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Freies Passiv und normales Passiv

Das sogenannte freie Passiv ist ein subjektloses Passiv, das sich bei einigen Verben, die sonst nicht
für die Passivbildung geeignet sind, bilden lässt.

Beispiel:

Auf den Straßen stirbt man häufig.

 Auf den Straßen wird häufig gestorben.

1. Formuliert die folgenden Sätze nun bitte zu einem freien bzw. einem normalen Passiv
um.
2. Markiert dabei jeweils, ob es sich um ein freies oder ein normales Passiv handelt.

1. In weichen Hotelbetten liegt man am allerliebsten.


In weichen Hotelbetten wird am allerliebsten gelegen. (freies Passiv)
= liegt es sich am allerliebsten
Am allerliebsten wird in weichen Hotelbetten gelegen.
Gelegen wird am allerliebsten in weichen Hotelbetten, nicht gestanden.
Es wird am allerliebsten in weichen Hotelbetten gelegen.

Ich habe Paul gestern nicht gesehen.


Gesehen habe ich Paul gestern nicht, sondern nur gehört.

Ich muss Paul noch anrufen.


Anrufen muss ich Paul noch.

2. Im Kurs stand man früher häufig an der Tafel.


Im Kurs wurde früher häufig an der Tafel gestanden. (freies Passiv)
An der Tafel wurde früher häufig gestanden.

3. In den Öffis sitzt man nicht gern auf dem Boden.


In den Öffis wird nicht gern auf dem Boden gesessen. (freies Passiv)

4. Zur Stoßzeit steckt/steht man häufig im Stau.


Zur Stoßzeit wird häufig im Stau gesteckt. (freies Passiv)

Zur S. wird häufig im Stau gestanden.

5. In Studierendenwohnheimen hängt man am liebsten auf dem größten Sofa rum.


In S. wird am liebsten auf dem größten Sofa rumgehangen (rumgehängt).
(ugs.)
hängen (intransitiv): ist ÖD/hat DD gehangen:
Der Mantel hat/ist an der Wand gehangen (gehängt ÖD).

hängen + Akk. (transitiv): hat gehängt


Ich habe den Mantel an die Wand gehängt.

6. Am häufigsten stirbt man im Winter.


Am häufigsten wird im Winter gestorben. (frei)

7. Am Finanzamt hilft man einem.


Am Finanzamt wird einem geholfen. (frei)

8. Nach einer Prüfung sagt man einem die Antwort.


Nach einer Prüfung wird einem die Antwort gesagt. (klassisch/normal)

9. In einer gesunden Beziehung glaubt man einem seine Geschichten.


In einer gesunden Beziehung werden einem seine Geschichten geglaubt.
(klassisch/normal)

10. In der Schule gibt man einem oft den entscheidenden Hinweis.
In der Schule wird einem oft der entscheidende Hinweis gegeben.
(klassische/normal)

11. In Österreich verzichtet man häufig auf Fleisch.


In Ö wird häufig auf Fleisch verzichtet. (frei)

12. Als Liebespaar trifft man sich häufig im Wald.


Als Liebespaar wird sich häufig im Wald getroffen.
(frei)

13. In einem ruhigen Dorf wächst und gedeiht man am besten.


In einem ruhigen Dorf wird am besten gewachsen und gediehen.

gedeihen = sich gesund entwickeln

gedieh

ist gediehen

A: Wie geht’s deinen Pflanzen?

B: Sie wachsen und gedeihen, danke der Nachfrage!

14. Des Öfteren weiß man im Kurs die Antwort nicht.


Des Öfteren wird im Kurs die Antwort nicht gewusst. (klassisch/normal)

des Öfteren (formell) = häufig, oft, öfter, oftmals

15. Früher erfuhr man Neuigkeiten erst Wochen im Nachhinein.


Früher wurden Neuigkeiten erst Wochen im Nachhinein erfahren. (klassisch)
im Nachhinein ≠ im Vorhinein
16. Auf ausgelassenen Partys lernt man sich am besten kennen.
Auf ausgelassenen Partys wird sich am besten kennengelernt. (frei)

ausgelassen feiern = wild feiern

auslassen + Akk. = nicht machen, überspringen


Die Nr. 4 lassen wir jetzt aus, denn die Zeit reicht dafür nicht.
Dieses Thema lassen wir aus, denn das ist für Österreich nicht so
relevant.

17. Im Parkverbot fasst man schnell eine Strafe aus.


Im Parkverbot wird schnell eine Strafe ausgefasst. (klassisch)

eine Strafe ausfassen = eine Strafe auferlegt bekommen

18. Vor Weihnachten geht man oft schon früher nach Hause.
Vor Weihnachten wird oft schon früher nach Hause gegangen. (frei)

19. Am ersten Unitag kommt man in Scharen.


20. Bei uns reist man meist mit dem Zug an.
21. In den Alpen wandert man voller Begeisterung.
22. Im Kurs befasst man sich intensiv mit der deutschen Grammatik.
23. Im Tierheim kümmert man sich liebevoll um die kleinen Lebewesen.
24. Im Kindergarten interessiert man sich noch nicht für komplexe Themen.
25. Im folgenden Text beschäftigt man sich mit der Frage nach der Sinnhaftigkeit von Schulsport.
26. Bei einem Streit verliert man sich oft in gegenseitigen Vorwürfen.

der Anspruch,“-e

Ansprüche stellen an + Akk.

hohe Ansprüche = hohe Erwartungen haben

Viele stellen an sich selbst hohe Ansprüche.

Man muss seine Ansprüche haben!

= Es ist in Ordnung und sogar nötig, hohe Erwartungen zu haben!

der Leistungsdruck,-

Die Leute priorisieren eine gute Work-Life-Balance gegenüber einer

40-Stunden-Woche.

priorisieren + Akk. = einer Sache die Priorität einräumen


Ich hab zwei Monate lang gearbeitet.

Ich hatte keine Zeit zum Fortgehen/zum Schlafen/zum Einkaufen…

Es ist wichtig, etwas zu finden, was einem Spaß macht.

Es ist unsinnig, in einem Job zu verrotten, der einem überhaupt

keinen Spaß macht.

Die Gesundheit ist viel wichtiger als das Gehalt.

Wenn man Gemüse auf den Komposthaufen wirft, verrottet es nach

ein paar Wochen.

Es wird auch kritisiert, dass Menschen, die nur noch in Teilzeit arbeiten,

nichts mehr in die Sozialkasse einzahlen.

Dadurch wird das Sozialsystem stark geschwächt.

Das ist gesamtgesellschaftlich gesehen ein Nachteil.

erstrebenswert

Teilzeitarbeit kommt für mich nur neben dem Studium infrage.

infragekommen + Akk.

= eine Option sein

nicht infragekommen + Akk.

= keine Option sein

Da kann ich ihr/ihm/dir/euch nur zustimmen!

mit sich bringen + Akk.

Teilzeitarbeit bringt viele Vorteile mit sich.


üblich sein: Entwicklung, Verhalten…

gebräuchlich sein: Wort, Ausdruck

Die 40-Stunden-Arbeitswoche ist überholt, und das nicht zuletzt

wegen der Digitalisierung.

Das kommt auf die jeweilige Arbeit an!

Die Basisversorgung der Menschen muss immer gewährleistet sein.

gewährleisten + Akk.

gewährleistet sein = gesichert sein

schon im Kindesalter

Die Basisversorgung darf nicht außer Acht gelassen werden.

= darf nicht vergessen werden

= darf nicht nicht beachtet werden

außer Acht lassen + Akk. = vergessen, nicht beachten + Akk.

keinen Bezug zu einem Thema haben:


Da hab ich (noch) keinen Bezug dazu!

= Da hab ich (noch) keine persönlichen Anknüpfungspunkte.

= Da kann ich (noch) nicht persönlich andocken.


sowohl zu Hause als auch in der Arbeit

Man muss versuchen, das Privatleben und den Beruf unter einen

Hut zu bringen.

etw. unter einen Hut bringen/bekommen = etw. verbinden/kombinieren

können

Es ist nicht leicht, diese beiden Lebensbereiche unter einen Hut zu bringen.

Da muss man oft Abstriche machen. = Da muss man oft auf etwas verzichten.

Was die Zukunft bringt, steht noch in den Sternen!

= weiß man noch nicht

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