Sie sind auf Seite 1von 1

Kamera Obskura

1 Durchführung
Um deine eigene Camera obscura zu bauen, brauchst du eine Pappschachtel. Gut geeignet ist zum
Beispiel ein stabiler Schuhkarton. Male oder spritze ihn von innen mattschwarz an.
Lass dir im Baumarkt einen Spiegel so zurechtschneiden, dass du ihn schräg in das eine Ende der
Schachtel klemmen oder mit Klebeband befestigen kannst. In die gegenüberliegende Seite machst du
mit einem spitzen Bleistift ein kleines Loch. Hier tritt das Licht ein und wird vom Spiegel nach oben
reflektiert.
Damit du ein Bild sehen kannst, musst du jetzt in die Oberseite des Kartons über dem Spiegel ein
rechteckiges Loch schneiden. Darauf klebst du ein halbdurchsichtiges Papier, wie zum Beispiel
Pauspapier. Du kannst es aber auch mit Butterbrotpapier oder Backfolie probieren.
Dichte die Ecken und Kanten des Kartons gut mit Klebeband gegen einfallendes Licht ab. Jetzt ist
deine Camera obscura fertig!
Das Bild auf dem halbdurchsichtigen Papier ist aber nicht sehr hell. Um es gut erkennen zu können,
kannst du dir entweder ein Stück dunklen Stoff über den Kopf legen oder aus Resten eines anderen
Kartons einen Lichtschutz bauen, der das Umgebungslicht abhält. Im Video siehst du eine
Möglichkeit, aber du kannst dir auch andere Bauweisen ausdenken und ausprobieren!
2 Prinzip
Das Licht der Szene, die du dir mit der Camera obscura ansiehst, fällt durch das kleine Loch in die
Schachtel und wird vom Spiegel auf das halbdurchsichtige Papier reflektiert. Am besten versteht man
das Prinzip der Camera obscura bei ihrer einfachsten Form, die ohne Spiegel auskommt. Dabei steht
das Bild auf dem Kopf. Bei dem Modell mit Spiegel hat man den Vorteil, dass der Spiegel das Bild
wieder richtig herum dreht.
Das Prinzip der Camera obscura war schon vor über 2000 Jahren bekannt. Aufmerksame Beobachter
hatten damals bemerkt, dass man in einem abgedunkelten Raum ein auf dem Kopf stehendes Bild
der Außenwelt sehen kann, wenn zum Beispiel der Fensterladen ein kleines Loch hat. Daher kommt
auch der Name, denn Camera obscura heißt nichts anderes als „dunkle Kammer“ „oder dunkles
Zimmer“ auf lateinisch!
Da es aber nicht praktisch ist, ein Zimmer mit sich herumzutragen, wurden kleinere Modelle
entwickelt, bei denen der Beobachter das Bild von außen sehen kann... Das erste Foto der Welt
wurde 1826 mit einer umgebauten Camera obscura gemacht. Der französische Erfinder Joseph
Niépce tauschte dafür das halbdurchsichtige Glas oder Papier gegen eine Platte mit einer
lichtempfindlichen Schicht aus.
3 Gefahrenhinweis
Lass dir die Kanten des Spiegels entschärfen und achte darauf, dich nicht mit dem scharfen Messer
oder Cutter beim Zurechtschneiden des Kartons zu verletzen! Bastel die Camera obscura zusammen
mit einem Erwachsenen.
4 Tipps
Das Loch ist sozusagen das Objektiv deiner Camera obscura. Wenn es klein ist, erhältst du ein
scharfes Bild, aber es kommt nur wenig Licht durch, daher ist das Bild dunkel. Wenn du ein helleres
Bild haben willst, kannst du das Loch vergrößern, dabei wird das Bild dann aber leider unschärfer.
Fotofans kennen dieses Phänomen: die Öffnung, durch die im Fotoobjektiv das Licht fällt, nennt man
„Blende“. Man kann ihre Größe verstellen. Und je weiter sie geöffnet ist, umso geringer ist die
Schärfentiefe. Das ist der Entfernungsbereich, in dem abgebildete Objekte scharf erscheinen.
Um mit verschiedenen Lochgrößen zu experimentieren, kannst du das Loch in aufgeklebte
Aluminiumfolie stechen, die du immer wieder ersetzen kannst.
Wenn du unter das Pauspapier eine Plexiglasscheibe legst, kannst du das Bild abzeichnen. So haben
früher manche Maler gearbeitet, um naturgetreue Skizzen zu machen.

Das könnte Ihnen auch gefallen