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Klangfiguren
Die Alliteration (Der Stabreim)
Die Alliteration, oder Stabreim, ist eine Klangfigur bei der identische anlautende Konsonanten und
auch Vokale zweier oder mehrerer aufeinanderfolgender oder benachbarter Wörter vorkommen. Die
Alliteration unterstreicht die Zusammengehörigkeit miteinander verknüpfter Ausdrücke, dadurch
kann man mit ihr den Worten an der jeweiligen Stelle Nachdruck verleihen.
Werbesprache: Geiz ist geil! Manner mag man eben, Lässige Langläufer leben länger, It’s Taco time,
Happy Hippos
Buchtitel: Götter, Gräber und Gelehrte, Kopf schlägt Kapital, Fit mit Fillip
Zwillingsformeln: klipp und klar, über Stock und Stein, mit Haut und Haar
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Rhetorische Stilmittel
Die Anapher
Die Anapher beschreibt die Wiederholung des gleichen Wortes bzw. der gleichen Wortgruppe zu
Beginn aufeinanderfolgender Sätze (Satzteile). Sie wirkt verstärkend und steigert die Eindringlichkeit
des Gesagten.
Die Epipher
Die Epipher ist das Gegenstück zur Anapher, das heißt, dass das gleiche Wort bzw. die gleichen
Satzteile am Ende aufeinanderfolgender Sätze (Satzteile) wiederholt werden. Sie dient dazu dem
Wiederholten einen besonderen Nachdruck zu verleihen, sie verstärkt die Aussage.
Die Assonanz
Unter Assonanz versteht man den Gleichklang eines Vokals oder einer Lautfolge im Inneren von zwei
oder mehrerer aufeinanderfolgenden oder benachbarten Wörter.
Die Lautmalerei
Die Lautmalerei, oder Onomatopoesie, ist die Schallnachahmung nicht-sprachlicher Laute durch
sprachliche Mittel.
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Rhetorische Stilmittel
Die Geminatio
Die Geminatio ist die Wiederholung eines Wortes, oder einer Wortgruppe. Die Wirkung ist eine
eindringliche emotionale Verstärkung.
Satzfiguren
Der Chiasmus
Beim Chiasmus werden Wörter, Wortgruppen, Teilsätze und auch Sätze wie ein Spiegelbild
angeordnet, also über Kreuz gestellt. Der Chiasmus wird häufig dazu verwendet, eine Antithese
hervorzuheben. Dieses Stilmittel dient dazu, Inhalte zu verstärken und einzuprägen.
Einer für alle, alle für einen. Touristen entdecken China – China entdeckt die
Touristen.
Klein das Große, groß das Kleine.
Die Invasion
Die Invasion bezeichnet die Umstellung der „normalen“ grammatikalischen Wortfolge in einem Satz.
Durch den ungewöhnlichen Satzbau wird die Aufmerksamkeit auf diesen bestimmten Satzteil gelenkt
und die Aufmerksamkeit der Leser gesteigert.
Beispiel:
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Rhetorische Stilmittel
Der Parallelismus
Unter der Figur des Parallelismus versteht man den syntaktisch parallelen Bau von mindestens zwei
Satzeinheiten. Durch die sich wiederholende Satzstruktur entsteht die Wirkung von Symmetrie, was
die Aussage verstärkt.
Er hat die Flucht begangen aus Furcht vor dir, Wer soll das bezahlen?
er hat das Land verlassen aus Schrecken vor dir. Wer hat das bestellt?
(Sinhue) Wer hat so viel Pinkepinke?
Wer hat so viel Geld?
Die Ellipse
Die Ellipse beschreibt einen grammatikalisch unvollständigen Satz. Durch das Auslassen von
Satzteilen wird der Satz verkürzt. Ellipsen finden sich oft in mündlicher Kommunikation, gerade auch,
wo es zu einer Steigerung von Gefühlen kommt.
Beispiel:
Echt jetzt?
Je früher, desto besser!
Sonst noch was?
Die Tropen
Unter Tropen versteht man Ausdrücke, die nicht im wörtlichen, sondern im übertragenen Sinne
gebraucht werden. Das eigentlich Gemeinte wird dabei durch einen Ausdruck ersetzt, der zu ihm
in einer bestimmten Verbindung steht. Diese kann entweder aus der Ähnlichkeit der beiden
Sachverhalte oder aus einem logischen bzw. faktischen Zusammenhang resultieren.
Wortfiguren
Die Tautologie
Die Tautologie drückt einen Begriff entweder durch die Wiederholung des Begriffs oder durch zwei
Wörter, die dasselbe meinen, aus. Dies dient der Hervorhebung des Gesagten, hat also eine
verstärkende Wirkung.
Beispiel:
Wahr ist nur die Wahrheit (M.Weber)
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Rhetorische Stilmittel
Der Pleonasmus
Beim Pleonasmus wird einem Begriff ein überflüssiges Attribut hinzugefügt. D.h. die Wörter sind zwar
verschieden, haben aber denselben Sinn.
Die Klimax
Unter dem Begriff Klimax versteht man eine Steigerung von mindestens drei Worten, Wortgruppen
oder Sätzen. Die Intensität des Gesagten wird stufenweise erhöht, dabei wird vom weniger
Wichtigen zum Wichtigsten gesteigert. Das Gegenteil ist die Antiklimax. Die Wirkung von Klimax und
Antiklimax macht den Inhalt dynamischer und spitzt den Sachverhalt zu.
Die Enumeratio
Die Enumeratio ist die Aufzählung von Begriffen. Sie kann als Mittel der Anschaulichkeit und der
Übertreibung genutzt werden. Eine Besonderheit der Aufzählung ist die Akkumulation, hier werden
Begriffe, die alle aus einem Bereich kommen aneinandergereiht. ( Erst ab mindestens vier Begriffen
oder Wortgruppen ist es eine Enumeratio.)
Sprache kann abgrenzen, eingrenzen, Sonne. Mond und Sterne (Alle aus dem Bereich
ausgrenzen, bestimmen, beschwichtigen, des Weltalls)
versöhnen, entzweien, diktieren, manipulieren,
diskriminieren ….
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Rhetorische Stilmittel
Bildfiguren
Die Metapher
Bei der Metapher wird das eigentlich Gemeinte durch einen anderen Ausdruck ersetzt, der eine
gedankliche Ähnlichkeit aufweist oder über eine Analogie mit diesem verbunden ist. Sie ist dem
Vergleich ähnlich, auf eine Vergleichspartikel wird allerdings verzichtet. Alltagssprachlich kommen
Metaphern in feststehenden Bezeichnungen, in Redensarten, als Adjektive und als Verben vor.
Beispiel:
Feststehende Bezeichnungen: Baumkrone Verben: die Sonne geht unter
Redensarten: jemandem das Herz brechen
Adjektive: eine bissige Bemerkung
Der Vergleich
Beim Vergleich wird ein Gegenstand bzw. ein Sachverhalt durch die Ähnlichkeit zu einem anderen
Gegenstand bzw. Sachverhalt näher bestimmt oder veranschaulicht. Was die beiden Bereiche
verbindet, wird sprachlich oft durch eine Vergleichspartikel (z.B. „wie“, „als“) markiert.
Beispiel:
Du bist stark wie ein Bär!
Die Hyperbel
Bei der Hyperbel wird das eigentlich Gemeinte durch einen gesteigerten oder übertriebenen
Ausdruck ersetzt. Sie kann die Fantasie anregen oder auch zur Manipulation eingesetzt werden.
Die Antithese
Bei der Antithese handelt es sich um die Gegenüberstellung zweier gegensätzlicher Ausdrücke. Der
Gegensatz kann durch einzelne Wörter, Wortgruppen, Sätze oder auf der inhaltlichen Ebene
herausgearbeitet werden. Durch die Antithese können Spannung, Zerrissenheit und Widerspruch
ausgedrückt werden.
Das Oxymoron
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Rhetorische Stilmittel
Das Oxymoron kann als besondere Form der Antithese gelten. Zwei Ausdrücke werden dabei so
miteinander verbunden, dass sie einander ausschließen oder widersprechen.
Das Paradoxon
Das Paradoxon ist die überspitzte, absurde und scheinbar widersinnige Formulierung eines
Gedankens. Die (scheinbar) widersprüchliche Aussage soll zum Denken anregen.
Beispiel:
Das Leben ist der Tod, und der Tod ist das Der vor seinem Tod gestorbene Schriftsteller.
Leben.
Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und
Keinen.
Der Euphemismus
Beim Euphemismus handelt es sich um einen beschönigenden oder verschleiernden Ausdruck. Das
eigentlich Gemeinte wird durch einen Begriff bzw. Sachverhalt ersetzt, der angenehmer, harmloser
oder kulturell weniger anstößig erscheint. Häufig sind es tabuisierte Themen wie Sexualität,
Krankheit oder Tod, die durch entsprechende Ausdrücke umschrieben werden.
Beispiel:
Seniorenresidenz = Altersheim vollschlank = dick
Sondermüll = gefährlicher Müll
bildungsfern = ungebildet
Ableben = sterben
Das Zeugma
Beim Zeugma handelt es sich um ein Sprachspiel, bei dem zwei Satzglieder durch ein Verb (oder
anderes Wort) verbunden sind, das für den einen Fall eine konkrete, für den anderen eine
übertragene Bedeutung hat. Dadurch entstehen komische bzw. merkwürdige Aussagen, die als
Pointe auftreten können.
Beispiel:
Er warf einen Blick in die Zeitung und den Müll
in die Tonne.
Beispiel:
Machen wir nicht alle Fehler?
Ist das dein Ernst?
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Rhetorische Stilmittel
Die Litotes
Die Litotes umschreibt einen Sachverhalt durch doppelte Verneinung oder durch Verneinung des
Gegenteils. Damit kann zum Beispiel eine Behauptung ausgeglichen werden oder in Form einer
Untertreibung abgeschwächt werden. Oft hat die Litotes eine ironisierende Wirkung.
Ich bin ja nicht mehr der Jüngste. Ihre Leistung war nicht schlecht.
Die Ironie
Bei der Ironie wird das Gegenteil von dem zum Ausdruck gebracht, was eigentlich gemeint ist. Dafür
können unterschiedliche Mittel eingesetzt werden, zum Beispiel Übertreibung, Paradoxa etc. Auch
durch gemeinsames Wissen kann die Ironie erschlossen werden. Ironie kann satzübergreifend sein
oder ganze Textpassagen betreffen. Das Gemeinte ergibt sich in diesem Fall erst im
Textzusammenhang.
Die Personifikation
Bei der Personifikation werden Gegenstände, Tiere, abstrakte Begriffe etc. als bzw. wie Personen
dargestellt. Sie erhalten dabei beispielsweise eine menschliche Gestalt, eine Stimme, menschliche
Fähigkeiten, Verhaltensweisen oder Wesenszüge.
Beispiel:
Die Sonne lacht mir ins Gesicht. Der Himmel weint bittere Tränen.
Es lächelt der See, er ladet zum Bade. (F.
Schiller)
Die Synekdoche
Bei der Synekdoche wird anstelle des eigentlich Gemeinten ein anderer Ausdruck aus demselben
Wortfeld oder Bedeutungszusammenhang verwendet, der entweder enger oder weiter gefasst ist.
Die Synekdoche arbeitet mit Relationen, die auf dem Verhältnis von Teil und Ganzem oder Einzahl
und Mehrzahl beruhen. Besonders häufig kommen Synekdochen vor, bei denen der Teil für das
Ganze steht, was mit dem lateinischen Ausdruck „pars pro toto“ bezeichnet wird
Die Metonymie
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Rhetorische Stilmittel
Bei der Metonymie wird das eigentlich Gemeinte durch einen Ausdruck ersetzt, der mit diesem –
anders als bei der Metapher, die auf Ähnlichkeiten beruht – in einer realen (z.B. räumlichen,
zeitlichen, kausalen) Beziehung steht. Gemeint sind dabei insbesondere Relationen von Ursache und
Wirkung, Autor/in und Werk, von Produkt und Material, von Gefäß und Inhalt oder von Ort und
Bewohner.
Beispiel:
Kreuz = Christentum Goldmedaille: Erster Platz in einem Wettbewerb
Herz = Liebe
Die Chiffre
Die Chiffre meint ein Wort oder eine Wortgruppe, deren Sinn sich nur für Eingeweihte
erschließt. Demnach muss die Chiffre entschlüsselt oder eben als Undeutbares angenommen
werden. Aus diesem Grund sind Chiffren auffällig: der Leser stolpert beim Lesen über sie,
weil er sie nicht deuten kann. Die Bedeutung einer Chiffre geht in der Regel aus dem
Zusammenhang hervor und macht diesen im Umkehrschluss erst verständlich.
Beispiel:
Aus der Gaunersprache: Knete, Pinke, Kröten
Die Synästhesie
Bei der Synästhesie werden zwei Sinneseindrücke (Hören, Sehen, Riechen usw.) miteinander
vermischt. Das heißt man kann z.B. Töne schmecken oder Farben duften.
Beispiel:
Golden tönt der Herbst.
Süßer die Glocken nie klingen,
Als zur Weihnachtszeit. (Weihnachtslied)
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Rhetorische Stilmittel
Der Neologismus
Als Neologismus wird eine Wortneuschöpfung bezeichnet. Der Neologismus ist ein neugebildeter
sprachlicher Ausdruck für neue Begriffe oder Sachen. Neologismen werden durch die Kombination
bereits vorhandener Elemente gebildet oder aufgrund einer Bedeutungsübertragung sowie der
Entlehnung oder Übersetzung aus einer Fremdsprache.
Beispiel Werbung:
swiffern = putzen
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