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Bekanntmachungen – Amtliche Mitteilungen

Bundesgesundheitsbl 2021 · 64:636–642 Bekanntmachung des Robert Koch-Instituts


https://​doi.org/​10.1007/​s00103-​021-​03313-0
© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil

Impfungen von Personal


von Springer Nature 2021

in medizinischen Einrichtungen
in Deutschland: Empfehlung
zur Umsetzung der
gesetzlichen Regelung in § 23a
Infektionsschutzgesetz
Empfehlung der Kommission
für Krankenhaushygiene und
Infektionsprävention (­KRINKO) beim Robert
Koch-Institut

fektionen zu verhüten und die Weiterver- Krankheiten, die im Rahmen einer leit-
Inhaltsverzeichnis
breitung von Krankheitserregern in ihren liniengerechten Behandlung nach dem
Vorbemerkung Institutionen zu vermeiden. Stand der medizinischen Wissenschaft
1. Geltungsbereich und Zielgruppe Allerdings sind nosokomiale Übertra- nicht mehr übertragen werden können.
2. Bezug zu vorausgegangenen Empfehlun-
gungen von Krankheiten/Krankheitser- Im Übrigen gelten die Bestimmungen
gen
3. Epidemiologischer Hintergrund regern, die bereits vor Beginn der Symp- des allgemeinen Datenschutzrechts.“ [2].
4. Risikobewertung in medizinischen tome oder bei asymptomatischem Verlauf Diese Empfehlung der K ­ RINKO berück-
Einrichtungen über die Luft durch Tröpfchen und/oder sichtigt ­COVID-19 jedoch nicht, da ange-
5. Empfehlungen der KRINKO Aerosole übertragbar sind, allein durch
Literatur
Hygienemaßnahmen nicht sicher zu ver-
hüten. Für solche Krankheiten, die durch Abkürzungen
Vorbemerkung Schutzimpfungen verhütet werden kön- ­COVID-19 Coronavirus-Krankheit-2019
nen, hat der Gesetzgeber im Jahr 2015
­IfSG Infektionsschutzgesetz
Nosokomiale Infektionen und Erreger mit die Regelung in § 23a ­IfSG eingeführt
besonderen Antibiotikaresistenzen stellen [1]. Diese Regelung wurde anlässlich der ­IMC-​Units Intermediärstationen
eine Gefährdung für Patienten in medizi- ­C OVID-19-Pandemie (Coronavirus- ­KRINKO Kommission für Kranken-
nischen Einrichtungen dar. Um dieser Krankheit-2019) im Jahr 2020 um die Er- haushygiene und Infektions-
prävention
Gefahr wirksam zu begegnen hat der Ge- laubnis zur Datenerhebung im Hinblick
setzgeber Regelungen erlassen, die in § 23 auf nicht-impfpräventable übertragbare ­MFA Medizinische Fachangestellte
Infektionsschutzgesetz (­IfSG) zusammen- Krankheiten erweitert und lautet inzwi- ­MMR Masern, Mumps, Röteln
gefasst sind. Nach § 23 Absatz 3 ­IfSG sind schen: „Soweit es zur Erfüllung von Ver- ­MTA-F Medizinisch-technische
die Leiter1 von medizinischen Einrichtun- pflichtungen aus § 23 Absatz 3 in Bezug Assistenten für Funktionsdi-
gen verpflichtet, sicherzustellen, dass die auf übertragbare Krankheiten erforder- agnostik
nach dem Stand der medizinischen Wis- lich ist, darf der Arbeitgeber personen- ­MTRA Radiologieassistenten
senschaft erforderlichen Maßnahmen bezogene Daten eines Beschäftigten über ­MNS Mund-Nasen-Schutz
getroffen werden, um nosokomiale In- dessen Impf- und Serostatus verarbeiten,
­RKI Robert Koch-Institut
um über die Begründung eines Beschäfti-
­SARS-CoV-2 Severe acute respiratory
1
Grundsätzlich sind in diesem Dokument bei gungsverhältnisses oder über die Art und
syndrome coronavirus type 2
allen Berufs- bzw. Gruppenbezeichnungen Weise einer Beschäftigung zu entscheiden.
immer alle Geschlechter gemeint. Dies gilt nicht in Bezug auf übertragbare ­STIKO Ständige Impfkommission

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sichts der erst kurzzeitigen Verfügbarkeit 1. Geltungsbereich und sches Personal sowie Personal im Bereich
von Impfstoffen gegen ­SARS-CoV-2 für Zielgruppe Forschung und Lehre einschließlich Mit-
eine valide Aussage zur Bewertung des arbeiter von Fremdfirmen).
Impf- oder Serostatus noch keine aus- Die Empfehlung richtet sich primär an
reichende Datenbasis vorhanden ist. Des medizinische Einrichtungen als Adressa- 2. Bezug zu vorausgegangenen
Weiteren liegen bislang wenige Erkennt- ten der gesetzlichen Regelung nach § 23 Empfehlungen
nisse zur Dauer des Immunschutzes sowie Abs. 3 ­IfSG, ist aber inhaltlich auch für
zur Übertragbarkeit einer Infektion trotz Einrichtungen nach § 36 Abs. 1 Nr. 2 und Die vorliegende Empfehlung beinhaltet
Impfung vor. 7 ­IfSG (Einrichtungen für stationäre und Aussagen zur Infektionsprävention durch
Eine zwischen dem Bundesministe- ambulante Pflege) relevant. Einrichtungen Impfungen im Kontext der Vermeidung
rium für Arbeit und Soziales und dem nach § 23 Abs. 3 ­IfSG sind: nosokomialer Infektionen. Sie gibt Hin-
Bundesministerium für Gesundheit ab- 1. Krankenhäuser; weise zur Umsetzung der Regelungen des
gestimmte Stellungnahme präzisiert, dass 2. Einrichtungen für ambulantes Ope- § 23a I­ fSG, die auf eine Entscheidung über
die Daten unmittelbar beim Beschäftig- rieren; den Einsatzbereich von Personal in Ab-
ten zu erheben sind. Wenn der Beschäf- 3. Vorsorge- oder Rehabilitationsein- hängigkeit von dem Impf- bzw. Serosta-
tigte seinen ausreichenden Immunschutz richtungen, in denen eine den Kran- tus (hier: Varizellen) abzielt.
nicht durch Nachweise (Impfausweisvor- kenhäusern vergleichbare medizini- Grundlegende Maßnahmen zur Infek-
lage oder Serostatus) belegen kann, darf sche Versorgung erfolgt; tionsprävention sind den entsprechenden
der Arbeitgeber von ihm eine ärztliche 4. Dialyseeinrichtungen; weiteren Empfehlungen der K ­ RINKO zu
Feststellung verlangen [3]. Der Arbeit- 5. Tageskliniken; entnehmen [4]. In der Empfehlung zur
nehmer ist insofern verpflichtet, dem Ar- 6. Entbindungseinrichtungen; „Infektionsprävention im Rahmen der
beitgeber die entsprechenden Nachweise 7. Behandlungs- oder Versorgungsein- Pflege und Behandlung von Patienten mit
zum Impf- bzw. Serostatus (hier: Varizel- richtungen, die mit einer der in den übertragbaren Krankheiten“ [5] werden
len) vorzulegen. Nummern 1–6 genannten Einrich- Maßnahmen der Basishygiene (z. B. Hän-
Nach § 23 Absatz 1 ­IfSG ist die Kom- tungen vergleichbar sind; dehygiene, Barrieremaßnahmen, Flä-
mission für Krankenhaushygiene und In- 8. Arztpraxen, Zahnarztpraxen; chendesinfektion) sowie erweiterte Maß-
fektionsprävention (­KRINKO) beauftragt, 9. Praxen sonstiger humanmedizini- nahmen (z. B. räumliche Unterbringung,
Empfehlungen zur Prävention nosoko- scher Heilberufe; persönliche Schutzausrüstung, Dauer und
mialer Infektionen sowie zu betrieblich- 10.Einrichtungen des öffentlichen Ge- Beendigung der Maßnahmen) themati-
organisatorischen und baulich-funk- sundheitsdienstes, in denen medi- siert, die geeignet sind, Übertragungen
tionellen Maßnahmen der Hygiene in zinische Untersuchungen, Präven- von Erregern von Infektionserkrankun-
Krankenhäusern und anderen medizi- tionsmaßnahmen oder ambulante gen zwischen Patienten und zwischen Pa-
nischen Einrichtungen zu erstellen, die Behandlungen durchgeführt werden; tienten und Personal zu verhindern.
nach § 23 Absatz 3 ­IfSG von den medizi- 11.ambulante Pflegedienste, die ambu- Spezielle Maßnahmen für besonders
nischen Einrichtungen zu beachten sind. lante Intensivpflege in Einrichtun- gefährdete Patientenpopulationen finden
Die ­KRINKO wurde beauftragt, konkrete gen, Wohngruppen oder sonstigen sich in den entsprechenden Empfehlun-
Empfehlungen zur Umsetzung des § 23a gemeinschaftlichen Wohnformen er- gen „Anforderungen an die Infektionsprä-
­IfSG für die Praxis zu erstellen. Sie hat die bringen, und vention bei der medizinischen Versorgung
vorliegende Empfehlung in fachlichem 12.Rettungsdienste. von immunsupprimierten Patienten“ [6]
Austausch mit der Ständigen Impfkom- und „Empfehlung zur Prävention nosoko-
mission (­STIKO) erstellt. Zum Personal im Geltungsbereich des mialer Infektionen bei neonatologischen
Diese Empfehlung ist eine Hilfestel- § 23a ­IfSG zählen alle in den o. g. Ein- Intensivpflegepatienten mit einem Ge-
lung für die praktische Umsetzung der richtungen nach § 23 Absatz 3 I­fSG in burtsgewicht unter 1500 g“ [7]. Für Maß-
gesetzlichen Regelung nach § 23a I­ fSG der direkten oder indirekten Patienten- nahmen, die bei Ausbrüchen zu ergreifen
[2]. Sie soll bei der Einschätzung helfen, versorgung tätige Personen (z. B. Ärzte, sind, wird auf die Empfehlung zum „Aus-
für welche Beschäftigten in medizini- Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Psycho- bruchsmanagement und strukturierten
schen Einrichtungen welcher Impf- bzw. therapeuten, Psychoonkologen, Labor- Vorgehen bei gehäuftem Auftreten noso-
Serostatus (hier: Varizellen) vorliegen soll, personal, Apotheker, Studierende, Prak- komialer Infektionen“ verwiesen [8].
damit die Übertragung impfpräventabler tikanten etc.) sowie nicht primär in der Die Definition der Kategorien, die der
Krankheiten im Zusammenspiel mit den Patientenversorgung Tätige, wenn sie be- ­KRINKO-​Empfehlungen zugrunde gelegt
jeweils erforderlichen Hygienemaßnah- stimmungsgemäß mit kontaminierten werden, ist in . Tab. 1 aufgeführt.
men in medizinischen Einrichtungen ver- Oberflächen oder Gegenständen bzw. Ae-
hindert werden kann. rosolen Kontakt haben (z. B. Personal der
Gebäudereinigung, der Wäscherei und
des Patiententransportes, Küchenperso-
nal, medizintechnisches und haustechni-

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Bekanntmachungen – Amtliche Mitteilungen

Tab. 1 Kategorien in der Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (2010) sundheitseinrichtung und das Entstehen
Kategorie ­IA Diese Empfehlung basiert auf gut konzipierten systematischen Reviews oder
bzw. Fortbestehen nosokomialer Ausbrü-
einzelnen hochwertigen randomisierten kontrollierten Studien. che und Infektionsketten begünstigen.
Kategorie ­IB Diese Empfehlung basiert auf klinischen oder hochwertigen epidemiologischen
Vor diesem Hintergrund kommt der Imp-
Studien und strengen, plausiblen und nachvollziehbaren theoretischen Ableitun- fung von Personal in medizinischen Ein-
gen. richtungen eine besondere Bedeutung zu.
Kategorie ­II Diese Empfehlung basiert auf hinweisenden Studien/Untersuchungen und stren- Einerseits ist das Personal aufgrund seiner
gen, plausiblen und nachvollziehbaren theoretischen Ableitungen. beruflichen Tätigkeit einem erhöhten Ex-
Kategorie ­III Maßnahmen, über deren Wirksamkeit nur unzureichende oder widersprüchliche positionsrisiko gegenüber bestimmten In-
Hinweise vorliegen, deshalb ist eine Empfehlung nicht möglich. fektionserregern ausgesetzt; die beruflich
Kategorie ­IV Anforderungen, Maßnahmen und Verfahrensweisen, die durch allgemein gelten- indizierten Impfungen gemäß ­STIKO-​
de Rechtsvorschriften zu beachten sind. Empfehlungen dienen hier dem indivi-
duellen Schutz des Personals vor Infekti-
onen [11]. Andererseits kann das Personal
3. Epidemiologischer beispielsweise ein ungeimpfter Verkäu- selbst zu einer Infektionsquelle für die von
Hintergrund fer in einer Klinik von einem Patienten ihm betreuten Patienten oder für Kollegen
mit Masern infiziert worden und infizier- werden. Die Impfung medizinischen Per-
In der Literatur sind zahlreiche Berichte te wiederum weitere Klinikmitarbeiter sonals kann somit auch der Verhinderung
über nosokomiale Infektionen und noso- ohne Kontakt zum Indexpatienten [28]. von impfpräventablen nosokomialen In-
komiale Ausbrüche mit impfpräventablen Bei einem großen Masern-Ausbruch in fektionen der betreuten Patienten dienen
Erkrankungen publiziert. Bei vielen impf- einer Klinik in Deutschland erkrankten (sog. Drittschutz) [9, 10, 47–50].
präventablen Infektionen kann eine Über- nach Aufnahme eines Masern-Patienten Dabei gilt grundsätzlich, dass alle Be-
tragung bereits in der Inkubationszeit er- 10 Mitarbeiter der Klinik. Da der Pati- schäftigten in medizinischen Einrichtun-
folgen, d. h. bevor bei dem Infizierten erste ent als Masern-Patient angekündigt war, gen gemäß S­ TIKO-​Empfehlungen alters-
Symptome auftreten. Ebenso sind Anste- wurde er isoliert und nur durch geimpftes entsprechend mit den Standardimpfungen
ckungen bei subklinischem Krankheits- Personal betreut. Dennoch kam es zu 10 und beruflich indizierten Impfungen ge-
verlauf oder asymptomatischen Infektio- weiteren Erkrankungen von Mitarbeitern impft sein sollten [11]. Darüber hinaus er-
nen möglich. der Klinik, die alle keinen direkten Kon- geben sich spezifische Impferfordernisse
Während die weitaus meisten Publi- takt zu dem Indexpatienten hatten: sechs aus Tätigkeiten in definierten Bereichen,
kationen zu nosokomialen Übertragun- Mitarbeiter des Pflegedienstes, zwei Ärz- die ein erhöhtes Ansteckungs- bzw. Über-
gen impfpräventabler Erkrankungen wie te, ein Mitarbeiter des Patiententransports tragungsrisiko für Infektionen aufweisen.
Hepatitis B, Hepatitis A, Pertussis, Rö- und eine Reinigungskraft, die das Zimmer Entsprechend ist ein umfassender
teln, Varizellen aus den 1990er-Jahren des Patienten zwei Stunden nach der Ent- Impfschutz des Personals erforderlich.
oder davor stammen [9–12] werden wei- lassung gereinigt hatte [18]. Dies ist besonders wichtig bei der Versor-
terhin nosokomiale Übertragungen und Kommt es zur nosokomialen Übertra- gung von Patienten, die keine Immunität
Ausbrüche publiziert. Dies betrifft insbe- gung mit einem der impfpräventablen Er- aufweisen, weil sie (i) ungeimpft sind, (ii)
sondere Übertragungen und Ausbrüche reger, können schwere Krankheitsverläu- nicht geimpft werden können (z. B. Kon-
von Influenza [13–16], Masern [17–30], fe mit Spätschäden entstehen, die u. a. bei traindikation von Lebendimpfstoffen bei
Mumps [25, 31, 32], Pertussis [33–43] und Mitarbeitern zur Anerkennung als Berufs- Immunsuppression; fehlende Zulassung
Varizellen [44–46]. krankheit geführt haben. Hinzu kommen von Influenzaimpfstoffen für Säuglinge
Neonatologische und pädiatrische Ab- die Kontaktpersonennachverfolgung, die unter 6 Monaten und von ­MMR-​Impfstof-
teilungen [32, 35, 36, 39, 40, 42] sowie Klärung des Impf- bzw. Serostatus (hier: fen für Säuglinge unter 9 Monaten), oder
onkologische Patienten und Dialysepa- Varizellen) und im Falle von Pertussis die (iii) nach einer Impfung keine zufrieden-
tienten waren häufig von Pertussis-Aus- Antibiotikaprophylaxe, was in der Sum- stellende Immunantwort entwickelt ha-
brüchen betroffen [34, 41]. Demgegen- me mit erheblichen vermeidbaren Kosten ben (z. B. immunsupprimierte Personen
über waren nicht oder zu spät erkannte verbunden ist. Hierfür und für die evtl. und ältere Personen).
Patienten mit Masern in Notaufnahmen notwendige Isolierung von ungeschütz-
und ambulante Settings beispielsweise in ten Kontaktpatienten und die Freistellung 4. Risikobewertung in
Arztpraxen besonders häufig Ausgangs- von nicht geimpften Beschäftigten fallen medizinischen Einrichtungen
punkt für Masern-Ausbrüche [20, 27]. Kosten an, die sich – je nach Ausbruch –
Nicht nur pflegerische und ärztliche von ca. 30.000 bis über 750.000 ­US-$ bzw. In Gesundheitseinrichtungen unterschei-
Mitarbeiter mit direktem Patientenkon- 700.000 € belaufen können [18, 19, 31, 33, den sich die Bereiche hinsichtlich des In-
takt, sondern auch weiteres Klinikperso- 36]. fektionsrisikos und der zu schützenden
nal kann relevant exponiert sein – auch Infektionen des medizinischen Perso- Patientenpopulation (. Tab. 2). Auf Ba-
ohne direkten Kontakt zum Indexpatien- nals können die Weiterverbreitung von sis der Risikoeinschätzung können die
ten. In einem Ausbruch in London war Infektionskrankheiten innerhalb der Ge- erforderlichen Schutzimpfungen für das

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Tab. 2 Risikobewertung. Bereiche in Gesundheitseinrichtungen mit hohem (A), mittlerem (B) oder niedrigem (C) Risiko der Übertragung von
Infektionen vom Personal auf Patienten oder umgekehrt und jeweils erforderliche Schutzimpfungen bzw. Immunität
Hohes Risiko (A) Mittleres Risiko (B) Niedriges Risiko (C)
Patienten- Regelmäßiger Kontakt zu immun- Direkter Kontakt zu Patienten bei ärztlichen, pflegeri- Kein direkter Kontakt zu Patienten
kontakt oder kompromittierten oder besonders schen oder therapeutischen Maßnahmen
Arbeitsbe- vulnerablen Patienten Kein direkter Kontakt zu Blut,
reich Regelmäßiger direkter Kontakt zu Patienten bei anderen Sekreten, Exkreten, potenziell
Tätigkeit in einer der folgenden Tätigkeiten kontaminiertem Material oder
Bereiche: kontaminierten Flächen
55Transplantation Kontakt zu Blut, Sekreten, Exkreten, Probenmaterial oder
55Hämatologie/Onkologie kontaminierten Geräten bzw. Oberflächen Der zufällige Kontakt mit Patienten
55Neonatologie unterscheidet sich nicht von dem
55Infektionsstationen Tätigkeit in einer der folgenden Bereiche: der Besucher der Einrichtung (z. B.
55Intensivstationen 55Normalstationen in Aufzügen oder in der Cafeteria).
55Intermediärstationen (­IMC-​Units) 55Notaufnahmen und Rettungsstellen
55Isolierbereiche 55Operationsbereiche
55Geburtshilfe 55Polikliniken oder Praxen
55Funktionseinheit Endoskopie 55Palliativstationen/Hospize
55Dialyse 55Ambulante Pflegedienste
55Strahlentherapie
55Ambulante Intensivpflegedienste
Berufsgrup- Alle Berufsgruppen mit Kontakt zu Umfasst (ist aber nicht beschränkt auf) folgende Perso- Umfasst (ist aber nicht beschränkt
pen/Tätigkei- immunkompromittierten bzw. be- nengruppen: auf) folgende Personengruppen:
ten sonders vulnerablen Patienten oder 55Ärztliches Personal 55Verwaltungspersonal ohne
Tätigkeiten in den oben genannten 55Pflegepersonal Patientenkontakt
Bereichen 55Therapeuten (z. B. Physiotherapie, Ergotherapie, 55Küchenpersonal
Logopädie, Psychotherapie) 55Medizintechnisches und haus-
55Medizinische Fachangestellte (­MFA) technisches Personal
55Medizinisch-technische Assistenten für Funktionsdi- 55Personal der Gebäudereini-
agnostik (­MTA-F) gung
55Radiologieassistenten (­MTRA) 55Personal der Wäscherei
55Personal zur Essenausgabe
55Personal des Patiententransports und Rettungs-
dienstes
55Stationsapotheker
55Laborpersonal
55Reinigungspersonal
55Sozialdienst, Seelsorger
55Verwaltungspersonal in der Patientenaufnahme
Zum Patien- Maserna, Mumps, Röteln (­MMR) Maserna, Mumps, Röteln (­MMR) Maserna
tenschutz
erforderliche Varizellen Varizellen nach Risikobewertung
Impfungen
Zum Patien- Influenza Influenza –
tenschutz
empfohlene Pertussis Pertussis
Impfungen
(alternativ Expositionsprophylaxe) (alternativ Expositionsprophylaxe)
a
Nachweispflicht gemäß § 20 Absatz 8 ­IfSG

Gesundheitspersonal festgelegt werden. 55die Wahrscheinlichkeit eines direkten Bereiche, Arztpraxen, ambulante Be-
Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass Patientenkontakts; reiche);
Personalbewegungen zumindest inner- 55Kontakt mit Risikopatienten; 55das Vorkommen des Erregers in dem
halb großer Institutionen beträchtlich 55der Grad der Immunsuppression der Bereich;
sein können, sodass die Festlegung des Patienten; 55Übertragungswege und Kontagiösität
Arbeitsbereiches einer Person und die 55die Art des Patientenkontakts (Patien- der Erreger;
Beschränkung auf einen einzigen Risiko- ten-nah versus Patienten-fern); 55verfügbarer Impfstoff und dessen Ef-
bereich schwierig werden können. Für die 55häufige Kontakte mit vielen verschie- fektivität.
Einstufung der Risikobereiche werden denen Patienten (z. B. Notaufnahme,
folgende Kriterien berücksichtigt: Funktionsbereiche, Patiententrans- In Bereichen mit vorwiegend abwehrge-
port, Reinigung, zahnmedizinische schwächten Patienten oder in Bereichen,

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Bekanntmachungen – Amtliche Mitteilungen

in denen invasive Maßnahmen durchge- 55den empfohlenen Impfungen, die ge- ten potenziell empfängliches Gesund-
führt werden, ist das Erkrankungsrisiko mäß S­ TIKO-​Empfehlungen alle Mit- heitspersonal schnell zu identifizieren
für Patienten erhöht (. Tab. 2). In eini- arbeitende in Anspruch nehmen soll- und dessen Kontakt einzuschränken
gen Bereichen kann das Risiko reduziert ten, die aber keine Voraussetzung für bzw. eine ausstehende Impfung nach-
werden, indem Maßnahmen der Expo- das Beschäftigungsverhältnis sind. zuholen (Kat. I­ I);
sitionsprophylaxe wie das Tragen eines 55im Rahmen der Überprüfung des
Mund-Nasen-Schutzes (­MNS) bzw. eines Behördliche Tätigkeitsverbote gemäß § 31 Impf- bzw. Serostatus (hier: Varizel-
Atemschutzes angewendet werden. Maß- I­ fSG im Falle des Auftretens von Erkran- len) des Personals auch Verfahrens-
nahmen der Basishygiene, erweiterte Hy- kungen oder Betretungsverbote gemäß weisen zur Überprüfung und Doku-
gienemaßnahmen und Impfungen sind § 20 Absatz 12 ­IfSG bei nicht vorliegen- mentation des Impf- bzw. Serostatus
sich ergänzende Maßnahmen. dem Nachweis über einen Masernschutz (hier: Varizellen) von Studierenden,
Ein ausreichender Impfschutz bzw. bleiben hiervon unberührt. Praktikanten, Leiharbeitern bzw. Mit-
eine Immunität gegen Masern muss seit arbeitern von Subunternehmern (z. B.
1. März 2020 aufgrund der gesetzlichen 5. Empfehlungen der K
­ RINKO Reinigungspersonal) etc. festzulegen
Regelung in § 20 Absatz 8 ­IfSG bei allen [11, 50, 58, 59] (Kat. I­ I);
in Einrichtungen gemäß § 23 Absatz 3 Die Kommission empfiehlt: 55bei der Entscheidung zum Einsatz-
­IfSG Tätigen vorliegen, sofern sie nach 55vor der Aufnahme eines neuen Be- bereich des Personals auf Basis des
dem 31.12.1970 geboren sind. Der Impf- schäftigungsverhältnisses oder bei Impf- bzw. Serostatus (hier: Varizel-
schutz für andere, insbesondere durch Wechsel von bereits Beschäftigten in len) eine ärztliche Risikobewertung
Tröpfchen und/oder Aerosole übertrag- Arbeitsbereiche mit höherem Über- vorzunehmen und ggf. den Kran-
bare Erkrankungen, wird risikoadaptiert tragungsrisiko zunächst den Impf- kenhaushygieniker der Einrichtung
und unter Berücksichtigung der Impfef- bzw. Serostatus (hier: Varizellen) zu zu beteiligen (siehe Abschn. 4) (ohne
fektivität gefordert. So wird beispielsweise überprüfen sowie Verfahrensweisen Kat.);
die sehr gut wirksame Impfung gegen die zur regelmäßigen Überprüfung des 55gemäß Empfehlungen der S­ TIKO [11]
durch Aerosole übertragbaren Varizellen Impf- bzw. Serostatus des Personals keine routinemäßigen Antikörperbe-
in Abhängigkeit von der Risikoeinstufung im laufenden Betrieb festzulegen, wie stimmungen vor oder nach Standar-
unter „zum Patientenschutz erforderliche z. B. bei Ochmann et al. [51] aufge- dimpfungen durchzuführen (ohne
Impfungen“ eingestuft, während die Imp- führt (Kat. I­ V); Kat.);
fung gegen die überwiegend durch Tröpf- 55den Impf- bzw. Serostatus (hier: Vari- 55zur Verminderung des Risikos noso-
chen übertragbare Influenza wegen ihrer zellen) unmittelbar beim Beschäftig- komialer Infektionen eine hohe ge-
vergleichsweise geringen Impfeffektivität ten zu erheben (ohne Kat.); nerelle Durchimpfungsquote der Be-
unter „zum Patientenschutz empfohlene 55die Verantwortlichkeit für die Umset- schäftigten anzustreben. Als geeignete
Impfungen“ aufgeführt wird – mit der Al- zung der vorliegenden Empfehlungen Methoden zur Erreichung dieses Ziels
ternative der Expositionsprophylaxe. Ein- liegt beim Arbeitgeber (Kat. ­IV); haben sich u. a. Systeme zur Impferin-
zelheiten sind der . Tab. 2 zu entnehmen. 55für die Datenerhebung und -verwal- nerung und niederschwellige Impfan-
tung sowie die Durchführung der in- gebote vor Ort bewährt [10, 47, 50]
Tätigkeitseinschränkung dizierten Impfungen betriebsinterne (Kat. I­ I);
Regelungen durch den Arbeitgeber in 55bei Beteiligung der Betriebsmedi-
Der Impfschutz zielt in diesem Zusam- enger Abstimmung aller Beteiligten zin an der Umsetzung des § 23a ­IfSG
menhang auf die Prävention nosokomi- (z. B. Personalabteilung, Betriebsme- dieser einen klaren eigenständigen
aler Infektionen. Aus einem nicht-vor- dizin, Krankenhaushygiene) festzu- Auftrag mit dem Ziel des Patienten-
handenen Impfschutz bzw. Immunschutz legen und das erforderliche Perso- schutzes zu erteilen, da die Tätigkeit
können bei entsprechendem Risiko Fol- nal hierfür zur Verfügung zu stellen außerhalb der gesetzlichen Einsatz-
gen für das Beschäftigungsverhältnis re- (ohne Kat.); zeit des Arbeitsschutzes (Arbeits-
sultieren. Diese Folgen können von einer 55die Dokumentation des Nachweises sicherheitsgesetz) liegt [3] (ohne
Tätigkeitseinschränkung bis zu einem des Impf- bzw. Serostatus (hier: Vari- Kat.).
Verzicht auf die Einstellung durch den zellen) gegen impfpräventable Krank-
Arbeitgeber reichen (§ 23a ­IfSG). Grund- heiten möglichst digitalisiert durchzu- Danksagung. Wir bedanken uns herzlich für die
fachlich wertvolle und konstruktive Unterstüt-
lage hierfür ist die Risikobewertung, die führen [9, 50, 52–57] und den Zugang zung durch Mitglieder der Ständigen Impfkom-
den o. g. medizinhygienischen Grundsatz- zu diesen Daten so festzulegen, dass mission (­STIKO) Prof. Dr. Christian Bogdan, Dr.
Martina Littmann, Prof. Dr. Thomas Mertens,
überlegungen folgt. diese bei Bedarf jederzeit für Ent- Dr. Marianne Röbl-Mathieu, Prof. Dr. Dr. Sabine
Deswegen wird in . Tab. 2 unterschie- scheider zur Verfügung stehen. Dies Wicker und Dipl.-Med. Gudrun Widders sowie
ist eine notwendige Voraussetzung für vom Robert Koch-Institut Dr. Judith Koch und ­PD
den zwischen: Dr. Ole Wichmann.
55den erforderlichen Impfungen, die die Abfrage des Impf- bzw. Serostatus,
eine Voraussetzung für das Beschäfti- um bei Aufnahme von Patienten mit Interessenkonflikt. Diese Empfehlung wurde
gungsverhältnis darstellen und übertragbaren Infektionskrankhei- ehrenamtlich und ohne Einflussnahme kommer-

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zieller Interessengruppen von der Kommission für a review of reported outbreaks and sero-epide- 31. Bonebrake AL, Silkaitis C, Monga G et al (2010)
Krankenhaushygiene und Infektionsprävention miologic studies. J Hosp Infect 62(4):414–420 Effects of mumps outbreak in hospital, Chicago,
(­KRINKO) erarbeitet. Mitglieder der Arbeitsgruppe: 13. Eibach D, Casalegno JS, Bouscambert M et al Illinois, USA, 2006. Emerg Infect Dis 16(3):426–432
Dr. Anne Marcic (Leiterin der Arbeitsgruppe), (2014) Routes of transmission during a nosocomial 32. Gilroy SA, Domachowske JB, Johnson L et al
Prof. Dr. Ursel Heudorf und Prof. Dr. Heike von influenza A(H3N2) outbreak among geriatric (2011) Mumps exposure of a health care provider
Baum. Vom Robert Koch-Institut waren Prof. Dr. patients and healthcare workers. J Hosp Infect working in a neonatal intensive care unit leads to
Mardjan Arvand und Dr. (Univ. Lissabon) Vanda 86(3):188–193 a hospital-wide effort that prevented an outbreak.
Marujo beteiligt. Die Empfehlung wurde durch die Am J Infect Control 39(8):697–700
14. Salgado CD, Giannetta ET, Hayden FG, Farr BM
Arbeitsgruppe vorbereitet und nach ausführlicher
Diskussion in der Kommission abgestimmt. (2004) Preventing nosocomial influenza by im- 33. Baggett HC, Duchin JS, Shelton W et al (2007)
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Control 47(6):683–687 care workers. Infect Control Hosp Epidemiol
S. 1045), das zuletzt durch Artikel 8 des Gesetzes
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zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der
influenza in children. J Hosp Infect 55(2):83–91 35. Bryant KA, Humbaugh K, Brothers K et al (2006)
Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) vom 17.
17. Maltezou HC, Wicker S (2013) Measles in health- Measures to control an outbreak of pertussis in
Juli 2015 (BGBl. I S. 1368) geändert worden ist.
care settings. Am J Infect Control 41(7):661–663 a neonatal intermediate care nursery after expo-
2. Infektionsschutzgesetz vom 20. Juli 2000 (BGBl. I
18. Hiller U, Mankertz A, Koneke N, Wicker S (2019) sure to a healthcare worker. Infect Control Hosp
S. 1045), das zuletzt durch Artikel 4a des Gesetzes
Hospital outbreak of measles—Evaluation and Epidemiol 27(6):541–545
vom 21. Dezember 2020 (BGBl. I S. 3136) geändert
costs of 10 occupational cases among healthcare 36. Calugar A, Ortega-Sanchez IR, Tiwari T, Oakes L,
worden ist.
worker in Germany, February to March 2017. Jahre JA, Murphy TV (2006) Nosocomial pertussis:
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