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UNESCO-WELTERBE LIMES

Zwischen den Flüssen Rhein und Donau erstreckt sich über rund 550 km diagonal
durch Süd- und Südwestdeutschland der Limes, die ehemalige Grenze des
Römischen Reiches. Sie trennte die römischen Provinzen Obergermanien und
Raetien von dem germanischen Siedlungsraum. Die Reste des Limes befinden sich
in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz.

Der Obergermanisch-Raetische Limes – Verlauf ab ca. 160 n. Chr.


Die außerordentliche Bedeutung des Limes nahmen die vier Bundesländer 1999 zum
Anlass, den Limes als UNESCO-Weltkulturerbe anzumelden. In allen betroffenen
Bundesländern wurde eine umfangreiche digitale Dokumentation des
Bodendenkmals erstellt. So ist ein aktuelles, detailgetreues Kartenwerk entstanden,
das als fundamentales Instrument für alle zukünftigen Planungsmaßnahmen dienen
wird. Ergänzt wird es durch ausführliche Beschreibungen und Fotoaufnahmen.

Darüber hinaus wurde gemäß den Richtlinien der UNESCO ein sog.
“Managementplan” erstellt, der die Zielvorstellungen für den zukünftigen Umgang mit
dem Denkmal auf den Gebieten Schutz, Erforschung und touristische Präsentation
darlegt.

Das Welterbekomitee der UNESCO beschloss am 15. Juli 2005 die Aufnahme des
Obergermanisch-Raetischen Limes in die Liste des Weltkulturerbes. Zur
Welterbestätte zählt die Limeslinie, die die größte Ausdehnung der beiden Provinzen
Obergermanien und Raetien markiert.
Insgesamt umfasst das Denkmal zirka 120 größere und kleinere Kastellorte, knapp
900 Wachtürme und ein durchgehendes Band der Grenzsperren von 550 Kilometer
Länge. Dazu gehören der Verlauf von Palisade, Graben und Wall bzw. Mauer, die
bekannten oder vermuteten Standorte der Wachttürme und Kleinkastelle sowie alle
in der letzten Ausbauphase existierenden Kastellplätze. Zusätzliche Bestandteile des
Limes, wie die Zivilsiedlungen der verschiedenen Kastelle wurden mit aufgenommen.

Der englische Hadrianswall (seit 1987) und der Obergermanisch-Raetische Limes


bildeten so die ersten beiden Teilabschnitte des transnationalen Welterbes „Grenzen
des römischen Reiches“. 2008 wurde das Welterbe durch den Antoninus Wall in
Schottland erweitert. Ziel ist es alle Abschnitte der Grenze des Römischen Reiches
zwischen Nordsee und Schwarzem Meer aufzunehmen und darüber hinaus im
Nahen Osten und in Nordafrika.

NESCO-WELTERBE
Die UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organisation) ist
die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und
Kommunikation mit Sitz in Paris.
1972 hat die UNESCO das “Internationale Übereinkommen zum Schutz des Kultur-
und Naturerbes der Welt” (Welterbekonvention) verabschiedet. Die Staaten
benennen geeignete Stätten zur Aufnahme in die Welterbeliste. Sie gehen damit die
Verpflichtung ein, im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Bestand und die Wertigkeit
des angemeldeten Gutes zu erhalten. Die Verantwortung bleibt vor Ort, neu ist
allerdings eine offizielle Verpflichtung gegenüber der gesamten Menschheit. Eine
finanzielle Unterstützung durch die Vereinten Nationen ist mit der Anerkennung als
Welterbe in der Regel nicht verbunden.
Zum Kulturerbe gehören Baudenkmäler, Städteensembles und Kulturlandschaften,
aber auch Industriedenkmäler und Kunstwerke wie Felsbilder. Das Naturerbe
umfasst geologische Formationen, Fossilienfundstätten, Naturlandschaften und
Schutzreservate von Tieren und Pflanzen, die vom Aussterben bedroht sind.
Beispiele für Welterbestätten sind die Große Mauer in China, Schloss und Park von
Versailles und der Nationalpark Yellowstone in den USA.

Die Bundesrepublik Deutschland verzeichnet insgesamt 37 Denkmäler in der


Welterbeliste, darunter den Aachener Dom, die Altstadt von Bamberg, die Berliner
Museumsinsel, die Völklinger Hütte und seit Juli 2005 den Obergermanisch-
Raetischen Limes.

Weitere Informationen zur UNESCO und zum Welterbeprogramm


unter www.unesco.de und www.unesco.org.

ANDERE UNESCO-WELTERBESTÄTTEN IN HESSEN


In Hessen gehören neben dem hessischen Anteil am Limes noch dazu: das Kloster
Lorsch, die Grube Messel, das Obere Mittelrheintal, der Nationalpark Kellerwald-
Edersee als Teil des Weltnaturerbes „Buchenwälder der Karpaten und alte
Buchenwälder Deutschlands“ und der Bergpark Kassel-Wilhelmshöhe.

Kloster Lorsch
Oberes Mittelrheintal
Bergpark Wilhelmshöhe
Grube Messel
Kellerwald-Edersee National Park
Weitere Informationen zur UNESCO und zum Welterbeprogramm
unter www.unesco.de und www.unesco.org.

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