Badrutt’s Palace Hotel

und Schulhaus Grevas,

St. Moritz.
Wärme aus dem kalten See.
475 000
Liter Heizöl werden jährlich gespart, das entspricht einer
CO2-Reduktion von 1 200 Tonnen pro Jahr.
Wärme aus dem
St. Moritzersee.

Heizen mit Wasser aus einem See, der auf 1750 m ü. M. liegt: Im Badrutt’s Palace Hotel in St. Moritz
und im benachbarten Schulhaus Grevas ist das Realität. Die Nutzung von Seewasser als Wärmequelle
spart Energie und leistet einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität im Engadin.

Mittels Wärmeentzug aus dem St. Moritzersee ein grosses Ho-

tel, ein Schulhaus und Wohnungen zu heizen, klingt paradox –
und ist doch Realität. Dank der Wärmepumpenanlage werden
jährlich ca. 475 000 Liter Heizöl gespart, was die CO2-Emissio-
nen um 1 200 Tonnen reduziert. Dies im Vergleich mit einer mo-
dernen Energieerzeugungsanlage, die fossile Energien nutzt.
«Es zeigte sich schnell,
Basis der realisierten Anlage ist das vier Grad kalte Wasser des dass das Potenzial
St. Moritzersees. Mit einer Wärmepumpenanlage wird die Wär- der energetischen
me aus dem See für Heizzwecke und zur Wassererwärmung Einsparung und des
nutzbar gemacht. Die Anlage deckt gut 80% des Gesamt-
ökologischen Nutzens
energiebedarfs des Hotels und über 70% des Schulhauses.
sehr gross sein würde.»
Zur Spitzendeckung stehen in beiden Gebäuden konventionelle
Ölkessel zur Verfügung. Darüber hinaus werden die Häuser Ovel
dal Mulin, die sich neben dem Badrutt’s Palace befinden, mit
Energie aus dem Seewasser versorgt. Die Energiezentrale für
die Ovel dal Mulin befindet sich im Untergeschoss der Häuser.

Dank der guten Zusammenarbeit zwischen dem Badrutt’s

Palace Hotel, der Gemeinde St. Moritz, dem EW St. Moritz und
ewz konnte das Projekt in ungewöhnlich kurzer Zeit realisiert
werden. Gestützt auf unabhängige biologische und hydrologi-
sche Gutachten stimmte die Gemeindeversammlung von
St. Moritz der Nutzungsvereinbarung zum Bau und Betrieb der
Anlage zu und auch die ansässigen Umweltschutzorganisatio-
nen unterstützten das Projekt.
Badrutt’s Palace Hotel.

Schulhaus Grevas.
Ein innovatives Projekt zur
effizienten Energienutzung.

Mit dem von ewz realisierten Energieversorgungskonzept verfügen das Badrutt’s Palace Hotel
und das Schulhaus Grevas über eine ökologische und innovative Energieversorgungslösung.
Dank dem Energie-Contracting tragen Hotelbesitzer und Schulgemeinde kein Risiko, müssen
keine Investitionen tätigen und können den Betrieb und Unterhalt der Anlage ewz überlassen.

Das Badrutt’s Palace Hotel hatte ursprünglich geplant, die be-

stehenden, mit fossilen Energien betriebenen Heizanlagen zu
sanieren, war aber gleichzeitig auf der Suche nach neuen tech-
nischen Möglichkeiten und Dienstleistungen. Der Vorschlag von
ewz, eine Heizung zu realisieren, die über den Wärmeentzug aus
dem St. Moritzersees funktioniert, überzeugte die Geschäfts-
leitung des Hotels. Nach einem Vergleich der wirtschaftlichen
und ökologischen Faktoren wurde die konventionelle Sanierung
zurückgestellt und das Projekt startete im März 2005. Im April
reichte ewz ein Angebot ein, im August fanden erste Abklärun-
gen zur Seewassernutzung statt und im März 2006 erteilte
die Gemeinde die Konzession und ebnete damit den Weg zum
Energie-Contracting-Vertrag.

Energie-Contracting.

Lieferumfang Wärme und Kälte

Wärmebedarf 6 555 MWh/a

CO2-frei 70%

Heizleistung Wärmepumpe 1,1 MW

Heizleistung Gas- und Ölkessel 4,8 MW

Einsparung fossile Brennstoffe 4 750 MWh/a

Entsprechende CO2-Reduktion 1 200 t/a

Stand 2013
Die verborgenen
Energiequellen.

Herzstück der neuen Energieversorgungsanlage sind die Seewassernutzung und die

Wärmepumpenzentrale. Beide bleiben aber verborgen: Die Wärmepumpenzentrale unter
dem Boden, die Leitungsrohre im See bis zu 35 Meter unter der Wasseroberfläche.

Der Wasseransaugstutzen befindet sich 50 Meter vom Ufer ent-

«Wir sind glücklich und
stolz, bei diesem Projekt
dabei zu sein», sagt Hans
Wiedemann, Direktor des
Badrutt’s Palace Hotel in
St. Moritz. «Gerade in
Sachen Umwelt möchten
wir zu den Pionieren im
Hotelbusiness gehören.»
fernt und zehn Meter unter der Seeoberfläche. Die Saugleistung
beträgt bis zu 4 000 Liter Wasser pro Minute – das entspricht
etwa der Fliessmenge eines kleinen Bachs. Von hier wird das
vier Grad kalte Wasser zum Ufer und unter der Kantonsstrasse
hindurch in die unterirdische Wärmepumpenzentrale geführt,
wo ihm Energie entzogen wird. Mit Hilfe von Wärmepumpen wird
es auf 70 °C erwärmt und an einen separaten Wärmekreislauf
abgegeben, der das Hotel und die Schule mit Heizwärme ver-
sorgt.
Das jetzt auf ein Grad abgekühlte Seewasser gelangt über eine
zweite Leitung wieder zurück in den See. Damit schliesst sich
der Kreislauf. Das Wasser wird kühler, aber in unveränderter
Qualität in den See zurückgeführt.
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Seewasserleitung.
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