inflationär verliehen werde, „ist sie in Ba-
den-Württemberg die große Ausnahme“, so
Lutz.Bislang hat sie nur Dietz-Werner Steck
alias Tatort-Hauptkommissar Ernst Bienzle
im Jahr 2007 erhalten.

Bücher gemeinsam? Sie alle sind „made
in Stuttgart“. Über 140 Aussteller prä-
sentieren am kommenden Wochenende
ihre regionalen Produkte in der Carl-
Benz-Arena im Neckarpark bei der Mes-
se Made in Stuggi. „Bei uns spiegelt sich
das Lebensgefühl von Stuttgart wider“,
sagen die Veranstalter. Es gibt ein um-
fangreiches Rahmenprogramm mit Tas-
tings und Workshops. Neben Genussarti-
keln deckt die Messe auch Themen wie
Mode, Accessoires, Freizeitartikel und
Wohneinrichtung ab. Öffnungszeiten: am
Samstag von 12 bis 20 Uhr sowie am
Sonntag von 11 bis 18 Uhr. (ubo)
klassischen Ausbildung studierte sie Be-
triebswirtschaft und entwickelte dann zu-
sammen mit dem Omnibusverband Reisen.
1994 gründete sie Wein und Stein. „Die
Idee, mich mit meinen Erfahrungen selbst-
ständig zu machen, hat schon lange in mir
geschwelt“,sagt Böpple. Seitdem schmeißt
sie ihren „Ein-Frau-Betrieb“ mit großem
Engagement.„Ich bin froh,alleine und somit
flexibel zu sein“, sagt sie. Wenn sie – etwa für
ihre kulinarischen Touren – Hilfe braucht,
hat sie Kollegen, die sie für das Catering
bucht. Zudem ist sie gut vernetzt: Ihre Kun-
den können über sie auf einen Pool von 50
Oldtimer-Bussen zurückgreifen. „Das ist
sehr gefragt“, sagt sie.
nur so, dass einem die Baustel-
Sybille Böpple len durch die Topografie direkt
Stadtführerin ins Auge springen: „Wenn mei-
ne Gäste von oben draufschau-
ist schon mehrfach bei der Stuttgart-Nacht en, denken sie oft, das sei alles S 21“, sagt
dabei gewesen und war jedes Mal vom An- Böpple. Ihre Aufgabe sieht sie darin zu ver-
drang überwältigt: „Normalerweise nehme mitteln, was gebaut und wie es später ge-
ich zehn bis 15 Teilnehmer mit auf eine Tour, nutzt wird.
bei der Stuttgart-Nacht sind es plötzlich 60 Generell ist Böpple positiv dem gegenüber
bis 90.“ gestimmt, dass „Stuttgart bewegt wird“. Es
Start der Tour ist am 19. Oktober um 19, gibt aber Planungen, mit denen sie nicht ein-
20, 21 Uhr am Karlsplatz, Ecke Dorotheen-/ verstanden ist, etwa bezüglich der Oper.
Goerdelerstraße. Von dort aus geht es zum „Wenn da eine Erweiterung hinkäme, wäre
Dorotheen-Quartier, dann zum Areal Eich- ich nicht glücklich“. Hätte sie einen Schirm, Lagebesprechung am Studio-Arbeitsplatz im Rö-
straße beim Rathaus, das gerade in den letz- könnte sie mit ihm ein Ausrufezeichen in die merkastell: Astrid M. Fünderich und Polizeipräsi-
ten Zügen und laut Böpple sehr schön ge- Luft zeichnen. dent Franz Lutz Foto: Steegmüller

Flanieren in Kostümen
Für kommenden Sonntag, 14 Uhr, lädt Der feine Unterschied
der Verein Hochadel 1860 zum Flanieren

in historischen Kostümen im Park der
Villa Berg ein. Petra Spindler wird das
Kleid von Königin Olga tragen, die einst
hier gewohnt und gefeiert hat, und über
den Stand der Pläne für die Neugestal-
tung der Villa Berg informieren. Der
Spaziergang endet mit einem Besuch im
Restaurant Buschpilot. Weitere Infos im
Netz unter www.hochadel-1860.de. (ubo)
Villa Reitzenstein
Der Park der Villa Reitzenstein ist am
kommenden Samstag von 10 bis 17 Uhr
geöffnet. Wo der Ministerpräsident re-
giert, kann man in dieser Zeit den Regie-
rungsbienen bei der Arbeit zusehen, die
herrlichen Aussichten genießen und
manch botanisches Kleinod entdecken.
Die Gartenführungen sind bereits ausge-
bucht. Man kann den Park aber auch auf
eigene Faust entdecken. (ubo)
Kontakt
Die Flair-Redaktion freut sich über
Tipps und Themenvorschläge unter E-Mail:
flair@stn.zgs.de
Teures Pflaster
Von Tomo Pavlovic
tomo.pavlovic@stzn.de
Stuttgart ist eine Stadt, in der man gut leben
kann. Eine Stadt, in der Menschen gute und
vor allem gut bezahlte Arbeit finden. Stutt-
gart ist auch eine Stadt der gelebten Vielfalt,
in der Menschen aus mehr als hundert Na-
tionen friedlich zusammenleben, was nicht
selbstverständlich ist. Kurzum: Stuttgart
muss man einfach lieb haben. Allerdings
nur, wenn man sich diese funkelnde Perle
des Südens überhaupt leisten kann.
Denn Stuttgarts Straßen sind ein teures
Pflaster. Für Menschen, die auf ihren Visi-
tenkärtchen mal nicht Anwalt, Ärztin oder
Unternehmerin stehen haben, sondern so
etwas wie Künstler, Irgendwasmitmedien,
Student ohne Bonzeneltern, Dozentin ohne
Festanstellung, Autor ohne Bestseller oder
freie Choreografin, ist diese Stadt kaum
bezahlbar. Dass die Mieten steigen, ist ja
kein Alleinstellungsmerkmal dieser begehr-
ten Stadt. Das Problem ist vor allem auch
das Ausgehen. Einfach mal zusammen Zeit
außerhalb der eigenen vier Wänden verbrin-
gen, aber nicht auf einer Parkbank. Nein, in
einem Lokal mit eingedeckten Tischen, an
denen man etwas konsumiert, was frisch
gezapft und zubereitet wird.
Das ist in den letzten Jahren schlimm
geworden. So schlimm, dass man mit dem
guten Freund und fleißigen, aber nicht recht
erfolgreichen Künstler inzwischen Restau-
rants meidet. Vor Jahren hat man sich regel-
mäßig bei einem Italiener im Westen verab-
redet, auch mal bei einem neuen, vom Gast-
rokritiker dieser Zeitung empfohlenen
Asiaten im Süden. Nun trifft man sich auf
einen Döner in der Stadt, das kann sich der
Freund, so die Vermutung, noch leisten.
Ganz ehrlich: So ein Dönerimbiss ist für
viele Nachtgänger am unteren Bereich der
Einkommensskala ein Segen. Beim Fladen-
brot kann man die Konsumentenwürde
wahren, im Stehen darf man der Illusion
nachhängen, man wäre ein stinknormaler
Großstadtmensch, der noch andere bezah-
len kann, die ihn bedienen. Schon arm, ja,
aber mit Scharf und sexy.
Alles schwierig. Und immer öfter lässt
man das mit dem Essen außer Haus und
trifft sich in Griffnähe zum eigenen Kühl-
schrank. Man spart – und schweigt. Leider
ist das ein Gendefekt des Schwaben: Kommt
das Thema auf die Penunzen, fängt er an zu
nuscheln oder wechselt das Thema. Das
Wetter oder Stuttgart 21 gehen immer. Seine
Finanzen aber sind tabu. Er spricht weder
über das Geld, das er besitzt, noch über je-
nes, das ihm fehlt. Auf dem Balkan ist das
anders: Da bringt man zum Frühschoppen
seinen Lohnzettel mit und flucht gemein-
sam über den Staat, der einem die Steuern
abknöpft. Selbst die Cousine dritten Grades
weiß, was man gerade auf dem Konto bun-
kert, weshalb sie einen auch immer wieder
anpumpen darf.
Der Stuttgarter ist diesbezüglich eher
unlocker. Deswegen bekommt man auch erst
spät mit, dass ein anderer befreundeter
Schöngeist vor einigen Monaten heimlich
seine gentrifizierte Stadt verlassen hat, aus
der überteuerten Mietwohnung in der Ale-
xanderstraße in die Pampa gezogen ist, in
einen billig klingenden Ort am Rand des
Stuttgarter Speckgürtels, dessen Name auf
„-ingen“ endet. Ein anderer Schauspieler
und Bekannter, der aus Berlin kam, hat sich
gar über die Durchschnittspreise für einen
Dönerhappen in Stuttgart beschwert. Mehr
als drei Euro zahle er nicht. Als er dann mal
bei Alaturka in der Olgastraße einen Döner
fürs Doppelte auf die Hand bekam, bekam
er endgültig zuviel. Dafür gäbe es in Berlin
ein Menü mit Suppe und Kaltgetränk,
schimpfte er.
Der junge Herr war mit der Zeit so verär-
gert über die hiesigen Lebenskosten, dass
er, der scharf kalkulierende Künstler, wie-
der zurückgekehrt ist ins Dönerparadies
an die Spree. Noch kann man in Berlin
einen heben gehen, selbst ohne festes En-
gagement. In Stuttgart leben ist hingegen
eine Kunst, die nicht jeder Künstler be-
herrscht.
 Sport Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019 23
U 21 erkämpft
sich Remis beim
Tummelplatz für Europameister
schwarze Schafe
Drei Monate nach dem verlorenen
EM-Finale 1:1 gegen Spanien

CORDOBA (dpa). Die deutschen U-21-Fuß-

Das Derby VfB – KSC lässt die Ticketpreise explodieren
Für den Schlager zwischen dem VfB
Stuttgart und dem Karlsruher SC werden
Karten im Internet für das Zehnfache
angeboten. Im Kampf gegen Schwarz-
markthändler haben die Vereine einen
schweren Stand.
Von Gregor Preiss
STUTTGART. Für die Fans ist es das Spiel des
Jahres: VfB gegen KSC. Am 24.11. steigt das
Duell der baden-württembergischen Riva-
len, dessen Anhänger sich in herzlicher Ab-
neigung verbunden sind. Seit Mittwoch sind
sämtliche Tickets vergriffen, die Mercedes-
Benz-Arena wird – wenig überraschend –
mit 60 000 Fans proppenvoll werden.
Highlight-Spiele wie dieses sind nicht nur
ein Festtag für die Fans. Auch die Schwarz-
markthändler reiben sich die Hände. Dazu
genügt ein Blick in Verkaufsplattformen wie
Ebay oder Viagogo. Für Preise zwischen 85
und 400 Euro werden Tickets aktuell ange-
boten. Sechs Wochen vorher scheint die
Obergrenze längst nicht erreicht. Einzelne
Angebote sind von vornherein nur Verhand-
lungssache: „Es werden nur Anfragen mit
Preisvorschlag beantwortet.“ Zum Ver-
gleich: Regulär kostet die teuerste Karte bei
Zweitligaheimspielen des VfB 45,50 Euro.
Dass es sich bei der Fußball-Bundesliga –
mit Abstrichen auch bei der zweiten Liga –
um ein Paradies für gierige Geschäfte-
macher handelt, ist kein neues Phänomen.
Die Vereine sind sich der Problematik be-
wusst. Der VfB spricht von „einem fort-
laufend wachsenden Ticketschwarzmarkt“.
Gemeinsam mit einer Rechtsanwaltskanzlei
geht der Verein strafrechtlich gegen den
Weiterverkauf auf nicht autorisierten Platt-
formen vor. Dazu zählen unter anderen Ebay
und Viagogo. Übersteigt der Aufschlag mehr
als die zulässigen 15 Prozent, drohen Ab-
mahnungen und Vertragsstrafen.
Händler tricksen die Clubs mit
mehreren Mitgliedschaften aus
„Es ist generell schwierig, an solche
Händler ranzukommen“, sagt Jens Bräunig,
der beim VfB für den Ticketverkauf zustän-
dig ist. Viagogo zum Beispiel ist lediglich ein
Marktplatz,auf dem andere ihre Karten wei-
terverkaufen. Anders als bei Ebay lassen
sich die Verkäufer nicht persönlich ermit-
teln. Die Plattform mit Sitz in der Schweiz
nennt keine Kontaktdaten. „Der juristische
Weg dorthin ist weit“, sagt Bräunig, der von
professionellen und halbprofessionellen
Händlern spricht. Die einen sind fast ban-
denmäßig organisiert, die anderen eher
nebenher auf die schnelle Mark aus.
Rund 1000 Aktionen im Internet habe der
VfB in der vergangenen und der laufenden
Saison beobachtet, berichtet der Bereichs-
leiter. „Wir veranlassen immer wieder Ab-
mahnungen. Komplett eindämmen lässt sich
das Problem aber nicht, weil die Händler
meistens anonym oder mit falschen persön-
lichen Angaben agieren“, sagt Bräunig.
Von einem jeweils sechsstelligen
Schwarzmarktumsatz gehen die Clubs der
Fußball-Bundesliga pro Saison aus – Ten-
denz steigend, obwohl viele schon länger
Spürhunde auf die schwarzen Schafe ange-
setzt haben. Doch die sind gewieft. Mittels
spezieller Computerprogramme können Ti-
baller haben den Härtetest zum Jubiläum
bestanden. Ein Vierteljahr nach dem ver-
lorenen EM-Endspiel gegen Spanien und
Hintergrund 40 Jahre nach dem ersten Auftritt einer
deutschen U 21 trennte sich die Auswahl
von Fußball-Nationaltrainer Stefan
Legaler Weiterverkauf Kuntz am Donnerstag 1:1 (1:1) vom Euro-
pameister. Nico Schlotterbeck (32. Minu-
¡ Eine offizielle Weiterverkaufsplattform gibt te) vom SC Freiburg sorgte beim Freund-
es beim VfB Stuttgart nur für Dauerkarten- schaftsspiel in Cordoba nach dem 0:1
inhaber. Sie können ihr Saisonticket für durch Manu Garcia (10.) vor rund 10 000
einzelne Spiele an andere weitergeben. Zuschauern für den Ausgleich. DFB-De-
Der Service ist aber auf Dauerkarten be- bütant Orestis Kiomourtzoglou sah in der
schränkt und gilt nicht für Tageskarten. Sie Schlussphase Gelb-Rot (90.+1). Weiter
gelangen erst nach der genauen Spieltags- geht es am Dienstag (18 Uhr) in der EM-
ansetzung in den Verkauf. So soll gewähr- Qualifikation in Bosnien.
leistet werden, dass der Käufer seinen „Was wir mitnehmen ist, dass wir das
Stadionbesuch auch antreten kann. Ein Spiel nochmal gedreht haben, dass wir
offizielles Rückgaberecht im Krankheitsfall ebenbürtig waren und ein Unentschieden
oder Ähnliches existiert nicht. Nach Aus- nach Rückstand geholt haben“, sagte
kunft des VfB-Fanservice reagiere man aber Kuntz. „Auswärts in Spanien als komplet-
„in der Regel kulant“. (gp) ter Außenseiter zu spielen, ist was ande-
res.“Das Duell der beiden besten U21-Na-
tionen der vergangenen Jahre war wegen
neu zusammengestellter Mannschaften
Erstmarkt erst auf- und dann überteuert zwar keine richtige Revanche für das Fi-
weiterverkaufen. Dass für Topspiele wie nale, aber eine Partie mit viel Prestige. Vor
zwischen dem VfB und dem KSC gar keine drei Monaten hatte Spanien 2:1 gewonnen,
Tickets in den freien Verkauf gelangten, zwei Jahre zuvor hatte Deutschland die-
sondern nur Mitgliedern (zwei Kar- selbe Endspiel-Paarung mit 1:0 für sich
ten pro Spiel) vorbehalten waren, ist entschieden.
offenbar kein Hinderungsgrund. 40 Jahre nach dem ersten Spiel einer
Nicht hinter jedem Vereinsmit- deutschen U 21, damals mit Rudi Völler,
glied verbirgt sich ein waschechter Pierre Littbarski und dem eingewechsel-
Fan. Es gibt Händler, die mehrere ten Joachim Löw beim 0:1 gegen Polen,
Mitgliedschaften abschließen – die schlug sich die deutsche Auswahl erfolg-
Clubs sind solchen Fake-Anhän- reicher.Richtig ernst wird es aber erst wie-
gern auf der Spur. der in der EM-Qualifikation.
Viagogo setzt den Vorwürfen seine
Standardargumentation entgegen:
Man betreibe eine transparente Ge- Kurzpässe
bührenkommunikation, der tat-
sächliche Kaufpreis sei eine Sache
zwischen Käufer und Verkäufer. 74 Prozent unserer Leser halten
„In der Regel“ würden auf der die Beförderung von Thomas
Plattform auch keine Händler Hitzlsperger zum Vorstandsvorsitzenden
agieren, sondern verhinderte laut einer Umfrage unserer Zeitung für
Stadion- oder Konzertbesucher, die richtige Entscheidung. 14 Prozent
die das Geld für ihre Eintritts- äußerten sich skeptisch, acht Prozent
karten mangels Rückgaberecht hätten sich lieber für einen externen Kan-
des Veranstalters sonst nicht er- didaten entschieden. 2713 Leser haben
stattet bekämen. sich an der Umfrage beteiligt (Stand Don-
Rechtlich sind den Vereinen nerstagnachmittag).
weitgehend die Hände gebun-
den.Auch die praktische Hand- Jacob Bruun Larsen, Leihspieler beim
habe ist begrenzt. Der Ham- VfB in der Rückrunde 2017/18, hegt trotz
burger SV etwa hat als über- fehlender Einsatzzeiten keine Ambitio-
teuert identifizierte Tickets nen, Borussia Dortmund zu verlassen. „In
schon am Einlass sperren las- dem einen Jahr läuft es von Beginn an, in
sen. Doch damit schade man dem anderen dauert es ein bisschen. Das
nur dem arglosen Käufer, der ist ganz normal“, gibt sich der 21-Jährige
doppelt bestraft wird, lautet gelassen. (StN)
das Gegenargument des VfB.
Auch die Tickets personali-
sieren möchte der Verein Sportsfreund des Tages
zum jetzigen Zeitpunkt
noch nicht – aus Gründen
der Praktikabilität und
weil sich Fans davon leicht Charmaine Häusl
schikaniert fühlen.
Der Club aus Cannstatt Die SG Sonnenhof Großaspach nennt sich
versucht es stattdessen ja freiwillig und absichtlich augenzwin-
mit einem Appell: Jeder, kernd „Dorfklub“. Diese satte Selbstiro-
der über ein fragwürdi- nie ist absolut angebracht für einen Fuß-
ges Angebot stolpert, ball-Drittligisten, der in einem Ortsteil zu
solle dies melden. Ob es Hause ist, der lediglich 4227 Einwohner
im Kampf gegen den besitzt, sich gleichzeitig aber „Groß“
Ticketwucher hilft, sei nennen darf. Zudem, das nur als Kleinge-
dahingestellt. Immer- drucktes am Rande, finden in der Spiel-
hin ein Gutes hat die Sa- stätte Mechatronik-Arena auf den Rän-
che: Die vom VfB verhängten Strafen gegen gen 10 001 Menschen Platz, also könnte
ertappte Abzocker fließen in die Fairplay- So stellt man sich den Schwarzmarkthändler von der Straße jeder Einwohner noch
Stiftung und dienen damit wenigstens einem vor. Doch das Geschäft hat sich längst ins Internet verlagert. eine Person mit-
Foto: Baumann

cketbroker eine Vielzahl von Karten auf dem guten Zweck. Illustration: Sebastian Ruckaberle schleppen – und das
Stadion wäre noch
immer nicht ganz voll.
Vielleicht wird das
bald passieren. Denn
der Dorfklub hat
womöglich bald einen
Nationalspieler, und

Aus dem Schatten des Vaters

Freiburgs Robin Koch, Sohn des einstigen Kultkickers Harry, überzeugt bei seinem ersten Auftritt im Nationaltrikot
DORTMUND (dpa). Es hört sich tatsächlich
wie ein Märchen an in einer Zeit des durch-
geplanten und hochkommerzialisierten Pro-
fifußballs im Land des viermaligen Welt-
meisters. Nicht wenige der knapp sieben
Millionen Fernsehzuschauer dürften sich bei
der Trikotnummer 4 beim 2:2 gegen Argenti-
nien die Frage gestellt haben: Robin wer?
Sozusagen über Nacht ist aus dem talen-
tierten Freiburger Bundesliga-Verteidiger
Robin Koch ein landesweit bekannter Na-
tionalspieler geworden. „Ich habe das noch
gar nicht alles realisiert. Das ist alles so
schnell gegangen“, sagte der 23 Jahre alte
Debütant nach dem Testspiel am Mitt-
wochabend: „Für mich ist ein Traum in Er-
füllung gegangen. Das versuche ich jetzt
mitzunehmen.“
Als Länderspiel-Neulinge Nummer 102
und 103 in seiner Zeit als Bundestrainer hat-
te Joachim Löw das Freiburger Duo Koch
und Luca Waldschmidt in Dortmund in die
Startelf gestellt. Und das nur einen Tag nach
der überraschenden Ankunft des nachnomi-
nierten Koch im Kreis der Mannschaft. Der
in Kaiserslautern geborene Defensivspieler
trat gegen den zweimaligen Weltmeister lan-
ge Zeit so auf, als habe er zuvor nichts ande-
res gemacht. „Der Robin Koch hinten in der
Nationalelfdebüt für Robin Koch (gegen Argenti-
niens Lautaro Martinez) Foto: dpa/Bernd Thissen
Abwehr war sehr stabil, war selbstbewusst,
hatte eine gute Ausstrahlung.Er kam am Tag
vorher zur Mannschaft und hat keine Anzei-
chen von Nervosität gezeigt“, lobte Löw den
Überraschungsneuling.
Später beförderte der Bundestrainer an-
gesichts von gleich 15 verletzungs- oder
krankheitsbedingten Ausfällen auch noch
den Leverkusener Nadiem Amiri und den
Schalker Suat Serdar zu Nationalspielern.
Und einige der Neuen hätten ihre Sache
gleich „verdammt gut“ gemacht, lobte Löw.
Was besonders auf Koch zutrifft, auch wenn
er wie alle seine Kollegen in der Spätphase
des Spiels arg wackelte. Dass er sich über die
vergebene 2:0-Führung „extrem“ ärgerte,
darf durchaus als zusätzlicher Pluspunkt für
Koch gelten.
Robin wer? Beim 1. FC Kaiserslautern, wo
sich sein Vater Harry Koch den Ruf eines
kantigen Bundesliga-Verteidigers verdien-
te, begann der Neu-Nationalspieler mit dem
Fußball. Später kam er über den Umweg SV
Dörbach und Eintracht Trier zur 2. Mann-
schaft des FCK zurück, ehe er 2017 für vier
Millionen Euro nach Freiburg wechselte.
Dort wurde Koch unter Trainer Christian
Streich schnell zum Stammspieler. Der
jüngste Aufschwung der Badener brachte
den fünfmaligen U-21-Nationalspieler dann
ins Blickfeld des Bundestrainers.
„Es ist gut,dass einige,die jetzt ihre Chan-
ce hatten, das individuell sehr gut genutzt
haben. Darüber bin ich froh. Das gibt einem
Trainer mehr Möglichkeiten“, bemerkte
Löw und schürte damit auch bei Koch die
Hoffnung, dass sein Kaltstart in Dortmund
tatsächlich zum Anfang einer Karriere im
Nationalteam werden könnte. Auch die Mit-
spieler hatte Koch junior mit seiner schnel-
len Adaption an das Topniveau im DFB-
Team beeindruckt. „Er hat eine gute Ruhe
am Ball und körperliche Präsenz“, bemerkte
Aushilfskapitän Joshua Kimmich.
Löw blendete die natürlich auch noch
sichtbaren Defizite bei seinen Debütanten
Nummer 102 bis 105 wohlwollend aus und
sagte nur verallgemeinernd: „Uns hat nach
dem 1:2 ein bisschen der Mut verlassen.“
Kochs Freiburger Clubkollege Waldschmidt
(23) habe „viele Wege gemacht“ und sei auch
„körperlich sehr präsent“ gewesen.
Amiri und Serdar (beide 22) seien in einer
Phase ins Spiel gekommen, in dem sie „viel
nach hinten arbeiten“ mussten, sagte der
DFB-Coach: „Beide haben ja so ein bisschen
ihre Stärken im Spiel nach vorne.“ Im Trai-
ning aber habe er schon positive Ansätze ge-
sehen: „Da können wir uns noch ein bisschen
was erhoffen.“ Von Robin Koch ohnehin.
„Ich denke schon, dass er sich empfohlen
hat. Ich hoffe, dass der Weg nach oben geht“,
kommentierte Vater Koch den ersten Län-
derspielauftritt seines Sohnes. Sein Filius
hat ihn spätestens jetzt überflügelt. Koch
senior war Kultkicker und FCK-Legende –
Koch junior ist jetzt Nationalspieler.
zwar einen von den
Seychellen. Charmai- Häusl
ne Häusl, 23 und seit
Sommer im Dorfklub beheimatet, hat eine
Einladung des Verbandes fürs Qualifika-
tionsspiel zum Afrika-Cup gegen den
Südsudan an diesem Sonntag erhalten.
Auf den Seychellen, wo er geboren wurde,
wird sich Häusl sicher wohlfühlen, wenn-
gleich er in Deutschland aufgewachsen
ist. Die Seychellen und Aspach sind sich
ähnlicher, als man vermutet: Beide sind
bekannt wegen Flüssigem – die Inselgrup-
pe liegt im kristallklaren Ozean, der deut-
schen Gemeinde vollmundiger Wein am
Herzen. Was noch erstaunlicher ist: Auf
den Seychellen leben 198 Menschen pro
Quadratkilometer, am Südrand der Lö-
wensteiner Berge sind es 231. Dorfklub-
Kicker Charmaine Häusl wird sich wie zu
Hause fühlen. Beinahe. (jük)
Das Zitat
„Vielleicht muss der DFB eine in
XS herstellen. Mir ist sie immer
runtergerutscht. Morgen muss
ich meinen Bizeps aufpumpen.“
Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich
über die Kapitänsbinde, die er als
Vertreter von Manuel Neuer beim 2:2
gegen Argentinien erstmals tragen durfte
24 Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019 Sport
EM-Qualifikation Kurz berichtet
Vorrunde, 7. Spieltag:
Skilangläufer und Kronzeuge
Gruppe A Dürr lebenslang gesperrt
Tschechien – England Fr., 20.45
Montenegro – Bulgarien Fr., 20.45 Der österreichische Skilangläufer Johannes
Dürr ist als Doping-Wiederholungstäter
1. England 4 4 0 0 19:4 12 lebenslang gesperrt worden. Der 32-Jährige
2. Tschechien 5 3 0 2 9:8 9
3. Kosovo 5 2 2 1 10:10 8 sei wegen des „Verstoßes gegen die Anti-
4. Bulgarien 5 0 2 3 5:11 2 Doping-Bestimmungen schuldig zu spre-
5. Montenegro 5 0 2 3 3:13 2 chen“, hieß es in der Mitteilung der öster-
Der 8. Spieltag: reichischen Anti-Doping Rechtskommis-
Montag, 14. Oktober: Bulgarien – England, Kosovo – sion. Bei den Olympischen Winterspielen in
Montenegro (beide 20.45). Sotschi 2014 war Dürr erstmals positiv
getestet worden. Als Kronzeuge hatte er
Gruppe B danach weitreichende Aussagen gemacht,
Ukraine – Litauen Fr., 20.45
die bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld
Portugal – Luxemburg Fr., 20.45 zu Razzien geführt und die „Operation
Aderlass“ ausgelöst hatten.
1. Ukraine 5 4 1 0 11:1 13
2. Portugal 4 2 2 0 10:4 8
3. Serbien 5 2 1 2 10:12 7
4. Luxemburg
5. Litauen
5 1 1 3 5:8
5 0 1 4 4:15 1
4 Osaka spielt in Tokio für Japan
Der 8. Spieltag: Die zweifache Grand-Slam-Turniersiege-
Montag, 14. Oktober: Ukraine – Portugal, Litauen – Ser- rin Naomi Osaka will bei den Olympischen
bien (beide 20.45). Spielen in Tokio 2020 für Japan starten –
und die Goldmedaille gewinnen. Die Welt-
Gruppe C ranglisten-Dritte, die am 16. Oktober 22
Jahre alt wird, wurde im japanischen Osa-
Weißrussland – Estland 0:0
ka geboren und besitzt auch die US-ameri-
Niederlande – Nordirland 3:1 kanische Staatsbürgerschaft.
Tore: 0:1 Magennis (75.), 1:1 Depay (80.), 2:1 de Jong
(90.), 3:1 Depay (90.).
1. Niederlande 5 4 0 1 17:6 12
2. Deutschland 5 4 0 1 17:6 12 Effenberg springt nicht ein
3. Nordirland 6 4 0 2 8:7 12
4. Weißrussland 6 1 1 4 3:10 4 Stefan Effenberg wird beim sportlich kri-
5. Estland 6 0 1 5 2:18 1 selnden Drittliga-Club KFC Uerdingen
nicht als Trainer einspringen. Dies erklärte
Gruppe D der neue Manager des Krefelder Fußball-
clubs bei seiner Vorstellung in der Düssel-
Georgien – Irland Sa., 20.45 dorfer Arena. „Ich bin da keine Option, das
Dänemark – Schweiz Sa., 20.45
haben wir von Anfang an ausgeschlossen.
1. Irland 5 3 2 0 6:2 11 Ein neues Element für den früheren Radprofi: Als Triathlet muss Stefan Schumacher nun auch schwimmen Foto: dpa/Sebastian Gollnow Wir werden zeitnah eine Lösung mit dem
2. Dänemark 5 2 3 0 15:5 9 bisherigen Co-Trainer Stefan Reisinger
3. Schweiz 4 2 2 0 10:4 8 finden“, sagte Effenberg. Der 51-Jährige

Wieder aufgetaucht
4. Georgien 5 1 1 3 4:8 4
5. Gibraltar 5 0 0 5 0:16 0 sieht in dem zuletzt oft als Chaos-Club
bezeichneten Drittligisten viel Potenzial.
Der 8. Spieltag:
Dienstag, 15. Oktober: Schweiz – Irland, Gibraltar – Geor-
gien (beide 20.45).
Taifun stoppt Rugby-WM
Gruppe E Ex-Radprofi Stefan Schumacher startet erstmals beim Ironman auf Hawaii – und spricht Klartext Wegen des nahenden Taifuns „Hagibis“
Kroatien – Ungarn 3:0 sind bei der Rugby-WM in Japan zwei
Tore: 1:0 Modric (5.), 2:0 Petkovic (24.), 3:0 Petkovic
(43.).
Stefan Schumacher ist nun Triathlet. Der Hintergrund einem Tag für längere Zeit kaputt machen Spiele abgesagt worden. Die Partien Neu-
will, für den ist ein Ironman optimal geeig- seeland gegen Italien in Toyota und Eng-
Slowakei – Wales 1:1 ehemalige Radprofi genießt die net.“ Letztlich hat Schumacher geholfen, land gegen Frankreich in Yokohama fallen
Tore: 0:1 Moore (25.), 1:1 Kucka (53.). Herausforderungen in seiner zweiten Ex-Radprofis im Triathlon sein Training zu verändern. Er lässt mittler- am Samstag aus. Alle Teams erhalten nach
1. Kroatien 6 4 1 1 13:5 13 Karriere – auch wenn er die Schatten der weile die ganz langen Läufe weg, seither ist Angaben des Veranstalters zwei Punkte.
2. Slowakei 6 3 1 2 10:8 10 ¡ Viele Spitzensportler tun sich schwer da- er weitgehend beschwerdefrei. Auch des- Italien ist dadurch ausgeschieden.
3. Ungarn 6 3 0 3 7:9 9 Vergangenheit nicht los wird. mit, irgendwann in Rente gehen zu müs- halb legte er am 15. September in Wales die
4. Wales 5 2 1 2 5:5 7 sen. Bei Radfahrern kommt es nicht selten perfekte Generalprobe hin: Platz vier, neuer
5. Aserbaidschan 5 0 1 4 5:13 1 Von Jochen Klingovsky vor, dass sie danach im Triathlon landen. Rekord auf der Radstrecke, allen Schwierig- Unser Mann am Ball
„Es ist eine Sportart, in der wir weiter von keiten getrotzt: „Am Ende ist ein Triathlon
Gruppe F KAILUA KONA. Stefan Schumacher hat viel unserem Talent profitieren können“, sagt immer gnadenlos. Aber auch das macht die-
Färöer – Rumänien Sa., 18.00 erlebt als Radprofi. Er holte Etappensiege Stefan Schumacher, „und in der es im sen Sport so faszinierend.“
Norwegen – Spanien Sa., 20.45 bei Tour de France und Giro d’Italia, fuhr in Schwimmen und Laufen interessantes
Malta – Schweden Sa., 20.45 Gelb und Rosa, war Dritter bei der Heim- Entwicklungspotenzial gibt.“ Das gilt na- Schumacher wäre froh, nicht als
1. Spanien 6 6 0 0 17:3 18 WM 2007 in Stuttgart, gewann Klassiker türlich auch für ehemalige Doper. Jürgen Frey
2. Schweden 6 3 2 1 13:8 11 und Rundfahrten. Dann folgte der Absturz. ¡ Lance Armstrong (48) zum Beispiel hat Letzter aus dem Meer zu kommen
3. Rumänien 6 3 1 2 13:7 10 Er wurde als Doper überführt, leugnete, ge- nach seiner Karriere Triathlon-Wettkämpfe Telefon:
4. Norwegen 6 2 3 1 11:8 9 stand dann doch, ehe er vor Gericht musste, bestritten, Olympiasieger Alexander Wino- Und jetzt Hawaii. Die ultimative Heraus- 07 11 / 72 05 - 78 20
5. Malta 6 1 0 5 2:13 3
6. Färöer 6 0 0 6 3:20 0 kämpfte mit Alkohol,Drogen,Depressionen. kurow (46) und Laurent Jalabert (50) ge- forderung. Schumacher ist einer von 56 qua-
Und macht nun ganz neue Erfahrungen. In wannen erst kürzlich bei der Halbdistanz- lifizierten Profis, 13 sind Deutsche. Frodeno, E-Mail:
Der 8. Spieltag:
Dienstag,15.Oktober:Schweden–Spanien,Rumänien– einem anderen Sportlerleben. Immer noch WM in Nizza die Titel in ihren Altersklas- Lange, Kienle – er sagt, es sei ein „geiles Ge- juergen.frey@stzn.de
Norwegen, Färöer – Malta (alle 20.45). als Profi, nun allerdings im Triathlon. An sen. Was die Deutsche Triathlon-Union fühl“, gegen die Stars antreten zu können.
diesem Samstag (18.25 Uhr/ARD) startet dazu meint? „Der Code der Welt-Anti-Do- Ziele? Äußert er mit großer Zurückhaltung. Patrick Auracher hat sich im Oberligaspiel
Schumacher beim Ironman auf Hawaii. ping-Agentur regelt, dass ein Athlet, der „Alles andere wäre vermessen, nach nur der Stuttgarter Kickers beim SV Ober-
Gruppe G „Dieses Rennen ist für mich wie ein Sym- seine Strafe verbüßt hat, wieder am sport- zwei Langdistanz-Rennen.“ Im Schwimmen achern (4:4) den Jochbeinbogen gebrochen.
Österreich – Israel 3:1 bol“, sagt er, „es zeigt, dass ich noch da bin. lichen Wettkampf teilnehmen darf“, sagt wäre er schon froh, nicht Letzter zu werden. Am Donnerstag bekommt der Verteidiger
Tore: 0:1 Zahavi (34.), 1:1 Lazaro (41.), 2:1 Hinteregger Als Athlet, aber auch als Mensch.“ Geschäftsführer Matthias Zöll, „eine darü- Dann hofft er auf extremen Wind, was seine eine Gesichtsmaske und trainiert mit. „Ich
(56.), 3:1 Sabitzer (88.). Stefan Schumacher (38) hat kein Problem ber hinausgehende Wertung des Sachver- Vorteile auf dem Rad („Hier sollte es keinen hoffe, er steht zumindest im Kader“, sagt
Nordmazedonien – Slowenien 2:1 damit, über seine Vergangenheit zu spre- halts steht uns als Verband nicht zu.“ (jok) Besseren geben“) vergrößern würde. Und im Trainer Ramon Gehrmann vor dem Heim-
Tore: 1:0 Elmas (50.), 2:0 Elms (68.), 2:1 Ilicic (90./ chen. Über die Zwänge des Systems Profi- Marathon geht es darum, „nicht zu platzen“. spiel am Samstag (14 Uhr/Gazi-Stadion)
Eigentor). radsport, die Heuchler, seine Fehler. Aber er Danach weiß Schumacher, wohin ihn die gegen den TSV Ilshofen.
Lettland – Polen 0:3 wehrt sich dagegen,darauf reduziert zu wer- Reise führt. Zwei, drei Jahre will er als Profi
Tore: 0:1 Lewandowski (9.), 0:2 Lewandowski (13.), 0:3 den. Aktuell fühlt er sich wie ein Abenteurer, zenz als Triathlonprofi. Er verdient kein noch erleben, mit dem Ziel, auf Hawaii unter Ex-Kickers-Trainer Tomislav Stipic hat
Lewandowski (76.). der die Chance hat, noch einmal Neues zu Geld mehr im Sport, doch wichtiger ist ihm, die besten zehn zu kommen. „Ich habe im einen neuen Job – als Chefcoach beim kroa-
1. Polen 7 5 1 1 11:2 16 entdecken. Und dadurch das Alte immer sich mit den Besten zu messen. Erst mal ging Schwimmen und Laufen Potenzial, mich tischen Erstligisten Slaven Belupo. Zuletzt
2. Österreich 7 4 1 2 16:7 13 weiter hinter sich zu lassen. „Ich habe Bock es allerdings darum, Erfahrung zu sammeln. weiter zu verbessern“, sagt er, „bisher ist nur war der 40-Jährige beim Schweizer Erstli-
3. Slowenien 7 3 2 2 13:7 11 auf Triathlon und weiter extreme Freude am „Triathlon ist so komplex“, sagt der Neuling, die Basis gelegt.“ gisten Grasshopper Club Zürich tätig, wo er
4. Nordmazedonien 7 3 2 2 10:9 11
5. Israel 7 2 2 3 12:14 8 Wettkampf“, sagt er, „ich will zeigen, was ich „man kann enorm viel falsch machen.“ Klar ist allerdings auch: Je besser Schu- im April entlassen wurde.
6. Lettland 7 0 0 7 1:24 0 sauber kann und anders wahrgenommen Zunächst bestritt Schumacher drei Halb- macher wird, umso kritischer wird er be-
werden. Mein Sohn soll einmal stolz sein distanz-Rennen,bezahlte für seine Unerfah- äugt. Weil er die Vergangenheit zwar hinter Trotz des Abrutschens auf den vorletzten
können auf mich, und nicht ständig Anfein- renheit mit vielen kleinen Verletzungen. sich lassen, sie aber nicht auslöschen kann. Platz hat die Vereinsführung des Oberligis-
Gruppe H dungen erleben, sein Vater sei ein Doper ge- Und feierte Ende 2018 doch seine Premiere Schon jetzt spürt er – zuvorderst in Deutsch- ten SSV Reutlingen Maik Schütt Rückende-
Island – Frankreich Fr., 20.45 wesen – zehn Jahre vor seiner Geburt.“ auf der Langdistanz. Beim Ironman in Ar- land – Vorbehalte. Tenor: Was will ein Ex- ckungen gegeben. „Über den Trainer wird
Türkei – Albanien Fr., 20.45
Andorra – Moldawien Fr., 20.45 Müde gewesen ist Schumacher am Ende gentinien. Dort lief es besser als erwartet. Doper im Triathlon? Die nächste Sportart nicht diskutiert“, sagt der Fußball-Vorsit-
seiner Radkarriere. Es war nur noch ein Job, Der Nürtinger wurde Sechster, war zweit- kaputt machen? Schumacher kann mit die- zende Eberhard Spohn und nimmt vor dem
1. Frankreich 6 5 0 1 19:4 15 nicht mehr seine Leidenschaft. Ende 2017 schnellster Radfahrer, rannte den Marathon sen Vorwürfen leben. Sie ärgern ihn aber Spiel beim FSV 08 Bissingen (Samstag
2. Türkei 6 5 0 1 14:2 15 stieg er ab.Aber nicht aus.Er hatte Bilder ge- unter drei Stunden, schlug Konkurrenten, trotzdem.„Ich bin noch kein Insider“,sagt er, ,15.30 Uhr) die Spieler in die Pflicht: „Aus-
3. Island 6 4 0 2 10:9 12
4. Albanien 6 3 0 3 10:9 9 sehen vom Ironman auf Hawaii, seiner Lieb- die ein paar Wochen zuvor auf Hawaii unter „aber Triathlon besteht aus den drei Hochri- reden gelten nicht mehr.“
5. Moldawien 6 1 0 5 2:17 3 lingsinsel, auf der er dreimal mit seiner Frau die besten zehn gekommen waren – und qua- siko-Sportarten Schwimmen, Radfahren
6. Andorra 6 0 0 6 0:14 0 im Urlaub war. Er fragte sich, wie man sich lifizierte sich selbst für den wichtigsten und Laufen. Es gibt keinen Grund, warum Die Bissinger haben am Mittwoch nach
Der 8. Spieltag: nach 3,8 Kilometern Schwimmen auf dem Ironman-Wettkampf der Welt: „Ab diesem Triathlon sauberer sein sollte als eine seiner großem Kampf im WFV-Pokal-Achtelfinale
Montag,14.Oktober:Frankreich–Türkei,Island–Andor- Rad fühlt? Wie man nach 180 Kilometern im Moment fühlte ich mich als echter Triathlet.“ Teildisziplinen, und es gab ja auch schon ge- gegen Titelverteidiger SSV Ulm 1846 mit 8:9
ra, Moldawien – Albanien (alle 20.45). Sattel noch einen Marathon laufen kann? Das Auf und Ab ging trotzdem weiter. nügend positive Fälle. Ich selbst kann für nach Elfmeterschießen verloren. Den ent-
Und wie er sich schlagen würde beim Triath- Es folgten neue körperliche Probleme, den mich nur sagen, dass ich seit elf Jahren scheidenden Strafstoß vergab Marius Kun-
Gruppe I lon? Mittlerweile kennt er die Antworten. Langdistanz-Wettkampf in Hamburg Ende sauber bin und keine Lust mehr habe, eine de, dennoch sagte FSV- Trainer Alfonso
Schumacher wusste, dass er keine Zeit zu Juli musste Schumacher abbrechen. „Eine solche Scheiße noch einmal zu erleben. Das Garcia: „Wir sind erhobenen Hauptes aus-
Kasachstan – Zypern 1:2
verschenken hat. Deshalb löste er nach sei- extremere Belastung als Triathlon gibt es für würde ich nicht durchstehen.“ Nicht als geschieden.“ Die Auslosung für das Viertel-
Tore: 1:0 Erlanov (34.), 1:1 Sotiriou (73.), 1:2 Ioannou
(84.). nem Abschied vom Radsport sofort eine Li- den Körper nicht“, sagt er, „wer sich an Sportler. Und erst recht nicht als Mensch. finale am 8. April 2020 findet erst im Januar
statt.
Belgien – San Marino 9:0
Tore: 1:0 Lukaku (28.), 2:0 Chadli (31.), 3:0 Brolli (35./
Erst zum zweiten Mal in der Vereinsge-

Proteste gegen NBA-Bosse in China

Eigentor), 4:0 Lukaku (41.), 5:0 Grandoni (43./Eigentor),
6:0 Tielemans (45.), 7:0 Benteke (79.), 8:0 Verschaeren schichte nimmt der SC Stammheim am
(84.), 9:0 Castegne (90.). WFV-Pokal teil. Im Achtelfinale kommt es
Russland – Schottland 4:0 am Samstag (15.30 Uhr) zum Duell mit der
Tore: 1:0 Dzyuba (57.), 2:0 Ozdonev (60.), 3:0 Dzyuba SG Sonnenhof Großaspach. „Mein Traum-
(70.), Golovin (84.). los waren zwar die Kickers, doch gegen
1. Belgien 7 7 0 0 28:1 21 Trotz der politischen Querelen werden die Basketball-Stars um LeBron James in Shanghai gefeiert einen Drittligisten zu spielen, ist natürlich
2. Russland 7 6 0 1 22:4 18 etwas ganz Besonderes“, sagt SC-Trainer
3. Zypern 7 3 1 3 13:7 10 SHANGHAI (sid). Es gab vereinzelte Proteste Demonstranten in Äußerungen der NBA-Offiziellen die Live- Thomas Oesterwinter.
4. Kasachstan 7 2 1 4 9:11 7
5. Schottland 7 2 0 5 5:17 6 vor der Arena und ein verstärktes Polizei- Hongkong zum Aus- Übertragungen der beiden Testspiele gestri-
6. San Marino 7 0 0 7 0:37 0 aufgebot, aber auch Jubelstürme für Super- druck gebracht und da- chen. Zwei Pressetermine mit Profis und Bastian Joas kommt bei Verbandsligist Cal-
Foto: AFP/Joe Scarnici

star LeBron James: Nach der tagelangen mit im Reich der Mitte Club-Offiziellen waren von den Chinesen cio Leinfelden-Echterdinger immer besser
Kontroverse zwischen China und der ameri- für einen Sturm der abgesagt worden. in Schuss: Beim 3:3 beim SSV Ehingen-Süd
Gruppe J kanischen Basketball-Profiliga NBA hat das Entrüstung gesorgt. Am Mittwochmorgen wurden dann in erzielte der ehemalige Kickers-II-Spieler
Bosnien-Herzegowina – Finnland Sa., 18.00 Testspiel zwischen den Brooklyn Nets und Dies zeigte sich auch Shanghai von Arbeitern meterhohe Banner (2011 bis 2014) drei Tore.
Italien – Griechenland Sa., 20.45
Liechtenstein – Armenien Sa., 20.45 den Los Angeles Lakers am Donnerstag in rund um den 114:111- von den Außenseiten der Mercedes-Benz-
Shanghai stattgefunden. Auch das für Sieg der Nets, als ver- Arena abmontiert. Auf den Werbefolien wa- Trainerwechsel bei OFK Beograd Stuttgart:
1. Italien 6 6 0 0 18:3 18 Samstag angesetzte Re-Match in Shenzhen einzelte Protestierer vor ren LeBron James, Anthony Davis und Kyrie Für Jovica Milojkovic ist nun bis zur Win-
2. Finnland 6 4 0 2 8:4 12 ist weiterhin geplant. der Halle Banner mit Morey Irving zu sehen, danach war über eine mögli- terpause der derzeit verletzte Spielmacher
3. Armenien 6 3 0 3 12:11 9
4. Bosnien-Herzegowina 6 2 1 3 12:11 7 Bis zum Spieltag war auch eine Absage der Aufschrift „Fuck che Absage spekuliert worden. Doch letzt- Meron Tsehaye am Ruder.
5. Griechenland 6 1 2 3 7:10 5 der Auftritte der NBA-Stars möglich. Denn you Morey“ und „Fuck you Adam Silver“ lich begeisterten James und Co. das chinesi-
6. Liechtenstein 6 0 1 5 1:19 1 seit gut einer Woche herrscht Zwist um einen hochhielten. Silver ist der Boss der NBA, der sche Publikum. Für Irving blieb es allerdings
Der 8. Spieltag: Twitter-Eintrag von Daryl Morey. Der Gene- zuletzt das Recht auf freie Meinungsäuße- bei einem Kurzauftritt. Der Star der Brook- Mehr Informationen zum Ama-
Dienstag, 15. Okt.: Finnland – Armenien (18.00), Grie- ral Manager der Houston Rockets hatte seine rung betont hatte. Schon zuvor hatte das lyn Nets musste mit einer Gesichtsverlet- teurfußball unter:
chenland – Bosnien-H., Liechtenstein – Italien (bd. 20.45). Unterstützung für die pro-demokratischen chinesische Fernsehen aus Protest über die zung das Feld vorzeitig verlassen. www.fupa.net
 Sport
Andreas Toba zeigt bei der WM in Stuttgart starke
Leistungen – er ist wieder so stark wie bei den Olympi-
schen Spielen 2016, bei denen er nach seiner schweren
Knieverletzung untröstlich war (kleine Bilder) und
danach zum Held von Rio de Janeiro wurde.
Fotos: Baumann, AFP/ Ben Stansall, dpa/Lukas Schulze
Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019 25
Nguyen nach OP
kämpferisch
STUTTGART (dpa). Der deutsche Top-Tur-
ner Marcel Nguyen muss nach einer
schweren Schulter-Operation um seinen
Tokio-Start im kommenden Jahr bangen.
„Der Traum von Olympia lebt dennoch in
mir, auch wenn es jetzt ganz, ganz schwer
und knapp wird“, sagte der Unterha-
chinger mit Blick auf seine vierten Olym-
pischen Spiele in gut neun Monaten. Die
Teilnahme bleibe aber sein Ziel: „Ich wer-
de alles daransetzen zurückzukehren.“
Bei einer fast vierstündigen Operation
in Hausham im oberbayerischen Land-
kreis Miesbach mussten gleich drei Seh-
nen in der linken Schulter genäht bezie-
hungsweise fixiert werden. Die Operation
sei aber gut verlaufen, teilte das Manage-
ment des zweimaligen Olympia-Silber-
medaillengewinners am Donnerstag bei
der Heim-WM in Stuttgart mit.
„Es geht mir ganz okay. Dass mehr ka-
putt war als angenommen, hat mich schon
etwas geschockt“, erklärte Nguyen. Daher
sei auch keine Arthroskopie möglich ge-
wesen, sondern die Schulter musste geöff-
net werden. Den weiteren WM-Verlauf
will Nguyen nun im Fernsehen verfolgen.
Noch bis zum Wochenende muss er im
Krankenhaus bleiben, danach erhält er
für etwa fünf Wochen eine Schiene, an-
schließend beginnt seine Rehabilitation.
Der 19-fache deutsche Turnmeister hat-
te sich die Verletzung am 7. September in
der WM-Vorbereitung in Kienbaum zuge-
zogen, einen Tag vor seinem 32. Geburts-
tag. Lange hatte er noch auf sein Mitwir-
ken bei der Heim-WM gehofft, ehe er seine
Teilnahme vor drei Wochen absagen muss-
te. Ohne ihn hatte das deutsche Team die
Olympia-Qualifikation am Sonntag mit
Platz zwölf geradeso geschafft.
Ergebnisse und Tabellen
HANDBALL
Bundesliga: HC Erlangen – Frisch Auf Göppingen 23:26.
THW Kiel – HSG Nordhorn 31:23, TVB 1898 Stuttgart – TBV
Lemgo 26:26, DHfK Leipzig – Balingen-Weilstetten 27:26.
1. TSV Hannover-Burgdorf 8 236:203 14:2

Seitz verwandelt
Die kunterbunte Welt
2. THW Kiel 7 215:186 12:2
3. Rhein-Neckar Löwen 8 234:205 12:4
4. SC DHfK Leipzig 9 247:252 12:6

die Schleyerhalle
5. SG Flensburg-Handewitt 8 208:190 11:5
6. MT Melsungen 8 216:211 11:5
7. SC Magdeburg 8 256:221 10:6

in ein Tollhaus
des Andreas Toba
8. Füchse Berlin 8 225:200 10:6
9. HSG Wetzlar 8 239:234 9:7
10. HC Erlangen 8 203:204 9:7
11. GWD Minden 8 212:216 7:9
12. Bergischer HC 8 218:227 7:9
Lokalmatadorin mit starkem sechsten 13. Frisch Auf Göppingen 8 202:210 6:10
14. HBW Balingen-Weilstetten 8 225:245 4:12
Platz im Mehrkampf, Biles holt Gold
Der gefeierte Olympiaheld von Rio 2016 setzt bei der WM in Stuttgart neue Duftmarken 15.
16.
TVB 1898 Stuttgart
TBV Lemgo
8
9
201:228
241:268
4:12
4:14
Von Marco Seliger 17. Eulen Ludwigshafen 8 193:222 2:14
18. HSG Nordhorn 9 220:269 2:16
Andreas Toba ist bei der Heim-WM in scher mit den 23 besten Turnern der Welt im Qualifikation für das Mannschaftsfinale am
STUTTGART. Es ist eine ziemlich überstrapa- Mehrkampf-Finale messen. Boden, einen Kreuzbandriss zuzog. Als alle
zierte Phrase,wenn es heißt,dass ein glückli- Stuttgart der einzige deutsche Turner, Das klingt nicht allzu spektakulär. Bei To- dachten, dass es jetzt vorbei ist für Toba. Die BASKETBALL
cher Mensch angeblich die ganze Welt umar- der sich im Mehrkampf-Finale mit den ba aber ist es das. Er hat eine Punktlandung Bilder, wie der heulende Athlet von seinen Euro League, Vorrunde, 2. Spieltag: ZSKA Moskau – Bay-
men will. Bei Elisabeth Seitz aber traf das 23 Besten der Welt messen darf. Es ist hingelegt nach drei Jahren Verletzungslei- Mannschaftskollegen getröstet wurde, gin- ern München 79:68.
wohl so zu am Donnerstagabend in den Ka- den. Rechtzeitig fit geworden zu sein für eine gen um die Welt.
takomben der Stuttgar- auch das Ende seiner Leidenszeit. Heim-WM, das ist Spektakel pur. Es ist das Aber mehr noch mehr prägten sich die Bil- TURNEN
ter Schleyerhalle. Eine innere Glücksgefühl schlechthin für ihn. der ins Gedächtnis, wie Toba wenig später
halbe Stunde nach Von Marco Seliger „Diese WM“, sagt Toba, „ist die Belohnung mit gerissenem Kreuzband eine grandiose WM in Stuttgart, Männer, Mannschaft: 1. Russland
Foto: Baumann

ihrem famosen Mehr-
kampf bei der WM und
Rang sechs am Ende
wippte die Lokalmata-
dorin immer wieder mit
den Füßen auf und ab,
sie strahlte und schob
den Oberkörper hin und
Elisabeth Seitz her. So sehen Menschen
aus, die zwar auf der
Stelle stehen,vor lauter Glück aber am liebs-
ten lossprinten würden,um die ganze Freude
rauszulassen. Und ja, um die Welt da
draußen zu umarmen.
Ihr unerwarteter sechster Platz (Rang
neun war im Mehrkampf die bisherige WM-
Bestmarke) sorgte dafür, dass die Augen von
Elisabeth Seitz leuchteten. „Ich habe mich
selbst übertroffen, aber das hat auch ganz
viel mit dem Publikum zu tun“, sagte sie.
Seitz selbst verwandelte die mit 7500 Zu-
schauern erneut ausverkaufte Schleyerhalle
dabei aber in ein Tollhaus. Am Ende fehlten
ihr mit ihren 55,999 nur 0,4 Punkte zur Bron-
zemedaille in einem Weltklassefeld.
Seitz war von der ersten Minute an voll im
STUTTGART. Wer Andreas Toba (29) dieser
Tage bei der WM in Stuttgart erlebt,der sieht
einen höflichen, aufgeräumten jungen
Mann. Einer, der oft strahlt, einer, der oft
lacht. Stimme und Tonfall sind, na klar, noch
immer sanft, leise und zart. Aber wenn es zur
Sache geht in der Schleyerhalle, dann ist To-
ba einer der Lautesten. Er ist der, der in die
Menge schreit und die Muskeln spielen lässt.
Er ist der, der Arme kreist, um Applaus vom
Publikum herauszukitzeln.
Andreas Toba ist dann ganz bei sich. Denn
die Emotionen rauszulassen, das gehört bei
einer Heim-WM dazu, auch bei einem intro-
vertierten Typen wie ihm. Das betont er beim
Gesprächstermin im Teamhotel einen Stein-
wurf von der Schleyerhalle entfernt – und er
betont auch, wie glücklich er ist. Aus gutem
Grund. An diesem Freitag (16 Uhr/SWR-
Livestream) darf er sich als einziger Deut-
Tabeas Turnecke
für die Leiden und die Arbeit in den vergan-
genen Jahren.“ Toba sagt auch: „Ich genieße
es, wieder turnen zu können.“
Wenn Andreas Toba
nur übers Turnen sprechen
darf, ist er glücklich
Das Selbstverständliche war vorher lange
nicht möglich. Genauer gesagt von Sommer
2016 an nicht. Von seinem Karrierehöhe-
punkt an – zumindest jenem in der öffentli-
chen Wahrnehmung – begann die Talfahrt.
Körperlich und emotional.
Die Geschichte des Andreas Toba ist be-
kannt, landauf und landab, kreuz und quer
und überall. Toba ist der „Hero de Janeiro“,
der Olympia-Held der Sommerspiele 2016 in
Rio, wo er sich bei seiner ersten Übung, der
Übung am Pauschenpferd turnte und sein 261,726 Pkt.; 2. China 260,729; ; ... 12. Deutschland (Lu-
kasDauser/Unterhaching,PhilippHerder/Berlin,NickKles-
Team damit ins Finale brachte, das er dann sing/Halle/Saale, Karim Rida/Berlin, Andreas Toba/Hanno-
selbst wegen seiner Verletzung nicht mehr ver) 246,508 (Qualifikation).
bestreiten konnte. Mehrkampf, Frauen: 1. Simone Biles (USA) 58,999 Punk-
Es war der Stoff für eine Heldengeschich- te, 2. Tang Xijing (China) 56,999, 3. Angelina Melnikowa
te. Tapferkeit, Aufopferung fürs Team trotz
(Russland) 56,399, 4. Elsabeth Black (Kanada) 56,232, 5.
Nina Derwael (Belgien) 56,033, 6. Elisabeth Seitz (Stutt-
eigenem traurigen Schicksal. Schinden für gart) 55,999, 7. Flavia Saraiva (Brasilien) 55,732, 8. Lee Su-
die Kollegen trotz einer heftigen Verletzung. nisa(USA)55,632,9.LiShija(China)55,099,10.SarahVoss
Tränen. Schmerz. Toba war der deutsche (Köln) 54,898.
Sportheld.
Dass er danach in ein tiefes körperliches TENNIS
und emotionales Tief fiel, ging im öffentli-
chen Toba-Epos unter. Denn der Kreuz- ATP-Turnier in Shanghai/China, Achtelfinale: Alexan-
der Zverev (Hamburg) – Andrej Rublew (Russland) 6:0, 7:6
bandriss von Rio warf Toba zurück. 13 Mo- (7:4).
nate musste er zunächst pausieren. Es dau- WTA-Turnier in Linz/Österreich, Achtelfinale: Jekateri-
erte dann nur wenige Monate, bis er sich er- na Alexandrowa (Russland) – Laura Siegemund (Metzin-
neut am Knie verletzte. Im Februar 2018 zog gen) 7:6 (7:1), 2:6, 6:4.
er sich einen Meniskusschaden im Knie zu.
Jetzt sagt er im Rückblick: „Nach der dritten EISHOCKEY
Knieoperation war meine Welt grau, ich ha-
DEL: Düsseldorfer EG – ERC Ingolstadt 1:2 n.P.
be in Selbstmitleid gebadet. Aber dann bin
ich nach drei Wochen Krankenhaus sofort in 1. EHC München 9 36:15 27
die Trainingshalle gefahren. Und als ich dort 2. Adler Mannheim 9 31:24 19
das Magnesia in der Luft atmen durfte, war 3. Straubing Tigers 9 35:24 18
4. Düsseldorfer EG 10 26:20 18
meine Welt wieder bunt.“ 5. Bremerhaven 9 25:22 15
Jetzt,bei der Heim-WM in Stuttgart,ist sie 6. Nürnberg Ice Tigers 9 24:22 14

Die stete Gefahr

Wettkampf und setzte sich in der Spitzen-
gruppe fest. Sie ging an jedem Gerät volles
Risiko,das zahlte sich aus.In ihrem Schatten
lieferte auch die Kölnerin Sarah Voss eine
starke Vorstellung ab und war mit Rang zehn
hochzufrieden. Die BWL-Studentin bestrei-
tet an diesem Sonntag am Schwebebalken
das erste WM-Gerätefinale ihrer Karriere –
und hat Medaillenchancen.
Im Mittelpunkt stand aber zumindest am
Donnerstag Seitz. „Ich freue mich total, für
mich ist wieder einmal ein kleiner Traum in
Erfüllung gegangen“, sagte sie. Cheftraine-
rin Ulla Koch war beeindruckt: „Das war für
Eli definitiv das Highlight ihrer Laufbahn.“
Möglicherweise aber nur bis an diesem
Samstag, denn dann greift die Turnerin des
MTV Stuttgart im Finale am Stufenbarren
nach einer Medaille bei der Heim-WM.
Schon bei den Titelkämpfen 2018 in Doha
holte Seitz an diesem Gerät Bronze.
US-Superstar Simone Biles gewann am
Donnerstag wie erwartet die Goldmedaille
im Mehrkampf. Der zweite Platz ging an die
Chinesin Tang Xijing vor Angelina Melniko-
wa aus Russland.Gegenüber unserer Redak-
tion lobte Biles am Abend die Atmosphäre in
der Schleyerhalle: „Die Leute hier geben
einem sehr viel Energie, ich liebe das“, sagte
die Rekord-Weltmeisterin: „Und es ist sicher
eine andere Atmosphäre als bei der letzten
WM 2018 in Doha – die Stuttgarter Zuschau-
er geben einem viel Kraft und sorgen sich um
einen, das ist eine tolle Sache.“
Von Tabea Alt
Warum wir Turner im Ver-
gleich zu anderen Sport-
lern leider so oft verletzt
sind – und was mich mit
Marcel Ngyuen verbindet.
Turnen und Verletzungen, das gehört leider
immer ein bisschen zusammen. Ich muss das
gerade selbst erfahren, ich bin aufgrund
meiner Rückenprobleme nicht dabei bei der
Heim-WM – und bei den deutschen Män-
nern fehlt Marcel Ngyuen. Er liegt nach
seiner Schulter-OP im Krankenhaus, ich
kann dabei sein in der Halle.
Warum die Verletzungsgefahr im Turnen
so hoch ist? Wir haben schon in jungen Jah-
ren einen umfangreichen Trainingsrhyth-
mus, mit zwölf Jahren musst du bei den
Frauen auf einem gewissen Niveau sein,
wenn es zu den Jugendmeisterschaften geht.
Mit 16 bist du dann schon ein Senior. Heißt:
Der Körper wird früh sehr häufig belastet.
Im Turnen geht es um Perfektion der Übun-
gen, was zu einer hohen Wiederholungszahl
im Training führt. Wir trainieren 26 bis 30
Stunden in der Woche – und haben keine
längeren Pausen. Unsere Saison beginnt
Ende Februar und endet im Dezember.
Das Turnen ist so anspruchsvoll und in-
tensiv, dass man sich zwei Wochen Pause
kaum leisten kann, weil man dann hinter-
herhinkt. Was die Verletzungen angeht, ist
die Schulter bei den Männern besonders
anfällig. Sie müssen sich am Reck, am Bar-
ren oder an den Ringen halten, es gibt extre-
me Stützbelastungen, worunter Marcel jetzt
auch leidet. Wir sind gerade also Leidensge-
nossen bei der WM – ich versuche mich in
schweren Momenten, die es vor allem gibt,
wenn es in der Halle so richtig abgeht, auf
die schönen Momente, die es in der Karriere
schon gab, zu besinnen. Darauf, dass man
wieder fit und schmerzfrei sein will. Und
dass man die schönen Momente wieder erle-
ben will. So kann man die Traurigkeit in
positive Energie umwandeln.
Tabea Alt (19), die derzeit verletzte Weltcup-
Siegerin 2017 und Bronzemedaillen-Ge-
winnerin der WM 2017 aus Ludwigsburg,
begleitet die Weltmeisterschaft für uns mit
einer täglichen Kolumne.
kunterbunt. Und nicht mehr eintönig. Denn 7. ERC Ingolstadt 10 32:32 13
es gab eine Zeit, da nervte es Toba, dass er 8. Iserlohn Roosters 9 20:22 13
9. Eisbären Berlin 8 18:22 11
nur noch als der Rio-Held wahrgenommen 10. Grizzlys Wolfsburg 9 21:27 9
wurde. So ein Held will Toba nicht sein, zu- 11. Krefeld Pinguine 9 21:30 9
mindest nicht nur. Er will ein Turner sein. 12. Augsburger Panther 9 25:29 8
Und als solcher gesehen werden. Wobei er 13. Kölner Haie 9 16:29 8
schon vor knapp drei Jahren, als die ganzen 14. Schwenningen 8 24:36 7
Ehrungen und Ehrenpreise etwas überhand
nahmen, betonte dass das jetzt eben zu sei-
nem Leben gehöre. Nun, in Stuttgart kommt Sport im TV
der entscheidende Satz hinzu, um diesen Ty-
pen verstehen zu können: „Aber ich bin nicht Sport 1: 19.15-21.30 Uhr: Fußball: Landespokal Bayern,
Turner geworden, um mir wehzutun.“ Viertelfinale, 1860 München – SpVgg Unterhaching.
Rio also darf präsent sein, aber bitte nicht Eurosport:13.55-17.30Uhr:Tennis:WTA-TurnierinLinz/
immer und überall, und vor allem nicht nur Österreich,Viertelfinale.–17.30-18.50Uhr:Schwimmen:
Weltcup, 5. Station in Berlin. – 18.15-21.15 Uhr: Fußball:
mit diesen Bildern mit den Tränen in seinen Bundesliga Frauen, 6. Spieltag, 1. FC Köln – VfL Wolfsburg.
Augen, so sieht es Toba selbst. Der Hannove-
raner will jetzt eine neue Geschichte schrei-
ben. Er ist der Anführer und das Gesicht des Toto-Lotto
deutschen Männerteams bei der WM.
Eine Medaille im Mehrkampffinale ist il-
lusorisch, ein Platz unter den ersten zehn 41. Veranstaltung
wäre ein Erfolg. Toba aber hat die Olympi- Lotto: Gewinnklasse 1 (6 Richtige + Super-
schen Spiele 2020 in Tokio im Blick. Er sagt zahl): unbesetzt, Jackpot: 12 433 061,20 Euro,
über sich und seine Qualitäten etwas drollig: Klasse 2 (6 Richtige): 216 083,20 Euro, Klasse
„Ich bin ein Allzweckturner.“ Was er meint: 3 (5 Richtige + Superzahl): 4646,90 Euro,
Er hat kein Spezialgerät, an dem er beson- Klasse 4 (5 Richtige): 1701,40 Euro, Klasse 5 (4
ders gut ist. Er ist der klassische Mehrkämp- Richtige + Superzahl) 161,80 Euro, Klasse 6 (4
fer, der dem Team an jedem Gerät helfen Richtige): 33,10 Euro, Klasse 7 (3 Richtige +
kann. „Das ist eine Karte, mit der ich auf- Superzahl): 22,10 Euro, Klasse 8 (3 Richtige):
trumpfen kann“, sagt Toba. Dann grinst er. 10,50 Euro, Klasse 9 (2 Richtige + Superzahl):
Denn dass er vor einem Mehrkampffinale 5,00 Euro.
einfach mal nur übers Turnen reden kann, Spiel 77: Klasse 1 unbesetzt, Jackpot: keiner.
das macht ihn glücklich. Super 6: 100 000.– Euro (Ohne Gewähr)
26 Nummer 236 • Freitag, 11. Oktober 2019
Sport am Wochenende
FUSSBALL
Regionalliga: TSGHoffenheimII-TSVSteinbachHaiger(Fr
19), Astoria Walldorf - Kickers Offenbach (Fr 19.30), 1. FC
Saarbrücken - VfR Aalen, FSV Mainz 05 II - Bahlinger SC, TSG
Balingen - SV Elversberg, TuS Rot-Weiss Koblenz - FK
Pirmasens (alle Sa 14), FC Gießen - SSV Ulm (So 15).
Oberliga: FV Ravensburg - SV Linx, CfR Pforzheim - FC
Villingen,SGVFreiberg-FCNöttingen,SVSandhausenII-1.
FC Rielasingen-Arlen, Stuttgarter Kickers - TSV Ilshofen, SF
Dorfmerkingen - SV Oberachern, 1. Göppinger SV -
Neckarsulmer SU, FSV Bissingen - SSV Reutlingen (alle Sa
14), Freiburger FC - VfB Stuttgart II (Sa 14.30).
Verbandsliga Württemberg: SV Fellbach - TSG
Hofherrnweiler-Unterrombach (Fr 19.30), FC Normannia
Gmünd - FC Heiningen (Sa 15), VfL Pfullingen - TSV
Essingen, FSV Hollenbach - SSV Ehingen-Süd, SKV
Rutesheim - FC Wangen, TSG Backnang - VfB Neckarrems
(alle Sa 15.30), TSV Heimerdingen 1910 - TSG Tübingen,
Calcio Leinfelden-Echt. - VfL Sindelfingen (beide So 15).
Landesliga, Staffel 1: SV Leingarten - SG Sindringen/
Ernsbach, TSV Schornbach - TSG Öhringen (beide Sa 14),
Sportfreunde Schwäbisch Hall - TV Pflugfelden (Sa 15), SV
Germania Bietigheim - SV Salamander Kornwestheim, FV
Löchgau - TSV Crailsheim, TSV Pfedelbach - TV Oeffingen,
SpVgg Gröningen-Satteldorf - SV Breuningsweiler (alle So
15), TSV Schwaikheim - SV Kaisersbach (So 16).Staffel 2: 1.
FCFrickenhausen-TSVKöngen,SVBonlanden-TSVBadBoll
(beide Fr 19), TSV Buch - Türkspor Neu-Ulm, TSV Neu-Ulm -
SV Ebersbach/F. (beide Sa 15.30), FV Sontheim/Brenz - TV
Echterdingen, TSGV Waldstetten - SC Geislingen, TSV
Weilimdorf - TSV Oberensingen (alle So 15). Staffel 3: SV
Zimmern - FC Holzhausen (Fr 18.30), VfL Mühlheim - VfB
Bösingen,SCTuttlingen-SVBöblingen(beideSa15.30),TV
Darmsheim - TSV Ehningen (Sa 17), SV Nehren - SpVgg
Holzgerlingen,FCGärtringen-SSCTübingen,SVWittendorf
-SVSeedorf,SVTübingen-VfLNagold(alleSo15).Staffel4:
FV Biberach/Riß - SV Mietingen (Fr 19), FV Olympia
Laupheim - FV Rot-Weiß Weiler, SV Ochsenhausen - FV
Ravensburg II, SG Nusplingen / TSV Obernhe. - VfB
Friedrichshafen (alle Sa 15.30), FC Ostrach - FC Mengen (Sa
16),TSGBalingenII-SVKehlen,FVBadSchussenried-FC07
Albstadt, TSV Straßberg 1903 - SV Weingarten (alle So 15).
Bezirksliga Stuttgart: TSV Musberg - TB Untertürkheim,
MTV Stuttgart - Croatia Stuttgart, SpVgg 1887 Möhringen
e.V. - SV Sillenbuch, SV Vaihingen - OFK Beograd Stuttgart,
Sportvg Feuerbach - Spvgg 1897 Cannstatt e.V., TV89
Zuffenhausen-TürksporStuttgart,TSVggPlattenhardt-GFV
Ermis Metanastis Stuttgart (alle So 15).
WFV-Pokal,Achtelfinale:SCStammheim–SGSonnenhof
Großaspach (Sa 15.30 ).
Bundesliga, Frauen: 1899 Hoffenheim - Bayern München
(Sa 13).
AMERICAN FOOTBALL
GFL: Schwäbisch Hall Unicorns - Braunschweig (Sa 18).
BASKETBALL
Zweite Liga, Pro A: VfL Kirchheim - Science City Jena (Sa
19), Walter Tigers Tübingen - Rostock Seawolves (Sa 20).
EISHOCKEY
DEL: Schwenninger Wild Wings - Düsseldorfer EG (So
16.30).
DEL2: Bietigheim Steelers - Tölzer Löwen, Ravensburg
Towerstars - Kassel Huskies (beide Fr 20), Heilbronner
Falken - Ravensburg Towerstars (So 18.30).
HANDBALL
Bundesliga: FA Göppingen - Ludwigshafen (So 16).
Champions League, Frauen, Vorrunde: SG BBM
Bietigheim - Buducnost Podgorica (So 17).
EHF-Pokal, Frauen, 2. Runde: TuS Metzingen - FC
Kopenhagen (Sa 19.30 ).
ZweiteLiga,Frauen:SGH2KuHerrenberg-SG09Kirchhof,
TG Nürtingen - TuS Lintfort (beide Sa 19.30).
HOCKEY
Zweite Liga: HC Ludwigsburg - HG Nürnberg (Sa 16).
Zweite Liga, Frauen: Bietigheimer HTC - TSV Mannheim
(So 13).
SQUASH
Bundesliga: Squash Devils Gerlingen – Moskitos
Waiblingen (Sa 14, Squash Point Gerlingen), Squash Devils
Gerlingen–1.SCKempten(So14),MoskitosWaiblingenSC
Güdingen (So 14, Sportzentrum Fitness Company).
TISCHTENNIS
Bundesliga, Frauen: SV Böblingen - TSV Langstadt (So
10.30).
TURNEN
Wetlmeisterschaften in Stuttgart, Mehrkampf-
meisterschaften (Fr ab 16 Uhr), Finals (Sa ab 16 Uhr und So
ab 13 Uhr, Schleyer-Halle).
VOLLEYBALL
Bundesliga, Frauen: Allianz MTV Stuttgart - Dresdner SC
(Sa 15.30).
VERSCHIEDENES
BILLARD Snooker-Bundesliga: BC Stuttgart – Aachener
Snookerclub (Sa 14), BC Stuttgart – SC Essen (So 11).
PETANQUE 14. Schlossplatzturnier in Stuttgart (So 9.30).
REITEN Springturnier in Böblingen und Dressurturnier in
Reutlingen (Fr bis So ganztägig).
VOLKSLÄUFE Mondfängerlauf in Herrenberg-Kuppingen
(Sa 17.15). 36. Berglauf in Geislingen/Steige (So 10). 4.
Auwiesenlauf in Neckartenzlingen (So 12). 15. Stadtlauf
und 6. Läufertag in Renningen (So 11.15).
Hallo! Ich bin Paul,
der Kinder-Chefreporter
Kinder-Nachrichten
Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart
07 11/ 72 05 – 11 14
kinder-nachrichten@stuttgarter-nachrichten.de
 

Mädchen: „Willst du mit mir zusammen
sein?“ Junge: „Nein!“ Mädchen: „Was hab ich
gerade gesagt?“ Junge: „Willst du mit mir zu-
sammen sein?“ Mädchen: „Klar!“
Meister Allianz MTV Stuttgart hat an
diesem Samstag (15.30 Uhr) das erste
Heimspiel der neuen Saison gegen den
Dresdner SC – und eine neue Zuspiele-
rin: die Türkin Cansu Aydinogullari.
Von Joachim Klumpp
STUTTGART. Erfolg ist planbar, zumindest
bis zu einem gewissen Grad. Nachdem die
Volleyballerinnen von Allianz MTV Stutt-
gart im Mai endlich das große Ziel „Meister-
schaft“ erstmals in der Vereinsgeschichte
perfekt gemacht hatten, begannen die Ver-
antwortlichen um Sportchefin Kim Renke-
ma sofort das Projekt Titelverteidigung. Al-
les schien auf einem guten Weg, doch erstens
kommt es anders und zweitens als man
denkt. Kathleen Weiß (35), die ehemalige
Nationalspielerin, die als Kapitänin mit
ihrer Erfahrung auf der wichtigen Zuspiel-
position helfen sollte, Jungnationspielerin
Pia Kästner (21) weiterzuentwickeln, sagte
plötzlich ab, weil sie bei der Polizei eine Aus-
bildung beginnen konnte.
Das traf den Verein unvermittelt, doch in-
nerhalb einer Woche stand Ersatz parat.
Dank der Kontakte von Trainer Giannis
Athanasopoulos wurde die damals vereins-
lose Türkin Cansu Aydinogullari an den Ne-
ckar geholt.Renkema atmete auf: „Sie ist ein
Glücksgriff, eine starke Spielerin, die über
sehr viel Erfahrung verfügt. Wir gehen da-
von aus, dass sie gemeinsam mit Pia Kästner
ein großartiges Duo bilden wird.“ Denkste.
Denn nachdem Kästner von der National-
mannschaft-Tournee (oder besser: -Tortur)
im Sommer zurückgekommen war, wurde
bei ihr eine Osteochondrose diagnostiziert,
eine Verschleißerkrankung der Wirbelsäule,
die erst einmal eine mehrwöchige Pause er-
fordert. Weshalb beim Meister schon wieder
eine Lücke klafft auf der im Volleyball so
wichtigen Position der Zuspielerin, auf der
in Sekundenschnelle die Entscheidungen
für den nächsten Angriff getroffen werden.
Damit zumindest ein geregelter Trai-
ningsbetrieb möglich ist, sprang Alexandra
Bura aushilfsweise ein, die früher in der
zweiten Mannschaft aktiv war. „Wir brau-
chen zwei Zuspielerinnen, um sechs gegen
sechs spielen zu können“, sagt Renkema –
verbunden mit einem Dankeschön an Bura.
„Meine Familie und Freunde
unterstützen mich. Ich habe eine
neue Herausforderung gesucht.“
Cansu Aydinogullari
Volleyballin von Allianz MTV Stuttgart
Ein Dauerzustand ist das jedoch nicht.
Was also tun? „Wir prüfen derzeit alle Optio-
nen“, sagt die Niederländerin. Wobei es im
Grunde genommen nur zwei gibt. Ruhe zu
bewahren und darauf zu setzen, dass der
Heilungsprozess von Kästner positiv ver-
läuft. Renkema: „Das hoffen wir natürlich
alle.“ Das Problem dabei ist, dass bei dieser
Art von Rückenverletzung eine Prognose
schwierig ist. Bliebe als zweite Alternative,
sich nochmals extern zu verstärken. Wobei
geeignete Zuspielerinnen nicht gerade im
Supermarkt zu finden sind. Guter Rat ist
deshalb teuer. „Jetzt jemanden zu finden
kostet Geld“, gibt der Trainer zu bedenken.
Athanasopoulos setzt auf Aydinogullari,
auch wenn diese beim 3:1-Sieg zum Auftakt
in Münster noch Luft nach oben hatte. Was
kein Wunder ist. „Sie wurde ins kalte Wasser
geworfen“, sagt Renkema, fügt aber hinzu:
„Sie ist keine 19 mehr.“ Sondern 27 Jahre alt.
Allerdings ist Stuttgart ihre erste Aus-
landsstation. Als der Anruf des MTV kam,
nahm sie sich fünf Tage Bedenkzeit. „Meine
Familie und Freunde unterstützen mich“,
sagt Aydinogullari, „und ich habe eine neue
Herausforderung gesucht.“ Als erste türki-
sche Spielerin in der Bundesliga. Wobei sie
vorneweg sagt: Der Kulturschock hielt sich
in Grenzen, „weil viele Türken hier in Stutt-
gart leben“. Etwas schwieriger ist es auf dem
Feld. Ihre erste Einschätzung: „Hier wird
Gleiche Rechte für alle Kinder
Der Welt-Mädchentag macht darauf aufmerksam, dass Mädchen oft noch benachteiligt sind
BERLIN. (dpa) Auf der Welt leben etwa gleich
viele Jungen und Mädchen. Trotzdem haben
Mädchen in vielen Ländern nicht die glei-
chen Rechte. An diesem Freitag wollen Men-
schen beim Welt-Mädchentag auf dieses
Problem aufmerksam machen. Wie ungleich
die Bedingungen für Kinder sind, zeigt sich
in vielen Bereichen, zum Beispiel bei Schu-
len und Berufe.
Schulen Morgens geht’s zur Schule! Hier
in Deutschland ist das ganz normal, natür-
lich auch für Mädchen.In vielen Ländern der
Welt ist das aber nicht so. Experten sa-
gen: Oft ist Armut der Grund. Eltern fehlt
zum Beispiel genug Geld,um Materialien für
die Schule zu kaufen. In manchen Ländern
müssen die Eltern auch monatlich Geld für
den Schulbesuch zahlen. Dann darf viel-
leicht nur der Junge in die Schule gehen,weil
es sonst zu teuer wird. Und die Mädchen
Sport
Das Zuspiel als
Problemzone
Allianz MTV Stuttgart vermisst Pia Kästner: Kommt Ersatz?
Schwieriger Job: Auf Neuzugang Cansu Aydinogullari ruht die ganze Last des Zuspiels. Foto: Baumann
schnell gespielt und viel Wert auf die Defen-
sivarbeit gelegt.“ An ihrem Ehrgeiz wird die
Integration nicht scheitern. Bundesliga,
Pokal, Supercup, Champions League – „ich
will Titel gewinnen.“ Zumal sie mit Galata-
sary Istanbul schon in der europäischen Kö-
nigsklasse gespielt hat, außerdem mit Burse
und Besiktas im Challenge Cup.
Auch wenn sie aus Istanbul stammt, hat
Aydinogullari die vergangenen fünf Jahr
außerhalb der Hauptstadt gespielt, ist also
die Trennung von der Familie gewohnt. Wo-
bei eine Cousine der Mutter in der Nähe von
Stuttgart lebt,sobald sie mal Zeit findet, will
sie diese besuchen. Auf dem Volksfest war
die Türkin immerhin schon: „Das war lus-
tig“, sagt sie auf Englisch, „ich liebe die
müssen zu Hause helfen, statt Lesen, Schrei-
ben und Rechnen zu lernen.
Beruf In manchen Berufen sieht man
mehr Männer, in anderen mehr Frauen. Aber
muss das eigentlich so sein? Am Welt-Mäd-
chentag übernehmen einige Mädchen für
einen Tag wichtige Posten. Sie arbeiten zum
Beispiel im Büro einer Politikerin oder eines
Firmenchefs. Andere dürfen im Cockpit
eines Flugzeugs mitfliegen. So soll Mädchen
klarer werden, was sie alles erreichen
können.
Bekannte Gebäude werden
in Pink angeleuchtet
Farben Eine pinkfarbene Kirche? Am
Weltmädchen-Tag gibt es so etwas tatsäch-
lich. Gleich mehrere bekannte Gebäude
Stadt.“ Lediglich das Meer vermisst sie ein
wenig.
Dafür will Aydinogullari sportlich auf
einer Erfolgswelle schwimmen.„Wir denken
Schritt für Schritt, der Fokus liegt immer auf
dem nächsten Spiel.“ Also auf dem Dresdner
SC an diesem Samstag (15.30 Uhr). Es ist
ihre Premiere in der Scharrena. Die Zuspie-
lerin ist gespannt. Denn vor der Vertrags-
unterschrift hat Renkema ihr schnell noch
ein paar Videos mit Stimmungsszenen ge-
schickt. Diese haben ihre Wirkung nicht ver-
fehlt, nachdem in der Türkei im Ligaalltag –
oft unter der Woche und dann noch mittags –
meist nur wenige Zuschauer kommen. Das
wird nun anders sein, auch wenn es zum
Heimspielstart noch 250 Karten gibt.
werden an diesem Freitag in Pink ange-
leuchtet, zum Beispiel Rathäuser, Fernseh-
türme und andere Wahrzeichen. Damit wol-
len die Organisatoren darauf aufmerksam
machen, dass Mädchen die gleichen Rechte
haben sollten wie Jungen.
Zahlen Ungefähr zehn Millionen Kinder
unter 14 Jahren leben momentan in
Deutschland. Etwa die Hälfte sind Jungen,
die andere Hälfte Mädchen. Allein im ver-
gangenen Jahr kamen fast 400 000 Mädchen
in Deutschland zur Welt. Etwa so viele Men-
schen leben zum Beispiel in der Großstadt
Bochum in Nordrhein-Westfalen. Der be-
liebteste Vorname bei Mädchen ist Marie.
In der aktuellen Ausgabe der Kindernachrichten
geht es um den Brexit.
Mehr Infos unter www.kinder-nachrichten.de
Schrecksekunde
und nur ein Punkt
für TVB Stuttgart
STUTTGART (ump). Schrecksekunde in der
Scharrena: Die 2101 Zuschauer mussten am
Donnerstagabend zur Halbzeit der Hand-
ball-Bundesligapartie TVB Stuttgart gegen
TBV Lemgo Lippe die Halle komplett räu-
men. Der Grund: ein Feueralarm, der sich
aber als Fehlalarm entpuppte. Dumm nur,
dass danach auch die Stuttgarter einiges an-
brennen ließen und eine scheinbar sichere
zwischenzeitliche 15:10-Führung noch aus
der Hand gaben und am Ende beim 26:26
(15:11) mit einem Punkt zufrieden sein
mussten, wobei David Schmidt (6 Tore) bes-
ter TVB-Werfer war.
„Ich muss leider zugeben, dass ich den
Alarm ausgelöst habe“, sagte Gäste-Trainer
Florian Kehrmann später schmunzelnd,
„weil ich mit der ersten Hälfte überhaupt
nicht zufrieden war.“ Nach dem Wechsel leis-
tete sich der TVB, der beim 21:22 (48.) erst-
mals in Rückstand lag, dann zu viele techni-
sche Fehler (besonders Adam Lönn) und etli-
che unvorbereitete Würfe (wie Max Häfner).
Dennoch blieb es bis zum Ende dramatisch.
Torhüter „Jogi“ Bitter parierte den letzten
Wurf der in Unterzahl agierenden Gäste,
doch der Isländer Elvar Asgeirsson verpass-
te es im Gegenzug, aufs leere Tor der Lemgo-
er zu werfen, so dass auch diese Chance auf
zwei Punkte verpuffte. Entsprechend ent-
täuscht reagierte Trainer Jürgen Schwei-
kardt: „Wir haben einen Punkt liegen lassen,
das tut in unserer Situation sehr weh.“
26:27 – HBW belohnt
sich wieder nicht
LEIPZIG (StN). Handball-Bundesligist HBW
Balingen-Weilstetten hat mit dem 26:27
(14:10) beim SC DHfK Leipzig eine unglück-
liche Niederlage kassiert.Vor 3189 Zuschau-
ern verspielte der Aufsteiger einen Vier-To-
re-Vorsprung (16:12).
„Die Enttäuschung ist riesengroß. Wir
spielen in der ersten Hälfte eine sehr gute
Abwehr und am Ende sind es wieder Klei-
nigkeiten“, sagte Jona Schoch, mit neun To-
ren der beste HBW-Werfer. „Das pasiert uns
jetzt zum dritten Mal in Folge. Wir haben
eine tolle erste Halbzeit gespielt, und verlie-
ren dann doch“, ärgerte sich auch HBW-
Trainer Jens Bürkle.
Frisch Auf macht
hinten dicht und
siegt auswärts
NÜRNBERG (jüf). Dass eine gute Abwehr in
Verbindung mit einem starken Torwart im
Handball mindestens die halbe Miete be-
deutet, hat sich beim verdienten
26:23(14:12)-Auswärtssieg von Bundesligist
Frisch Auf Göppingen beim HC Erlangen
eindrucksvoll bestätigt. Keeper Daniel Reb-
mann zeigte 15 Paraden, hielt damit 41 Pro-
zent der Bälle und stach seine Gegenüber
Nikolas Katsigiannis und Carsten Lichtlein
deutlich aus. „Wir haben stark verteidigt,
und ich kam in einen richtigen Flow“, sagte
Matchwinner Rebmann, „mit unglaublich
großem Siegeswillen haben wir diesen ext-
rem wichtigen Sieg eingefahren.Ich bin stolz
auf das Team.“
Frisch Auf legte vor 3312 Zuschauern in
der Arena in Nürnberg einen reifen und dis-
ziplinierten Auftritt hin. Einziges Manko
wieder einmal: die schwache Chancenver-
wertung. „Wir haben es versäumt, die Partie
früher zu entscheiden“, sagte Trainer Hart-
mut Mayerhoffer. Doch näher als auf zwei
Tore ließ Frisch Auf nach seiner 20:15-Füh-
rung (43.) den Gegner nicht herankommen.
Beim 25:21 (58.) war die Entscheidung gefal-
len. Beste Werfer für Frisch Auf waren Mar-
cel Schiller (6/4) und Nemanja Zelenovic (5).
Nach 6:2 Punkten in Serie möchte Frisch
Auf nun am Sonntag (16 Uhr) seinen positi-
ven Trend fortsetzen. Dann kommen die Eu-
len Ludwigshafen in die EWS-Arena
Die Zeitung für dich
Nr. 287 | 11. Oktober
2019 | 87295
Brexit, jetzt?
In den nächsten Tagen
erreicht das
Brexit-Theater mit
Boris Johnson in
der Hauptrolle seinen
Höhep
Am 31. Oktober müsste unkt.
n die
Briten eigentlich
endgültig
raus aus der Europä
ischen
Union. Wir schaue
n uns
in Großbritannien
einmal genauer um.
Seite 6
Nachrichten
Wer entscheidet, Seite 3
du ab 16 sehen
was
darfst?
Deutschland
Mannheim
Heidelberg
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Karlsruhe
Stuttgart
Tee und Scones Seite 5 Freiburg
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Kaffee und Kuch
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So werden Seite 18
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Ratgeber
Nützliche Tipps für den Alltag.
Heute: Ernährung
Warum können
Snacks durchaus
sinnvoll sein
Von Lena Melzer
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Ob zwischen Frühstück und Mittagessen
oder zum Kaffee am Nachmittag – den
meisten fällt die Fastenzeit zwischen den
Hauptmahlzeiten schwer und sie greifen
zu Snacks. Im stressigen Berufs- und
Schulalltag ist die regelmäßige Versor-
gung mit Nährstoffen besonders wichtig,
auch um die eigene Lern- und Leistungs-
fähigkeit zu verbessern. Um also nicht an
Konzentration einzubüßen, muss unser
Gehirn stetig versorgt werden.
Ein belegtes Vollkornbrot ist ein ideales
Vesper. Foto: Lichtgut/Piechowski
Obst und Gemüse, Milchprodukte oder
Vollkornbrote eignen sich am besten als
kleine Mahlzeit für zwischendurch. Sie
liefern schnell verfügbare Energie und
wichtige Inhaltsstoffe. Der Snack sollte
als Teil einer ausgewogenen und gesund-
heitsförderlichen Ernährung auch andere
Aspekte erfüllen, am besten leicht neben-
her zu essen sein und wenig Verpackungs-
müll produzieren.Ein Vesper eines vielfäl-
tigen und ernährungsphysiologisch aus-
gewogenen Angebots an weiterführenden
Schulen bspw. enthält maximal 30 % Fett
und maximal 10 % Zucker als Anteil der
Gesamtenergie. Insgesamt kann der Ener-
giegehalt bis zu 20 % der Tagesenergie-
menge betragen.
Ob nun lediglich die drei klassischen
Hauptmahlzeiten oder mehrere kleine
Mahlzeiten uns durch den Alltag beglei-
ten, entscheidet jeder für sich. Wichtig ist
nur, dass man bei letzterem die Bilanz
nicht aus den Augen verliert: Werden Im-
bisse in den Speiseplan miteingebaut,
müssen die Hauptmahlzeiten dement-
sprechend geringer ausfallen, Energie und
Nährstoffe sollten ausgewogen und ge-
deckt sein.Wer seine Pause optimal nutzen
möchte, achtet außerdem auf eine ausrei-
chende Flüssigkeitszufuhr sowie Bewe-
gung an der frischen Luft.
Youtube immer
populärer
STUTTGART (kna). Über viele Jahre hinweg
hat die Internetnutzung stetig zugenom-
men. Mittlerweile ist in vielen Bereichen
eine Konstanz festzustellen.Weiter gestie-
gen ist aber die Nutzung von anderen Me-
dien über das Internet, ergab eine ARD-
ZDF-Online-Studie. 2019 nutzten rund 90
Prozent der Bevölkerung das Internet zu-
mindest gelegentlich. Im Vergleich zum
Vorjahr stieg die Tagesreichweite des
Internets: 71 Prozent gaben an, an einem
normalen Tag online gewesen zu sein,2018
waren es 67 Prozent. Für 41 Prozent bahnt
das Internet auch den Weg, um andere Me-
dien wie Videos, Audios oder Bücher zu
nutzen. Insgesamt 87 Minuten verbringt
die Bevölkerung im Durchschnitt pro Tag
mit medialen Inhalten im Internet. Das
sind fünf Minuten mehr als 2018. Insbe-
sondere die Streamingdienste im Bereich
Video und Youtube sind Treiber dieser
Entwicklung. Das Fernsehgerät hat die
höchste Verbreitung, 95 Prozent nutzen es
zumindest gelegentlich. Bei jungen Men-
schen zwischen 14 und 29 Jahren nutzen
100 Prozent ein Smartphone.
Zahl des Tages
Erhöhtes Diabetesrisiko
durch Übergewicht
30
Kilogramm pro Quadratmeter: Wer einen
solchen Body-Mass-Index oder sogar
einen höheren hat, leidet unter einem
hohen Risiko für Typ-2-Diabetes. Die
Ursache dafür, so zeigen neuere Studien,
könnten Entzündungen im Fettgewebe
und eventuell auch im Appetitzentrum
des Gehirns sein. Für diese Vorgänge
scheinen die genetische Veranlagung,
aber auch die Zusammensetzung der
Darmbakterien verantwortlich zu sein.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft
(DDG) rät Betroffenen zu individuellen
Lebensstilverbesserungen, um Körperfett
abzubauen. Aber auch gesundheitspoliti-
sche Maßnahmen wie den Nutri-Score als
Lebensmittelkennzeichnung von Zucker
und Fett einzuführen, seien notwendig.
Korallen trotzen der Klimaerwärmung
Ganz schutzlos scheinen Korallen dem Klima-
wandel nicht ausgeliefert zu sein. Darauf deu-
tet eine neue Studien hin, laut der diese emp-
findlichen Lebewesen über bisher unbekannte
Überlebensstrategien gegen die Erwärmung
Den Erregern schutzlos ausgeliefert
Die Gefahr von Antibiotikaresistenzen ist größer als bisher angenommen – die wichtigsten Fragen und Antworten
Antibiotika, die wichtigste Waffe gegen
Krankheitserreger, droht immer
stumpfer zu werden, weil die Bakterien
zunehmend resistent werden. Die
Gefahr ist größer als angenommen.
Von Gerlinde Felix
Wie groß ist die Gefahr?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
warnt vor einer postantibiotischen Ära, in
der die Menschen bakteriellen Infektionen
fast schutzlos ausgeliefert sind. Bakterien
sind bei der Resistenzbildung ziemlich er-
finderisch, wie eine Studie zeigt. Hochresis-
tente Bakterien sind gegen Antibiotika im-
mun. Das kann für den Menschen tödlich
sein. Laut einer Ende 2018 veröffentlichten
Studie erkrankten 2015 bereits etwa 670 000
Menschen in der EU an derartigen Infektio-
nen, für rund 33 000 Menschen waren sie
tödlich. Diese Infektionen treten oft infolge
von Krankenhausaufenthalten auf. Die
schwersten Fälle von krankenhausbeding-
ten bakteriellen Infektionen werden durch
Methicillin-resistente Staphylococcus-au-
reus-Stämme (MRSA) und bestimmte Ente-
robakterien (ESBL) verursacht, die das re-
sistent machende Enzym Beta-Laktamase
produzieren.
Wo kommen diese Resistenzen her?
Bislang gingen die Forscher davon aus, dass
sich Antibiotika-Resistenzen vor allem dort
verbreiten, wo Antibiotika eingesetzt wer-
den. Eine Studie von Forschern der Eidge-
nössischen Technischen Universität Zürich
So lesen Sie den Rentenbescheid
Die Hochrechnungen gibt es regelmäßig – Entgeltpunkte hängen vom Einkommen ab
Von Maik Heitmann
STUTTGART. Die Deutsche Rentenversiche-
rung verschickt jährlich mehr als 30 Millio-
nen Renteninformationen. Damit bietet sie
ihren Versicherten ab 27 Jahren, die schon
mindestens fünf Jahre Beitragszeiten auf
ihrem Konto haben, einen frühzeitigen Ser-
vice. Wichtigster Inhalt: eine Auflistung der
bisher erworbenen Rentenanwartschaften
sowie eine Hochrechnung über die Höhe der
voraussichtlichen Altersrente.
Die gesetzliche Rente hängt vor allem von
der Höhe der Beiträge ab.Motto: Je höher der
Verdienst, desto höher der Beitrag – umso
höher später die Rente. Die Renteninforma-
tion nennt die Summe aller Beiträge, die be-
reits von den Versicherten und ihren Arbeit-
gebern eingezahlt wurden.
Was auf dem Rentenkonto landet, das
rechnen die Computer der Rentenversiche-
rer in Entgeltpunkte um. Das ist später die
Grundlage für die Rentenberechnung. Frau-
en und Männer,die ein Jahr lang genauso viel
wie der Durchschnitt aller rentenversicher-
ten Arbeitnehmer verdient (und davon Bei-
träge gezahlt) haben, bekommen einen Ent-
geltpunkt gutgeschrieben. Mehr oder weni-
ger Verdienst bringt entsprechend mehr oder
weniger Entgeltpunkte. 2019 wird für die
aktuelle Berechnung der Entgeltpunkte ein
Durchschnittsverdienst aller Versicherten in
Wissenswert
der Meere verfügen. Totgeglaubte Korallen-
Kolonien konnten sich nach der Hitzewelle
2003 selbst verjüngen und dadurch überleben,
wie Forscher der Universitäten in Berlin und
Barcelona im Fachblatt „Science Advances“ be-
(ETH) und der Universität Basel mit Mäusen
hat nun allerdings aufgezeigt, dass sich Re-
sistenzen auch ohne Antibiotika verbreiten.
Das betrifft vermutlich auch den Menschen.
Wie wird ein Bakterium resistent?
Wird ein Antibiotikum in zu geringer Kon-
zentration eingesetzt oder zu früh abgesetzt,
dann werden die attackierten Bakterien
nicht abgetötet, sondern nur geschwächt.
Das fördert die Entstehung resistenter Erre-
ger auf zwei Wegen. Bakterien können durch
Fehler im Erbgut, sogenannte Mutationen,
unempfindlich gegenüber Antibiotika wer-
den. Sie können aber auch neue Resistenzge-
ne aufnehmen,zum Beispiel als kreisförmige
Erbgutstücke. „Die resistenten Bakterien
können nun sogar in Gegenwart von Anti-
biotika überleben und sich somit weiter aus-
breiten“, erklärt Wolf-Dietrich Hardt, Pro-
fessor für Mikrobiologie an der ETH Zürich.
Bei der nächsten Einnahme des Antibioti-
kums werden dann nur Bakterien ohne pas-
sendes Resistenzgen abgetötet. Jene mit Re-
sistenzgen überleben dagegen. Das fördert
die Verbreitung resistenter Erreger. Dies ist
schon seit längerer Zeit bekannt. Doch nun
haben die Züricher und Baseler Forscher
ringförmige Moleküle, sogenannte Plasmi-
de, untersucht, die Resistenzgene tragen.
Dabei zeigte sich, dass sich solche Plasmide
auch ohne Antibiotika schnell ausbreiten
können.
Was wurde herausgefunden?
Es geht um Bakterien im Dämmerschlaf, so-
genannte Persister. Diese genießen vorüber-
gehend die Annehmlichkeiten eines bakte-
riellen Schutzprogramms. Der Stoffwechsel
Wichtige Post zur Rente Foto: dpa/Felix Kästle
Höhe von 38 901 Euro vorläufig angesetzt,
bis die tatsächlichen Werte ermittelt sind.
Beispiele: 38 901 Euro Jahresverdienst
bringen einen Entgeltpunkt. 50 000 Euro
werden dann entsprechend mit 1,2853 Ent-
geltpunkten notiert.
Mit jeder neuen Renteninformation wird
der aktuelle Stand an Entgeltpunkten mit-
geteilt. Die Rentenhöhe wird dadurch ermit-
telt, dass die Entgeltpunkte mit dem aktuel-
len „Rentenwert“ multipliziert werden. Die-
ser Rentenwert beträgt im zweiten Halbjahr
2019 im Westen 33,05 Euro, im Osten 31,89
Euro. Die Renteninformation zeigt, wie hoch
richten. Seit 2002 beobachteten sie dieselben
243 Kolonien einer bedrohten Korallenart vor
dem spanischen Columbretes-Archipel. 2003
sei dort ein Viertel der Korallenbedeckung ver-
schwunden. Danach seien die Polypen – sie
dieser Schläfer wird auf ein Minimum he-
runtergefahren, so dass sie sich der Wirkung
von Antibiotika weitestgehend entziehen
können. Ein Beispiel hierfür sind Salmonel-
len. Wenn sie vom Darminneren ins Körper-
gewebe gelangen, werden sie zu Schläfern.
Wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt erwa-
chen, flammt die bereits überstanden ge-
glaubte Infektion erneut auf. Treffen sie
dann auf andere Bakterien, geben sie eine
Kopie ihres Plasmids mit dem Resistenzgen
weiter und somit die genetische Information,
wie sich das Antibiotikum unwirksam ma-
chen lässt. „Der Transfer eines Resistenz-
gen-Plasmids in Form eines Plasmids vom
resistenten Bakterium auf einen Artgenos-
sen ist möglich, wenn Bakterien in ausrei-
chend hoher Dichte zusammenkommen“,
berichtet Hardt und ergänzt: „Dieser Pro-
zess findet ganz automatisch statt, also auch
dann, wenn gar kein Antibiotikum vorhan-
den ist.“
Was bedeutet diese Erkenntnis nun für den
Menschen?
„Das heißt ganz klar, dass sich das weltweite
Resistenzproblem allein mit der Reduzie-
rung des Antibiotikaeinsatzes nicht lösen
lässt“, so der ETH-Mikrobiologe. Das könne
die Ausbreitung resistenter Mikroben nur
verlangsamen. „Wenn man die Verbreitung
von Resistenzgenen eindämmen will, muss
man auch bei den resistenten Mikroorganis-
men selbst ansetzen“,sagt einer der Studien-
autoren, Médéric Diard von der Universität
Basel. Dazu gehören beispielsweise deutlich
verbesserte Hygienemaßnahmen und spe-
zielle Impfungen. „Sie könnten vermeiden,
dass sich Persister-Reservoire bilden und
die Rente wäre, wenn sie heute in Anspruch
genommen würde. Sie errechnet sich nicht
nur aus den bereits zurückgelegten Zeiten –
also den schon erwähnten Entgeltpunkten.
Es wird vielmehr so gerechnet, als wäre wei-
ter bis zur sogenannten Regelaltersgrenze
(inzwischen 65 Jahre und 8 Monate) gearbei-
tet und Beiträge eingezahlt worden. Vom 1.
Januar 2020 an wird diese zugerechnete Zeit
in mehren Schritten auf das 67. Lebensjahr
angehoben. Geburtsjahrgänge ab 1964 müs-
sen daher bis 67 arbeiten.
Die jährliche Rentenanpassung
wird mit einem
oder zwei Prozent veranschlagt
Die Renteninformation zeigt, welche Al-
tersrente nach heutigem Rentenrecht erzielt
werden könnte. Und zwar dann, wenn bis
dahin weiterhin Beiträge in der Höhe wei-
tergezahlt werden wie in den vergangenen
fünf Jahren. Hinzu kommen die bis dahin
angefallenen Rentenerhöhungen, die natur-
gemäß nicht vorausgesagt werden können.
Für die Geburtsjahrgänge ab 1952 werden
aber Voraussagen getroffen. Durch zwei Va-
rianten: Einmal wird eine jährliche Renten-
anpassung um ein Prozent eingerechnet, da-
nach um zwei Prozent.
bilden die Korallen – wieder auf die ursprüngli-
che Größe gewachsen. Dazu hätten sie ein
neues Skelett im alten aufgebaut und tote Ko-
loniebereiche durch Knospen besiedelt. (AFP)
Foto: AFP/Science Advances/ Kersting
diese dann später Resistenzplasmide weiter-
geben“, sagt Hardt. „Außerdem könnte der
Einsatz von sogenannten Probiotika, also
schützenden Darmbakterien, im Kampf
gegen gefährliche Angreifer wie Salmonel-
len und Clostridien sinnvoll sein.“
Welche Rolle spielt dabei die Massentierhal-
tung?
Auch in der Tiermedizin werden Antibiotika
zu oft eingesetzt. Da die Tiere auf engem
Raum zusammengepfercht sind, werden sie
anfälliger für Erkrankungen. Deshalb wer-
den Antibiotika mitunter vorbeugend einge-
setzt. Resistenzen bleiben da nicht aus. Re-
sistente Bakterien können aber über den
Kontakt mit Tieren und über tierische Le-
bensmittel auf den Menschen übertragen
werden. Ein weiterer Weg ist die Gülle. Ein
Test der Umweltorganisation Greenpeace
wies vor gut zwei Jahren bei 68 Prozent der
Gülleproben aus deutschen Schweineställen
multiresistente Keime nach, in 79 Prozent
der Proben fanden sich Antibiotika-Rück-
stände. Eine Abkehr von der Massentierhal-
tung hin zur artgerechten Tierhaltung wür-
de die Situation sicherlich verbessern.
Wie ist es mit Antibiotika in Gewässern?
Problematisch ist, dass in Gülle und im Ab-
wasser enthaltene Antibiotika und resisten-
te Bakterien über Klärwerke und den Boden
auch in die Gewässer gelangen. Kürzlich ha-
ben Forscher Spuren von antibiotikaresis-
tenten Genen in der Themse und in Badege-
wässern gefunden. Um das Risiko in der
Themse-Region zu senken, müsse die Ver-
ordnung gängiger Antibiotika um 77 Pro-
zent bis 85 Prozent sinken, so die Experten.
Starke Schmerzen
müssen nicht sein
MANNHEIM (dpa). Noch immer haben zu
viele Menschen nach Ansicht einer Exper-
tin starke Schmerzen - sei es in Kranken-
häusern, Pflegeheimen oder Hospizen. Je-
der zweite Operierte leide unter unnötig
starken Schmerzen, sagt Nadja Nestler von
der Paracelsus Medizinischen Privatuni-
versität in Salzburg. Der verstärkte Einsatz
pflegerischer Schmerzexperten könne nach
Meinung der Expertin vom Institut für
Pflegewissenschaft und -praxis Abhilfe
schaffen.
Das Thema steht auf der Tagesordnung
des Deutschen Schmerzkongresses, der noch
bis Samstag in Mannheim mit rund 2000
Teilnehmern stattfindet. Weitere Themen
sind Telemedizin, E-Health und Schmerzre-
gister.
Nestler betont, die für die Erfassung von
Schmerzen und deren Behandlung ausgebil-
deten pflegerischen Schmerzexperten müss-
ten eine deutlich größere Rolle spielen. „Es
gibt Kliniken, die Schmerzmanagement gar
nicht interessiert.“ Dabei sei das gerade an-
gesichts einer wachsenden Zahl von chro-
nisch Kranken von Bedeutung. Auch De-
menzkranke, die ihre Schmerzen nicht mehr
mitteilen könnten, stellten Kliniken und
Pflegeheime vor neue Hauerausforderun-
gen. Die dünne Personaldecke verführe je-
doch dazu, die Kompetenz der etwa 20 000
pflegerischen Schmerzexperten gar nicht
abzurufen.
 Wellness
Eine Sonderveröffentlichung von Stuttgarter Zeitung und
Stuttgarter Nachrichten im Oktober 2019

&SPA
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Steine
Das Geheimnis
von Hot Stone

Hitze
Tipps vom
Sauna-Aufguss-König

Wohlfühloasen
Alte Kurorte
neu entdeckt
 Wellness & SPA 3

INHALT
DEIN FREUND
Wellness nebenbei
Im Alltag entspannen
Seite 4 und 5
UND HELFER
Dampf unter dem Dach Schlamm, Steine, Salz:
Interview mit dem
Deutschen Aufguss-Meister Die heilende Kraft der Natur
Seite 6 und 7

Heiße Steine
Hot-Stone-Therapie –
D er absolute Trend ist Wellness
in der Natur. Dazu zählen Be-
handlungen mit Natur und Biopro-
ein Selbstversuch dukten. Vor allem aber steht das Er-
Seite 8 und 9 leben der Natur im Mittelpunkt.
Durch das aktive Erleben von Natur
Historische Kurorte sollen sich auch das Bewusstsein
Wo der Adel früher und die persönliche Einstellung ver-
kurte und flanierte ändern. Im Mittelpunkt stehen zu-
Seite 10 und 11 nehmend wieder Wellnessklassiker –
stellen, in seinen Ferien eine Well-
ness-Destination anzusteuern. Wird
das Day Spa vor allem von Frauen
unter dem Aspekt der Schönheits-
pflege und die Therme für die
kurzfristige Auszeit aufgesucht, liegt
dagegen bei der exklusiven Well- Wellness mit der Kraft der Natur: Ruhe und Entspannung mitten im
nessreise der Fokus auf einer mehr- Schwarzwald. Foto: Schwarzwald Tourismus/Quint
tägigen körperlichen und geistigen
Entspannungserfahrung. Beschränk-

Action und Ruhe

wie das Verfahren von Sebastian
Kneipp, Moorbäder und Anwendun-
Bewegung und Entspannung gen in direkter Nähe zur Meeresküs-
gehen gut zusammen te. Außerdem ist Wellness mittler-
Seite 12 und 13 weile zu einem Zusammenspiel von
Entspannung, Wohlbefinden und
Moor und Luft Aktivität geworden.
Wie die Natur heilen kann Wellnessurlaub wird unter deut-
Seite 14 schen Touristen immer beliebter. Je-
der dritte Deutsche kann sich vor-
te sich der Aufenthalt bisher meist
auf ein Wochenende, sind es nun bis
zu acht Tage.
Die Branche wächst stetig weiter
und verzeichnete einen Zuwachs von
27 Prozent. Fast 15 Millionen Reisen
werden jährlich gebucht, wobei die
meisten Wellnessurlauber mit 50 bis
70 Jahren zur sogenannten Genera-
tion Gold zählen.
IMPRESSUM
Herausgeber: Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH, Plieninger Str.
150, 70567 Stuttgart. Redaktion: Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung
GmbH, Redaktion Sonderthemen, Reimund Abel (Ltg.), Michael Schoberth.
Anzeigen: Oliver Nothelfer, Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH,
Plieninger Str. 150, 70567 Stuttgart, Telefon 07 11 / 72 05-15 00. Titelfoto:
AdobeStock/Irina Burakova. Druck: Pressehaus Stuttgart Druck GmbH.
red
4 Wellness & SPA
Foto: Bad Mergentheim/Andi Schmid
WELLNESS
kleine Gesundheitstipps für den Alltag und unterwegs
D er Alltag kann ganz schön
stressig sein. Das E-Mail-Post-
fach auf der Arbeit quillt über, der
Ehepartner möchte Zeit zu zweit, die
Kinder wollen zum Fußball oder zum
Gitarrenunterricht gefahren werden,
und zwischendurch sollen wir noch
zum Sport, uns mit Freunden treffen
und den Haushalt erledigen. Kleine
Auszeiten zwischendurch sind Gold
wert. Sie helfen dabei, die innere
Mitte wiederzufinden, Entspannung
im Alltag zu erleben und die Ener-
giespeicher wieder aufzufüllen.
In vielen Regionen Deutschlands fin-
den sich unterschiedliche Orte, die
eine kleine Flucht aus dem Alltag er-
lauben. Warum also nicht mal in der
Mittagspause mit einem Buch am
TO GO
Waten, trinken und atmen:
Gradierwerk sitzen, im Kloster Ruhe
finden oder mit Heilwasser im Park
spazieren?
Wirkungsort Kneipps, oder im Kur-
park von Bad Mergentheim, wo es
Becken für die Arme und zum Was-
Trinken für die Gesundheit
Trinkhallen sind in die Jahre gekom-
mene Institutionen. Viele Kurorte
sertreten gibt (Foto oben). Auch im boten früher Stätten an, in denen
Eine Runde Kneipp Gäste gesundheitsförderndes Wasser
Der Name Sebastian Kneipp steht für Wasser, 18 Grad kalt: trinken und dabei in zumeist hell ge-
Wasserkuren unter anderem mit regt den Kreislauf an, stalteten Räumen entspannen oder
Wassertreten in speziellen Becken. stärkt die Abwehrkräfte wandeln konnten. Wer sich gesund
Dabei spaziert man in zumeist wa- trinken und einen kurzen Moment
denhohem, kühlem Wasser im soge- norddeutschen Bad Malente kann entspannen möchte, hat Glück, in
nannten Storchengang durch ein wassergetreten werden. Ebenso in Bad Mergentheim, Bad Pyrmont,
Becken. Die Bewegung und das Bremen auf dem Gelände der Ege- Bad Gandersheim oder Bad Münster
unter 18 Grad kalte Wasser erfri- storff-Stiftung oder im Harz in Alten- am Stein-Ebernburg zu leben. In Bad
schen, regen den Kreislauf an, hel- brak in der Kleinsportanlage auf der Mergentheim sprudelt das Wasser
fen gegen Kopfschmerzen und stär- Bodenwiese. Eine Liste der öffent- der drei Trinkquellen in der Trinkhal-
ken das Immunsystem. Mancherorts lichen Kneipp-Anlagen in Deutsch- le, dem sogenannten Brunnentem-
finden sich die Tretbecken in öffent- land, Österreich und in der Schweiz pel, aus drei Brunnentischen. Nach
lich zugänglichen Parkanlagen, wie bietet das Online-Lexikon Wikipedia einer Beratung, welches Wasser am
natürlich in Bad Wörishofen, dem (www.wikipedia.de). besten für sie geeignet ist, erhalten
 Wellness & SPA 5

Gäste mit Kurkarte das Wasser kos-
tenlos; ohne Kurkarte kostet es 50
Cent pro Glas.
Eine lange Tradition hat die Trinkkur-
halle in Bad Kissingen, die größte in
ganz Europa. Der bayerische König
Ludwig I. veranlasste einen repräsen-
tativen Kurbau, was gesundheits-
bewusste Adlige anzog. Auch die
österreichische Kaiserin Sissi und
Otto Fürst von Bismarck vertrauten
der Wirkung der sieben Quellen.
Sissi und Bismarck:
Adlige schworen
auf das Heilwasser
Das langsame Wandeln beim Trinken
fördert den gesundheitlichen Effekt,
weiß Anette Sell, die als Brunnenfrau
die Kurgäste bei der Wahl des Heil-
wassers berät. „In der heutigen
stressigen und schnelllebigen Zeit ist
es ganz wichtig, eine Auszeit vom
Alltagstrubel zu nehmen. Das ist gut
für den Körper und die Seele“, sagt
die Heilwasser-Expertin.
In Bad Pyrmont wird in der Wandel-
halle das Wasser von gleich sechs
Heilquellen ausgeschenkt (kostet 20
Cent). Jeder kann sich allerdings
auch sein Wasser kostenlos direkt an
den Quellen abfüllen. Wer sich in
Bad Münster aufhält, erhält Trinkku-
ren kostenlos in der Brunnenhalle im
historischen Kurmittelhaus im Kur-
park. Nach dem Genuss des gesund-
heitsfördernden Wassers geht es
dann noch eine Runde durch den
Park – so wird die kleine Auszeit per-
fekt. Generell: Vor dem Genuss von
Heilwasser sollte man sich über die
Zusammensetzung, Wirkung und
empfohlene Menge erkundigen.
Einmal tief einatmen
Tief durchatmen hilft, den Blutdruck
herunterzufahren und zu entspan-
nen. Die Atemübungen werden an
Orten mit hohem Salz- und Jodge-
halt zu kleinen Wellness-Auszeit .
Dazu zählt ein kurzer Spaziergang Anette Sell berät die Gäste in der Kurtrinkhalle in Bad Kissingen. Foto: Bad Kissingen
an der Küste ebenso wie der Besuch
eines Gradierwerks, eines Leckwerks
für die Salzgewinnung. Die Verriese- stützen. Ein öffentlich zugängliches Zuhören und einkehren Meditation soll den Stress reduzieren
lungsanlage schafft ein Mikroklima Gradierwerk steht unter anderem in Wer in der Mittagspause zur Ruhe und die Kreativität steigern. Im Zis-
wie am Meer mit salzhaltigen Aero- Lüneburg, in Bad Karlshafen, Bad kommen möchte, kann beispielswei- terzienserkloster Bochum-Stiepel
solen, die Asthma, Pollenallergie, Er- Dürrenberg, Bad Wilsnack oder Bad se zum Chorgebet, zur Andacht und im Franziskanerkloster Frauen-
kältungen, Wörishofen. Einen Überblick gibt es oder zur Mittagsmeditation gehen. berg in Fulda etwa dürfen Gäste
Nasennebenhöhlenentzündung und auf: www.gradierwerk-saline.de. Ein Diese Auszeit bietet innere Einkehr – dem Mittagsgebet der Mönche bei-
andere Bronchialbeschwerden lin- Tipp: Am besten ein dickes Buch auch Achtsamkeit genannt – und wohnen.
dern und das Immunsystem unter- mitnehmen. eine völlige Loslösung vom Alltag. Ann-Christin Wimber

Unser Hausname „Zum Koch“ geht bis in die Grafenzeit zurück. Als acht-
sam geführter Familienbetrieb sorgen wir mit Leidenschaft und herzlicher
Gastfreundschaft für das Wohl unserer Gäste – und das schon seit 1680.
Über mehrere Generationen ist unser Haus gewachsen, der Kern unserer
Unternehmensphilosophie ist aber immer derselbe geblieben, nämlich
unsere Leidenschaft: Für ein einzigartiges Wohlfühlambiente. Für Re-
gionalität und Naturverbundenheit. Für neue, frische Ideen. Für feine
Wellnessangebote. Für unsere Gäste. Für Sie.
Die Symbiose aus Tradition und Moderne verleiht unserem Haus einen
unverwechselbaren Charakter und macht es zu einem perfekten Refugi-
um für einen unvergesslichen Urlaub. Hier findet jeder seinen Lieblings-
platz. Garantiert!
Wir, die Familie Meyerhofer und unsere engagierten Mitarbeiter, freuen
uns darauf Sie bald persönlich begrüßen zu dürfen!
Herzlich Willkommen sind auch Familien mit Kindern.
Neben unserem Restaurant „manzana“, in welchem unser Team von früh
bis spät für das leibliche Wohl unserer Hotelgäste sorgt, bieten wir mit
unserer „hoamatküch“ zudem ein stilvolles á la carte-Restaurant für alle
Gäste aus Nah und Fern.
Ein feiner Wellnessbereich mit sorgsam ausgewählten Kosmetik- und
Massageanwendungen für jedes Bedürfnis rundet das Angebot perfekt
ab. Wer sich und seinem Körper etwas Gutes tun möchte, ist in unserem
Mela-SPA genau richtig. Sanfte Berührungen und hochwertige Treat-
ments sorgen für pure Entspannung.

Hotel Zum Koch

Meyerhofer Hotel Betriebs GmbH & Co. KG
Vorderhainberg 8
94496 Ortenburg
Tel: +49 8542 167 0
Fax: +49 8542 167 440
info@zumkoch.de • www.zumkoch.de
6 Wellness & SPA
Marcel Hetzel ist Deutscher Aufguss-Meister.
DIE KUNST DES
AUFGUSSES
Marcel Hetzel weiß, wie Saunieren richtig geht.
Er ist der Deutsche Aufguss-Meister
M it einer Show zum Thema
Pompeji setzte sich Marcel
Hetzel bei der Deutschen Aufguss-
schlossen hatte, wollte ich eigentlich
Physiotherapeut werden. Die Quali-
fizierung erfordert Zusatzkurse, die
Über den Saunameister, das wird
man mit einer Weiterbildung. Da
lernt man die Grundlagen, der Rest
Meisterschaft im Juli in Biberach kosten Geld. Ich dachte mir, bevor ist Interesse und Engagement. Um
gegen 30 Mitbewerber durch und ich mich entscheide, verdiene ich eine Aufguss-Show zu kreieren,
qualifizierte sich für die Weltmeister- erst einmal etwas. So kam ich in die braucht es Eigeninitiative.
schaft. Der 25-Jährige vom Show- Thermen & Badewelt Sinsheim, wo
Aufguss-Team der Thermen & Bade- sie auch jemand für Wassergymnas-
Vom klassischen Aufguss kennt man
welt Sinsheim spricht über die Kunst tik suchten. Eine Sauna hatte ich
das Abschlagen und Propellern mit
des Aufgusses. vorher nie besucht. Und ich habe
dem Handtuch, um Duft und Hitze zu
dort gleich Feuer gefangen. verteilen. Sie machen Figuren, die an
Wie wird man Meister-Aufgießer? das Jonglieren von Pizzateig in Ach-
Zufällig, ich bin Quereinsteiger. Wie kommt man von da bis zur Deut- terform erinnern.
Nachdem ich eine Ausbildung für schen Meisterschaft beziehungsweise So ist es auch. Zum Show-Aufguss
Foto: Therme Berendonck Sport- und Gymnastiktherapie abge- Weltmeisterschaft? gehören noch Schleifen und vieles
 Wellness & SPA 7

andere mehr. Man entwickelt für
sich eine Art Grundchoreografie,
wählt die Musik dazu, überlegt sich
das Schauspielerische und Textfrag-
mente. Aber ich improvisiere immer
auch. Keine Situation ist wie die an-
dere. Ich brauche diese Flexibilität,
habe noch allerlei andere Techniken
in petto. Wichtig ist mir, eine Ge-
schichte zu erzählen, die die Leute in
eine andere Welt eintauchen lässt.
Dazu tragen auch die Düfte bei?
Absolut. Beliebt sind die zitronigen,
frischeren, leicht belebenden Düfte,
fein sind aber auch die holzigeren,
warmen, die runterholen. Ich habe
keinen Lieblingsduft und experimen-
tiere auch hier gern. In dem Raum,
in dem die Düfte gelagert sind, sieht
es fast ein bisschen aus wie in einer
Alchemistenküche – über 90 ver-
schiedene Düfte stehen da, ätheri-
sche, naturbelassene Öle.

„Saunieren setzt einen
Reinigungsprozess des Körpers
in Gang“
Sie scheinen den Aufguss fast zu tan-
zen. Haben Sie in Studios trainiert?
Nein, danke für das Kompliment. Ich
spiele Fußball. Ansonsten ist der
Aufguss – man arbeitet bei 80 Grad
minimum – ein super Training für
Körper und Immunsystem. Saunieren
bedeutet, eine Art künstliches Fieber
zu erzeugen. Das setzt einen Reini-
gungsprozess des Körpers in Gang,
auch die Muskulatur wird gelockert.
Und es tut der Psyche wohl, raus aus
dem Stress, entspannen, runterkom-
men vom Alltag, sich für sich selbst
Zeit nehmen.
©: iStock-1146530826
Mit dem Thema Pompeji, bei dem Sie
als Schmied quasi auf dem Vulkan
das Eisen biegen beziehungsweise
aufgießen, gewannen Sie in diesem
Jahr die Deutschen Meisterschaften.
Wie sind Sie auf dieses Thema ge-
kommen? Zur Pompeji-Show von Marcel Hetzel
Ebenfalls Zufall, meine damalige gehören auch die passenden Requi-
Freundin schlug es vor. Sie meinte, siten: ein Schwert und ein antik wir-
Vulkan und Hitze passten doch. Ich kendes Wassergefäß. Foto: Therme
ließ die Idee sich erst einmal in mei- Berendonck
nem Kopf setzen, dann kam der Ge-
danke, einen Vulkan zu bauen, dort
hinein einen Ofen zu stellen und die Wie lange hat es von der Idee bis zur Bleibt die Frage: Saunieren Sie auch Rollen fallen. Aber es ist wie bei je-
Naturkatastrophe nachzuspielen. Umsetzung gedauert? mal allein in Ihrer Freizeit? dem Beruf: Wenn ich frei habe, ma-
Mein Vater tobte sich dann aus, bau- Über ein halbes Jahr wurde getüftelt Ehrlich gesagt: nein. Ich bin Feuer che ich was anderes. Am besten ent-
te eigenhändig den Vulkan. Es ist und gebaut. Die Vorbereitungen auf und Flamme für meinen Beruf. Ich spanne ich, wenn ich mich mit
unglaublich, wie meine Familie mich die Shows selbst dauern plus minus betreibe die Aufguss-Shows mit Lei- Freunden treffe.
unterstützt. eine Viertelstunde. denschaft, lasse mich gern tief in die Petra Mostbacher-Dix.

Der Lafairser Hof in Tirol

Geheimtipp für einen entspannten
Winterurlaub abseits des Trubels
3 Skigebiete, schneesichere Loipen
und Winterwandern
Pfunds im Tiroler Oberinntal, im Dreiländereck zu
Italien und der Schweiz gelegen, hat einen Geheim-
tipp: nur 37 ganz moderne, charmant und hochwer-
tig eingerichtete und großzügige Zimmer und ein
wunderschöner Spa-Bereich mit Sauna, Dampfbad,
Laconium, Eisgrotte, Heubad und Hallenbad sorgen
für eine behagliche Atmosphäre. Kinesiologische
Behandlungen gehören ebenso zum Angebot wie
Massagen. Warm, herzlich und heimelig ist nicht
nur die Ausstattung sondern auch der Umgang mit
Gästen im „Lafairserhof“.
Auf Genuss-skifahrer warten in „Schlagdistanz“ die
©: TVB-Tiroler-Oberland-Daniel-Zangerl-Winter Tschey Skigebiete Ischgl-Samnaun, Serfaus-Fiss-Ladis und
Nauders. Winterwanderer und Langläufer genießen
die winterliche Idylle einer faszinierenden Tiro-
ler Landschaft inmitten von hochalpinen Bergen
abseits des Massentourismus.
Und das sind unsere aktuellen
Specials für den Winter:
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Unabhängig von der Aufenthaltsdauer gibt’s zu
diesen Terminen 20% Ermäßigung, sofern die
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**** Vitalhotel Lafairser Hof
Familie Lenz, Lafairs 373 •
A-6542 Pfunds / Tirol
Tel.: +43(0)5474/5757 •
Fax: +43(0)5474575740
E-Mail: info@lafairserhof.at •
www.lafairserhof.at
Wir sind nicht an der Piste. Aber die Piste ist
nah. Egal, ob du deine Schwünge in Ischgl/Sam-
naun, Serfaus-Fiss-Ladis oder bei Nauders ziehen
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mit dem richtigen Skipass für dich.
8 Tage/7 Nächte inkl. Buffetfrühstück
ab EUR 843,-
8 Wellness & SPA
KLEINE
S äulen mit Schnitzereien und
Buddha-Statuen, die raffiniert
beleuchtet sind, weisen den Weg.
Auch im Behandlungsraum ist das
Licht gedimmt. Kerzen und Wind-
lichter erhellen mystisch Elefanten-
skulpturen und Shiva-Figuren, die
vor bordeauxroten Wänden und Na-
tursandsteinflächen stehen, zwi-
schen dem Grün einer Palme und
Gummibaumblättern. Das asiatische
Stilspiel ist auch auf der Liege zu
entdecken: Sie schwelgt in dunkle-
ren Rottönen, unterbrochen von tie-
fen Lilanuancen, verbrämt mit gol-
denen Motiven.
Das Spa in dem Edelhotel, in dem
ich gleich eine Hot-Stone-Massage
erhalten soll, macht seinem Namen
Ehre. „Santai“ wurde es getauft –
Bei der Hot-Stone-Massage kommen heiße Basaltsteine zum Einsatz.
VULKANE
AUF DEM RÜCKEN
Wie eine Hot-Stone-Massage die Lebensgeister
ins Fließen bringen kann. Eine Reportage
ein Begriff, der aus dem Buddhisti-
schen stammt und wörtlich mit drei
Wahrheiten übersetzt wird. Dahinter
verbirgt sich die Lehre von „Ke“, der
vorübergehenden Existenz, und von
„Ku“, der Wahrheit des Nicht-Subs-
tanziellen. Sie beschreiben das Kon-
zept der Ganzheitlichkeit: Körper,
Geist und Seele gehören zusammen.
Im Indonesischen wiederum bedeu-
Körper, Geist
und Seele
als Einheit
tet Santai „ruhig und gelassen“ –
und das sollte man auch nach einer
Hot-Stone-Massage sein.
Basalt wird für die Heiße-Stein-Mas-
sage verwendet, mitunter kombi-
niert mit Marmor. Basalt ist ein Vul-
kangestein und wird deshalb einge-
setzt, weil es besonders gut Wärme
speichern kann. Zudem ist sein spe-
zifisches Gewichts optimal für Mas-
sagen.
Auf bis zu 58 Grad sollen die Basalt-
steine erhitzt, dann auf den nackten
Körper aufgelegt werden. Als ich im
Bademantel den Raum betrete, holt
die Stone-Therapeutin Marte gerade
einige der drei bis fünfzehn Zentime-
ter großen Steine aus dem Wasser-
bad.
„Auf den Bauch legen“, weist sie
mich zurückhaltend an – und zeigt
mir, wie ich meinen Kopf gemütlich
auf dem Loch am Ende der Liege
einrichte.
Kaum habe ich es mir bequem ge-
macht, legt sie behutsam entlang
der Wirbelsäule Stein für Stein auf,
lässt die Wärme eine Weile einwir-
zu tun, gleite ich langsam in den
Entspannungsmodus.
Dabei hat die richtige Massage noch
ken. Das sind die sogenannten Lay- nicht einmal angefangen. Für diese
out-Steine, wird mir erklärt. Einen verteilt Marte reichlich Öl auf mei-
schiebt sie gar kurz auf die Untersei-
nen Rücken, verwendet die nachge-
te des Bauches, nahe dem Scham- wärmten Steine einen nach dem an-
deren, um Körperpartie nach Kör-
Chakren – perpartie zu bearbeiten. Noch wär-
die Energiezentren mer kommen mir die Steine jetzt vor,
im Körper sie scheinen regelrecht zu glühen!
Aber zu heiß wird es nie, weil Marte
bein. Es geht um die Chakren, die die Steine stets in Bewegung hält.
Energiezentren im Körper laut der Dank des Öls rutschen sie leicht,
tantrisch-buddhistischen Lehre. Und gleichwohl durch ihren Händedruck
der direkte Hautkontakt am Anfang fest über Haut und Muskeln, lösen
der Anwendung soll das Wärmeer- dort Verklebungen und Verspannun-
lebnis verstärken. Während die The- gen. Auf einen bearbeiteten Teil legt
rapeutin einen Teil der Steine weg- Marte den Stein auf, den sie just
nimmt, um sie wieder ins Wärmebad nutzte – und geht zum nächsten
Foto: AdobeStock/Ihar Ulashchyk
 Wellness & SPA 9

Körperpart weiter, dafür einen frisch

saltsteine eingesetzt, sondern auch und alle Funktionssysteme ins
aufgeheizten Stein aus dem Wasser- eisgekühlter Marmor, um einen Gleichgewicht zu bringen. Über den
bad nehmend. Kältereiz hernach zu setzen, der das Süden der USA soll sie nach Europa
Manche Steine wiegen schwer, üben Herz-Kreislauf-System und die gekommen sein. Wie auch immer,
gleichwohl wohltuenden Druck aus, Gefäßtätigkeit anregt – Wechsel- bei mir hat sie jedenfalls ihre Wir-
etwa am und über dem Schulter- duschen ähnlich. kung erzielt. In meinen Bademantel
blatt, wo viele so gern verkrampfen.Marte macht das nicht bei mir. Es eingekuschelt schwebe ich auf den
Andere Findlinge sind leicht und gehe um Entspannung und den Ab- weichen Hausschläppchen zurück
einem Faustkeil ähnlich, ideal um bau von Stress, meint sie. Die Thera- ins Zimmer.
punktuelle Verhärtungen, sogenann- peutin lässt am Ende der Anwen- Petra Mostbacher-Dix
te Myogelosen, anzugehen. dung alle Steine auf meinem Körper
Manche davon passen sich den kör- liegen und deckt mich schließlich zu.
perlichen Gegebenheiten perfekt an, „Damit Sie der wohltuenden Wärme
etwa die kleinen murmelartigen Ex- noch eine Zeit lang nachspüren kön-
emplare, die sie zwischen meine Ze- nen“, erklärt sie. Ich schließe die Au-
hen steckt. Andere bieten wiederum gen und spüre in mich. Unglaublich,
haptische Erlebnisse, wie die an die Nackenschmerzen, das Schulter-
Pyramiden erinnernden Steine, die ziepen, alles wie weggeflogen!
sie in meine Hände legt. Die Kombination aus tiefgehender
Massage und Wärme soll den
Lymphfluss anregen, heißt es, die
Heißer Basalt Blutzirkulation stimulieren, die Zellen
und mit Sauerstoff versorgen und Schla-
eiskalter Marmor cken abtransportieren.

Foto: AdobeStock/ekostsov
Irgendwas in mir scheint was wegzu-
Etwa eine Stunde geht das so, vom schaffen. Ich jedenfalls fühle mich
Rücken zu den Armen und Beinen, wie neugeboren. Bereits seit zwei
nach dem Umdrehen die andere Sei- Jahrtausenden wird die Hot-Stone-
te, das Ganze im Uhrzeigersinn und Massagetechnik, dieser Mix aus
in sich wiederholender Reihenfolge. Wärme und Akupressur, in China
In manchen Hot-Stone-Massagen praktiziert, um den Energiefluss ent-
werden indes nicht nur warme Ba- lang der Meridiane zu stimulieren

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10 Wellness & SPA
IM KURSCHATTEN
DES KAISERS
Hier ließ es sich schon
der Adel gut gehen.
Kurorte mit Vergangenheit sind in
O b sprudelnde Quellen, gesun-
de Höhenluft oder wohltuen-
des Küstenklima – viele historische
Kurorte laden noch heute zum Ent-
spannen ein.
Schon vor dem Frühstück ist auf
dem Lungomare viel los. Mit schnel-
len Schritten walken Frühaufsteher
am Meer entlang, einige Jogger tra-
ben über den zwölf Kilometer lan-
gen Uferpromenadenweg im kroati-
schen Opatija. Das mondäne Seebad
gilt als Grande Dame des kroati-
schen Tourismus. Ursprünglich be-
stand der Ort nur aus wenigen Häu-
sern um die Abtei Abbazia. Dann
legte der Fabrikant Iginio Scarpa aus
dem benachbarten Rijeka den
Grundstein für die Entwicklung zum In Crikvenica kurte der österreichische Adel im heutigen Kvarner Palac. Foto: Thomas Sbikokwski
schicken Seebad. 1848 ließ er für
seine Gattin die Villa Angiolina anle-
gen, deren Park bis heute eine grüne Opatija 1889 zum ersten heilklimati- rische Riviera als Gegenstück zur ös- „Ungarns Abbazia“ entstanden Ba-
Lunge der Stadt ist. Mit dem Bahn- schen Kurort an der österreichischen terreichischen Riviera um Opatija ins deanstalten und große Hotels, wie
anschluss an Wien erlebte der Tou- Adriaküste, und auch Kaiser Franz Leben rufen“, berichtet Bettina Tie- das Neorenaissance-Hotel Erzherzog
rismus seinen großen Aufschwung, Joseph I. verbrachte viel Zeit in dem fenbacher, Direktorin des Grand Ho- Joseph. Im heutigen Crikvenica traf
und österreichische Adlige bauten Seebad. Konflikte blieben dabei tels Kvarner Palace in Crikvenica. sich der Adel, um Atemwegserkran-
Villen, Pensionen und Hotels wie das nicht aus. „Erzherzog Joseph, der „Keine 50 Kilometer entfernt, grün- kungen, Rheuma und Allergien bei
aussichtsreiche Miramar. So wurde Bruder des Kaisers, wollte eine unga- dete er also sein eigenes Seebad.“ In mediterranem Klima zu kurieren.
 Wellness & SPA 11

Heute ist der Ort für seine Thalasso- Auch im Thermalwasser von Baden-
therapien bekannt, und das ehema- Baden kurten bereits die Römer. Die
lige Hotel Erzherzog Joseph firmiert Stadt mit ihren Belle-Époque-Villen
heute als Kvarner Palace mit einem war bei Zaren und Fürsten als Som-
zeitgemäßen Spa und Wellnesspro- merhauptstadt Europas beliebt.
gramm. Noch heute entspannen Kurgäste in
Weit bevor es den Begriff Wellness historischem Ambiente, zum Beispiel
gab, waren Wohlfühlerlebnisse ge- im Renaissancegebäude des Frie-
schätzt. Römer und Türken begrün- drichsbades.
deten die Badekultur, später folgte Deutlich später begann die Kurge-
der Adel ihrem Beispiel und kurte in schichte im tschechischen Karlovy
wohltuenden Quellen. Abseits der Vary. Kaiser Karel IV. entdeckte auf
mediterranen Gefilde lockten bei- seiner Jagd heiße Quellen und ließ
spielsweise die rund 120 Thermal- die Stadt im 14. Jahrhundert errich-
und Heilquellen in Budapest. ten. Viele Jahre badete der Adel in
den Mineralquellen, später wurden
Welthauptstadt auch Trinkkuren angeboten. Auch
des Heilwassers: die Dichter Goethe und Schiller kur-
Budapest ten im böhmischen Karlsbad, dessen
zwölf Quellen insbesondere bei Er-
Hier gab es bereits im zweiten Jahr- krankungen des Bewegungsappara-
hundert 14 Thermen, später etab- tes helfen. Gemeinsames Reiseziel: Russische Zaren und Europas Fürsten badeten im Thermalwasser von Baden-Baden, wie
lierten die Osmanen die Badekultur Inmitten der grünen Hügel des Ther- hier im Friedrichsbad. Foto: Friedrichsbad
in Form des Hammam. Die Blütezeit menlandes Steiermark kurte bereits
des Kurtourismus erlebte Budapest die österreichische Kaiserfamilie.
im 19. Jahrhundert. In dieser Zeit Lange erloschene Vulkane prägen der Reichsgraf von Wickenburg den Gründung von Bad Gleichenberg fiel lichen Biedermeierfest schwelgen die
entstanden berühmte Jugendstilge- die Landschaft, und aus den Tiefen Grundstein zur Gründung des Cur- schließlich in die Regierungszeit von Besucher einen ganzen Tag lang in
bäude wie das Gellért-Bad. Die offi- sprudeln früher wie heute Thermal- ortes Gleichenberg. Er wurde von Kaiser Franz Joseph I., der den Kur- der Vergangenheit. Wer unter Atem-
zielle Kurstadt ist noch heute ein be- quellen mit heilender Wirkung. Be- einem Grazer Arzt auf die Quellen ort mit seiner Sissi besuchte. Heute wegsbeschwerden oder Hauterkran-
liebtes Reiseziel für Wellnessfreunde, reits seit 185 Jahren ist der Kurort und deren Heilwirkung aufmerksam erinnern die alten Villen der K.u.K.- kungen leidet, wird hier mit der Glei-
die eines der zahlreichen Bäder auf- Bad Gleichenberg ein Zentrum der gemacht und beschloss, den Ort all- Zeit und der schöne Kurpark an die chenberger Sole behandelt.
suchen. Gesundheitskompetenz. 1834 legte gemein zugänglich zu machen. Die Blütezeit des Ortes, beim alljähr- Brigitte Bonder

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Wellness & spaHotel Gut edermann · Holzhausen 2 · 83317 Teisendorf · T: 0 86 66/9 27 30
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12 Wellness & SPA
Guide Gina Biegler (v.) kennt die besten Touren.
ERST RADELN,
DANN SPA
Wandern, radeln, saunieren:
Bewegung und Wellness gehen gut zusammen
S chnell und sicher rollen die brei-
ten Reifen der Mountainbikes
über Baumwurzeln und Steine den
Waldweg in Richtung Winterberg
hinab. „Die Beine in Schrittstellung
halten, leicht vom Sattel erheben
und vorsichtig bremsen“, ruft Gina
Biegler ihrer Gruppe zu und biegt
dann am Fuß des Bergs auf die aus-
sichtsreiche Panoramatour ab. Hier
wartet wieder eine Steigung auf die
Radler. „Jetzt schalten wir weit her-
unter und treten ganz fleißig“, rät
die erfahrene Mountainbikerin. „Das
schont unsere Kräfte und trainiert
den Körper besser, als wenn wir uns
Foto: Brigitte Bonder in großen Gängen abkämpfen. Und
wer mag, darf auch die elektrische
Unterstützung zuschalten.“ Dankbar
drücken die Mountainbike-Einsteiger
der Gruppe auf die „Plus“-Taste und
überholen im „Sport-Modus“ prob-
lemlos ihren Guide.
Runterschalten
und
fleißig treten
Nach einer dreistündigen Rundtour
durch das Sauerland geht es zurück
ins Hotel. Hier können die müden
Muskeln in der Sauna entspannen,
und bei einer Massage werden
schmerzende Schultern gelockert.
Wellness ist heute mehr, als nur im
Spa-Bereich eines schönen Hotels zu
relaxen. Da sich die meisten Men-
schen im Alltag zu wenig bewegen,
ist es sinnvoll, im Urlaub aktiv zu
werden und den Schwung im besten
Fall mit nach Hause zu nehmen. Vie-
le Regionen bieten heute spezielle
Gesundheitsangebote für alle, die
neue Energie tanken möchten. So
gibt es in Winterberg das Programm
„Akku aufladen und durchstarten“,
das die Bewegung auf dem Rad mit
stresslindernden Übungen und Well-
ness kombiniert. „E-Mountainbiken
macht nicht nur Spaß, sondern för-
dert auch das Herz-Kreislauf-System,
 Wellness & SPA 13

ist gelenkschonend und trainiert die

Muskeln“, hebt Sabine Risse vom
Sauerland-Tourismus die Vorzüge
der Sportart hervor. „Dank der elek-
trischen Unterstützung ist es auch
für Mountainbike-Einsteiger sehr gut
geeignet.“ Zudem wirken die gesun-
de Höhenluft und das Reizklima heil-
sam auf den Körper.
Auch die Region Saalfelden Leogang
bietet nachhaltige Regeneration, de-
ren Erholungseffekt bis in den Alltag
reichen soll. Mit der Kombination
aus Entspannen, Anspannen und
Nachhaltigkeit möchte man den
Gästen nicht nur angenehme Tage Wellness ist Wandern, Wandern ist
vor Ort bescheren, sondern auch An- Wellness: Genussvolle Touren im Tal
regungen für ein gesundes Leben zu oder auf halber Höhe wirken sich in
Hause mitgeben. Um der Hektik des Kombination mit einem SPA-Pro-
modernen Alltags entgegenzuwir- gramm am Abend gesundheitsför-
ken, geht man in Saalfelden Leo- dernd auf den Körper aus. Foto:
gang an frischer Bergluft „einfach Thomas Sbikowski
wandern“. Überall entlang der We-
ge stehen regional produzierte Ins-
tallationen, die die Wanderer zum in einem der zahlreichen Hotels auf den. Denn die Drau ist ein ideales die Heilkräfte der Kräuter erfahren. gen und Asthmapatienten. Mit ge-
Innehalten animieren. dem Programm. Ob Europas erster Revier für Kanufahrer. Der Paddel- In Dellach können Urlauber im Bar- sunder Luft warten auch die zahlrei-
Nachhaltig gesundes Wandern erlebt WaldSPA, Thermalpools oder Yoga weg ist in mehrere Etappen einge- bara Heilklimastollen bei rund 99 chen Wasserfälle in der National-
man in Saalfelden Leogang auf acht am Berg – in der Region gibt es viel- teilt und bietet zahlreiche Einkehr- Prozent Luftfeuchtigkeit und einer park-Region Hohe Tauern Kärnten
Vitalwegen, die unterschiedliche Ef- fältige Wohlfühlmöglichkeiten. und Übernachtungsmöglichkeiten konstant kühlen Temperatur von auf. Studien haben gezeigt, dass
fekte auf die Wanderer haben: akti- Wassersport und Wellness können entlang der Uferlinie. zehn Grad frei durchatmen. Der Aufenthalte in diesem speziellen
vierend, regenerierend oder balan- Aktivurlauber in der Nationalpark- Einen Abstecher lohnt das Kräuter- Stollen ist besonders heilsam für Mikroklima nachhaltig Stress
cierend. Nachmittags steht Wellness Region Hohe Tauern Kärnten verbin- dorf Irschen, wo Paddler viel über Menschen mit Atemwegserkrankun- abbauen. Brigitte Bonder
14 Wellness & SPA

DIE KRAFT DER WÄRME

UND DES MEERES
Beschwerden lindern, Krankheiten vorbeugen –
Naturheilverfahren mit Moor, Schlamm und Algen

M ooranwendungen sind Wär-

meanwendungen. „Moor hat
eine hohe Wärmebindung und gibt
Moorbad verflüchtigt sich die in der
Tiefe des Körpers gespeicherte Hitze
nur langsam, oft schwitzen Patien-
ser einsetzen“, erklärt Hertel. Nach
seinen Angaben gibt es in Deutsch-
land einige Hotels, die das Thalasso-
die Wärme langsam an den Körper ten etwas nach. Die Anwendung konzept nach verbindlichen Quali-
ab“, erläutert Lutz Hertel. Der Dip-kann auch in Form von Packungen, tätsstandards anbieten. Zahlreiche
lom-Psychologe ist Vorstandsvorsit- Kissen oder Wickeln erfolgen. Wellnesshotels haben Thalasso im
zender des Deutschen Wellness Ver- Eine wohltuende Wirkung entfalten Angebot, „jedoch eher in Kosmetik-
bands. Die bei der Mooranwendung Mooranwendungen etwa bei Knie- kabinen mit entsprechenden Haut-
entstehende Wärme wirkt langsam, und Fingergelenkarthrose. „Auch bei pflegeprodukten und in Form von
hält lang an und dringt tief in den Neuralgien oder Hautkrankheiten Wannenbädern“, so der Experte.
Körper ein. können sie hilfreich sein“, sagt Bri- Abseits der Küste sind Wannenbäder
gitte Goertz-Meissner, Präsidentin mit Meersalz einfache Methoden,
Die Hitze des Moors des Deutschen Heilbäderverbandes. von den Kräften des Meeres zu pro-
wird tief im Moorbäder und -packungen sind Ein Moorbad hilft bei Arthroseerkrankungen. Foto:AdobeStock/Kzenon fitieren. Das gleiche gilt für das Inha-
Körper gespeichert dann sinnvoll, wenn Wärme als lieren von Meersalz. Thalassoanwen-
schmerzlindernd, entspannend und dungen können Beschwerden des
„Moorbäder können Temperaturen heilend empfunden wird. Am besten des Meeres. Die klassische Variante Algen, Aerosole sowie Wanderun- Atmungssystems, aber auch diverse
von weit über 40 Grad haben, und klappt das im Kurort – Moorbäder dieser Therapie kombiniert mehrere gen am Strand. „Echte Thalassothe- Hauterkrankungen lindern. „Sie hel-
der Badende empfindet das als nicht sind aber auch zu Hause in der Ba- Elemente. Neben einer Hydrothera- rapie-Zentren sollten höchstens 500 fen zum Beispiel auch beim Stress-
heißer als ein Bad von 37 Grad Cel- dewanne möglich. Thalasso ist ein pie mit Meerwasser gibt es Algenpa- Meter vom Meer entfernt liegen und abbau oder bei Schlafstörungen“, so
sius“, erklärt Hertel. Nach dem Naturheilverfahren mit den Kräften ckungen, Bäder mit Schlamm oder das örtliche unveränderte Meerwas- Goertz-Meissner. dpa

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