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Laura Miggiano 6a

Gedichtinterpretation

Das Sonett ,, Tränen in schwerer Krankheit. Anno 1640’’ wurde von Andreas Gryphius
verfasst und ist im 15.Jahrhundert erschienen, weshalb es der Epoche des Barocks
zugeordnet werden kann. Darin geht es um die Vergänglichkeit (Vanitas), also darum, dass
nichts ewig ist. Gryphius behandelt den Tod im Zusammenhang damit, dass das Leben,
schneller als man denkt, vorbei sein kann. Im Folgenden wird das Gedicht zuerst analysiert,
um es daraufhin interpretieren zu können.

Das unbekannte lyrische Ich beginnt das Gedicht damit, dass es trauert und somit ein Teil
der leidenden Gesellschaft ist. In der ersten Strophe wird die Angst des lyrischen Ichs vor
dem Tod, verursacht durch eine Krankheit, veranschaulicht (,, Und tausend fürcht ich noch’’,
V.3). Anschließend wird der Prozess des Sterbens kurz thematisiert (,,Die Wangen werden
bleich’’,V.5), um daraufhin die menschliche Existenz in Frage zu stellen(,,Was ist dies Leben
doch, was sind wir, ich und ihr?’’, V.8), in Hinblick auf den Krieg und die Krankheiten die zu
dieser Zeit grassierten. Die Strophe 3 gibt nochmals deutlich zu erkennen, dass das Leben
von heute auf morgen vorbei sein kann (Itz sind wir hoch und groß, und morgen schon
vergraben’’, V.10). Niemand weiß, wann der Tod vor der Tür steht. In der letzten Strophe
geht es um den Krieg, der grausame Folgen mit sich bringt, die kaum zu glauben sind (,, Als
ein mit herber Angst durchmischter Traum’’, V.14).

Bei Gryphius’ Werk, handelt es sich um ein Sonett, die ersten beiden Strophen sind folglich
Quartette und die dritte sowie vierte Terzette. Das Versmaß ist der Alexandriner, weshalb
jede Verszeile einen sechshebigen Jambus mit einer Zäsur nach dem dritten enthält. Bei der
ersten und vierten Verszeile liegt ein umarmender Reim vor, in denen jeweils ein Paarreim
eingeschoben ist. Bei den Terzetten ist es ein Schweifreim. Die Kadenz ist abwechselnd
weiblich und männlich.

Das Gedicht ist in einer gehobenen Sprache geschrieben (,,Itzt’’,V.10; ,,Augen Zier’’, V.5).
Zudem sind Wortfelder zur Natur zu finden (‘’Blumen’’, V.11; ‘’Wind’’ V.11; ‘’Nebel ‘’, V.12).
Diese werden genutzt, um die menschliche Existenz darzustellen. Durch die Hyperbel in
Vers 2 (,, … in tausend Schmerzen’’), wird verdeutlicht, wie sehr das lyrische Ich von
Trauer und Schmerz geprägt ist. Die rhetorische Frage in Vers 8 bewirkt, dass wir mit in das
Geschehen mit einbezogen werden und uns Gedanken über unser Dasein machen (,, Was
ist dies Leben doch, was sind wir, ich und ihr?’’, V.8). In Vers 4 ist eine Personifikation zu
finden ( …,, der Geist verschmacht’’). Dieses Stilmittel erläutert, dass das unbekannte
lyrische Ich nach und nach keine Hoffnung mehr hat und so die Freude am Leben vergeht.

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Laura Miggiano 6a

Durch die Metapher die zugleich ein Vergleich ist (,, Die Seele wird bestürmt’’), wird der
schnelle Tod thematisiert.

Dieses Sonett ist ein sehr trauriges Gedicht, das bei den Lesern Traurigkeit auslöst. Es ist
vor allem durch die Vergänglichkeit geprägt. Die Motive ,,Vanitas’’ und ,,memento mori’’ sind
kennzeichnend für den Barock, während das Motiv ,,Carpe diem’’, ebenfalls eine wichtige
Rolle in der damaligen Zeit spielt. Dabei geht es nicht um den Tod, sondern das Leben. Es
ruft dazu auf, den Tag bewusst zu leben und zu genießen und den Gedanken an die eigene
Vergänglichkeit nicht zu schwerzunehmen. Die Epoche des Barocks war von Krieg, Trauer,
Schmerz und Tod geprägt.

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