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Although there are several passages of considerable comic power, in particular the one in which young Helmbrecht shows off his newly acquired capabilities in courtly manners and foreign languages�the mutilation of
which only an educated audience would appreciate�, the poem as a whole is quite serious, and the doctrine it preaches, that Christian duty means stern punishment even of one�s dearest kin, is graphically portrayed in the
horrid fate meted out to young Helmbrecht. The work shows Franciscan influence in its use of the «exemplum» ("bîspel"), or story to teach a moral. Although the amplification of the «exemplum» makes the work an
excellent poem, it nevertheless remains an «exemplum». The work is written in the usual narrative form�rhyming four-beat lines. The brief prologue gives various reasons for writing poetry; the poet then speaks of the
narrative he is going to tell: a personal experience, about a boy with lavish blond hair and an elaborate cap�both of which contemporary customs and dress codes forbade�, and what happened to him. Wernher�s
description of the boy�s cap is an obvious mockery of the elaborate descriptions found in courtly romances. The resemblance to Homer�s portrayal of the shield of Achilles is almost certainly accidental. A more likely
source is the description of the saddle in the Latin poem "Phyllis and Flora." The subjects depicted on the cap are first those of the romances of antiquity («matière de Rome»), then those of the «chansons de geste» material
(«matière de France»), all amounting to an attempt by young Helmbrecht to legitimize his pretended knighthood (cf. ll.303ff.)
Einer erzählt von dem, was er gesehen hat, / ein zweiter von dem, was ihm widerfahren ist, / der dritte von Liebe, / der vierte von Handel und Wandel,
(5) der fünfte von Reichtum, / der sechste von hohen Idealen. / Hier will ich erzählen, was ich selbst erlebt / und mit eigenen Augen gesehen habe. / Ich habe�das ist absolut
zuverlässig!�
(10) einen Bauernsohn gekannt, / dessen lockiges blondes Haar / über die Schulter / lang herabfiel. / Diese Haarpracht bändigte er in eine
(15) mit Bildern kunstreich verzierte Kappe. / Ich glaube: Niemand hat bisher / so viele Vögel auf einer Kappe abgebildet gesehen: / Papageien und Tauben / waren darauf gestickt.
(20) Hört nun, wie es mit dieser Kappe bestellt war. / Ein Gutspächter hieß Helmbrecht. / Dessen Sohn ist der Held / dieser Geschichte.1 / Der Junge hieß ebenso wie sein Vater.
(25) Beide hießen sie Helmbrecht. / Knapp und ohne Umschweife / will ich euch berichten, / was auf der Kappe / noch für wundersame Dinge dargestellt waren
(30) / (diese Geschichte ist nicht eitel Phantasie; / ich berichte es nicht bloß so auf Verdacht hin): / Hinten von den Ringellöckchen im Nacken / bis zum Scheitel / mitten auf dem
Kopf
(35) war der Mittelstreifen der Kappe mit Vögeln bestickt; / die wirkten als wären sie eben / aus dem Spessart herangeflogen.2 / Noch niemals hat ein Bauernschädel / eine so
herrliche Kopfbedeckung getragen
(40) wie hier Helmbrecht. / Diesem Bauerntölpel / war auf die rechte Seite
Welt ir nû h�ren mê
waz anderhalp dar ûf stê
mit sîden erfüllet?
60 daz mære iuch niht betrüllet: 60
ez stuont gegen der winstern hant
wie künec Karle und Ruolant,
Turpîn und Oliviere,
die nôtgestalden viere,
65 waz die wunders mit ir kraft 65
worhten gegen der heidenschaft:
Prôvenz und Arle
betwanc der künec Karle
mit manheit und mit witzen,
70 er betwanc daz lant Galitzen; 70
daz wâren allez heiden ê.
(45) wie Troja belagert wurde, / nachdem Paris in seiner Vermessenheit3 / dem König von Griechenland seine Frau entführt hatte, / die er wie das eigene Leben liebte, / und wie Troja
erobert wurde
(50) und von dort allein Äneas / mit den Schiffen aufs Meer entkam / und wie die Türme / und Steinmauern geschleift wurden. / Schlimm, daß überhaupt jemals ein Bauer
(55) eine solche Kappe hat tragen können, / von der es so viel zu erzählen gibt!
Wollt ihr nun noch weiter hören, / womit die andere Seite der Kappe / in Seide bestickt war?
(60) Die Geschichte hält euch gewiß nicht zum Narren: / Links war zu sehen, / wie vier Kampfgefährten: / König Karl und Roland, / Turpin und Olivier,4
(65) was die für Heldentaten im grimmigen Kampf / mit den Heiden vollbrachten: / Die Provençe und das Arelat5 / hat bekanntlich König Karl / durch Tapferkeit und durch Klugheit
unterworfen,
(70) ebenso auch die Landschaft Galizien,6 / in der vorher nur Heiden gelebt hatten.
Wollt ihr nun auch weiter hören, was hinten auf der Kappe / von Schnalle zu Schnalle7 zu sehen war / (es ist wirklich wahr, was ich euch vortrage!)
(75) in ihrer Breite von einem Ohr zum andern? / Von den Söhnen der Königin Helche,8 / wie die einst im Sturm auf Ravenna / ihr Leben lassen mußten, / als Held Witege,
(80) der kampfwütige Haudegen,9 / sie und Diether von Bern erschlug. / Auch könnt ihr gespannt noch weiter hören, / was dieser Tölpel und Tor
(90) hört nur, wie es weitergeht)�/ mit Vergnügen konnte man betrachten, / wie von Rittern und adligen Damen� / keiner war dort übergangen�, / von Edelfräulein und Knappen10
(95) vorn am Saum eine Tanzszene / mit glänzender Seide aufgestickt war. / Zwischen zwei Edelfrauen stand, / wie man noch heute tanzt, / ein Ritter und hielt sie an den Händen.
(100) Am anderen Ende / schritt ein Knappe zwischen zwei Edelfräulein / und hielt sie an den Händen gefaßt. / Auch Musikanten standen dabei.
There follows a description of how and by whom young Helmbrecht�s cap and dress were sewed: by a runaway nun.
Helmbrecht�s foppish dress is grossly overelaborate, with decorations unsuited for a peasant�s station. The author wishes Neidhart von Reuental were still alive so that he could compose a song about it:
Neidhart von Reuental, wenn der noch lebte, / dem hätte Gott die Begabung verliehen, / daß er es viel schöner als Lied vorzutragen gewußt hätte
(220) als ich bloß mit Worten. Hört nur: / Die Mutter hatte viele Hühner und Eier verkaufen müssen, / bevor sie ihm / noch Hosen und wunderschönes Schuhzeug hatte kaufen
können12
(230) daß ich, solange ich lebe, / jeden Tag / immer in Liebe an sie denken werde." / Der Vater, dem das gar nicht recht war, / sagte spöttisch zu seinem Sohn:
(235) "Selbstverständlich werde ich dir zu dieser Ausstattung / auch noch einen flinken Hengst schenken,13 / der sicher über Zäune und Gräben setzt�/ den mußt du ja bei Hofe
haben!�/ und der lange Strecken mühelos zurücklegt:
(240) ich brenne darauf, ihn dir zu kaufen, / wenn ich ihn nur einigermaßen preiswert bekommen kann!
Although he is willing to help, the father attempts to persuade his son to stay on the farm, but he refuses to listen.
Folge doch meinem Rat: / davon wirst du Nutzen haben und Ansehen gewinnen; / denn niemals hat der Glück,
(290) der sich gegen seinen Stand auflehnt. / Du bist nun einmal für den Pflug bestimmt. / Hofleute findest du in Hülle und Fülle. / Wohin du auch gehst, / du wirst deine Schande nur
noch vergrößern."
[...]
Der Junge erwiderte: "Vater, wenn ich nur erst ein Pferd hätte,
(300) dann traue ich mir zu, im höfischen Benehmen / allezeit ebenso erfolgreich zu sein / wie die, die immer am Hof gelebt haben. / Jeder, der die prächtige Kappe / auf meinem
Kopf sieht,
(305) der würde sicherlich tausend Eide schwören, / daß ich dir niemals / die Ochsen angetrieben / oder mit dem Pflug Furchen gezogen hätte. / Wenn ich die Kleider anlege,
(310) die / Mutter und Schwester / mir gestern als Ausstattung geschenkt haben, / so sehe ich ganz gewiß / überhaupt nicht mehr aus,
(315) als ob ich jemals / Korn auf der Tenne / mit dem Flegel ausgedroschen / oder jemals Pfosten eingeschlagen hätte. / Wenn ich mir erst Füße und Beine
(320) mit diesen Hosen und Schuhen / von feinstem Ziegenleder ausstaffiert habe, / dann kann mir niemand mehr nachsagen, / ich hätte dir oder irgendeinem andern / jemals Zäune
geflochten.
(325) Wenn du mir den Hengst schenkst, / so kann ich gut und gern darauf verzichten, / Pächter Ruprechts Schwiegersohn zu werden: / auf keinen Fall will ich um einer Frau willen
herumlungern."14
(335) die enden zuletzt in Schande / und Verderben. / Wenn du dich aber unbedingt / den hochgeborenen Rittern / zugesellen und es ihnen gleichtun willst,
(340) so wird es dir mißlingen; / sie werden dich deswegen nur anfeinden."
The father sells some of his stock to buy the horse but still attempts to convince his son to stay, only to be met with scorn not merely of peasant life in general but of his own wisdom and his �preaching.� Young Helmbrecht
is thus guilty of pride and disobedience, vices which his doting mother and sister Gotelint have encouraged. The father then relates to him the dreams (four in the B version of the «Märe») he had.
"Lieber Junge,nun bestell das Feld. / Du kannst mir glauben: Alle Edelfrauen
(555) verdanken der Bauernarbeit ihre Schönheit, / und alle Könige verdanken allein / der Bauernarbeit ihre Krone. / Denn wie vornehm einer auch ist�/ sein Stolz wäre nichtig,
[...]
(585) dasselbe habe ich im vorigen Jahr von einem Mann geträumt, / den ich in diesem habe blind herumtappen sehen."
Der Junge sagte: "Vater, schön und gut. / Ich jedenfalls werde niemals meinen Vorsatz / wegen einer solchen Traumgeschichte aufgeben;
(590) dann wäre ich ja wohl ein elender Feigling!"
So hatten dem Vater diese Worte nichts genutzt. / Trotzdem fuhr er fort: "Weiter habe ich geträumt: / Mit dem einen Fuß gingst du auf der Erde, / während du mit dem andern Knie
(595) hoch auf einem Stelzbein15standst; aus dem Ärmel ragte dir / so etwas wie ein Achsenstumpf16 heraus. / Wenn dir dieser Traum etwas nützen soll, so frage nur weise Männer
danach,
(600) was er bedeutet.
[...]
"Junge, dann habe ich / noch einen Traum geträumt; auch den will ich dir noch erzählen.
(605) Es war, als wolltest du hoch / über Wald und Busch hinwegfliegen; / doch weil dir ein Flügel gestutzt worden war, / konntest du nicht mehr fliegen. / Sollte auch dieser Traum
Gutes17für dich bedeuten?
[...]
(635) "Vater, in Christi Namen, wenn du auch / von allem geträumt hättest, / was es überhaupt Schlimmes und Gutes gibt, / so werde ich trotzdem meinen Entschluß / bis an meinen
Tod nicht ändern.
(640) Noch nie ist es mir so notwendig erschienen, von hier fortzugehen, wie jetzt. / Vater, Gott befohlen, / und auch du, liebste Mutter. / All euren Kindern möge es immer glücklich
ergehen.
(645) Gott möge uns allesamt behüten!" / Damit lenkte er auf die Straße, verabschiedete sich vom Vater / und setzte über den Zaun.
[...]
war es ihm hoch willkommen, die bei sich zu behalten, / die mutig im Sattel saßen / und sich tapfer mit Gegnern herumschlugen. / Dort trat der Bursche in Dienst.18
(660) Aufs Beutemachen verstand er sich so großartig, / daß er alles, was ein anderer verschmähte, / in seine Satteltasche stopfte. / Er raffte ohne Ausnahme alles zusammen: / keine
Beute war ihm zu gering;
(665) natürlich war ihm auch nichts zu schwer. / Ob struppig oder glatt, / ob krumm oder gerade, / alles raffte Helmbrecht zusammen, / der Sohn des Pächters Helmbrecht.
(670) Er raubte Pferde, er raubte Rinder, / er ließ niemandem auch nur einen Pappenstiel, / er raubte Kettenpanzer und Schwerter, / er raubte Mäntel und Röcke, / er raubte Ziegen, er
raubte Böcke,
(675) er raubte Schafe, er raubte Widder�/ das hat er später mit Haut und Haar büßen müssen. / Rock und Hemd riß er / den Frauen vom Leibe, / den Pelz und den Mantel�
(680) als ihn der Büttel kirre machte,19 / hätte er am liebsten ungeschehen gemacht, / daß er Frauen jemals etwas geraubt hatte: / das ist die reine Wahrheit!
After a year of successful plundering he decides to pay a visit to his parents� home. Although his family recognizes him, he speaks to them in such tortured phrases from many languages that they doubt the evidence of their
eyes and wonder whether it is indeed Helmbrecht come home.
Da sagte er zur Schwester: / "Gratia vestra!"20/ Die Jungen stürmten vorneweg, / die Alten folgten langsamer hinterdrein;
(725) die Begrüßung nahm überhaupt kein Ende. / Zum Vater sagte er : "Dieu vous salue!"21Zur Mutter sagte er sogleich / auf tschechisch: "Dobrí jitro!"22/ Verdutzt sahen sich die
beiden an,
(730) Mann und Frau. / Die Bäuerin sagte: "Vater, wir können nicht mehr bei Sinnen sein. / Er ist gar nicht unser Sohn; / er ist vielmehr ein Tscheche oder ein Slowene."23
(735) Der Vater sagte: "Er ist ein Franzose.24 / Mein Sohn, den ich Gott befohlen hatte, / der ist es sicherlich nicht, / wenn er ihm auch aufs Haar gleicht." / Darauf sagte seine
Schwester Gotelint:
(740) "Euer Sohn ist er bestimmt nicht, / denn er begrüßte mich auf lateinisch: / er kann nur ein Geistlicher sein." / "Wahrhaftig", sagte der Großknecht, / "wie ich ihn habe reden
hören,
(745) so ist er in Niedersachsen / oder in Brabant großgeworden. / Er sagte: �Leiwe seute Kinderkens�:25Er kann nur ein Niedersachse sein."
(755) Du sagst immer: �Dieu vous salue�, / so daß ich nicht weiß, was es bedeuten soll. / Ehre deine Mutter und mich, / das haben wir seit eh und je um dich verdient: / sage nur
ein einziges deutsches Wort.
(760) Dann werde ich dir deinen Hengst putzen, / und zwar ich selber und nicht mein Knecht, / liebster Junge Helmbrecht; / möchtest du nur immer glücklich sein!" / (Der Sohn:) "Ei,
wat snackt ju för Takeltüg
(765) und dit ole Schandwif dor? / Min Pird und minen klaren Lif / soll mindag keen Bur mit sine Poten angrapschen."26
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