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Bertolt Brechu Dcrgute Mensch von Sezuan (ro43) ? . L*.

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vorspiel unterwegs sind uad auch hier in sezuan qwar. rr
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Sezuan tetwerdea dürfteu. Der Himmel soll'rtUrUuun


Eiae Stra3e in der Hauptstadtvon
stdtt 'ruhig seinwegendervielen Klagen,dt;; ü111
Es i* tùmd.\|ary, dcr vaslr;rwrktuîcr,
silhdcmPublikvmvor. aufsteigen. seit drei ragcn xarte ich hier rm
I Wexc: Ich bin'\ÿasservérkâufer hier in der EingaugderStadLbesondersgegenAbend,da-
Hauptstadtvon Sezuan. Mein Gesdrâft ist miih- mit ici sie ds etster begri8en kean" Spâter hât- æ
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selig. Wean es wæig Wasser gibt, mu8 i& weit
te ich ia dazu wohl kaua mehr Gdegenheit, sie
danach laufea. Und gibt es viel, bin ich ohne werden von Hochgestetlten umgebea sein und
Verdienst Abel in unnerer Provinz herrscht überhaupt stark fibcùifeo werden. Wenn iù
I ro überhaupt groÊe Armut Es heiEt dlgemeia, '
sie nur erkenne! Sie milssen ja nic.ht zusâm.
da8 uns nur uoc-h die Gôttet helfen kônnten. .&en kommen. Vidldcht kommen sie einzeln, »
damit sie niôt so aulhllen Die dortkônnen es
nicht sein, die kor:rnen von der Arbeir Er bc.
tr ochtct vorûbcrgcl*nda Arbcitû. Ihre Schultern

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82 DRAMA I
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sind ganz einge&ückt vom lâstentregen. Der Vexc: Ich muG dort driiben nachfragen. Sie I
æ dort ist auch ganz unnôgli+ ein Gott, er hat sagt, sie hatnur ein Heiûes Zimmerdten, das I

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Tiate an dcn Fingern" Das isthô'chstens ein Bü' . uicht instand geietzt ist. Ich wende mich sofort
roangestellter in einer Zemenfabrik Nicht ein- an Herm Tscheng. i
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mal diese Hecen dott- zttci Hctrcn gchanwr' Dn zvrrrr Gorr: Àber ein kleines Zimmer ge' eo :

ûbcr - kommen mir wie Gôtter vor, sie haben nügt uns. Sag, wir kolmmen
r: eiaen brutaleo Ausdruck wie Lcute, die viel prii- Wexc: Auch wenn es nicht aufgerâumt ist?
geln, und das habendie Gôtter nicht nôüg. Aber Vielleicht wirirmelt es von Spinnen.
dorL diese drei! Mit denen sieht es sctron ganz Drx. zvrrrr Gorn Das macht nichts. Wo Spin-
anders aus. Sie sind wohlgenâhrt,'weisen kein nen sind, gibt's wenig Fliegen. 85

Zeichen irgendeiner Beschâftigung aufund ha- Drn »rrrrr Gorr frcundlkh zu Wong; Geh
o ben Saub auf deu §druhen, kommen also von zu Herrn Tsiheng oder sonshrohin, mein Sohn,
weit her. Das sind sie! Verfri$ über mich, Er- ich ekle mich vor Spiru:en doch ein wenig.
leuchtete! Er ürfi sich zu Boùn. WongHopfi wicdcr wo on utd ürd cingdosscn.
Drr rrsr.t.Gorr crfrc*:Verden wir hier erwar- Srruur AUs DlM Heusr: Verschone uns mit go

tet? deinen Gôttern! Wir haben andere Sorgen! [...]


+s \Tixc gibt ihwn zt ÿinkcn: Seit langem. Aber \tr;xc schimpf ihm nach: Du schielâugiger
nur ich wuBte, daB ihr kommt. Schieber! Hast du keine Gottesfurcht? Ihr wer-
Dn rnsrr Gorn Da benôügen wir dso fiir heu- det in siedendem Pech braten für eure Gleich-
te Nacht ein Quartier Vei3t du einesl gültigkeit! Die Gôtter scheiBen auf euch! Aber ss

Werc: Eioesi Unzâlüige! Die Stadt steht zu eu- ihr werdet vierte Glied
es noch bereuen! Bis ins
ro reû Diensten, o Erleudrtete! Wo wiinscht ihr zu werdet ihr daran abzuzahlen haben! Ihr habt
wohnen? ganz Sezuan mit Schmach bedecl<t! Pausc, fetzt
Dü Glttur sclæn citutdervidsagmil an. bleibt nur noch die Prostituierte Shen Te, die
Drr rr.sar Gorr: Nimm das nâchste Haus, kann nicht nein sagen. Er ruf ,Slvn Tc", Obcn oo
mein Sohn! Versuch es zunâchst mit dem dler- im Fensler schout ShcnTclwrous.
ss nâchsten! Wrlrc: Sie sind da, ich kann kein Obdach fiir
Iÿexc; Ich habe nur die Sorge, da8 ich mir die sie finden. Kannst du sie nicht aufnehmen liir
Feindschaft derJâchtigen zuziehe, wenn ich eine Nacht?
einen von ihnen besonders bevorzuge. Snrx Tr: Ich glaube nicht, Wang. Ich erwarte ros

Dn.zrsrt Gorn Da befehlen.vidr dir eben: einen Freier. Aber wie kann denn das sein, daB
so nimm den nâchsten! du lïir sie kein OMâch findest?!
'W^lrc: Das ist der Herr Fo dort drüben! Gedul- Wexc: Das kann ich ietzt nicht sagen. Ganz Se-
det cuch einen Augenblick! Er huft zu citrcttr zuan ist ein einziger Drecltraufen.
Horx und srhlag on dic 7ïn Sic wird gcôfnct, aber Snrx Tr: Ich mi8te, $/enn er kommt, mich no

f-' man sicht, cr wird abgaù*n. Er kbmmt zdgernd versteclt halten. Daun ginge er vielleicht wieder
es zurîtck. weg. Er will mich noch ausffihren
Wrxc: ist dumrn. Der Herr Fo ist gerade
Das Wexc: Kônnen wir nicht inzwischen schon
niclt zuHause, uqd seine Djenerschaft wagt hinau0 :
nic}ts ohne seiuen Befehl zrrltun, da er sehr ^
Sxrx Tr: Aber ihràürft nicht laut reden. Kann rr
streag ist. & wLat nic.ht wenig toben, wenn er man mit ünen oflen sprechen?
ro erfâhrt, wen inan ihm da abgewiesen hat, wie] Wexê: Nein! §ie dürfen von deinem Gewerbe
Drr Gôrrn lllùchd: Sidter. nichts erfahren! wir $rarten üeber unten' Aber
Wexc: Also noch einen Augenblick! Das Haus du gehst nicht weg mit ihm?
.ne8enan ,
gehOrt der \Vitwe Su. Sie wirtl au8er Snrx Tr: Es geht mir:xicht gut, und wenn ich co
;ich sein vor Freude. Er lnufi hin, ürd ober on- bis.morgen fri.ih meine Miete nicht zusammen'
aueh ilortobgcv,kscn. habe, werde ich hinausgewoifen. â
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2.I EINCANGSSZENEN IM VERGLEICH

Wexc: In solch einem Augenblick darf man der aucJr, wenlr iler Kaiser Geburtstag hat. Aber
nicht rechnen. gut, ich will sie aufirehmen. Man sieht sic das
lei Iichtlôschcn.l.,.l
r:s §rrrx Tr: Ich weiB nicht, der Magen knurrt tr æi

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