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AUFKLÄRUNGSMERKBLATT

Schutzimpfung (Grundimmunisierung und


Auffrischimpfungen) gegen
COVID-19 (Corona Virus Disease 2019)
– mit mRNA-Impfstoffen – mRNA
Comirnaty®, Comirnaty Original/Omicron BA.1®, Comirnaty Original/Omicron BA.4-5®
und Comirnaty Omicron XBB.1.5® (3 µg, 10 µg bzw. 30 µg/Dosis) von BioNTech/Pfizer
sowie Spikevax® Injektionsdispersion (25 µg, 50 µg bzw. 100 µg/Dosis),
Spikevax bivalent Original/Omicron BA.1®, Spikevax bivalent Original/Omicron BA.4-5®
und Spikevax XBB.1.5® (25 µg oder 50 µg/Dosis) von Moderna Stand: 5. Oktober 2023
Diese Informationen liegen in leichter Sprache und Fremdsprachen vor: (dieses Aufklärungsmerkblatt wird laufend
www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/COVID-19-Aufklaerungsbogen-Tab.html aktualisiert)

Derzeit besteht in der Bevölkerung in Deutschland eine o chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenerkran-
ausgeprägte SARS-CoV-2-Immunität. Es wird geschätzt, kungen,
dass mindestens die Hälfte der Bevölkerung eine SARS- o Diabetes mellitus und andere Stoffwechselkrank-
CoV-2-Infektion durchgemacht hat und dass mindestens heiten,
95 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner in Deutsch- o Adipositas,
land durch Impfung und / oder Infektion Kontakt mit SARS- o Erkrankungen des ZNS (zentrales Nervensystem),
CoV-2-Antigenen hatten. Die Ständige Impfkommission wie z. B. chronische neurologische Erkrankungen,
(STIKO) hat daher ihre Empfehlungen der aktuellen epide- Demenz oder geistige Behinderung, psychiatrische
miologischen Situation angepasst. Sie sind jetzt Bestandteil Krankheiten oder zerebrovaskuläre Erkrankungen,
der allgemeinen Empfehlungen der STIKO und des Impf- o Personen mit Trisomie 21 („Down Syndrom“),
kalenders 2023. o angeborene oder erworbene Immunstörungen
Es wird beobachtet, dass der überwiegende Teil der derzei- (z. B. HIV-Infektion, chronisch-entzündliche Erkran-
tigen Omikron-Infektionen mild oder sogar asymptoma- kungen unter relevanter immunsupprimierender
tisch verläuft (seit Mai 2023 dominieren weltweit die Virus- Therapie, nach Organtransplantation),
variante XBB.1 und ihre Sublinien). Insbesondere Personen o aktive Krebserkrankungen.
im Alter ab 60 Jahren sind weiterhin stärker gefährdet, • Alle Bewohnerinnen und Bewohner in Einrichtungen
schwer zu erkranken, wobei das Risiko einer schweren der Pflege sowie Personen in Einrichtungen der
Erkrankung mit fortschreitendem Alter kontinuierlich zu- Eingliederungshilfe, wenn sie ein erhöhtes Risiko für
nimmt. Bedrohlich bleibt COVID-19 zudem für Personen einen schweren Krankheitsverlauf haben.
jeglichen Alters mit verminderter Immunabwehr, für bisher • Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflege-
unzureichend geimpfte Schwangere und ihre ungeborenen einrichtungen mit direktem Kontakt zu Patientinnen /
Kinder, für Personen mit bestimmten Grundkrankheiten Patienten bzw. Bewohnerinnen / Bewohnern.
sowie für Bewohnerinnen und Bewohner und Betreute in • Familienangehörige oder andere enge Kontaktpersonen
Einrichtungen der Pflege. von Personen, bei denen durch eine COVID-19-Impfung
vermutlich keine schützende Immunantwort erzielt wer-
den kann.
Empfehlungen der STIKO
Alle Personen im Alter ab 18 Jahren sollen über eine SARS- Die STIKO empfiehlt zur Auffrischimpfung vorzugsweise
CoV-2-Basisimmunität verfügen. Dies gilt auch für Schwan- Varianten-adaptierte COVID-19-Impfstoffe. Die Impfung
gere jeglichen Alters sowie für Risikogruppen (siehe unten). sollte in der Regel mit einem Abstand von 12 Monaten zur
Eine Basisimmunität wird durch mindestens 3 SARS-CoV-2- vorangegangenen COVID-19-Impfung oder letzten bekannten
Antigenkontakte erreicht. Der sicherste Weg, diese Antigen- SARS-CoV-2-Infektion durchgeführt werden (optimalerweise
kontakte zu erhalten, ist die 3-malige Impfung (Grundimmu- im Herbst). Es ist im Allgemeinen nicht notwendig, eine
nisierung und 1 Auffrischimpfung). Wenn bereits eine oder möglicherweise durchgemachte Infektion serologisch abzu-
mehrere Infektionen durchgemacht wurden, empfiehlt die klären.
STIKO für den Aufbau einer Basisimmunität 2 weitere Anti- Die STIKO geht derzeit nicht davon aus, dass ein Unter-
genkontakte durch Impfungen. schreiten des empfohlenen 12-monatigen Impfintervalls für
Auffrischimpfungen zu vermehrten Nebenwirkungen führen
Zusätzlich zur Basisimmunität sollen folgende Personen- würde (laut Fachinformationen der Comirnaty®- und
gruppen weitere Auffrischimpfungen erhalten: Spikevax®-Impfstoffe beträgt der Mindestabstand 3 Mona-
• Personen ab dem Alter von 60 Jahren. te).
• Personen ab dem Alter von 6 Lebensmonaten, die durch
eine Grundkrankheit ein erhöhtes Risiko für einen Bei Impfung im Herbst kann am selben Termin auch gegen
schweren COVID-19-Verlauf haben, wie z. B. saisonale Influenza und gegen Pneumokokken geimpft wer-
o chronische Erkrankungen der Atmungsorgane (COPD), den, sofern die jeweilige Indikation vorliegt. Die Impfungen
sollten dann an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen.

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Für gesunde Erwachsene unter 60 Jahren sowie für 18 Jahren wird empfohlen, bei unvollständiger Basis-
Schwangere werden derzeit keine jährlichen Auffrisch- immunität sich die fehlenden Impfstoffdosen in dem emp-
impfungen empfohlen. fohlenen Zeitabstand verabreichen zu lassen, bis die Anzahl
Gesunden Säuglingen, (Klein-)Kindern und Jugendlichen der erforderlichen 3 Antigenkontakte erreicht ist. Bei Perso-
ohne Grundkrankheiten wird aktuell aufgrund der überwie- nen mit Immundefizienz können zusätzlich zu den bei
gend milden COVID-19-Verläufe und des deshalb sehr gerin- Immungesunden empfohlenen 3 Antigenkontakten zum
gen Risikos einer Klinikeinweisung keine routinemäßige Erreichen einer Basisimmunität weitere Impfstoffdosen in
COVID-19-Grundimmunisierung oder -Auffrischimpfung einem Mindestabstand von je 4 Wochen notwendig sein, je
von der STIKO empfohlen. nach Einschätzung der behandelnden Ärztinnen und Ärzte.

Weitere Informationen finden Sie unten unter der Überschrift Für die Grundimmunisierung sind neben den ursprüng-
„Grundimmunisierung und Basisimmunität“ sowie unter lichen Impfstoffen Comirnaty® von BioNTech/Pfizer oder
„Auffrischimpfungen“. Spikevax® von Moderna inzwischen auch die Varianten-
adaptierten mRNA-Impfstoffe Comirnaty XBB.1.5®,
Comirnaty Original/Omicron BA.4/5® und Spikevax
COVID-19-Symptome XBB.1.5® zugelassen. Generell empfiehlt die STIKO für
COVID-19 kann sich in vielfältiger Weise und nicht nur in der Personen unter 30 Jahren kein Spikevax®-Produkt zu ver-
Lunge, sondern auch in anderen Organsystemen manifestie- wenden.
ren. Zu den häufigsten Krankheitszeichen von COVID-19 Zur Grundimmunisierung soll Comirnaty® 2-mal im Abstand
zählen trockener Husten, Fieber, Atemnot sowie ein vo- von 3 bis 6 Wochen verabreicht werden (abweichendes Impf-
rübergehender Verlust des Geruchs- und Geschmackssinnes. schema bei Kindern siehe unten). Die Gabe von Spikevax®
Auch ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Kopf- und soll 2-mal im Abstand von 4 bis 6 Wochen erfolgen.
Gliederschmerzen, Halsschmerzen und Schnupfen kommt
häufig vor. In der von den Omikron-Varianten dominierten Ungeimpfte Schwangere sollen ab dem 2. Schwanger-
Phase werden Geruchs- und Geschmacksverlust, Magen- schaftsdrittel ungeachtet ihres Alters mit einem Comirnaty®-
Darm-Beschwerden, Bindehautentzündung und Lymph- Impstoff geimpft werden. Studien zeigen, dass durch die
knotenschwellungen weniger häufig berichtet als zu Beginn Impfung der Schwangeren auch ein relevanter Nestschutz
der Pandemie. Folgeschäden am Nerven- oder Herz- für das Neugeborene erzielt werden kann. Es gibt keinerlei
Kreislauf-System sowie langanhaltende Krankheitsverläufe Hinweise, dass eine COVID-19-Impfung während der
sind möglich. Obwohl ein milder Verlauf der Krankheit häu- Schwangerschaft oder Stillzeit ein Risiko für Mutter oder
fig ist und die meisten Erkrankten vollständig genesen, Kind darstellt.
kommen auch schwere Verläufe beispielsweise mit Lungen-
entzündung vor, die zum Tod führen können. Grundimmunisierung bei Kindern und Jugendlichen mit
Vorerkrankungen:
Kinder und Jugendliche können folgendermaßen geimpft
mRNA-COVID-19-Impfstoffe werden:
Die mRNA-COVID-19-Impfstoffe enthalten eine „Bauanlei- • Kinder im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren erhalten
tung“ für einen einzigen Baustein des Virus (das sogenannte 2 bzw. 3 Impfdosen (abhängig vom Impfstoff) mit einem
Spikeprotein), aber keine vermehrungsfähigen Impfviren. altersentsprechend dosierten, zugelassenen und von der
Der Impfstoff wird in den Muskel, vorzugsweise in den STIKO für die Altersgruppe empfohlenen Varianten-
Oberarmmuskel, injiziert. Die in den Impfstoffen enthaltene adaptierten COVID-19-Impfstoff.
mRNA wird nach Eintritt in einige Körperzellen „abgelesen“, • Kinder von 5 bis 11 Jahren und Jugendliche von 12 bis 17
woraufhin diese Zellen dann das Spikeprotein selbst herstel- Jahren erhalten 2 Impfungen mit einem altersentspre-
len und dem Immunsystem präsentieren. In der Folge wer- chend dosierten, zugelassenen und von der STIKO für die
den Antikörper und Abwehrzellen gegen das Spikeprotein Altersgruppe empfohlenen Varianten-adaptierten COVID-
des Virus gebildet. So entsteht eine schützende Immun- 19-Impfstoff.
antwort. Die mRNA aus den Impfstoffen gelangt dabei nicht
in den Zellkern und wird nicht in das menschliche Erbgut Optimierung bzw. Vervollständigung des Impfschutzes nach
eingebaut. einer 1-maligen Impfung mit JCOVDEN® (von Janssen Cilag
Die Varianten-adaptierten Impfstoffe Comirnaty Omicron International):
XBB.1.5® und Spikevax XBB.1.5® enthalten ausschließlich Personen, die 1 Impfstoffdosis JCOVDEN® erhalten haben,
die mRNA dieser einen Subvariante, während die Omikron- sollen zur Optimierung bzw. Vervollständigung ihres Impf-
adaptierten Impfstoffe BA.1® und BA.4-5® je zur Hälfte schutzes entsprechend der STIKO-Empfehlung 1 weitere
einer Dosis mRNA für das Spikeprotein des ursprünglichen Impfstoffdosis entweder eines mRNA-Impfstoffs oder des
Coronavirus SARS-CoV-2 und mRNA für das Spikeprotein der Proteinimpfstoffs Nuvaxovid® erhalten.
Omikron-Subvarianten BA.1 bzw. BA.4-5 beinhalten. Ziel
dieser Impfstoffe ist es, die Immunität des Körpers auf die COVID-19-Impfung gleichzeitig mit anderen Impfungen:
Omikron-Virusvarianten und verwandte Untervarianten zu Gemäß STIKO können COVID-19-mRNA-Impfstoffe mit
erweitern und eine breitere Immunantwort herbeizuführen. anderen Totimpfstoffen wie beispielsweise Influenza- oder
Pneumokokken-Impfstoffen gleichzeitig verabreicht wer-
den. In diesem Fall können Impfreaktionen etwas häufiger
Grundimmunisierung und Basisimmunität auftreten als bei der zeitlich getrennten Gabe. Zu anderen
Basisimmunität bedeutet, dass das Immunsystem mindes- Impfungen mit Lebendimpfstoffen soll ein Abstand von
tens 3 Kontakte mit dem SARS-CoV-2-Antigen (davon min- mindestens 14 Tagen vor und nach jeder mRNA-COVID-
destens 2 Impfungen) hatte. Allen Personen im Alter ab 19-Impfung eingehalten werden.

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Auffrischimpfungen der Apotheker wird mit Ihnen abklären, ob etwas gegen die
Der Aufbau der Basisimmunität wird nach der Grund- Impfung spricht.
immunisierung mit einer Auffrischimpfung abgeschlossen.
In den ersten Tagen nach der Impfung sollten außergewöhn-
Hinweis: Wenn bereits eine oder mehrere Infektionen liche körperliche Belastungen und Leistungssport vermie-
durchgemacht wurden, empfiehlt die STIKO für den Aufbau den werden. Bei Schmerzen oder Fieber nach der Impfung
einer Basisimmunität statt 3 Impfungen 2 Impfungen. können schmerzlindernde / fiebersenkende Arzneimittel
eingenommen werden. Ihre Ärztin / Ihr Arzt bzw. die Apo-
Weitere Auffrischimpfungen sind nur für bestimmte Per- thekerin / der Apotheker kann Sie hierzu beraten.
sonengruppen empfohlen (siehe oben unter „STIKO-Emp-
fehlungen“). Bitte beachten Sie, dass der Schutz nicht sofort nach der
Impfung einsetzt und auch nicht bei allen geimpften
Die mRNA-Impfstoffe sind in unterschiedlichen Dosierungen Personen gleichermaßen vorhanden ist.
für verschiedene Altersgruppen zugelassen. Auffrischimp-
fungen sollen vorzugsweise mit Varianten-adaptierten
mRNA-Impfstoffen durchgeführt werden: Comirnaty Impfreaktionen und Nebenwirkungen
Omicron XBB.1.5® (aktuell von der WHO empfohlen), Impfreaktionen sind typische Beschwerden nach einer
Comirnaty Original/Omicron BA.4-5®, Comirnaty Original/ Impfung, hierzu zählen z. B. Rötung, Schwellung oder
Omicron BA.1®. Schmerzen an der Impfstelle, aber auch Allgemeinreaktio-
Spikevax XBB.1.5® (aktuell von der WHO empfohlen), nen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Unwohl-
Spikevax bivalent Original/Omicron BA.1® und Spikevax sein. Diese Reaktionen sind Ausdruck der erwünschten Akti-
bivalent Original/Omicron BA.4-5® sind erst für Personen vierung des Immunsystems, treten innerhalb von 1 bis 2
ab einem Alter von 30 Jahren von der STIKO empfohlen. Tagen nach der Impfung auf und klingen in der Regel nach
wenigen Tagen folgenlos ab. Eine Nebenwirkung ist nach
Sofern der letzte bekannte Antigenkontakt bereits mindes- Arzneimittelgesetz eine schädliche und unbeabsichtigte
tens 12 Monate zurückliegt, soll eine weitere Auffrisch- Reaktion auf den Impfstoff.
impfung, sofern empfohlen, vorzugsweise im Herbst gege-
ben werden (dieser Abstand kann bei Personen mit einer Nach derzeitigem Kenntnisstand sind Häufigkeit und Art der
relevanten Einschränkung der Immunantwort verkürzt wer- Impfreaktionen und möglicher Nebenwirkungen nach der
den). Die STIKO geht nicht davon aus, dass ein Unterschreiten Auffrischimpfung vergleichbar mit denen nach der
des empfohlenen 12-monatigen Impfintervalls für Auffrisch- Grundimmunisierung.
impfungen zu vermehrten Nebenwirkungen führt.
Comirnaty®:
Sehr häufig auftretende Impfreaktionen und Nebenwirkun-
Wer soll nicht geimpft werden? gen (bei mehr als 10 % der Personen) können abhängig vom
Wer an einer akuten Krankheit mit Fieber (38,5 °C oder höher) Alter berichtet werden:
leidet, soll erst nach Genesung geimpft werden. Eine Erkäl-
tung oder eine gering erhöhte Temperatur unter 38,5 °C ist Personen ab 16 Jahren: Die am häufigsten berichteten
kein Grund zur Verschiebung des Impftermins. Bei einer Impfreaktionen in den Zulassungsstudien waren Schmerzen
Überempfindlichkeit gegenüber einem Impfstoffbestandteil an der Einstichstelle (mehr als 80 %), Ermüdung (mehr als
sollte ggf. mit einem anderen Impfstoff geimpft werden: Bitte 60 %), Kopfschmerzen (mehr als 50 %), Muskelschmerzen
informieren Sie die Ärztin / den Arzt bzw. die Apothekerin / den (mehr als 40 %), Schüttelfrost (mehr als 30 %), Gelenk-
Apotheker vor der Impfung über bei Ihnen festgestellte schmerzen (mehr als 20 %), Fieber und Schwellung der Ein-
Allergien. Personen, die jemals an einem Kapillarlecksyndrom stichstelle (mehr als 10 %).
gelitten haben, sollten nicht mit Spikevax® geimpft werden.
Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren: Die in
den Studien am häufigsten berichteten Impfreaktionen
Verhalten vor und nach der Impfung waren Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 90 %),
Wenn Sie nach einer früheren Impfung oder anderen Spritze Ermüdung und Kopfschmerzen (mehr als 70 %), Muskel-
ohnmächtig geworden sind, zu Sofortallergien neigen oder schmerzen und Schüttelfrost (mehr als 40 %), Gelenk-
andere Reaktionen hatten, teilen Sie dies bitte der Ärztin / schmerzen und Fieber (mehr als 20 %).
dem Arzt bzw. der Apothekerin / dem Apotheker vor der
Impfung mit. Dann werden Sie nach der Impfung gegebe- Kinder zwischen 5 und 11 Jahren: Die häufigsten Impfreak-
nenfalls länger beobachtet. tionen in den Zulassungsstudien von Comirnaty® (10 μg/
Informieren Sie bitte die Ärztin / den Arzt bzw. die Apothe- Dosis) waren Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als
kerin / den Apotheker vor der Impfung, wenn Sie an einer 80 %), Ermüdung (mehr als 50 %), Kopfschmerzen (mehr als
Gerinnungsstörung leiden oder gerinnungshemmende 30 %), Rötung und Schwellung der Einstichstelle (20 % und
Medikamente einnehmen. Die Ärztin / der Arzt bzw. die mehr), Muskelschmerzen, Schüttelfrost und Durchfall (mehr
Apothekerin / der Apotheker wird mit Ihnen abklären, ob Sie als 10 %). Seit Einführung der Impfung wurde außerdem
unter Einhaltung einfacher Vorsichtsmaßnahmen geimpft gelegentlich (zwischen 0,1 % und 1 %) ein Schwindelgefühl
werden können. berichtet.
Teilen Sie bitte auch mit, wenn Sie nach einer Impfung in
der Vergangenheit eine allergische Reaktion hatten oder Kinder zwischen 6 Monaten und 4 Jahren: Zu den häufigsten
Allergien haben. Die Ärztin / der Arzt bzw. die Apothekerin / Impfreaktionen in den Zulassungsstudien bei Säuglingen im

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Alter von 6 bis 23 Monaten bei der Grundimmunisierung 50 %), Schwellung oder Schmerzempfindlichkeit der
gehörten Reizbarkeit (mehr als 60 %), Schläfrigkeit (mehr Lymphknoten in der Achselhöhle und Gelenkschmerzen
als 40 %), verminderter Appetit (mehr als 30 %), Schmerz- (mehr als 30 %), Übelkeit oder Erbrechen, Schwellung und
empfindlichkeit an der Einstichstelle (mehr als 20 %), Rötung an der Einstichstelle (ca. 30 %) sowie Fieber (14 %).
Rötung der Einstichstelle und Fieber (mehr als 10 %). Zu den
häufigsten Nebenwirkungen bei Kindern im Alter von 2 bis Kinder zwischen 6 und 11 Jahren: Die am häufigsten berich-
4 Jahren, die eine Dosis der Grundimmunisierung erhielten, teten Impfreaktionen waren Schmerzen an der Einstichstelle
gehörten Schmerzen an der Einstichstelle und Müdigkeit (ca. 98 %), starke Müdigkeit (mehr als 70 %), Kopfschmerzen
(mehr als 40 %), Rötung der Einstichstelle und Fieber (mehr (mehr als 60 %), Muskelschmerzen und Schüttelfrost (ca.
als 10 %). 35 %). Zwischen 20 und 30 % der Geimpften zeigten Übel-
keit / Erbrechen, Fieber, Rötung und Schwellung der Einstich-
Nebenwirkungen von Comirnaty® (und Comirnaty Original/ stelle sowie Gelenkschmerzen.
Omicron BA.4-5® bei Personen ab 5 Jahren) (in Zulassungs-
studien beobachtet oder nach der Markteinführung berich- Kinder zwischen 6 Monaten und 5 Jahren: In einer klinischen
tet) bei Kindern ab 6 Monaten, Jugendlichen und Erwach- Studie traten bei Kindern im Alter von 6 bis 23 Monaten
senen: nach Verabreichung der Grundimmunisierung folgende
Eine Nebenwirkung ist nach Arzneimittelgesetz eine schäd- Nebenwirkungen auf: Reizbarkeit / Weinen (81,5 %),
liche und unbeabsichtigte Reaktion auf den Impfstoff. Fol- Schmerzen an der Einstichstelle (56,2 %), Schläfrigkeit
gende Nebenwirkungen wurden sehr häufig (bei 10 % oder (51,1 %), verminderter Appetit (45,7 %), Fieber (21,8 %),
mehr der Geimpften) berichtet: Kopfschmerzen, Durchfall, Schwellung (18,4 %) und Rötung an der Einstichstelle
Gelenk- und Muskelschmerzen, Schmerzen und Schwellung (17,9 %) und Schwellung / Empfindlichkeit der Achselhöhlen
an der Einstichstelle, Ermüdung, Schüttelfrost sowie Fieber. (12,2 %). Nebenwirkungen bei Kindern im Alter von 24 bis 36
Bei Säuglingen und Kindern bis 23 Monaten wurden auch Monaten nach Verabreichung der Grundimmunisierung
Reizbarkeit, Schmerzempfindlichkeit an der Einstichstelle waren Schmerzen an der Einstichstelle (76,8 %), Reizbarkeit /
und Schläfrigkeit sehr häufig gesehen. Häufig (zwischen 1 % Weinen (71,0 %), Schläfrigkeit (49,7 %), verminderter
und 10 %) traten Übelkeit, Erbrechen und Rötung der Ein- Appetit (42,4 %), Fieber (26,1 %), Rötung (17,9 %) und
stichstelle auf. Gelegentlich (zwischen 0,1 % und 1 %) wur- Schwellung an der Einstichstelle (15,7 %) und Schwel-
den Lymphknotenschwellungen, verminderter Appetit, lung / Empfindlichkeit der Achselhöhlen (11,5 %). Nebenwir-
Schlaflosigkeit, Schwindelgefühl, Schläfrigkeit, starkes kungen bei Kindern im Alter von 37 Monaten bis 5 Jahren
Schwitzen, nächtliche Schweißausbrüche, Schmerzen im nach Verabreichung der Grundimmunisierung waren
Impfarm, Unwohlsein und Schwächegefühl, Juckreiz an der Schmerzen an der Einstichstelle (83,8 %), Müdigkeit (61,9 %),
Einstichstelle berichtet sowie Überempfindlichkeitsreak- Kopfschmerzen (22,9 %), Muskelschmerzen (22,1 %), Fieber
tionen (z. B. allgemeiner Ausschlag und Juckreiz). In Einzel- (20,9 %), Schüttelfrost (16,8 %), Übelkeit / Erbrechen
fällen traten außerhalb der Zulassungsstudien eine akute (15,2 %), Schwellung / Empfindlichkeit der Achselhöhlen
entzündliche Hauterkrankung (Erythema multiforme), ein (14,3 %), Gelenkschmerzen (12,8 %), Rötung und Schwellung
ungewöhnliches Gefühl in der Haut (Parästhesie), ein ver- an der Einstichstelle (8,2 %).
mindertes Gefühl insbesondere der Haut (Hypoästhesie)
sowie ausgedehnte Schwellung des Impfarms auf. Seit Nebenwirkungen von Spikevax® (in Zulassungsstudien be-
Einführung der Impfung wurde außerdem gelegentlich (zwi- obachtet oder nach der Markteinführung berichtet) bei
schen 0,1 % und 1 %) ein Schwindelgefühl berichtet. Darüber Kindern ab 6 Monaten, Jugendlichen und Erwachsenen:
hinaus gibt es Hinweise darauf, dass es im Zusammenhang Eine Nebenwirkung ist nach Arzneimittelgesetz eine schäd-
mit der Impfung in den entsprechenden Altersgruppen zu liche und unbeabsichtigte Reaktion auf den Impfstoff. Sehr
einer vorübergehend verstärkten Menstruationsblutung häufig (10 % oder mehr) traten Lymphknotenschwellungen,
kommen kann, die jedoch keinerlei Einfluss auf die Frucht- Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Muskel- und Gelenk-
barkeit hat. schmerzen, Müdigkeit, Schüttelfrost und Fieber sowie
Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Einstichstelle
Spikevax®: auf. Bei Kindern zwischen 6 Monaten und 5 Jahren wurden
Sehr häufig auftretende Impfreaktionen und Nebenwirkun- außerdem verminderter Appetit, Reizbarkeit / Weinen sowie
gen (bei mehr als 10 % der Personen) können abhängig vom Schläfrigkeit sehr häufig beobachtet.
Alter berichtet werden:
Häufig (zwischen 1 % und 10 %) traten Ausschlag und
Personen ab 18 Jahren: Die am häufigsten berichteten Impf- Nesselsucht an der Impfstelle, teilweise verzögert, sowie
reaktionen in den Zulassungs- und klinischen Studien waren allgemeiner Hautausschlag auf, und es wurde über Durchfall
Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 90 %), Müdigkeit berichtet. Gelegentlich (zwischen 0,1 % und 1 %) kam es zu
(70 %), Kopf- und Muskelschmerzen (mehr als 60 %), Juckreiz an der Einstichstelle, Schwindelgefühl und zusätz-
Gelenkschmerzen und Schüttelfrost (mehr als 40 %), Übel- lich bei Kindern zwischen 6 bis 11 Jahren zu Bauchschmerzen.
keit oder Erbrechen (mehr als 20 %), Schwellung oder In seltenen Fällen (zwischen 0,01 % und 0,1 %) traten auch
Schmerzempfindlichkeit der Lymphknoten in der Achsel- ein ungewöhnliches Gefühl in der Haut (Parästhesie) sowie
höhle (ca. 20 %), Fieber, Schwellung und Rötung an der ein vermindertes Gefühl insbesondere der Haut (Hypo-
Einstichstelle (jeweils mehr als 10 %). ästhesie) auf. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass
es im Zusammenhang mit der Impfung in den entspre-
Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren: Die am chenden Altersgruppen zu einer vorübergehend verstärkten
häufigsten berichteten Impfreaktionen waren: Schmerzen Menstruationsblutung kommen kann, die jedoch keinerlei
an der Einstichstelle (97 %), Kopfschmerzen und Müdigkeit Einfluss auf die Fruchtbarkeit hat. In Einzelfällen trat außer-
(mehr als 70 %), Muskelschmerzen und Schüttelfrost (ca. halb der Zulassungsstudien eine akute entzündliche Haut-

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erkrankung (Erythema multiforme) auf und starke Schwel- wurden in den Zulassungsstudien und auch danach bisher
lung des Impfarms. nur sehr selten schwere Nebenwirkungen wie Herzmuskel-
entzündungen beobachtet. Berichte aus verschiedenen
Comirnaty Original/Omicron BA.1®, Comirnaty Original/ Ländern deuten darauf hin, dass das Risiko für 5- bis 11-jäh-
Omicron BA.4-5®, Comirnaty Omicron XBB.1.5® sowie rige Kinder insgesamt deutlich geringer ausfällt als bei
Spikevax bivalent Original/OmicronBA.1®, Spikevax biva- Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das Risiko einer
lent Original/Omicron BA.4-5®, Spikevax XBB1.5®: Herzmuskelentzündung ist auch nach einer Auffrischimpfung
Die klinischen Studien, mit deren Daten die Zulassungs- erhöht, vor allem bei männlichen Jugendlichen und jungen
entscheidung für die bivalenten Omikron-adaptierten Männern. Ebenfalls wurden nach einer Impfung mit
mRNA-Impfstoffe getroffen wurden, sowie die Erfahrungen Spikevax® (Original) Einzelfälle von Kapillarlecksyndrom
aus der Anwendung haben keine neuen unbekannten beobachtet, teilweise bei Personen, die früher bereits an
Nebenwirkungen erkennen lassen oder eine klinisch rele- einem Kapillarlecksyndrom erkrankt waren. Das Kapillarleck-
vante Änderung des Verträglichkeits- und Sicherheitsprofils syndrom trat in den ersten Tagen nach Impfung auf und ist
ergeben. Die Sicherheit von Comirnaty Omicron XBB.1.5® gekennzeichnet durch eine rasch fortschreitende Schwellung
wird aus Sicherheitsdaten von den vorhergehenden der Arme und Beine, plötzliche Gewichtszunahme sowie
Comirnaty-Impfstoffen abgeleitet, bei Spikevax XBB.1.5 Schwächegefühl und erfordert eine sofortige ärztliche
haben sich in einer Studie ebenfalls keine neuen Risiken Behandlung.
ergeben. Grundsätzlich können – wie bei allen Impfstoffen – in sehr
seltenen Fällen auch bisher unbekannte Komplikationen
nicht ausgeschlossen werden.
Seltene Impfstoff-Nebenwirkungen
Auch seltene und sehr seltene Nebenwirkungen sind aus den Wenn nach einer Impfung Symptome auftreten, welche die
klinischen Prüfungen vor und nach der Zulassung und auf oben genannten schnell vorübergehenden Lokal- und All-
Basis der Verdachtsfallmeldungen von den COVID-19- gemeinreaktionen überschreiten, steht Ihnen Ihre Ärztin / Ihr
Impfstoffen aus den Impfkampagnen bekannt. Arzt selbstverständlich zur Beratung zur Verfügung. Bei
In den umfangreichen klinischen Prüfungen vor der Zulassung schweren Beeinträchtigungen, Schmerzen in der Brust,
wurden nach Gabe der mRNA-COVID-19-Impfstoffe selten Kurzatmigkeit oder Herzklopfen begeben Sie sich bitte um-
(zwischen 0,1 % und 0,01 %) Fälle von akuter Gesichtsläh- gehend in ärztliche Behandlung.
mung beobachtet. In allen Fällen bildete sich die Gesichts-
lähmung nach einigen Wochen zurück. Diese Gesichtsläh- Art und Häufigkeit der erwartbaren Reaktionen finden sich
mungen stehen möglicherweise im ursächlichen Zusam- auch in den Produktinformationen (Fach- und Gebrauchs-
menhang mit der Impfung. Überempfindlichkeitsreaktio- informationen) der jeweiligen Impfstoffe (s. untenstehende
nen wie Nesselsucht und Gesichtsschwellungen (Angioödem) Linkliste).
wurden in seltenen Fällen (zwischen 0,1 % und 0,01 %) be-
obachtet. Nach der Zulassung wurde bei Spikevax® Es besteht die Möglichkeit, Nebenwirkungen auch selbst zu
Nesselsucht in einer anderen Häufigkeit (zwischen 0,1 % und melden: https://nebenwirkungen.bund.de
1 %) beschrieben.

In sehr seltenen Fällen wurden anaphylaktische Reaktionen In Ergänzung zu diesem Aufklärungsmerkblatt bietet
(allergische Sofortreaktionen) bis hin zum Schock berichtet. Ihnen Ihre Impfärztin / Ihr Impfarzt bzw. Ihre Apo-
Diese traten kurz nach der Impfung auf und mussten ärztlich thekerin / Ihr Apotheker ein Aufklärungsgespräch an.
behandelt werden. Ebenfalls wurden nach Gabe der mRNA-
Impfstoffe sehr selten Fälle von Herzmuskel- und Herz-
beutelentzündungen (Myokarditis und Perikarditis) sowohl Weitere Informationen zu COVID-19 und zur
bei Kindern und Jugendlichen als auch bei Erwachsenen COVID-19-Impfung finden Sie unter
beobachtet. Diese Fälle traten hauptsächlich innerhalb von www.corona-schutzimpfung.de
14 Tagen nach der Impfung und häufiger nach der 2. Impfung
auf. Es waren vorwiegend männliche Jugendliche und junge www.infektionsschutz.de
Männer betroffen. Die meisten Fälle einer Herzmuskel- bzw. www.rki.de/covid-19-impfen
Herzbeutelentzündung verlaufen mild bis moderat, bei einem
www.pei.de/coronavirus
kleinen Teil der betroffenen Personen gibt es jedoch auch
schwerere Verlaufsformen. Einzelne Personen verstarben.
Daten weisen darauf hin, dass Herzmuskel- und Herzbeutel- Die Produktinformationen (Fach- und Gebrauchsinforma-
entzündungen insbesondere bei Jungen und jungen Männern tionen) zu allen COVID-19-Impfstoffen finden Sie unter
aber auch bei jungen Frauen unter 30 Jahren nach der www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoffe/covid-19/covid-19-
Impfung mit Spikevax® häufiger berichtet wurden als nach node.html
der Impfung mit Comirnaty®. Bei Kindern von 5 bis 11 Jahren

Ausgabe 2 Version 002 (Stand 5. Oktober 2023)


Dieses Aufklärungsmerkblatt wurde vom Deutschen Grünen Kreuz e. V., in Kooperation mit
Marburg, in Kooperation mit dem Robert Koch-Institut, Berlin, erstellt und
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