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Gedichtanalyse

Das Gedicht „Es ist alles eitel“ von Andreas Gryphius, der von 1616 bis 1664 lebte,
ist ein Gedicht des Barock. Das im Barock sehr häufig vorkommende „vanitas“- Motiv
ist in diesem Werk sehr gut erkennbar.

In dem Gedicht geht es darum, dass nichts ewig sein kann und dass alles einmal
verschwinden oder zerstört wird. Es besteht aus 4 Strophen und 14 Versen. Da es
zwei Quartette und zwei Terzette gibt, ist es ein Sonett. Die beiden Quartette
bestehen jeweils aus umarmenden Reimen, die Terzette aus schweifenden Reimen.

Besonders auffällig ist, dass das Gedicht sehr viele Nomen enthält. Ein Beispiel dafür
ist: „Als schlechte Nichtigkeit / als Schatten, Staub und Wind […]“ (Zeile 12). Viele
dieser Nomen fallen in den Bildbereich „Natur“: „Wisen“ (Zeile 3), „Erz; Marmorstein“
(Zeile 7), und noch viel mehr. Die Nomen geben Beispiele für ein bestimmtes
Geschehen oder veranschaulichen eine Situation. Ein weiterer wichtiger Punkt ist,
dass die Zeiten Präsens und Futur häufig wechseln. Einem Satz im Präsens steht ein
Satz im Futur gegenüber: „Was itzt so pocht und trotzt / ist morgen Asch und Bein“
(Zeile 5). Das soll den Gegensatz zwischen dem, was jetzt ist und dem was sein wird
noch deutlicher darstellen. In diesem Zusammenhang kann auch gesagt werden,
dass es sehr viele Antonyme gibt wie zum Beispiel: „Städte/ Wisen“ (Zeile 3).

Die Sätze dieses Gedichtes sind eher kurz, es dominiert ein parataktischer Stil. Die
Sprache ist poetisch und stilistisch ein wenig gehoben. „[…] ist Morgen Asch und
Bein“ (Zeile 6) beispielsweise, ist eine Metapher für den Todes.

„DU siehst / wohin du siehst […]“ (Zeile 1) ist der Anfang des Gedichts. In diesem
Fall ist das „du“ mit dem unpersönlichen „man“ gleichzusetzen. Das Leserpublikum
wird in das Gedicht miteinbezogen, damit sich die Leser besser in die Situation
hineinversetzen können und sich auch angesprochen fühlen. Auch in Zeile acht: „Itzt
lacht das Glück uns an […]“ und in Zeile elf: „[…] was wir vor köstlich achten“ ist das
der Fall. Die Leser werden in diesen Versen wieder angesprochen, in diesem Fall
werden sie mit dem lyrischen Ich zusammengefasst. Das soll vermitteln, dass auch
das Lyrische Ich und in weiterer Folge auch der Dichter von dieser Situation getroffen
ist.
In dem Gedicht kommen auch sehr viele Antithesen vor: „Itzt lacht das Glück uns an /
bald donnern die Beschwerden.“ (Zeile 8). Es gibt auch Beispiele aus der Natur:
„Was itzund prächtig blüht / sol bald zertreten werden“ (Zeile 5). Dieses Beispiel
repräsentiert ein aktives Geschehen und ist negativ. Außerdem gibt es viele
Alliterationen, die sich meist am Anfang zweier Verse befinden. Andreas Gryphius
schreibt, dass nichts ewig sein kann und verdeutlicht das dann noch einmal mit einer
Steigerung: „[…] kein Erz / kein Marmorstein“ (Zeile 7). Dieses Beispiel ist
gleichzeitig auch ein Parallelismus. In dem Gedicht ist auch ein Vergleich zu finden:
„Der hohe Thaten Ruhm muss wie ein Traum vergehn“ (Zeile 9). Die Interjektion:
„Ach!“ (Zeile 11) stellt die Verzweiflung des Lyrischen Ichs dar und ist gleichzeitig
eine Akzentverschiebung. Es gibt auch einen Strophensprung von der dritten auf die
vierte Strophe.

Das Gedicht „Es ist alles eitel“ handelt indirekt vom 30- jährigen Krieg, der die
Literatur der damaligen Zeit stark beeinflusst hat. Die Zerstörung durch den Krieg
und die Vergänglichkeit sind häufig verwendete Motive, die auch in diesem Gedicht
vorkommen.

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