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O
b man sich in diesen Tagen Volksschülern, Gleitsichtbrillen
so mir nichts, dir nichts auf mit Barbie-Puppen.
den Grazer Griesplatz stel- Das Lachen hat einen Namen:
len kann? Aber sicher. Und „La Strada“. Das „Festival für
geht es in Ordnung, wenn man sich Straßen- und Puppentheater“ fei-
dabei einer Lektüre widmet und ert heuer seinen fünften Geburts-
seine Umwelt nicht wahrnimmt? tag. Nicht, dass wir uns beklagen
Klar doch. Es darf sich dann halt möchten. Im Gegenteil. Aber an-
keiner wundern, wenn er sich scheinend hat dem Geburtstags-
plötzlich unter dem Gejohle hun- kind keiner gesagt, dass es eigent-
derter Mitmenschen als Hauptdar- lich die Hände offen halten sollte,
steller in einem Theaterstück wie- statt selbst täglich tausende mit ra-
derfindet. Und von einem wild- santen Shows zu beschenken.
fremden Mann aufgefordert wird, An diesem Vormittag ist es das
eine imaginäre Karotte meterweit französische Duo „Cie. Aristobul-
zu werfen, auf dass sie in einer Pa- le“. Wie der Magier mit verzweifel-
piertüte landet. Oder so. tem Gesichtsausdruck versucht,
Nein, für ignorante Tagträumer seine Zaubertricks scheinbar müh-
ist jetzt Schluss mit lustig. Für alle sam auf die Reihe zu bringen – es
anderen aber fängt der Spaß erst hat schon für viel weniger einen
an: Seit wenigen Tagen wird in Oscar gegeben. Bereits um elf Uhr
Wie Gott in Frankreich fühlt man sich als Zuseher bei „Cie. Aristobulle“ Graz auf öffentlichen Plätzen ist der nördliche Griesplatz geram-