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Humors stehen. Aber das ist nicht ihr einiger und speziefischer Gebrauch.
Es gibt eine Reihe stilistischer Mittel, die vorwiegend als Mittel der Satire
und des Humors auftreten.
Der Doppelsinn ist ein Stilmittel, das auf der Vieldeutigkeit des Wortes
gruendet. Der Doppelsinn braucht immer ein Kontex. Ausserhalb des
Kontextes, isoliert betrachtet, kann er unverstaendlich sein.Besonders oft
wird der Doppelsinn in der Volksdichtung und in volkstuemlichen
Alltagsrede verwendet. Auf Doppelsinn beruht eine grosse Zahl von
Scherzfragen und Raetseln: z.B. : Warum sind die Zahnaerzte die
gruendlichsten Leute der Welt? – Weil sie alles bei der Wuerzel anfassen.
Der Doppelsinn entsteht auf Grund der Mehrdeutigkeit des Wortes und
der Homonymie. Das Substantiv „Kohl“ ist einerseits Bezeichnung für ein
Gemüse, andererseits existiert noch die übertragene Bedeutung von Kohl
als Unsinn (z.B., Kohl reden). Besonders verbreitet ist der Doppelsinn in
der Umgangssprache, in der Volksdichtung, in der Presse.
Wenn es sich beim Doppelsinn um einen- und denselben Lautkomplex
handelt, der in zweifacher Bedeutung ausgelegt werden kann, so haben wir
hier mit phonetisch mehr oder weniger aehnlichen Sprachgebilden zu tun.
Zwei verschiedene Woerter werden auf Grund von Lautaehnlichkeiten
irgendwie zueinander in Beziehung gesetzt: durch eine Aenderung in der
Wortbildung, durch phonetische Aenderung, durch das Spiel mit den
lexikalischen Elementen einer phraseologischen Fuegung…
Ein Oxymoron ist ein Stilmittel aus zwei Wörtern, die sich gegenseitig
widersprechen. Hier lernst du anhand von Beispielen die Merkmale und
Wirkung des Oxymorons kennen.
Das rhetorische Stilmittel findet man im Alltag und der Literatur wieder.
Deshalb siehst du jetzt ein paar Beispiele aus dem Alltag und der Literatur.
Oxymoron im Alltag
• Hassliebe = Eine Beziehung, die ständig zwischen Hass und Liebe
wechselt
• Teuflisch gut = Hier ist etwas verboten gut, sodass es besonders gut ist
Oxymoron Merkmale
• Ist ein Widerspruch, mit einer daraus ergebenen Mehrdeutigkeit.
• Besteht aus einem Substantiv (und einem Adjektiv).
• Wortfigur
Stilistische Paradoxe
Wir müssen auch von dem Paradoxon sprechen. Darunter versteht man
Widersinnigkeit allgemein anerkannten Grundsätzen entgegenstehende
Behauptung, scheinbarer Widersinn. Durch den sogenannten
provokatorischen Charakter der Aussage wird der Rezipient zum überlegen
gezwungen, zur kritischen Haltung. Jedes Paradoxon ist ein Alogismus.
z.B. Eine negative Erfahrung ist eine positive Erfahrung.
Paradoxon gebraucht man sehr oft in der Werbung.
Zu dieser Gruppe zählen wir ständige Stilmittel im Dienst von Humor und
Satire, die auf Grund der Lexik und Phraseologie entstehen, aber nur im
Kontext zur Geltung kommen können.
Die Aufzählung wird in der deutschen Stilistik auch «Häufung» oder «Doppelung»
genannt. Der Kern dieser syntaktischen Erscheinung besteht darin, dass man ein
Ganzes, eine größere Einheit beschreibt, indem man ihre Bestandteile aufzählt;
so, z.B., wenn man den Gesamteindruck eines Schaufensters wiedergeben will,
soll man nur einiges daraus aufzählenentweder die charakteristischsten Auslagen,
die das Bild bestimmen, oder solche, die vom besonderen Interesse sind. Die
einfache Aufzählung besteht aus bedeutungsähnlichen, gleichwertigen
Einzelgliedern: Dieses Land also: Felder, Wiese, ein Paar Büsche, der Fluß. Magere
schwarzfleckige Kühe, Koppelzäune (Ch.Wolf, Nachdenken über Christa T.) Der
Kaufmannstand ist doch ein schöner Beruf… Solide, genügsam, emsig,
behaglich…»(Th.Mann, Buddenbrocks) Die einfache Aufzählung kann mit einer
Schlußzusammenfassung enden: verbrechen, Habgier, Heuchelei, Schamlosigkeit,
das war Europa. (B.Kellermann, Der 9.November). Die stilistischen Wirkungen der
einfachen Aufzählung hängen damit zusammen, welche konkreten Bedeutungen
und stilistischen Färbungen die Einzelglieder der Aufzählung tragen. Manchmal
triit die Aufzählung in Textbeschreibungen als detallierte Definition auf: Deutlich
sieht er wieder die dunklen Gemälde an der Wandjedes einzelne Offiziere alle,
Militärs, in Uniformen, mit Ordenssternen geschmückt, den Degen an der Seite
(Kellermann, Der 9. November) Solche Definitionen werden auch in Sachprosa oft
verwendet.
Es gibt einige spezielle Abarten der Aufzählung, die den Charakter einer
inhaltlichen Abstufung in progressiver oder regressiver Richtung tragen.
Bei Klimax (Gradation, steigender Stufung) nimmt jedes Folgeglied der Aufzählung
an Gewicht zu; das letzte wirkt dann am stärksten und wird zum Höhepunkt der
Aussage: Es regnet stundenlang, nächtelang, tagelang, wochenlang (Dürenmatt,
Grieche sucht Griechin) Eisig aber, entsetzlich eisig, scharf wie Gift bläst der Wind
(B.Kellermann, Der 9.November)
Die Ironie muß sich aber durchaus nicht auf ein einzelnes Wort beschränken; es
kann auch das Gegenteil des ganzen Satzinhalts oder eines ganzen Absatzes
gemeint sein
Man darf nicht vergessen, daß das Wort Ironie im deutschen Sprachgebrauch zwei
Bedeutungen hat: 1) im eben aufgeführten engeren Sinn als Periphrase mit
Gegenteilswirkung, also ein lexisches Mittel, und 2) im weiteren Sinn als
semantisches Synonym zu Humor, Satire, Sarkasmus. Die Ironie im weiteren Sinn
(als psychologischer Begriff) kann durch ein beliebiges lexisches Mittel (z.B. auch
durch Ironie im engeren Sinn), durch ein beliebiges grammatisches, wortbildendes
oder phonetisches Mittel ausgedrückt werden.
31) Das Nichtentsprechen von Form und Inhalt als Mittel von Humor und Satire.
Wesensverwandt und daher oft schwer abzugrenzen ist eine andere
Erscheinungsform des Stilbruchs, das Nichtentsprechen von Form und Inhalt. Hier
handelt es sich um einen bewußt angestrebten Widerspruch zwischen dem
Gegenstand der Aussage und der Darbietungsform [92]. In diese Gruppe gehört
vor allem ein lexisch-syntaktisches Mittel, die Ironie als Periphrase mit
Gegenteilswirkung. Bei diesem Stilistikum widerspricht die lexischphraseologische
Ausformung dem realen Sachverhalt, der Schlüssel zum Verständnis liegt in der
Satzintonation. Hierher gehört ferner der Kontrast zwischen Inhalt und Form in
dem Sinn, dass entweder ein unbedeutender, trivialer Sachverhalt in ernstem,
gewähltem Ton dargestellt wird oder umgekehrt, ein bedeutender, tiefer Inhalt in
possenhaft bagatellisierender, leicht gesenkter oder derber Art. In beiden Fällen
entsteht komische oder satirische Wirkung [92]. In der schöngeistigen Literatur
bedient man verschiedener sprachlichen Mittel, um einen komischen Effekt zu
erreichen.
32) Parodie als Mittel von Humor und Satire.
Parodien benötigen jedoch nicht zwingend ein konkretes Original. Auch ein
Genre als Ganzes kann parodiert werden, wenn seine Form gut
wiedererkennbar ist. Literaturtheoretisch lässt sich die Parodie als eine
spezifische Form des intertextuellen Schreibens begreifen. Es können
literarische, theatralische, musikalische oder filmische Werke parodiert
werden. Ebenfalls möglich sind neue Medien wie Computerspiele.
Die Parodie als solche ist zunächst nur eine bestimmte Technik des
Schreibens. Verbindet sich mit der Parodie beispielsweise eine
Gesellschaftskritik, so kann sie satirische Züge erhalten. Hier kann die
Parodie also im Dienst der Satire stehen.
Als Beispiel führen wir einen parodistischen Überfall, den H.Heine auf die
scholastische Wissenschaft seiner Zeit ausführt:
So spreche ich 1) von den Füßen überhaupt, 2) von den Füßen bei den
Alten, 3) von den Füßen der Elefanten, 4) von den Füßen der
Göttingerinnen, 5) stelle ich alles zusammen, was über diese Füße auf
Ulrichs Garten schon gesagt worden.
33) Der Vergleich und seine strukturellen Formen und stilistischen Leistungen.
• Wird z. B. von einem Menschen gesagt, dass er wie ein Löwe kämpft, so
werden die zwei Substantive Mensch und Löwe zueinander in Beziehung
gebracht; dies löst eine schnell vorbeiziehende Serie von Einzelbildern aus
und erweckt eine neue Vorstellung: mutiger, tapferer Mensch. Obwohl es
sich hier um einen gemeinsprachlichen, ja sogar stehenden Vergleich
handelt, ist seine Bildkraft doch noch nicht verblasst.
• So sagt die Mutter mit Stolz: Mein Sohn ist ebenso groß wie der Vater.
Damit stellt sie objektiv und wahrheitsgetreu fest, dass ihr Mann und der
Junge von gleicher Größe sind. Rational-präzisierende Vergleiche stecken
oft in der eigentlichen Bedeutung adjektivischer und substantivischer
Kleinkontexte (Komposita): honigsüß, messerscharf, Kirschenmund, mit
Bienenfleiß (arbeiten). Die wissenschaftliche Prosa neigt zu sachlichen
Vergleichen.
• Sie werden, zum Unterschied von den verblassten, noch durchweg als
bildlicher Ausdruck empfunden, obwohl sich auch bei ihnen der
Verblassungsprozess schon mehr oder minder spürbar macht;
Namensübertragung vom Behälter auf das, was sich darin befindet: Glas
statt Bier, Flasche statt Wein, Tasse statt Tee oder Kaffee;
Namensübertragung von dem Stoff auf den Gegenstand, der daraus hergest
ellt wird: Glas – ein Gefäß, nach dem Material bennant;
Übertragung von der Bennenung des Ortes auf das, was dort hergestellt
wird: Champagner, Havanna;
Übertragung von Namen des Schöpfers auf sein Werk: wir lesen Schiller,
er hat einen Picasso im Wohnzimmer;
Namensübertragung von einem Körperteil auf ein Kleidungsstück:
Kragen bedeutete ursprünglich Hals;
Mit ihrer Hilfe ensteht im Bewusstsein des Lesers die Vorstellung von
Farbe, Form, Klang, Geruch und anderen Sinnesempfindungen, aber auch
eine logische Schlussfolgerung auf wesentliche Merkmale und
Eigenschaften.
Die Goldene Stadt wappnet sich zur Schlacht. Die Schulen werden
schließen, Rentner sollen Lebensmittel und Medikamente horten“
Die Goldene Stadt – Prag. Diese Bezeichnung soll dem Leser bekannt sein.
Okkasionelle Periphrase:
Sie wird in einem bestimmten Text gebildet und „wohnt“ nur innerhalb seiner
Grenzen
Logische Periphrase
„ Deshalb müssen wir mit System arbeiten in alle Richtungen, um den Erfolg
im Bereich der Wirtschaft herbeizuführen“, so Putin. Seine Brandrede
verpassten Millionen von Russen vor schwarzen Bildschirmen. Doch das Volk
glaubt auch so, dass der drahtige Mann im Kreml hart arbeitet…“
Nach Putins Wahlen finden wir logische Periphrasen zu seiner Person: der
drahtige Mann im Kreml
Bildliche Periphrase
Zur Struktur der bildlichen Periphrase gehört entweder eine Metapher oder
Metonymie.
„Wozu braucht ein knapp Elfjähriger drahtloses Gequassel? Ich will ein
Handy! Nicht bittend, bettelnd oder flehend: fordernd! Die meisten in meiner
Klasse haben ein Handy… Am Ende hat er sich zum elften Geburtstag von
allen Verwandten und Bekannten Geld gewünscht und dieses sündteuere
Mountainbike gekauft, das alle in seiner Klasse und erst recht alle Freunden
haben“