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jri.

Freie und Hansestadt Hamburg


Behörde für Schule und Berufsbildung /
Kurs-Nr. / Name

Schriftliche Abiturprüfung
Schuljahr 2017/2018

Physik
auf erhöhtem Anforderungsniveau

an allgemeinbildenden gymnasialen Oberstufen

Haupttermin
Montag, 16. April 2018, 9:00 Uhr

Unterlagen für die Prüffinge

Allgemeine Arbeitshinweise
• Tragen Sie rechts oben auf diesem Blatt und auf Ihren Arbeitspapieren Ihren Namen sowie die Kurs-
nummer ein.

• Kennzeichnen Sie bitte Ihre Entwurfsblätter (Kladde) und Ihre Reinschrift ebenfalls mit Namen und
Kursnummer.

Fachspezifische Arbeitshinweise1
• Die Arbeitszeit beträgt 300 Minuten.
• Eine Lese- und Auswahlzeit von 30 Minuten ist der Arbeitszeit vorgeschaltet. In dieser Zeit darf
nicht mit der Bearbeitung.begonnen werden.
• Erlaubte Hilfsmittel: Taschenrechner (nicht programmierbar und nicht grafikfähig), Formelsammlung
„Das große Tafelwerk interaktiv" (Cornelsen Verlag), Rechtschreibwörterbuch, Zeichenhilfsmittel

Aufgabenauswahl
• Sie erhalten drei Aufgaben zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen:

I: Gravitation II: Wellen III: Teilchen im elektromagnetischen Feld

• Überprüfen Sie anhand der Seitenzahlen, ob Sie alle Unterlagen vollständig erhalten haben.
• Wählen Sie aus den Aufgaben zwei aus und bearbeiten Sie diese.
• Vermerken Sie auf dem Deckblatt und der Reinschrift, welche Aufgaben Sie ausgewählt und bearbei-
tet haben.

Bearbeitet wurden: Nummer und Schwerpunktthema der Aufgabe

' Hinweise zu den Erleichterungen für neu zugewanderte Schülerinnen, Schüler und Prtiflinge bei Sprachschwierigkeiten in
der deutschen Sprache finden sich auf S 2.
Phyl-eA-A-2018 Deckblatt, Seite 1 von 3
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Abitur2018 Deckblatt Oberstufen
Physik auf erhöhtem Anforderungsniveau

Erleichterungen für neu Zugewanderte


Entsprechend der „Richtlinie über die Gewährung von Erleichterungen für neu zugewanderte Schülerin-
nen, Schüler und Prüflinge bei Sprachschwierigkeiten in der deutschen Sprache" (MBtSchul Nr. 08, 7.
Oktober 2016, S. 60) werden für die betroffenen Prüfiinge die folgenden Erleichterungen gewährt:
• Die Bearbeitungszeit wird um 30 Minuten auf 330 Minuten erhöht.

• Ein nicht-elektronisches Wörterbuch Deutsch - Herkunftssprache/Herkunftssprache - Deutsch wird


bereitgestellt.

Operatoren
Operatoren AB Definitionen
abschätzen II-III Durch begründete Überlegungen Größenordnungen physikalischer
Größen angeben.
analysieren, ii-ni Unter gezielten Fragestellungen Elemente und Stmkturmerkmale her-
untersuchen ausarbeiten und als Ergebnis darstellen.
angeben, I Ohne nähere Erläuterungen wiedergeben oder aufzählen.
nennen
anwenden, II Einen bekannten Sachverhalt, eine bekannte Methode auf etwas Neues
übertragen beziehen.
aufbauen II-III Objekte und Geräte zielgerichtet anordnen und kombinieren.
aufstellen n Einen Vorgang als eine Folge von Symbolen und Wörtern formulieren.
auswerten II Daten oder Einzelergebnisse zu einer abschließenden Gesamtaussage
zusammenführen.
begründen II-III Einen angegebenen Sachverhalt auf Gesetzmäßigkeiten bzw. kausale
Zusammenhänge zurückführen.
benennen I Elemente, Sachverhalte, Begriffe oder Daten (er)kennen und angeben.
berechnen I-II Ergebnisse von einem Ansatz ausgehend durch Rechenoperationen
gewinnen.
beschreiben I-II Stmkturen, Sachverhalte oder Zusammenhänge unter Verwendung der
Fachsprache in eigenen Worten veranschaulichen.
bestimmen II Einen Lösungsweg darstellen und das Ergebnis formulieren.
beurteilen ii-ni Hypothesen bzw. Aussagen sowie Sachverhalte bzw. Methoden auf
Richtigkeit, Wahrscheinlichkeit, Angemessenheit, Verträglichkeit,
Eignung oder Anwendbarkeit überprüfen.
bewerten n.m Eine eigene Position nach ausgewiesenen Normen oder Werten vertre-
ten.
diskutieren II-III Physikalische Systeme oder Zusammenhänge hinsichtlich ihres Verhal-
tens bei Größenänderungen analysieren.
durchführen i-n An einer Experimentieranordnung zielgerichtete Messungen und Ande-
rungen vornehmen.
einordnen, II Mit erläuternden Hinweisen in einen Zusammenhang einfügen.
zuordnen
entwerfen, ii-in Zu einem vorgegebenen Problem eine Experimentieranordnung finden.
planen
entwickeln n.m Eine Skizze, eine Hypothese, ein Experiment, ein Modell oder eine
Theorie schrittweise weiterführen und ausbauen.
erklären, erläu- ii-ni Ergebnisse, Sachverhalte oder Modelle nachvollziehbar und verständ-
tern lich veranschaulichen.
erörtern II-III Im Zusammenhang mit Sachverhalten, Aussagen oder Thesen unter-
schiedliche Positionen und Pro- und Kontra- Argumente einander ge-
genüberstellen und abwägen.
herausarbeiten II-III Die wesentlichen Merkmale darstellen und auf den Punkt bringen.
herleiten, nach- n Aus Größengleichungen durch logische Folgerungen eine physikalische
weisen, zeigen Größe bestimmen.

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Physik auf erhöhtem Anforderungsniveau

Operatoren AB Definitionen
interpretieren n.m Phänomene, Strukturen, Sachverhalte oder Versuchsergebnisse auf Er-
klärungsmöglichkeiten untersuchen und diese gegeneinander abwägend
darstellen.
protokollieren i.n Beobachtungen oder die Durchführung von Experimenten detailgenau
zeichnerisch einwandfrei bzw. fachsprachlich richtig wiedergeben.
prüfen, über- n.m Sachverhalte oder Aussagen an Fakten oder innerer Logik messen und
prüfen, testen eventuelle Widersprüche aufdecken.
skizzieren I-II Sachverhalte, Strukturen oder Ergebnisse kurz und übersichtlich dar-
stellen mithilfe von z. B. Übersichten, Schemata, Diagrammen, Abbil-
düngen und Tabellen.
vergleichen, ii-in Nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten Gemein-
gegenüberstellen samkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede ermitteln und darstellen.
zeichnen i-n Eine hinreichend exakte bildhafte Darstellung anfertigen.

Bewertung
Jeder Aufgabe sind 50 Bewertungseinheiten (BE) zugeordnet, insgesamt sind also 100 BE erreichbar.
In allen Teilaufgaben werden nur ganze BE vergeben.
Bei der Festlegung von Notenpunkten gilt die folgende Tabelle.

Erbrachte Leistung Notenpunkte Erbrachte Leistung Notenpunkte


^95 BE 15 > 55 BE 7
^90 BE 14 ^50 BE 6
^85 BE 13 ^45 BE 5
> 80 BE 12 > 40 BE 4
> 75 BE 11 > 33 BE 3
> 70 BE 10 > 27 BE 2
> 65 BE 9 > 20 BE l
^60 BE 8 < 20 BE 0

Die Note „ausreichend" (5 Punkte) wird erteilt, wenn annähernd die Hälfte (mindestens 45 % =
mindestens 45 BE) der erwarteten Gesamtleistung erbracht worden sind. Dazu müssen auch Leistungen
im Anforderungsbereich II erbracht werden.

Die Note „gut" (11 Punkte) wird erteilt, wenn annähernd vier Fünftel (mindestens 75 % = mindes-
tens 75 BE) der erwarteten Gesamtleistung erbracht worden sind. Dabei muss die Prüfungsleistung in
ihrer Gliederung, in der Gedankenführung, in der Anwendung fachmethodischer Verfahren sowie in der
fachsprachlichen Artikulation den Anfordemngen voll entsprechen. Ein mit „gut" beurteiltes Priifungs-
ergebnis setzt voraus, dass neben Leistungen in den Anforderungsbereichen I und II auch Leistungen
im Anforderungsbereich III erbracht worden sind.

Die zwei voneinander unabhängigen Aufgaben der Prüfungsaufgabe werden jeweils mit 50 Bewer-
tungseinheiten bewertet. Die erbrachte Gesamtleistung ergibt sich aus der Summe der Bewertungsein-
heiten in den beiden Aufgaben.

Bei erheblichen Mängeln in der sprachlichen Richtigkeit sind bei der Bewertung der schriftlichen Prü-
fungsleistungje nach Schwere und Häufigkeit der Verstöße bis zu zwei Notenpunkte abzuziehen. Dazu
gehören auch Mängel in der Gliederung, Fehler in der Fachsprache, Ungenauigkeiten in Zeichnungen
sowie falsche Bezüge zwischen Zeichnungen und Text.

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Aufgabe l: Asteroide (50 BE)


Schwerpunktthema: Gravitation

Es kommt regelmäßig vor, dass unsere Erde kleine Himmels-


körper „einfängt", die dann die Erde mehrfach auf ellipsen-
ähnlichen Bahnen umkreisen, um sich anschließend wieder
ungebunden von der Erde zu entfernen. So ist z. B. der As-

teroid 2006RH210 seit 1958 fünfmal wiedergekehrt und hat


jeweils nach mehreren Umrundungen der Erde auf ellipsen-
ähnlichen Bahnen die Erdumlaufbahn wieder verlassen. Im
Jahr 2006 näherte er sich dabei bis auf eine Distanz von
nur 277000km der Erde. Wissenschaftlich sind diese Ob-

jekte sehr interessant, da sie aus anderen Bereichen unserer


Abb. l: Beispiel einer Asteroidenbahn
Galaxis kommen und man sich erhofft, aus ihrer Zusammen- Bild: Sty & Mescopr. 2007

setzung Rückschlüsse auf die Entstehung des Universums


ziehen zu können. Dah6r wurden schon ernst zu nehmende Überlegungen angestellt, solch einen Aste-
roiden mit einer Raumsonde „einzufangen", um ihn dann auf der Erde genau untersuchen zu können.
Da diese Asteroiden nur eine Masse in der Größenordnung von m = 11 besitzen, würde man sich ihnen
mit einer Raumsonde nähern und sie dann z. B. mit Hilfe eines Greifarms in den Laderaum ziehen. Im
Rahmen dieser Aufgabe soll ein derartiger Vorgang genauer untersucht werden.

a) • Berechnen Sie die Geschwindigkeit (in kf-) für eine Raumsonde, wenn sie sich auf einer kreisför-

migen Bahn.mit dem Radius rsonde = 277000km um die Erde bewegen soll.

• Berechnen Sie für diese Raumsonde die Umlaufzeit in Tagen. (10 BE)

Die Umlaufzeit des Asteroiden kann gemessen werden und beträgt T = 43,4d. Gehen Sie dabei in erster
Näherung davon aus, dass sich der Asteroid auf einer ellipsenförmigen Bahn bewegt.

b) • Bestimmen Sie die Länge der großen Halbachse der Asteroidenbahn unter Zuhilfenahme der
Bahndaten des Erdmonds aus dem Tafelwerk. (5 BE)

Wie bereits erwähnt, bewegt sich der Asteroid auf einer Bahn, die näherungsweise mit Hilfe einer Ellipse
modelliert werden soll (siehe Abb. 2). Dabei soll die Erde in einem der beiden Brennpunkte der Ellipse

liegen. In dieser Berechnung soll davon ausgegangen werden, dass der erdnächste Punkt (Perigäum)
einen Abstand dp = 277000km von der Erde (Erdmittelpunkt) hat, der erdfernste Punkt (Apogäum) etwa
6?A = 770000km. Im Perigäum beträgt seine Geschwindigkeit vp = 1,455 kja.

c) • Weisen Sie nach, dass die Geschwindigkeit im Perigäum nicht ausreicht, um das Gravitationsfeld
der Erde zu verlassen.

• Beurteilen Sie dieses Modell auf der Grundlage der vorliegenden Information (siehe einführender

Text oben und Abb. l). (8 BE)

Phyl-eA-A-2018 Aufgabe l, Seite 1 von 3


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Abitur2018 Aufgabe l Oberstufen
Physik auf erhöhtem Anforderungsniveau

Für die Planung einer Asteroiden-Mission sollen die auf den Asteroiden wirkenden Kräfte berechnet

werden. Aus bisherigen Beobachtungen weiß man, dass von der Erde zeitweise eingefangene Asteroide

eine Masse von ca. niAsieroid = 1000kg erreichen können. Für unsere Überlegungen gehen wir vom
geringsten Abstand des Asteroiden vom Erdmittelpunkt dp = 277000km aus.

d) • Berechnen Sie die auf diesen Asteroiden wirkenden Anziehungskräfte, die von der Erde bzw. der

Sonne ausgeübt werden.

• Beurteilen Sie den Einfluss der Sonne auf die Bahn des Asteroiden um die Erde, abhängig von der
räumlichen Konstellation. (7 BE)

Da die Geschwindigkeit im Perigäum für das „Einfangen" als zu hoch eingeschätzt wird, soll die niedrigere

Geschwindigkeit im Apogäum berechnet werden, um zu prüfen, ob diese geeigneter ist. Als Grundlage
soll das Modell der Ellipsenbahn verwendet werden.
Hinweis: Sämtliche Rechnungen können mit einfachen geometrischen Figuren durchgeführt werden.
Kenntnisse zur Berechnung von Ellipsen sind für das Lösen dieser Aufgabe nicht erforderlich.

e) • Begründen Sie, wamm man für hinreichend kurze Zeitintervalle (z. B. ein Zeitintervall Ar = l h)

auf das Berechnen des Segments einer Ellipse verzichten und durch das Berechnen einfacherer
geometrischer Flächen gut annähern kann, Die geometrische Situation ist in Abbildung 2 im Anhang

verdeutlicht.

• Berechnen Sie mit einer entsprechenden Näherung die Geschwindigkeit des Asteroiden im Apogä-
um mit Hilfe des 2, Kepler'schen Gesetzes.

• Überprüfen Sie die Geschwindigkeit VA des Asteroiden im Apogäum mit Hilfe der Energieerhaltung

und dem Zusammenhang Egesami = Epoi + Ekin •

• Erläutern Sie, warum man bei einer Verschiebung im Gravitationsfeld vom Punkt A nach Punkt B
immer die gleiche Energie aufwenden muss, unabhängig davon, welchen Weg man wählt.

(16 BE)

Raumsonden verfügen über Triebwerke, die immer dann zum Einsatz kommen, wenn die Bahngeschwin-
digkeit einer Sonde geändert werden soll.

f) • Diskutieren Sie, welche Folgen eine Änderung des Betrags der Bahngeschwindigkeit im Apogäum
für die Bahnform haben kann. (4 BE)

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Abitur2018 Aufgabe l Oberstufen
Physik auf erhöhtem Anforderungsniveau

Anlage zur Aufgabe „Asteroide"

Perigäum Apogäum

Abb. 2: Als Ellipse modellierte Bahn eines Asteroiden um die Erde (nicht maßstabsgerecht) Biid: ciir. sikorsu

Phyl-eA-A-2018 Aufgabe l, Seite 3 von 3


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Abitur2018 Aufgabe II Oberstufen
Physik auf erhöhtem Anforderungsniveau

Aufgabe II: Lautsprecher und Sonar (50 BE)

Schwerpunktthema: Wellen

Lautsprecher erzeugen durch ihre bewegte Membran Schallwellen unterschiedlicher Frequenzen. Mikrofone
registrieren auf elektronischem Wege Schallwellen. Die resultierenden Signale könnte man anschließend
verstärken, um sie mit Lautsprechern wieder in hörbaren Schall zu wandeln. Die Schallerzeugung und die
Aufnahme mit Mikrofonen kann in verschiedenen Medien stattfinden. Abhängig vom Medium stellen
sich unterschiedliche Schallgeschwindigkeiten ein.

Ein Lautsprecher gibt in Luft ein sinusförmiges akustisches Signal der Frequenz / = 440 Hz ab.

a) • Beschreiben Sie die Modellvorstellung für Schallausbreitung in Luft.

Folgende Tabelle stellt die Schallgeschwindigkeit c in verschiedenen Medien zusammen:

Luft Helium Salzwasser

<VT 343 981 1500

• Berechnen Sie, welche Wellenlängen sich in den entsprechenden Medien einstellen würden.

(10 BE)

Es soll ein einfaches Experiment mit Lautsprechern in Luft ausgeführt werden. Zwei als punktförmig

anzunehmende Lautsprecher werden an der Wand eines quaderförmigen Konzertsaales platziert. Sie
befinden sich nebeneinander in der Mitte der Wand und haben zueinander den Abstand a = 0,5 m, Beide
werden mit einer Frequenz von / = IkHz gleichphasig betrieben. Reflexionen der Schallwellen an den

Raumwänden werden vernachlässigt.

b) • Skizzieren Sie eine mögliche qualitative Lautstärkeverteilung am Ort der gegenüberliegenden Wand.

• Erklären Sie das Zustandekommen von Interferenzen bei Schall. (8 BE)

An der gegenüberliegenden Seite des Konzertsaales sollen zwei Sessel im Abstand d voneinander platziert
werden. Der Abstand zur gegenüberliegenden Wand beträgt b == 50m.

c) • Berechnen Sie den Abstand d der Sessel voneinander, wenn an der Position der Sessel die l.
Minima der Schallintensität entstehen sollen.

• Weisen Sie nach, dass unter obigen Annahmen Minima zweiter und höherer Ordnung nicht auftreten

können. (8 BE)

Phy1 -eA-A-2018 Aufgabe II, Seite 1 von 3


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Ab!tur2018 Aufgabe II Oberstufen
Physik auf erhöhtem Anforderungsniveau

In Wasser breitet sich Schall ebenfalls aus. Schiffe benutzen Echolote bei der Wassertiefenbestimmung.

Ein kurzer Ton konstanter Frequenz wird vom Schiffsmmpf zum Meeresgrund geleitet, dort reflektiert
und als Echo wieder empfangen. Ein Sonar (sound navigation and ranging) kann auch zur horizontalen
Entfernungsbestimmung genutzt werden. Das Wasser soll im Folgenden als homogenes Medium betrachtet

werden, d. h. Veränderungen der Salzkonzentration, Dichte und Temperatur werden vernachlässigt. Im


homogenen Medium gilt für Wellenausbreitung, dass der geometrisch kürzeste Weg auch der schnellste
ist.

Ein Schiff hat in der Rumpfmitte einen Schallsender und Empfänger installiert (Anlage, Abb. l). Ein
weiterer Empfänger befindet sich am Bug des Schiffes. Die Frequenz des Signals beträgt / = IkHz. Vor
Anker liegend sendet das Schiff ein solches Signal aus und registriert das Echo nach t == 3,7 s zuerst am

mittleren Empfänger und At == 0,2ms später am zweiten Empfänger am Bug des Schiffes.

d) • Berechnen Sie die Wellenlänge Ä des Unterwassersignals und die Wassertiefe w.

• Bestimmen Sie die Länge des Schiffes L. (8 BE)

Ein U-Boot befindet sich in e = 10km Entfernung zu dem Schiff an der Meeresoberfläche. Dann beginnt

es mit einer Tauchfahrt senkrecht nach unten, bis es eine Tauchtiefe von u = 500 m erreicht hat. Das
Schiff benutzt in diesem Aufgabenteil eine neue Sender-Empfänger-Kombination am Rumpf; die beiden

Kombinationen aus Sender und Empfänger haben einen Abstand von a == 2 m (siehe Abb. 2 in der Anlage).
Beide Geräte dienen jeweils gleichzeitig als Sender und Empfänger. Sie können mit variablen Frequenzen

/ betrieben werden.

Die vorliegende Situation ist rein hypothetisch.. In der Realität wurden ganze Frequenz.bündel verwendet.

e) • Nennen Sie die zur Berechnung der folgenden Aufgabe notwendigen geometrischen Größen und
zeichnen Sie diese in der Abbildung 2 ein.

• Überprüfen Sie die Schiffssender auf Frequenzen, bei denen die U-Boot-Ortung aufgrund destruk-

tiver Interferenz nicht möglich ist.


Hinweise: Es müssen wenigstens zwei Frequenzen angegeben werden. Die räumliche Ausdehnung

des U-Bootes kann vernachlässigt werden. . (10 BE)

Interferenzphänomene treten auch hinter Einzelspalten auf,

f) • Erklären Sie das Zustandekommen von Beugungsmaxima und -minima hinter Einzelspalten.

• Berechnen Sie die Wellenlänge einer Schallwelle, für die in größerer Entfernung hinter einer 10m

breiten Hafenausfahrt unter einem Beugungswinkel von 15° ein l. Maximum gemessen wird.

(6 BE)

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Abitur2018 Aufgabe U Oberstufen
Physik auf erhöhtem Anforderungsniveau

Anlage zur Aufgabe „Lautsprecher und Sonar"

Schiffsrumpf
Sonder &
Wasscrobcrflächc Empfänger l Empfä|nger 2

Wasser

^0

Meeresgmnd

Abb. l: Situation in Aufgabe d): Schiffsrumpf schwimmt im Ozean. Am Rumpf des Schiffes sind die Positionen
von Sender/Empfänger als Punkte dargestellt. SM: N. Krause

AL

r-i

~~~*~!^ — — — -

~T
Abb. 2: Situation in Aufgabe e): Getauchtes U-Boot und Schiff. Am Rumpf des Schiffes sind 2 Sender-Empfänger-
Kombinationen als Punkte dargestellt. BU(I: N. Krause

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Aufgabe III: Elektronenbahn im Undulator (50 BE)

Schwerpunktthema: Teilchen im elektromagnetischen Feld

Seit 2005 erzeugt FLASH, der weltweit erste Freie-Elektronen-Laser im Röntgenbereich, bei DESY in
Hamburg ein ganz besonderes „Licht": extrem intensive, ultrakurz gepulste Röntgenlaserblitze. Forscher
aus aller Welt verfolgen damit die Bewegungen von Atomen und Molekülen. Dieses „Röntgenlicht" wird
durch Beschleunigung von Elektronen und anschließende slalomartige Ablenkung dieser Elektronen in

sogenannten Undulatoren (engl. to undulate = schlängeln) erzeugt.


Die Abstrahlung des Röntgenlichts und der damit verbundene Energievedust der Elektronen sollen in

dieser Aufgabe nicht berücksichtigt werden.

a) • Berechnen Sie die benötigte Spannung, um die anfangs ruhenden Elektronen auf eine Geschwindig-
keit von 107 m/s zu beschleunigen.
Ersatzwert: U = 280V.

Hinweis: Relativistische Effekte können bei dieser Geschwindigkeit vernachlässigt werden.

• Beurteilen Sie, ob auch ein magnetisches anstelle des elektrischen Feldes'zur Beschleunigung der

anfangs ruhenden Elektronen geeignet wäre. (6 BE)

Die Beschleunigung erfolgt in horizontaler Richtung in einem wenige Millimeter dünnen Strahlrohr.

b) • Zeigen Sie, dass die Abweichung von der 315 m langen horizontalen Beschleunigungsstrecke
aufgrund der Fallbeschleunigung nicht zu einer Kollision der Elektronen mit der Rohrwand führt.

(5 BE)

Die Elektronen durchlaufen nach der Beschleunigungs-


strecke den Undulator, der aus einer Reihe jeweils

abwechselnd gepolter Dipolmagnete besteht. Es soll


vereinfacht angenommen werden, dass dadurch eine
Reihe von direkt aneinander grenzenden Bereichen

mit homogenen Magnetfeldern entsteht, die jeweils


entgegengesetzt gerichtet sind. Vor dem Eintritt in
den ersten Dipol und nach dem Austritt aus dem letz-
ten erfolgt eine geeignete Ablenkung nach unten bzw.
oben, sodass die Slalombahn im Mittel horizontal ver-
Abb. l: Schematische Skizze eines Undulators
Bild: Baslian Holst, CC BY-SA 3.0
läuft.

c) • Erklären Sie, wodurch die in der Skizze (Abb. l) dargestellte slalomartige Bahn der Elektronen
entsteht. ' (3 BE)

Phy1 -eA-A-2018 Aufgabe lll, Seite 1 von 3


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Physik auf erhöhtem Anförderungsniveau

d) • Geben Sie an, welche Art von Bahnkurve in jedem homogenen Bereich vorliegt.

• Skizzieren Sie qualitativ in der Abbildung unten (Abb. 2) je eine Seitenansicht der Elektronen-

bahn. Ergänzen Sie anschließend die Polung der hinter der Bahn liegenden Magneten und die
Magnetfeldrichtung

- bei schwachem Magnetfeld (mit erkennbarer Auswirkung),

- bei stärkerem Magnet (bei dem die Elektronen immer noch den Undulator durchqueren),

- bei zu starkem Magnetfeld, das kein Durchqueren des Undulators mehr erlaubt. (7 BE)

Schwaches
Etektronenvon
dsr Besehteuni
guttgs-stTscke
N/S? S/N?

Stärkeres
Magnetfeld:

Zu starkes
Magnetfeld:

Abb. 2: Seitenansicht der Elektronenbahn zu Teil d) Biid; r. nauschiidi

Der Undulator ist insgesamt 27m lang, wobei jeder einzelne Dipol 40 mm breit ist.

e) • Berechnen Sie die magnetische Flussdichte B, die nötig wäre, um die Elektronen eine aus Halb-

kreisen zusammengesetzte Bahn ausführen zu lassen. (4 BE)

Anstelle von Magnetfeldern könnten auch elektrische Felder verwendet werden, damit die Elektronen
eine slalomartige Bahn ausführen.
Hinweis: Gehen Sie der Einfachheit halber davon aus, dass die Bewegungsrichtung der Elektronen vor dem.
Eintritt in das elektrische Feld horizontal war.

f) • Skizzieren Sie eine mögliche Anordnung, um dies zu erreichen.

• Erläutern Sie, welcher prinzipielle Unterschied zur Bahnform bei dem magnetischen Undulator

mit homogenen Magnetfeldern besteht.

• Berechnen Sie die benötigte elektrische Feldstärke, damit die Bahn der mit v = 107 m/s in das
elektrische Feld eintretenden Elektronen wie in Teil e) 20 mm nach oben und unten von der mittleren
Strahlnchtung abweicht, wenn die Periodenlänge 80 mm beträgt. (14 BE)

Phyl-eA-A-2018 Aufgabe III, Seite 2 von 3


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Die magnetische Flussdichte B zwischen den Magneten soll mithilfe einer Hall-Sonde gemessen wer-

den, die ein 20mm breites, 20mm langes und 0,2mm dickes Kupferplättchen enthält und von / = 5 A
durchflossen wird.
Die Hall-Konstante von Kupfer beträgt RH = -5,3. 10-nm3/C.

g) • Erläutern Sie, welche der in Abb, 3 dargestellten Ausrichtungen von Magnetfeld und Stron-irichtung

die größtmögliche Hallspannung ergibt.

i B

-Bk

r
(l) (2) (3)

Abb. 3: Skizze der Hallsonde KW: i

• Berechnen Sie die Hall-Spannung, die zwischen den 20mm voneinander entfernten Kanten des

Plättchens bei B = 3mT gemessen wird.

Die Hall-Spannung müsste im Vergleich zur beschriebenen Sonde um einen Faktor 1000 erhöht
werden, damit sie messbar ist. Damit Kupferleiter sich nicht zu stark erhitzen, darf das Verhältnis aus
Stromstärke I und Querschnittsfläche A des Leiters maximal I :A= 15A/mm2 betragen.

• Untersuchen Sie, ob eine der folgenden Maßnahmen zur Erhöhung der Hallspannung geeignet
wären, ohne dass technische Schwierigkeiten auftreten:

- Vergrößerung der Plättchendicke bei unveränderter Breite und Länge

- Verringerung der Plättchendicke bei unveränderter Breite und Länge (11 BE)

Phyl-eA-A-2018 Aufgabe III, Seite 3 von 3

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