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Zur autofiktionalen Verhandlung von Migration und Identität in

Dschinns von Fatma Aydemir


Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ................................................................................................................... 3

2. Autofiktion ................................................................................................................. 4

3. Migration und Identität in der Literatur................................................................. 6

3.1 Die Entwicklung der Migrationsbewegung................................................ 6

3.2 Zur Begriffsgeschichte von ‚Migration‘ ..................................................... 7

3.3 Deutsch-türkische Literatur........................................................................ 8

3.5 Weitere Aspekte der Migration am Beispiel von Dschinns ..................... 11

4. Fazit .......................................................................................................................... 14

6. Literaturverzeichnis ................................................................................................ 15

Anhang
Eigenständigkeitserklärung

2
1. Einleitung
Migration - ein komplexes Phänomen, das weitreichende Auswirkungen auf die
individuelle Identität von Menschen hat.
Die Themen Migration und Identität berühren grundlegende Aspekte des menschlichen
Lebens. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Themen gelingt es, ein tieferes
Verständnis für die Vielfalt und Komplexität der menschlichen Erfahrungen zu
entwickeln. In der Gegenwartsliteratur werden Migration und Identität zunehmend als
zentrale Themen behandelt, da sie die Herausforderungen, Konflikte und Chancen
reflektieren, mit denen Menschen in einer globalisierten Welt konfrontiert werden. Durch
die Analyse von literarischen Werken werden Einblicke in die individuellen Geschichten
und Perspektiven von Migranten gewonnen und auf diese Art und Weise die eigene
Wahrnehmung erweitert.
In dieser Hausarbeit sollen die unterschiedlichen Dimensionen von Migration und deren
Einfluss auf die Konstruktion und Wahrnehmung von Identität, anhand der
exemplarischen Gegenwartsliteratur Dschinns und mittels ausgewählter
Sekundärliteratur untersucht werden.
Dschinns ist ein Familien- und Gesellschaftsroman, der von Fatma Aydemir geschrieben
und im Jahr 2022 veröffentlich wurde.1 Die Autorin erzählt von einer deutsch-türkischen
Familie, die seit über 20 Jahre in Deutschland lebt.2 Die Geschichte berührt neben
Migration und Identität auch Themen, wie kulturelle Unterschiede, patriarchale
Familienstrukturen, sowie Generationskonflikte, Rebellion, Emanzipation,
Transsexualität, Diskriminierung, und Polizeigewalt. Aydemir führt sechs verschiedene
Perspektiven ein, darunter Hüseyin, Ümit, Sevda, Peri, Hakan und Emine.3

1
Vgl. Katja Weiße: Fatma Aydemir über Familie, Migration und das Patriarchat.
https://www.ndr.de/kultur/buch/Fatma-Aydemir-spricht-ueber-ihren-Roman-
Dschinns,fatmaaydemir112.html (Zugriff am 28.09.2023).
2
Vgl. Katja Weiße: „Dschinns“: Fatma Aydemirs intensiv erzählter Roman.
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/druckfrisch/sendung/fatma-aydemir-102.html (Zugriff
am 28.09.2023).
3
Vgl. ebd.

3
Die Handlung spielt im Jahr 1999, jedoch erinnern die Charaktere sich teilweise auch an
vergangene Ereignisse, die in einem Gesamtbild aus verschiedenen Blickwinkeln
zusammengefügt werden.4
Fatma Aydemir ist eine deutsch-türkische Schriftstellerin, die 1986 in Karlsruhe geboren
wurde.5 Aydemir wuchs in einem multikulturellen Umfeld auf, da ihre, aus der Türkei
stammenden, Großeltern als Arbeitsmigranten nach Deutschland gekommen waren, als
Aydemirs Eltern noch Jugendliche waren.6 Diese Erfahrung beeinflusste ihre spätere
Arbeit stark, da sie sich oft mit Fragen der Identität, Integration, Zugehörigkeit und
kulturellen Vielfalt auseinandersetzte. Ihre Werke sind geprägt von einer klaren, oft
schonungslosen Sprache und die Fähigkeit, komplexe emotionale Zustände und soziale
Dynamiken zu erfassen.
Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ist Aydemir auch als Journalistin aktiv. Sie hat
für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen geschrieben, darunter auch für die ‚taz‘.7 In
ihren Artikeln beschäftigt sie sich oft mit Themen wie Rassismus, Feminismus, Migration
und gesellschaftlichen Herausforderungen.

2. Autofiktion
Autofiktion ist ein literarisches Genre, welches in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung
gewonnen hat. Es wurde durch Serge Doubrovsky geprägt und ist „zu einem mächtigen
Diskursmodell aufgestiegen“8. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern ‚Auto‘, von
Autobiografie, und ‚Fiktion‘ zusammen.9
Bei der traditionellen Autobiografie, die sich auf tatsächliche Ereignisse und Erfahrungen
konzentriert, sind ‚Leben‘ und ‚Werk‘ die „leitenden Kategorien“10. Ebenfalls von
wichtiger Bedeutung ist der Autor als „tertium comparationis“11, denn er ist das

4
Vgl. ebd.
5
Vgl. Meike Fessmann: Verdichtete Trauer. In der Hochdruckkammer der Gefühle: Fatma Aydemirs
„Dschinns“ ist ein Familienroman von außerordentlicher Intensität.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/literatur-roman-fatma-aydemir-dschinn-1.5529445 (Zugriff am
28.09.2023).
6
Vgl. Das Erste: Fatma Aydemir: Die Geister, die man rief. https://www.daserste.de/information/wissen-
kultur/druckfrisch/sendung/fatma-aydemir-102.html (Zugriff am 28.09.2023).
7
Vgl. Fessmann: Verdichtete Trauer.
8
Christine Ott, Jutta Weiser: Autofiktion und Medienrealität. Einleitung. In: Autofiktion und
Medienrealität. Kulturelle Formung des postmodernen Subjekts. Hg. v. Jutta Weiser, Christine Ott.
Heidelberg 2013, S.7-16, Zitat S.7.
9
Vgl. Martina Wagner-Egelhaaf: Einleitung: Was ist Auto(r)fiktion?. In: Auto(r)fiktion. Literarische
Verfahren der Selbstkonstruktion. Hg. v. Martina Wagner Egelhaaf. Bielefeld 2013, S.7-21, Zitat S.8.
10
Ebd.
11
Ebd.

4
Konstrukt, welches beide Begriffe miteinander in Verbindung bringt. Der Autor hat das
Werk verfasst und ist in der Regel auch „auf eine nicht näher bestimmbare Weise
lesbar“12. Die Autobiographie wurde von dem Autor geschrieben und erzählt
dementsprechend von ihm und seinem Leben.13
Die Autofiktion dagegen inkludiert, dass „jede Autobiographie unter Einsatz der Fiktion
arbeitet“14. Dementsprechend verschwimmen in der Autofiktion die Grenzen zwischen
‚Fakt‘ und ‚Fiktion‘: Autoren verwenden Elemente aus ihrem eigenen Leben, um
Geschichten zu erzählen, wobei nach Doubrovsky vor allem in der Form das „fiktionale
Element“15 besteht.
Bei der Schilderung des eigenen Lebens sei es außerdem nicht möglich, vollständige
Neutralität zu wahren und ohne Einfluss der eigenen „Rückerinnerungen“16 und
„Einbildungskraft“17 zu erzählen. Die Autofiktion ist nach Doubrovskys Definition also
„Fiktion strikt realer Ereignisse und Fakten“18 und ermöglicht dem Subjekt durch fiktive
Welten, Ereignissen und Personen, aus einer einfachen Biographie eine spannende
Erzählung zu schaffen. Ebenso bekommt das Subjekt die Möglichkeit sich selbst als
„kohärentes Ganzes“19 darstellen zu können und sich in seinem Schreiben zu
reflektieren.20
Autofiktion ist also mehr als eine „Spielart der Autobiographie“21 und lässt nicht nur die
Grenzen zwischen Autobiografie und Fiktion verschwimmen, sondern regt den Autoren
an, das eigene ‚Selbst‘ darzustellen und sich mit Selbstreflexivität auseinanderzusetzen.
Sie erlaubt Autoren ihre eigenen Lebenserfahrungen auf kreative und herausfordernde
Weisen zu erkunden, während Leser dazu angeregt werden, über die Komplexität von
Identität, Wahrheit und Erzählung nachzudenken.
Auch in Dschinns verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität bewusst,
indem Aydemir, wie bereits in der Einleitung erwähnt, Elemente aus ihrem eigenen Leben
in die Handlung mit einfließen lässt. Dabei reflektiert sie nicht nur ihre eigene Identität,

12
Ebd.
13
Vgl. ebd.
14
Ebd.
15
Ott: Autofiktion und Medienrealität, S.7.
16
Wagner-Egelhaaf: Einleitung: Was ist Auto(r)fiktion?, S.8.
17
Ebd.
18
Ebd., S.9.
19
Ott: Autofiktion und Medienrealität, S.9.
20
Vgl. ebd.
21
Ebd.

5
sondern vor allem aktuelle gesellschaftliche Themen wie Migration, kulturelle Vielfalt
und Feminismus.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Autofiktion verschiedene Zwecke haben kann.
Einerseits kann sie dazu dienen, persönliche Erfahrungen und Emotionen zu verarbeiten.
Andererseits ermöglicht sie eine spielerische Auseinandersetzung mit der eigenen
Identität und der Frage, was ‚wahr‘ oder ‚fiktiv‘ in der Literatur bedeutet.

3. Migration und Identität in der Literatur


3.1 Die Entwicklung der Migrationsbewegung
Die Migration ist ein zentrales Thema in der heutigen globalisierten Welt, da sich
Menschen aus verschiedenen Gründen über Grenzen hinwegbewegen. Auch in der
Literatur hat das Thema ‚Migration‘ einen bedeutenden Platz gefunden, weil Autoren die
Erfahrungen von Migranten in ihren Werken reflektieren oder auch über eigene
Erfahrungen und Erlebnisse berichten.
Migrationsliteratur spiegelt eine literarische Entwicklung wider, die mit Einwanderung
zu tun hat und vor allem in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen hat.22
Aufgrund von Migrationsbewegungen und Einflüssen der Globalisierung sind viele
Menschen nach Deutschland gekommen, die in deutscher Sprache schreiben und „zu
Akteuren im literarischen Feld der deutschen Literatur werden“23, obwohl ihre
Muttersprache nicht Deutsch ist.24 Gründe für diese starke Entwicklung, bei der
Migration in der Literatur einen höheren Stellenwert erreicht hat, sind vermutlich die
Veränderung der Sichtweisen auf Migration. Während in der letzten Zeit bezüglich
Migration „sehr stark gruppenbezogen gedacht“25 wird, wurde sie früher eher als
„individuelles Phänomen“26 gesehen. Dies bedeutet, dass in der Gegenwart Migration oft
in Bezug auf ganze Gemeinschaften oder Gruppen betrachtet wird, während früher der
Fokus mehr auf den individuellen Erfahrungen von einzelnen Migranten lag.27

22
Vgl. Matthias Aumüller: Migration und Literatur. Überlegungen zum motiv- und gattungsbildenden
Potenzial des Migrationsbegriffs als Bestandteil des Kompositums „Migrationsliteratur“. In: Migration
und Gegenwartsliteratur. Der Beitrag von Autorinnen und Autoren osteuropäischer Herkunft zur
literarischen Kultur im deutschsprachigen Raum. Hg. v. Matthias Aumüller, Weertje Willms. Paderborn
2020, S.3-23, Zitat S.4.
23
Michael Hofmann, Iulia-Karin Patrut: Einführung in die interkulturelle Literatur. Hg. v. Gunter E.
Grimm, Klaus-Michael Bogdal. Darmstadt 2015, S.63.
24
Vgl. ebd.
25
Aumüller: Migration und Literatur, S.4.
26
Ebd.
27
Vgl. ebd.

6
3.2 Zur Begriffsgeschichte von ‚Migration‘
Zur Begriffsgeschichte lässt sich sagen, dass es eine Wende gab. Während zur jetzigen
Zeit die Literatur vor allem aus der Perspektive slavischer Herkunftssprechern
geschrieben wird, handelte die Literatur zuvor überwiegend von den Einwanderern in die
alte Bundesrepublik und wurde demnach als „Gastarbeiterliteratur“ kategorisiert.28 Die
sich „ausbildende Literatur“29 wurde mit dem problematischen Begriff angesprochen, da
die Menschen davon ausgegangen sind, dass alle ‚Ausländer‘ eben nur ‚Gastarbeiter‘
sind.30 In Dschinns werden diese Begriffe ebenfalls aufgegriffen, da Hüseyin, der Vater
der Familie Yilmaz, sich selbst als ein ‚Gastarbeiter‘ sieht. Er beschreibt Deutschland als
„kaltes, herzloses Land“31, dass er nach dreißig Jahren endlich verlassen kann um in die
Heimat, genauer gesagt nach Istanbul, zurückzukehren, um seinen sehnlichsten Traum
einer Eigentumswohnung zu erfüllen.32 Es wird also deutlich, dass Hüseyin sich nur in
der Türkei wie Zuhause fühlt und er sich in seiner ganzen Zeit in Deutschland als ein
Fremder gesehen und eine starke Abneigung entwickelt hat.
Ein weiterer populärer Begriff zur Kategorisierung war jedoch auch die
„Ausländerliteratur“. Somit lag der Fokus des Begriffs vor allem auf den Autoren.33 Diese
eher abwertenden Formulierungen sind größtenteils mit dem schlechten Gewissen der
deutschen Öffentlichkeit zu begründen, da diese wussten, dass Migranten oft „nicht
menschenwürdig“34 behandelt wurden. Dies wurde auch anhand der Literatur
widergespiegelt, die von „literarischen Darstellungen des Alltags von Migranten“35
handelte, der stark durch harte Arbeit bestimmt wurde.36 Der Aspekt der harten Arbeit
wird auch in Dschinns thematisiert, denn Hüseyin sei sich „nie zu schade gewesen für die
Arbeit, die kein Deutscher machen wollte“37. Dies soll zum einen die schlechten
Arbeitsbedingungen von ‚Ausländern‘ unterstreichen, aber zum anderen auch zeigen,
dass Hüseyin sich selbst in der Gesellschaft als untergeordnet wahrnimmt. Diese

28
Vgl. ebd.
29
Hofmann: Einführung in die interkulturelle Literatur, S.64.
30
Vgl. ebd.
31
Fatma Aydemir: Dschinns. München 2022, S.9.
32
Vgl. ebd.
33
Vgl. Aumüller: Migration und Literatur, S.5
34
Hofmann: Einführung in die interkulturelle Literatur, S.64.
35
Ebd.
36
Vgl. ebd.
37
Aydemir: Dschinns, S.12.

7
literarische Darstellung wurde zunächst mit „sozialer, meist unerfreulicher Erfahrung mit
der Einwanderung nach Deutschland“ in Verbindung gebracht.38
In den 1990er Jahren änderte sich dies mit der Etablierung und Verbreitung des neutralen
Begriffs „Migrationsliteratur“, der sich nun weder auf bestimmte Menschen noch auf eine
Gruppe bezieht, sondern lediglich die Situation beschreibt.39 Der Begriff
Migrationsliteratur umfasst demnach Literatur mit einer Vielzahl an unterschiedlichen
Situationen, die Menschen zur Migration animieren können. Hüseyin ist nach
Deutschland gekommen, um dort zu arbeiten und seiner Familie und sich selbst ein
bescheidenes, aber besseres Leben zu ermöglichen.40 Dies würde demnach als freiwillige
Migration betitelt werden, jedoch gibt es auch Migration aus ökonomischen oder
politischen Gründen.41

3.3 Deutsch-türkische Literatur


Vor allem mit Blick auf den Roman Dschinns ist es wichtig auch besonderen Fokus auf
die Perspektiven der türkisch-deutschen Literatur zu legen.
Dabei ist ein verbreitetes Produktionsmuster, dass türkischstämmige Vertreter der
`Gastarbeiterliteratur‘ ihre Romane zunächst auf Türkisch verfasst haben und diese dann
auf Deutsch übersetzen ließen.42 Dies ist zwar bei Dschinns nicht der Fall, jedoch
trotzdem wichtig zu wissen, da bei der Rezeption der Romane dieses Genres besonders
auf charakteristische Merkmale, wie der ausgeprägte biografische Bezug zum Verfassers
oder die Handlungsebene inwiefern Migrationserfahrungen thematisiert und Migranten
dargestellt werden, geachtet wird.43 Fatma Aydemir, die Autorin von Dschinns, wuchs
selbst mit der deutschen, wie auch der türkischen Kultur auf. Daher kann sie von eigenen
Erfahrungen berichten, den Protagonisten ihres Romans eine realistische Stimme geben
und sich in die Gefühle, auch in Bezug auf gesellschaftliche Probleme, besser einfühlen.
In der Migrationsliteratur wird außerdem Identität oft durch individuelle performativ
gestaltete Handlungen und Akte hervorgebracht.44 Demnach wird betont, wie Menschen,

38
Vgl. Hofmann: Einführung in die interkulturelle Literatur, S.63.
39
Vgl. Aumüller: Migration und Literatur, S.5.
40
Vgl. Aydemir: Dschinns, S.9
41
Vgl. Aumüller: Migration und Literatur, S.5.
42
Vgl. Christian Steltz: „Arm dran ist, wer nur sein eigenes Land hat“. Zu den Perspektiven auf und aus
der türkisch-deutschen Literatur. In: Migration und Gegenwartsliteratur. Der Beitrag von Autorinnen und
Autoren osteuropäischer Herkunft zur literarischen Kultur im deutschsprachigen Raum. Hg. v. Matthias
Aumüller, Weertje Willms. Paderborn 2020, S. 25-45, Zitat S.28.
43
Vgl. ebd.
44
Vgl. Steltz: „Arm dran ist, wer nur sein eigenes Land hat“, S.40.

8
die zwischen verschiedenen Kulturen und Welten agieren, bewusst oder unbewusst ihre
Identität durch ihre Handlungen und Entscheidungen formen. Dies kann bei der Wahl der
Sprache, der Kleidung, der Essgewohnheiten oder der Interaktionen mit anderen
geschehen und ist nicht nur eine Reaktion auf äußere Erwartungen und Normen, sondern
auch ein Ausdruck der inneren Suche nach Zugehörigkeit und Selbstdefinition. Dieses
Muster wird vor allem bei Ümit, dem jüngsten Sohn der Familie in Dschinns,
hervorgehoben. Er ist zwischen zwei Kulturen aufgewachsen, zum einen in der strengen
Türkischen Kultur, die seine Eltern ihm nahebringen und zum anderen in der deutschen
Kultur, die einen großen Platz in seinem Alltag und seinem Umfeld hat. Die türkische
Kultur wird dargestellt durch türkische Worteinschübe wie „Şekerleme“45, welches
Zuckerschlaf bedeutet und Ümits Gefühlslage beschreiben soll, als er realisiert, dass sein
Vater gestorben ist. Aber auch türkische Traditionen wie ‚Bayram’ sind für Ümits Eltern
sehr wichtig und damit auch wichtiger Bestandteil seines Lebens.46 Trotzdem kann Ümit
sich nur an wenige Dinge aus der Türkei erinnern und sieht die Türkei nicht als seine
Heimat.47 Dies lässt sich daran erkennen, dass er die Aufenthalte in der Türkei als
„Türkeiurlaube“48 betitelt, also im Gegensatz zu seinem Vater die Türkei nicht als sein
Zuhause anerkennt. Obwohl Ümit sich in Deutschland deutlich von der türkischen Kultur
abgrenzen will, schämt er sich in der Türkei ebenfalls Deutsch zu sprechen.49 Dies zeigt
erneut, dass ‚Migrantenkinder‘ Probleme damit haben sich einer Kultur vollständig
zugehörig zu fühlen und einen Platz in der Gesellschaft zu finden.

3.4 Mehrsprachigkeit in der Literatur


Auch literarische Mehrsprachigkeit kann als Teil von Migration angesehen werden. Dabei
liegt der Fokus auf „bloß sprachlicher Migration“50, also beispielsweise anderssprachiges
Zitieren oder Codeswitching, welches dazu dient die Komplexität der Identität und
Kommunikation des Autors darzustellen.51 Mehrsprachigkeit, beziehungsweise
Bilingualität wird auch in Dschinns genutzt um die Nähe zur Heimat, zur Kultur, sowie
zu dem strengen Glauben zu veranschaulichen. So ist beispielsweise Hüseyins letzter Satz

45
Aydemir: Dschinns, S.27.
46
Vgl. ebd., S.29.
47
Vgl. ebd., S.32.
48
Ebd., S.49.
49
Vgl. ebd., S.43.
50
Till Dembeck: Mehrsprachigkeit als Migration. Wie Sprachen in Texte einwandern. In: Migration und
Gegenwartsliteratur. Der Beitrag von Autorinnen und Autoren osteuropäischer Herkunft zur literarischen
Kultur im deutschsprachigen Raum. Hg. v. Matthias Aumüller, Weertje Willms. Paderborn 2020, S.47.
51
Vgl. Dembeck: Mehrsprachigkeit als Migration, S.49.

9
vor dem Tod „Eşhedü en la ilahe illallah…“52. Diesen Satz konnte er aufgrund seines
Todes nicht zu Ende aufsagen, auf Deutsch übersetzt würde der ganze Satz jedoch „Ich
bezeuge, dass es keinen Gott außer dem (einzigen) Gott gibt. Ich bezeuge, dass
Muhammad der Gesandte Gottes ist.“ lauten und dient demnach dem
Glaubensbekenntnis. Dies unterstreicht, dass Hüseyin trotz der Migration in ein fremdes
Land seinen Werten, seiner Kultur und seinem Glauben treu geblieben ist. Die
Mehrsprachigkeit in Dschinns fällt vor allem in dem Kapitel über Emine, der Mutter der
Familie auf. Dort wurden direkt zu Beginn viele Fremdwörter wie „Sadschada“53 und
„Ezan“54 genannt, aber auch viele Bezüge zum Beten gemacht. Dies verdeutlicht ihre
enge Verbindung zur Heimat.
Es gibt unterschiedliche Arten zu Zitieren. Zitieren kann als „wörtliche Wiederholung
eines Wortlauts aus einer anderen Quelle oder als der (mehr oder weniger) expliziten
Verweis auf diese Quelle“ verstanden werden. Anderssprachiges Zitieren kann man auf
zwei Weisen interpretieren. Zum einen gibt es eine „migratorische Bewegung“55, also der
explizite Bezug zu anderen Sprachen, oft der Muttersprache der Autoren, und andererseits
den Bezug von einem Text zu einem anderen sprachlichen Kontext. Dabei muss also keine
direkte Sprachdifferenz gegeben sein.56 Unter Migration kann demnach nicht nur die
aktive Bewegung der Menschen verstanden werden, sondern ebenso „die Bewegung
singulärer Strukturen und Elemente in anderen Texten und sprachliche Kontexte“57.
Menschen, die in ein neues Land ziehen, müssen sich an ihre neue Umgebung anpassen
und wenden dabei sprachliche Elemente und Strukturen der eigenen Kultur oder Sprache
in der neuen Umgebung an.58 Diese Elemente gewinnen jedoch in der neuen Umgebung
eine neue Bedeutung und können vielseitig interpretiert werden.59 Außerdem stehen diese
sprachlichen Elemente und Strukturen trotz ihrer neuen Bedeutung immer noch mit den
einzigartigen historischen Umständen ihres ursprünglichen Herkunftsorts in
Verbindung.60 Dies verdeutlicht erneut, dass Sprache und Identität in einem

52
Aydemir: Dschinns, S.21
53
Ebd., S.289
54
Ebd.
55
Dembeck: Mehrsprachigkeit als Migration, S.62.
56
Vgl. ebd.
57
Ebd., S.63.
58
Vgl. ebd.
59
Vgl. ebd.
60
Vgl. ebd.

10
Migrationskontext vielschichtig und dynamische Prozesse sind, also zu einer Vielfalt von
Sprachen und kulturellen Einflüssen in der ‚Gastgesellschaft‘ führen.

3.5 Weitere Aspekte der Migration am Beispiel von Dschinns


Die Literatur bietet eine Vielfalt an Geschichten über Migration, die die unterschiedlichen
Erfahrungen und Hintergründe der Migranten widerspiegeln. Romane wie Dschinns von
Fatma Aydemir beleuchten die Erfahrungen türkischer Migranten in Deutschland aus
unterschiedlichen Perspektiven.
Ümit ist der jüngste Sohn der Familie, der aufgrund der Einflüsse seiner Familie, vor
allem seines Vaters, Probleme bei der Suche seiner eigenen Identität hat. Es wird
verdeutlicht, dass Ümit sich vor der Heimat seiner Eltern und vor ihren Lebensumständen
in Deutschland schämt, da er sich wünscht, dass sein Vater bei seinen Fußballspielen eher
so wäre wie die anderen ‚deutschen‘ Väter, also auch mal ein Radler trinkt und ab und zu
mal auf Deutsch etwas schreit. 61 Hüseyin ist ihm peinlich, da er auf türkisch schreit und
mit einer Aldi Tüte zum Spiel seines Sohnes kommt. Durch die Aldi Tüte wird ein
weiteres Vorurteil dargestellt, nämlich, dass Ausländer wenig Geld verdienen und daher
‚nur‘ bei Aldi einkaufen können, weil es dort billiger ist. Außerdem werden Bezüge zum
Islam hergestellt, denn Ümit erzählt davon, wie Peri sich ein Kopftuch um den Hals
wickelt, wie sie es auch in der Moschee macht.62 Es wird also unterstrichen, dass die
Familie ihre Tradition und ihren Glauben auch in Deutschland ausleben, aber die Kinder
gleichzeitig versuchen Anschluss zu finden und sich zu integrieren. Ein weiterer Aspekt,
der mit Migration zu tun hat, ist Rassismus. Auch Ümit erfährt Rassismus als ein Junge
ihn auffordert sich zu waschen, weil er angeblich stinkt und ihn dann als
„Asylantenkanake“63 bezeichnet.
Neben Migration werden in dem Kapitel über Sevda, der ältesten Schwester der Familie,
auch die eng verbundenen Themen des Sexismus, der Frauenemanzipation und
Feminismus generell thematisiert. Sevda wird nämlich zunächst in der Türkei bei ihren
Großeltern zurückgelassen, während der Rest der Familie nach Deutschland kommen
darf. Sie soll ‚ihre Pflicht‘ erfüllen und sich um ihre Großeltern und den Haushalt
kümmern.64 Ihr wurde beigebracht zu gehorchen und die Wünsche ihrer

61
Vgl. Aydemir: Dschinns, S.32-33.
62
Vgl. ebd., S.43.
63
Ebd., S.55.
64
Vgl. ebd., S.81.

11
Familienangehörigen über ihre eigenen zu stellen.65 Durch diese dargestellten
Machthierarchien in ihrer Familie und der Kultur werden die Vorurteile gegenüber Frauen
unterstrichen. Sevda träumt dennoch von einem besseren Leben als Geschäftsfrau in
Deutschland.66 Außerdem träumt sie davon zur Schule gehen zu dürfen und lesen und
schreiben zu lernen.67 Obwohl ihre Großeltern sie nicht unterstützen und ihre Träume
belächeln, fängt sie an sich selber schreiben und lesen beizubringen, was ihre Rebellion
gegenüber ihrer Familie und ihren Werten und Vorstellungen veranschaulicht. Ebenso
verdeutlichen ihre Wünsche und ihre Lebenssituation den starken kulturellen Kontrast
zwischen ihrer Heimat und Deutschland. In Deutschland gibt es beispielsweise eine
Schulpflicht, die es allen Kindern unter 15 Jahren ermöglicht, die Schule zu besuchen.68
Als Sevdas Eltern sie gegen ihren Willen verheiraten wollen, beschreibt sie ihre
Gefühlslage und sagt, dass sie sich fühlt wie „ein saftiger Lammrücken in der
Fleischtheke“69. Dies ist ein klares Indiz für Objektifizierung, also wird Sevda wie ein
Objekt behandelt und es wird nicht auf ihre Rechte und Gefühle geachtet.
Peri, die jüngere Schwester, hat sich mit der Zeit von ihrer Familie abgeschottet und ist
nach Frankfurt gezogen.70 Seit ihrem Auszug hat sie keinen Gedanken mehr an ihre Eltern
verschwendet und obwohl sie an den Wochenenden immer mal wieder nachhause
gekommen war, fühlte sie sich nie wirklich wohl.71 Als sie ihren Freund Armin zuhause
besucht und begreift, wie viel besser seine Lebensumstände sind, fragt sie sich „wie es
wohl wäre, gerne zuhause zu sein“72. Dies verdeutlicht nochmal wie sehr sich die
Unzufriedenheit der eigenen Eltern auf die Kinder überträgt. Auch die vielen Verbote der
Eltern führen dazu, dass Peri besser darin wird, ihr ‚Doppelleben‘ zu verstecken. So hält
sie sich zwar dran, dass sie nicht nach 18 Uhr das Haus verlassen darf, stellt sich aber
trotzdem bewusst gegen die Traditionen ihrer Kultur und lebt ihre Sexualität aus, denn
sie hat vor der Ehe schon Geschlechtsverkehr mit mehreren Männern.73 Ebenso geht sie
auf Raves und nimmt gelegentlich Koks oder Speed und raucht Grass.74 Auch hier wird
also deutlich, dass in Peri ein innerer Kampf vorgeht. Sie möchte ihre Eltern nicht

65
Vgl. ebd.
66
Vgl. ebd., S.80-81.
67
Vgl. ebd., S.84.
68
Vgl. ebd.
69
Ebd., S.111.
70
Vgl. ebd., S.164.
71
Vgl. ebd., S.163.
72
Ebd., S.168.
73
Vgl. ebd., S.171.
74
Vgl. ebd., S.162.

12
enttäuschen, aber trotzdem die Möglichkeit haben ihr Leben zu genießen wie die anderen
Jugendlichen in Deutschland und auch eigene Erfahrungen außerhalb ihrer Kultur
sammeln.
Auch Hakan, der älteste Sohn, bestätigt, dass es hart war, der Sohn von Hüseyin zu sein,
da er seinen Forderungen und Wünschen nie gerecht werden konnte.75 Hüseyin hat ihn
schlecht geredet und ständig seine Männlichkeit hinterfragt.76 Bei Hakan erkennt man,
dass die Unzufriedenheit seiner Eltern und ihre Verbote Auswirkungen auf sein Leben
haben, denn er verdeutlicht seine Abneigung durch seine negative Wortwahl wie
„verkacktes Leben“77 oder „verficktes Land“78. In Deutschland hat er die Chance
bekommen sich seinen Traum, Rapper zu werden, zu erfüllen, aber seine Eltern haben
andere Vorstellungen für seine Zukunft gehabt und haben ihn weder unterstützt, noch ihm
erlaubt zu dem Casting zu gehen.79 Außerdem hat er eine deutsche Freundin, Lena, die er
bald heiraten möchte. Da dies nicht den Erwartungen seiner Eltern entspricht, ist er froh,
dass sein Vater diese „Enttäuschung“80 nicht mehr ertragen muss. Auch in diesem Kapitel
über Hakan wird Rassismus thematisiert. Zum einen erfährt er Rassismus bei der Familie
von Lena, denn ihr Vater fragt ihn beispielsweise immer wieder wie „Hakans
Landsleute“81 alle so teure Autos fahren, auch wenn sie arbeitslos sind. Zum anderen aber
auch bei einer eigentlich harmlosen Fahrzeugkontrolle. Dort musste er zunächst einen
Alkoholtest machen, der negativ ausfällt, jedoch wollen die Polizisten ihn trotzdem nicht
gehen lassen und machen weitere Tests.82 Hier sieht man erneut den Bezug zur Realität,
da von solchen rassistischen Vorfällen, bei denen Leute aufgrund ihres ‚ausländischen‘
Aussehens, angehalten werden, sehr oft berichtet wird.
In dem letzten Kapitel erzählt Emine, die Mutter der Familie, unteranderem von ihrer
Sichtweise auf die Migration und ihr Leben in Deutschland. Emine äußerte schon früh
den Wunsch wieder in die Heimat zurückzukehren, aber Hüseyin möchte das nicht.83 Dies
unterstreicht, dass Emine sich nie wirklich wohl gefühlt hat und nur wegen Hüseyins
Hoffnung und Träumen in Deutschland geblieben ist. Außerdem berichtet Ümit davon,

75
Vgl. ebd., S.232.
76
Vgl. ebd., S.233.
77
Ebd., S.226.
78
Vgl. ebd., S.229.
79
Ebd., S.235.
80
Ebd., S.230
81
Ebd., S.23.
82
Vgl. ebd., S.250.
83
Vgl. ebd., S.299.

13
dass seine Mutter nach all den Jahren in Deutschland kaum Deutsch reden kann, was
ebenfalls zeigt, dass Emine kein Interesse hat, sich in der Gesellschaft zu integrieren und
mit anderen in Kontakt zu treten.

4. Fazit
Die Migration ist ein zentrales Thema in der Gegenwartsliteratur und spiegelt die
vielfältigen Erfahrungen von Menschen wider, die ihre Heimat verlassen und in einem
neuen Land Fuß fassen. In der Literatur wird Migration oft als eine komplexe und
facettenreiche Erfahrung dargestellt, die Fragen der Identität, Zugehörigkeit, Integration
und Diskriminierung aufwirft. Autoren wie Fatma Aydemir nutzen die Literatur, um diese
Themen zu erforschen und ein breiteres Verständnis für die Herausforderungen und
Chancen der Migration zu schaffen. Aydemir möchte zum einen das Bewusstsein für die
Herausforderungen und Diskriminierungserfahrungen von Migranten wecken. Durch ihre
Geschichten ermöglicht sie Lesern, sich in die Situation von Menschen
hineinzuversetzen, die in einer ‚fremden‘ Kultur leben. Außerdem gibt ihre Literatur oft
marginalisierten Gruppen eine Stimme, insbesondere jungen Frauen mit
Migrationshintergrund. Sie thematisiert deren Kämpfe, Identitätssuche und den Umgang
mit Vorurteilen. Aydemir strebt an, Brücken zwischen verschiedenen Kulturen und
Gemeinschaften zu bauen. Sie betont die Bedeutung von Empathie und Verständnis
zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft. In ihren Werken kritisiert sie außerdem
häufig bestehende gesellschaftliche Strukturen und Normen, die die Integration und
Gleichberechtigung erschweren. Sie fordert Veränderungen und ein Umdenken in der
Gesellschaft.
Insgesamt trägt Fatma Aydemir mit ihrer Literatur dazu bei, die Thematik der Migration
in der Gegenwartsliteratur facettenreich zu behandeln und ein tieferes Verständnis für die
Herausforderungen und Potenziale dieser Realität zu fördern. Aydemir schaffte es, eine
vielfältige und wichtige Stimme in der zeitgenössischen deutschsprachigen
Literaturszene zu etablieren. Ihre Bücher und Artikel regen zum Nachdenken an und
tragen dazu bei, das Verständnis für die komplexen Herausforderungen dieser diversen
und globalisierten Welt zu vertiefen.

14
6. Literaturverzeichnis

1. Textausgabe
Aydemir, Fatma: Dschinns. München 2022.

2. Forschungsliteratur
Aumüller, Matthias: Migration und Literatur. Überlegungen zum motiv- und
gattungsbildenden Potenzial des Migrationsbegriffs als Bestandteil des
Kompositums „Migrationsliteratur“. In: Migration und Gegenwartsliteratur.
Der Beitrag von Autorinnen und Autoren osteuropäischer Herkunft zur
literarischen Kultur im deutschsprachigen Raum. Hg. v. Matthias Aumüller,
Weertje Willms. Paderborn 2020, S. 3-23.
Das Erste: Fatma Aydemir: Die Geister, die man rief.
https://www.daserste.de/information/wissen-
kultur/druckfrisch/sendung/fatma-aydemir-102.htmll (Zugriff am
28.09.2023).
Dembeck, Till: Mehrsprachigkeit als Migration. Wie Sprachen in Texte einwandern. In:
Migration und Gegenwartsliteratur. Der Beitrag von Autorinnen und
Autoren osteuropäischer Herkunft zur literarischen Kultur im
deutschsprachigen Raum. Hg. v. Matthias Aumüller, Weertje Willms.
Paderborn 2020, S.47-69.
Fessmann, Meike: Verdichtete Trauer. In der Hochdruckkammer der Gefühle: Fatma
Aydemirs „Dschinns“ ist ein Familienroman von außerordentlicher
Intensität https://www.sueddeutsche.de/kultur/literatur-roman-fatma-
aydemir-dschinn-1.5529445 (Zugriff am 28.09.2023).
Hofmann, Michael, Iulia-Karin Patrut: Einführung in die interkulturelle Literatur. Hg. v.
Gunter E. Grimm, Klaus-Michael Bogdal. Darmstadt 2015.
Ott, Christine, Jutta Weiser: Autofiktion und Medienrealität. Einleitung. In: Autofiktion
und Medienrealität. Kulturelle Formung des postmodernen Subjekts. Hg. v.
Jutta Weiser, Christine Ott. Heidelberg 2013, S.7-16.
Steltz, Christian: „Arm dran ist, wer nur sein eigenes Land hat“. Zu den Perspektiven auf
und aus der türkisch-deutschen Literatur. In: Migration und
Gegenwartsliteratur. Der Beitrag von Autorinnen und Autoren

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osteuropäischer Herkunft zur literarischen Kultur im deutschsprachigen
Raum. Hg. v. Matthias Aumüller, Weertje Willms. Paderborn 2020, S.25-45.
Wagner-Egelhaaf, Martina: Einleitung: Was ist Auto(r)fiktion?. In: Auto(r)fiktion.
Literarische Verfahren der Selbstkonstruktion. Hg. v. Martina Wagner
Egelhaaf. Bielefeld 2013, S.7-21.
Weiße, Katja: „Dschinns“: Fatma Aydemirs intensiv erzählter Roman.
https://www.daserste.de/information/wissen-
kultur/druckfrisch/sendung/fatma-aydemir-102.html (Zugriff am
28.09.2023).
Weiße, Katja: Fatma Aydemir über Familie, Migration und das Patriarchat.
https://www.ndr.de/kultur/buch/Fatma-Aydemir-spricht-ueber-ihren-
Roman-Dschinns,fatmaaydemir112.html (Zugriff am 28.09.2023).

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