Stand 28.11.

2019

Landkreis Mittelsachsen
Landratsamt

Merkblatt zur Sicherung von Abstandsflächen

Abstandsflächen sind Freiflächen die vor den Außenwänden von Gebäuden und Gebäudeteilen einzuhalten
sind, um entsprechende Abstände zwischen Gebäuden und Nachbargrenzen zu gewährleisten.

Rechtsgrundlage

§ 6 Sächsische Bauordnung (SächsBO).

(1) Vor den Außenwänden von Gebäuden sind Abstandsflächen von oberirdischen Gebäuden freizuhalten. Satz 1
gilt entsprechend für andere Anlagen, von denen Wirkungen wie von Gebäuden ausgehen, gegenüber Gebäuden
und Grundstücksgrenzen. Eine Abstandsfläche ist nicht erforderlich vor Außenwänden, die an Grundstücksgrenzen
errichtet werden, wenn nach planungsrechtlichen Vorschriften an die Grenze gebaut werden muss oder gebaut
werden darf.

(2) Abstandsflächen sowie Abstände nach § 30 Abs. 2 Nr. 1 (Brandwand) SächsBO und § 32 Abs. 2 SächsBO (Brand-
abstand) müssen auf dem Grundstück selbst liegen. Sie dürfen auch auf öffentlichen Verkehrs-, Grün- und Wasser-
flächen liegen, jedoch nur bis zu deren Mitte. Abstandsflächen sowie Abstände im Sinne des Satzes 1 dürfen sich
ganz oder teilweise auf andere Grundstücke erstrecken, wenn rechtlich gesichert ist, dass sie nicht überbaut wer-
den. Abstandsflächen dürfen auf die auf diesen Grundstücken erforderlichen Abstandsflächen nicht angerechnet
werden.

Einzureichende Unterlagen

1. Antrag auf Baulast

o 1-fach einzureichen
 erhältlich beim Landratsamt Mittelsachsen (www.landkreis-mittelsachsen.de – Bürgerservice –
Bauaufsicht und Bauordnung - Formulare)

2. Aktuelles Grundbuch bis Abt. II des zu belastenden Flurstückes

o 1-fach einzureichen
 im Original
 nicht beglaubigt
 nicht älter als 2 Wochen,
 erhältlich beim zuständigen Grundbuchamt

3. Auszug aus der Liegenschaftskarte (Flurkarte)

o 5-fach einzureichen
 nicht älter als ½ Jahr
 nicht größer als A 3 (eventuell Anschlusskarte mit einreichen)
 erhältlich beim zuständigen Vermessungsamt

4. Lageplan

Die Abstandsfläche gemäß § 6 SächsBO und der Brandabstand gemäß § 30 und §32 SächsBO sind getrennt von-
einander darzustellen und zu bemaßen.

Sollen beide Flächen gesichert werden, so sind der Lageplan und die Flurkarte 10-fach einzureichen.

1
4.1 Lageplan (M 1 : 500) von einem Sachverständigen (Öffentlich bestellten Vermessungsingenieur) erstellt (§ 9
Abs. 2 Durchführungsverordnung zur SächsBO - DVOSächsBO)

 5-fach einzureichen
 Wenn möglich, nicht größer als A3 oder zusätzlich als PDF per E-Mail
 „Der Lageplan ist auf der Grundlage der Daten des Liegenschaftskatasters zu erstellen. Dabei soll ein Maßstab nicht kleiner als 1 : 500 ver-
wendet werden. Die Bauaufsichtsbehörde kann einen größeren Maßstab fordern, wenn es für die Beurteilung des Vorhabens erforderlich
ist. Der Lageplan ist durch einen Sachverständigen zu erstellen, wenn für die Grundstücksgrenze ein Katasternachweis nach § 12 Abs. 2
der Durchführungsverordnung zum Sächsischen Vermessungs- und Katastergesetz vom 6. Juli 2011 (SächsGVBl. S. 271), in der jeweils gel-
tenden Fassung, nicht vorliegt und wenn

1. Gebäude an der Grundstücksgrenze oder so errichtet werden sollen, dass nur die in § 6 Abs. 5 SächsBO vorgeschriebenen
Tiefen der Abstandsflächen eingehalten werden;
2. die vorgeschriebenen Tiefen der Abstandsflächen verringert werden sollen oder
3. die Flächen für Abstände ganz oder teilweise auf Nachbargrundstücken liegen.

oder 4.2 und 4.3

4.2 Katasternachweis (§ 12 Abs. 2 der Durchführungsverordnung zum Sächsischen Vermessungs- und Katas-
tergesetz vom 6. Juli 2011)
 1-fach einzureichen
 nicht größer als A 3 (eventuell Anschlusskarte mit einreichen)
 „Eine Flurstücksgrenze wird durch einen Katasternachweis, der nach dem 31. August 2003 bestimmt wurde, nachgewie-
sen.“

4.3 Lageplan M 1 : 500 mit Einzeichnung (braun schraffiert) und Bemaßung der Abstandsfläche
o 5-fach einzureichen
 Wenn möglich, nicht größer als A3 oder zusätzlich als PDF per E-Mail

 Darstellung und Bemaßung der Abstandsflächen von allen umliegenden relevanten Gebäuden.
 Die Anlage 1 zur DVO SächsBO ist zu beachten.
 Der Lageplan ist vom Entwurfsverfassers (§ 68 Abs. 4 SächsBO) zu unterschreiben
und mit Datum zu versehen.
 Auf dem Lageplan sind das Bauvorhaben, der Bauherr und der Maßstab anzugeben (schriftlich)

Nach Prüfung des gestellten Antrages können weitere Unterlagen notwendig werden.