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SICHER!

im Beruf

Streitkultur am Arbeitsplatz

1 „Lass uns streiten, Chef!“

a Lesen Sie den folgenden Text aus der Website von ZEIT ONLINE.

„ ... Dann wirft die Trainerin fünf


Karten auf den Boden. Darauf
steht: Ruhe bewahren. Empathie
zeigen. Den Konflikt offen an-
sprechen. Seinen Ärger auch mal

© Thinkstock/iStock/Dragos Iliescu
unterdrücken. Seinen Standpunkt
vertreten. Jetzt sollen wir uns zu
der Karte stellen, die am ehesten
einer unserer Stärken entspricht.
Die Führungskräfte unter uns
suchen sich sogleich die härteren
Kompetenzen aus. Die anderen
entscheiden sich lieber für die weicheren Fähigkeiten. Und ich? Konflikte ansprechen,
das passt. Wenn mich etwas bei der Arbeit nervt, dann sage ich es meinem Chef. Das
hat bisher immer ganz gut geklappt ...“
Quelle Text: Lass uns streiten, Chef
Aus: ZEIT ONLINE, 22. Nov. 2012; Autorin: Nina Groll

Streitkultur in Deutschland
Streit wird in Deutschland als natürliche Folge des Zusammenlebens
gesehen. Bei Konflikten im Berufsleben ist es wichtig, einander fair
die Meinung zu sagen, d. h. sachbezogen zu argumentieren, ohne
den anderen persönlich zu verletzen.
Darauf kommt es an:
● E in guter Streit endet mit einer Einigung und nicht mit dem Sieg
der einen Partei über die andere.
● N ach Beilegung des Streits ist die Beziehung zwischen den
Konfliktgegnern nicht nachhaltig gestört.

b W
 elche Situation beschreibt dieser Textausschnitt? Formulieren Sie mithilfe der Redemittel Ihre
Vermutungen.

Ich stelle mir vor, hier handelt es sich um ein / eine ...
Das könnte ein / eine ... sein.
   

Vielleicht / möglicherweise ist das ein / eine ...


Wahrscheinlich ist das ein / eine ...

Sicher! im Beruf B2, Lektion 1, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 1
SICHER! im Beruf

c W
 ählen Sie für sich eine der fünf Karten aus und finden Sie
zu zweit Sätze für das Anliegen auf Ihrer „Karte“.
f fe n
nfl ikt o
Den K o
chen
anspre
Seinen Stand-
R u he en Empath
ie zeige punkt vertreten
hr n
b ew a
Seinen Ärger
auch mal
unterdrücken

2 Konfliktsituationen

 elche Sätze passen zu den Konfliktsituationen Seinen Ärger zum Ausdruck bringen (a), Grenzen
a W
aufzeigen (b) und die Gemüter besänftigen (c)? Ordnen Sie zu.

1 □ Ich glaube, da gehen Sie jetzt zu weit!
2 □ Ich denke, das ist alles halb so wild!
3 □ Es reicht mir jetzt!
4 □ Das sollten wir besser noch einmal in Ruhe besprechen!
5 □ Bitte werden Sie jetzt nicht persönlich!
6 □ Schimpfen hilft auch nicht!
7 □ Ich finde dieses Verhalten unmöglich!
8 □ Wir sollten darauf achten, dass die Emotionen jetzt nicht überkochen!
9 □ Es steht Ihnen nicht zu, sich so zu äußern!
10 □ Das finde ich ausgesprochen ärgerlich!

b I nterviewen Sie Ihre Lernpartner über einen Streitfall in der Arbeit oder Ausbildung. Geben Sie
dann im Kurs diesen Streitfall wieder.

3 Rollenspiel: Wählen Sie eine Situation aus und spielen Sie diese mit Ihrer Partnerin / Ihrem Partner.
Folgende Redemittel und die Redemittel aus Aufgabe 2 helfen Ihnen.

Ich habe die Vermutung / den Verdacht, dass …


Es tut mir leid, aber …
Ich bin nicht damit einverstanden, dass …
Es ist mein gutes Recht, dass …

● Ein Kollege will offenbar meinen Job – wie gehe ich mit ihm um?

● Als hilfsbereiter Mensch kann ich kaum jemandem einen Gefallen ausschlagen – dafür ertrinke
ich in Arbeit. Wie reagiere ich auf einen neuen Bittsteller?

● Mein Chef gibt mir ein besonders schäbiges Büro – offenbar will er mich rausmobben. Wie kann
ich mich dagegen wehren?

● Ständig macht sich eine Kollegin / ein Kollege über die Fehler anderer lustig, erzählt das überall
herum und geht damit sogar zum Chef. Was sage ich ihr / ihm?

Sicher! im Beruf B2, Lektion 1, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 2
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Lösungen

2 1 b, 2 c, 3 a, 4 c, 5 b, 6 c, 7 a, 8 c, 9 b, 10 a

Sicher! im Beruf B2, Lektion 1, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 3
SICHER! im Beruf

Seilschaften

© Thinkstock/iStock/IPGGutenbergUKLtd
1 Sehen Sie sich das Foto an. Lassen Sie sich 1 Minute Zeit. Was sehen Sie auf diesem Bild? Notieren
Sie Ihre Eindrücke und besprechen Sie diese anschließend im Kurs.

2 Was denken Sie? Lesen Sie und beantworten Sie die Fragen.

Was ist eine Seilschaft? Eine Seilschaft ist eine Gruppe von Bergsteigern, die sich beim Klettern am
Fels oder auf gefährlicher Strecke gegenseitig sichern. Sie sind durch ein Seil miteinander verbunden.
Sie helfen sich auf dem Weg nach oben.

a D
 er Begriff „Seilschaft“ wird auch in der Politik und im Wirtschaftsleben verwendet. An was
denken Sie, wenn in einem Unternehmen von einer Seilschaft die Rede ist? Überlegen Sie
gemeinsam im Kurs.

b Inwiefern können Seilschaften Personalentscheidungen in einem Unternehmen beeinflussen?


Diskutieren Sie mit Ihrer Lernpartnerin / Ihrem Lernpartner.

3 Interview: Den richtigen Seilpartner finden

Gar nicht leicht, den richtigen Partner zu finden, der auf der Karriereleiter mit nach oben geht.

a W
 elche Eigenschaften sind hier gefragt, damit es funktioniert? Sammeln Sie zusammen mit Ihrer
Lernpartnerin / Ihrem Lernpartner.

Radio Meilenstein ist der Frage nachgegangen und veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe des
hauseigenen Magazins ein Interview mit Frau Karola Nohr, einer renommierten Headhunterin aus
Süddeutschland.

b Lesen Sie zuerst die Überschrift. Worum geht es wohl im Interview? Sprechen Sie im Kurs.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 1, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 1
SICHER! im Beruf

c Lesen Sie nun das Interview. Sammeln Sie Wörter zum Thema Seilschaften. Klären Sie schwierige
Wörter mit Ihrer Kursleiterin / Ihrem Kursleiter.

d Markieren Sie die Textstellen, die Ihnen zum Thema Seilschaften wichtig erscheinen.

An die Spitze – aber nicht allein


Die Headhunterin Karola Nohr erklärt, warum Seilschaften
im Berufsleben wichtig sind.
Radio Meilenstein: Frau Nohr, was halten Sie N: Das ist so! Man kann es aber auch anders
von Seilschaften im Berufsleben? ausdrücken.
Nohr: Dem Wort „Seilschaften“ hängt ja schnell RM: Wie denn?
etwas Negatives an. Man denkt sofort an Vet­ N: Partner einer Seilschaft sind loyal zueinan­
ternwirtschaft und Geheimbünde. Das ist un­ der. Den Begriff Loyalität finde ich in diesem
gerechtfertigt. Seilschaften erfüllen auch wich­- Zusammenhang passender. Man muss sich auf
tige positive Funktionen. seine Partner verlassen können und ihnen ver­
RM: Können Sie uns das näher erklären. trauen.
N: Denken Sie an ein Fußballteam. Auch die RM: Was raten Sie jungen Leuten, die am An-
besten Fußballer sind nur dann erfolgreich, fang ihrer beruflichen Karriere stehen?
wenn sie Mitspieler haben, die ihnen den Ball N: Instinktiv sucht jeder in seinem Umfeld
zuspielen. Erst dann macht man ein Tor. Als nach Personen, mit denen man sich wohl fühlt.
Individuen können sie noch so gut sein, aber Wo die Chemie stimmt – wie es so schön heißt.
ohne die Unterstützung der Mannschaft führt Wenn das gegeben ist, macht die Arbeit Freude,
das Spiel nicht zum Sieg. man wird kreativer und leistungsfähiger. Vie­
RM: Lässt sich das so einfach aufs Berufsleben le junge, heute sehr erfolgreiche Unternehmen
übertragen? haben mit zwei, drei Leuten angefangen, die
N: Eigentlich ja. Seilschaften sind auch gut miteinander klar kamen und eine Idee hat­
Freundschaften im weiteren Sinne. Man kann ten. Mir fällt da die Firmengeschichte von … .
sich mit den Freunden oder Verbündeten aus­ RM: Bitte, Frau Nohr, keine Werbung!
tauschen, von ihnen beraten und auch unter­ N: Na gut. Aber ich glaube, jedem fällt dazu
stützen lassen. ein Beispiel ein.
RM: Aber profitiert davon am Ende nicht im- RM: Was passiert, wenn einer, der am Seil
mer nur die Person, die an der Spitze steht? hängt, abstürzt?
N: Nicht unbedingt. Eine gut funktionierende N: Dann sichern ihn entweder die anderen oder
Seilschaft ist ja gerade dadurch gekennzeich­ alle stürzen in die Tiefe.
net, dass sie auf Gegenseitigkeit beruht. Es ist
ein Geben und Nehmen. Man gibt Hilfestellung RM: Das klingt schlimm!
und bekommt Hilfe. Eine Person kann nicht N: Das ist schlimm und wir erleben das immer
immer alles allein entscheiden. Als Einzel­ wieder. Aber das Risiko, allein zu klettern und
kämpfer ist man einfach nicht so erfolgreich. abzustürzen, ist eben höher.
Man baucht Mitstreiter, um Entscheidungen RM: Frau Nohr, wir danken Ihnen für das Ge-
wirklich durchsetzen zu können. spräch.
RM: Verstanden. Alle habe dasselbe Ziel, alle
wollen nach oben. Aber entstehen in solchen
Konstellationen nicht auch Abhängigkeiten?

Sicher! im Beruf B2, Lektion 1, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 2
SICHER! im Beruf

e W
 elche positiven und negativen Argumente nennt Frau Nohr im Interview? Sammeln Sie mit Ihren
Lernpartnern.

f Nehmen Sie zu den Thesen von Frau Nohr Stellung. Welche Mittel halten Sie für geeignet, wenn
Sie Karriere machen wollen? Arbeiten Sie zu zweit und lassen Sie sich von Ihren Lernpartnern
inspirieren. Verwenden Sie die folgenden Redemittel.

Also ich würde folgendermaßen vorgehen …


Wenn ich mir vorstelle, …
Wenn ich du wäre, würde ich ...
Zusammen könnten wir mehr erreichen, indem ...
Schneller zum Ziel kommt man, wenn ...
Auf jeden Fall muss man darauf achten, dass …
Ich fände gut, wenn wir …, denn ich …
Ich denke, es ist besser, wenn …

4 Haben Sie selbst oder Personen aus Ihrem Bekanntenkreis bei der Stellensuche schon ähnliche
Erfahrungen mit Seilschaften gemacht? Berichten Sie im Kurs.

Etwas Ähnliches habe ich / hat eine Bekannte von mir auch schon erlebt: …
Ich denke, es ist häufig so, dass …
Ich hatte den Eindruck, dass …

Sicher! im Beruf B2, Lektion 1, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 3
SICHER! im Beruf

Lösungen

3e Positiv: Seilschaften sind auch Freundschaften; sich mit Freunden oder Verbündeten austauschen oder
sich von ihnen beraten und unterstützen lassen; gegenseitige Hilfestellung; mehr Erfolg im Team;
Entscheidungen durchsetzen können; Loyalität unter den Partnern; Freude bei der Arbeit; Absicherung
durch die Partner
Negativ: Gefahr, dass alle abstürzen.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 1, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 4
SICHER! im Beruf

Geschäftsbriefe

1 Eine Bewerbung schreiben

Das ist Antonio. Antonio kommt aus Spanien. Seit Kurzem


studiert er in Deutschland Elektrotechnik. Er möchte in den

© Thinkstock/iStock/Carlos Gomez BovA


Semesterferien Geld verdienen und sucht eine Aushilfsstelle bei
einem großen Anbieter von Elektroartikeln. Seine Deutsch-
kenntnisse sind noch nicht perfekt, aber schon ziemlich gut.

a H
 elfen Sie Antonio bei der Korrektur seiner Bewerbung.
Streichen Sie die Fehler durch und ersetzen Sie sie
mithilfe der Wörter im Kasten.

Die Firma Marsmann, bekannt für ihre guten und preisgünstigen Elektroartikel, sucht immer wieder
Aushilfskräfte für verschiedene Tätigkeitsbereiche. Antonio schreibt einen Bewerbungsbrief. Sein
Schreiben enthält aber viele Fehler.

aus • Im • geehrte • freundlichen • Monaten • gelesen • Vorstellungsgespräch •


würde ich mich sehr freuen • Kontaktdaten • März • Abend • alle • möchte •
der / den • möglich • Elektrogeräten • Daran • würde gerne

München, 1. Marz 20 März


Bewerbung als Monteur von Elektrogeräte 

Sehr geehrten Damen und Herren, 

mein Name ist Antonio de la Vega. Ich komme von Spanien und 
studiere seit drei Monate in Deutschland Elektrotechnik. 

Auf den Internet habe ich gelessen, dass Sie regelmäßig Personal für 
Elektromontagedienste suchen. Damit habe ich großes Interesse und 
deshalb will ich mich bei Ihnen bewerben. Ich bin in der Lage, alles 
modernen Elektrogeräte zu installieren. Da ich Student bin, habe ich 
während die Semesterferien Zeit oder am abends. 

Über die Gelegenheit zu einem persönlichen Interview, freue ich mich 


viel. Ich möchte so bald wie geht anfangen. Meine Kontaktdate finden 
Sie im Anhang. 

Mit beste Grüßen


Antonio de la Vega


Sicher! im Beruf B2, Lektion 2, Text 1 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 1
SICHER! im Beruf

b Lesen Sie die E-Mail und beantworten Sie die Fragen.

Antonio schreibt den Brief jetzt fehlerfrei und hat Glück. Die Firma Marsmann hat tatsächlich
Personalbedarf. Frau Ilona Stella aus der Personalabteilung antwortet ihm per Mail.

Von: istella@marsmann.de
An: advega@student.de
Betreff: Ihre Bewerbung vom 1. März 20..

Sehr geehrter Herr Vega,

wir freuen uns sehr über Ihr Interesse an unserer Firma. Aus Ihrem Bewerbungsschreiben ist ersichtlich, dass Sie bereits
sehr gute Deutschkenntnisse haben. Wir würden Ihnen daher gerne ab sofort eine Stelle in unserem Online-Kundendienst
anbieten. Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der:

Bearbeitung von Kundenanfragen in schriftlicher wie mündlicher Form;

Entgegennahme von Beschwerden bei Mängeln oder Lieferverzögerungen;

Auskunft über Liefertermine oder nicht lieferbare Artikel.

Wir möchten Ihnen für die kommende Kalenderwoche (KW 10) einen Vorstellungstermin vorschlagen, um dann weitere
Einzelheiten zu besprechen.

Bitte teilen sie uns mit, ob Ihnen der 9. März 2014, 14 Uhr, in unseren Büroräumen in der Alleestraße 11, zusagt. Falls Sie
vorab noch Fragen haben, zögern Sie nicht, mich im Büro anzurufen. Die Durchwahl ist die -3233.

Mit freundlichen Grüßen

Ilona Stella

Personalabteilung / Kundenservice

Bekommt Antonio einen Job angeboten?


Falls ja, welche Art von Tätigkeit bietet sie ihm an?

Sicher! im Beruf B2, Lektion 2, Text 1 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 2
SICHER! im Beruf

2 Ordnen Sie zu. Welche Wörter passen zu welchen Erklärungen oder Synonymen?

Damit hat Antonio nicht gerechnet! Er freut sich zwar, so schnell ein Jobangebot zu bekommen, aber
sein Deutsch ist doch nicht so perfekt, wie die Dame aus der Personalabteilung glaubt. Er versteht
nicht einmal alles, was Frau Stella ihm geschrieben hat. Antonio liest den Brief noch mal aufmerksam.
Schwierigkeiten bereiten ihm die folgenden Ausdrücke. Er sucht nach Erklärungen.

ist ersichtlich Nummer, unter der man jdm. direkt erreicht

Tätigkeitsschwerpunkt Fehler

Kundenanfragen Klagen / Kritik

Entgegennahme Annahme

Beschwerden Haupttätigkeit / -arbeit

Mängel ist zu erkennen

Lieferverzögerungen Kundenwünsche

lieferbare Artikel Vorstellungsgespräch

KW hier: passt

Vorstellungstermin Lieferverspätungen

zusagt Waren, die geliefert / nicht geliefert werden können

zögern warten / abwarten

Durchwahl Kalenderwoche

3 Antworten Sie mit einer E-Mail. Überlegen Sie, was Antonio in seiner Antwortmail wohl schreibt.
Orientieren Sie sich dabei an Antonios korrigiertem Brief (Punkt 1a) und an der Mail von Frau
Stella (Punkt 1b).

Antonio gefällt die Stellenbeschreibung. Hier hat er die Möglichkeit, seine Deutschkenntnisse weiter
zu verbessern. Er antwortet per Mail.

Sehr geehrte Frau Stella,




Sicher! im Beruf B2, Lektion 2, Text 1 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 3
SICHER! im Beruf

4 Lesen Sie den Text und ergänzen Sie die Lücken. Wählen Sie das jeweils richtige Wort / die richtige
Endung in Klammern aus.

Zwei Monate später. Antonio hat inzwischen viel gelernt. Die Redewendungen im Geschäftsleben bereiten
ihm keine Probleme mehr. Er beherrscht die Geschäftskorrespondenz mühelos. Jetzt sind Sie dran!

Sehr geehrt (-e / -er) Herr Wolfram,

leider (müssen / sollen) wir Ihnen mitteilen, dass die von Ihnen bestellte

(Waren / Ware) zur Zeit nicht liefer    (-lich / -bar) ist. Zu unserem Bedauern kommt es

   (aufgrund / weil) der hohen Nachfrage immer wieder zu Liefer

(-zögerungen / -verzögerungen). Wir können (Sie / Ihnen) einen anderen

(Artikel / Produkt) vom selben Hersteller anbieten. Dieser Artikel ist auf    (Lage / Lager)

und könnte sofort geliefert (werden / sein). Um Ihnen entgegenzukommen, würden wir

die Montagekosten übernehmen.

Bitte teilen Sie (uns / sich) mit, ob Sie mit diesem Angebot einverstanden sind.

Mit (besten / freundlichen) Grüßen


Antonio de la Vega

Sicher! im Beruf B2, Lektion 2, Text 1 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 4
SICHER! im Beruf

Lösungen

1a München, 1. Marz (März) 20

Bewerbung als Monteur von Elektrogeräte (Elektrogeräten)

Sehr geehrten (geehrte) Damen und Herren,


mein Name ist Antonio de la Vega. Ich komme von (aus) Spanien und studiere seit drei Monate
(Monaten) in Deutschland Elektrotechnik.
Auf dem (Im) Internet habe ich gelessen (gelesen), dass Sie regelmäßig Personal für
Elektromontagedienste suchen. Damit (Daran) habe ich großes Interesse und deshalb will (möchte) ich
mich bei Ihnen bewerben. Ich bin in der Lage, alles (alle) modernen Elektrogeräte zu installieren. Da ich
Student bin, habe ich während die (der / den) Semesterferien Zeit oder am abends (Abend).
Über die Gelegenheit zu einem persönlichen Interview (Vorstellungsgespräch), freue ich mich viel
(würde ich mich sehr freuen). Ich möchte (würde gerne) so bald wie geht (möglich) anfangen. Meine
Kontaktdate (Kontaktdaten) finden Sie im Anhang.

Mit beste (freundlichen) Grüßen


Antonio de la Vega

1b Antonio bekommt einen Job, allerdings nicht als Elektromonteur, sondern im Online-Kundendienst.

2 Tätigkeitsschwerpunkt Haupttätigkeit / -arbeit


Kundenanfragen Kundenwünsche
Entgegennahme Annahme
Beschwerden Klagen / Kritik
Mängel Fehler
Lieferverzögerungen Lieferverspätungen
lieferbare Artikel Waren, die geliefert / nicht geliefert werden können
KW Kalenderwoche
Vorstellungstermin Vorstellungsgespräch
zusagt hier: passt
zögern warten / abwarten
Durchwahl Nummer, unter der man jdn. direkt erreicht

4 Sehr geehrter Herr Wolfram,

leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass die von Ihnen bestellte Ware zur Zeit nicht lieferbar ist. Zu
unserem Bedauern kommt es aufgrund der hohen Nachfrage immer wieder zu Lieferverzögerungen. Wir
können Ihnen einen anderen Artikel vom selben Hersteller anbieten. Dieser Artikel ist auf Lager und
könnte sofort geliefert werden. Um Ihnen entgegenzukommen, würden wir die Montagekosten
übernehmen.
Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie mit diesem Angebot einverstanden sind.

Mit freundlichen Grüßen


Antonio de la Vega

Sicher! im Beruf B2, Lektion 2, Text 1 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 5
SICHER! im Beruf

Beschwerdemanagement

1 Sehen Sie sich das Foto an. Wo findet dieses


Gespräch vielleicht statt? Mit wem spricht
diese Person wohl? Stellen Sie im Kurs
Vermutungen an. Suchen Sie auch nach einer
passenden Bildunterschrift.

© Thinkstock/iStock/Goodluz
2 Reklamation per Mausklick

a Lesen Sie den Text. Was ist mit der Überschrift „So entkommt man dem Blogstrom“ gemeint?

b Welche Überschrift passt zu welchem Textabschnitt? Markieren Sie.

1 Die Bedeutung von Beschwerden für Firmen

2 Eine spezielle Plattform für Beschwerden

3 So beschweren sich unzufriedene Kunden – früher und heute

4 Wie Firmen im Internet auf Beschwerden reagieren

So entkommt man dem Blogstorm

A „Diese Firma nie wieder! Schlechter Kundenservice, Lieferung unvollständig, lange auf

Ersatzteile gewartet.“ So oder so ähnlich könnte ein schlecht gelaunter Kunde seinem

Ärger im Internet Luft machen. Für den Ruf einer Firma ist das ein vernichtendes Urteil.

Früher nutzten unzufriedene Kunden vorwiegend das Telefon, um sich zu beschweren.

Heutzutage sind es die Bewertungsportale, User-Foren und Blogs, die Firmen am meisten 5

fürchten müssen, wenn sie den Käufer nicht zufriedenstellen konnten.

B Die „ReclaBox“ beispielsweise ist eine Beschwerdeplattform im Internet, die frustrier-

ten Verbrauchern die Möglichkeit bietet, ihre Frustration per Mausklick mitzuteilen.

Die zuständigen Mitarbeiter in Firmen oder Dienstleistungsunternehmen werden 10

automatisch informiert. Auf diese Weise haben auch die Unternehmen die Chance,

auf Beschwerden zu reagieren.

Sicher! Im Beruf B2, Lektion 2, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 1
SICHER! im Beruf

C Viele Firmen haben den Trend erkannt. Um unkontrolliertes Meckern im Internet

zu verhindern, haben sie mit spezieller Software eine effizientere Abwicklung von

Beschwerden ermöglicht. Ein Link auf der Startseite verweist auf ein entsprechendes 15

Kontaktformular. Dieses Online-Formular ist der moderne „Meckerkasten“. Die

Beschwerde erreicht einen Mitarbeiter der Firma direkt. So können Kunden ihre Kritik

zunehmend über Internetformulare der Firmen äußern. Modernes Beschwerde­mana-

gement heißt: Der Kunde formuliert flott seine Beschwerde und bekommt flott eine

Rückmeldung. Bald soll es auch eine iPhone-App für die schnelle Reklamation geben. 20

Der Nutzen des internetbasierten Beschwerdemanagements liegt für die Firmen in der

Verringerung ihres administrativen Aufwands und trägt damit auch zur Kostensenkung

bei. Denn Online leitet der Kunde seine Beschwerde in dem vorgefertigten Formular

über ein automatisches Routing selbst an die entsprechende Stelle weiter. Bearbeitungs-

kosten und Zeit werden eingespart. 25

D Aber Kostenersparnis ist natürlich nicht alles. Chefs können sich auch deshalb freuen,

wenn Kunden sich beschweren, weil die Reklamation bedeutet, dass der Kunde

gesprächsbereit ist. Er signalisiert mit seinem Anliegen, dass er im Moment zwar

unzufrieden ist, im Grunde aber an die Firma glaubt. Untersuchungen zeigen, dass 30

Kunden, deren Reklamationen ernst genommen werden, eine Firmentreue entwickeln

und somit kaufwillig bleiben. Warum ist das so? In jedem Reklamationsaustausch liegt

auch die Chance einer Produktberatung. Der Kauf weiterer Artikel aus dem Waren­

sortiment erscheint dem Kunden attraktiv. Warum sollte man den Anbieter wechseln,

wenn man gut beraten wird und außerdem Informationen über andere Produkte 35

erhält? – so die Logik des Käufers. Der Grundstein für die Bindung an die Firma

ist gelegt.

Firmen, die noch immer nicht verstanden haben, dass Beschwerdepost auch Kunden-

pflege bedeutet, riskieren, von anderen Anbietern vom Markt verdrängt zu werden. Die

Kundenbetreuung bei Reklamationen ist natürlich immer noch kosten­intensiv, aber die 40

Neukundengewinnung dürfte wohl noch mehr kosten.

Sicher! Im Beruf B2, Lektion 2, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 2
SICHER! im Beruf

b 
Welche Wörter im Text sind im Zusammenhang mit Beschwerdemanagement wichtig
und was bedeuten sie? Unterstreichen Sie im Text und schreiben Sie. Klären Sie schwierige
Wörter mit Ihrem Kursleiter / Ihrer Kursleiterin.

Ausdruck im Text Beschreibung / Erklärung

vernichtendes Urteil sehr schlechtes Urteil


meckern sich beschweren, sich beklagen

c Welche Aussagen sind richtig? Markieren Sie.

1 Das Internet bietet Firmen die Möglichkeit, Kundenwünsche zu erfüllen.

2 In Internetportalen beschweren sich unzufriedene Kunden über Unternehmen.

3 Kundenreklamationen sind nur telefonisch sinnvoll.

4 Zukünftig kann man sich leichter über Firmen-Online-Formulare beschweren.

5 Kundenreklamationen sind für Firmen nützlich.

6 Kunden sparen Geld, wenn sie sich Online bei Firmen beschweren.

7 Treue Kunden beschweren sich nie.

8 Kundenservice ist für Firmen zu teuer.

3 Welche Erfahrungen haben Sie persönlich mit Beschwerden gemacht, z. B. bei einer
Telefonfirma oder einer Fluggesellschaft? Erzählen Sie im Kurs.

Sicher! Im Beruf B2, Lektion 2, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 3
SICHER! im Beruf

Lösungen

2b 1D, 2B, 3A, 4C


2c richtig: 2, 4, 5; falsch: 1, 3, 6, 7, 8

Sicher! Im Beruf B2, Lektion 2, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 4
SICHER! im Beruf

Junge Models gesucht! – Die Casting-Agentur

Nicht immer werden die zukünftigen Super-Models oder Filmsternchen auf spektakuläre Weise im
Fernsehen gesucht. Werfen wir einen Blick in den Alltag einer Casting- und Werbeagentur.

1 Die Suche

Überlegen Sie im Kurs: Wie sieht wohl das

© Thinkstock/iStock/monkeybusinessimages
geeignete Model für diese Kampagne aus?

Sie arbeiten bei Fun Life, einer großen Casting- und


Werbeagentur. Die Agentur erhält von dem bekannten
Kosmetikkonzern Liwella einen lukrativen Auftrag.
Ihre Lernpartner sind jetzt Ihre Teamkollegen in der
Agentur. Der Auftrag lautet wie folgt:

Werbe-Kampagne für eine neue Gesichtscreme für jugendliche Haut.


• Besonderheit: Unisex-Creme.
• Zielgruppe: Mädchen und Jungen zwischen 13 und 18 Jahren.
• Das Produkt soll im Fernsehen sowie auf Fotos in Mode- und Jugendmagazinen
beworben werden.

2 Die Anzeige

a Schreiben Sie zu zweit einen an junge Leute gerichteten Anzeigentext, der in Zeitungen und
im Internet erscheint. Folgende Angaben müssen in der Anzeige enthalten sein:

□ Junge Modelle, weiblich, männlich

□ Alter angeben

□ Zweck des Castings

□ Name der Agentur angeben

□ Bewerbung per Mail mit Adresse, Foto und Angaben zu Alter und Kleidergröße

Sicher! im Beruf B2, Lektion 3, Text 1 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 1
SICHER! im Beruf

Fun Life erhält zahlreiche Bewerbungen. Sie müssen eine Auswahl treffen. Beraten Sie mit Ihren
Teamkollegen, wer für das Shooting in Frage kommt. Bringen Sie dafür ein Foto aus einer Zeitschrift
mit oder fotografieren Sie eine geeignete Person mit dem Handy.

b Sie haben die Wahl! Wählen Sie im Team 3 Fotos aus, begründen Sie Ihre Wahl und stellen Sie Ihre
Favoriten im Kurs vor. Klären Sie vorher die Begriffe fotogen, telegen und kamerascheu im Kurs.

1 Ist die Person fotogen oder wirkt sie kamerascheu?

2 Ist die Person auch telegen?

3 Kann die Person das Produkt glaubhaft rüberbringen?

c Suchen Sie nach weiteren Auswahlkriterien. Setzen Sie die folgenden zweistelligen
Konnektoren in die Lücken ein. Ergänzen Sie die Sätze.

Zwar … aber … • einerseits … andererseits … • zwar … trotzdem … •


nicht nur … sondern auch … • weder … noch … • sowohl … als auch …

„ E r / Sie sieht auf dem Foto total süß aus,


leider “
.

„ Hier hat sie / er Ähnlichkeit mit xy, wirkt


.“
„ Das Bild zeigt sie / ihn charmant, besonders
. “
„ Der Sonnenuntergang ist toll,

.

„ Das Bild ist völlig unscharf, “


.

„ Da kann man seine / ihre hübsche Nase richtig erkennen, ist / sind

.

„Sie / Er ist gut getroffen, ist das Foto



.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 3, Text 1 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 2
SICHER! im Beruf

3 Die Location

Überlegen Sie mit Ihren Partnern, welcher Ort der beste für diese Werbe-Kampagne ist. Jeder
Partner schreibt zwei Vorschläge auf ein Kärtchen. Anschließend stellt jeder seine Vorschläge im
Team / Kurs vor. Verwenden Sie die folgenden Redemittel zur Meinungsäußerung. Sie dürfen Ihre
Meinung sehr deutlich sagen.

„ Das überzeugt mich total! Oder: Das überzeugt mich überhaupt nicht!
Das finde ich supergut! Oder: Das finde ich krass daneben!
Ist ja stark! Das wirkt richtig authentisch! Oder: Völliger Fehlgriff! Viel zu gekünstelt!
Super Idee! Ich bin dafür! Oder: Ist ja öde! Ich bin dagegen! “

4 Das Drehbuch

Spielen Sie weiter. Für den Spot im Fernsehen benötigen Sie noch ein kurzes Drehbuch.
Schreiben Sie ein Mini-Skript mit möglichst authentischen Dialogen.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 3, Text 1 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 3
SICHER! im Beruf

Lösungen

2a Anzeigentext z. B.

Fun Life Casting-Agency sucht weibliche und männliche Modelle im Alter zwischen 16–19 Jahren für ein
Fotoshooting. Habt Mut und schickt uns eure Bewerbung! Modelmaße sind nicht erforderlich. Auf die
Ausstrahlung kommt es an! Es handelt sich um ein neues Kosmetikprodukt einer bekannten Firma.
Bewerbung bitte an Fun Life richten mit Foto, Angabe von Wohnort, Alter, Kleidergröße etc. unter:
Klasse_shooting@funlife.de
Ihr erhaltet garantiert eine Antwort.

2b fotogen Eine Person, die sich gut fotografieren lässt.


telegen Eine Person, die im Fernsehen gut wirkt.
kamerascheu Eine Person, die keine Angst vor einer Foto- oder Fernsehkamera hat.

2c „ Er / Sie sieht auf dem Foto zwar total süß aus, aber leider …
Hier hat sie / er nicht nur Ähnlichkeit mit xy, sondern wirkt auch …
Das Bild zeigt sie / ihn sowohl charmant, als auch besonders …
Der Sonnenuntergang ist zwar toll, aber …
Das Bild ist nicht nur völlig unscharf, sondern auch …
Da kann man weder seine / ihre hübsche Nase richtig erkennen, noch ist / sind …
Sie / Er ist zwar gut getroffen, trotzdem ist das Foto … “

Sicher! im Beruf B2, Lektion 3, Text 1 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 4
SICHER! im Beruf

Beruf Superstar – Talentsuche im Fernsehen


1 Castingshows
Die Suche nach neuen Talenten gehört zu den beliebtesten Formaten im deutschen Fernsehen.

a Sehen Sie sich die Rangliste der meistgesehenen Castingshows an. Kennen Sie eine dieser
Shows? Erzählen Sie im Kurs, um was es in dieser Sendung geht.

Quelle: Media Control, © Statista

b Wodurch erzielen Castingshows Ihrer Meinung nach so hohe Einschaltquoten? Suchen Sie nach
Gründen, notieren Sie und sprechen Sie im Kurs.











Sicher! im Beruf B2, Lektion 3, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 1
SICHER! im Beruf

2 Talentsuche – Zeitgeist-Phänomen oder Startschuss ins Showgeschäft?

a Lesen Sie den Text und finden Sie zu den Abschnitten die passenden Überschriften.

Überschrift 1:

Eltern rätseln, was sich hinter den Abkürzungen DSDS und GNTM verbirgt, der jugendliche Nach-
wuchs hat damit kein Problem. Er kennt sogar die Teilnehmer der Sendungen mit Namen. Medien-
experten analysieren das Phänomen Castingshow. Denn Formate wie „Deutschland sucht den Super-
star“ und „Germany’s Next Topmodel“ sind aus dem deutschen Fernsehen nicht mehr wegzudenken.
Sie sind zu einem Zeitgeist-Phänomen geworden und die hohen Einschaltquoten belegen es.

Überschrift 2:

Weil vor allem Schülerinnen und Schüler die Zuschauer von Castingshows sind, wurde in wissen-
schaftlichen Studien diese Zielgruppe befragt. Das Ergebnis: Die Jugendlichen fiebern gerne mit dem
von ihnen favorisierten Kandidaten mit. Wenn ihr „Liebling“ eine Runde weiterkommt, fühlen sich die
jungen Zuschauer in ihrer Einschätzung bestätigt. Außerdem ist das Abschneiden der Kandidaten auch
ein Gesprächsstoff im Freundeskreis. Man kann sich gemeinsam über den Erfolg freuen und gemeinsam
über den Misserfolg ärgern. Insbesondere bei „Germany’s Next Top-Model“ kommt auch ein ästhetischer
Aspekt zum Tragen.

Überschrift 3:

Castingshows sprechen aber auch deshalb jugendliche Zuschauer an, weil die eigene Existenz, bei-
spielsweise in Bezug auf das spätere Berufsleben, als unsicher empfunden wird. Das Urteil der Juroren
spielt dabei eine wichtige Rolle. Es vermittelt Jugendlichen Antworten auf ihre Fragen: Wie soll ich mich
verhalten? Was ist richtig? Wie komme ich gut an?

Überschrift 4:

Die jungen Zuschauer identifizieren sich auch leicht mit den Kandidaten der Shows. Sie sind oftmals im
gleichen Alter oder in einer ähnlichen Lebenssituation. Mit dem Versuch, den Wettbewerb zu gewinnen,
stellen sich die Kandidaten einer Herausforderung, die als sehr schwer erscheint. Insofern ähnelt ihre
Situation der ihrer Zuschauer, die sich vielleicht gerade um einen Job bemühen oder gute Noten in der
Schule erzielen wollen. In ihrer jeweiligen Lage sind sie alle Einzelkämpfer. Das verbindet sie.

Überschrift 5:

Die Zukunft dieser Formate gilt trotz der Kritik an diesen Sendungen als gesichert. Talentwett-
bewerbe hat es schon immer gegeben und neben dem Spaß am Spiel gibt es noch einen weiteren
ernstzunehmenden Grund für den Erfolg dieser Shows. Das Internationale Zentralinstitut für das
Jugend- und Bildungsfernsehen hat in einer Studie 1300 Schüler im Alter von neun bis 22 Jahren gefragt,
was sie an Castingshows fasziniert. Die jungen Zuschauer geben der Studie zufolge an, dass sie dabei
lernen, sich später im Job durchzusetzen und mit Herausforderungen umzugehen. Über 60 Prozent der
Jugendlichen sehen darin auch eine Berufsorientierung. Sie können sich gut vorstellen, später selbst
einmal im Showgeschäft zu arbeiten.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 3, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 2
SICHER! im Beruf

b Lesen Sie den Text noch einmal und ergänzen Sie die Sätze.

1 Medienexperten analysieren das Phänomen Castingshow, weil …


... die
Formate aus dem deutschen Fernsehen nicht mehr 

© Thinkstock/iStock/Westersoe
wegzudenken
sind und hohe Einschaltquoten erzielen.“
2 In wissenschaftlichen Studien wurden Schülerinnen und Schüler befragt,

weil …

3 Die jungen Zuschauer fühlen sich in ihrer Einschätzung bestätigt, wenn …

4 Das Urteil der Juroren spielt eine wichtige Rolle, weil …

5 Die Zukunft dieser Formate gilt als gesichert, denn …

3 Diskussionsrunde

Sie haben ein besonderes Talent (z. B. Singen, Tanzen, Pfeifen, Kochen etc.). Können Sie sich
vorstellen, selbst bei einer Talentshow mitzumachen? Lesen Sie die Aussagen in den Sprechbla-
sen. Welcher Aussage stimmen Sie zu? Suchen Sie nach weiteren Argumenten.

Ich mache mich doch nicht


Ich kann zwar super singen, bin zum Hampelmann!
aber zu schüchtern, um …

Das kommt überhaupt


nicht in Frage. Ich finde Einmal auf der Bühne stehen ...
das lächerlich! warum denn nicht!

Es wäre echt toll,


wenn ich mal …
Jede Art von Wettbewerb
fördert den Kampfgeist!

Sicher! im Beruf B2, Lektion 3, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 3
SICHER! im Beruf

Lösungen

2b 1 Medienexperten analysieren das Phänomen Castingshow, weil Formate wie „Deutschland sucht den
Superstar“ und „Germany’s Next Topmodel“ aus dem deutschen Fernsehen nicht mehr wegzudenken
sind und hohe Einschaltquoten erzielen.
2 In wissenschaftlichen Studien wurden Schülerinnen und Schüler befragt, weil vor allem sie die
Zuschauer von Castingshows sind.
3 Die jungen Zuschauer fühlen sich in ihrer Einschätzung bestätigt, wenn ihr „Liebling“ eine Runde
weiter kommt.
4 Das Urteil der Juroren spielt eine wichtige Rolle, weil es Jugendlichen Antworten auf ihre Fragen
vermittelt.
5 Die Zukunft dieser Formate gilt als gesichert, denn sie befriedigen ein Bedürfnis von Jugendlichen und
sie können auch zur Berufsorientierung dienen.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 3, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 4
SICHER! im Beruf

Online-Bewerbung

Die Bewerbung per Post verschicken – das war gestern! Heute geht das online. Es ist schnell und spart
Porto. Doch Vorsicht! Auch für die Bewerbung per E-Mail gelten Regeln.

1 Lesen Sie den Text und markieren Sie die für Sie persönlich wichtigen Punkte.

Das 10-Punkte-Programm zur richtigen Online-Bewerbung

□ Ordnen Sie Ihre Unterlagen. Bewerbungsschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse gehören in den Mail-
Anhang. Das Bewerbungsfoto nicht vergessen. Es sollte auf dem Lebenslauf erscheinen.
□ Geben Sie in Ihrem Bewerbungsschreiben die Motivation für Ihre Bewerbung an und warum Sie für
die ausgeschriebene Stelle geeignet sind.
□ Das E-Mail-Anschreiben hat eine Betreffzeile. Hier sollte die Bezeichnung der Stelle stehen,
gegebenenfalls das Datum der Anzeige und wo die Anzeige erschienen ist.
□ Der Text der E-Mail ist kurz. Hier teilen Sie den Grund Ihres Schreibens mit. Achten Sie auf die
korrekte Anrede und die richtige Grußformel am Schluss.
□ E-Mail-Signatur einrichten. Name, Adresse und Telefonnummer gehören dazu.
□ Alle Dokumente in einer Datei anlegen. PDF-Dateien sind am besten.
□ Die Datei kommt in den Anhang der E-Mail. Sie braucht einen eindeutigen Namen, z. B. „Bewerbung
Max Meier.pdf“. Mehr als 5 MB sollte sie nicht umfassen.
□ Verwenden Sie eine seriöse E-Mail-Adresse. Fantasie-Adressen landen im Papierkorb.
□ Schicken Sie die Bewerbung nicht an eine allgemeine Adresse im Unternehmen. Sie wird vielleicht
nicht weitergeleitet. Recherchieren Sie die für Ihre Bewerbung zuständige Person und deren Mail-
Adresse.
□ Alle Bewerbungsunterlagen entnimmt die betreffende Person dem Anhang.

2 Eine Online-Bewerbung schreiben

a Lesen Sie die Stellenanzeige.

Gesucht wird zum nächstmöglichen Termin ein


Konditor (m/w)
im Bereich Luxusgastronomie.
Unser 4-Sterne-Haus blickt auf eine 100-jährige Gastronomie-Geschichte
zurück. Wir bieten unseren Gästen noch heute das Besondere: Lebensart
gepaart mit der Kunst des Verwöhnens.
Anforderungen:
■ Exzellente Kenntnisse im Fachbereich
■ Begeisterung für die Tätigkeit
■ Kreativität und Flexibilität
■ Bereitschaft, in einem großen Team zu arbeiten
■ Fremdsprachenkenntnisse von Vorteil
Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung.
Ihr Ansprechpartner: Albrecht Nobel
Hotel Züricher Hof
Bahnhofstraße 101
CH-8006 Zürich, Schweiz
Tel.: +41 44 2020600
E-Mail: info@Züricherhof_Nobel.ch

Sicher! im Beruf B2, Lektion 4, Text 1 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 1
SICHER! im Beruf

b Torsten Brie bewirbt sich auf die Stelle. Ordnen Sie seine Sätze.

A
Mit freundlichen Grüßen
Torsten Brie

B Meine Kenntnisse als Konditor habe ich in einer bekannten



Hotelfachschule für Gastronomie am Genfer See erworben.
Nach dreijähriger Ausbildung zum Konditor habe ich mit der
Note „sehr gut“ abgeschlossen.

© Thinkstock/iStock/Oliver Sved
C Ihre Anzeige im Züricher Tagesblatt vom 13.12. …

D Die Abschlussaufgabe habe ich ebenfalls mit „Auszeich-



nung“ bestanden. Meine Kreation „Mousse amour fou“
wurde mit der Bestnote bewertet.

E Sehr geehrter Herr Nobel,



mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige im Züricher Tagesblatt vom 13.12. …
gelesen. Hiermit möchte ich mich als Nachwuchskonditor bewerben.
Meine vollständigen Bewerbungsunterlagen entnehmen Sie bitte dem Anhang.

F Nun reizt mich die Aufgabe zum Arbeiten in einem Team. Ich möchte meine Kenntnisse in

der gehobenen Gastronomie erweitern und vertiefen.
Über die Gelegenheit zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch würde ich mich daher
sehr freuen.

G
Anhang
Bewerbungsschreiben
1 2 3 4 5 6 7
Lebenslauf
Zeugnisse C

c Auf welche Informationen in der Stellenanzeige bezieht sich Torsten Brie in seiner E-Mail?
Markieren Sie die Stellen in seinem Text und vergleichen Sie im Kurs.

d Lebenslauf

Der Bewerber hat leider den Lebenslauf vergessen. Wie schreibt man einen Lebenslauf richtig?
Arbeiten Sie zu zweit und erstellen Sie einen Lebenslauf für Torsten Brie. Beachten Sie die
folgenden Punkte:

□ Persönlichen Daten
□ Ausbildung
□ Praktika
□ Berufserfahrung
□ Sonstigen Kenntnissen
□ Hobbys

Sicher! im Beruf B2, Lektion 4, Text 1 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 2
SICHER! im Beruf

Lösungen

2b CEBDFAG

2c Bewerbungsschreiben

Ihre Anzeige im Züricher Tagesblatt vom 13.12. …

Sehr geehrter Herr Nobel,

mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige im Züricher Tagesblatt vom 13.12. …
gelesen. Hiermit möchte ich mich als Nachwuchskonditor bewerben.
Meine vollständigen Bewerbungsunterlagen entnehmen Sie bitte dem Anhang.
Meine Kenntnisse als Konditor habe ich in einer bekannten Hotelfachschule für Gastronomie
am Genfer See erworben. Nach dreijähriger Ausbildung zum Konditor habe ich mit der Note
„sehr gut“ abgeschlossen.
Die Abschlussaufgabe habe ich ebenfalls mit „Auszeichnung“ bestanden. Meine Kreation
„Mousse amour fou“ wurde mit der Bestnote bewertet.
Nun reizt mich die Aufgabe zum Arbeiten in einem Team. Ich möchte meine Kenntnisse in
der gehobenen Gastronomie erweitern und vertiefen. Über die Gelegenheit zu einem persönlichen
Vorstellungsgespräch würde ich mich daher sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Torsten Brie

Anhang
Bewerbungsschreiben
Lebenslauf
Zeugnisse

Sicher! im Beruf B2, Lektion 4, Text 1 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 3
SICHER! im Beruf

Fallen und Fehler beim Vorstellungsgespräch

1 Lesen Sie den Text. Notieren Sie dabei in der Liste unten alle wichtigen Punkte für das
richtige Verhalten in einem Vorstellungsgespräch.

Was früher galt, gilt heute noch: Die ersten Minuten des Kennenlernens sind für die Bewertung einer
Person entscheidend. In diesen ersten Augenblicken müssen Sie Ihr Gegenüber für sich gewinnen. Das
gilt für die äußere Erscheinung und für das Verhalten.

Was Sie tun müssen

Achten Sie auf korrekte Kleidung. Die Rocklänge


muss stimmen. Der Rocksaum muss unter dem
Knie enden, nicht darüber. Die Hosenlänge muss so
sein, dass man nicht drauftritt. Die Schuhe müssen
geputzt sein.

© contrastwerkstatt/fotolia
Seien Sie höflich, aber nicht unterwürfig. Seien Sie
konzen­triert, aber nicht verkrampft. Begrüßen Sie
Ihren Gesprächspartner mit einem Händedruck,
aber nicht zu fest. Antworten sie ausführlich auf
jede Frage, ohne nervös zu wirken.

Achten Sie unbedingt auf gute Manieren, sonst haben Sie schon am Anfang verspielt. Setzen Sie sich
erst, wenn man Sie bittet, Platz zu nehmen. Sitzen Sie gerade.

Zeigen Sie Selbstbewusstsein, ohne überheblich zu erscheinen.

Ein unbedingtes Muss ist natürlich Pünktlichkeit!

Was Sie tun sollten

Rechnen Sie damit, dass man Ihnen schwierige Fragen stellt. Darauf sollten Sie gut vorbereitet sein.
Gibt es Lücken in Ihrem Lebenslauf oder Noten im Zeugnis, die besser sein könnten? Überlegen Sie
sich vor dem Gespräch Antworten auf Fragen dieser Art. Auch in kritischen Phasen eines Vorstel­
lungsgesprächs sollten Sie sich immer in ein gutes Licht rücken. Seien Sie deshalb authentisch,
aber nicht zu ehrlich, wenn Ihnen dies schaden könnte. Ihre Stärken und Schwächen sollten immer
ver­tretbar sein.

Zu einer guten Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch gehört auch, sich nach den Tätigkeits­
feldern des Unternehmens zu erkundigen. Sammeln Sie darüber hinaus Informationen, die insbe­
sondere für das für Sie zutreffende Stellenprofil bedeutsam sind.

Was Sie nicht tun dürfen

Natürlich sind der Verdienst sowie Urlaubs- und Arbeitszeiten wichtig. Sie dürfen Ihrem möglichen
zukünftigen Arbeitgeber aber nicht den Eindruck vermitteln, dass dies Ihr einziges Interesse an der
Stelle ist.

Spielen Sie nicht den Clown. Das wirkt irritierend. Vermeiden Sie allzu spaßige oder gar ironische
Bemerkungen.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 4, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 1
SICHER! im Beruf

Wenn sich das Vorstellungsgespräch dem Ende nähert, richtet man gern Fragen an die Bewerberin /
den Bewerber, ob es denn noch Fragen gäbe, die man hier besprechen könne. Antworten Sie dann
nicht: „Nein, alles OK., ich habe keine Fragen mehr.“ Ein solches Verhalten suggeriert Desinteresse.
Überlegen Sie sich vorher ein paar Fragen, die Sie stellen könnten. Vielleicht ergeben sich aber auch
im Verlauf des Gesprächs neue Fragen, die in der aktuellen Situation passender sind.

Verabschieden Sie sich genauso höflich und förmlich wie zu Beginn. Sagen Sie nicht: „Tschüss“ oder
„Ciao, war nett hier. Bis bald.“ Richtig ist, die Konvention einzuhalten: „Auf Wiedersehen, ich habe
mich gefreut, Sie kennenzulernen.“

J L

2 Rollenspiel

a Führen Sie zu zweit oder zu dritt ein Bewerbungsgespräch als Personaler oder Bewerber zu einer
der drei Stellenanzeigen. Berücksichtigen Sie dabei alle Punkte, die Sie unter 1 gelesen und
notiert haben. Beginnen Sie mit einem freundlichen Small-Talk.
 Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit. Überlegen Sie mit Ihrer Lernpartnerin / ihrem Lernpartner,
wer welche Rolle übernimmt und was Sie in Ihrer Rolle als Vertreter der Firma bzw. Bewerber
sagen und wissen wollen. Die Dame oder der Herr aus der Personalabteilung beginnt das Ge-
spräch und stellt die Firma kurz vor.

uingenieur/-in
Gesucht wird ein/-e Ba Gesucht wird ein/-e Architekt/-in mit
ietechnik.
mit Schwerpunkt Energ Schwerpunkt Altbausanierung.

Gesucht wird ein/eine Büroassistent/in


für ein mittelständisches Unternehmen
mit Polnisch- und Russisch-Kenntnissen.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 4, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 2
SICHER! im Beruf

Ja, sehr gut. Die


Haben Sie gut Verkehrsanbindung
zu uns gefunden? ist perfekt.

Der Winter
dieses Jahr war
besonders mild.

Ja, bei uns


auch. Es hat Bei uns leider
kaum geregnet. nicht. Es war sehr
regnerisch und kalt.

Es wäre schön,
wenn wir jedes Jahr Oh, das tut
so freundliches mir leid.
Wetter hätten.

Die Aussicht hier Ja, darüber


ist wunderbar! sind wir auch
sehr glücklich.

Bitte nehmen Sie doch


Platz. Können wir Ihnen
etwas anbieten. Einen
Kaffee oder Tee, vielleicht?

Nein, danke. Im
Moment nicht. Ein Wasser bitte.
Das wäre nett!

b Spielen Sie nun im Kurs.


Wenn Sie nicht am Gespräch beteiligt sind, machen Sie Notizen und bewerten Sie die Kandidatin/
den Kandidaten. Geben Sie Tipps. Seien Sie immer höflich und sachlich. Bilden Sie danach eine
neue Spielgruppe.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 4, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 3
SICHER! im Beruf

Fit am Arbeitsplatz

1 Neue Sportart oder Kopfarbeit im Grünen?

Beschreiben Sie dieses Foto. Wen stellt es


dar? Was macht die Person und wo befindet
sie sich?
Sprechen Sie darüber im Kurs.

© Thinkstock/iStock/PIKSEL.
2 Rückenprobleme am Arbeitsplatz

Oh weh! Wenn sich der Rücken meldet. Ergänzen Sie.


Anzeichen • Ausgleichssport • Büroalltag • Bürotätigkeiten • Dauerbelastung • Feierabend


Ohr • Schreibtisch • Schreibtischstühle • Sitzhaltungen • Vorbild

a Rückenprobleme sind eine der Hauptursachen dafür, dass Arbeitnehmer früher in Rente gehen.
Ständiges Sitzen am macht unseren Rücken offensichtlich krank.

b Viele Bandscheibenprobleme sind auf falsche , Fehlhaltungen bei anderen


und zu wenig zurückzuführen.

c Schon die ersten von Rückenschmerzen sollte man nicht ignorieren.

d Es geht vor allem um die , die dem Körper zu schaffen macht.

e Der Sport am sollte also schon sein. Bereits 15 Minuten täglich können
viel bewirken.

f Es gibt außerdem mehrere Möglichkeiten, den anders zu strukturieren –


angefangen bei einem Spaziergang in der Mittagspause.

g Vielleicht schließen sich ja Kollegen deinem an, das ist dann


kommunikativer.

h Auch hochwertige, individuell einstellbare sind gute Helfer gegen


Rückenbeschwerden.

i Vielleicht findest du ja bei deinem Chef ein offenes !

3 Wie halten Sie sich fit?

Interviewen Sie Ihre Lernpartner über deren Gewohnheiten, sich am Arbeitsplatz bzw. beim
Studieren fit zu halten. Geben Sie dann im Kurs deren Tipps wieder.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 5, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 1
SICHER! im Beruf

4 Rollenspiel

Wählen Sie eine Situation aus und spielen Sie diese mit Ihrer Lernpartnerin / Ihrem Lernpartner.
Die Redemittel helfen Ihnen.

„ Ich hätte da einen Vorschlag zu machen: ...


Folgender Vorschlag: ...
Wie wäre es, wenn wir ...
Sollten wir in Zukunft nicht besser ...
Es wäre vielleicht besser, wenn ...
Vielleicht könnten wir da einen Kompromiss finden?
Könnten wir uns vielleicht darauf einigen, dass ...
Ich denke, das wäre auch zum Vorteil der Firma. “
■ Überzeugen Sie Ihre Chefin / Ihren Chef, dass er Ihnen endlich einen besseren Schreibtischstuhl
sowie einen höhenverstellbaren Schreibtisch genehmigt.

■ Überzeugen Sie Ihre Arbeitskollegin / Ihren Arbeitskollegen davon, Ihre Initiative zur Einrichtung
eines firmeneigenen Fitnessstudios zu unterstützen.

■ Sie möchten die Mittagspause nicht in der Kantine verbringen, sondern im Freien und dies mit
einem Spaziergang verbinden. Überzeugen Sie Ihre Arbeitskollegen mitzumachen.

■ Augenübungen helfen, die Augen zu entspannen. Überzeugen Sie Ihre Chefin / Ihren Chef, dass
es im Interesse der Firma ist, für die Mitarbeiter ein entsprechendes Kompaktseminar mit einem
Trainer zu buchen.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 5, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 2
SICHER! im Beruf

Lösungen

2 1 Schreibtisch

2 Sitzhaltungen; Bürotätigkeiten; Ausgleichssport

3 Anzeichen

4 Dauerbelastung

5 Feierabend

6 Büroalltag

7 Vorbild

8 Schreibtischstühle

9 Ohr

Sicher! im Beruf B2, Lektion 5, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 3
SICHER! im Beruf

Arbeitsplatz „Muckibude“
1 Raten Sie!

Was könnte der umgangssprachliche Ausdruck „Muckibude“ in der Überschrift bedeuten?


Spekulieren Sie im Kurs.

Eine kleine Hilfe: Er spielt auf einen Bestandteil des Körpers an, der im Fitnessstudio
besonders trainiert wird.

2 Interview

a Lesen Sie nun das Interview in der Zeitschrift des Fitnessstudios Fun & Fit. Um was
geht es? Welche Themen werden generell angesprochen? Machen Sie sich Notizen.

Traumberuf Trainer
Daniel W. hat die Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann im Boxing- und Fitness­
studio Fun & Fit gemacht. Dort hat er vorher schon selbst trainiert und sagte sofort
begeistert zu, als man ihm das Angebot machte, dort seine Ausbildung zu absolvieren.

Fun & Fit: Daniel, was hat dich so gereizt


an diesem Beruf?

Daniel: Dass er so ungeheuer abwechslungs­


reich ist! Ich übernehme ja nicht nur das
Fitnesstraining mit dem Kunden, erstelle
Sportangebote und erkläre die Funktionsweise
der Fitnessgeräte. Ich führe auch Verkaufsge­
spräche, mache Verträge oder Kündigungen,
erstelle Ernährungspläne und verkaufe
Sportutensilien oder Nahrungsergänzungs­
mittel. Außerdem betreue ich ab und an das © Thinkstock/iStock/pojoslaw

Studio-Bistro, mache die Bestandsüberprüfung


und Bestellungen. Der kaufmännische Bereich
ist nicht zu unterschätzen. Und dann ist da
auch noch die Personalplanung.

FF: Was würdest du sagen, worauf kommt es


am meisten an, was sollte man mitbringen für Ziele setzen. Nur wer am Training auch
diesen Beruf? Spaß hat, bleibt lange dabei! Als Sport- und
Fitnesskaufmann muss man also kommuni-
D: Ganz wichtig sind Kommunikations­
kativ, aufgeschlossen und freundlich sein.
fähigkeit sowie Kunden- und Serviceorientie­
Natürlich sollte man auch selbst sportbegeis­
rung: Wenn ein neues Mitglied ins Studio
tert sein. Wenn ich selbst überzeugt von einer
kommt, muss es einen Anamnesebogen
Trainingsmethode bin, kann ich das auch viel
ausfüllen. Welche Trainingsmethoden infrage
besser an die Kunden weitergeben.
kommen, muss man immer individuell
entscheiden. Neue Kunden sollten sich FF: Welche Kenntnisse sind sonst noch
langsam herantasten und sich nicht zu hohe gefragt?

Sicher! im Beruf B2, Lektion 5, Text 2 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 1
SICHER! im Beruf

D: Das Verhandeln mit Lieferanten von D: Rechtlich vorgeschrieben ist nichts, aber die
Sportgeräten erfordert Verhandlungsgeschick. meisten Bewerber haben wie ich einen mittle­
Für die Korrespondenz und den Kundenkontakt ren Bildungsabschluss. Die Ausbildung selbst
sind ein gutes Ausdrucksvermögen und eine ist dual und dauert drei Jahre. Den praktischen
sichere Rechtschreibung in Deutsch wichtig. Teil lernt man im Betrieb vor Ort, den theoreti­
Kenntnisse in Mathematik sind notwendig beim schen absolviert man in der Berufsschule.
Ermitteln und Überwachen von Kosten. Für
FF: Wie hoch ist die Ausbildungsvergütung?
kaufmännische Aufgaben wie die Erstellung
von Vertragsunterlagen braucht es schließlich D: So ca. 700 Euro brutto im ersten Lehrjahr
Wissen in Wirtschaft und Recht. bis ca. 800 Euro im dritten.

FF: Wo kann man noch tätig sein, außer im FF: Was kannst du nach der Ausbildung tun,
Fitnessstudio? wie kannst du dich weiterbilden?

D: Du kannst bei Sportvereinen, Sportschulen D: Du hast die Aufstiegsmöglichkeit zum


oder bei Betreibern von Sportanlagen wie z. B. Sportfachwirt oder Fitnessfachwirt. Das ist
Golfplätzen, Schwimmbädern oder Fußballsta­ auch ganz klar mein Ziel.
dien arbeiten. Oder in Wellness- und Gesund­
FF: Vielen Dank für das Interview und alles
heitszentren.
Gute für die Zukunft!
FF: Welche Zugangsvoraussetzungen gibt es
und wie lange dauert so eine Ausbildung?

b Fähigkeiten und Qualitäten. Markieren Sie im Text und beantworten Sie die Fragen im Kurs.

1 Welche menschlichen Qualitäten gegenüber den Kunden sollte ein/-e Fitnesskaufmann/-kauffrau


haben?

2 Für welche Bereiche im Studio sind kaufmännische Qualitäten wichtig?

3 Welche weiteren Eigenschaften und Fähigkeiten sind vorteilhaft für diesen Beruf?

3 Die Ausbildung

Daniel macht eine „duale Berufsausbildung“, die in Deutschland bei anerkannten


Ausbildungsberufen gang und gäbe ist. Beantworten Sie die Fragen.

a Was ist wohl mit „dualer Berufsausbildung“ gemeint?

b Vergleichen Sie dieses Ausbildungssystem mit der Situation in Ihrem Heimatland und berichten
Sie im Kurs.

c Wie würden Sie den Ausdruck „Ausbildungsvergütung“ definieren? Gibt es Entsprechendes in


Ihren Heimatländern? Was sagen Sie zur Höhe der Vergütung?

d Klären Sie mithilfe Ihrer Kursleiterin / Ihrem Kursleiter den Unterschied zwischen „Fitnesskaufmann /
-frau“ und „Fitnessfachwirt / in“.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 5, Text 2 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 2
SICHER! im Beruf

Lösungen

1 Muckibude = ugs. für Fitnessstudio (Mucki = ugs. für Muskel; Bude = ugs. kleineres Gebäude oder
Raum)

2a Tätigkeitsfeld; charakterliche Voraussetzungen; allgemeine Kenntnisse; mögliche Arbeitsplätze;


Ausbildung; Ausbildungsvergütung; Karrieremöglichkeiten

2b 1 Man sollte kommunikativ, aufgeschlossen, freundlich, kunden- und serviceorientiert sein.

2 Bestandsüberprüfung; Bestellungen; Ermitteln und Überwachen von Kosten; Erstellen von Verträgen

3 Man sollte sportbegeistert sein, Verhandlungsgeschick haben, ein gutes Ausdrucksvermögen


besitzen, sicher in der Rechtschreibung sein, Kenntnisse in Mathematik haben sowie über Wissen
in Wirtschaft und Recht verfügen.

3a Die Ausbildung selbst dauert drei Jahre – und zwar dual im Betrieb und in der Berufsschule.
Den praktischen Teil der Ausbildung erhalten die Auszubildenden in den Betrieben, den theoretischen
Teil deckt die Berufsschule ab.

3d Als ausgebildete(r) Sport- und Fitnesskaufmann / -frau erledigt man Verwaltungs- und Organisations-
aufgaben und betreut Kunden, Mitglieder und Interessenten.
Um auf der Karriereleiter weiter nach oben zu gehen, ist eine Weiterbildung zum / zur Sport- oder
Fitnessfachwirt / -in möglich. Als Sportfachwirt /-in bearbeitet man Geschäftsvorgänge in Unternehmen,
deren Geschäftsfeld Sport oder Sportmanagement ist. Als Fitnessfachwirt / -in leitet man den Übungs-
betrieb im Fitnessbereich und übernimmt kaufmännische und organisatorische Führungsaufgaben.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 5, Text 2 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 3
SICHER! im Beruf

Besuch aus dem Ausland

1 Beschreiben Sie das Foto. Was machen die


Personen gerade – die meisten sind Gäste aus
dem Ausland – und wo befinden sie sich?
Spekulieren Sie darüber im Kurs. Folgende
Redemittel helfen Ihnen:

„ Vermutlich / Wahrscheinlich sind sie gerade ...


Vielleicht / Möglicherweise machen sie ...
Es könnte sein, dass sie ...
Ich bin mir sicher, dass ...

© Axel Hering
Es sieht so aus, als ob sie ... “
2 Die Agentur: Evelyna S. organisiert für deutsche Unternehmen die Rundumbetreuung ausländischer
Geschäftspartner in Deutschland. Im Folgenden stellt sie ihre Agentur kurz vor.

a 
Ergänzen Sie folgende Lücken mit den Wörtern aus dem Kasten:

bereiten • besorgen • betreuen • buchen • erledigen • koordinieren


kümmern • unterstützen • vorstellen

1 Sie bekommen Besuch von Geschäftspartnern aus dem Ausland, haben aber nicht die Ressourcen,

sie angemessen zu ?

2 Sie fühlen sich unsicher, wenn Sie Ihr Unternehmen in einer Fremdsprache

müssen.

3 Fühlt sich Ihr Geschäftspartner bei Ihnen wohl, könnte das für Sie unbezahlbar sein. Bei dieser

verantwortungsvollen Aufgabe wir Sie gern.

4 Wir den kompletten Aufenthalt, das

Hotel und alles, was nötig ist, damit sich Ihr Gast willkommen fühlt.

5 Um den Transit brauchen Sich sich nicht zu , das

wir für Sie.

6 Um den Besuch abzurunden, werden wir Ihren Gästen die Region und die Menschen zeigen und

ihnen so einige unvergessliche Augenblicke .

Sicher! im Beruf B2, Lektion 6, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 1
SICHER! im Beruf

b 
Bilden Sie Sätze.

1 Lassen Sie

schneidern • eine • Tour • von uns • maßgefertigte • sich • , die •


Ihren Interessen • zu • passt. • genau

2 Wir führen

Orte • Sie • an • , die • würden. • allein • nicht • Sie • finden

3 Ob Großstadt

Idylle • oder • ländliche • – mit • Sie • uns • haben • herzlichen • einen


Begleiter, der • der Region • zeigt. • die Perlen • Ihnen

4 Wir lieben

und würden • Heimat • unsere • Begeisterung • teilen. • mit Ihnen •


gern • unsere

3 Welche Sehenswürdigkeiten in Ihrer Heimatstadt / Region würden Sie ausländischen


Geschäftspartnern / Studierenden zeigen, die Ihr Unternehmen / Ihre Universität besuchen?
Bitte schreiben Sie.

4 Rollenspiel: Arbeitskollegen / Studienkollegen besuchen Sie an Ihrem Kursort. Welche


Sehenswürdigkeiten Ihres Kursorts würden Sie Ihnen gerne zeigen. Erarbeiten Sie in Kleingruppen
ein Besuchsprogramm. Folgene Redemittel helfen Ihnen:

„ Ich hätte da einen Vorschlag zu machen ...


Folgender Vorschlag: ...
Wie wäre es, wenn wir ...
Sollten wir nicht besser ...
Es wäre vielleicht gut / besser / am besten, wenn ...
Vielleicht könnten wir da einen Kompromiss finden? …
Könnten wir uns vielleicht darauf einigen, dass …
Ich denke, das wäre auch zum Vorteil der Firma, wenn wir … “
Sicher! im Beruf B2, Lektion 6, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 2
SICHER! im Beruf

Lösungen

2a 1 betreuen

2 vorstellen

3 unterstützen

4 koordinieren; buchen; besorgen

5 kümmern; erledigen

6 bereiten

2b 1 Lassen Sie sich von uns eine maßgefertigte Tour schneidern, die genau zu Ihren Interessen passt.
2 Wir führen Sie an Orte, die Sie allein nicht finden würden.
3 Ob Großstadt oder ländliche Idylle – mit uns haben Sie einen herzlichen Begleiter, der Ihnen die
Perlen der Region zeigt.
4 Wir lieben unsere Heimat und würden gern unsere Begeisterung mit Ihnen teilen.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 6, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 3
SICHER! im Beruf

Zukunft gestalten – ein Stadtplaner erzählt

1 Klären Sie zunächst folgende Wörter im Kurs: Wildwuchs, Flächennutzungsplan, Bebauungsplan,


nachhaltig, demografischer Wandel, Gentrifizierung.

2 Interview

Lesen Sie das Interview eines Online-Magazins mit einem Stadtplaner. Welche vier der folgenden
Überschriften passen zu den Absätzen des Textes? Markieren Sie.

1 Lange Planungsphasen □A □ B □ C □ D
2 In fünf Jahren zum Diplom □A □ B □ C □ D
3 Unkontrolliertes Bauen vermeiden □A □ B □ C □ D
4 Stadtumbau und Baukultur im Fokus □A □ B □ C □ D

Zukunft gestalten – ein Stadtplaner erzählt


Es sind nicht immer nur die Architekten, die das Erscheinungsbild einer Stadt prägen, es sind
die Stadtplaner, die dafür sorgen, dass die architektonischen Einzelleistungen sich am Ende
auch harmonisch zusammenfügen. Sie haben das große Ganze einer Kommune im Blick.
Wir haben für Sie bei einem Stadtplaner nachgefragt.
A Blickpunkt Beruf: Herr Mannhart, Sie leiten seit drei Jahren die Stadtplanung von Nordhaven.
Was genau macht eigentlich ein Stadtplaner?
M: Die Welt der Stadtplaner ist äußerst vielseitig: Landschaften, Gewerbegebiete, Straßen und Woh-
nungsbau. Ohne Stadtplanung werden heute keine Verkehrswege und Siedlungen mehr gebaut. Der Zweck
ist, Wildwuchs zu verhindern, so will es das Gesetz. Dabei geht es nicht nur um spektakuläre Projekte wie
unsere Nordsee-City. Auch eine kleine neue Straße durch eine bestehende Siedlung muss sorgfältig im
Voraus geplant werden. Wir haben also sowohl den Flächennutzungsplan der Gesamtstadt als auch die
Bebauungspläne einzelner Wohngebiete und Grundstücke im Blick.
B BB: Wo liegt heutzutage der Schwerpunkt Ihrer Tätigkeit?
M: Bislang war die Aufgabe vorwiegend, das stete Wachsen des Siedlungsrau-
mes zu gestalten, heute rücken immer mehr die Themen „Stadtumbau“ und
„Baukultur“ in den Vordergrund. Zur Baukultur gehört es beispielsweise, auf
die lokale und regionale Identität Rücksicht zu nehmen, sogar bei Gewerbegebie-
ten und Verkehrsbauten.
BB: Und was versteht man unter „Stadtumbau“?
M: Die Herausforderungen der Zukunft liegen nicht mehr so stark in der Planung
© Thinkstock/Photodisc

völlig neuer Wohnviertel. Vielmehr geht es darum, wie beispielsweise Stadtbe-


zirke mit Hochhaussiedlungen aus den 70er Jahren nachhaltig für eine Zukunft
fit gemacht werden können, die vom demografischen Wandel bestimmt sein
wird.
BB: Könnten Sie das bitte etwas näher erläutern?
M: Zum einen ist ein quantitativer Bevölkerungsrückgang abzusehen, weshalb die Städte langfristig Einwoh-
ner ver­lieren ­werden und diese außerdem immer älter werden. Zum anderen wird auch die Kluft zwischen den
verschiedenen Gesellschaftsschichten immer größer. Oft erleben ganze Stadtteile einen sozialen Wandel. Die
ursprüngliche Bevölkerungsstruktur und der Charakter des Viertels ändern sich, was wir in der Stadtentwick-
lung mit dem Stichwort „Gentrifizierung“ benennen.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 6, Text 2 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 1
SICHER! im Beruf

C BB: Noch einmal zurück zum Alltag eines Stadtplaners: Wie sieht der ganz konkret aus?
M: Die meiste Zeit verbringen wir mit der Entwicklung von Bebauungsplänen. Berücksichtigen ­müssen
wir Baurecht, Umweltrecht, Emissionsschutz, aber auch neue politische Beschlüsse. Viele Planungen dau-
ern mehrere Jahre, denn Bebauungspläne haben Gesetzeskraft, d. h. es entstehen e­ inklagbare Rechtsan-
sprüche. Da muss alles wasserdicht sein.
D BB: Stadtplaner müssen also auch noch halbe Juristen sein? Was können Sie uns generell zur Aus­bildung sagen?
M: Dieser tatsächlich anspruchsvolle Beruf verlangt ein Hochschulstudium, bei dem Ökologie und Architektur,
aber eben auch juristische Fragen auf dem Studienplan stehen. Die wichtigsten Universitäten sind Hamburg-
Harburg, Kassel, Kaiserslautern, Dortmund und Berlin. Bis zum Diplomabschluss dauert es in der Regel zehn
Semester. Schon während des Studiums muss man außerdem Praktika machen. Sie helfen später auch bei der
Jobsuche.
BB: Vielen Dank für Ihre Zeit und die interessanten Informationen, Herr Mannhart.

3 Beantworten Sie die Fragen. Suchen Sie die Antworten im Interview und besprechen Sie sie im Kurs.

a Was bezweckt der Gesetzgeber mit der Stadtplanung?


b Was fällt außer der Gesamtentwicklung in die Kompetenz eines Stadtplaners?
c Was hat sich im Bereich Stadtplanung gegenüber früher verändert?
d Was ist zukünftig für Herrn Mannhart die größte Herausforderung?
e Welche drei Bedeutungen umfasst „demografischer Wandel“?
f Was „produziert“ ein Stadtplaner bei seiner täglichen Arbeit?
g Warum benötigt er auch juristisches Fachwissen?
h Warum dauert das Studium relativ lange?

4 Sprechen Sie im Kurs über die Stadtplanung Ihrer Heimatstadt – oder: Gibt es eine Stadt, die Sie
kennen und die im Moment einen Wandel erfährt? Überlegen Sie in Kleingruppen. Erzählen Sie dann
im Kurs.

5 Entwerfen Sie Ihre Traumstadt.

a Erarbeiten Sie mit Ihrer Lernpartnerin / Ihrem Lernpartner eine skizzenhafte Stadtplanung
für eine fiktive Stadt. Berücksichtigen Sie dabei Infrastruktur, Wohnungsbau, öffentliche
Einrichtungen, Freiflächen, moderne Architektur ...






© Annegret Gerleit

b Stellen Sie „Ihre Stadt“ im Kurs vor.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 6, Text 2 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 2
SICHER! im Beruf

Lösungen

1 Wildwuchs = von Menschen nicht beeinflusstes Wachsen (von Pflanzen)

Flächennutzungsplan = von den Gemeinden zu erstellender Plan, der die beabsichtigte Nutzung der
Fläche der Gemeinde in Grundzügen festlegt

Bebauungsplan = ein Plan, der die Art und Weise der Bebauung regelt

nachhaltig = sich auf längere Zeit stark auswirkend

demografischer Wandel = die Bevölkerungsentwicklung hinsichtlich ihrer Größe, Zusammensetzung


und Altersstruktur

Gentrifizierung = Aufwertung eines Stadtteils durch dessen Sanierung oder Umbau mit der Folge, dass
die dort ansässige Bevölkerung durch wohlhabendere Bevölkerungsschichten verdrängt wird

2 1c; 2d; 3a; 4b

3 a Eine Harmonisierung der gesamten Bebauung der Stadt

b Bebauungspläne einzelner Wohngebiete und Grundstücke

c Früher: Neubau. Heute: Stadtumbau und Baukultur

d Der demografische Wandel

e Die Bevölkerung wird immer weniger, älter und die Einkommensunterschiede wachsen.

f Bebauungspläne

g Weil Bebauungspläne Gesetzeskraft haben und Rechtsansprüche nach sich ziehen.

h Weil der Studiengang ganz verschiedene Fachrichtungen abdecken muss (Architektur,


juristische Fragen, Ökologie) und mehrere Praktika erforderlich macht.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 6, Text 2 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 3
SICHER! im Beruf

Gutes Benehmen am Arbeitsplatz

1 Der richtige Stil

a 
Beschreiben Sie das Foto. Wer könnte das
sein? Was macht die Person? Sprechen Sie
darüber im Kurs.

Auch wenn das Foto noch so übertrieben

© Thinkstock/Photos.com/Jupiterimages
scheint: Gute Umgangsformen und sicheres
Auftreten spielen in deutschen Büros auch
heutzutage eine entscheidende Rolle bei der
Karriere. Doch weiß man immer, wie man sich
in schwierigen Situationen ‚richtig’ verhält? –
Im Folgenden einige Beispiele.

b 
Du oder Sie? Wie lautet die offizielle Etikette-Regel im Unternehmen? Lesen und ergänzen Sie.

Anrede • Duzen • Firmenkultur • Hierarchiestufe • Neuling • Ranghöhere • Titel • Ton

Das kommt ganz auf die an – und nicht mehr darauf, dass sich Kollegen

schon länger kennen oder einander sympathisch sind. In einigen Unternehmen gehört das

regelrecht zum guten . Ansonsten gilt:

Für den geschäftlichen Umgang ist die mit Sie üblich – inklusive

. Innerhalb des Betriebs bietet der dem

Rangniederen das Du an, auf derselben der langjährige Mitarbeiter dem

c 
Gästeempfang in Deutschland – richtig oder falsch? Kreuzen Sie an.

Sie (Frau) gießen bei einem Arbeitsgespräch zuerst der erfahrenen Kollegin Mineralwasser ein, vor
dem jungen Kollegen, der in der Hierarchie über ihr steht.

richtig  □   falsch  □

Sie (Mann) empfangen zum Gespräch eine junge Projektleiterin und einen erfahrenen Projektleiter auf
der derselben Hierarchieebene. Als Kavalier geben Sie automatisch der Dame zuerst die Hand.

richtig  □   falsch  □

d 
Dresscode und Pünktlichkeit: Welche Fehler hat Linda L. gemacht? Finden Sie zusammen mit
Ihrer Lernpartnerin / Ihrem Lernpartner die Fehler und schreiben Sie Linda eine Antwort.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 7, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 1
SICHER! im Beruf

Von: Linda.Lustig@student.net
An: ConnY@student.net
Betreff: Premiere

Liebe Conny,

heute war Premiere, ich habe mein erstes Meeting geleitet. Aus diesem Anlass und
wegen des Wetters hatte ich mir ein tolles Sommerkleid mit einem sehr ausgefallenen
Muster angezogen. Na, die haben geguckt! Aber dann wurde es ganz schön stressig,
denn schon der Anfang verlief nicht sehr harmonisch. Zwei wichtige Teilnehmer waren
noch nicht da, ohne Bescheid zu geben, also habe ich dann erst mal gewartet und
schließlich mit 10 Minuten Verspätung das Meeting ohne sie eröffnet. Als dann nach
weiteren 5 Minuten der erste kam, habe ich kurz unterbrochen, um ihn zu begrüßen.
Beim zweiten „Zuspätkommer“, einem Typen aus dem Marketing, habe ich eher
ironisch reagiert – mit dem Sprichwort „Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige“.
Als das Meeting vorbei war, meinte mein Chef nur, ich hätte mich ganz gut geschla-
gen, aber ich müsste an der Verhandlungsführung noch arbeiten. Aber dazu würde er
mir noch Genaueres sagen, er hatte gerade keine Zeit. Na, da bin ich ja gespannt ...
So, das wollt’ ich mir jetzt einfach mal von der Seele schreiben.
Liebe Grüße
Linda

Hallo Linda,

das ist ja toll! Herzlichen Glückwunsch zu deiner „Premiere“. Ich glaube allerdings,

dass du dich noch verbessern kannst, wenn du …

2 Interview

a F
 ragen Sie Ihre Lernpartner nach Benimmregeln am Arbeitsplatz in ihrem/seinem Heimatland
und gehen Sie dabei auf folgende Themen ein:

■ Duzen / Siezen ■ Themen, über die man beim Smalltalk (nicht) sprechen darf

■ Dresscode ■ Geschenke

■ Pünktlichkeit ■ Geschäftsessen

Sicher! im Beruf B2, Lektion 7, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 2
SICHER! im Beruf

b Sprechen Sie jetzt im Kurs über die verschiedenen Konventionen.

3 Rollenspiel

Sie sind eine Angestellte / ein Angestellter einer großen Firma. Wählen Sie eine Gesprächssituation
aus und spielen Sie diese mit Ihren Lernpartnern. Folgende Redemittel helfen Ihnen:

„ Ich hätte da folgendes Anliegen: ...
Es geht dabei um Folgendes: ...
Ich möchte folgendes Thema ansprechen / zur Sprache bringen: ...
Wie wäre es, wenn ...
Sehen Sie eine Möglichkeit, dass ...
Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich ...
Wäre etwas dagegen einzuwenden, wenn ...
Es ist vielleicht ein bisschen heikel, aber ...
Ich an Ihrer Stelle würde eher / lieber (nicht) ...
Sie sollten vielleicht ...
Ich finde es übertrieben, ...
Es ist auch nicht im Interesse der Firma, ...
Könnten wir uns vielleicht darauf einigen, dass ... “
■ Überzeugen Sie Ihre Mitarbeiterin, dass sie sich nicht mehr stark schminken sollte. In Ihrer Firma sind
häufig Geschäftskunden, und einige haben sich schon lustig gemacht.

■ Sie möchten Ihren Einstand feiern und sprechen sich deswegen mit der Geschäftsleitung ab:
Wochentag, Tageszeit, Ort, Alkohol, Gästeliste (z. B. Ex-Chef einladen?).

■ Eine Kollegin / Ein Kollege von Ihnen ist notorisch unpünktlich – auch bei wichtigen Meetings.
Überzeugen Sie sie / ihn, das Verhalten zu ändern.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 7, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 3
SICHER! im Beruf

Lösungen

1b Firmenkultur; Duzen; Ton; Anrede; Titel; Ranghöhere; Hierarchiestufe; Neuling

1c Falsch, weil die Hierarchieebene das entscheidende Kriterium ist.


Falsch, weil bei gleicher Hierarchieebene die Betriebszugehörigkeit und die gemeinsamen
Berufserfahrungen genauso zählen, d. h. das weibliche Geschlecht nicht automatisch zu bevorzugen ist.

1d Sie hätte sich zurückhaltender kleiden sollen. Sie hätte nicht so lange warten, sondern ruhig pünktlich
beginnen sollen. Und sie hätte das Zuspätkommen in beiden Fällen möglichst übergehen sollen. Eine
Unterbrechung ist weder zur Begrüßung angebracht noch für eine kritische Bemerkung.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 7, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 4
SICHER! im Beruf

Mehr als nur Kollegen – Bü R omanzen am Arbeitsplatz

1 Einer weltweiten Umfrage zufolge stehen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einer
Liebesbeziehung am Arbeitsplatz skeptisch gegenüber, da sie schädliche Folgen für ihre Karriere
fürchten. Raten Sie im Kurs, wie viele es sein könnten?

□ 38 Prozent □ 48 Prozent □ 58 Prozent □ 68 Prozent □ 78 Prozent

2Überfliegen Sie nun den Text, um Ihre Vermutung in 1 zu überprüfen. Lesen Sie den Text dann
noch einmal schnell und suchen Sie alle Wörter heraus, die zum Thema „Liebe“ passen.

Verhältnis

LIEBE

Wenn der Funke über den Bürotisch springt ...


Eine Umfrage unter Arbeitnehmern nimmt die Liebe am Arbeitsplatz unter die Lupe

Allen Warnungen zum Trotz: Fast jeder von uns kennt ein
Paar, bei dem es im Büro gefunkt hat. Romanzen sind Alltag
5 in deutschen Büros. Jeder dritte Arbeitnehmer hatte schon

© Thinkstock/iStock/kbfmedia
einmal ein Verhältnis am Arbeitsplatz. Jeder zehnte räumt
sogar mindestens zwei Liebeleien ein, so zumindest die
Umfrage eines Internetportals. Eine andere repräsentative
Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich mehr als jeder
10 zehnte Deutsche bei der Arbeit verliebt. Und sogar jede dritte
Ehe bahnt sich am Arbeitsplatz an.
Verwunderlich ist das alles nicht. Schließlich verbringen wir einen Großteil des Tages am
Arbeitsplatz. Und Gelegenheiten zum Flirten gibt es nicht zu knapp: Teamarbeit, Geschäftsreisen, der
„Absacker“ nach Dienstschluss, das Sommerfest und die Weihnachtsfeier. Da springt schnell mal der
15 Funke über – besonders schnell angeblich bei Personen, die neu in eine Firma kommen.
Es sind aber nicht nur die besonderen Gelegenheiten, die die Liebe beflügeln: Wo sonst kann man
schon die Person seiner Wahl, auf die man ein Auge geworfen hat, so genau unter die Lupe nehmen,
bevor man sich näher auf sie einlässt? „Die Katze im Sack“ kauft niemand gern – vor allem der nicht,
der eher auf der Suche nach einer festen Partnerschaft ist als nach der schnellen Liebelei. Kein Wun-
20 der, dass mehr als die Hälfte derer, die bereits eine feste Beziehung am Arbeitsplatz eingegangen sind,
gerade darin einen Vorteil sehen, dass man das geliebte Wesen bereits aus dem Arbeitsalltag kennt.
So sinkt die Wahrscheinlichkeit einer bösen Überraschung – das ist zumindest die Hoffnung.
Für die Firmen zahlt sich das Herzklopfen am Arbeitsplatz nicht immer aus. Zwar hat es schon so
manchen zu Höchstleistungen motiviert, aber wenn es zur Weitergabe vertraulicher Informationen führt,
25 ist „Schluss mit lustig“. Auch nicht gern gesehen, besonders bei den Vorgesetzten, ist es, wenn die Arbeit
unter der Liebe leidet oder gar der Betriebsfrieden gestört wird. Dann kann es schon mal zu einer
Abmahnung kommen. Und allzu offensichtliche Turtelei am Arbeitsplatz nervt ganz einfach viele
Kollegen: Zwar finden es 70 Prozent aller Befragten prinzipiell positiv, sich am Arbeitsplatz zu verlieben,
aber immerhin 58 Prozent nur dann, wenn die Zusammenarbeit mit den Kollegen nicht darunter leidet.
30 Und für 16 Prozent kann die Diskretion gar nicht groß genug sein: Sie sind für Geheimhaltung.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 7, Text 2 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 1
SICHER! im Beruf

3 Liebe in Zahlen

a D
 rücken Sie die Umfrage eines Internet-Portals und einer Studie zum Thema
„Liebe am Arbeitsplatz in Deutschland“ (Zeilen 3 –11) in Prozentzahlen aus.

Beispiel: 33 Prozent der Arbeitnehmer hatten schon einmal ein Verhältnis am Arbeitsplatz.

b A
 m Ende des Textes steht, dass viele Deutsche Einschränkungen bei diesem Thema machen.
Welche bzw. warum? Drücken Sie diese Einschränkungen nicht in Prozentzahlen aus.

„ Mehr als / Über ... , wenn weil ...


Rund die Hälfte …
Ein Viertel …
Zwei Drittel … “
4 Eine Frage der Häufigkeit?

a 
Wie erklärt es sich dem Text zufolge, dass so etwas Privates wie Liebe am Arbeitsplatz beginnt?

b 
Bei welchen Gelegenheiten kommt es laut Text besonders häufig zu solch privaten Kontakten?

c 
Was spricht für eine Partnerin / einen Partner aus dem „Nachbar-Büro“, was dagegen? Suchen
Sie die entsprechenden Textstellen heraus und markieren Sie.

d 
Gibt es Ihrer Ansicht nach noch weitere Vor- bzw. Nachteile?

5 Eine Frage der Häufigkeit?

a 
Vergleichen Sie die Haltung der Deutschen dazu mit der Lage in Ihrem Heimatland. Berichten Sie
im Kurs.

Im Jahr 2005 versuchte ein Einzelhandelskonzern in Deutschland, seinen Beschäftigten Romanzen am
Arbeitsplatz zu untersagen. Bereits ein gemeinsames Abendessen fiel unter das Verbot, sofern einer
der Beteiligten in der Lage war, die Arbeit des anderen zu beeinflussen.

b 
Wie, glauben Sie, hat das zuständige Landesarbeitsgericht damals entschieden? Diskutieren Sie
zunächst zu zweit, vergleichen Sie dann Ihre Vermutungen im Kurs.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 7, Text 2 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 2
SICHER! im Beruf

Lösungen

1 58 Prozent

3a 10 Prozent hatten schon mindestens zwei Mal ein Verhältnis am Arbeitsplatz; mehr als 10 Prozent
verlieben sich bei der Arbeit; 33 Prozent der Ehen beginnen am Arbeitsplatz.

3b Mehr als / Über die Hälfte sind dagegen, wenn die Zusammenarbeit leidet; etwa jede(r) sechste
Deutsche ist für Geheimhaltung.

4a Die meisten von uns verbringen sehr viel Zeit Zeit am Arbeitsplatz.

4b Bei Teamarbeit; auf Geschäftsreisen; beim Drink nach Büroschluss; bei Firmenfesten und -feiern

4c Dafür: Man kennt sich besser.


Dagegen: Geheimhaltung, Störung des Bürofriedens

5b Eine Firma darf ihren Beschäftigten eine private Beziehung nicht untersagen.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 7, Text 2 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 3
SICHER! im Beruf

Von Beruf Koch


1 Köche im Fernsehen

a Im deutschen Fernsehen sind seit einiger Zeit Kochsendungen mit berühmten Köchinnen und
Köchen in Mode. Ist das in Ihrem Heimatland auch so? Wie heißen die Sendungen? Wer kocht?
Sprechen Sie darüber mit Ihren Lernpartnern.

b Inwieweit geben Kochsendungen Ihrer Meinung nach ein realistisches Bild des Berufs Koch /
Köchin? Sprechen Sie darüber im Kurs.

2 Rund um den Koch

a Lesen sie die Kurzinfo zum Berufsbild Koch / Köchin und überlegen Sie zu zweit:
Welche 2 der 9 genannten Voraussetzungen treffen nicht zu?

Eine gute Köchin oder ein guter Koch erfüllt ein Grundbedürfnis von uns Menschen: Sie machen
uns satt, wir sind zufrieden, wenn es uns geschmeckt hat, und manchmal ist es sogar richtig ge-
sund, was sie uns auftischen. Gut aussehen soll es auch noch, schließlich isst das Auge mit. Aber
Köchinnen und Köche backen, braten, rösten, dämpfen, sieden nicht nur, sie organisieren alle
Abläufe rund um die Küche. Und: Nach dem Kochen muss die Küche wieder blitzen. Die Arbeit
endet manchmal erst spät nach Mitternacht.
Wer Köchin oder Koch werden will, muss außer dem Hauptschulabschluss Folgendes mitbringen:

■ Belastbarkeit und gute körperliche Verfassung


■ Handwerkliches Geschick
■ Gute Schulkenntnisse in Physik
■ Geschmackssinn
■ Schnelle und situationsbezogene Auffassungsgabe
■ Offenheit für Neues / Kreativität
■ Teamfähigkeit
■ Freude am Umgang mit Computern
■ Gutes kalkulatorisches Verständnis

b Warum sind die restlichen 7 Eigenschaften für den Kochberuf notwendig? Finden Sie zu zweit
Beispiele und Situationen und vergleichen Sie Ihre Ergebnisse im Kurs.

c Während der dreijährigen Berufsausbildung zum Koch / zur Köchin lernt man ganz verschiedene
Inhalte. Ordnen Sie zu.

Zubereitung von küchentechnischen Verfahren


Erlernen von Hygienevorschriften
Produktpräsentation im Küchenorganisation
Beachtung von Gastraum
Kostenkontrolle, Warenwirtschaft und Speisen

Sicher! im Beruf B2, Lektion 8, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 1
SICHER! im Beruf

d Köche und Köchinnen sind nicht nur in Hotels und Restaurants tätig. Welche Arbeitsplätze
kommen sonst noch in Frage? Sprechen Sie darüber im Kurs.

Weiterbildungsmöglichkeiten
nach dem staatlich anerkannten Abschluss:
■ Fortbildung im Bereich Küche, z. B. zur Diätköchin / zum Diätkoch
■ Meisterkurs (Küchenmeister)
■ Fachwirt / -in im Gastgewerbe (IHK)
■ Studium an einer Hotelfachschule (staatl. geprüfte(r) Gastronom / -in
oder Betriebswirt / -in)

e Sehen Sie sich die beiden Bilder an. Wo arbeiten die beiden Personen? Inwiefern unterscheiden
sich ihre Arbeitsplätze voneinander?

© Thinkstock/iStock/gerenme
© Thinkstock/iStock/senkaya

„ Ich vermute / schätze mal, er ...


Möglicherweise / Vielleicht ...
Vermutlich / Wahrscheinlich stammt das Foto … “
3 Rollenspiel

Lesen Sie und wählen Sie zu zweit eine Anzeige aus. Ihr Lernpartner hat eine Stelle zu vergeben,
die Sie interessiert. Fragen Sie nach und orientieren Sie sich dabei an den Punkten unter der
Anzeige. Fragen Sie nach …

Anzeige 1

Das Sleepwell Hotel in Mersebach sucht zum Ausbildungsbeginn 1. August 20 …


eine(n) Auszubildende(n) zum Koch / zur Köchin.
Nach einer abgeschlossenen Schulausbildung möchten Sie gern in der Hotellerie
Ihren Weg gehen. Gerade die Küche, der kreative Umgang mit Lebensmitteln, das
Anrichten von Speisen und das Arbeiten im Team reizen Sie. Wir erwarten von Ihnen
mindestens einen guten Realschulabschluss sowie Grundkenntnisse in Englisch.

■ … der Höhe der Ausbildungsvergütung,


■ Trainings für die Prüfungsvorbereitung,
■ der Unterstützung bei der Wohnungssuche,
■ der Konzeption des Restaurants sowie nach dem Kundenkreis.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 8, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 2
SICHER! im Beruf

Anzeige 2

EURAST – unser Service reicht von der Gemeinschaftsverpflegung in führenden Betrieben


Österreichs sowie in Krankenhäusern, Seniorenheimen und Schulen über Verkehrsgastrono-
mie auf Flughäfen und Bahnhöfen, Messe- & Kongressgastronomie bis in den Bereich Ver-
kaufsautomaten und Gastronomieplanung. Mit über 800 Mitarbeitern arbeitet EURAST heute
allein in Österreich in über 100 Betriebsstätten.

Ihre Aufgaben:
● Vor- und Zubereitung der Speisen
● Mithilfe bei der Speiseplangestaltung
● Ausgabe der Speisen während der Mittagszeit
● Einhaltung der Qualitätsstandards und geltenden Richtlinien

Ihre Qualifikation:
● abgeschlossene und staatlich anerkannte Berufsausbildung
● fundierte Berufserfahrung als Koch / Köchin
● sehr gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift
● Flexibilität, Kreativität, Freude an der Mitarbeit in einer Großküche

■ … der Höhe des Gehalts,


■ geregelten Arbeitszeiten (Wochenende, Feiertage),
■ der Unterstützung bei der Wohnungssuche,
■ Weiterbildungsmöglichkeiten (z. B. Ausland),
■ dem Beginn des Arbeitsverhältnisses,
■ und danach, was unter „sehr gute Deutschkenntnisse“ genau zu verstehen ist.

Anzeige 3

Lust auf München?


Für unsere Großgaststätte Wagner-Bräu mit bayerischer Küche im Zentrum
Münchens suchen wir motivierte Mitarbeiter als Koch (m / w), die Spaß an ihrem
Beruf haben und gerne in einem engagierten Team mitarbeiten. Personalzimmer
kann gestellt werden.
Wir bieten ein gutes Einstiegsgehalt, hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten
und eine 5-Tage-Woche.
Wenn wir Ihr Interesse wecken konnten, dann bewerben Sie sich oder rufen Sie uns
einfach an.

■ … der genauen Höhe des Gehalts,


■ nach geregelten Arbeitszeiten (Wochenende, Feiertage),
■ Details zum Personalzimmer (Miethöhe),
■ Weiterbildungsmöglichkeiten,
■ nach den Anforderungen bei Sprachkenntnissen, Schul- und Berufsausbildungsabschluss und
■ nach dem Beginn des Arbeitsverhältnisses.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 8, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 3
SICHER! im Beruf

Lösungen

2a Gute Schulkenntnisse in Physik; Freude am Umgang mit Computern

2c Zubereitung von Speisen; Erlernen von küchentechnischen Verfahren, Produktpräsentation im


Gastraum; Beachtung von Hygienevorschriften; Kostenkontrolle, Warenwirtschaft und Küchen­
organisation

2d Z. B. Kantinen, Pflegeheime, Krankenhäuser, Catering-Firmen oder Hersteller von Fertiggerichten und


Tiefkühlkost

2e In einer Großküche / Kantine; in einem Restaurant

Sicher! im Beruf B2, Lektion 8, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 4
SICHER! im Beruf

Die Mitesszentrale

1 Redewendungen: Erklären Sie die folgenden Ausdrücke mit eigenen Worten:


■ 
Liebe geht durch den Magen.


■ 
Das Auge isst mit.


■ 
Viele Köche verderben den Brei.

2 Die Mitesszentrale

a Lesen Sie die Nachrichten aus dem Chat und beantworten Sie anschließend die Fragen. Arbeiten
Sie zu zweit oder zu dritt. Berichten Sie im Kurs.

Hallo Verona,
wie geht’s? Hast du Lust, spontan
Hi Greta, heute Abend klappt es nicht L. eine Kleinigkeit essen zu gehen?
Das Mittagessen in der Uni-Mensa war wieder eine Melde dich. Habe Hunger und
­kulinarische Katastrophe. Habe mich schon in der nichts im Kühlschrank. J
Mitesszentrale eingeloggt und warte auf Antwort. Habe Liebe Grüße, Greta
wahrscheinlich eine Gelegenheit zum Mitessen bei mir
in der Nähe. Es gibt Hühnchen marokkanisch.
Bis bald, Verona

Liebe Verona, wo hast du dich eingeloggt?


Mitesszentrale? Nie gehört! Erklär mir das, bitte.
Du gehst einfach auf www.mitesszentrale.de und suchst G.
nach einem Gastgeber in deiner Nähe. Du musst dich
erst registrieren, dann einloggen und wartest, ob noch
ein Platz zum Mitessen frei ist.
LG, Verona

Verona, das hört sich super an! Ist das teuer?


G.

Überhaupt nicht. Für eine arme Praktikantin wie dich,


die nicht kochen kann, genau das Richtige. Probier’s
mal aus.
LG, Verona

1 Worum geht es in dem Chat der beiden Freundinnen?


2 Wie alt sind Greta und Verona wohl?
3 Sind die Freundinnen berufstätig oder sind sie noch in der Ausbildung?
4 Wo wohnen die beiden? In einer Stadt, auf dem Land, bei ihren Eltern …?

b Erzählen Sie im Kurs von Ihren eigenen Erfahrungen mit Kantinen- und Mensa-Essen oder mit
Lieferdiensten.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 8, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 1
SICHER! im Beruf

3 Das Konzept

a Lesen Sie den Text. Markieren Sie die Vor- und Nachteile der Mitesszentrale.

Die Mitesszentrale
Eine einfache Idee, die unter
Studenten und in Single-Haus-
halten immer mehr Anhänger
findet: Die Mitesszentrale. Statt
5 mal wieder das vergammelte Es-
sen aus dem Kühlschrank in den
Mülleimer zu werfen oder sich

© Thinkstock/iStock/monkeybusinessimages
abends allein an den Herd zu
stellen, schaut man auf der Platt-
10 form der www.mitesszentrale.de
nach. Hier bietet sich vielleicht
eine Gelegenheit, etwas Lecke­
res in netter Gesellschaft zu
essen – und das zu einem güns­
15 tigen Preis.
Wie kam es dazu? Jörg Zimmermann einem Tisch ein Student aus Bangalore mit 35

und Markus Henssler sind die Gründer dieser einem IT-Spezialisten aus Los Angeles, eine
Gemeinsam-Essen-Aktion. Beide sind keine Praktikantin aus einem Verlag mit einem Mit-
Sterne-Köche, sondern kommen eigentlich aus arbeiter aus einer Consulting-Firma.
20 der Filmbranche. Aber als sie 2010 die Mit- Längst sind es nicht mehr nur junge Leute, die
esszentrale gründeten, ging es ihnen nicht um fremd in einer Stadt sind und eine Gelegenheit 40

eine Art von Promi-Dinner. Essen hat etwas für eine günstige warme Mahlzeit suchen. Das
Kommunikatives, miteinander essen verbindet. Spannende liegt in der Überraschung, nämlich
Wir verabreden uns über Face­book zu Partys das Ferne mit dem Nahen zu verbinden. Der
25 und anderen Events. Warum verabreden wir fremde Nachbar trifft den Mitmenschen, der
uns nicht zum Essen? Das ist die simple und so um die Ecke wohnt. 45

naheliegende Idee, die hinter diesem neuartigen Allerdings gibt es ein nicht vorhersehbares
Internet-Service steht. Risiko: Die Zusammenstellung der Gäste und –
Die Nutzer dieses Online-Portals sind Hobby- gelingt das Essen? Es kann ein „Happy-Meal“
30 Köche, die ihren Dienst und ihre Kochkunst werden oder ein Desaster. Das weiß man vorher
Menschen anbieten, die sich gern bekochen nicht. Die Last dieses Risikos trägt vor allem 50

lassen und dabei andere Leute kennenlernen, der Gastgeber. Er oder sie stellt ja immerhin
mit denen man in einem Lokal aber nie ins auch die privaten Wohnräume zum Empfang
Gespräch gekommen wäre. Hier trifft sich an der Gäste zur Verfügung.

b Worin liegen die Vor- und Nachteile der Mitesszentrale? Diskutieren Sie im Kurs.

c Würden Sie diesen Service für sich in Anspruch nehmen? Wenn ja, als Koch / Köchin oder als
Gast?

Sicher! im Beruf B2, Lektion 8, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 2
SICHER! im Beruf

4 Quereinsteiger

a Jörg Zimmermann und Markus Henssler sind sogenannte „berufliche Quereinsteiger“.


Was stellen Sie sich darunter vor? Suchen Sie Hinweise im Text, die den Begriff erklären.

b Und Sie? Vielleicht suchen Sie auch nach beruflichen Alternativen, die „schmackhaft“ sind?
Überlegen Sie zu zweit und einigen Sie sich auf eine Geschäftsidee. Wie wäre es mit:


■ Catering-Service
■ Deli für jeden Tag


■ Feinkostladen
■ Eisdiele


■ Weinhandel
■ ???

c Ist etwas für Sie dabei? Dann machen Sie mit Ihren Lernpartnern einen Plan. Was brauchen Sie?


■ Einen kleinen Laden, einen Straßenstand


■ Werbung, Plakate etc.


■ Originelle Speisen, gute Getränke


■ Einen Finanzierungsplan


■ ...

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

Sicher! im Beruf B2, Lektion 8, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 3
SICHER! im Beruf

Lösungen

2a Beide möchten etwas essen.

Alter ca. zwischen 17 und 20.

Beide sind noch in der Ausbildung; eine Freundin studiert, die andere macht ein Praktikum.

Sehr wahrscheinlich leben sie als Singles in einer Stadt.

3b Vorteile:

Man braucht Lebensmittel nicht wegzuwerfen.

Man muss nicht allein kochen und essen.

Man bekommt eine gute Mahlzeit zu einem günstigen Preis.

Man kann Menschen aus ganz verschiedenen Ländern und Kulturen treffen.

Nachteile:

Das Essen kann misslingen.

Der Gastgeber muss seine Privaträume zur Verfügung stellen.

4a Die Gründer der Mitesszentrale sind berufliche Quereinsteiger. Sie kommen eigentlich aus der
Filmbranche und sind jetzt Gründer eines Internet-Portals für Mitessgelegenheiten.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 8, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 4
SICHER! im Beruf

Die Universität – Ausbilder nicht nur für Akademiker

1 Beschreiben Sie das Foto. Wer könnte das sein? Was machen die Beiden und wo befinden sie sich?
Sprechen Sie darüber im Kurs.

© Thinkstock/Purestock
2 Die Universität als Berufsausbilder

Wussten Sie schon?


An Universitäten kann man studieren – das ist allgemein bekannt. Aber dass
einige technische Universitäten auch für Lehrberufe ausbilden, ist vielen
neu. Die Berufsausbildung erfolgt, wie bei anderen Lehrberufen auch, im
dualen System mit praktischen und theoretischen Ausbildungsphasen. Wird
sonst die berufspraktische Ausbildung in einem privaten Betrieb oder einer
staatlichen Einrichtung absolviert, erlangen die Auszubildenden hier ihr
­Praxiswissen in den Einrichtungen, z. B. den Labors, der Universität. Für die
theoretischen Kenntnisse besuchen die „Azubis“ eine staatliche Berufs-
schule.

a Vergleichen Sie das duale System mit der Berufsausbildung zu Lehrberufen in Ihrem Land.
Sprechen Sie darüber im Kurs. Die Redemittel helfen Ihnen dabei.

„ Im Unterschied zu Deutschland ist es in meinem Land so, dass ...


Anders als in Deutschland gibt es bei uns ...“

b Lesen Sie den Text. Wie viele Ausbildungsberufe gibt es an der Uni Nordhaven?

Die Universität Nordhaven ist Ausbildungsort für 25.000 Studierende und Nachwuchswissenschaft-
lerinnen und -wissenschaftler. Als bedeutender Arbeitgeber in der Region ist sie sich auch ihrer
wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Verantwortung bewusst. Deswegen bietet sie jungen Menschen
ein breites Spektrum an attraktiven und praxisorientierten Ausbildungsmöglichkeiten mit sehr guten
Zukunftschancen.
In den vergangenen Jahren hat die Universität ihr Ausbildungsangebot kontinuierlich erweitert. Heute
bildet sie in 17 Berufen aus – von handwerklich bzw. technisch orientierten Berufen über Laborberufe
bis hin zum Dienstleistungsbereich. Die Auszubildenden werden im dualen System geschult, d. h. sie
wechseln während der drei Jahre zwischen Ausbildungsbetrieb und Berufsschule.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 9, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 1
SICHER! im Beruf

c An der Uni Nordhaven können Sie verschiedene Ausbildungsberufe erlernen. Ordnen Sie diese
den Definitionen zu.

1 Er assistiert Ärztinnen / Ärzten bei der Anlagenmechaniker


Untersuchung, Behandlung und Beratung.
2 Sie konzipiert und organisiert Veranstaltungen. Biologielaborantin
3 Er fertigt Bauteile und montiert sie zu
Baugruppen, Apparaten und Anlagen. Buchbinder
4 Er bringt ein Buch in seine endgültige Form.
Fachinformatikerin
5 Sie konzipiert und realisiert komplexe EDV-Systeme.
6 Sie führt Untersuchungen an Tieren, Pflanzen, Medizinfachangestellter
Mikroorganismen und Zellkulturen durch.
7 Er stellt in verfahrenstechnischen Prozessen Mikrotechnologe
Produkte wie Mikrochips, Halbleiterkomponenten
und Mikrosysteme her. Veranstaltungskauffrau

„ Anlagenmechaniker passt am besten zu Nummer ...


© Thinkstock/iStock/HitToon

© Thinkstock/iStock/HitToon
Biologielaborantin gehört zu Definition Nummer ...
Buchbinder bedeutet: Er ...“

d Gibt es einen der in 2c aufgelisteten Berufe, der für Sie infrage käme? Sprechen Sie im Kurs
darüber.

e Für welche der beiden in 2c genannten Berufe sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen? Vieles
passt natürlich auf die meisten dieser Berufsbilder, aber jeweils eine Voraussetzung ist ganz spezi-
ell. Finden Sie die beiden Berufe heraus und begründen Sie Ihre Wahl.

1 ● Interesse an Werbung und Marketing 2 ● Teamfähigkeit


● Teamfähigkeit ● Freude am Umgang mit Kundinnen und Kunden
● Durchsetzungsvermögen ● hohe körperliche Belastbarkeit
● Kommunikationsfähigkeit ● gute Schulnoten in den Fächern Mathematik
● Kreativität und Physik
● Organisationstalent
● sorgfältige, systematische Arbeitsweise

Sicher! im Beruf B2, Lektion 9, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 2
SICHER! im Beruf

f Was könnte der besondere Reiz einer Berufsausbildung an der Uni sein? Diskutieren Sie zu zweit
und machen Sie sich Notizen. Sprechen Sie dann im Kurs darüber. Die Redemittel und ein paar
Stichpunkte helfen Ihnen dabei.

„qualifizierte Ausbildung“ • „Weiterbildungsmöglichkeiten“ • „Networking“ •


„Zukunftschancen“ • „berufliche Chancen“ • „breites Spektrum“

„ Ich denke, ein besonderer Vorteil ist, dass ...


Besonders vorteilhaft ist sicher ...
Ein besonderer Vorzug könnte sein, dass …
Es gibt dort vermutlich die Gelegenheit zum / zur / dazu, … “

3 Rollenspiel

Spielen Sie zu zweit. Sie sind der / die Bildungsbeauftragte der Universität, Ihr Lernpartner / Ihre
Lernpartnerin sucht nach einer geeigneten Ausbildung für einen der in 2c genannten Berufe. Er-
arbeiten Sie Fragen und Antworten. Beziehen Sie auch Ihre Vermutungen aus 2f mit ein. Punkte,
nach denen Sie fragen können, sind:

● Größe der Universität ● Zukunftschancen


● Dauer der Ausbildung ● beruflicher Aufgabenbereich
● Verhältnis von Theorie und Praxis ● berufliche Voraussetzungen
● Unterrichtsort ● Arbeitsplatzchancen
● Ausbildungsangebot ● Weiterbildungsmöglichkeiten
● …

Sicher! im Beruf B2, Lektion 9, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 3
SICHER! im Beruf

Lösungen

2c 1 Medizinfachangestellter; 2 Veranstaltungskauffrau; 3 Anlagenmechaniker; 4 Buchbinder;


5 Fachinformatikerin; 6 Biologielaborantin; 7 Mikrotechnologe

2e 1 Veranstaltungskauffrau / -mann („Interesse an Werbung und Marketing“);


2 Anlagenmechanikerin / -er („Hohe körperliche Belastbarkeit“)

Sicher! im Beruf B2, Lektion 9, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 4
SICHER! im Beruf

China im Fokus

© Thinkstock/iStock/sigurcamp
1 China-Quiz – Testen Sie Ihr Wissen! Kreuzen Sie an.

1 Was bedeutet China wörtlich übersetzt? 5 Wie heißt die Amtssprache Chinas?

a Reich der Mitte a Burmesisch

b Reich des Ostens b Mandarin

2 Wie viele Einwohner hat China aktuell? 6 Welche Kulturpflanze kommt aus China?

a 1,1 Milliarden a Ananas

b 1,3 Milliarden b Mandarine

3 Wie heißt die Hauptstadt Chinas? 7 Wie viele Hochschulen gibt es in China?

a Shanghai a 2.350

b Peking b 3.500

4 Wie lang ist die Chinesische Mauer? 8 Wie viele Chinesen studieren in Deutschland?

a 5.500 km a 10.000

b 6.350 km b 25.000

2 Interview

a Was erwarten Sie, wenn Sie diese Überschrift lesen? Diskutieren Sie mit Ihren Lernpartnern.

China im Fokus – eine deutsche Sprachenschule im Reich der Mitte

b 
Lesen Sie das Interview. Markieren Sie die Stellen, die Ihnen für den akademischen Austausch
zwischen Deutschland und China wichtig erscheinen.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 9, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 1
SICHER! im Beruf

China im Fokus – eine deutsche Sprachenschule im Reich der Mitte

Die Autorin und Expertin für Deutsch als Fremdsprache Ellen Küppers im Gespräch mit Monica
Vibert, Leiterin und Gründerin von „FOKUS Sprachen & Seminare” mit Hauptsitz in München

Vibert: Definitiv. Das Interesse an der


deutschen Sprache und an Deutschland
als Handelspartner war auch damals
vorhanden …
SA: … also Interesse an Deutschland,
dem Land der Maschinen und Motoren!
Vibert: ... lacht. Ja sicher, schätzen
Chinesen unsere Autos und Ingenieurs-
kunst. Aber längst geht es nicht mehr
© Monica Vibert

nur darum. Heute treffen wir auf ein


verändertes China. Das Land ist
offener geworden. Der privatwirt-
Sprache Aktuell: Frau Vibert, nach Angaben schaftliche Bereich, auch im Bildungswesen,
offizieller Stellen wächst die Zahl chinesischer ist viel stärker ausgeprägt. Die Universität
Studenten an deutschen Universitäten von Jahr Minnan wurde im Jahr 1998 gegründet.
zu Jahr. Tendenz steigend. Ist das auch Ihre
Einschätzung? SA: Uns interessiert besonders der Bildungs-
sektor. Können Sie uns dazu mehr sagen.
Vibert: Davon bin ich fest überzeugt. Und
mehr noch: Die Entwicklung wird in beide Vibert: Menschen, die gut ausgebildet
Richtungen gehen. sind und mehrere Sprachen sprechen, haben
bessere Berufsaussichten. Das ist in China
SA: In beide Richtungen? Also auch immer nicht anders als hier. Inzwischen ist in diesem
mehr deutsche Studenten gehen an chinesische Riesenland eine bürgerliche Schicht entstan-
Universitäten? den, die in die Ausbildung ihrer Kinder
Vibert: Genau. Durch den intensiven Kontakt investiert. Wer Deutsch spricht, hat einen
mit meinen chinesischen Partnern weiß ich, dicken Pluspunkt in seinem Lebenslauf und
dass laut neuen Berichten des chinesischen findet leichter eine gute Arbeitsstelle.
Bildungsministeriums auch die Zahl deutscher SA: An einer Universität.
Studenten in China deutlich ansteigt. Um 80
Prozent in den letzten Jahren. Vibert: An Universitäten und in anderen
Bereichen. Nehmen Sie die Tourismusbranche.
SA: Ihre Partner in China sind die Leiter der China verzeichnet steigende Touristenzahlen.
angesehenen privaten University of Science Man braucht vom Hotelmanager bis hin zur
and Technology Minnan in Shi Shi, Provinz Empfangsdame an der Rezeption Menschen
Fujian. Ihr Unternehmen ist seit Anfang des mit Fremdsprachenkenntnissen.
Jahres an dieser Universität vertreten. Sie SA: Das kann man sich gut vorstellen. Zu
bieten ein Sprach- und Austauschprogramm wenige Touristen beherrschen Chinesisch.
für Chinesen an.
Vibert: Oder ich möchte an die über 5000
Vibert: Ja, worüber wir uns sehr freuen. deutschen Firmen erinnern, die sich in China
SA: Wie kam es zu dieser deutsch-chinesischen niedergelassen haben. Diese Firmen kommen
Bildungskooperation? aus den unterschiedlichsten Bereichen der
Wirtschaft. Auch sie wünschen sich Mitarbei-
Vibert: Den Gedanken, eine Fokus-Niederlas- ter vor Ort, mit denen sie sich verständigen
sung in China zu gründen, hatte ich bereits vor können.
rund 15 Jahren. Aber die Zeit war nicht reif
dafür. SA: Bei diesem großen Bedarf steigt wohl auch
schnell die Nachfrage nach Lehrkonzepten.
SA: Und jetzt ist die Zeit reif? Wie müssen wir uns den Unterricht in Deutsch

Sicher! im Beruf B2, Lektion 9, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 2
SICHER! im Beruf

als Fremdsprache an einer Universität in Vibert: Dann braucht er ein entsprechendes


China vorstellen? Zertifikat, das ihn dazu befähigt. Auch das
ist in China nicht anders als bei uns. Auf
Vibert: Meine Erfahrung ist, dass Chinesen jeden Fall gibt es immer mehr Chinesen, die
sehr professionell vorgehen. Und wenn sie Deutsch unterrichten, und zwar auch mit
einen Entschluss gefasst haben, wird er sehr fachsprachlicher Ausrichtung.
schnell in die Tat umgesetzt. Natürlich fehlt
es im Moment noch an Know-how. Man SA: Das glauben wir gerne. Vielleicht sind wir
möchte auf Erfahrung und Wissen zurück- jungen Europäer noch ein wenig zu zögerlich,
greifen, das erprobt und bewährt ist. Die das Land der Mitte für uns zu entdecken.
Direktorin der Universität von Shi Shi war Vibert: Dies wird sich ändern. In den nächs-
von unserem Konzept sofort begeistert. ten Jahren werden wir – wohl schneller, als
Schließlich geht es darum, die Sprache wir uns das heute vorstellen können – noch
möglichst nah an den Bedürfnissen des enger zusammenwachsen. Dafür müssen wir
Lernenden zu vermitteln. Darauf sind wir uns rüsten. Je besser wir unsere Sprachen
spezialisiert. sprechen, desto besser können wir uns
kennenlernen und Unterschiede überwinden.
SA: Und wenn jemand Deutsch lernt und
dann als Deutschlehrer an einer Universität SA: Frau Vibert, wir danken Ihnen für das
in China tätig sein will? Gespräch.

3 Fokus Sprachen

a Welche Informationen erfahren Sie aus dem


Interview, die mit den Eindrücken auf dem Foto überein-
stimmen. Schreiben Sie.


© Monica Vibert


b Erklären Sie die folgenden Ausdrücke mit eigenen Worten. Orientieren Sie sich am Text.

1 beidseitiges Interesse gegenseitiges Interesse, Interesse von beiden Seiten

2 die Zeit ist reif für 

3 wir treffen auf 

4 stärker ausgeprägt 

5 Berufsaussichten 

Sicher! im Beruf B2, Lektion 9, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 3
SICHER! im Beruf

6 dicker Pluspunkt 

7 der Bedarf 

8 einen Entschluss fassen 

9 auf Erfahrung … zurückgreifen 

10 jemanden zu etwas befähigen 

11 sich rüsten für 

4 Welche persönlichen Erfahrungen mit China haben Sie? Hat Sie die eine oder andere Information
im Interview überrascht? Welche? Sprechen Sie im Kurs.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 9, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 4
SICHER! im Beruf

Lösungen

1 China-Quiz: 1a; 2b; 3b; 4b; 5b; 6b; 7a; 8b

2b Z. B.

Das Land ist offener geworden; der privatwirtschaftliche Bereich, auch im Bildungswesen, ist stärker
geworden; Investition in Bildung; Deutschkenntnisse bringen Vorteile bei der Arbeitssuche; Universität
als Arbeitgeber; professionelles Handeln; schnelle Umsetzung von Plänen ...

3a Z. B.

Immer mehr Chinesen lernen Fremdsprachen; das Land braucht Personalkräfte mit Fremdsprachen-
kenntnissen; in der Zukunft verstärkt sich der Austausch mit anderen Ländern.

3b 2 der richtige Zeitpunkt


3 etwas vorfinden; etwas ist vorhanden
4 hier: stärker entwickelt
5 Berufschancen
6 großer Vorteil
7 etwas wird benötigt
8 sich zu etwas entschließen, sich für etwas entscheiden
9 Erfahrung nutzen
10 ermöglichen, erlauben
11 sich vorbereiten auf, sich einstellen auf etwas

Sicher! im Beruf B2, Lektion 9, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 5
SICHER! im Beruf

Junge Existenzgründer und Selbstständige

1 Sehen Sie sich die Personen auf dem Foto an. Stellen Sie Vermutungen an bezüglich:

■  Alter
■  Berufliche Qualifikation
■  Höhe des Einkommens

© Thinkstock/Digital Vision/RL Productions © Thinkstock/iStock/Daniel Ernst

a L
 esen Sie den Text. Markieren Sie die Stellen, die etwas über die Situation der Selbstständigen
im heutigen Berufsleben aussagen.

Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten in künstlerischen Berufen, als Lehrer, Publi-
als Solo-Selbstständige, also auf eigene Rech- zisten, Psychologen oder in pflegerischen
nung und ohne Angestellte. Zwischen 2000 und Berufen, immer seltener im Handwerk. Sie
2011 ist die Zahl dieser Ein-Personen-Unter- sind im Durchschnitt besser qualifiziert als
nehmen einer Studie des Deutschen Instituts die Gesamtheit der Erwerbstätigen, nicht aber
für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zufolge besser verdienend. … Nach den Motiven für
um rund 40 Prozent auf etwa 2,6 Millionen die Einzel-Selbstständigkeit gefragt, waren die
angewachsen. Damit sind mittlerweile rund 57 Wünsche „der eigene Chef zu sein“ und „neue
Prozent aller Selbstständigen in Deutschland Ideen umzusetzen“ häufige Antworten.
Solo-Selbstständige. Immer öfter arbeiten sie

Quelle Text: DIW Wochenbericht 80 (2013), 7, S. 3–16: „Allein tätige Selbstständige: starkes Beschäftigungswachstum,
oft nur geringe Einkommen“ von Karl Brenke

b Was erfahren Sie aus dem Text über die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt? Arbeiten Sie
zu zweit oder dritt und berichten Sie im Kurs. Beantworten Sie die folgenden Fragen:

1 Was versteht man unter Solo-Selbstständige?


2 Was hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in einer Studie festgestellt?
3 In welchen Berufen arbeiten die Selbstständigen?
4 Wie sind ihre Verdienstmöglichkeiten?
5 Welche Gründe werden in dem Text für die steigende Zahl von Selbstständigen genannt?

Sicher! im Beruf B2, Lektion 10, Text 1 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 1
SICHER! im Beruf

2 Junge Existenzgründer: Werden Sie Ihr eigener Chef!

Absicherung • Potenzial • Anwälte • Zeiten • Festanstellung • Chef • Bedarf • Geschäftsplan


Unterstützung • Begriffe • Fördergeldern • Krankheitsfall • Antworten • Dienstleistern
Arbeitsverhältnisse • Berufe

a Lesen Sie den Text und setzen sie das richtige Wort in die Lücke ein.

Begriffe
Heute leben wir in einer Arbeitswelt, die bestimmt ist durch ________________ wie Outsourcing,
Leiharbeit und befristete ______________________. Da ist es naheliegend, dass junge Leute lieber
ihr eigener _________ sein wollen. Im Dienstleistungssektor steckt das höchste _______________ für
junge Kreativ-Köpfe. Man muss nicht unbedingt an künstlerische _______________ denken, wenn
5 man heute von kreativen Möglichkeiten spricht. Lehrer zählen heutzutage genauso zu den selbst-
ständigen __________________ wie Handwerker oder _______________ . Unsere Arbeitswelt hat
sich verändert. Wir sollten die Möglichkeiten nutzen, die darin stecken, statt den vergangenen
_______________ nachzutrauern. Denn: Eine _______________ zu finden, ist für junge Leute schwer
geworden.
10 Aber wie gründet man diese junge selbstständige Existenz? Einige Dinge sollte man beachten, damit
das Geschäftsmodell funktioniert. Für die Dienstleistung, die man anbietet, sollte ein ______________
bestehen. Man sollte einen __________________ erstellen. Wenn der Businessplan überzeugend ist,
gibt es vielleicht sogar staatliche _______________ . Erkundigen Sie sich nach __________________ .
Wie sieht es mit der _______________ im Alter aus? Wenn man jung ist, denkt man nicht daran. Was
15 machen Sie im ______________________ ? Vielleicht klappt es mit einem Geschäftspartner besser!
Wie kann man sich vernetzen? Viele Fragen – viele _______________ sind offen.

b M
 achen Sie sich an die Arbeit! Was haben Sie aus dem Text gelernt? Entwickeln Sie zu zweit eine
Geschäftsidee mit Zukunft. Überlegen Sie z. B. was Sie als Koch, Bäcker, Fotograf oder Tanzlehrer
etc. anbieten könnten und notieren Sie Ihr Geschäftsmodell in Stichpunkten. Berichten Sie dann
im Kurs.











Sicher! im Beruf B2, Lektion 10, Text 1 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 2
SICHER! im Beruf

Lösungen

2a Heute leben wir in einer Arbeitswelt, die bestimmt ist durch Begriffe wie Outsourcing, Leiharbeit und
befristete Arbeitsverhältnisse. Da ist es naheliegend, dass junge Leute lieber ihr eigener Chef sein
wollen. Im Dienstleistungssektor steckt das höchste Potenzial für junge Kreativ-Köpfe. Man muss
nicht unbedingt an künstlerische Berufe denken, wenn man heute von kreativen Möglichkeiten spricht.
Lehrer zählen heutzutage genauso zu den selbstständigen Dienstleistern wie Handwerker oder Anwälte.
Unsere Arbeitswelt hat sich verändert. Wir sollten die Möglichkeiten nutzen, die darin stecken, statt
den vergangenen Zeiten nachzutrauern. Denn: Eine Festanstellung zu finden, ist für junge Leute schwer
geworden. Aber wie gründet man diese junge selbstständige Existenz? Einige Dinge sollte man beach-
ten, damit das Geschäftsmodell funktioniert. Für die Dienstleistung, die man anbietet, sollte ein Bedarf
bestehen. Man sollte einen Geschäftsplan erstellen. Wenn der Businessplan überzeugend ist, gibt es
vielleicht sogar staatliche Unterstützung. Erkundigen Sie sich nach Fördergeldern. Wie sieht es mit der
Absicherung im Alter aus? Wenn man jung ist, denkt man nicht daran. Was machen Sie im Krankheits-
fall? Vielleicht klappt es mit einem Geschäftspartner besser! Wie kann man sich vernetzen? Viele
Fragen – viele Antworten sind offen.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 10, Text 1 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 3
SICHER! im Beruf

Außergewöhnliche Dienstleistungen

Das Internet bietet uns heute die Möglichkeit, aus einer außergewöhnlichen Idee eine gefragte
Dienstleistung zu machen. Nichts ist unmöglich!

1 Bilderrätsel

a Sehen Sie die Bilder an und ordnen Sie die Texte zu.

A B

© Thinkstock/iStock/JanMika

© Thinkstock/iStock/ko_orn
C D
© Thinkstock/iStock/lcs813

© Thinkstock/iStock/Voyagerix

E F

© Thinkstock/iStock/tyler olson
© Thinkstock/iStock/DebParks

1 Wieder steht man im Supermarkt und hat den Einkaufszettel vergessen. Kein Problem,

denn die Lösung ist die Kochbuch-App. Ein paar Mal auf den Touchscreen tippen und

schon weiß man, was man heute Abend kocht und vor allem, was man dafür einkaufen

muss. Die Gäste können kommen!

Sicher! im Beruf B2, Lektion 10, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 1
SICHER! im Beruf

2 Kein Meerschweinchen ist gern allein zu Hause. Wenn der Meerschweinchen-Partner

gestorben ist, braucht das allein gebliebene Tierchen schnell einen Ersatz. Dafür gibt es

den Leihmeerschweinchen-Service. Eine 2008 in der Schweiz in Kraft getretene Tier-

schutzverordnung verbietet sogar die Einzelhaltung von Meerschweinchen. Um einer

möglichen Depression alleingebliebener Meerschweinchen entgegenzuwirken, kam eine

tierliebe und geschäftstüchtige Meerschweinchenzüchterin auf die Idee, Tiere an einsame

Artgenossen zu verleihen. Artgerechte Tierhaltung und Tierschutzgesetze werden dabei

ausreichend befolgt. Mehr als das: Inzwischen gibt es sogar Altersheimplätze für ergraute

einsame Meerschweinchen.

3 Der Duft der großen weiten Kuhstall-Welt kommt aus der Dose. Wer echtes Land-Feeling

oder zumindest Smelling haben möchte, braucht nicht mehr auf einen Bauenhof zu fahren.

Der moderne Großstädter mit Sehnsucht nach Landleben kann sich die Kuhstall-Brise im

Internet bestellen. Der Duft aus der Dose verwandelt jedes sterile Stadt-Apartment im Nu

in eine Land-Idylle.

4 Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt. Das ist jetzt nicht mehr nötig, denn wenn das Rad

einen Platten hat oder der Sattel klemmt, ruft man einfach den mobilen Fahrrad-Repara-

turservice an. Auch die große oder kleine Inspektion nach einem langen Winter im Fahr-

rad-Keller übernehmen die mobilen Helfer vom Fahrrad-Service gerne.

5 Liebe macht blind. Das gilt besonders für Frischverliebte. Ob der neue Partner treu ist,

weiß man leider nicht. Um das herauszufinden, gibt es jetzt den Treue-Test-Service. Die

Agentur besteht aus jungen attraktiven Frauen und Männern mit Top-Model-Qualitäten.

Bei einem arrangierten Date zum Abendessen stellen sie die Standhaftigkeit der fraglichen

Person auf die Probe. Hat er / sie die Flirtoffensive bestanden, wird das Ergebnis dem

Auftraggeber / der Auftraggeberin rückgemeldet. Der / die entscheidet dann, ob die neue

Liebe Top oder Flop ist.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 10, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 2
SICHER! im Beruf

6 Sicher wollten Sie schon immer wissen, was man in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis

so über sie redet. Ein findiger Geheimdienstmitarbeiter aus den USA kam auf die Idee,

dass eine spezielle Abhörsoftware einfach nur am geliebten Haustier angebracht werden

muss, um möglichst lückenlos up to date zu sein. Der Chip steckt im Fell des Tieres und ist

durch seine Kunststoffhülle auch gegen Nässe geschützt, was besonders bei Hundehaltern

wichtig ist. Das findige Produkt ist zu beziehen über die Firma SnowDown-Soft Corpora­

tion (SDSC).

b Suchen Sie zu zweit für die außergewöhnlichen Dienstleistungen eine passende Bezeichnung.

1 
2 
3 
4 
5 
6 

2 Vorsicht Falle!

a 
Nicht alle diese Dienstleistungen existieren wirklich. Arbeiten Sie zu zweit. Entscheiden Sie,
welche Angebote echt sind und welche nicht. Verwenden Sie die folgenden Redemittel.

„ Ich könnte mir vorstellen, dass ….


Die Idee mit den / der / dem … ist einfach zu unwahrscheinlich.
Das halte ich für komplett irre.
Auf die Idee wäre ich selbst gerne gekommen.
So eine Dienstleistung hat schon lange gefehlt. Das finde ich genial.
Das kann ich nicht glauben. So was gibt es nie im Leben.
Ich habe da meine Zweifel, ob ... “

b 
Welche der echten Dienstleistungen hat Ihnen am besten gefallen? Diskutieren Sie im Kurs.
Vergeben Sie den Start-up-Förderpreis für die originellste Idee. Begründen Sie Ihre Wahl mit
den folgenden Redemitteln.

„ Den Preis hat die Dienstleistung … verdient, weil ….


Ich finde die Idee … einfach genial, deshalb ...
Den Preis vergebe ich an die Dienstleistung … Das hätte ich nämlich selber gerne!
In dem Service … steckt am meisten ... . Darum bin ich für ... . “

Sicher! im Beruf B2, Lektion 10, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 3
SICHER! im Beruf

Lösungen

1a 1F; 2E; 3C; 4A; 5B; 6D

1b z. B.
1 Das digitale Kochbuch
2 Meerschweinchen zum Leihen
3 Kuhstallgeruch aus der Dose
4 Der mobile Fahrrad-Reparaturservice
5 Der Treue-Test-Service
6 Abhör-Service to go

2a Echt: Kochbuch-App; Meerschweinchen-Verleih; Stallgeruch aus der Dose;


mobiler Fahrrad-Reparaturservice

Falsch: Treue-Test-Service; Abhör-Service to go

Sicher! im Beruf B2, Lektion 10, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 4
SICHER! im Beruf

Dienstübergabegespräch

1 Plauderstündchen* oder Fachgespräch?

© Thinkstock/iStock/monkeybusinessimages
a 
Beschreiben Sie das Foto. Wer könnte das sein?
Was machen die Person gerade und wo arbeiten
Sie wohl? Sprechen Sie darüber im Kurs.

b Worauf will die Frage im Übungstitel wohl hinaus?


*plaudern: sich gemütlich und zwanglos
unterhalten

2 Berufe mit Dienstübergaben

a 
Überlegen Sie: In welchen Berufsfeldern spielt die Übergabe von Informationen eine besonders
wichtige Rolle?

b 
Setzen Sie die Berufe zusammen. Sie alle machen Dienstübergaben.

Pflege- -beamter / -beamtin

Stations- -arbeiter / -in

Kranken- -gärtner / -in

Halbtags- -sekretär / -in

Kinder- -rezeptionist / -in

Hotel- -schwester / -pfleger

Polizei- -mitarbeiter / -in

Wachdienst- -arzt / -ärztin

Schicht- -mitarbeiter / -in

c L
 esen Sie den kurzen Text. Warum ist eine gute Übergabe im Krankenhaus / bei der Pflegearbeit
so wichtig? Tauschen Sie sich mit Ihren Lernpartnern aus.

Egal ob in einer stationären oder ambulanten Einrichtung: Für eine erfolgreiche Pflege und ärztliche Be-
handlung ist ein guter Informationsfluss unerlässlich – zwischen allen Teammitgliedern, die an der Versor-
gung von Patienten oder Pflegekunden beteiligt sind. Die Dienstübergabe ist deshalb die entscheidende
Schnittstelle zwischen der Früh-, Spät- und Nachtschicht: Sie soll den nachfolgenden Teammitgliedern
ein möglichst vollständiges Bild aller Umstände rund um den Patienten oder Pflegekunden vermitteln.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 11, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 1
SICHER! im Beruf

3 Ein Übergabegespräch leiten

a 
Tipps für die Vorbereitung. Leider ist hier einiges durcheinander geraten. Ordnen Sie richtig zu.

1 Wenn Sie die Schichtleitung der abgebenden a ... damit andere Mitarbeiter über die Übergabe
Schicht hatten, … informiert sind.

2 Um eine Dienstübergabe konzentriert vorneh- b ... um Störungen durch z. B. Patienten oder
men zu können, … Angehörige möglichst gering zu halten.

3 Für Ihre Übergabe sollte ein Raum vorhanden c ... sind Sie verantwortlich für die ordnungs-
sein, … gemäße Durchführung der Dienstübergabe.

4 Einigen Sie sich auf eine feste Übergabezeit d ... benötigen Sie Ruhe.
und hängen Sie diese aus, …

5 Ein Mitarbeiter sollte als „Rufbereitschaft“ e ... in dem alle Mitarbeiter einen Sitzplatz zur
bestimmt werden, … Verfügung haben.

b Themen des Übergabegesprächs. Formulieren Sie die Stichpunkte in Fragen um.

1 Aktueller Zustand von Herrn W. Wie ist der aktuelle Zustand von Herrn W.?
2 Subjektives Gefühl von Frau D.

Wie fühlt ?

3 Äußerung von Wünschen bei Frau F.

Hat ?

4 Angehörigengespräche

Muss mit ?

5 Neuaufnahme von Patienten

Sind ?

6 Medizinische Daten von Herrn G.

Wie ?

7 Beachtung ärztlicher Anordnungen

Welche ?

8 Durchführung von Kontrollmaßnahmen

Müssen ?

9 Information über die Ergebnisse der Kontrollmaßnahmen

Wer muss ?

10 Dienstplanänderungen

Gibt ?

11 Einarbeitung neuer Mitarbeiter

Müssen ?

12 Beseitigung aller Unklarheiten für die nachfolgende Schicht

Sind für ?

Sicher! im Beruf B2, Lektion 11, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 2
SICHER! im Beruf

4 Rollenspiel

Arbeiten Sie zu dritt. Lesen Sie die Szenen und entscheiden Sie sich für eine Übergabesituation.
Spielen Sie dann die Szene mit verteilten Rollen: Eine Krankenschwester oder ein Pfleger beendet
die Schicht um 6.00 Uhr, eine andere / ein anderer übernimmt sie. Die dritte Person führt das
Übergabeprotokoll und notiert in Stichworten. Wechseln Sie dann die Rollen.

Übergabe 1

Herr Gebhard * Zimmer 21 * um 2.45 Uhr * über starke Magenschmerzen klagen * gestern am Magen
operiert * der diensthabende Arzt (Dr. Helmholtz) mit Scanner untersuchen * ohne Ergebnis * ein
starkes Schmerzmittel geben * Patient sich fühlen besser * Nachuntersuchung nötig

Fragen: Dienstplanänderungen * Entlassung von Frau Schöller

Übergabe 2

Der kleine Felix Wagner * Zimmer 3 * Leistenbruch * am 22.8. um 15.00 Uhr Operation * vor Angst
weinen * um 5.10 Uhr aus dem Bett gefallen * wehgetan * nicht verletzt * Mutter anrufen * Lieblings-
Teddybär mitbringen

Fragen: Beruhigungsmittel geben? * neue Kollegin einarbeiten

Übergabe 3

Schichtleitung außerplanmäßig übernommen * Kollege krank * Frau Müller * Zimmer 9 * 89 Jahre *


Demenz * 20.45 Uhr Abendessen nicht vertragen / übergeben * Fieber messen: 38 Grad * Thrombose-
Strümpfe nicht vergessen * diensthabender Arzt vorbeischauen * ein starkes Schmerzmittel geben *
Patient sich fühlen besser * Nachuntersuchung nötig

Fragen: Allergisch reagieren auf etwas * Tochter anrufen

Sicher! im Beruf B2, Lektion 11, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 3
SICHER! im Beruf

Protokoll „Dienstübergabe“

Station D Datum –– .–– . 20––

Art der Übergabe □ vom Frühdienst zum Spätdienst


□ vom Spätdienst zum Nachtdienst
□ vom Nachtdienst zum Frühdienst

Dauer der Dienstübergabe

Personen Moderation durch □S chichtführer der abgebenden


Schicht
□ andere: ––––––––––––––

Vorkommnisse (Ereignisse, Besonderheiten, Medikation)

1.

2.

3.

Anmerkungen (noch nicht erledigte Maßnahmen / Fragen)

1.

2.

3.

Dieses Protokoll wurde erstellt


von:

Datum und Unterschrift des


Protokollführers:

Datum und Unterschrift der


Schichtführung der abgebenden
Schicht:

Sicher! im Beruf B2, Lektion 11, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 4
SICHER! im Beruf

Lösungen

2b Pflegemitarbeiter / -in
Stationsarzt / -ärztin
Krankenschwester / -pfleger
Halbtagssekretär / -in
Kindergärtner / -in
Hotelrezeptionist / -in
Polizeibeamter / -beamtin
Wachdienstmitarbeiter / -in
Schichtarbeiter / -in

3a 2 d; 3 e; 4 a; 5 b

3b 2 Wie fühlt sich Frau D. subjektiv?


3 Hat Frau F. Wünsche geäußert?
4 Muss mit (den) Angehörigen gesprochen werden?
5 Sind neue Patienten aufgenommen worden?
6 Wie sind die medizinischen Daten von Herrn G.?
7 Welche ärztlichen Anordnungen müssen beachtet werden?
8 Müssen Kontrollmaßnahmen durchgeführt werden?
9 Wer muss über die Ergebnisse der Kontrollmaßnahmen informiert werden?
10 Gibt es Dienstplanänderungen / Änderungen im Dienstplan?
11 Müssen neue Mitarbeiter eingearbeitet werden?
12 Sind für die nachfolgende Schicht alle Unklarheiten beseitigt?

Sicher! im Beruf B2, Lektion 11, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 5
SICHER! im Beruf

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

© Thinkstock/iStock/NLshop
1 Sehen Sie sich den Cartoon an und lesen Sie die Fragen. Diskutieren Sie anschließend im Kurs
darüber.

■ Was ist das für eine Therapieform?


■ Woher stammt diese Behandlung ursprünglich?
■ Was glauben Sie: Bei welchen Beschwerden kann sie helfen?
Haben Sie selbst schon mal Erfahrungen mit dieser oder ähnlichen Therapien gemacht?
■ 
Wenn ja, welche?
■ Was denken Sie generell über alternative Therapiemethoden?

2 TCM – ein Exportschlager aus China

a Lesen Sie den Text. Markieren Sie die Behandlungsmethoden, die für die TCM typisch sind.

Die fünf Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin


In den letzten Jahren beobachten wir einen ver- sogenannten Meridianen, Energiebahnen, über 25

stärkten Trend hin zu alternativen Heil­methoden, die die Lebensenergie Qi fließt.


von denen manche auch in Kreisen westlicher Me- Auch wenn die Traditionelle Chinesische
5 diziner immer mehr Beachtung finden. Eine davon Medizin hierzulande so viele Anhänger gefunden
ist eine alte Heillehre aus China: die Traditionelle hat, ist sie aus der Perspektive der Wissenschaft
Chinesische Medizin – kurz TCM genannt. nicht unumstritten. Dies gilt für einzelne Verfah- 30

Das Verfahren basiert auf „fünf Säulen“: ren dieses „Fünf-Säulen-Konzepts“ wie für die
■ Akupunktur Methode in ihrer Gesamtheit. Doch während die
10 ■ Ernährungsweise einen meinen, sie sei Humbug, und die anderen
■ Kräuterrezepturen sie als hohe Kunst verteidigen, hat sich die TCM
■ Massage (Tuina) zu einem Exportschlager aus China entwickelt. 35

■ Bewegung (Qi Gong) Beleg dafür sind die zahlreichen Angebote an


Chinesische Behandler wenden die äußeren The- Kursen, Fortbildungsprogrammen, TCM-Kliniken
15 rapieformen wie Akupunktur oder Massage in und sogar Master-Studiengängen, die in Deutsch-
Kombination mit inneren Verfahren wie Ernäh- land, Österreich und in der Schweiz entstanden
rung oder Kräutergaben an. Bei uns ist die Aku- sind und weiter entstehen. Für ausgebildete Ärzte 40
punktur am weitesten verbreitet. Der Therapeut wie Heilpraktiker lohnt es sich auch finanziell,
setzt an bestimmten Stellen des Körpers hauch- Akupunkturtherapien im Angebot zu haben. Die
20 dünne Nadeln ein. Sie sollen den Energiefluss Qi Nachfrage ist groß, denn die westliche Schulme-
beleben und so das Gleichgewicht des Organis- dizin kann viel, aber doch nicht alles. Vor diesem
mus wiederherstellen. Damit die Behandlung Er- Hintergrund verstärkt sich das Interesse für TCM 45
folg hat, ist es entscheidend, die richtigen Ener- an Instituten und nun auch vermehrt an Univer-
giepunkte zu treffen. Sie verlaufen entlang von sitäten. Nicht zuletzt strengen sich auch das

Sicher! im Beruf B2, Lektion 11, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 1
SICHER! im Beruf

chinesische Gesundheitsministerium und For- schwinden oder verringern sich die bekannten
schungseinrichtungen in China mächtig an, um Symptome. Bei Kopfschmerzen hat man zu viel
50 Nachweise für die Wirksamkeit dieser Lehre zu „Fülle“ oder „Leere“ im Kopf, auch da helfen 70

erbringen und im Westen weiter zu etablieren. Nadeln. Wer sich das Rauchen abgewöhnen will,
Die Chancen dafür stehen gut, denn wie bei lässt sich ins Ohr pieksen.
anderen alternativen Heilmethoden, fasziniert In Deutschland vertrauen rund 1, 5 Millionen
uns der ganzheitliche Ansatz daran. Die Vorstel- Menschen auf diese beliebte Therapieform mit
55 lung, dass jedem Menschen ein ureigener Ener- den Nadeln. Es gibt 50.000 Ärzte und Heilprak- 75
giestrom innewohnt, der, wenn er einmal ins tiker, die Akupunkturtherapien anbieten. Bei
Stocken kommt, zu Beschwerden führt, ist eine einem Teil der Patienten hat die Behandlung
sehr anschauliche Diagnoseform. Die Erklärun- Erfolg, weshalb auch die gesetzlichen Kranken-
gen sind viel „blumiger“ als wir es von unserer kassen in einem Modellprojekt die Behandlungs-
60 nüchternen westlichen Medizin kennen. Gelingt kosten in bestimmten Fällen, beispielsweise bei 80
es dem Behandler, den Energiestau aufzulösen, chronischen Schmerzen, übernehmen. In
fließt das Qi wieder und der Kranke wird ge- Deutschland gibt es heute sogar ungefähr dop-
sund oder es geht ihm zumindest besser. Wer pelt so viele Akupunkteure wie in China. Wich-
an Heuschnupfen leidet, so hören wir, hat laut tig bleibt noch zu erwähnen, dass man sich in
65 TCM-Terminologie zu viel „Wind und Kälte“ die Hände eines erfahrenen Spezialisten begeben 85
oder „Wind und Hitze“ in sich. Wird der Wind sollte. Denn wenn man die Nadeln irgendwo
vertrieben und das Immunsystem gestärkt, ver- hineinsticht, hilft doch nur der Glaube.

b Lesen Sie den Text ein zweites Mal. Sammeln Sie Argumente, die für und die gegen eine Behand-
lung nach den Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin sprechen. Diskutieren Sie im
Kurs.

pro contra

3 Finden Sie das passende Wort und setzen Sie es in die Lücke ein.

Zusammenspiel • tausenden • Ernährung • Energiestau • Bewegungstherapie • Fließen

Wenn das Qi stockt – Probieren Sie es einmal mit Qi Gong!

Qi Gong ist eine sanfte , die schon vor von Jahren in

China ausgeübt wurde. Wörtlich übersetzt bedeutet Qi Gong „Energie“ (Qi) und „Übung“ (Gong). Die

Übungen entsprechen der Traditionellen Chinesischen Medizin, bei der das der

Lebensenergie Qi im Mittelpunkt steht. Mit Qi Gong versucht man, das Qi zu spüren und anzuregen.

Durch die Kraft der Wahrnehmung wird ein aufgelöst und so das Gleichgewicht im

Körper, das zwischen Yin und Yang wiederhergestellt. Qi Gong in Kombinati-

on mit gesunder trägt nachweislich zum körperlichen und geistigen Wohlbefinden

bei.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 11, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 2
SICHER! im Beruf

Lösungen

2b Für die TCM spricht:


ganzheitlicher Ansatz; anschauliche, verständliche Diagnose und Behandlung; Vorstellung, dass jeder
Mensch einen eigenen Energiestrom hat; Erfolg bei Patienten; ggf. gute Ergänzung zur Schulmedizin, die
„nicht alles“ kann; teilweise Kostenübernahme durch Krankenkassen; großes Angebot

Gegen die TCM spricht:


wissenschaftlich nicht umfassend belegt; nicht alles wird von den Krankenkassen übernommen, d. h.
man muss selbst bezahlen

3 Bewegungstherapie; tausenden; Fließen; Energiestau; Zusammenspiel; Ernährung

Sicher! im Beruf B2, Lektion 11, Text 2 © Hueber Verlag, Autorin: Ellen Küppers 3
SICHER! im Beruf

Europa der Regionen: Aufwachsen im Heimatland – Ausbildung und


Job in Deutschland

1 Arbeitsmarkt und Mobilität

a B
 eschreiben Sie die Grafik. Was machen die Personen?

© Thinkstock/iStock/Robert Churchill
Welcher geopolitische Raum ist dargestellt und was ist
wohl die Aussage? Spekulieren Sie darüber im Kurs.
Folgende Redemittel helfen Ihnen:

„ Vermutlich / Wahrscheinlich sind sie /


handelt es sich um ...
Vielleicht / Möglicherweise machen sie gerade / ist dargestellt ...
Ich schätze mal, sie sind ...
Es könnte sein, dass sie / dass es darum geht, dass ...
Ich bin mir sicher, dass ...
Es sieht so aus, als ob sie ...
Die Aussage könnte sein, dass …
Es könnte gemeint sein, dass … “
b Wie sieht in Ihren Heimatländern die Arbeitsmarktlage im Allgemeinen und für Jugendliche im
Besonderen aus? Berichten Sie im Kurs.
desagentur für Arbeit • Arbeitsmarktberichterstattung Telefon: 0911 179 1080
ensburger Straße 104 - 106, 90478 Nürnberg Arbeitsmarktberichterstattung@arbeitsagentur.de

2 Engpassberufe
emeldete Stellen im Mai 2014: Top Ten der Berufe
a Worum geht es in der Statistik? Sehen Sie das Schaubild an und berichten Sie.

Mai 2014 waren Gemeldete Arbeitsstellen am ersten Arbeitsmarkt


Bestand nach Berufshauptgruppen (KldB 2010) und Vorjahresvergleich
700 Arbeitsstellen bei Deutschland
Mai 2014
Bundesagentur für Ar- Verkaufsberufe 32.700 +13,9 %
gemeldet. Das waren Metallerzeugung,-bearbeitung, Metallbau 30.900 +12,6 %
Prozent mehr als im Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe 30.600 -1,2 %
ahr. Der Kräftebedarf Medizinische Gesundheitsberufe 28.100 +1,9 %
ersten Arbeitsmarkt
© Statistik der Bundesagentur für Arbeit

Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 28.000 +7,2 %


damit gegenüber dem
Verkehr- und Logistikberufe 26.200 +11,8 %
ahr den dritten Monat Nichtmedizinische Gesundheitsberufe,
23.700 +0,1 %
Körperpflege, Medizintechnik
olge wieder im Plus.
Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe 23.200 +3,3 %
Nachfrage befindet sich
Führen von Fahrzeug- u. Transportgeräten 22.300 +11,1 %
einem guten Niveau.
Lebensmittelherstellung u. -verarbeitung 19.300 +5,4 %
zeigt sich auch bei
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit http://statistik.arbeitsagentur.de
achtung einzelner Be-
sich wenig konjunkturreagibel. Im Mai 2014
elder. Den größten Zuwachs unter den
Ten verzeichneten Verkaufsberufe mit
D ie Statistik zeigt „ waren/28.100 Stellenangebote
Der Statistik kann man fürentnehmen,
medizini- welche ...
sche Gesundheitsfachkräfte wie Ärzte/-innen,
m Plus von 13,9 Prozent im Vorjahres- Auf Platz 1 / An der Spitze liegen / stehen ...
Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen,
leich. Rund 32.700 StellenangeboteAnwa- zweiter Stelle / Es folgen ...
medizinische Fachangestellte oder nichtärzt-
hier im Mai 2014 bei der Bundesagentur Im Mittelfeld liche Therapeut/inn/en
liegen ... (z. B. Physio-, Ergo-
eldet. In Mechatronik-, Energie- und
Das Schlusslicht therapie)
bildengemeldet,
... etwas mehr als vor ei-
troberufen waren 30.600 Angebote offe-
Das waren zwar 1,2 Prozent weniger Besonders
als
nem Jahr (+1,9 Prozent). Der Bedarf an
hoch sind die Zuwachsraten mit ... Prozent bei ...
nichtmedizinischen Gesundheitsberufen und

orjahr, das Minus wird aber von Monat
Körperpflegern wie Altenpflegekräfte, Friseu-
Monat tendenziell kleiner. Arbeitsuchende
Sicher! im Beruf B2, Lektion 12, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 1
re/innen, Kosmetiker/innen, Zahntechni-
erufen der Metallerzeugung, -bearbeitung
ker/innen oder Augenoptiker/-innen ist mit
SICHER! im Beruf

b I st ‚Ihr’ gelernter / angestrebter Beruf dabei? Was, glauben Sie, sind auf dem deutschen Arbeits-
markt sogenannte Engpassberufe? Stellen Sie darüber zu zweit Vermutungen an und sprechen Sie
dann im Kurs.

c Lesen Sie Text 1. Haben sich Ihre Vermutungen bestätigt?

Text 1

„The Job of my Life“


Das Förderprogramm „The Job of my Life“ wird betreut
von der Bundesagentur für Arbeit (BfA) und richtet sich
an arbeitslose Fachkräfte aus Ländern der EU im Alter
AUSBILDUNG von 18 bis 35 Jahren (in Ausnahmefällen 40 Jahren), die in
© Thinkstock/iStock/vaeenma

Deutschland eine qualifizierte Beschäf­tigung in Berufen


KARRIERE aufnehmen möchten, für die nicht genügend Bewerber
zur Verfügung stehen: Insbesondere sind das derzeit
Medizin- und Technikberufe, aber auch im Hotel- und
Gaststättengewerbe sucht man in vielen Regionen händeringend Bewerber. Man spricht von so
genannten Engpassberufen.

d L
 esen Sie den Text noch einmal genau und markieren Sie alle Voraussetzungen, die erfüllt sein
müssen, um in den Genuss des Förderprogramms „The Job of my Life“ zu kommen.

e U
 nd das sind die Leistungen im Rahmen des Förderprogramms. Lesen Sie die Stichpunkte und
erklären Sie die Leistungen in eigenen Worten. Ihr Kursleiter / Ihre Kursleiterin hilft Ihnen dabei.


■   Finanzierung eines Deutschkurses im Herkunftsland
■   Anreisekosten zum Bewerbungsgespräch / Vorstellungsgespräch in Deutschland
■   Umzugskostenpauschale zur Arbeitsaufnahme in Deutschland
■   Kostenübernahme für Anerkennungsverfahren für reglementierte Engpassberufe
■   F
 inanzierung von berufsbegleitendem und -bezogenem Deutschunterricht oder eines
Vollzeitsprachkurses in Deutschland, insbesondere für Gesundheitsfachberufe

3 Berufsausbildung für Engpassberufe

a Lesen Sie jetzt Text 2 über ein weiteres Förderprogramm und setzen Sie die Vorsilben ein.

aus- • be- • ge- • ver- • ver-

Text 2

„MobiPro-EU“

Das Sonderprogramm „MobiPro-EU“ ist speziell für arbeitslose Jugendliche ___dacht, die noch keine
Berufsausbildung haben und bereit sind, sich in Deutschland in einem Engpassberuf ___bilden zu
lassen. Obwohl die Bundesregierung die Mittel inzwischen fast ___ dreifacht und das Programm bis
2018 ___längert hat: Der Andrang an Bewerbern war so groß, dass es für die Jahre ab 2015 auf je
2000 Teilnehmer ___grenzt wurde.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 12, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 2
SICHER! im Beruf

b Im Folgenden sehen Sie die Leistungen von „MobiPro-EU“. Was gehört zusammen?

■   Vorbereitender Deutschkurs im Schule, Betrieb und Alltag


■   Zuschuss zu Heimatland
■   Sprachkurs in Deutschland zur den Reise- und Umzugskosten
■   Zusätzliche finanzielle Unterstützung zur Vorbereitung auf das Praktikum
■   Betreuung in Ausbildungsvergütung

4 Interview: Fragen Sie Ihre Lernpartner, ob sie bereit wären, an einem dieser Programme teilzuneh-
men. Berichten Sie dann im Kurs.

5 Rollenspiel

Spielen Sie zu zweit: Jemand aus Ihrem Bekanntenkreis ist arbeitslos und sucht eine Arbeitsstelle.
Berichten Sie ihm / ihr von dem Programm „The Job of my Life“ und beantworten Sie seine / ihre
Fragen. Dann wechseln Sie die Rollen, und Thema ist das Sonderprogramm „MobiPro-EU“ für
arbeitslose Jugendliche ohne Ausbildung. Verwenden Sie die Infos aus 3b.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 12, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 3
SICHER! im Beruf

Lösungen

3a ge-; aus-; ver-; ver-; be-

3b ■   Vorbereitender Deutschkurs im Heimatland


■   Zuschuss zu den Reise- und Umzugskosten
■   Sprachkurs in Deutschland zur Vorbereitung auf das Praktikum
■   Zusätzliche finanzielle Unterstützung zur Ausbildungsvergütung
■   Betreuung in Schule, Betrieb und Alltag

Sicher! im Beruf B2, Lektion 12, Text 1 © Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 4
SICHER! im Beruf

Annemarie Pfänder – „Grenzgängerin“ für den Job

1 Definieren Sie im Kurs den Ausdruck „pendeln“ im


Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz. Inwiefern

© Thinkstock/iStock/Kim_Schott
spielt dieser in der heutigen Arbeitswelt eine immer
größere Rolle?

2 Lesen Sie das Interview und markieren Sie die Textstellen


zum Wortfeld „Grenze“.

Leben in Deutschland – Arbeiten im Ausland


Die Zahl der Grenzgänger in der Bodenseeregion nimmt weiter zu. Im Jahr 2010 pendelten
über 47.000 Personen rund um den Bodensee (Deutschland / Österreich / Schweiz) über
Staatsgrenzen hinweg zu ihrem Arbeitsort – immerhin 2,4 Prozent aller Beschäftigten dieser
5 Region. Arbeitswelt Aktuell hat eine Berufspendlerin zu ihrem Alltag befragt.

Arbeitswelt Aktuell: Frau Pfänder, Sie legen P: Wer eine einigermaßen gut bezahlte Arbeit in
täglich 70 Kilometer ins österreichische seinem Beruf haben will, muss eben flexibel
Feldkirch zurück. Ihr Ziel: Ihre Arbeitsstelle, sein heutzutage. Pendler gibt es bei uns viele. 35

ein großer Möbel-Hersteller, in dem Sie als Mein Freund hat es täglich über 100 km zur
10 Marketingmanagerin tätig sind. Abends Arbeit. Wie ich verfährt er Unsummen an
dann wieder dieselbe Strecke nach Hause ins Benzin: Zusammen kommen wir auf rund 3.500
deutsche Wangen. Nervt das nicht auf Dauer? Euro pro Jahr. Und dann hat man als Grenzgän­
ger so einiges doppelt: einmal in deutscher und 40
Pfänder: Naja, an guten Tagen schaff ich das in
einmal in österreichischer Version.
einer dreiviertel Stunde, aber es kann bei Stau
15 und schlechtem Wetter auch mehr werden. Der
Wecker klingelt jeden Morgen um sechs, kurz
nach sieben steige ich in meinen Wagen. Seit
nunmehr drei Jahren habe ich meinen Arbeits­
vertrag – und arbeite grenzenlos.
20 AA: Was ist das eigentlich genau, eine
Grenzgängerin?

P: Als Grenzgänger bezeichnet man offiziell


die Personen, die zwischen dem Land, in dem
sie leben, und dem Land, in dem sie arbeiten,
25 pendeln. Sie wohnen im Inland und sind dort
auch einkommensteuerpflichtig, aber arbeiten
im Ausland als Festangestellte. Wichtig ist auch
noch: Sie kommen täglich oder mindestens
© Thinkstock/iStock/nyul

einmal pro Woche zu ihrem inländischen


30 Wohnsitz zurück.

AA: Warum pendeln junge, gut ausgebildete


Menschen wie Sie über 100 km am Tag?

Sicher! im Beruf B2, Lektion 12, Text 2 @ Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 1
SICHER! im Beruf

AA: Was zum Beispiel? wohnen, in Österreich in Grenznähe arbeiten


und regelmäßig pendeln. Alle Modalitäten
P: Das geht beim Telefonieren los: Ich brauche
sind im Doppelbesteuerungsabkommen
aus Kostengründen ein deutsches und ein
zwischen Deutschland und Österreich genau
45 österreichisches Handy. Außerdem habe ich
geregelt. 65
zwei Bankkonten, weil meine Firma mein
Gehalt lieber auf ein österreichisches Konto AA: Und wie nah ist „grenznah“?
überweist, ich aber meine privaten Bank­
P: Das ist in dem Abkommen genau definiert:
geschäfte über ein deutsches Konto abwickele.
Als Grenzzone gelten alle Orte, die weniger
50 Und ich bin bei zwei Krankenkassen: Eine
als 30 km Luftlinie vom nächsten Grenzort
wegen meines österreichischen Arbeitgebers,
entfernt sind. Grenzgänger dürfen maximal 70
eine zweite, weil ich hier in Wangen meine
an 45 Tagen pro Jahr in dem Land, in dem sie
Ärzte habe. Das bedeutet eine Menge Büro­
arbeiten, übernachten.
kratie – von der aufwendigeren Steuererklärung
55 ganz zu schweigen. AA: Frau Pfänder, haben Sie schon einmal mit
dem Gedanken gespielt, ganz nach Österreich
AA: Sie führen also, obwohl Sie in Österreich 75
zu ziehen?
verdienen, Ihre Einkommensteuer in Deutsch-
land ab? P: Gespielt schon, aber nachdem in Wangen
mein Lebensmittelpunkt ist, ist es bei Spiele­
P: Richtig. Als Grenzgänger gelten aber nur
reien geblieben. Was die Zukunft bringt, weiß
60 Personen, die in Deutschland in Grenznähe
sowieso niemand.

3 Lesen Sie das Interview noch einmal und beantworten Sie die Fragen.

a Wie lange ist Frau Pfänder täglich mit dem Auto unterwegs?
b Was, glauben Sie, macht Frau Pfänder als Marketing-Managerin in einer Möbelfirma?

Frau Pfänder sagt von sich ironisch, sie „arbeite grenzenlos“.

c Welche zwei Bedeutungen sind darin enthalten?


d Auf welche Arbeitsverhältnisse trifft der Ausdruck „Grenzgänger“ zu?
e Was muss ein Grenzgänger nach Feierabend beachten?
f Was nennt Frau Pfänder als Grund, warum viele Berufstätige diese Strapaze auf sich nehmen?
g Was ist der generelle Nachteil von Pendlern, welcher der spezielle von Grenzgängern?
h In welchem bilateralen Vertrag ist die steuerliche Behandlung von Grenzgängern rechtlich
geregelt?
i Welche Bedingung – außer der regelmäßigen Rückkehr an den Wohnort – muss bei Grenzgängern
noch erfüllt sein?

4 Grenzgänger in Ihrem Heimatland

a Gibt es auch in Ihrem Land Grenzgänger? Interviewen Sie Ihre Lernpartnerin / Ihren Lernpartner und
berichten Sie im Kurs.
b Wäre das für Sie persönlich eine Arbeits- und Lebensperspektive?

Sicher! im Beruf B2, Lektion 12, Text 2 @ Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 2
SICHER! im Beruf

Lösungen

3a 1,5 bis 2 Stunden

3b Sie bewirbt und verkauft die Produkte dieses Herstellers.

3c Erste Bedeutung: Die Staatsgrenze zwischen ihrem Wohn- und Arbeitsort ist für sie kein Hindernis.
Zweite Bedeutung: Der Zeitaufwand für ihre Arbeit ist sehr hoch.

3d Auf Festanstellungen (er gilt also offiziell nicht für Selbstständige).

3e Dass er an seinen offiziellen Wohnort mindestens einmal pro Woche zurückkehrt.

3f Einigermaßen gut bezahlte Jobs sind heutzutage oft weit entfernt.

3g Hohe Fahrtkosten; höherer bürokratischer Aufwand

3h Im Doppelbesteuerungsabkommen (hier: zwischen Deutschland und Österreich)

3i Dass der Wohn- und der Arbeitsort sich weniger als 30 km Luftlinie entfernt vom nächsten
Grenzort befinden.

Sicher! im Beruf B2, Lektion 12, Text 2 @ Hueber Verlag, Autor: Axel Hering 3

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