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Zwischen den Flüssen Rhein und Donau erstreckt sich über rund 550 km diagonal
durch Süd- und Südwestdeutschland der Limes, die ehemalige Grenze des
Römischen Reiches. Sie trennte die römischen Provinzen Obergermanien und
Raetien von dem germanischen Siedlungsraum. Die Reste des Limes befinden sich
in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz.
Darüber hinaus wurde gemäß den Richtlinien der UNESCO ein sog.
“Managementplan” erstellt, der die Zielvorstellungen für den zukünftigen Umgang mit
dem Denkmal auf den Gebieten Schutz, Erforschung und touristische Präsentation
darlegt.
Das Welterbekomitee der UNESCO beschloss am 15. Juli 2005 die Aufnahme des
Obergermanisch-Raetischen Limes in die Liste des Weltkulturerbes. Zur
Welterbestätte zählt die Limeslinie, die die größte Ausdehnung der beiden Provinzen
Obergermanien und Raetien markiert.
Insgesamt umfasst das Denkmal zirka 120 größere und kleinere Kastellorte, knapp
900 Wachtürme und ein durchgehendes Band der Grenzsperren von 550 Kilometer
Länge. Dazu gehören der Verlauf von Palisade, Graben und Wall bzw. Mauer, die
bekannten oder vermuteten Standorte der Wachttürme und Kleinkastelle sowie alle
in der letzten Ausbauphase existierenden Kastellplätze. Zusätzliche Bestandteile des
Limes, wie die Zivilsiedlungen der verschiedenen Kastelle wurden mit aufgenommen.
NESCO-WELTERBE
Die UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organisation) ist
die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und
Kommunikation mit Sitz in Paris.
1972 hat die UNESCO das “Internationale Übereinkommen zum Schutz des Kultur-
und Naturerbes der Welt” (Welterbekonvention) verabschiedet. Die Staaten
benennen geeignete Stätten zur Aufnahme in die Welterbeliste. Sie gehen damit die
Verpflichtung ein, im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Bestand und die Wertigkeit
des angemeldeten Gutes zu erhalten. Die Verantwortung bleibt vor Ort, neu ist
allerdings eine offizielle Verpflichtung gegenüber der gesamten Menschheit. Eine
finanzielle Unterstützung durch die Vereinten Nationen ist mit der Anerkennung als
Welterbe in der Regel nicht verbunden.
Zum Kulturerbe gehören Baudenkmäler, Städteensembles und Kulturlandschaften,
aber auch Industriedenkmäler und Kunstwerke wie Felsbilder. Das Naturerbe
umfasst geologische Formationen, Fossilienfundstätten, Naturlandschaften und
Schutzreservate von Tieren und Pflanzen, die vom Aussterben bedroht sind.
Beispiele für Welterbestätten sind die Große Mauer in China, Schloss und Park von
Versailles und der Nationalpark Yellowstone in den USA.
Kloster Lorsch
Oberes Mittelrheintal
Bergpark Wilhelmshöhe
Grube Messel
Kellerwald-Edersee National Park
Weitere Informationen zur UNESCO und zum Welterbeprogramm
unter www.unesco.de und www.unesco.org.