Sie sind auf Seite 1von 4

1

Stilmittel
Stilmittel sind Ausdrucksmittel, die einen bestimmten Stil
kennzeichnen. Dabei kann es sich zum Beispiel um den Stil eines
Werks, eines Autors oder Künstlers oder den Stil einer Epoche
handeln. Stilmittel finden sich in der Literatur, der bildenden Kunst
sowie in der Musik.

Was sind rhetorische Stilmittel?


Rhetorische Stilmittel sind sprachliche Ausdrucksmittel. Rhetorische Stilfiguren
weichen – absichtlich oder unabsichtlich – vom alltäglichen Sprachgebrauch ab. Sie
heben einzelne Teile eines Textes oder einer Rede hervor: durch Betonung,
Veranschaulichung oder besondere Einprägsamkeit.

Funktion und Wirkung rhetorischer Stilmittel

Rhetorische Stilfiguren können:

 Gefühle transportieren;
 eine Rede lebendiger und emotionaler machen;
 Texte unterhaltsamer und kurzweilig machen;
 die Wirkung und Überzeugungskraft eines Textes oder eines Wortbeitrags
erhöhen;
 mit wenigen Worten eine hohe Aussagekraft erzeugen und dadurch Texte
verdichten;
 überraschen und Aufmerksamkeit erzwingen;
 Bilder erzeugen, die sich im Kopf festsetzen.

Vor allem der letzte Punkt macht rhetorische Stilmittel für die Werbung zum Beispiel
unentbehrlich. Anwendungsgebiete sind also sowohl Literatur und sprachlicher
Alltag als auch Politik und Werbung.

1
2

Die Alliteration ist eine Klangfigur, bei der die betonten Silben aufeinanderfolgender
Wörter den gleichen Anfangslaut (Anlaut) haben:

 »bei Nacht und Nebel«


 »bei Wind und Wetter«
 »der Rubel rollt«
 »gut und gern«
 »Haus und Hof«
 »klipp und klar«
 »mit Kind und Kegel«
 »mit Mann und Maus«
 »mit Schimpf und Schande«
 »mit Zittern und Zagen«
 »nicht wanken und nicht weichen«
 »null und nichtig«
 »von Pontius zu Pilatus«

Die Anapher ist eine rhetorische Figur der Wiederholung. Die Eindringlichkeit des
Gesagten wird verstärkt, indem dasselbe Wort oder dieselbe Wortgruppe am Anfang
mehrerer aufeinanderfolgender Verse, Strophen oder Sätze stehen:

 »Wir fordern, dass … Wir fordern, dass …«


 »Das Wasser rauscht‘, das Wasser schwoll« (Goethe)
 »Wer nie sein Brot mit Tränen aß, / Wer nie die kummervollen Nächte / Auf
seinem Bette weinend saß.« (Goethe)
 »Endlich blüht die Aloe, / Endlich trägt der Palmbaum Früchte.« (Johann Christian
Günther)

Die Assonanz ist ein sprachliches Ausdrucksmittel. Es handelt sich um den Gleichklang
der Vokale in mindestens zwei Wörtern:

 Jahr und Tag


 Rang und Namen
 Geben und Nehmen

2
3

Die Klimax ist eine rhetorische Figur. Sie beschreibt 1. die stufenweise Steigerung des
Inhalts einer Aussage (vom weniger Wichtigen zum Wichtigen) oder 2. der Aussagekraft
(vom schwachen Begriff zum starken):

 zu 1.: »[…] das ist schlecht; die Welt wird schlecht, sehr schlecht.« (Georg Büchner,
»Woyzeck«)
 zu 1.: »[…] über manchen schönen, reichen Hof und weiterhin über grüne Hügel
und dunkle Täler weg.« (Gotthelf, »Die schwarze Spinne«)
 zu 2.: »Er weint, er ist bezwungen, er ist unser!«
 zu 2.: »Ich kam, sah, siegte.« = »Veni, vidi, vici.« (Caesar)

Die Metapher ist eine rhetorische Figur. Sie findet einen bildlichen Ausdruck für einen
Begriff. Dafür wird ein Wort aus dem gewohnten Zusammenhang genommen und auf
einen anderen Bereich übertragen:

 »Lebensuhr«
 »Wipfelmeer«
 »Kriegsmüdigkeit«
 »Mauer des Schweigens«
 »etwas durch die rosarote Brille sehen«

Die Metonymie ist eine Wortfigur, die sowohl der Metapher als auch
der Synekdoche verwandt ist. Bei der Metonymie handelt es sich um die Ersetzung eines
Begriffs durch einen anderen, der aber mit dem eigentlichen Begriff in einer realen
Beziehung steht:

 »Leder« = Ball
 »Goethe lesen«
 »eine Tasse trinken«
 »einen Ford fahren«

Die Personifikation ist eine häufige rhetorische Figur und eine Art der Metapher. Die
Personifikation meint die Vermenschlichung lebloser Dinge. Tieren, Pflanzen oder
Naturerscheinungen zum Beispiel werden menschliche Eigenschaften oder Fähigkeiten
zu gewiesen:

 »Kunst und Naturwissenschaft gehen Hand in Hand«


 »Die Sonne lacht
 »Der Wind spielt«
 »Der Tag verabschiedet sich«
 »Veilchen träumen schon« (Mörike: »Frühling lässt sein blaues Band«)

3
4

Eine rhetorische Frage ist eine Scheinfrage, das heißt eine Frage, auf die keine Antwort
erwartet wird:

 »Wer glaubt denn das noch?«


 »Wer möchte nicht in Frieden Leben?«
 »Was ist schon normal?«
 »Machen wir nicht alle mal Fehler?«
 »Habe ich das nicht gesagt?«

Der Vergleich ist ein Stilmittel und gehört als rhetorische Figur zu den
Gedankenfiguren. Ein Vergleich erhöht die Anschaulichkeit einer Sache oder einer
Vorstellung oder deren Bedeutung. Neben ein Bild wird ein analoges Gegenbild gestellt.
Zwischen den beiden Bildern gibt es eine ausgesprochene oder unausgesprochene
Gemeinsamkeit. Typisch für den Vergleich ist die Verknüpfung mit »wie« oder »als«:

 »stark wie ein Löwe«


 »ein Mann wie ein Baum«
 »flink wie ein junges Reh«
 »finster wie die Nacht«
 »er rannte, als sei der Teufel hinter ihm her«

Quelle: https://www.inhaltsangabe.de/wissen/stilmittel/

Das könnte Ihnen auch gefallen