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Ghina Rohadiatul Aisyi

2203913

HYMNE
Die Hymne ist eine Gedichtform, die keinen strengen formalen Anforderungen
unterliegt und inhaltlich die Lobpreisung eines Gottes, eines Ortes, einer Person oder von
Gefühlen thematisiert. Durch die freie Form der Hymne konnte das Metrum, der
Strophenaufbau und das Reimschema von den Autoren und Autorinnen frei gewählt werden.
Ferner orientierte sich die Form der Hymne häufig an den historischen Anforderungen an die
Lyrik, beispielsweise im Mittelalter.
Hymne Literatur – Inhalt und Stil
Ursprünglich befasste sich die Hymne in der Literatur mit der Lobpreisung von Göttern
und Helden. Damit wurde die Bewunderung über bestimmte Eigenschaften der Götter, wie die
Schönheit, Weisheit oder ihr Mut zum Ausdruck gebracht. Seit dem 18. Jahrhundert hat sich
der Inhalt der Hymne erweitert, sodass neben religiösen Inhalten auch Aspekte wie:
▪ Freundschaft
▪ Natur
▪ Patriotismus
▪ individuelle Gefühle
▪ und Freiheit
thematisiert werden.
Die Lobpreisung der Hymne richtet sich meist direkt an eine Person oder an eine Sache.
Wem diese Widmung gilt, kann man hauptsächlich bei antiken und mittelalterlichen Hymnen
bereits am Titel erkennen.
Beispiel:
"An Demeter" von Homer als zweites Gedicht der Homerischen Hymnen.
"Hymnen an die Nacht" von Novalis.
"Nun komm, der Heiden Heiland" von Martin Luther.

Um besonderes Lob und Anbetung in der Hymne auszudrücken, werden einige


Stilmittel verstärkt genutzt, die den feierlichen und preisenden Charakter zum Ausdruck
bringen. Die beliebtesten rhetorischen Stilmittel in der Hymne sind folgende:
Oxymoron: Eine Wortzusammensetzung, die aus zwei gegensätzlichen Wörtern
besteht. Dadurch wird in der Hymne häufig der Gegensatz zwischen dem vergeblichen Zustand
des Lebens und der religiösen Hoffnung auf Gott dargestellt. Beispiel, "Du kühlst den
brennendenDurst meines Busens,Lieblicher Morgenwind!"
Hyperbel: Die Übertreibung eines positiven Begriffs, sodass die Überschwänglichkeit
und Feierlichkeit verstärkt wird. Beispiel, "Dir, Christus, allergütigster König,und dir, Vater,
sei Ehre,mit dem Tröster, dem Geist,in alle Ewigkeit."
Metapher: Erzeugt eine bildhafte Vorstellung, wodurch ebenfalls der feierliche
Charakter verdeutlicht wird. Beispiel: "O du, der aufgeht in seiner Umringlerschlange der
hervortritt aus seinen Flügeln, Phönix im Lichtland!"
Vergleich: Dient, wie die Hyperbel, der Steigerung und Übertreibung eines positiven
Begriffs, wenn das Wort mit einem ähnlich ausdrucksstarken Wort verglichen wird. Beispiel,
"Wie im MorgenglanzeDu rings mich anglühst,Frühling, Geliebter!"
Inversion: Eine Umkehrung der normalerweise üblichen Stellung von Satzgliedern,
damit das Augenmerk auf einen bestimmten Satzteil gelenkt und dessen Aussage dadurch
verstärkt wird. Beispiel, "Nur um den Tropfen am Eimer,Um die Erde nur, will ich schweben,
und anbeten!
Hymne Literatur – Form
Die Hymne gehört zur literarischen Gattung der Lyrik und weist daher wie alle
Gedichtformen eine Einteilung in Strophen und Verse auf. Diese Einteilung ist jedoch nicht
vorgegeben, sodass die Hymne von dieser Form abweichen kann. Die Formanforderungen
haben sich seit der Antike immer wieder geändert, weshalb vor allem seit dem 18. Jahrhundert
der freie Vers eingesetzt wurde.
Die Form der Hymne veränderte sich seit ihrer Entstehung in der Antike häufig. Daher
gelten für unterschiedliche Zeitalter und Epochen verschiedene Formanforderungen.
Antike: In der Antike besaßen die Hymnen teilweise ein festes Reimschema, aber keine feste
Versanzahl.
Mittelalter: Im Mittelalter wurden die Hymnen in Strophen gegliedert, waren an ein festes
Metrum gebunden und besaßen eine klare Struktur.
18. Jahrhundert: Seit dem 18. Jahrhundert folgen die Hymnen keinem festen Reimschema,
Metrum, Vers- oder Strophenanzahl.
Hinsichtlich ihres feierlichen Inhalts, der Sprache und zeitweise auch bezüglich der
Form ähnelt die Hymne stark der Gedichtform der Ode und bedarf daher einer eindeutigen
Abgrenzung.
Ghina Rohadiatul Aisyi
2203913

BALLADE
Das Wort Ballade entstammt der okzitanischen Sprache der südfranzösischen mittelalterlichen
Trobadordichtung. Es bezeichnete ursprünglich eine Gattung des Tanzliedes. In der
deutschsprachigen Literatur wird seit dem 18. Jahrhundert ein mehrstrophiges, erzählendes
Gedicht als Ballade bezeichnet.
Eine Ballade in der Klaviermusik ist eine formal nicht festgelegte Gattung des 19. Jahrhunderts.
In der deutschen Literatur ab dem späten 18. Jahrhundert versteht man unter „Ballade“ ein
mehrstrophiges erzählendes Gedicht (mit Versen, Strophen, Reimen und Metrum), das häufig
mittelalterlich-märchenhafte, antike oder zeitgenössische Stoffe aufgreift und deren Handlung
mit einer Pointe endet. Es gibt keine Thematik, die spezifisch „balladisch“ ist. Balladen können
den dargestellten Gegenstand ernsthaft, humoristisch oder ironisch behandeln. Lange prägend
für den Gattungsbegriff war das Werk Geschichte der deutschen Ballade von Wolfgang Kayser,
das erstmals 1936 erschienen ist. Seine ideologisch gefärbte Definition wird heute in Frage
gestellt. Literaturwissenschaftlich betrachtet vereint die Ballade Merkmale der Gattungen
Dramatik, Epik und Lyrik. Man unterscheidet Kunstballade und Volksballade.
Bekannte Balladen sind unter anderem Goethes Zauberlehrling, Erlkönig und Der Totentanz,
Schillers Bürgschaft und Der Handschuh; außerdem Clemens Brentano (Lore Lay), Ludwig
Uhland (Des Sängers Fluch, Schwäbische Kunde), Annette von Droste-Hülshoff (Der Knabe
im Moor, Der Schlosself), Conrad Ferdinand Meyer (Die Füße im Feuer), Theodor Fontane
(Die Brück’ am Tay, John Maynard), Johann Gabriel Seidl (Die Uhr[1]). Eine der bekanntesten
Sammlungen von Balladen ist der Romanzero von Heinrich Heine; zu seiner Zeit war
„Romanze“ gleichbedeutend mit „Ballade“.
Balladen erzählen in knapper und konzentrierter Form eine Geschichte, die szenisch
dargeboten wird: Häufig treten in einer Ballade mehrere Sprecher auf; Teile der Handlung
werden dialogisch in wörtlicher Rede wiedergegeben.
Historisch wird zwischen den vor allem im 15./16. Jahrhundert verbreiteten Volksballaden und
den späteren Kunstballaden unterschieden. Die Verfasser der einfachen Balladen waren in der
Regel unbekannt. Ab dem 18. Jahrhundert widmeten sich dann namhafte Schriftsteller der
Balladendichtung. Man kann nach dem thematischen Schwerpunkt naturmagische Balladen,
historische Balladen, Heldenballaden und sozialkritische Balladen unterscheiden. Die
naturmagische Ballade entstammt der Goethezeit; sie wurde wesentlich durch Goethe selbst
und seine Balladen „Der Fischer“ (1778) und „Erlkönig“ (1782) begründet. Auch in der
Deutschen Romantik entstanden zahlreiche Balladen, die Naturgewalten und Übersinnliches
thematisieren.
Naturmagische Balladen handeln von Menschen in einem Konflikt mit Naturgewalten und
übernatürlichen Mächten. Dabei verkörpern die Natur- und Fabelwesen in den Gedichten
zugleich Faszination und Bedrohung: Der Mensch wird von ihren Kräften angezogen und
herausgefordert. Die Welt der Fantasie- und Fabelwesen erscheint in den Gedichten des Sturm
und Drang und der Romantik nicht als positive Gegenwelt zur Realität. Es geht in den
Gedichten nicht um eine Flucht in eine Fantasiewelt; vielmehr wird die Verführung des
Menschen durch die Märchen- und Fabelwesen als eine gefährliche Verlockung dargestellt, bei
der Kontrollverlust, Wahnsinn, Untergang oder Tod drohen.
Die Begegnung zwischen Mensch und Fabelwesen hat in einigen Balladen erotische
Konnotationen: Die Fabelwesen sind meist schöne und verführerische Frauen, die einen Mann
ins Verderben stürzen; im Erlkönig ist es ein Mann, der einem Knaben nachstellt.
In der Musik findet sich die Ballade zunächst im ganz oben dargestellten hochmittelalterlichen
Tanzlied.[2] Im 19. Jahrhundert wurden viele Balladen der Literatur vertont; die Ballade nimmt
dabei opernhafte Effekte wie Rezitative oder Märsche auf; die Klavierbegleitung ist
tonmalerisch und verwendet teilweise Leitmotive. Bekanntester Komponist war Carl Loewe,
aber auch Schubert, der unter anderem auch die Ballade Erlkönig komponiert hatte, Schumann,
Brahms und Hugo Wolf komponierten Balladen. Auch in der Oper finden sich Balladen, so in
Wagners Fliegendem Holländer (Ballade der Senta), oder als Chorwerke (Schumann,
Mendelssohn u. v. w.).
In der nichtvokalen Musik wurde der Titel zunächst vornehmlich für Klavierwerke in
Anlehnung an literarische Vorbilder verwendet, so z. B. in den vier Balladen von Chopin
(vermutlich nach Gedichten von Mickiewicz) und Johannes Brahms (Vier Balladen op. 10),
später aber frei im Sinne eines Charakterstücks von Liszt, Brahms (späte Klavierstücke ab op.
76) oder Grieg. Siehe hierzu auch Ballade (Klaviermusik). Die bekannteste Orchesterballade
ist L’apprenti sorcier (nach Goethe: Der Zauberlehrling) von Paul Dukas.
Zur Ballade in der Unterhaltungsmusik ab dem 20. Jahrhundert siehe Ballade
(Unterhaltungsmusik).

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