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Die Lyrik

DAS LYRISCHE Bez. (Lyra = Leier, das älteste Saiteninstrument) weist auf Urgrund und Ursprung
aller Dichtung (auch des Epischen und Dramatischen): die Bindung an die Musik. Die durch
Musik kompositorisch-rhythmisch und klanglich verwandelte und durch die Beschwörungskraft
des dichterischen Bildes gesteigerte Sprache heißt Lyrik.
..Verse sind nicht, wie die Leute meinen, Gefühle (die hat man früh genug) - es sind
Erfahrungen.“ (Rilke, Malte Laurids Brigge)
Zu verstehen als Grunderfahrungen im Medium der tönenden Sprache und nicht, wie z.B. bei
der Philosophie, als Grunderfahrungen im Medium des Begriffs.
„Was den Dichter ausmacht, das ist nicht seine Kapazität für poetische Zustände -
welcher fühlende Mensch hätte sie nicht! - sondern ein produktives Liebesverhältnis zur
Sprache ... es gibt Hunderte von denkwürdigen, ja leidenschaftlichen Erlebnissen, die der
Dichter sprachlos auf sich beruhen läßt, weil sie nicht vereinbar sind mit seinen
Gelegenheiten, sprachliche Eroberungen zu machen und dadurch das Persönliche ins
Überpersönliche einer rhythmischen Figur zu verwandeln ..." (Holthusen, 30)
Im Alltagssprachgebrauch bezeichnet ›Lyrik‹ eine literarische Gattung — meist im Gegensatz zu
›Epik‹ und ›Dramatik‹ — und ›Gedicht‹ einen Text, der zu dieser Gattung zählt, also einen
›lyrischen‹ Text. Das Attribut ›lyrisch‹ benutzen wir aber auch in einem anderen, weiteren
Sinne. In diesem weiten Sinne bedeutet lyrisch ›stimmungsvoll‹ oder ›gefühlsbetont‹.
Die Lyrik ist an Verse (= Gedichtzeilen) gebunden. Verse sind häufig durch einen besonderen Rhythmus
gekennzeichnet, der durch eine Abfolge von betonten und unbetonten Silben in einer Zeile entsteht (=
das Versmaß). Verszeilen können zu Strophen zusammengefasst sein. In der modernen Lyrik wird
allerdings oft auf Strophen und Versmaß verzichtet.

Die einzelnen Verse eines lyrischen Textes können gereimt oder ungereimt sein. Als Stilmittel werden
neben Reimen und Rhythmus auch Klang und Lautfolgen eingesetzt.

Vers, Versmaß

Die einzelnen Zeilen eines Gedichts nennt man Verse. Die Zeilen folgen einem bestimten Schema an
betonten und unbetonten Silben, dem Metrum (=`Versmaß). Beonte Silben werden als Hebung,
unbeonte Silben als Senkung bezeichnet.

Strophe

Der Begriff „Strophe“ ist aus der Musik bekannt. Eine Strophe ist eine Einheit aus mehreren Verszeilen,
Strophen werden durch Leerzeilen voneinander abgesetzt.

Reim

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Reime sind zwar ein typisches, aber kein zwingendes Mermal von Lyrik. Eine aktuelle Form der Lyrik, in
der das Reimen wichtig ist, ist der Rap. Die häufigsten und schon kleinen Kindern vertrauten Reime sind
Endreime. Hier reimen sich die letzten beonten Vokale einer Verszeile. Endreimenlassen sich in
verschiedene Formen unterteilen:

Der häufigste Endreim ist der Paarreim, bei dem sich immer zwei aufeinanderfolgende Verszeilen
reimen:

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?


Er ist der Vater mit seinem Kind.
Er hat den Knaben wohl in den Arm.
Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm. (Der Erlkönig- Goethe)

Beim Kreuzreim wird erst die übernächste Verszeile gereimt.

Dunkel war's, der Mond schien helle,


Schnee bedeckt die grüne Flur,
Als ein Wagen blitzschnelle
lansgam um die Ecke fuhr. (Unbekannte Verfasser)

Rhythmus

Rhythmus ist ein gleichmäßiger Wechsel, regelmäßige Wiederkehr, also Gleichmaß und steht
für Musik, Kunst aber auch für den Unterricht.
"Rhythmus" bezeichnet ein wiederkehrendes Muster von akustischen oder physischen
Bewegungen, das eine zeitliche Struktur und Betonung hat. In der Musik ist der Rhythmus einer
der wichtigsten Aspekte, der durch die Abfolge von Notenwerten und Pausen erzeugt wird.Der
Rhythmus des deutschen Verses ist an eine regelmäßige Folge von Hebung und Senkung
gebunden. Diesen Wechsel nennt man Versmaß (Metrum).
Eine Silbe ist folglich die kleinste metrische Einheit in einem Wort. Sie beschreibt die Laute
innerhalb eines Wortes, die wir beim Sprechen in einem Zug aussprechen und bildet folglich
eine Sprecheinheit.

 Betonte Silben werden in der Regel laut gesprochen, dadurch betont und
gewissermaßen hervorgehoben. Deshalb sprechen wir bei einer betonten Silbe auch von
einer Hebung.
 Unbetone Silben sind also das Gegenstück. Sie werden durch den Sprecher gar nicht
betont oder hervorgehoben. Deshalb werden diese Silben auch als Senkung bezeichnet.

Beginnen wir mit dem Gespenst, das offensichtlich aus zwei Silben besteht. Diese sind ge und
natürlich spenst. In diesem Fall liegt die Betonung auf der zweiten Silbe, auf spenst,
wohingegen Ge unbetont bleibt.

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