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ISBN 978-3-905252-22-4
Hoi Zäme
Schweizerdeutsch leicht gemacht
Text von
Nicole Egger & Sergio J. Lievano
Inhaltsverzeichnis
Vorwort vii
Reisen 74
Transport 74
Richtungen 77
Hotel 80
Hotelwör Im Freien 82
Unterhaltung 86
Leute 90
Familie 90
Babys 92
Alter 93
Wohnen 94
Heim 94
Nachbarn und Wohnungsvermittler 98
Verschiedenes 102
Zahlen 102
Toiletten 104
Bildung 105
Allgemeine Allgemeine Bezeichnungen 106
Farben 107
Tiere 108
Alpen Zeit 110
Wetter & Temperatur 114
Anhang 131
Pronomen und Artikel 132
Verben 134
Index 159
Danksagungen 164
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Hoi Zäme - Schweizerdeutsch leicht gemacht
Vorwort
Das Schweizerdeutsche ist die Basis für alle Ausländer, die sich in der Deutschschweiz
zu Hause fühlen wollen. Dieses Buch bietet die nötige Grundlage für Einsteiger, aber
auch für all jene, die sich schon länger mit dem Schweizerdeutschen befassen.
Als Erstes ist es wichtig, einen weit verbreiteten Irrtum aufzuklären. Das helvetisch
geprägte Deutsch, welches Schweizer sprechen, wenn sie nach Deutschland oder
nach Österreich reisen, ist nicht Schweizerdeutsch. Schweizer nennen diese Sprache
Hochdeutsch. Hochdeutsch wird in der Schule gelernt und ist eine Nationalsprache –
neben Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.
Das Schweizerdeutsche, in der Schweiz auch Dialekt oder Mundart genannt, ist
diejenige Sprache, die Schweizer unter sich sprechen und die für einen Norddeutschen
fast unverständlich ist. Beim Schweizerdeutschen handelt es sich nicht um eine
einheitliche Sprache, sondern um eine Ansammlung von alemannischen Dialekten, die
innerhalb der deutschen Schweiz gesprochen werden. Diese Dialekte (ihr Vokabular,
ihre Intonation und Aussprache) unterscheiden sich ziemlich stark voneinander.
Die frappanten sprachlichen Unterschiede auf kleinem Raum lassen sich durch die
geographische Isolation vieler kleiner Dörfer erklären, die dazu führte, dass der
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Hoi Zäme - Schweizerdeutsch leicht gemacht
Obwohl das Schweizerdeutsche keine offizielle Sprache ist – als Sprache weder
standardisiert noch in formellen Dokumenten geschrieben – sind die Schweizer
aller verschiedener Bildungs- und sozialen Schichten sehr stolz auf ihre Sprache.
Das Schweizerdeutsche ist einer der wichtigen Grundpfeiler des schweizerischen
Nationalbewusstseins.
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Über das Schweizerdeutsche
Teil I
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Hoi Zäme - Schweizerdeutsch leicht gemacht
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Über das Schweizerdeutsche
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Hoi Zäme - Schweizerdeutsch leicht gemacht
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Obwohl
die Schweiz heute als
multilinguales Land gilt, war das
historisch nicht immer der Fall. Im
Jahre 1291, als die Schweiz gegründet
wurde, sprachen ihre Urväter Alemannisch,
eine Sprachgruppe des Hochgermanischen,
welche in der heutigen Gegend von Süddeutschland,
Österreich und eben der Deutschschweiz gesprochen wird.
Die alemannischen Stämme liessen sich in der Schweiz nach dem Zerfall des
Römischen Reichs im 5. Jahrhundert nieder. Diese Stämme siedelten sich hauptsächlich
entlang des Rheins und in der Zentral- und Nordostschweiz nieder. Aus dem
Alemannischen gingen drei sprachliche Hauptgruppen hervor: Das Nieder-, das
Hoch- und das Höchstalemannisch. Dies sind keine qualitativ wertenden, sondern rein
geographische Bezeichnungen. Das ‘Nieder’ bezeichnet den Dialekt, der in der Region
von Basel gesprochen wird, das ‘Hoch’ ist der am weitesten verbreitete Dialekt der
Schweiz und das ‘Höchstalemannisch’ wird in der geographisch etwas abgeschiedenen
Region Wallis gesprochen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Linguisten überzeugt, dass das
Schweizerdeutsche bis zum Jahrtausendende verschwunden sein würde und dass sich
das Standarddeutsche Deutschlands in der Schweiz durchsetzen würde.
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Über das Schweizerdeutsche
Die radikalen politischen Ereignisse während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
sowie der zunehmende Nationalismus trugen dazu bei, dass die Schweizer ihren
Dialekt als Ausdruck der nationalen Identität bewahrten. Während den Dreissiger
Jahren wollten sich die Schweizer vom Nazi-Deutschland abgrenzen und das
Schweizerdeutsche war eine Form, den Schweizer Patriotismus auszudrücken.
Das Schweizerdeutsche hat durch die zunehmende Einwanderung von Ausländern und
die folgende Auseinandersetzung mit der eigenen Identität eine stärkere Akzeptanz
erreicht. Diese Tendenz hält an, vor allem auch unter Jugendlichen, die gerne
Schweizer Popmusik und Rap hören und auch ihre E-Mails und SMS hauptsächlich auf
Schweizerdeutsch schreiben.
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Hoi Zäme - Schweizerdeutsch leicht gemacht
Der Sprachzustand der Deutschschweiz wird mit dem Begriff Diglossie umschrieben:
Zwei Sprachen koexistieren in einer Gesellschaft. Die beiden Sprachen haben
unterschiedliche Rollen und ergänzen sich gegenseitig im Gebrauch. Im Falle
der Schweiz entspricht das Schweizerdeutsche der gesprochenen Sprache, das
Schriftdeutsche (die Hochsprache) wird – wie es der Begriff bereits ausdrückt – für
(fast) alles Schriftliche benutzt und erfüllt die Rolle der offiziellen Sprache. Das
Hochdeutsche wird fast ausschliesslich in den Medien, im Schulunterricht, an
offiziellen, sozialen, politischen und religiösen Anlässen benutzt, besonders dann,
wenn Tessiner (italienischsprachige Schweizer) und Romands (französischsprachige
Schweizer) anwesend sind. Das Schweizerdeutsche hingegen wird in alltäglichen
informellen Situationen benutzt, z.B. beim Einkaufen, im Gespräch mit Freunden und
Bekannten, in regionalen Radio- und Fernsehsendungen, an lokalen Anlässen und
manchmal im Kindergarten.
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Über das Schweizerdeutsche