Sturm und Drang

Goethe!

Johann Wolfgang von Goethe

Deutsch – 10. Klasse

Scuola Svizzera di Milano

Viktoria Rittiner

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Inhaltsverzeichnis
1 Sturm und Drang (1765-1785) ............................................................................................................................... 3

2 Johann Wolfgang von Goethe ........................................................................................................................... 4

2.1 Steckbrief ....................................................................................................................................................................................................4
2.2 Biographie ............................................................................................................................................................................................ 5

3 Prometheus .......................................................................................................................................................... 6

4 Goethe! .................................................................................................................................................................. 9
4.1 Einstieg ..................................................................................................................................................................................................9
4.2 Goethe und Lotte ................................................................................................................................................................................9
4.3 Lottes Brief .........................................................................................................................................................................................10
4.4 Filmrezension ....................................................................................................................................................................................10

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1 Sturm und Drang (1765-1785)

Der Sturm und Drang ist eine literarische Bewegung innerhalb der Epoche der Aufklärung. Der
Begriff Sturm und Drang stammt vom Titel eines Dramas von Maximilian Klinger, einem Freund
Goethes. In diesem Drama lehnt sich ein tugendhafter junger Mann gegen die Vätergeneration auf.
Einige Autoren des Sturm und Drangs verfechten in ihren Werken aufklärerische Gedanken, je-
doch gelten Emotion, Affekt und Gefühl als Grundlage der humanen Selbstverwirklichung. Am
deutlichsten kommt dieser neue Humanismus in der Philosophie des Pantheismus zum Ausdruck.
Gott wird nicht mehr, wie in der christlichen Tradition, als personaler Gott und Weltenlenker vor-
gestellt, sondern als die überall in der Natur wirkende schöpferische Kraft. Der Mensch erfährt das
Göttliche über sein Gefühl für die Wunder der Natur im unendlich Grossen und unendlich Klei-
nen. Diese gefühlsbetonte Weltsicht und Weltwahrnehmung speisen den Protest der jungen Auto-
ren gegen die verkrustete Welt der vernünftigen Väter. Sie sind auch die Grundlage der neuen
Sprache mit neuen Wörtern und Metaphern.
Wesentliche Charakteristika der Sturm-und-Drang-Literatur sind

• der Geniegedanke: Der schöpferische Mensch ist ein Kind der Natur. Wie die Natur, folgt
er diesen Regeln, die er in sich spürt. Er hält sich nicht an Autoritäten und rebelliert gegen
Zwang und Reglement.

• der Naturenthusiasmus: Die Mutter-Natur gilt als schöpferisches und göttliches Prinzip
(Pantheismus). Das Leben nach und in der Natur (Kleidung, Wandern, Bergbesteigung,
Schwimmen) gilt als Lebensideal und gesellschaftliche Norm (z.B. Goethes Wanderungen
über die Alpen (Schweizer Reisen, Besteigung des Vesuvs).

• der Liebes- und Freundschaftskult

• gefühlsbetonter Patriotismus: Dieser wird gemischt mit scharfer Polemik gegen Mode und
französisches, höfisches Wesen.

(Quelle: Schurf & Wagener: Texte, Themen und Strukturen, 2018, S. 268, abgeändert und gekürzt.)

Welche typischen Aspekte findet ihr in dem Bild wieder? (PL – 10 Min.)

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2 Johann Wolfgang von Goethe

(Quelle: https://www.geo.de/geolino/mensch/6398-rtkl-johann-wolfgang-von-goethe-dichter-denker-drueckeberger, ab-
gerufen am 17.08.21)

2.1 Steckbrief
Studiert Goethes Steckbrief und interpretiert sein bekanntestes Zitat in Partnerarbeit. (PA – 10 Min., PL – 5
Min.)

Name: Johann Wolfgang von Goethe

Nationalität: deutsch

Geburtstag: 28. August 1749, in Frankfurt am Main

Todestag: 22. März 1832, in Weimar

Bekannte Werke: Götz von Berlichingen (1773), Iphigenie auf Tauris (1779), Torquato Tasso (1790), Faust
(1808), Wahlverwandschaften (1809)

Bekanntestes Zitat: "Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes
bauen."

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2.2 Biographie
Lest die Biographie Goethes in Einzelarbeit und benutzt das Internet, um die Lücken zu füllen. Anschliessend
besprechen wir eure Lösungen im Plenum. (EA – 20 Min., PL – 5 Min.)

Goethe, am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren, ist der Spross einer reichen Familie.
Statt eine normale Schule zu besuchen, unterrichten ihn mehrere Hauslehrer in Latein,
___________________________, Geschichte und Fechten. Freunde hat er kaum. Denn der Junge redet
altklug daher; immer und überall will er kommandieren.
Als Goethe zum ___________________________ nach ___________________________ und später nach Straß-
burg zieht, zeigt sich allerdings, dass hinter der großen Klappe nicht immer viel steckt: Den Ange-
ber plagen etliche Ängste. Goethe kann kein Blut sehen, keine Wunde. Dagegen muss er etwas tun!
Also nimmt Goethe an Anatomie-Kursen teil und zwingt sich hinzusehen, wenn Leichen aufge-
schnitten werden. Goethe klettert auf Kirchtürme, um seine Höhenangst zu überwinden. Und
nachts schleicht er über Friedhöfe - bis er in der Dunkelheit nicht mehr zittern muss.
Johann Wolfgang von Goethe ist ___________________________, als er ernsthaft mit dem Schreiben be-
ginnt. In wenigen Wochen nur verfasst er ___________________________________, seinen ersten Roman,
der aus Briefen eines unglücklich verliebten Mannes besteht. Dieses Buch ist eine Sensation! Es
drückt genau das aus, was junge Leute in ganz Europa denken und fühlen. Der Werther kommt
buchstäblich in Mode: Manch einer kleidet sich plötzlich wie die Romanfigur, trägt gelbe Hosen,
gelbe Weste, blauen Überrock. Und landauf, landab kennt man nun den Namen Goethe.
Auch der erst 18-jährige Herzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach nimmt von Goethe
Notiz. Er holt den talentierten Dichter als seinen Berater an den Hof! In ___________________________
erlebt Goethe seine wilden Jahre. Ständig ist er mit Karl August unterwegs. Sie baden nackt in Bä-
chen und reiten nachts durchs Revier, manchmal in Bettlaken gehüllt: Sollen die einfältigen Bau-
ern ruhig an Gespenster glauben!
Johann Wolfgang von Goethe ist nun ein geachteter Staatsmann. Doch die lästigen Amtsverpflich-
tungen in Weimar ist er schnell leid. Mit nichts als einem Kleidersack und einem Ranzen voll Pa-
pier bei sich, flieht er im Herbst 1786 nach ___________________________. Dort will er endlich wieder
schreiben.
Das Licht, die Landschaften, das Meer, die alten Bauwerke und Gemälde - das alles überwältigt den
Reisenden. Als Goethe im April 1788 die Heimreise nach Weimar antritt, hat er zwei vollendete
Theaterstücke im Gepäck: "Iphigenie auf Tauris" und "Egmont".
Nach seiner Rückkehr lernt Goethe die vielleicht wichtigsten Menschen seines Lebens ken-
nen: ________________________________________, die Jahre später seine Ehefrau und Mutter von Sohn
August wird. Außerdem begegnet er ________________________________________, der den Dichterkolle-
gen anfangs schrecklich findet. Friedrich Schiller sagt über Goethe: "Ich glaube, er ist ein Egoist in
ungewöhnlichem Grade."

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Doch schon bald werden die beiden unzertrennliche Freunde. Friedrich Schiller und Goethe ge-
ben sich gegenseitig alle neuen Werke zu lesen. Und gemeinsam halten sie später das Weimarer
Hoftheater am Laufen. Als Schiller _______________________________, stirbt, verliert Goethe nach eige-
nen Aussagen nicht nur einen Gefährten, sondern "die Hälfte meines eigenen Daseins".
Zur Ablenkung stürzt Goethe sich in die Arbeit: In dem Theaterstück ______________________________,
sucht die Hauptfigur - wie Goethe selbst - das Glück. Um es zu erlangen, ist Faust sogar bereit, seine
Seele dem Teufel zu verkaufen! 1829 wird das Stück in Braunschweig uraufgeführt. Zigtausende
Male ist es seither auf Deutschlands Bühnen gebracht worden. Und kein Oberstufenschüler
kommt heute an Goethes "Faust" vorbei.
Der Dichter selbst hat all dies nicht mehr erlebt. Johann Wolfgang von Goethe stirbt am 22. März
1832 im Alter von ______________________________ in Weimar.

3 Prometheus
Prometheus ist ein Gedicht des Sturm und Drangs: Der Schöpfer der Menschen erhebt sich im
Zorn gegen Zeus, den obersten Gott des Olymp und verweigert ihm die Gefolgschaft. Wieso auch
sollte er ihm folgen, dem Gott, der seine Gebete nicht erhört und ihm in Angst und Bedrängnis
nicht beigestanden ist? Nein, er trotzt ihm und formt Menschen nach seinem eigenen Bilde, zu lei-
den, weinen, geniessen (…) und dein nicht zu achten.

Lest das Gedicht und markiert typische Elemente des Sturm und Drangs in Vierergruppen. (EA – 10 Min.,
GA – 20 Min., PL – 10 Min.)

Bedecke deinen Himmel, Zeus,

Mit Wolkendunst!
Und übe, Knaben gleich,
Der Disteln köpft,
An Eichen dich und Bergeshöh'n!
Mußt mir meine Erde
Doch lassen steh'n,
Und meine Hütte,
Die du nicht gebaut,
Und meinen Herd,
Um dessen Glut
Du mich beneidest.

Ich kenne nichts Ärmeres

Unter der Sonn' als euch Götter!
Ihr nähret kümmerlich
Von Opfersteuern
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Und Gebetshauch
Eure Majestät
Und darbtet, wären
Nicht Kinder und Bettler
Hoffnungsvolle Toren.

Da ich ein Kind war,

Nicht wußte, wo aus, wo ein,
Kehrt' ich mein verirrtes Auge
Zur Sonne, als wenn drüber wär
Ein Ohr zu hören meine Klage,
Ein Herz wie meins,
Sich des Bedrängten zu erbarmen.

Wer half mir

Wider der Titanen Übermut?
Wer rettete vom Tode mich,
Von Sklaverei?
Hast du's nicht alles selbst vollendet,
Heilig glühend Herz?
Und glühtest, jung und gut,
Betrogen, Rettungsdank
Dem Schlafenden dadroben?

Ich dich ehren? Wofür?

Hast du die Schmerzen gelindert
Je des Beladenen?
Hast du die Tränen gestillet
Je des Geängsteten?
Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
Die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Meine Herren und deine?

Wähntest du etwa,
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Ich sollte das Leben hassen,

In Wüsten fliehn,
Weil nicht alle Knabenmorgen-
Blütenträume reiften?

Hier sitz' ich, forme Menschen

Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu leiden, weinen,
Genießen und zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich!

Prometheus war in der griechi-

schen Mythologie ein Titanensohn
und Halbgott, der aus Ton Men-
schen formte und diese beseelte,
bzw. ihnen Feuer brachte, was
Zeus den Menschen vorenthalten
hatte. Als Strafe liess Zeus ihn an
einen Felsen des Kaukasus
schmieden und schickte täglich ei-
nen Adler, der von seiner ständig
nachwachsenden Leber frass. Erst
wenn ein Unsterblicher für Pro-
metheus sterben wollte, sollte die-
ser erlöst werden. Prometheus
wurde dann von Herkles befreit,
der den Adler tötete und einen
Halbgott kannte, der aufgrund ei-
ner schmerzhaften Verletzung
gerne für Prometheus sterben
wollte.

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4 Goethe!
4.1 Einstieg
Der Film spielt im Jahr 1772, als Goethe 23 Jahre als und noch unbekannt war. Was weißt du über das Leben
im Jahr 1772? Schau dir die Standbilder aus dem Film an und beschreibe, was du siehst. (PA – 5 Min.)

à Wie sehen die Menschen aus?

à Wie sieht die Stadt aus?
à Was fällt dir noch auf?

4.2 Goethe und Lotte

Im Film hast du Goethe und Lotte kennengelernt. Ordne die Adjektive im Kasten Goethe und Lotte zu. Du
darfst die Adjektive auch zweimal verwenden. (EA – 10 Min., PA – 5 Min.)

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nett – hilfsbereit – locker – chaotisch – musikalisch – arrogant – selbstbewusst – liebevoll – unsi-

cher – sportlich – verrückt – konventionell – modern – mutig – streng – unsympathisch – egois-
tisch – nervös – freundlich – grosszügig – offen – herzlich – warm – spontan – kalt

4.3 Lottes Brief

Verfasse einen fiktiven Brief von Lotte Buff an eine Freundin, in welchem du aus Lottes Sicht die Entschei-
dungsabwägung zwischen Liebes- und Vernunftheirat thematisierst. Gehe dabei auf die Handlungsmöglich-
keiten von Lotte ein und beachte deren Limitierung, da Lotte eine Frau ist. (EA – 30 Min.)

4.4 Filmrezension
Verfasse eine Filmrezension zum Film Goethe! Du hast eine Doppellektion Zeit dafür. Die Filmrezension
wird benotet und zählt halb.

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