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Sachtextanalyse – interaktive Einführung

Die Aufgabe der Textanalyse fordert


a) die eigentliche Analyse des Textes und
b) die Präsentation der Analyse.

Eine interaktive Einführung in die eigentliche Analyse eines Sachtextes findest du unter der
URL: http://deutschunterricht24.de/course/view.php?id=10
Thema: Sachtextanalyse – Erdöl kann man essen
Man meldet sich – kostenlos - als Gast an.

Lektion Thema
1 Erste Schritte
2 Der Satz, worum es - thematisch - geht
3 Exkurs: Sprechhandlungen
4 Exkurs: Intention des Sprechers/Schreibers
5 Die Intention
6 Der Kontext des Textes
7 Sprachanalyse: Syntax: Parataxe, Hypotaxe
8 Sprachanalyse: Wortwahl: Fachsprache
9 Sprachanalyse: Uneigentliches Sprechen
10 Sprachanalyse: Syntaktische Figuren
11 Zusammenfassen eines Textes
12 Strukturanalyse / mit Exkurs: Textkohärenz
13 Argumentationsanalyse

Siehe auch
Bernd Graff: Die neuen Idiotae Web 0.0
Musteraufgabe der KMK (Kultusministerkonferenz)
http://www.deutschunterricht24.de/course/view.php?id=7

Textbezogene Erörterung - Schritte


01 Worum es thematisch geht
02 Die Position des Autors
03 Die Argumentation
04 Erörterung

Es folgen Auszüge aus verschiedenen Infos.


Syntaktische Figuren 1/21/

Syntaktische Figuren betreffen Phänomene auf der syntaktischen Ebene.


Zum Unterschied zwischen syntaktischer und semanischer Ebene folgendes Beispiel:
A. Enumeration bezeichnet allgemein eine Aufzählung oder Reihung verschiedener Wörter:
 Da lagen die grünen, blauen, roten und gelben Bälle.
Hier haben wir es mit einer Aufzählung von Adjektiven bzw. Attributen zu tun.
Eine Entscheidung, die auf der grammatischen Ebene getroffen wird.
Differenzierter benannt, handelt es sich um ein Asyndeton.
B. Akkumulation bezeichnet eine Aufzählung (Häufung) von Dingen, welche zu einem Oberbegriff
gehören oder etwas Allgemeines audrücken sollen.
 Nach dem Sonnenaufgang erstrahlte die Welt in grünen, blauen, roten und gelben Farben.
Wir nehmen an, dass gemeint ist: „in allen Farben“. Diese Entscheidung müssen wir getroffen
haben, bevor wir von einer Akkumulation sprechen können.
Eine Entscheidung, die auf der inhaltlischen Ebene getroffen wird. – Darum gehört die Akkumulation
nicht zu den syntaktischen Figuren. (Wie so häufig bei literatur- und sprachwisenschaftlichen
Fachbegriffen wird auch dieser unterschiedlich definiert.)

Aufzählung, Reihung und Wiederholung machen eingen großen Teil der syntaktischen Figuren aus.

Anakoluth Grammatisch nicht folgerichtige Konstruktion eines Satzes. (Satzbruch)


Zweck: z.B. erwecken des Anscheins gesprochener Sprache (da dort häufig) und damit
erwecken des Eindrucks von Authentizität;
 Also ich weiß nicht … (Abbruch)
 Er hat ihr einiges … alles zu verdanken (Rückschritt/Rückzug des Sprechers vor das
bereits geäußerte Wort)
 Wenn jemand Geburtstag hat, dann manchmal schenkt man ihm eine Uhr. (Umstieg
von einer begonnenen Satzkonstruktion auf eine andere)
Anapher Wiederholung am Satzanfang
Zweck: Nachdruck verleihen, einhämmern
 Ich fordere Moral. Ich fordere Verständnis.
Asyndeton Reihung von mind. 3 gleichgeordneten Wörtern, Wortgruppen, Sätzen ohne verbindende
Konjunktion; -> Polysyndeton
Zweck: z.B. veranschaulichen; konkretisieren; bedeutend machen;
 Wenn Rentner, Piloten, Arbeitslose, Lehrer auf die Straße gehen, läuft irgendwas
schief.
Ellipse Weglassen von Satzgliedern, die zum Verständnis nicht unbedingt notwendig sind.
Zweck: z.B. raffen; pointieren; erwecken des Anscheins gesprochener Sprache
 Woher so in Atem?
Enumeration Aufzählung verschiedener Wörter -> Asyndeton, -> Polysyndeton
Zweck: Nachdruck verleihen, einhämmern;
 Da lagen die grünen, blauen, roten und gelben Bälle.
Epipher Wiederholung am Satzende
Zweck: Nachdruck verleihen, einhämmern;
 Geht nicht, gibt's nicht. - Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG
Uneigentliches Sprechen 1/3S. 1

.
Man spricht von uneigentlichem Sprechen, wenn etwas nicht wortwörtlich gemeint ist. Es wird also etwas anderes gemeint als gesagt. Wer zu
einem, der zu spät kommt, sagt: „Du bist aber früh dran“, meint dieses nicht so. Er meint wohl eher das Gegenteil: „Du bist aber spät dran.“ - Wir
haben es hier mit einem Beispiel für Ironie zu tun: Das eigentlich Gemeinte wird durch sein Gegenteil ersetzt.
Formen uneigentlichen Sprechens sind: Euphemismus, Hyperbel, Ironie, Katachrese, Litotes, Metapher, Metonymie, rhetorische Frage,
Synekdoche, pars pro toto, Oxymoron, Personifikation.
Wer diese sprachlichen Mittel gebraucht, verfolgt damit einen bestimmten Zweck oder möchte eine bestimmte Wirkung erzielen. Im
vorliegenden Fall möchte er vielleicht z.B. einen Witz machen oder den Angesprochenen in scharfer Weise tadeln oder den Tadel abschwächen
usw. Der Zweck, die angestrebte Wirkung, erst recht die - vielleicht gar nicht angestrebte - tatsächliche Wirkung lassen sich nicht immer bei
den verschiedenen Formen uneigentlichen Sprechens genau bestimmen bzw. vorhersagen. Vieles hängt von der jeweiligen Gesprächssituation
ab.

Euphemismus Der eigentliche Ausdruck wird durch einen beschönigenden Ausdruck des a) bildungsfern / für: ungebildet
Gemeinten ersetzt. b) Seniorenresidenz / für: Altersheim
Zweck: beschönigen; aufwerten; mäßigen; vertuschen; besänftigen

Hyperbel Der eigentliche Ausdruck wird durch einen diesen steigernden oder c) todmüde / für: sehr müde
übertreibenden ersetzt. d) blitzschnell / für: sehr schnell
e) unendlich lang / für: sehr lang
Zweck: Erhöhen der bezeichneten Sache, des gemeinten Verhaltens usw.; auch
loben; verspotten

Ironie Der eigentliche Ausdruck wird durch dessen Gegenteil oder Verneinung ersetzt. a) Du bist ja früh dran.
Für: spät dran
Zweck: z.B. anregen zum Lachen; angreifen; dem Spott preisgeben; sich von einer
b) Schneller geht’s wohl nicht!?
Sache distanzieren; tadeln
Für: Das dauert aber..
Achtung: Da die Abweichung als solche verstanden werden muss, ist es nötig, dass
der Hörer/Leser einen „festen Sitz im Leben“ hat. – Manchmal ist es auch nötig, eine
„Ironiesignal“ zu senden, z.B. durch Lächeln, einen bestimmten Tonfall.. c) Er ist stets [immer]
Das Beispiel c zeigt eine verborgene Ironie, welche einen zusätzlichen Schritt bei der außerordentlich gut gekleidet.
Entschlüsselung nötig macht. Gegenstand des Spotts ist nicht, wie der Gemeinte Für: Er ist an Äußerlichkeiten
gekleidet ist, sondern woran der Gemeinte interessiert ist: ordentlich gekleidet zu interessiert.
sein. Für: Er ist interessiert an Äußerlichkeiten. Für: Er ist oberflächlich.

deutschunterricht24.de
Argumentieren 1/4S. 1

Grundform der Argumentation

Argumentieren heißt eine Behauptung begründen. Etwa so:

Der Wal ist kein Fisch.


(DENN): Der Wal atmet nicht durch Kiemen.

Die meisten von uns werden die Begründung akzeptieren. Wir tun es, weil wir - ohne dass
es ausgesprochen werden müsste – mit dem, der die Begründung vorgetragen hat, einig
darüber sind, dass durch Kiemen zu atmen zum Fisch-Sein gehört.
(Wir sind uns doch einig darüber): Fische atmen durch Kiemen.
Sollte jemand dieses anzweifeln können wir immer noch versuchen das Gesagte zu stützen:
Das kannst du in jedem Bio-Fachbuch nachlesen. - So ist es eben festgelegt.
Im Biofachbuch werden wir noch mehr Argumente finden: Der Wal ist ein Säugetier. Der Wal
ist nicht wechselwarm. – Aber das ist für unser Beispiel nicht wichtig.
In der Grundform der Argumentation werden die verschiedenen Elemente einer
Argumentation so dargestellt.

These (Behauptung) DENN Argument (Begründung)


Der Wal ist kein Fisch. Der Wal atmet nicht durch Kiemen.
Grundsatz
(Wir sind uns doch einig darüber:)
Fische atmen durch Kiemen.
Stütze
Das kann man in jedem Bio-Fachbuch nachlesen.
So ist es eben festgelegt..

Du wirst dich vielleicht fragen: Wozu braucht man überhaupt den Grundsatz? Die
Begründung (das Argument) reicht doch aus.
Dass man beim Argumentieren ohne den Grundsatz nicht auskommt, wird deutlich, wenn
eine Behauptung aufgestellt wird, die wertend ist.

These (Behauptung) DENN Argument (Begründung)


Die Dings hat eine tolle Figur. Sie hat einen bmi (Bodymaßindex) von
17. - 177 cm groß bei 52 kg Gewicht.
Eine Nachprüfung wird zweifelsohne bestätigen, dass die Dings einen bmi
von 17 hat. Daran ist also nicht zu rütteln. Trotzdem ist die Begründung für
viele nicht akzeptabel. Denn sie stimmen dem nötigen Grundsatz nicht zu.
Grundsatz
(Wir sind uns doch einig darüber:)
Eine Frau ist dann schön, wenn sie einen bmi von 17 hat.
Oder: Schöne Frauen haben einen bmi von 17.
Da hilft die Stütze dann auch nichts mehr.
Das kannst du in jedem Modejournal sehen.
Und meine große Schwester sagt das auch.

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