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Schriftliche Abiturprüfung
Schuljahr 2018/2019
Biologie
auf erhöhtem Anforderungsniveau
Haupttermin
Donnerstag, 11. April 2019, 09:00 Uhr
1. Allgemeines
2. den Rückmeldebogen für die Zweitdurchsicht
3. Hinweise für die Auswahl der Aufgaben
4. Hinweise für das Korrekturverfahren
5. den Erwartungshorizont und die Bewertungskriterien für jede Aufgabe
1. Allgemeines 1
• Weisen Sie bitte die Schülerinnen und Schüler auf die allgemeinen Arbeitshinweise am Anfang
der Schülermaterialien hin.
• Die Schülerinnen und Schüler kennzeichnen alle Prüfungsunterlagen mit ihrem Namen. Auf dem
Deckblatt vermerken sie zusätzlich die Kursnummer.
• Die Arbeitszeit beträgt 300 Minuten. Eine Lese- und Auswahlzeit von 30 Minuten ist der Arbeitszeit
vorgeschaltet. In dieser Zeit darf noch nicht mit der Bearbeitung der Aufgaben begonnen werden.
• erlaubte Hilfsmittel: Taschenrechner (nicht programmierbar, nicht grafikfähig), Zeichenhilfsmittel,
zugelassene Formelsammlung, Rechtschreibwörterbuch
1
Hinweise zu den Erleichterungen für neu zugewanderte Schülerinnen, Schüler und Prüflinge bei Sprach-
schwierigkeiten in der deutschen Sprache finden sich auf S. 2.
oder ggf.
Fach:
Biologie auf erhöhtem Anforderungsniveau Kurs-Nummer: _________
I von Prüflingen
II von Prüflingen
3. Aufgabenauswahl
• Die Lehrkraft erhält drei Aufgaben (I, II und III) zu unterschiedlichen Schwerpunkten und reicht
diese an die Schülerinnen und Schüler weiter.
• Die Schülerinnen und Schüler erhalten alle Aufgaben (I, II und III).
• Die Schülerinnen und Schüler überprüfen anhand der Seitenzahlen, ob sie alle Unterlagen
vollständig erhalten haben.
• Sie wählen zwei Aufgaben aus und bearbeiten diese.
• Sie vermerken auf der Reinschrift, welche Aufgabe sie bearbeitet haben (I, II oder III).
4. Korrekturverfahren
• Die Korrekturen werden gemäß der gültigen „Richtlinie für die Aufgabenstellung und Bewertung
der Leistungen in der Abiturprüfung“ (Abiturrichtlinie) vorgenommen.
• Die für den Unterricht zuständige Lehrkraft korrigiert die Arbeiten unter Kennzeichnung ihrer
Vorzüge und Mängel, der richtigen Lösungen und der Fehler, bewertet jede Arbeit mit einer
Punktzahl und fertigt ein Gutachten an. Die Randbemerkungen der Referentin/des Referenten sind
Teil des Gutachtens. Auf diese kann im Gutachten Bezug genommen werden. Jede Arbeit wird
sodann von einer zweiten Fachlehrkraft – i. d. R. einer Lehrkraft der gleichen Schule –
durchgesehen, die sich entweder der Bewertung durch die für das Fach zuständige Lehrkraft
anschließt oder ein ergänzendes Gutachten mit abweichender Bewertung anfertigt (siehe
Erstkorrekturbogen und Zweitdurchsichtbogen). Der Zweitdurchsichtbogen wird nur dann
angelegt, wenn die Bewertung der Zweitdurchsicht um mindestens einen Notenpunkt abweicht.
Beträgt die Differenz der im Erstgutachten und in der Zweitdurchsicht erteilten Punktzahlen mehr
als drei Punkte, wird ein Drittgutachten angefertigt (Drittkorrekturbogen).
• Die Bewertungsbögen sind als Download hier zu finden:
https://www.hamburg.de/bsb/sekundarstufe-2-abitur/3834884/artikel-rueckmelde-bewertungsboegen/
Benutzername: bsb.hera@HH; Passwort: zentralepruefungen
• Zu den Zeitvorgaben, den Warnmeldungen, der externen Zweitdurchsicht und dem weiteren
Verlauf des Verfahrens siehe den „Ablaufplan für die Durchführung der schriftlichen
Prüfungen“ (veröffentlicht: https://www.hamburg.de/bsb/sekundarstufe-2-abitur/).
Beispiel – Bewertungsbögen
Jeder Aufgabe sind 50 Bewertungseinheiten (BE) zugeordnet. In allen Teilaufgaben werden nur ganze
BE vergeben. Insgesamt sind 100 BE erreichbar. Bei der Festlegung von Notenpunkten gilt die
folgende Tabelle:
Für die Erteilung der Note ausreichend (5 Punkte) ist mindestens erforderlich, dass die Schülerinnen
und Schüler annähernd die Hälfte der erwarteten Gesamtleistung und über den Anforderungsbereich I
hinaus Leistungen in einem weiteren Anforderungsbereich erbracht haben. Es ist erforderlich, dass je
nach Aufgabenstellung
Für die Erteilung der Note gut (11 Punkte) ist mindestens erforderlich, dass die Schülerinnen und
Schüler annähernd vier Fünftel der erwarteten Gesamtleistung sowie Leistungen in allen drei
Anforderungsbereichen erbracht haben. Dabei muss die Prüfungsleistung in ihrer Gliederung, in der
Gedankenführung, in der Anwendung fachmethodischer Verfahren sowie in der fachsprachlichen
Artikulation den Anforderungen voll entsprechen. Es ist erforderlich, dass je nach Aufgabenstellung
Die zwei voneinander unabhängigen Aufgaben der Prüfungsaufgabe werden jeweils mit 50
Bewertungseinheiten bewertet. Die erbrachte Gesamtleistung ergibt sich aus der Summe der
Bewertungseinheiten in den beiden Aufgaben.
Bei erheblichen Mängeln in der sprachlichen Richtigkeit und der äußeren Form sind bei der
Bewertung der schriftlichen Prüfungsleistung zudem je nach Schwere und Häufigkeit der Verstöße bis
zu zwei Notenpunkte abzuziehen. Dazu gehören auch Mängel in der Gliederung, Fehler in der
Fachsprache, Ungenauigkeiten in Zeichnungen sowie falsche Bezüge zwischen Zeichnungen und Text.
II. Erwartungshorizont
Bei den auf den folgenden Seiten dargestellten erwarteten Schülerleistungen handelt es sich um
Lösungsskizzen. Oft sind aber Lösungsvarianten möglich, die in der Skizze nur zum Teil beschrieben
werden konnten. Grundsätzlich gilt deshalb, dass alle Varianten, die zu richtigen Lösungen führen, mit
voller Punktzahl bewertet werden, unabhängig davon, ob die gewählte Variante in der Lösungsskizze
aufgeführt ist oder nicht.
Kursiv gedruckte Passagen sind Hinweise an die korrigierenden Lehrkräfte. Sie sind nicht Bestandteile
der erwarteten Schülerleistung.
Aufgabe I RNA-Interferenz
Schwerpunktthema: Molekulargenetik und Gentechnik
Lösungsskizze Zuordnung
Die Lösungsskizze versteht sich hinsichtlich des Inhalts als Anregung für eine Bewertung. Bewertung
Andere sinnvolle Lösungen sind adäquat zu bewerten.
Der Prüfling… I II III
Insgesamt 50 BE 17 20 13
Lösungsskizze Zuordnung
Die Lösungsskizze versteht sich hinsichtlich des Inhalts als Anregung für eine Bewertung
Bewertung. Andere sinnvolle Lösungen sind adäquat zu bewerten.
Der Prüfling… I II III
… stellt anhand von zwei Beispielen Anpassungen von Pflanzen an
a) 10
trockene Standorte dar:
Mögliche Beispiele wären:
− Oleander:
o tief reichende Pfahlwurzel
o kleine, eingesenkte Spaltöffnungen
o Blätter von toten Haaren umgeben
o mehrschichtige Epidermis
o mehrschichtiges Palisadengewebe, weniger
Schwammgewebe
− Kiefer:
o Laubblätter zu Nadeln umgewandelt, daher Verlagerung des
Schwammgewebes ins Innere
o Wachsüberzug der Nadeln
o eingesenkte Spaltöffnungen
o Pfahlwurzel
− Kaktus oder Wolfsmilch:
o Stammsukkulenz, also Speicherung von Wasser im Stamm
o wenig oder keine Laubblätter, Fotosynthese wird vom
grünen Spross übernommen
o tote Haare reduzieren Luftgeschwindigkeit
− Lebende Steine:
o Verlagerung der Pflanze in das Bodensubstrat
o Blattsukkulenz
Zink-Ionen-Belastung:
– In der Grafik 3.1 ist der Zink-Ionen-Gehalt in den Blättern von
Avicennia in Abhängigkeit vom Zinkgehalt im Bodensubstrat
dargestellt.
– Es ist zu erkennen, dass der Zink-Ionen-Gehalt in den Blättern mit der
Zunahme des Zinks im Boden ansteigt. Folglich ist anzunehmen, dass
Mangroven Zink-Ionen aus dem Boden aufnehmen und in den
Blättern speichern.
– Mangrovenbäume verringern mit ihren Wurzeln die
Strömungsgeschwindigkeit des Wassers, sodass sich mit Zink-Ionen
belastetes Sediment ablagern kann.
– Durch die Sedimentablagerungen werden Zink-Ionen im Boden der
Mangroven gehalten und nicht so leicht ins Freiwasser gespült, wo es
gefährlich auf die Wasserorganismen wirken könnte.
Mögliche Folgen:
– Die von den Mangroven aus dem Boden aufgenommenen und in den
Blättern gespeicherten Zink-Ionen werden wieder freigesetzt, wenn
die Blätter abgeworfen und zersetzt werden. So reduzieren die
Mangroven die Zink-Ionen-Belastung im Boden zwar, allerdings nur
um den Betrag, der sich gegenwärtig in den Mangrovenpflanzen
befindet. Die Entgiftungsmöglichkeit der Mangroven stößt bei
Einsetzen eines Zink-Ionen-Kreislaufes innerhalb des
Mangrovenwaldes an eine Kapazitätsgrenze, während dem
Ökosystem durch die Abwässer zusätzliche Zink-Ionen zugeführt
werden.
– Auch Stickstoff wird beim Zersetzen abgestorbener Pflanzenteile
wieder freigesetzt. Im sauerstofffreien Boden des Mangrovenwaldes
sollten jedoch denitrifizierende Bakterien vorhanden sein, die
Stickstoffverbindungen zu elementarem Stickstoff reduzieren und ihn
so dem Kreislauf entziehen.
– (Alternativ könnten Schüler anführen, dass im sauerstofffreien Boden
analog zu Mooren keine Zersetzung stattfindet und der Stickstoff sich
daher zusammen mit Kohlenstoffverbindungen akkumuliert.)
Insgesamt 50 BE 14 23 13
Lösungsskizze Zuordnung
Die Lösungsskizze versteht sich hinsichtlich des Inhalts als Anregung für eine Bewertung
Bewertung. Andere sinnvolle Lösungen sind adäquat zu bewerten.
Der Prüfling… I II III
… beschreibt die Informationsübertragung an einer chemischen
a) 13
Synapse ausgehend vom Eintreffen eines Aktionspotenzials am
Endknöpfchen der präsynaptischen Nervenzelle:
…stellt die Ursachen für die Tics bei einem Tourette-Patienten mit
b) 5 7
Hilfe von Material 1 und 2 dar:
− Fehlfunktionen zwischen Hirnregionen werden im Material 2 nicht
weiter beschrieben (Z. 8).
− Dopamin und Serotonin begünstigen die Öffnung von Ionenkanälen
(Z. 18-19), so dass z.B. ein ursprünglich schwaches Potenzial über
eine motorische Nervenbahn verstärkt weitergeleitet wird. Dies
würde zu einer Übererregbarkeit innerhalb motorischer Gebiete
führen (Z. 9).
− Bei Tourette-Patienten wurde u.a. eine erhöhte Konzentration von
Dopamin und Serotonin festgestellt, die unkontrolliert ausgeschüttet
werden (Z. 15-17).
− Wenn aber durch die begünstigte Öffnung von Na+-Kanälen durch
Dopamin/Serotonin stärkere EPSPs entstehen, ergibt sich daraus am
Axonhügel eine größere Frequenz von Aktionspotenzialen.
− Dadurch wird die motorische Erregungsweiterleitung verstärkt und
führt schließlich zu motorischen Tics.
− Eine weitere Ursache für die Entstehung von Tics könnte in einer
veränderten Verrechnung von IPSPs und EPSPs am Axonhügel
einer motorischen Nervenbahn liegen.
− Eine abgeschwächte Weiterleitung von motorischen Informationen
wird normalerweise dadurch unterstützt, dass IPSPs mit den EPSPs
am Axonhügel verrechnet werden und die entstehende
Impulsfrequenz dadurch am Axonhügel gesenkt wird.
− Auf diese Beeinflussung weisen die verringerte Anzahl von Tics bei
Konzentration auf interessante Aufgaben hin (Z. 7/8). Hier würde
ein durch Dopamin/Serotonin verstärktes EPSP durch ein starkes
IPSP (durch Konzentration auf eine Aufgabe) verringert werden.
− Im umgekehrten Fall (Z. 6/7) würde Stress das steuernde IPSP
reduzieren und es könnte eine erhöhte Impulsfrequenz am
Axonhügel einer motorischen Nervenbahn entstehen, was zu
vermehrten Tics führen würde.
Insgesamt 50 BE 18 19 13