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Lektuere

1. Einleitung (Karya siapa, zaman apa, jenis lyrik)= Surya


2. Einleitung (Formaler Aufbau)= Afghan
3. Hauptteile= a. Devita b. Zyan c. Farras
4. Schluss= Rindiani

1. EINLEITUNG
- Die Stadt Profil

Name: Die Stadt

Autor: Georg Heym

Veröffentlicht: 1911

Epoche: Expressionismus

Gattung: Sonett

A. FORMALER AUFBAU
Das Sonett „Die Stadt“ wurde von Georg Heym verfasst und stammt aus dem Jahr 1911. Es ist
ein typischer Vertreter des Expressionismus. Heym thematisiert in seinem Gedicht die
Anonymität und Eintönigkeit des Großstadtlebens. Er stellt die Stadt als ein lebendiges Wesen
dar und ihre Bewohner nicht als einzelne Personen, sondern als große, einheitliche,
abgestumpfte Menschenmasse. Im Folgenden soll „Die Stadt“ analysiert werden.
Insbesondere wird dabei auf die Epochenmerkmale eingegangen, die im Gedicht vertreten
sind.

Die Großstadt erscheint in Heyms Gedicht wie ein Gefängnis, das einem jegliche Individualität
raubt. Eine große Zahl von Menschen leben in der Stadt auf engstem Raum und so wie die
Menschen in der Stadt zusammengepfercht sind, werden auch die Wörter in die starre Form
des Sonetts gepresst.

Umarmender Reim: Du erkennst ihn immer am Reimschema abba. Das lässt sich
beispielsweise in der 1. Strophe sehen: Wolkenschein – klein; Untergang – entlang

Haufenreim: Dieser Reim hat das Reimschema aaa, es reimen sich also drei
aufeinanderfolgende Verse. Das siehst du beispielsweise in Strophe 3: Einerlei – Sterbeschrei
– vorbei

Quartett: Das ist eine Strophe, die aus vier Versen besteht, wie etwa Strophe 1.

Terzett: So nennst du eine Strophe, die aus drei Versen besteht, also zum Beispiel Strophe 3.

Kadenz: Damit du sie bestimmen kannst, schaust du dir die letzte Silbe eines Verses an.
„Wolkenschein“ (V. 1) endet auf eine betonte Silbe, das heißt die Kadenz ist männlich. Wenn
ein Vers auf eine unbetonte Silbe endet, dann handelt es sich um eine weibliche Kadenz.
2. HAUPTTEILE

1. Sehr weit ist diese Nacht. Und Wolkenschein


2. Zerreißet vor des Mondes Untergang.
3. Und tausend Fenster stehn die Nacht entlang
4. Und blinzeln mit den Lidern, rot und klein.

5. Wie Aderwerk gehn Straßen durch die Stadt,


6. Unzählig Menschen schwemmen aus und ein.
7. Und ewig stumpfer Ton von stumpfem Sein
8. Eintönig kommt heraus in Stille matt.

9. Gebären, Tod, gewirktes Einerlei,


10. Lallen der Wehen, langer Sterbeschrei,
11. Im blinden Wechsel geht es dumpf vorbei.

12. Und Schein und Feuer, Fackeln rot und Brand,


13. Die drohn im Weiten mit gezückter Hand
14. Und scheinen hoch von dunkler Wolkenwand.

Strophe 1 beschreibt die Stadt im kollektiv, als Aneinanderreihung von blinkenden


Fenstern. Die folgende Strophe fasst die Unübersichtlichkeit und Unsymmetrie der Stadt
auf. Viele Menschen bewegen sich in ihr aber jeder ist dabei vollkommen Anonym.
Geburt und Tod sind ebenso von keiner Bedeutung, denn sie wirken wie ein ewiger
Kreislauf in Strophe 3. Die letzte Strophe endet apokalyptisch mit dem Feuer, was in der
ferne schon wartet.

Bereits zu Beginn des Gedichts wird durch den Autor eine düstere Stimmung
geschaffen. Heym beschreibt die Nacht, die symbolisch für das Düstere, Dunkle und die
Stille steht. Die Tatsache, dass er diese mit dem Adjektiv „sehr weit“ am Anfang
beschreibt, setzt eine Betonung auf die flächendeckende Wirkung dieser Atmosphäre.
Mitten im Vers endet der recht kurze Satz. Der nächste beginnt mit dem Bindewort
„Und“, sodass zusätzliche Informationen zu dieser Nacht anscheinend folgen werden.
Mithilfe des Enjambements in Vers 1 gelingt es dem Dichter das Verb „Zerreißet“ direkt
am Anfang der Zeile zu platzieren. Auch dieses Wort verbreitet eine unangenehme, auf
Gefahr hindeutende Stimmung. Der Neologismus „Wolkenschein“ (Vers 1) solle Heym
zufolge noch vor dem Untergang des Mondes zerreißen. Auf irgendeine Art und Weise
scheint sich etwas Merkwürdiges anzubahnen, da selbst ein „Schein“ zerreißt.
Die darauffolgenden Verse 3 und 4 beginnen auch mit dem Bindewort „Und“, sodass
die Annahme, dass ein Polysyndeton vorliegt, bestätigt werden kann. Immer mehr wird
somit nacheinander ein Detail der Nacht in der Stadt offenbart Heym personifiziert dabei
in Zeile 3 und 4 die Fenster. Diese roten und kleinen Fenster würden „stehn“ und mit den
Lidern „blinzeln“. Das Symbol des Fensters steht für die Verbindung des Zuhauses zur
Außenwelt. Dadurch, dass Heym diese personifiziert, gewinnen sie noch an Bedeutung.
Anscheinend bewahren die Fenster allein den einzigen „Kontakt“ zur Außenwelt. Die
Menschen müssten dem Dichter zufolge in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen
versagt haben. Zudem werden die Fenster mit den Adjektiven „rot“ und „klein“
beschrieben. Demnach ist sogar dieser Bezug zur Außenwelt sehr eingeschränkt. Das
Adjektiv „rot“ könnte eventuell für die Belichtung in den Häusern stehen, aus denen die
Menschen nicht allzu oft herausgehen oder aber für die Abschottung der Menschen.

Strophe 2.
Strophe 2.
Im Gegensatz dazu stehen die unübersichtlichen Straßen, auf denen chaotische
Zustände herrschen (V.5). Eine Vielzahl von Menschen die durch die Stadt reisen,
wirken durch das Wort "schwemmen" (V.6) unwichtig und unbedeutend. Selbst jene, die
aus fernen Städten kommen und die Stadt wieder verlassen, haben sich bzw. mussten
sich, an diese Anonymität anpassen (V.8). Die Stadt lässt die Menschen gefühlsmäßig
abstumpfen und zwängt sie aus ihrem Individuum, in ein starres Kollektiv, wo jeder nur
noch sich Selbst ein Begriff ist. (V.7)

Durch die besondere Form des Sonettes, gibt es zwischen den Quartetten und Terzetten
einen Inhaltlichen Bruch. Während die Terzette, These und Antithese darstellt, folgt in
den Quartetten eine Synthese. Also eine Zusammenfassung bzw. ein Ergebnis aus den
Erkenntnissen und Schlussfolgerungen der Quartette.

Strophe 3.
Geburt und Tod wirken wie ein ewiger Kreislauf und das eigentliche Leben, was
dazwischen sein sollte, fällt durch seine Unbedeutsamkeit ganz heraus (V.9).

Zusätzlich stören die gebärenden Frauen durch ihre Schreie und jene, die dem Tode
schon nahe sind, stören durch ihr jammern (V.10). Demzufolge wirkt alles überflüssig,
weil die einzigen Leute die daran Notiz nehmen, jede sind, die sich daran Stören.

Strophe 4.
Die gesamte 4 Strophe ähnelt einem apokalyptischen Zustand (Weltuntergang). So
nähert sich in Vers 12 das Feuer der Zerstörung auf die Stadt hinzu. Die Farbe rot, sowie
das Wetter tauchen erneut auf, aber wirken diesmal bedrohlicher als in der ersten
Strophe, sodass die vierte Strophe eindeutig die Synthese auf die erste Strophe darstellt.

Zusammenfassend für die vierte Strophe kann man sagen, dass sich eine Gefahr auf die
Stadt hinzu bewegt. Ob Georg Heym den 1. Weltkrieg und seine mitbringende
Zerstörung voraussah?

Hauptsächlich lassen sich in dem Gedicht Nomen finden, die den Wortfeldern Wetter
(Wolkenschein, Mond, Nacht, Wolkenwand) und Mensch (Lider, Aderwerk, Gebären,
Tod, Hand) zuzuordnen sind. Dies sind zugleich auch die beiden Themengebiete, mit
denen sich Heym in seinem Gedicht "Die Stadt" lyrisch ausdrückt, um seine Intention zu
verdeutlichen.

3. SCHLUSS
Heyms Gedicht „Die Stadt“ handelt vom eintönigen Stadtleben, das den Menschen
sowohl ein Stück Individualität als auch ein Stück Lebendigkeit raubt. Der im Gedicht
dargestellte Identitätsverlust ist ein typisches Merkmal des Expressionismus, ebenso wie
das Großstadt-Motiv selbst. Die strenge Form des Sonetts verstärkt zudem das Bild der
Stadt als Gefängnis. Auch heute noch trifft Heyms Darstellung des Stadtlebens zu:
Während das Leben in der (Groß-)Stadt vielerlei Chancen und Möglichkeiten mit sich
bringt, ist es andererseits leicht, sich in der Schnelllebigkeit und im Trubel der Stadt zu
verlieren und sich trotz der vielen Menschen allein und alleingelassen zu fühlen.

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