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Grundsätzliches zur Spielkategorie
Interaktion und Kommunikation haben einen enormen Stellenwert innerhalb
sozialen Zusammenlebens. Diese beiden Faktoren prägen maßgeblich alle grup-
pendynamischen Prozesse. Hier werden soziale Fähigkeiten herausgebildet und
das eigene emotionale Erleben möglich. Es werden Situationen geschaffen, in
denen es Gruppenmitgliedern ermöglicht wird, das eigene Verhalten zu beob-
achten und zu analysieren, die Wahrnehmung für Gruppenprozesse zu schärfen
und Regeln für einen sozialen Umgang mit Anderen zu lernen.
In dieser Spielkategorie geht es nicht in erster Linie darum, ob ein Spiel ge-
wonnen oder verloren wird. Was zählt, ist die Kooperation untereinander. Um
zu einem gemeinsamen Ziel zu gelangen, muss die Gruppe unterschiedlichste
Kompetenzen entwickeln.
Die Mitglieder müssen lernen, sich gegenseitig zuzuhören, Kritik konstruktiv zu
üben, Kritik ertragen zu können ohne es persönlich zu nehmen, Verantwortung
für sich selbst und andere zu übernehmen und sich an Absprachen zu halten.
Um Absprachen treffen zu können, bedarf es der Möglichkeit zur Kommunikati-
on. Damit Kommunikation und damit Verständigung mit anderen gelingen kann,
bedarf es der Sprache. Selbst neben der Tatsache, dass auch nonverbal kom-
muniziert werden kann, ist die Sprache die Brücke zur Verständigung und ein
Schlüssel sozialen Handelns.
Deshalb sollte auf die kindliche Sprachentwicklung ein besonderes Augenmerk
gelegt werden. Im Grunde ist die Geburt der erste Meilenstein auf dem Weg zum
„Sprechenlernen“. In dem Augenblick, wo die Atmung einsetzt und das Neuge-
borene den ersten Schrei tut, beginnt der Kontakt mit der Umwelt. Das Schreien
bleibt in den ersten Lebenswochen die einzige Möglichkeit für das Baby, den
Menschen in seiner unmittelbaren Umgebung etwas über seine Bedürfnisse
und Gefühle mitzuteilen. Bei entsprechendem gesunden Sozialkontakt mit dem
Kind und seinen Bezugspersonen (i.d.R. den Eltern) entwickelt sich ein Gespür
für die Signale des Kindes. Ob es Bauchweh oder Hunger hat oder einfach nur
beruhigend geschaukelt werden möchte. Das Kind „antwortet“ dann mit einer
entsprechenden Reaktion in Form eines Lächelns oder bestimmter Laute, die es
von sich gibt.
Damit die Sprachentwicklung einen gesunden und altersgerechten Verlauf
nimmt, bedarf es vieler unterschiedlicher Faktoren. Zum einen muss die Funk-
tionalität von zentralem Nervensystem, Atmung, Kehlkopf, Rachenraum, Kie-
fer, Zunge und Lippen gewährleistet sein und zum anderen muss während des
Sprachentwicklungsprozesses (später natürlich auch) das soziale Umfeld sei-
nen Beitrag leisten. Man schätzt, dass ein Wort etwa vierzig Mal vom Kind ge-
hört werden muss, ehe es begreift, dass Gegenstand und Klangbild (z. B. Ball)
zusammengehören. Das bedeutet konkret, dass insbesondere die Eltern, aber
auch alle anderen Bezugspersonen des Kindes die Sprachentwicklung unter-
stützen sollten.

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Dazu gehört unter anderem, dass viel mit dem Kind gesprochen und gesungen
werden sollte und es ermutigt, gelobt und nicht gedrängt wird. Um Sprache
nachhaltig zu fördern, kann der Einsatz kommunikativer Spiele hilfreich sein und
unterstützend wirken.
Nun benötigt der Mensch nicht nur die Sprachfähigkeit allein, sondern auch
die innere Bereitschaft, sich mit anderen sprachlich zu verständigen. Um die-
se Bereitschaft in die Tat umzusetzen zu können, müssen bestimmte Teile der
individuellen Persönlichkeit eines Menschen in Betracht gezogen werden. Hier
spielt das Bild, welches jeder Mensch von sich entwickelt, eine entscheidende
Rolle. Der Bereich des Selbstbildes ist maßgeblich für die Kommunikationsfä-
higkeit verantwortlich. Welches Selbstvertrauen und welche Selbstwahrneh-
mung besitzt ein Mensch und wie real kann dieser sich und seine Fähigkeiten
einschätzen. Ein zurückhaltender, eher introvertierter Mensch mit einem gering
ausgeprägten Selbstvertrauen besitzt i. d. R. eine geminderte Bereitschaft zur
Kommunikation und Interaktion mit anderen.
Ebenso können andere Faktoren dazu führen, dass die Kommunikations-
fähigkeit eingeschränkt ist. Verschiedene neurologische Erkrankungen
können die Fähigkeit zu sprechen, negativ beeinflussen (z. B. Apoplex).
Ebenfalls kann die motorische Sprachfähigkeit oder das sprachlogische Ver-
ständnis betroffen sein. Auch eine angeborene Taubheit oder andere Störungen
der akustischen Wahrnehmung (z. B. SI - Störung) können zu einer Störung bzw.
Behinderung der Kommunikationsfähigkeit beitragen. Selbst psychosomatische
Störungen, ausgelöst durch besondere traumatische Erlebnisse (z. B. Verlust ei-
nes nahestehenden Menschen) können Sprach- und Kommunikationsstörungen
auslösen. Es müssen jedoch nicht immer spezifische Erkrankungen die Ursache
für mangelnde Kommunikation sein. Im zunehmenden Alter, genauer wenn der
Mensch ins Seniorenalter eintritt, die Pension ansteht und gravierende Verände-
rungen im bisherigen Lebensablauf anstehen, dann verändern sich auch mittel-
fristig die sozialen Verhältnisse. Kollegen fehlen, der Kontakt zu Freunden, Ver-
wandten und Bekannten verändert sich und damit auch der Kommunikations-
anteil. Es muss idealerweise nicht immer so sein, doch oft ist soziale Isolation
und Einsamkeit im Alter immer wieder auch verbunden mit fehlender Kommuni-
kation und Interaktion. Die Auswahl der „richtigen“ Spiele ist davon abhängig,
welche Ziele mit dem Einsatz der Spiele verbunden werden und wie gut sich die
Gruppenmitglieder kennen.
Des Weiteren spielt auch das Alter der Spieler eine Rolle. Um dafür zu sorgen,
dass Kommunikation und Interaktion möglichst effektiv stattfinden kann, ist der
Einsatz sogenannter „Kennenlernspiele“ ein sinnvolles Mittel, um das „erste
Eis“ zu brechen.
Generell bieten Spiele gute Möglichkeiten, sich näher kennenzulernen. Natür-
lich geht es in den meisten Spielen nicht zwingend darum, die Namen der Mit-
glieder zu nennen, jedoch ergeben sich im Spielverlauf und mit der Spieldauer

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oft Möglichkeiten, die Namen der Mitspieler zu erfahren oder auch ohne dieses
Wissen ein Spiel entstehen zu lassen.
Es kommt also auf den Zweck, die Ziele und die Situation an.
Klassische Kennenlernspiele, wo es wirklich darum geht, den eigenen Namen zu
lernen und ein Namensgedächtnis für andere zu entwickeln, machen im Spiel
mit Kindern den meisten Sinn. Bei Jugendlichen und Erwachsenen besitzen so-
genannte „Vorstellungsrunden“ einen eigenen Charakter, viele Menschen entwi-
ckeln in solchen Situationen eine Abwehrhaltung. Die Vorstellung, sich vor allen
zu „präsentieren“ und im Fokus der Aufmerksamkeit zu stehen, ruft oft Ängste
auf den Plan. Deswegen ist es wichtig, dass der Spielleiter in der Lage ist, die
jeweiligen Situationen und Stimmungslagen in den Gruppen abzuwägen. Es gibt
auch Möglichkeiten die angstbesetzten Momente zu „entschärfen“, indem auf
neutrale Hilfsmittel zurückgegriffen wird. Das können Namensschilder in jeder
Form sein oder dass sich die Teilnehmer der Gruppe nicht selbst vorstellen, son-
dern nach vorherigem Informationsaustausch ein jeweils anderes Mitglied der
Gruppe vorgestellt wird.

vgl. BARMER Ersatzkasse & Mehr Zeit für Kinder e.V. (1997): Sprich mit mir. Tipps, Ideen, Informatio-
nen und viele Spiele zur Förderung der Sprachentwicklung. Pestalozzi Verlag: Erlangen.

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Interaktions-, Kennenlern- und Kommunikationsspiel

Name des Spiels Bekanntschaftsanzeige – Heiratsannonce


Aufbau des Spiels ƒƒDurch Verlosen von Namenszetteln erhält jeder Mitspie-
(Spielanleitung) ler den Namen eines anderen Gruppenmitgliedes, für
das er eine treffende Bekanntschaftsanzeige formulie-
ren soll, ohne dessen Namen zu nennen. Die Anzeigen
werden vorgelesen. Die Namen der „Inserenten“ sollen
nun erraten werden. Wenn man die Anzeige verdeckt
einsammelt, sie aus dem Haufen zieht und vorliest,
kann man die Gruppe auch den Namen des Schreibers
raten lassen.
ƒƒAndere Spielvariante: Anzeige für sich selbst schreiben,
einsammeln und dann die Gruppe raten lassen, welcher
Mitspieler gemeint ist.
Bereich ƒƒJugendliche (ab 16 Jahre)
(Kinder, Jugendliche, Erwach- ƒƒErwachsene
sene)
Sozialform ƒƒKleingruppen (4 – 6 Personen)
(Paarspiel, Kleingruppe, ƒƒGroßgruppen
Großgruppe)
Vorbereitung / Spieldauer ƒƒPapier, Stifte
(z. B. Material, Räumlichkeit ƒƒohne große Vorbereitung spielbar
/ Platzverhältnisse, Beson- ƒƒGruppenmitglieder sollten sich kennen
derheiten) ƒƒSpieldauer: ca. 30 min., aber auch abhängig von der
Anzahl der Mitspieler
Mögliche Zielstellungen ƒƒInteraktion / Kommunikation
ƒƒInteresse füreinander wecken
ƒƒVertrauen entwickeln
ƒƒAndere einschätzen lernen
ƒƒkreativ sein können
ƒƒKulturtechniken Schreiben und Lesen beüben
ƒƒbesseres Kennenlernen ermöglichen

vgl. Baer, Ulrich (1998): 666 Spiele. Für jede Gruppe für alle Situationen. (8. Aufl.), Kallmeyer Verlag:
Seelze.

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Interaktions-, Kennenlern- und Kommunikationsspiel

Name des Spiels Vertrauensfall


Aufbau des Spiels ƒƒDie Spielenden bilden Zweiergruppen. In den Zweier-
(Spielanleitung) gruppen legen sie fest, wer A und wer B ist. A stellt sich
einen Schritt hinter B.
ƒƒDann spannt B den Körper an und sagt: „Ich falle“.
Wenn A bereit ist, B aufzufangen antwortet A: „Falle“.
Dann erst lässt sich B langsam nach hinten fallen. A
fängt B auf und stellt ihn vorsichtig wieder gerade. Die-
ses wird einige Male wiederholt. Danach tauschen A und
B die Rollen. Nach einigen Fallversuchen setzen sich alle
Spielenden zusammen und berichten, wie sie das Spiel
erlebt haben. Was ist ihnen leichter gefallen: aufzufan-
gen oder aufgefangen zu werden? Hat sich vom ersten
bis zum letzten Fallen etwas am Fallgefühl verändert?
Bereich ƒƒKinder (ab 6 Jahre)
(Kinder, Jugendliche, Erwach- ƒƒJugendliche
sene)
Sozialform ƒƒKleingruppen (ab 6 Personen)
(Paarspiel, Kleingruppe, ƒƒGroßgruppen
Großgruppe)
Vorbereitung / Spieldauer ƒƒkeine Vorbereitungsdauer, nur Spielerklärung
(z. B. Material, Räumlichkeit ƒƒRaumgröße entsprechend der Gruppengröße, auch gut
/ Platzverhältnisse, Beson- im Freien spielbar
derheiten) ƒƒSpieldauer: ca. 10 – 15 min.
Mögliche Zielstellungen ƒƒandere Personen einschätzen lernen und Vertrauen
entwickeln
ƒƒKommunikation und Interaktion fördern
ƒƒbesseres Kennenlernen ermöglichen
ƒƒKörperkontakt zulassen können
ƒƒVerantwortung übernehmen lernen
ƒƒmotorische Handlungsplanung beüben
ƒƒbilaterales Handling schulen
ƒƒVerbessern des Gleichgewichts

vgl. Bundesjugendwerk der AWO e. V. (2005): Praxismappe. Spiele für Kinder, Jugendliche und Er-
wachsene. o. V.: Bonn.

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Interaktions-, Kennenlern- und Kommunikationsspiel

Name des Spiels Begrüßungsrituale


Aufbau des Spiels ƒƒAlle Teilnehmenden bewegen sich zu Musik im Raum.
(Spielanleitung) Immer wenn die Musik stoppt, bleiben die Spielenden
stehen und begrüßen sich untereinander auf eine be-
stimmte Art und Weise, die vom Spielleiter vorgegeben
wird: als Politiker auf einem Staatsempfang, als alte
Schulfreunde, als Gäste einer Cocktailparty, als Roboter,
als klatschsüchtige Nachbarn, als sehr alte Menschen,
als Balletttänzer usw.
ƒƒHinweis: die Gruppe sollte sich schon etwas besser ken-
nen, da sich die Spieler öffnen müssen und es ebenfalls
zu Körperkontakt kommen kann.
Bereich ƒƒKinder (ab 10 Jahre)
(Kinder, Jugendliche, Erwach- ƒƒJugendliche
sene)
Sozialform ƒƒKleingruppen (mindestens 6 Personen)
(Paarspiel, Kleingruppe, ƒƒGroßgruppen (günstigere Variante, da mehr Aktion)
Großgruppe)
Vorbereitung / Spieldauer ƒƒkeine große Vorbereitung
(z. B. Material, Räumlichkeit ƒƒRaum mit viel Platz (Klassenzimmer, Sporthalle, im
/ Platzverhältnisse, Beson- Freien)
derheiten) ƒƒMusikquelle wie CD-Player und CDs
ƒƒSpieldauer: ca. 5 – 15 min.
Mögliche Zielstellungen ƒƒAktivierung bei Unlust
ƒƒandere Personen einschätzen können
ƒƒInteraktion ermöglichen
ƒƒNähe zulassen können
ƒƒspontanes Handeln ermöglichen
ƒƒAusdrucksmöglichkeiten schaffen
ƒƒEinschätzen von Verhaltensregeln
ƒƒVertrauen entwickeln können

vgl. Bundesjugendwerk der AWO e. V. (2005): Praxismappe. Spiele für Kinder, Jugendliche und Er-
wachsene. o. V.: Bonn.

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Interaktions-, Kennenlern- und Kommunikationsspiel

Name des Spiels Vertauschte Schlagzeilen


Aufbau des Spiels ƒƒIn den Zeitungsredaktionen ist ein Chaos ausgebro-
(Spielanleitung) chen. Die Zeitungen und Zeitschriften haben über jeden
in der Gruppe berichtet. Allerdings wurden dabei die
Bilder und die Informationen über jeden durcheinander
gebracht. Dies muss unbedingt von den Personen in der
Gruppe wieder in Ordnung gebracht werden. Jeder sucht
sich nun Bilder und Schlagzeilen heraus, die ihn persön-
lich kennzeichnen und klebt diese auf ein Blatt Papier.
Danach „enthüllen“ alle nacheinander den anderen
ihren wahren Namen und stellen die Schlagzeilen vor.
ƒƒHinweis: Die Spielenden müssen bereits lesen können.
Wenn dies nicht der Fall ist, kann auch nur mit Bildern
gespielt werden.
Bereich ƒƒKinder (ab 10 Jahren)
(Kinder, Jugendliche, Erwach- ƒƒJugendliche
sene)
Sozialform ƒƒKleingruppe
(Paarspiel, Kleingruppe, ƒƒGroßgruppen (höchstens 12 Personen)
Großgruppe)
Vorbereitung / Spieldauer ƒƒVorbereitung gering
(z. B. Material, Räumlichkeit ƒƒkeine besonderen Platzverhältnisse (Klassenraum)
/ Platzverhältnisse, Beson- ƒƒdiverse Zeitungen und Zeitschriften, Scheren, Klebestif-
derheiten) te, Papierblätter
ƒƒSpieldauer: ca. 30 – 40 min.
Mögliche Zielstellungen ƒƒbesseres Kennenlernen ermöglichen
ƒƒandere besser einschätzen lernen
ƒƒAusdrucksmöglichkeiten finden
ƒƒsich selbst darstellen können
ƒƒInteresse füreinander wecken
ƒƒKommunikation verbessern
ƒƒkreativ sein können
ƒƒandere Einschätzen lernen
ƒƒKulturtechnik Lesen beüben
ƒƒeigene Gefühle wahrnehmen und ausdrücken können

vgl. Bundesjugendwerk der AWO e. V. (2005): Praxismappe. Spiele für Kinder, Jugendliche und Er-
wachsene. o. V.: Bonn.

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Interaktions-, Kennenlern- und Kommunikationsspiel

Name des Spiels Sich gegenseitig vorstellen


Aufbau des Spiels ƒƒDer Spielleiter fordert alle Mitspieler auf, sich in Paare
(Spielanleitung) aufzuteilen. Diese Paare sollen nun gegenseitig dem
anderen in einer vorher festgelegten Zeit so viele Infor-
mationen wie möglich über sich mitteilen (z. B. Name,
Augenfarbe, Hobbys, Lieblingsessen, Lieblingsmusik,
Anzahl und Alter der Geschwister usw.). Jeder Spielpart-
ner merkt sich so viele Informationen des Anderen wie
möglich. Nach Ablauf der festgelegten Zeit stellt jeder
Spieler seinen Partner vor, indem diese Informationen
der gesamten Gruppe laut mitgeteilt werden. Hinweis:
Die Paare per Zufall oder mit Hilfe eines Einteilungs-
spiels auswählen.
ƒƒAndere Spielvariante: Eine vorher festgelegte Anzahl an
Informationen wird auf einem Blatt Papier vom Partner
aufgeschrieben und die Gruppe muss raten, welche
Personen gemeint sind.
Bereich ƒƒKinder (ab 8 Jahre)
(Kinder, Jugendliche, Erwach- ƒƒJugendliche
sene) ƒƒErwachsene
Sozialform ƒƒalle Sozialformen möglich, aber am interessantesten mit
(Paarspiel, Kleingruppe, mehreren Spielern
Großgruppe)
Vorbereitung / Spieldauer ƒƒkeine Vorbereitung, nur Spielerklärung
(z. B. Material, Räumlichkeit ƒƒSpieldauer: bei einer Gruppengröße von ca. 20 Mitspie-
/ Platzverhältnisse, Beson- lern ca. 30 – 35 min.
derheiten)
Mögliche Zielstellungen ƒƒbesseres und schnelleres Kennenlernen möglich
ƒƒandere Personen einschätzen lernen
ƒƒInteresse füreinander wecken
ƒƒKommunikation verbessern
ƒƒMerkfähigkeit und Konzentration verbessern
ƒƒAngstabbau in der Anfangsphase
ƒƒSprachfähigkeit verbessern
ƒƒsich mit Anderen vergleichen können

Quelle: eigene Interpretation einer unbekannten Quelle

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Interaktions-, Kennenlern- und Kommunikationsspiel

Name des Spiels Zipp Zapp


Aufbau des Spiels ƒƒAlle Spieler sitzen im Kreis, der Spielleiter oder ein
(Spielanleitung) anderer freiwilliger Mitspieler steht in der Mitte. Die
Person in der Mitte zeigt auf einen Spieler im Kreis und
fragt diesen nach dem Namen seines Nachbarn. Lautet
die Frage „Wie heißt Zipp?“ muss der angesprochene
Spieler den Namen seines linken Nachbarn nennen.
Heißt die Frage „Wie heißt Zapp?“ dann muss der Name
des rechten Nachbarn genannt werden. Sagt die Person
in der Mitte „Zipp-Zapp“, wechseln alle die Plätze. Sagt
der gefragte Spieler dann einen falschen Namen, geht
dieser in die Mitte und wird zur fragenden Person. So
ändern sich die Namen der Nachbarn ständig.
ƒƒAndere Spielvariante: Die Spieleranzahl variiert oder
man spielt das Spiel ohne Platztausch.
Bereich ƒƒKinder (ab 8 Jahre)
(Kinder, Jugendliche, Erwach- ƒƒJugendliche
sene)
Sozialform ƒƒKleingruppen (mindestens 6 Spieler)
(Paarspiel, Kleingruppe, ƒƒeher für größere Gruppen geeignet
Großgruppe)
Vorbereitung / Spieldauer ƒƒkeine lange Vorbereitung (nur Spielerklärung)
(z. B. Material, Räumlichkeit ƒƒnicht als erstes Kennenlernen geeignet, Namen sollten
/ Platzverhältnisse, Beson- vorher schon bekannt sein
derheiten) ƒƒPlatzverhältnisse orientieren sich an der Stuhlkreisgrö-
ße und Anzahl der Mitspieler
ƒƒSpieldauer: ca. 10 min.
Mögliche Zielstellungen ƒƒbesseres Kennenlernen möglich
ƒƒandere Personen visuell mit ihrem Namen verbinden
können
ƒƒAufgabenverständnis schulen
ƒƒMerkfähigkeit und Kurzzeitgedächtnis verbessern
ƒƒErfolg erleben und daher motivierend
ƒƒauditive Verarbeitung und Reaktionszeit verbessern

vgl. Bundesjugendwerk der AWO e. V. (2005): Praxismappe. Spiele für Kinder, Jugendliche und Er-
wachsene. o. V.: Bonn.

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Interaktions-, Kennenlern- und Kommunikationsspiel

Name des Spiels Wie heißt du?


Aufbau des Spiels ƒƒDer Spielleiter fordert die Spielgruppe auf, sich im
(Spielanleitung) Kreis zu platzieren. Er informiert die Gruppe, dass es
sich nun um ein Kennenlernspiel handelt und in diesem
speziellen Fall um die Vornamen der Mitspieler geht. Der
Spielleiter oder ein anderer Mitspieler beginnt mit dem
Spiel, indem er seinen Namen laut und deutlich nennt.
Im Anschluss nennt der jeweilige rechte Rundennachbar
langsam und deutlich seinen Namen und wiederholt
anschließend den zuvor gehörten Namen des Mit-
spielers. Dies geht immer so weiter. Jeweils der rechte
Nachbar stellt sich vor und wiederholt dann die Namen
aller derjenigen, die sich bereits vorgestellt haben. So
lernt jeder Spieler schnell die Namen mit den jeweiligen
Mitspielern auch visuell zu verbinden.
Bereich ƒƒJugendliche oder ältere Kinder
(Kinder, Jugendliche, Erwach- ƒƒErwachsene
sene)
Sozialform ƒƒKleingruppe
(Paarspiel, Kleingruppe, ƒƒGroßgruppe
Großgruppe)
Vorbereitung / Spieldauer ƒƒje größer die Gruppe, umso höher der Schwierigkeits-
(z. B. Material, Räumlichkeit grad
/ Platzverhältnisse, Beson- ƒƒPlatz für entsprechende Gruppengröße im Kreis
derheiten) ƒƒkeine besonderen Vorbereitungen nötig
ƒƒSpieldauer: ca. 10 – 15 min.
Mögliche Zielstellungen ƒƒKommunikation fördern
ƒƒbesseres Kennenlernen ermöglichen
ƒƒVertrauen entwickeln
ƒƒInteresse füreinander wecken
ƒƒMerkfähigkeit beüben
ƒƒKonzentration und Aufmerksamkeit fördern
ƒƒdas Kurzzeitgedächtnis schulen
ƒƒAufgabenverständnis entwickeln

vgl. Vopel, Klaus W. (1991): Interaktionsspiele Teil 2. (7. Aufl.), Iskopress: Hamburg.

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Interaktions-, Kennenlern- und Kommunikationsspiel

Name des Spiels Lügen-Portrait


Aufbau des Spiels ƒƒPaare tauschen sich untereinander über Namen, Wohn-
(Spielanleitung) ort, Alter, Hobbys u. a. aus. Die Zeit dafür wird vorher
festgelegt. Im Anschluss stellt A allen B vor und B allen
A. Hier werden alle wichtigen bzw. dem Berichterstat-
ter am interessantesten erscheinenden Informationen
„preisgegeben“. Eine Einzelheit soll dabei „gelogen“
(erfunden) sein. Die ganze Gruppe soll dann raten,
welche die erfundene Information war.
ƒƒAndere Spielvariante: Je nach Gruppenzusammenset-
zung und Alter können die Anzahl der zu sammelnden
Informationen und der erfundenen Einzelheiten variie-
ren.
Bereich ƒƒKinder (ab 10 Jahre)
(Kinder, Jugendliche, Erwach- ƒƒJugendliche
sene)
Sozialform ƒƒKleingruppe
(Paarspiel, Kleingruppe, ƒƒGroßgruppe
Großgruppe)
Vorbereitung / Spieldauer ƒƒohne große Vorbereitung spielbar
(z. B. Material, Räumlichkeit ƒƒnur kurze Erklärung der Spielregel
/ Platzverhältnisse, Beson- ƒƒSpieldauer: ca. 10 – 30 min.
derheiten)
Mögliche Zielstellungen ƒƒInteraktion und Kommunikation ermöglichen
ƒƒKonzentration / Merkfähigkeit verbessern
ƒƒbesseres Kennenlernen ermöglichen
ƒƒeinschätzen und beurteilen können
ƒƒVertrauen entwickeln können
ƒƒInteresse füreinander wecken
ƒƒkreativ sein

vgl. Baer, Ulrich (1998): 666 Spiele. Für jede Gruppe für alle Situationen. (8. Aufl.), Kallmeyer Verlag:
Seelze.

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