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Abschlussarbeit
Prolog 3
Kapitel 1 - Ist-Zustand 4
Kapitel 2 - Die fetten Jahre sind vorbei oder Die Zukunft beginnt jetzt 6
Danksagung 8
Quellen 9
Prolog
Abschließend werde ich Thesen zur Thematik des Migrations- und Asylwesens im
gesamtgesellschaftlichen Kontext formulieren.
Kapitel 1 - Ist-Zustand
STATION WIEN - Verein für Bildung, Beratung und kulturellen Austausch bietet folgende
Angebote:
Die Mama lernt Deutsch-Kurse sind seit 2012 im Rahmen der „Initiative
Erwachsenenbildung“ als Basisbildungskurse akkreditiert und werden aus Mitteln des
Europäischen Sozialfonds (ESF), sowie aus Mitteln des Landes Wien und des
Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung finanziert.
Der Cinemorning findet in Kooperation mit dem Filmcasino statt. Beim Cinemorning-Treff
im Anschluss an die jeweilige Filmvorführung gibt es die Gelegenheit, sich bei Tee und
Gebäck auszutauschen. Bei der Auswahl der Filme wird auf die leichte Verständlichkeit
der Sprache und eine ausdrucksstarke Filmsprache geachtet, sodass der Kinobesuch
auch für Deutschkurse möglich ist. Damit auch Mütter und Väter mit kleinen Kindern die
Vorstellungen besuchen können, wird während der Vorstellung vor Ort eine kostenlose
Kinderbetreuung angeboten.
Im LernRaum wird die Möglichkeit geschaffen, in familiärer Atmosphäre bei Tee, Kaffee
und Kuchen miteinander und voneinander zu lernen, aber auch sich darüber hinaus zu
begegnen und sich auszutauschen.
Finanzielle Gegebenheiten:
Neben den Angestellten werden der Betrieb und sämtliche Tätigkeiten durch
Ehrenamtliche, also unbezahlte MitarbeiterInnen, gesichert und durchgeführt. Das
Sprachencafé finanziert sich zum Teil über freiwillige Spenden für Speisen und Getränke
sowie Crowd Funding-Projekte. Der Trägerverein erhält eine Basissubvention der Stadt
Wien und diverse Kleinförderungen. Sponsoringaktivitäten durch Unternehmen sind
marginal.
Kapitel 2 - Die fetten Jahre sind vorbei oder Die Zukunft beginnt jetzt
Im Laufe meines Praktikums haben viele TeilnehmerInnen neben dem Spracherwerb auch
Beratung und Information eingefordert. Vor allem im Bereich des Arbeitsmarkts und der
Bildungsmöglichkeiten besteht erheblicher Bedarf an zusätzlichem Wissen.
Viele Personen wollen einer Erwerbsarbeit nachgehen. Sie kennen jedoch nicht die Wege,
erfolgreich am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Hier besteht die Notwendigkeit, ein weiteres
Angebot zu setzen. Die Finanzierung sollte meines Erachtens über freiwillige Spenden
laufen, um die Abwicklung so einfach wie möglich zu halten und den diversen
KundenInnen uneingeschränkt Zugang zur Beratungsleistung zu gewähren.
Abschließend lässt sich feststellen, dass aufgrund meiner Erfahrungen und Überlegungen
Freiwilligenarbeit im Sinne von unbezahlten Tätigkeiten abzulehnen ist.
Die NutzerInnen der Angebote im Sprachencafé wollen sogar einen, wenn auch oft nur
geringen, finanziellen Beitrag leisten. Hierbei handelt es sich meinen Beobachtungen nach
darum, sowohl dem Selbstwert als auch der Unterstützung einen Wert zu geben.
Erstens, warum ist Arbeit in extrem existenziellen Bereichen oft unbezahlt? Ich erinnere
nur an die Freiwilligen Feuerwehren, Rettungsdienste oder auch Integrationsarbeit. Jede
noch so unsinnige Tätigkeit - Börsenspekulant, Aktienhändler oder Personalbereitsteller -
wird entlohnt.
Einige der wichtigsten Tätigkeiten für die Gemeinschaft - das Löschen brennender Häuser,
die Bergung verunfallter Personen, Erste Hilfe-Einsätze sind uns finanziell nichts wert. Wie
steht es um uns, unsere Prioritätensetzung, unser Gemeinwohl...
Die Straßenbahnlinie 6 ist morgens überfüllt, trotz eines Intervalls von drei bis fünf
Minuten. Im Falle eines Nutzungsverbots für Menschen mit nicht-österreichischer
Staatsbürgerschaft wären die Garnituren genau so überfüllt, nur die Intervalle würden sich
erweitern.
Ein Mensch kostet der Allgemeinheit durchschnittlich 18 Jahre lang sehr viel Geld. Von der
Geburt im Spital über die Schul- und Ausbildungszeit bis zum Beginn der Berufsausübung.
Nach Österreich zugezogene Personen haben diese Kosten in ihren Herkunftsländern
verursacht. WirtschaftsmigrantInnen nehmen zumeist unmittelbar nach ihrer Ankunft Arbeit
auf. Geflüchtete sind spätestens nach fünfjährigem Aufenthalt selbsterhaltungsfähig. Alle
sind finanziell betrachtet ein gutes Geschäft.
Vor dem 11. September 2001 waren die Begriffe „Islam“ und „Moslem“ sowie „Muslima“ in
Österreich weder dezidiert positiv noch negativ konnotiert. Es gab keine öffentlich geführte
Verhüllungsdebatte. Mächtige Bildwelten und ein gelenkter politischer Diskurs führten und
führen zur Diskriminierung und Vorverurteilung einer äußerst heterogenen
Menschengruppe, die sich als Angehörige einer in sich extrem differenten
Glaubensgemeinschaft definieren. Dafür verantwortlich sind Prozesse des aktiven
Einwirkens von politischen und medialen Akteuren auf die Medienagenda.
Danksagung
www.stationwien.org
Interview mit Ferhan Umancan-Zepke, Geschäftsführerin Verein für Bildung, Beratung und
kulturellen Austausch