72 Hymnen an die Nacht
III
Einst da ich bittre Tränen vergoß, da in Schmerz aufgelöst
meine Hoffnung zerrann, und ich einsam stand am dürren
Hügel, der in engen, dunkeln Raum die Gestalt meines
Lebens barg - einsam, wie noch kein Einsamer war, von
unsäglicher Angst getrieben - kraftlos, nur ein Gedanken
des Elends noch. - Wie ich da nach Hülfe umherschaute,
vorwärts nicht konnte und rückwärts nicht, und am fliehen-
den, verlöschten Leben mit unendlicher Sehnsucht hing: -
da kam aus blauen Femen - von den Höhen meiner alten
Seligkeit ein Dämmerungsschauer - und mit einemmale
riß das Band der Geburt - des Lichtes Fessel. Hin floh die
irdische Herrlichkeit und meine Trauer mit ihr - zusammen
floß die Wehmut in eine neue, unergründliche Welt - du
Nachtbegeisterung, Schlummer des Himmels kamst über
mich - die Gegend hob sich sacht empor; über der Gegend
schwebte mein entbundner, neugebomer Geist. Zur Staub-
wolke wurde der Hügel - durch die Wolke sah ich die
verklärten Züge der Geliebten. In ihren Augen ruhte die
Ewigkeit - ich faßte ihre Hände, und die Tränen wurden
ein funkelndes, unzerreißliches Band. Jahrtausende zogen
abwärts in die Feme, wie Ungewitter. An Ihrem Halse
weint ich dem neuen Leben entzückende Tränen. - Es
war der erste, einzige Traum - und erst seitdem fühl
ich ewigen, unwandelbaren Glauben an den Himmel der
Nacht und sein Licht, die Geliebte.
lnni alla Nolte 73
III
Un giomo 15 ehe io versavo amare lacrime, ehe la mia spe-
ranza si dileguava dissolta in dolore, e io stavo solitario
vicino all'arido tumulo, ehe nascondeva in angusto oscuro
spazio la formil della mia vita - solitario, come non era
mai stato nessuno, incalzato da un'angoscia indicibile - sen-
za forse, non piu ehe l'essenza stessa della miseria. Come
mi guardavo intomo in cerca d'aiuto, non potevo prose-
guire ne arretrare, e mi aggrappavo alla vita sfuggente,
spenta, con nostalgia infinita: - allora venne dalle azzurre
lontananze: - dalle alture della mia antica beatitudine un
brivido crepuscolare - e d'un tratto si spezzo il cordone
della nascita, 16 il vincolo della luce. Si dileguo Ja magni-
ficenza terrestre e il mio cordoglio con essa - conflui la
malinconia in un nuovo imperscrutabile mondo - tu estasi
della notte, sopore de! cielo ti •posasti su di me - Ja con-
trada si sollevo poco poco; sopra la contrada aleggiava
il mio spirito sgravato e rigenerato. II tumulo divenne una
nube di polvere - attraverso la nube vidi i tratti trasfigu-
rati dell'amata. Nei suoi occhi era adagiata l'etemita -
io afferrai le sue mani e le lacrime divennero un legame
scintillante non lacerabile. Millenni dileguarono in Ionta-
nanza, come uragani. Al suo colto piansi lacrime d'estasi
per la nuova vita. 17 - Fu il primo, unico sogno - e solo
d'allora sentii etema, inalterabile fede nel cielo della notte
e nella sua luce, l'amata.
 Hymnen an die Nacht
80
V V30
über der Menschen weitverbreitete Stämme herrschte vor
Zeiten ein eisernes Schicksal mit stummer Gewalt. Eine
dunkle, schwere Binde lag um ihre bange Seele - Un-
endlich war die Erde - der Götter Aufenthalt, und ihre
Heimat. Seit Ewigkeiten stand ihr geheimnisvoller Bau. 5
über des Morgens roten Bergen, in des Meeres heiligem
Schoß wohnte die Sonne, das allzündende, lebendige Licht.
Ein alter Riese trug die selige Welt. Fest unter Bergen
lagen die Ursöhne der Mutter Erde. Ohnmächtig in ihrer
zerstörenden Wut gegen das neue herrliche Götterge- rn
schlecht und dessen Verwandten, die fröhlichen Menschen.
Des Meers dunkle, grüne Tiefe war einer Göttin Schoß.
In den kristallenen Grotten schwelgte ein üppiges Volk.
Flüsse, Bäume, Blumen und Tiere hatten menschlichen
Sinn. Süßer schmeckte der Wein von sichtbarer Jugend-
15
fülle geschenkt - ein Gott in den Trauben - eine liebende,
mütterliche Göttin, emporwachsend in vollen goldenen
Garben - der Liebe heilger Rausch ein süßer Dienst der
schönsten Götterfrau - ein ewig buntes Fest der Him-
melskinder und der Erdbewohner rauschte das Leben, wie
ein Frühling, durch die Jahrhunderte hin - Alle Ge-
schlechter verehrten kindlich die zarte, tausendfältige
Flamme, als das höchste der Welt. Ein Gedanke nur war
es, ein entsetzliches Traumbild,
Das furchtbar zu den frohen Tischen trat
Und das Gemüt in wilde Schrecken hüllte.
Hier wußten selbst die Götter keinen Rat
Der die beklommne Brust mit Trost erfüllte.
lnni alla Notte 81
Sulle stirpi degli uomm1 disseminate dovunque regnava
nel passato un ferreo destino 31 con muta violenza. Una
oscura, greve fascia cingeva la loro anima angosciata -
Sterminata era la terra - dimora degli dei, e loro patria.32
Da eternita si ergeva la sua misteriosa struttura. Sopra Je
montagne rosse de! mattino, nel sacro grembo del mare
abitava il sole, la luce di vita ehe tutto incendia. Un vec-
chio gigante reggeva il mondo beato. Prigionieri sotto le
montagne giacevano i figli primigeni della madre terra.
lmpotenti nella loro rabbia distruttiva contro la nuova
splendida stirpe di dei e i suoi congiunti, gli uomini felici.
L'oscura verde profondita del mare era il grembo di una
dea. Nelle grotte cristalline un popolo rigoglioso viveva
nell'abbondanza. Fiumi, alberi, fiori e animali avevano Ja
sensibile intelligenza dell'uomo. Dolce era il sapore del
vino versato da una visibile piena di giovinezza - un dio
fra i grappoli - una dea amorevole materna spuntando in
colmi aurei covoni - Ja sacra ebbrezza d'amore un soave
servizio della piu bella fra Je dee - eterna festa multico-
lore dei figli del cielo e degli abitanti della terra stormiva
la vita, come una primavera attraverso i secoli 33 - Tutte
Je stirpi onoravano infantilmente Ja delicata fiamma multi-
forme, come il valore piu eccelso de! mondo.34 C'era solo
un pensiero, una visione onirica atroce,35
ehe venne tremenda ai conviti lieti
e avvolse l'animo di spietata paura,
gli dei stessi non avevano rimedi
ehe dessero conforto all'animo in angustia.
82 Hymnen an die Nacht
Geheimnisvoll war dieses Unholds Pfad
Des Wut kein Flehn und keine Gabe stillte;
Es war der Tod, der dieses Lustgelag
Mit Angst und Schmerz und Tränen unterbrach.
Auf ewig nun von allem abgeschieden,
Was hier das Herz in süßer Wollust regt,
Getrennt von den Geliebten, die hinieden
Vergebne Sehnsucht, langes Weh bewegt,
Schien matter Traum dem Toten nur beschieden,
Ohnmächtiges Ringen nur ihm auferlegt.
Zerbrochen war die Woge des Genusses
Am Felsen des unendlichen Verdrusses.
Mit kühnem Geist und hoher Sinnenglut
Verschönte sich der Mensch die grause Larve,
Ein sanfter Jüngling lö,cht das Licht und ruht -
Sanft wird das Ende, wie ein Wehn der Harfe.
Erinnerung schmilzt in kühler Schattenflut,
So sang das Lied dem traurigen Bedarfe.
Doch unenträ,,elt blieb die ewge Nacht,
Das ernste Zeichen einer fernen Macht.
Zu Ende neigte die alte Welt sich. Des jungen Ge-
schlechts Lustgarten verwelkte - hinauf in den freieren,
wüsten Raum strebten die unkindlichen, wachsenden Men-
schen. Die Götter verschwanden mit ihrem Gefolge -
Einsam und leblos stand die Natur. Mit eiserne[ Kette
band sie die dürre Zahl und das strenge Maß. Wie in
Staub und Lüfte zerfiel in dunkle Worte die unermeßliche
Blüte des Lebens. Entflohn war der beschwörende Glau-
ben, und die allverwandelnde, allverschwisternde Himmels-
genossin; die Phantasie. Unfreundlich blies ein kalter
Nordwind über die erstarrte Flur, und die erstarrte Wun-
derheimat verflog in den Ather. Des Himmels Fernen
füllten mit leuchtenden Welten sich. Ins tiefre Heiligtum,
in des Gemüts höhern Raum zog mit ihren Mächten die
Seele der Welt - zu walten dort bis zum Anbruch ,der
tagenden Weltherrlichkeit. Nicht mehr war das Licht der
Götter Aufenthalt und himmlisches Zeichen - den Schleier
der Nacht warfen sie über sich. Die Nacht ward der Offen-
lnni alla Notte 83
La via di questo demone era tutta misteri,
ne supplica ne offerta placava Ja sua furia;
fu la morte a troncare questo festino di gioie
con J'angoscia, le lacrime e il dolore.
Ora dopo il congedo dalle cose
ehe agitano qui iJ euore in dolce brivido
separati dai cari ehe in terra muove '
nostalgia senza forza, lungo martirio,
parve ehe per il morto soltanto un incoJore
sogno, 36 un vano lottare fosse il destino.
Era infranto il flutto de! piacere
contro gli scogli di infinite pene.
Con spirito audace e sensi di alto ardore
s'abbelll l'uomo Ja tremenda larva.
Mite un ragazzo spegne la fiamma e dorme 37 _
~ite e la fine, come un soffio d'arpa.
S1 stempera il ricordo in fresco flutto d'ombre
cosi diceva il canto alla luttuosa parca. '
Ma indecifrata resto la notte eterna
il segno grave di remota potenza. '
H _vecchio mondo declinava verso Ja fine. II giardino di
deh_z1e de 1la giovane stirpe appassiva - gli uomini ehe
usc1ti dall'infanzia stavano maturando, tendevano vers~
uno spazio piu alto, deserto. Gli dei sparivano con il loro
seguito - Solitaria e senza vita la natura. Con ferrea ca-
tena l'avvinse l'arido numero e la rigida misura.38 Come
m po!vere e_ in aria si disperse in oscure parole Ja non mi-
surab1le fiontura della vita. Fuggita era Ja fede evocatrice
e Ja sua compagna celeste, ehe tutto trasmuta e affratella
la fantasia. Arcigno soffiava un gelido vento de! nord sull~
~ampagna irrigidita e l'irrigidita patria magica svanl nel-
l ete~e. Le lontananze del cielo si riempirono di mondi ful-
gent1.39 ~eJ s~ntuario piu profondo, nel piu alto spazio
de!Jo spmto s1 trasferi con i suoi poteri l'anima de! mon-
d? 40 - per _dominare cola fino allo spuntare della albeg-
g1ante ';1_.igmficenza de! mondo. La luce non fu piu dimora
degh de1 e segno celeste - essi gettarono su di se il velo
della notte. La notte era il grembo potente della rivelazio;
84 Hymnen an die Nacht
barungen mächtiger Schoß - in ihn kehrten die Götter
zurück - schlummerten ein, um in neuen herrlichem Ge-
stalten auszugehn über die veränderte Welt. Im Volk, das
vor allen verachtet zu früh reif und der seligen Unschuld
der Jugend trotzig fremd geworden war, erschien mit
niegesehenem Angesicht die neue Welt - In der Armut
dichterischer Hütte - Ein Sohn der ersten Jungfrau und
Mutter - Geheimnisvoller Umarmung unendliche Frucht.
Des Morgenlands ahndende, blütenreiche Weisheit erkannte
zuerst der neuen Zeit Beginn - Zu des Königs demütiger
Wiege wies ihr ein Stern den Weg. In der weiten Zukunft
Namen huldigten sie ihm mit Glanz und Duft, den höch-
sten Wundern der Natur. Einsam entfaltete das himmlische
Herz sich zu einem Blütenkelch allmächtger Liebe - des
Vaters hohem Antlitz zugewandt und ruhend an dem
ahndungsselgen Busen der lieblich ernsten Mutter. Mit
vergötternder Inbrunst schaute das weissagende Auge des
blühenden Kindes auf die Tage der Zukunft, nach seinen
Geliebten, den Sprossen seines Götterstamms, unbeküm-
mert über seiner Tage irdisches Schicksal. Bald sammelten
die kindlichsten Gemüter von inniger Lit,be wundersam
ergriffen sich um ihn her. Wie Blumen keimte ein neues
fremdes Leben in seiner Nähe. Unerschöpfliche Worte und
der Botschaften fröhlichste fielen wie Funken eines gött-
lichen Geistes von seinen freundlichen Lippen. Von ferner
Küste, unter Hellas heiterm Himmel geboren, kam ein
Sänger nach Palästina und ergab sein ganzes Herz dem
Wunderkinde:
Der Jüngling bist du, der seit langer Zeit
Auf unsern Gräbern steht in tiefen Sinnen;
Ein tröstlich Zeichen in der Dunkelheit -
Der höhern Menschhheit freudiges Beginnen.
Was uns gesenkt in tiefe Traurigkeit
Zieht uns mit süßer Sehnsucht nun von hinnen.
Im Tode ward das ewge Leben kund,
Du bist der Tod und machst uns erst gesund.
Der Sänger zog voll Freudigkeit nach Indostan
Herz von süßer Liebe trunken; und schüttete in feurigen
Gesängen es unter jenem milden Himmel aus, daß tausend
lnni alla Notte 85
ne - in esso ritornarono gli dei - caddero nel sonno, per
uscire in nuove piu splendide forme sopra il mondo tra-
5formato.41 Fra il popolo' ehe disprezzato piu di tutti era
maturato troppo presto e divenuto caparbiamente estraneo
alla beata innocenza della giovinezza, 42 apparve con volto
non mai veduto il mondo nuovo - Nella poverta di una
poetica capanna - Un figlio della prima vergine madre 43 -
Frutto infinito di un amplesso misterioso. La presaga sag-
gezza d'Oriente, 44 ricca di fiori, riconobbe per prima l'inizio
dell'epoca nuova - Verso l'umile culla del re una stella
Je mostro il cammino. In nome de! vasto futuro gli resero
omaggio con splendore e aromi, i prodigi piu alti della
natura. Solitario si dispiego il cuore divino in un calice 4s
di amore onnipotente - rivolto all'eccelso volto de! padre
e riposante sul petto beato di presagi della madre amore-
volmente severa. 46 Con indiante fervore guardava l'occhio
profetico del fanciullo in fiore ai giorni de! futuro, ai
suoi amati, 47 germogli della sua stirpe divina, incurante de!
destino terreno dei suoi giorni. Presto gli spiriti piu simili
ai fanciulli, ghermiti miracolosamente da intimo amore, si
raccolsero intorno a lui. Come fiori sboccio nella sua vici-
nanza una vita nuova, diversa. Parole inesauribili e Je piu
liete novelle caddero come scintille di uno spirito divino
dalle sua labbra amichevoli. Da una costa lontana nato sot-
to il sereno cielo dell'Ellade, venne un cantore 48 in Pale-
stina e offerse tutto il suo cuore al fanciullo miracoloso:
Tu sei l'adolescente ehe in pensieri assorto
sta sui nostri sepolcri da lungo tempo;49
in questa tenebra un segno di conforto -
di piu alta umanita inizio lieto.
Quello ehe ci hai calati nella tristezza a fondo
di qui ci trae con dolce struggimento.
Nella morte si paleso Ja vita eterna,
solo tu, morte, ci darai Ja salvezza.
II cantore partl, colmo di gioia, per l'Indostan so - il
cuore ebbro di soave amore; e lo versava in canti di fuoco
sotto quel mite cielo, cosi ehe migliaia di cuori si chinavano
 Hymnen an die Nacht
86
Herzen sich zu ihm neigten, und die fröhliche Botschaft
tausendzweigig emporwuchs. Bald nach des Sängers Ab-
schied ward das köstliche Leben ein Opfer des mensch-
lichen tiefen Verfalls - Er starb in jungen Jahren, weg-
105
gerissen von der geliebten Welt, von der weinenden M~tter
und seinen zagenden Freunden. Der unsäglichen Leiden
dunkeln Kelch leerte der liebliche Mund - In entsetzlicher
Angst nahte die Stunde der Geburt der neuen Welt. Hart
rang er mit des alten Todes Schrecken - Schwer lag der
Druck der alten Welt auf ihm. Noch einmal sah er freund- llO
\ich nach der Mutter - da kam der ewigen Liebe lösende
Hand - und er entschlief. Nur wenig Tage hing ein tiefer
Schleier über das brausende Meer, über das bebende Land
_ unzählige Tränen weinten die Geliebten - Entsiegelt
115
ward das~ Geheimnis - himmlische Geister hoben den
·uralten Stein vom dunkeln Grabe. Engel saßen bei dem
Schlummernden - aus seinen Träumen zartgebildet - Er-
wacht in neuer Götterherrlichkeit erstieg er die Höhe der
neuoebornen Welt - begrub mit eigner Hand der Alten
"' . .. . 11 .. h 120
Leichnam in die verlaßne Hohle, und legte mit a mac -
tiger Hand den Stein, den keine Macht erhebt, da'._auf.
Noch weinen deine Lieben Tränen der Freude, Tranen
der Rührung und des unendlichen Danks an deinem Grabe
- sehn dich noch immer, freudig erschreckt, auferstehn -
und sich mit dir; sehn dich weinen mit süßer Inbrunst an
der Mutter seligem Busen, ernst mit den Freunden wandeln,
Worte sagen, wie vom Baum des Lebens gebrochen; seh_en
dich eilen mit voller Sehnsucht in des Vaters Arm, bnn-
gend die junge Menschheit, und der goldnen Zukunft unve_r-
sieglichen Becher. Die Mutter eilte bald dir nach - m
himmlischem Triumph - Sie war die Erste in der neu~n
Heimat bei dir. Lange Zeiten entflossen seitdem, und m
im'.ner höherm Glanze regte deine neue Schöpfung sich
- und Tausende zooen aus Schmerzen und Qualen, voll
o . l
Glauben und Sehnsucht und Treue dir nach - wallen mit
dir und der himmlischen Jungfrau im Reiche der Liebe -
dienen im Tempel des himmlischen Todes und sind in
Ewigkeit dein.
lnni alla Notte 87
ve_rso di l_ui e la buona novella si dilato verso l'alto in
mtlle ram~. Subito dopo la partenza del cantore la vita
prez10:a d1~enne _vittima della profonda deeadenza umana
- Eglt mon negh anni di gioventu, strappato da! mondo
e~e am~va, dalla madre in laerime e dagli amiei sgomenti.
L amabile boeea vuoto il ealiee oseuro di dolori indieibili
In atroee angoseia si avvieinava l'ora della naseita del
mond? nuovo. Duramente egli lotto eon l'orrore della
veceh1a morte - Greve premeva su di lui il veeehio mon-
do. Aneora una volta guardo amorevole verso la madre _
allora venne la mano liberatriee dell'eterno amore _ ed egli
f~ preso dal sonno. Solo per poehi giorni un velo profondo
nmase sospeso sul mare mugghiante, sulla terra ehe tre-
mava 51 .- laerime infinite piansero gli amati - fu dissug-
gell_at~ ,_I m1stero - spiriti celesti sollevarono Ja pietra
ant_ieh,ss,ma dell'oseuro sepolcro. Angeli erano seduti pres-
~o II dormiente ~ delieate ereature de! suo sogno Risvegliato
m novella magn1fieenza divina egli aseese l'altura del mon-
do appena nato - seppelli di propria mano nella eaverna
abbandon~ta il eadavere de! vecehio, e vi pose sopra eon
mano onmp_otente la pietra ehe nessuna forza solleva.s2
Aneorn prnngono i tuoi cari laerirne di gioia, laerime di
commoz1on_e e di gratitudine infinita vieino alla tua tomba
- an_eora t1 ve_dono, con gioioso spavento, risorgere, e se
stess1 eon te; ti vedono piangere con dolce fervore al seno
beato della madre, ineedere grave eon gli amiei, dire pa-
role e~lte eome dall'albero della vita; ti vedono eorrere eon
strugg,mento per_f~tto ~eile _braceia de! padre,sJ portando
l~ giovane umamta, e 1I eahee ehe non si disseeea 54 del-
1 aureo futuro. La madre si affretto subito dietro di te _
in eeleste tri?nfo - Lei era la prima nella nuova patria
~eeanto a te.' 5 Lunghe epoehe sono defluite da allora e
m se'.°pre piö eeeelso splendore si animava Ja tua nu~va
e:eaz,one - e migliaia da dolori e tormenti vennero eolmi
di fede, di n?sta:gia e di fedelta dietro di te - ineedo~o eon
te e la vergme celeste nel regno dell'amore - servono nel
tempio della morte eeleste e sono tuoi in eterno.
88 Hymnen an die Nacht
Gehoben ist der Stein -
Die Menschheit ist erstanden -
Wir alle bleiben dein
Und fühlen keine Banden.
Der herbste Kummer fleucht
Vor deiner goldnen Schale,
Wenn Erd und Leben weicht,
Im letzten Abendmahle.
Zur Hochzeit ruft der Tod -
Die Lampen brennen helle -
Die Jungfraun sind zur Stelle
Um öl ist keine Not -
Erklänge doch die Ferne
Von deinem Zuge schon,
Und ruften uns die Sterne
Mit Menschenwng und Ton!
Nach dir, Maria, heben
Schon tausend Herzen sich.
In diesem Schattenleben
Verlangten sie nur dich.
Sie hoffen zu genesen
Mit ahndungsvoller Lust -
Drückst du sie, heilges Wesen,
An deine treue Brust.
So manche, die sich glühend
In bittrer Qual verzehrt,
Und dieser Welt entfliehend
Nach dir sich hingekehrt;
Die hülfreich uns erschienen
In mancher Not und Pein -
Wir kommen nun zu ihnen
175
Um ewig da zu sein.
Nun weint an keinem Grabe,
Für Schmerz, wer liebend glaubt.
Der Liebe süße Habe
Wird keinem nicht geraubt -
Die Sehnsucht ihm zu lindern,
lnni alla Notte 89
E rimossa Ia pietra 56 -
l'umanita e risorta -
noi tutti restiamo tuoi, senza
piu vincolo ehe ci attorca.
Fugge la piu aspra pena
della tua coppa d'oro, 57
se nell'ultima Cena
terra e vita s'involano.
La morte chiama a nozze -
Je lampade splendono chiare -
le vergini sono pronte,
non manca l'olio da ardere -
de! tuo corteo risuoni
l'immensita lontana,
e noi le stelle invochino
con lingua e voce umana! 58
Verso di te si levano
gia mille cuori, Maria.
In questa vita di tenebra
di te hanno nostalgia.
Di guarire hanno speranza
con un piacere presago -
ehe tu, creatura sacra,
li stringa al tuo petto fidato. 59
Oh quanti, immersi nel fuoco,
in amaro strazio corrosi,
sfuggendo a questo mondo
a te si sono rivolti;
ci desti il tuo soccorso
nelle pene e nel travaglio -
ora veniamo da loro
per essere, in eterno, al tuo fianco.
A nessuna tomba, di dolore
piange ora chi crede amando.
II dolce bene dell'amore
a nessuno viene sottratto -
contro il suo struggimento
90 Hymnen an die Nacht
Begeistert ihn die Nacht -
Von treuen Himmelskindern
Wird ihm sein Herz bewacht.
Getrost, das Leben schreitet
Zum ewgen Leben hin;
Von innrer Glut geweitet
Verklärt sich unser Sinn.
Die Sternwelt wird zerfließen
Zum goldnen Lebenswein,
Wir werden sie genießen
Und lichte Sterne sein.
Die Lieb ist frei gegeben,
Und keine Trennung mehr.
Es wogt das volle Leben
Wie ein unendlich Meer.
Nur Eine Nacht der Wonne -
Ein ewiges Gedicht -
Und unser aller Sonne
Ist Gottes Angesicht.
lnni a/la Notte 91
Ja notte gli dona fervore -
fedeli figli de! cielo
vegliano sul--suo cuore.
Coraggio, la vita e in marcia
verso un vivere eterno,
dilatato da intima fiamma,
si trasfigura il nostro senso.
Si sciogliera il mondo delle stelle 60
in vino aureo, vitale,
noi lo potremo bere,
essere stelle chiare.
L'amore e liberato, nessuna
cosa piu non si scinde.
Una vita piena fluttua
come un mare senza confine.
Solo Una notte di gioie -
una eterna poesia -
e il sole di tutti noi
e il volto di Dio.