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KLINISCHE LEITLINIE

Diagnostik, Therapie und Nachsorge der


extrakraniellen Carotisstenose
Multidisziplinäre, evidenz- und konsensbasierte deutsch-österreichische Leitlinie

Hans-Henning Eckstein, Andreas Kühnl, Arnd Dörfler, Ina B. Kopp, Holger Lawall, Peter A. Ringleb

urch Läsionen der extrakraniellen, hirnversor-


ZUSAMMENFASSUNG
Hintergrund: 10 bis 20 % aller zerebralen Ischämien werden durch Läsionen der
D genden Gefäße werden 15–20 % aller zerebralen
Ischämien verursacht (1, e1). Der Prävention carotisbe-
extrakraniellen A. carotis verursacht. Evidenz- und konsensbasierte Handlungs-
dingter zerebraler Ischämien kommt somit eine große
empfehlungen zur flächendeckenden Versorgung von Patienten mit extrakraniel-
len Carotisstenosen waren in Deutschland und Österreich bisher nicht verfügbar.
Bedeutung zu. Da für die Therapie von Carotisstenosen
ein hohes Maß an Unsicherheit und Uneinigkeit besteht,
Methoden: Systematische Literaturrecherche (1990–2011). Auf der Basis von wurde eine methodisch hochwertige interdisziplinäre
182 randomisierten Studien (RCTs) und 308 systematischen Reviews wurden 30 Leitlinie zur Diagnostik und Therapie extrakranieller
Schlüsselfragen beantwortet und evidenzbasierte Empfehlungen gegeben.
Carotisstenosen erstellt. Ziel dieser Leitlinie ist die Op-
Ergebnisse: Die Prävalenz extrakranieller Carotisstenosen steigt ab dem 65. Le- timierung einer evidenzbasierten, flächendeckenden
bensjahr auf > 5 % an, Männer sind doppelt so häufig betroffen. Die wichtigste Versorgung von Patienten mit extrakraniellen Carotis-
Untersuchungsmethode stellen die Doppler- und die farbkodierte Duplex-Sono- stenosen in Deutschland und Österreich.
graphie dar. RCTs belegen, dass durch die Carotis-Thrombendarteriektomie (CEA)
einer hochgradigen asymptomatischen Carotisstenose das 5-Jahres-Schlagan- Methodik
fallrisiko von 11 % auf 5 % gesenkt werden kann. Eine intensive konservative
Beteiligung von Interessengruppen und Leitlinienkonzept
Therapie könnte das Schlaganfallrisiko weiter senken. RCTs haben außerdem ge-
An der Erstellung dieser S3-Leitlinie waren 20 medi-
zeigt, dass die CEA einer symptomatischen 50- bis 99-prozentigen Carotissteno-
se das 5-Jahres-Schlaganfallrisiko um 5–16 % senkt. Metaanalysen der 13 vor- zinische Fachgesellschaften und Organisationen be-
liegenden RCTs zum Vergleich vom Stenting der Carotis (CAS) und CEA belegen, teiligt (eKasten). Alle Mitglieder der Leitliniengrup-
dass CAS mit einer um 2–2,5 % höheren periprozeduralen Schlaganfall- und pe haben potenzielle Interessenkonflikte schriftlich
Todesfallrate und einer um 0,5–1 % niedrigeren periprozeduralen Rate an Myo- offen gelegt, das Verfahren ist im Leitlinienreport do-
kardinfarkten assoziiert ist. Die CEA ist bei nicht erhöhtem OP-Risiko das Stan- kumentiert. Die vorliegende multidisziplinäre Leitli-
dardverfahren bei höhergradigen Carotisstenosen. CAS kann als eine Alternative nie ist evidenz- und konsensbasiert. Bei allen Abstim-
zur CEA erwogen werden, wenn eine prozedurale Schlaganfallrate/Letalität von mungen hatte jede Fachgesellschaft eine Stimme. Ei-
< 3 % (asymptomatische Stenosen) beziehungsweise < 6 % (symptomatische ne Stimmmehrheit von 75 % entsprach dabei einem
Stenosen) eingehalten wird. Konsens, eine Mehrheit von 95 % einem starken
Schlussfolgerungen: Weitere Studien sind notwendig, um bessere Selektionskri- Konsens. Beim ersten Konsensus-Treffen im Jahr
terien für eine individuell abgestimmte Therapie entwickeln zu können. 2005 wurden die übergeordneten Themenbereiche
festgelegt (Epidemiologie, Diagnostik, Therapie,
►Zitierweise
Eckstein HH, Kühnl A, Dörfler A, Kopp IB, Lawall H, Ringleb PA:
Nachsorge) und 30 Schlüsselfragen konsentiert. Auf
Clinical Practice Guideline: The diagnosis, treatment and follow-up of zwei weiteren Konsensus-Konferenzen und in einem
extracranial carotid stenosis—a multidisciplinary German-Austrian guideline strukturierten DELPHI-Verfahren wurden 2010 und
based on evidence and consensus. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(27−28): 2011 alle Empfehlungen konsentiert und die Leit-
468−76. DOI: 10.3238/arztebl.2013.0468 linie im August 2012 auf der Homepage der Arbeits-
gemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen
Fachgesellschaften e.V. (AWMF) als Langversion on-
Klinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie, Klinikum rechts der Isar der Technischen line publiziert (2, 3).
Universität München, München: Prof. Dr. med. Eckstein, Dr. med. Kühnl
Neuroradiologische Abteilung, Universitätsklinikum Erlangen: Prof. Dr. med. Dörfler
Literaturrecherche und Empfehlungs-/Evidenzbewertung
AWMF-Institut für Medizinisches Wissensmanagement der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen
Medizinischen Fachgesellschaften, c/o Philipps-Universität, Marburg: Prof. Dr. med. Kopp Gemäß dem Regelwerk der AWMF erfolgte eine syste-
Abteilung Gefäßmedizin, Asklepios Westklinikum Hamburg: Dr. med. Lawall matische Literaturrecherche in den Datenbanken Med-
Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg: Prof. Dr. med. Dipl. Inf. (FH) Ringleb line, Embase, SciSearch, NHS Economic und Elsevier
Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG): Prof. Dr. med. Eckstein Biobase für den Zeitraum vom 1. Januar 1990 bis
Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR): Prof. Dr. med. Dörfler 6. Dezember 2011. Insgesamt fanden sich > 20 000 Zi-
Deutsche Gesellschaft für Angiologie/Gesellschaft für Gefäßmedizin (DGA): Dr. med. Lawall tate, darunter 182 randomisierte kontrollierte Studien
Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN): Prof. Dr. med. Dipl. Inf. (FH) Ringleb (RCTs), 308 systematische Reviews (darunter 12 Coch-

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rane Reviews). Die systematische Recherche in der Da- GRAFIK 1


tenbank des Guidelines International Network erbrachte
insgesamt 16 aktuelle hochwertige Leitlinien zur ex-
systematische Literaturrecherche in Datenbanken
trakraniellen Carotisstenose und zur Prävention der ze- (Medline, Embase, SciSearch, NHS Economics, Elsevier Biobase)
rebralen Ischämie (4–9, e2–e5), (Grafik 1). Verlagsdatenbanken von Thieme, Springer, Kluwer, Karger, LWW,
Es werden drei Empfehlungsgrade unterschieden, www.aerzteblatt.de und GMS)
deren unterschiedliche Qualität durch die Formulie- Stichworte
rung („soll“, „sollte“, „kann“) und Pfeilsymbole ausge- systematische Literaturrecherche in Datenbanken
drückt wird. Empfehlungen gegen eine Intervention Caroti? (stenosis, stenotic, obstruct?, arteriosclero?, dissect?,
stent?, angioplast?, thrombarterect?, thrombendarterec?)
werden sprachlich entsprechend ausgedrückt („soll
nicht“, „sollte nicht“). In der Regel bestimmt die Quali-
tät der Evidenz den Empfehlungsgrad (Tabelle 1). Bei > 20 $$$  !%% % 
unzureichender wissenschaftlicher Evidenz wurden die
Stichworte
Empfehlungen als „good clinical practice“ (GCP) ent- gruppenspezifische Literaturrecherche
sprechend eines klinischen Konsens verabschiedet. siehe Leitlinienreport der S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie
In die Empfehlungsgraduierung gingen auch ei- und Nachsorge der extrakraniellen Carotisstenose (3)
ne Nutzen-Schaden-Abwägung, die klinische Rele-
vanz der Studienzielgrößen und Effektstärken, die ex- gruppenspezifische Literaturrecherche
terne Validität und Konsistenz der Studienergebnisse
und ethische Erwägungen ein.
   Diagnostik Therapie Nachsorge Sonstige
Ergebnisse ologie -7&  ! 2 '89  ! +  807   !
Epidemiologie &''  ! 52 M/SR 122 M/SR bilitation 93 M/SR
33 M/SR 7'+  1$*+  7&  ! &'+ 
Die Prävalenz arteriosklerotisch bedingter extrakraniel- *+ 8 M/SR
ler Carotisstenosen mit einem Stenosegrad von ≥ 50 % <+ 
steigt ab dem 65. Lebensjahr auf > 5 % an. Männer sind
etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen (10, 11). davon nationale und internationale Leitlinien zur
        
Das Risiko für einen ipsilateralen Schlaganfall nimmt         ! "#  
in der Mehrzahl der Studien mit dem Stenosegrad zu n = 16
und beträgt bei:
● < 50-prozentigen Stenosen < 1 %/Jahr
● > 50-prozentigen 1–5 %/Jahr (e6–e8). Vorgehensweise bei der Literaturrecherche
Duplex-sonographisch echoarme Plaques sind ver- GMS, German Medical Science Datenbank; LWW, Verlagsdatenbank Lippincott Williams &
mutlich mit einem höheren Schlaganfallrisiko assozi- Wilkins; MA, systematischer Review mit Metaanalyse; NHS, National Institute for Health Re-
iert als echoreiche Läsionen (12). Histologische Analy- search; RCT, randomisierte klinische Studien; SR, systematischer Review; TEA, Thrombendar-
teriektomie
sen von Carotisplaques und die Ergebnisse von
Magnetresonanztomographie-Untersuchungen konnten
außerdem zeigen, dass der Nachweis einer lipidreichen
und zentral nekrotischen Plaque, eine dünne oder rup-
turierte fibröse Kappe sowie Plaquehämorrhagien mit graphie unter Anwendung der aktuellen DEGUM-Kri-
einem erhöhten zerebrovaskulärem Risiko verbunden terien dar (↑↑). Die Auskultation ist ungeeignet (↓).
sind (13, 14). Insgesamt scheint jedoch das carotisasso- Nach internationaler Übereinkunft soll nur noch der
ziierte Schlaganfallrisiko in den letzten Jahren abge- distale Stenosegrad (entsprechend der Kriterien der
nommen zu haben, möglicherweise durch eine bessere NASCET-Studie) zur Stenosequantifizierung angewen-
medikamentöse Primär- und Sekundärprävention der det werden (GCP, [Abbildung]), (18). Ergänzend kom-
Arteriosklerose (15, 16). men die kontrastmittelverstärkte MR-Angiographie
und die CT-Angiographie (CTA) zum Einsatz (GCP).
Symptome und Diagnostik Eine diagnostische selektive Angiographie (DSA) ist
Typische Symptome einer extrakraniellen Carotis- heute nur noch ausnahmsweise indiziert (GCP).
stenose sind: retinale Ischämie, einseitige Parese, ein- Vor einer geplanten Revaskularisation soll bei symp-
seitige Gefühlsstörungen sowie Sprach- oder Sprech- tomatischen Patienten eine geeignete Parenchymbildge-
störungen. Hingegen sind Schwindel, Doppelbilder, bung mittels CT oder MRT des Gehirns erfolgen, bei
Gedächtnisstörungen und Kopfschmerzen untypisch asymptomatischen Patienten kann eine derartige Bildge-
(GCP) (Tabelle 2). Eine Stenose kann auch dann als bung wichtige Zusatzinformationen, wie zum Beispiel
symptomatisch eingestuft werden, wenn in der Bildge- den Nachweis eines klinisch stummen Hirninfarkts lie-
bung – insbesondere in der diffusionsgewichteten Mag- fern (GCP). Bei allen Patienten mit arteriosklerotischer
netresonanztomographie – eine akute oder subakute, Carotisstenosen sollten vaskuläre Risikofaktoren und
klinisch stumme Ischämie nachgewiesen wurde (17). weitere Folgeerkrankungen der Arteriosklerose (korona-
Die wichtigste apparative Untersuchungsmethode re Herzkrankheit [KHK], periphere arterielle Ver-
stellen die Doppler- und die farbkodierte Duplex-Sono- schlusskrankheit [PAVK]) erfasst werden (GCP).

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TABELLE 1 tienten mit einer altersentsprechenden Lebenserwar-


tung und einer nachgewiesenen > 80-prozentigen Caro-
Graduierung der Evidenz- und Empfehlungsstärke tisstenose der Fall sein könnte. Patienten mit bekannter
Evidenzstärke (LoE) Empfehlung Beschreibung Symbol Carotisstenose sollten in 6- bis 12-monatigen Abstän-
den nachuntersucht werden (GCP).
1 (hoch) „soll“/ starke Empfehlung ↑↑
„soll nicht“ ↓↓
Therapie
2–3 (mäßig) „sollte“/ Empfehlung ↑
„sollte nicht“ ↓ Konservative Therapie der asymptomatischen und
symptomatischen Carotisstenose
4–5 (schwach) „kann“ Empfehlung offen ↔
In die Studien zur Carotis-Thrombendarteriektomie
keine „good clinical practice“ – GCP (CEA) asymptomatischer Carotisstenosen wurden nur
klinischer Konsens
Patienten mit einer ≥ 60-prozentigen Stenose aufge-
nommen. Da sich ein signifikanter Vorteil der CEA erst
LoE, level of evidence
nach etwa fünf Jahren ergab, wird davon ausgegangen,
dass Patienten mit einer < 60-prozentigen asymptoma-
tischen Stenose mehr von einer konservativen Therapie
(GCP) und asymptomatische Patienten mit einem sehr
Ein generelles Screening auf das Vorliegen einer Ca- hohen kardiovaskulären Risiko überhaupt nicht von ei-
rotisstenose wird nicht empfohlen (↓↓), allerdings ist ner Revaskularisation profitieren (GCP) (e9).
dies sinnvoll beim Vorliegen vaskulärer Risikofaktoren Zur primär-präventiven Behandlung von Patienten
und sofern die Diagnose einer extrakraniellen Carotis- mit arteriosklerotischer Carotisstenose liegen keine
stenose eine therapeutische Konsequenz hätte (GCP), RCTs vor. Diese Patienten sind jedoch vaskuläre Risi-
wie es zum Beispiel bei einem klinisch gesunden Pa- kopatienten, bei denen eine konsequente Risikofakto-

TABELLE 2

Wichtige Empfehlungen zur Symptomatik und Diagnostik von Carotisstenosen

Definition der asymptomatischen und symptomatischen Carotisstenose Grad LoE


Der erste Schritt zur Unterscheidung zwischen asymptomatischer und symptomatischer Stenose ist die GCP –
ausführliche Anamnese und die klinische neurologische Untersuchung. Diese Unterscheidung sollte durch
einen in der Diagnostik des Schlaganfalls erfahrenen Neurologen erfolgen.
Eine Stenose wird als asymptomatisch klassifiziert, wenn in den vergangenen sechs Monaten keine GCP –
stenose-assoziierten Symptome aufgetreten sind.
Diagnose und Verlaufsbeobachtung einer extrakraniellen Carotisstenose Grad LoE
Die Auskultation der A. carotis ist zur Stenosedetektion nicht geeignet. ↓ 2
Bei Verdacht auf Carotisstenose soll eine Doppler-Sonographie oder farbkodierte Duplex-Sonographie (FKDS) ↑↑ 1
in der Hand eines erfahrenen Untersuchers erfolgen (DEGUM-Kriterien)
Wenn Zweifel an der Graduierung bestehen oder durch additive intrathorakale oder intrakranielle GCP –
Gefäßprozesse, oder kontralaterale hämodynamisch relevante Gefäßveränderungen die UItraschalldiagnostik
erschwert ist, wird eine zusätzliche kontrastmittelverstärkte MR-Angiographie oder ersatzweise eine
CT-Angiographie empfohlen.
Eine diagnostische DSA mit selektiver Sondierung der A. carotis sollte nur dann erfolgen, wenn mit den GCP –
nichtinvasiven Verfahren keine konklusive Aussage möglich ist und eine therapeutische Konsequenz resultiert.
Bei Angabe des Ausmaßes einer Carotisstenose ist das diagnostische Verfahren und die zur Quantifizierung GCP –
verwendete Stenosedefinition (vorzugsweise NASCET) anzugeben.
Sind Screeninguntersuchungen (von Risikogruppen) sinnvoll? Grad LoE
Ein routinemäßiges Screening auf das Vorliegen einer Carotisstenose soll nicht durchgeführt werden. ↓↓ 1
Bei Vorliegen vaskulärer Risikofaktoren ist ein Screening mit Ultraschall sinnvoll. Das Screening sollte GCP –
auf solche Patienten beschränkt werden, bei denen im Falle eines positiven Ergebnisses eine Konsequenz
erwächst.
Welche prätherapeutische Diagnostik ist notwendig vor geplanter Operation oder Intervention? Grad LoE
Alle Patienten mit Carotisstenose sollen klinisch neurologisch untersucht werden. GCP –
Vor einer geplanten Revaskularisation der A. carotis soll bei symptomatischen Patienten eine geeignete GCP –
Parenchymbildgebung erfolgen. Bei asymptomatischen Patienten kann die Parenchymbildgebung wichtige
Zusatzinformationen liefern.

CT, Computertomographie; DSA, digitale Subtraktionsangiographie; DEGUM, Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V.;
NASCET, North American Symptomatic Carotid Endarterectomy Trial; loE, level of evidence; GCP, good clinical practice

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renmodifikation anzustreben ist. Hierzu gehören ne- Abbildung:

Mit freundlicher Genehmigung des Springer Verlags aus: Sebastian Debus, Walter Gross-Fengels (eds.): Operative interventionelle Gefäßmedizin. Berlin, Heidelberg: Springer 2012.
ben Lebensstilmodifikationen wie Nikotinverzicht, Angiographische
Normalisierung des Körpergewichtes und ausrei- Verfahren zur
Quantifizierung von
chend körperliche Aktivität auch medikamentöse
Carotisstenosen
Maßnahmen zur Behandlung einer arteriellen Hyper- [(NASCET):
tonie, von Lipidstoffwechselstörungen und eines Dia- (B–A)/B × 100 %]
betes mellitus. Der Nutzen einer Prophylaxe mit und ECST
Thrombozytenfunktionshemmern ist bei asymptoma- [(ECST) : (C–A)/C ×
tischen Stenosen nicht gesichert, bei Männern wird 100 %]) entspre-
das Herzinfarkt- aber nicht das Schlaganfallrisiko re- chend dem soge-
duziert. Eine orale Antikoagulation von Patienten mit nannten distalen
Stenosegrad und
arteriosklerotischer Carotisstenose bringt keinen Vor-
proximalen
teil gegenüber einer Therapie mit Acetylsalicylsäure. Stenosegrad
Die mittel- und langfristige Sekundärprävention ent-
spricht vor allem in Bezug auf die Risikofaktorenmo-
difikation der primären und sekundären Schlaganfall-
prophylaxe (5, 8, e5).

Operative und endovaskuläre Therapie


Die Indikation zur invasiven Behandlung einer asymp-
tomatischen oder symptomatischen Carotisstenose soll
interdisziplinär unter Einbeziehung eines in der Dia-
gnostik und Behandlung von Carotisstenosen erfahre-
nen Neurologen gestellt werden (GCP). Die prozedura-
len Komplikationsraten soll ein Neurologen kontrollie-
ren (GCP).
Asymptomatische Carotisstenose – In großen
RCTs konnte für die CEA von > 60-prozentigen asymp-
tomatischen Carotisstenosen ein schlaganfall-präventi-
ver Effekt nachgewiesen werden, sofern die periopera-
tive Komplikationsrate < 3 % war (Tabelle 3) (19, e10, lierten Studien zum Vergleich von CAS und CEA bei
e11). Das 5-Jahres-Schlaganfallrisiko betrug im opera- asymptomatischen Stenosen ist insgesamt zu niedrig,
tiven Arm dieser Studien 5–6 %, im konservativen Arm um definitive Schlüsse ziehen zu können (Tabelle 4).
etwa 11 %. Dies entspricht einer absoluten Risikore- Aufgrund dieser Unsicherheit und der verbesserten
duktion in fünf Jahren von 5–6 %, beziehungsweise ei- konservativen Therapieoptionen wird empfohlen, Pa-
ner „number needed to treat (NNT)“ von 17 bis 20 CE- tienten mit höhergradigen asymptomatischen Carotis-
As, um einen Schlaganfall in fünf Jahren zu verhindern. stenose in laufende randomisierte kontrollierte Studien
Die CEA soll daher beim Vorliegen einer 60- bis (zum Beispiel SPACE-2 [22], ACST-2 [23]) einzubrin-
99-prozentigen Stenose erwogen werden (↑↑). Die gen (GCP).
Komplikationsrate soll < 3 % liegen (↑↑), Männer pro- Symptomatische Carotisstenose – Für die sekun-
fitieren mehr, die Lebenserwartung sollte ≥ 5 Jahre be- därpräventive Behandlung symptomatischer 50- bis
tragen (↑). 99-prozentiger Carotisstenosen wird für die CEA eine
Da sich seit der Durchführung dieser Studien die starke Empfehlung auf hohem Evidenzlevel gegeben
medikamentösen Interventionsmöglichkeiten der Arte- (↑↑) (24–27) (Tabelle 3). Die in den 1990er-Jahren
riosklerose deutlich verbessert haben, erscheint die durchgeführten randomisierten kontrollierten Studien
Übertragbarkeit der bisherigen Studiendaten in die heu- zum Vergleich der CEA mit der konservativen Therapie
tige Zeit jedoch fraglich (20). So konnte in einer kana- haben gezeigt, dass die CEA 70- bis 99-prozentiger
dischen Studie das carotisassoziierte Schlaganfallrisiko symptomatischer Carotisstenosen (Amaurosis fugax,
durch eine intensivierte medikamentöse Therapie, Ni- transitorische ischämische Attacke [TIA] und nichtin-
kotinverzicht, mediterrane Kost und sportliche Aktivi- validisierender Schlaganfall) zu einer absoluten
täten von circa 3 % auf 1 %/Jahr gesenkt werden (21). Schlaganfallreduktion von 16 % nach fünf Jahren führt.
Die konservative Begleittherapie im Rahmen einer Dies entspricht einer NNT von 6. Der Vorteil der Ope-
CEA beinhaltet die Gabe von Acetylsalicylsäure sowie ration besteht auch für 50- bis 69-prozentige Stenosen
die medikamentöse und nichtmedikamentöse Optimie- mit einer absoluten Risikoreduktion von 4,6 % (NNT
rung der vaskulären Risikofaktoren (↑↑). 22). Bei < 50-prozentigen Stenosen bringt die CEA kei-
Das Carotis-Stenting (CAS) kann bei schwierigen nen Vorteil. Der prophylaktische Effekt der CEA ist
chirurgischen Bedingungen oder einem erhöhten Ope- dauerhaft mit einem Risiko eines postoperativen ipsila-
rationsrisiko alternativ erwogen werden, wenn eine teralen Schlaganfalls von < 1 %/Jahr assoziiert (26,
Komplikationsrate von < 3 % nachweislich eingehal- 27). Die perioperative Komplikationsrate darf 6 %
ten wird (↔). Die Anzahl der randomisierten kontrol- nicht überschreiten.

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TABELLE 3

Wichtige Empfehlungen zur asymptomatischen und zur symptomatischen Stenose

asymptomatische Carotisstenose Grad LoE


Die CEA soll bei Patienten mit einer 60- bis 99-prozentigen asymptomatischen Carotisstenose erwogen werden, ↑↑ 1
weil das Schlaganfallrisiko bei diesen Individuen gering, aber statistisch signifikant reduziert wird.
Der Nutzen der CEA bei Patienten mit asymptomatischer Carotisstenose besteht nur, wenn die Behandlung ↑↑ 1
mit einer Komplikationsrate von weniger als 3 % durchgeführt wird.
Der Nutzen der CEA bei Patienten mit asymptomatischer Carotisstenose besteht vor allem für Männer und ↑ 1
Patienten mit einer Lebenserwartung von mindestens fünf Jahren.
Der Stellenwert der Therapieverfahren (CEA, CAS, BMT) bei asymptomatischer Carotisstenose sollte in GCP -
kontrollierten Studien überprüft werden.
Wenn bei einer asymptomatischen Carotisstenose die Indikation zur invasiven Behandlung besteht, ↔ 2b
kann CAS alternativ erwogen werden, wenn das behandelnde Zentrum zur CEA analoge Qualitätskriterien mit
einer Komplikationsrate von weniger als 3 % nachweislich einhält.
Bei erschwerten Bedingungen für eine CEA kann bei bestehender Therapieindikation in Zentren mit ↔ 2b
nachgewiesener Komplikationsrate < 3 % alternativ eine CAS erwogen werden.
symptomatische Carotisstenose Grad LoE
Eine CEA wird für Patienten mit einer 70- bis 99-prozentigen Stenose nach TIA oder nicht behinderndem ↑↑ 1a
Schlaganfall empfohlen.
Eine CEA soll auch bei Patienten mit einer symptomatischen Stenose von 50–69 % erwogen werden. Männer ↑↑ 1a
mit kürzlich zurückliegenden hemisphäralen (AF, TIA, stroke mRS < 3) Symptomen profitierten am ehesten.
Eine CEA wird nicht empfohlen für Stenosen < 50 %. ↓↓ 1a
Es wird empfohlen, die CEA so früh wie möglich nach dem Indexereignis durchzuführen. ↑↑ 2
Die CEA ist bei normalem Operationsrisiko die Methode der Wahl bei der Behandlung der symptomatischen ↑↑ 1a
Carotisstenose.
CAS sollte bei symptomatischen Patienten mit hohem chirurgischem Operationsrisiko als eine Alternative zur ↑ 2
CEA in Betracht gezogen werden.
CAS kann bei symptomatischen Patienten in Zentren mit dokumentierter Schlaganfallrate/Letalität ↔ 2
von < 6 % als eine Alternative zur CEA erwogen werden.

AF, Amaurosis fugax; BMT, best medical therapy; CAS, Carotis-Stenting; CEA, Carotis-Thrombendarteriektomie; GCP, good clinical practice; LoE, Level of Evi-
dence; TIA, Transitorische ischämische Attacke;

Zur Vermeidung früher Schlaganfall-Rezidive soll modalität sind patientenspezifische Faktoren wie Alter
die CEA so früh wie möglich nach dem neurologischen und anatomische Gegebenheiten sowie die Präferenzen
Indikatorereignis durchgeführt werden (↑↑). Hierdurch des Patienten zu berücksichtigen (GCP). Weitere wich-
kann das 5-Jahres-Schlaganfallrisiko um > 20 % ge- tige Empfehlungen zu technischen Aspekten der CEA
senkt werden. Von der CEA profitieren ebenfalls beson- und von CAS sind in Tabelle 5 aufgelistet (29,
ders (↑↑): e12–e20).
● Männer
● Patienten, die älter sind als 70 Jahre Versorgungskoordination und strukturelle Qualitätsindikatoren
● Patienten mit ulzerierten Stenosen Eine ambulante Revaskularisation (CEA oder CAS)
● Patienten mit insuffizientem Kollateralkreislauf wird aus Gründen der Patientensicherheit abgelehnt
und rezidivierenden Symptomen. (GCP) (e21). Es wird empfohlen, die CEA prinzipiell
Alle Patienten sollen perioperativ ASS erhalten (↑↑) durch einen Facharzt für Gefäßchirurgie durchführen
(28). zu lassen (↑↑), außerdem sollte in der jeweiligen Insti-
CAS kann bei symptomatischen Patienten in Zentren tution mindestens ein Gefäßchirurg mit einer jährli-
mit dokumentierter Schlaganfallrate/Letalität von chen Fallzahl von ≥ 10 CEA tätig sein. Eine „rund-
< 6 % als eine Alternative zur CEA erwogen werden um-die-Uhr-Verfügbarkeit“ (apparative Diagnostik,
(↔). Dies gilt insbesondere für chirurgische Hochrisi- endovaskuläre Interventionsmöglichkeiten) und Über-
kopatienten (↑). CAS wird darüber hinaus für bestimm- wachungsmöglichkeit wird gefordert (GCP) (31, e22).
te Subgruppen empfohlen (GCP): Patienten mit Steno- Registerstudien zur CEA – in geringerer Anzahl auch
sen an chirurgisch nicht erreichbarer Stelle, Re-Steno- zu CAS – konnten zeigen, dass in Krankenhäusern
sen nach CEA, radiogenen Stenosen, Tandemstenosen mit höherer Fallzahl die periprozedurale Komplikati-
mit höhergradiger intrakranieller oder intrathorakaler onsraten niedriger sind (↑).
Stenose und bei kontralateraler Parese des N. laryngeus CAS sollte durch einen klinisch und endovaskulär
recurrens. Bei der Entscheidung über die Behandlungs- qualifizierten Arzt erfolgen, der zuvor ≥ 100 selektive

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TABELLE 4

Endpunkte in 13 randomisierten Studien zum Vergleich CAS versus CEA*1

Endpunkte n Patienten*2 n Studien*2 CAS CEA Absolute gepoolte


Risikodifferenz Odds Ratio
(CAS versus CEA) (95-%-Konfidenzintervall)
jeder periprozedurale Schlaganfall und Tod 7 390 12 6,7 % 4,4 % + 2,3 % 1,54 (1,25–1,89)
jeder periprozedurale Schlaganfall 7 171 11 6,0 % 3,9 % + 2,1 % 1,53 (1,23–1,91)
jeder Schlaganfall (mittleres Follow-up 2,7 Jahre) 5 359 9 10,8 % 8,2 % + 2,6 % 1,37 (1,13–1,65)
periprozeduraler Myokardinfarkt 5 952 9 0,8 % 1,7 % – 0,9 % 0,48 (0,29–0,78)
periprozedurale Hirnnervenläsion 6 062 11 0,3 % 5,4 % – 5,1 % 0,09 (0,05–0,16)

*1 modifiziert nach (30)


*2 Anzahl der Patienten und Studien, für die der jeweilige Endpunkt angegeben wurde. CAS, Carotis-Stenting; CEA, Carotis-Thrombendarteriektomie

diagnostische Katheterangiographien der hirnversor- schiede in der ispilateralen Schlaganfallrate im Verlauf


genden Gefäße und ≥ 25 supraaortale Interventionen (2, 3, 5, 31, 33–38).
selbstständig durchgeführt hat. Außerdem sollte in der Das Lebensalter der Patienten war in allen randomi-
jeweiligen Institution mindestens ein endovaskulär täti- sierten kontrollierten Studien ein wichtiger Prognose-
ger Arzt mit einer jährlichen Fallzahl von ≥ 10 CAS tä- faktor, mit einer tendenziell geringeren CAS-assoziier-
tig sein. Eine 24-h-Verfügbarkeit der kranialen Compu- ten Komplikationsrate bei Patienten, die jünger als 68
tertomographie (CCT) und der Magnetresonanztomo- Jahre waren und einem signifikant niedrigeren Risiko
graphie (MRT), eines neuro-interventionellen Dienstes bei CEA-Patienten, die älter als 68 Jahre waren. In der
und eines neurologisch-gefäßmedizinischen Dienstes nordamerikanischen CREST-Studie wurde zudem die
sowie die Überwachungsmöglichkeit von Risikopatien- Lebensqualität der Patienten nach CEA und CAS unter-
ten sind obligat (GCP). sucht. Hierbei zeigte sich, dass nach vier Wochen CAS-
behandelte Patienten weniger Schmerzen und Schluck-
Diskussion beschwerden und CEA-Patienten seltener Gehbe-
Alle Empfehlungen dieser S3-Leitlinie wurden von schwerden angaben. Diese Unterschiede waren nach
mindestens 75 % aller beteiligten Fachgesellschaften zwölf Monaten nicht mehr nachweisbar. Prozedural be-
konsentiert, die Mehrzahl davon mit starkem Konsens dingte Schlaganfälle führten allerdings zu einer anhal-
(≥ 95 %). Dieses Dokument stellt somit eine breit ak- tenden signifikant schlechteren Lebensqualität, nicht
zeptierte Basis für die Behandlung von extrakraniellen aber prozedural aufgetretene Myokardinfarkte oder
Carotisstenosen dar. Hirnnervenläsionen.
Zum kontrovers diskutierten Vergleich des Carotis- Die Empfehlungen dieser S3-Leitlinie orientieren
Stenting mit der CEA liegen mehrere Metanalysen der sich an der aktuellen Leitlinie der European Society for
insgesamt 13 RCTs (zusammen 7 480 Patienten) vor Cardiology (ESC), in der CAS nur bei hohem OP-Risi-
(30, 31). In einer rezenten Metaanalyse war CAS für ko als Alternative zur CEA erachtet wird (einfache
den Endpunkt „periprozeduraler Schlaganfall und Tod“ Empfehlung). Außerdem kann CAS bei symptomati-
mit einem Risiko von 6,7 % versus 4,4 % assoziiert schen Patienten in Kliniken mit hohen Fallzahlen als ei-
(Odds Ratio 1,54; 95-%-KI: 1,25–1,89) (Tabelle 4, ne Alternative zur CEA erwogen werden, wenn die
Grafik 2). Dieser Unterschied wurde hauptsächlich Komplikationsrate < 6 % ist (schwache Empfehlung)
durch ein erhöhtes Schlaganfallrisiko beim Carotis- (10). Im Vergleich hierzu wird in der aktuellen Leitlinie
Stenting verursacht (30). Da die bisherigen RCTs über- der American Heart Association (AHA) CAS für
wiegend Patienten mit symptomatischen Stenosen ein- > 70-prozentige symptomatische Stenosen als Alterna-
geschlossen haben, ist die Datenlage für asymptomati- tive zur CEA erachtet, sofern die endovaskuläre Be-
sche Stenosen derzeit noch unzureichend. Die Meta- handlung mit einem durchschnittlichen Komplikations-
analyse zeigt auch, dass die CEA mit einem höheren risiko möglich ist (starke Empfehlung). Diese AHA-
Myokardinfarktrisiko von 1,7 % versus 0,8 % assoziiert Empfehlung orientiert sich in erster Linie an den Er-
ist. Zusätzlich kommt es zu einer deutlichen Zunahme gebnissen der nordamerikanischen CREST-Studie, die
des Risikos einer zumeist passageren Hirnnervenläsion drei großen europäischen randomisierten kontrollierten
(Tabelle 4). Aufgrund der niedrigeren Rate an prozedu- Studien wurden hierbei kaum berücksichtigt (39).
ral bedingten Schlaganfällen ist das Gesamtrisiko für Die Leitliniengruppe hat zusammenfassend konsen-
einen Schlaganfall auch im mittelfristigen Verlauf (2,7 tiert, dass CAS sich technisch rasch weiter entwickelt,
Jahre) bei der CEA geringer als nach CAS (Tabelle 4). aber die hohen Standards der chirurgischen Behand-
Nach erfolgreicher Intervention (CEA oder CAS) zei- lung noch nicht erreicht hat. Die RCTs zeigen eine hö-
gen die vorliegenden Studien allerdings keine Unter- here Rate periprozeduraler Schlaganfälle nach CAS

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TABELLE 5

Wichtige Empfehlungen zur Behandlungstechnik (CEA, CAS)

CEA Grad LoE


Die Operationsmethode (Eversions-TEA oder konventionelle TEA) sollte in Abhängigkeit von der ↑ 1
persönlichen Erfahrung des Chirurgen erfolgen.
Bei der konventionellen TEA führt die Anwendung einer Patchplastik zu einer signifikanten Reduktion ↑↑ 1
der perioperativen Schlaganfallrate und Letalität sowie der perioperativen Verschlussrate der A. carotis interna
und Rate an Rezidivstenosen im Verlauf.
Bei älteren Patienten sollte die CEA zur Revaskularisation erwogen werden, insbesondere wenn die arterielle ↑ 1
Anatomie für eine endovaskuläre Intervention ungeeignet ist.
Es besteht keine ausreichende Evidenz für die routinemäßige (obligate) Einlage eines Shunts während einer ↑↑ 2
operativen Carotis-Rekonstruktion.
Ein intraoperatives Neuromonitoring während der CEA ist nicht evidenzbasiert, kann aber bei pathologischem ↔ 5
Befund eine Indikation zum selektiven Shunting bei Clamping-Ischämie-Verschluss implizieren.
Da zwischen der Lokalanästhesie und der Allgemeinnarkose keine signifikanten Unterschiede im ↑↑ 1
30-Tages-Ergebnis bestehen, können Patienten und Chirurgen beide Verfahren auswählen. Bei der
Entscheidung für das eine oder andere Verfahren sollen der Wunsch des Patienten und die individuelle
Erfahrung und Kompetenz des anästhesiologisch-gefäßchirurgischen Teams berücksichtigt werden.
CAS Grad LoE
Für die endovaskuläre Behandlung von Carotisstenosen ist die primäre Stentimplantation als Methode ↑↑ 2b
der Wahl anzusehen.
Für die Carotis-Stentimplantation sollen in jedem Fall selbst expandierende, für diese Indikation zugelassene ↑↑ 3
Stents verwendet werden.
In Bezug auf die Beurteilung von In-Stent-Restenosen sind standardisierte Doppler-Kriterien erforderlich, um ↑↑ 2
festzustellen, ob es Unterschiede im morphologischen Langzeitergebnis gibt.
Die alleinige PTA geht im Vergleich zur CAS mit einer höheren Restenoserate einher. ↑ 3
Patienten sollen periinterventionell eine duale Plättchenhemmung aus Acetylsaliclysäure und Clopidogrel vor ↑↑ 1
und für mindestens einen Monat nach der CAS erhalten.

CAS, Carotis-Stenting, CEA, Carotis-Thrombendarteriektomie; LoE, level of evidence; PTA, perkutane transluminale Angioplastie

GRAFIK 2 Forest-Plot zur


Abschätzung des
prozeduralen
Studie, Jahr Odds Ratio (95-%-KI) OR (95-%-KI) Risikos für die
Endpunkte „jeder
Leicester, 1998 21,1 (1,01–445,00) prozedurale
Lexington I, 2001 0,31 (0,01–7,90) Schlaganfall“ und
Wallstent, 2001 2,96 (1,02–8,61) „Tod“
OR, Odds Ratio;
Lexington II, 2004 0,98 (0,02–50,3)
KI, Konfidenzinter-
Tescas-C, 2006 0,60 (0,14–2,60) vall); CEA, Carotis-
Bacass, 2008 0,30 (0,01–8,33) Thrombendarteriek-
tomie; CAS, Carotis-
Eva-3S, 2008 2,63 (1,23–5,58)
Stenting
Sapphire, 2008 0,87 (0,31–2,45)
Space, 2008 1,13 (0,72–1,76)
Cavatas, 2009 1,01 (0,56–1,81)
ICSS, 2010 1,88 (1,26–2,81)
Crest, 2010 1,90 (1,21–3,00)

Total (95-%-KI) 1,54 (1,25–1,89)


Aus: Economopoulos KP,
Sergentanis TN, Tsivgoulis G,
Test auf Heterogenität: I2 = 33,5 %, p = 0,122 Mariolis AD, Stefanadis C: Carotid
Test Gesamteffekt: p < 0,001 artery stenting versus carotid
endarterectomy: a comprehensive
meta-analysis of short-term and
long-term outcomes.
0,1 1 10 30 Stroke; a Journal of Cerebral
bevorzugt CAS bevorzugt CEA Circulation. 2011; 42: 687–92.
Mit Genehmigung von
Wolters Kluwer Health (30)

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und eine höhere perioperative Rate myokardialer LITERATUR


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läsionen nach der CEA. Die Altersabhängigkeit der treatment in subtypes of ischemic stroke: the German stroke data
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CAS-Komplikationsrate deutet darauf hin, dass eine
weiter fortgeschrittene Atherosklerose zum Beispiel 2. Leitlinienreport der S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nach-
sorge der extracraniellen Carotisstenose, AWMF-Registernummer
im Bereich des Aortenbogens und der proximalen A. 004–028, www.awmf.org. Last accessed on 25 May 2013.
carotis communis ein Risikofaktor für die endovasku- 3. S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge der extracra-
läre Therapie ist. Nach erfolgreicher Intervention zeig- niellen Carotisstenose, AWMF-Registernummer 004–028, www.
ten die RCTs aber keine signifikanten sekundärprä- awmf.org. Last accessed on 25 May 2013.
ventiven Unterschiede zwischen CEA und CAS (2, 3, 4. Brott TG, Halperin JL, Abbara S, et al.: 2011 ASA/ACCF/AHA/AANN/
5, 31, 38). Alle bisherigen RCTs weisen methodische AANS/ACR/ASNR/CNS/SAIP/SCAI/SIR/SNIS/SVM/SVS Guideline on
the management of patients with extracranial carotid and vertebral
und inhaltliche Schwächen auf, so dass bisher kein ab- artery disease. Journal of the American College of Cardiology 2011;
solut sicherer Vergleich von CAS und CEA unter ran- 57: 1002–44.
domisierten Bedingungen vorliegt. Im Hinblick auf 5. Goldstein LB, Bushnell CD, Adams RJ, et al.: Guidelines for the pri-
Einflussfaktoren für ein besseres oder schlechteres Er- mary prevention of stroke: a guideline for healthcare professionals
gebnis von CAS können aus den Studiendaten keine from the American Heart Association/American Stroke Association.
sicheren Aussagen hinsichtlich der geprüften Kriterien Stroke; a Journal of Cerebral Circulation 2011; 42: 517–84.
(Studiendesign, Patientenselektion, Endpunkte, Sub- 6. Tendera M, Aboyans V, Bartelink ML, et al.: ESC Guidelines on the
diagnosis and treatment of peripheral artery diseases: Document
gruppen, Datenmonitoring, Erfahrungsstand der Be- covering atherosclerotic disease of extracranial carotid and verte-
handler, Standardisierung der periprozeduralen Thera- bral, mesenteric, renal, upper and lower extremity arteries: the Task
pie etc.) getroffen werden. Dies bedeutet jedoch nicht, Force on the Diagnosis and Treatment of Peripheral Artery Diseases
dass diese für die erzielten Ergebnisse nicht relevant of the European Society of Cardiology (ESC). European Heart Jour-
nal 2011; 32: 2851–906.
sind (e23).
7. Ricotta JJ, Aburahma A, Ascher E, Eskandari M, Faries P, Lal BK.
Updated Society for Vascular Surgery guidelines for management of
Ausblick und Zusammenfassung extracranial carotid disease. Journal of Vascular Surgery 2011; 54:
Zukünftig sind weitere hochwertige Studien notwen- e1–31.
dig, um insbesondere für Patienten mit asymptomati- 8. Furie KL, Kasner SE, Adams RJ, et al.: Guidelines for the prevention
schen Carotisstenosen bessere Selektionskriterien für of stroke in patients with stroke or transient ischemic attack: a gui-
deline for healthcare professionals from the American Heart Asso-
eine individuell optimale konservative, operative oder
ciation/American Stroke Association. Stroke; a journal of cerebral
endovaskuläre Therapie zu entwickeln. Besonders circulation 2011; 42: 227–76.
wichtig erscheint hierbei die zuverlässige Erfassung 9. Liapis CD, Bell PR, Mikhailidis D, et al.: ESVS guidelines. Invasive
der für eine zerebrale Ischämie prädiktiven Plaquemor- treatment for carotid stenosis: indications, techniques. European
phologie durch moderne bildgebende Verfahren (MRT, journal of vascular and endovascular surgery: the official journal of
PET-CT, Duplex-Sonographie). the European Society for Vascular Surgery 2009; 37: 1–19.
In der vorliegenden S3-Leitlinie wird die CEA für 10. de Weerd M, Greving JP, de Jong AW, Buskens E, Bots ML: Preva-
lence of asymptomatic carotid artery stenosis according to age and
hochgradige asymptomatische und mittel- und hoch- sex: systematic review and metaregression analysis. Stroke; a Jour-
gradige symptomatische Carotisstenosen als Standard- nal of Cerebral Circulation 2009; 40: 1105–13.
verfahren empfohlen. CAS kann als eine Alternative 11. Sander D DC, Eckstein HH, et al.: S3 guideline Extracranial Carotid
zur CEA erwogen werden, wenn das behandelnde Zen- Chapter 6: Epidemiology. Gefasschirurgie 2012; 17: 497–501.
trum zur CEA analoge Qualitätskriterien mit einer 12. Topakian R, King A, Kwon SU, Schaafsma A, Shipley M, Markus HS:
Komplikationsrate von < 3 % (asymptomatische Steno- Ultrasonic plaque echolucency and emboli signals predict stroke in
sen) beziehungsweise < 6 % (symptomatische Steno- asymptomatic carotid stenosis. Neurology 2011; 77: 751–8.
sen) einhält. Die Leitliniengruppe begrüßt es, dass zum 13. Salem MK, Sayers RD, Bown MJ, et al.: Features of unstable carotid
plaque during and after the hyperacute period following TIA/stroke. Eu-
1. Januar 2012 auch für CAS eine verpflichtende Quali- ropean Journal of Vascular and Endovascular Surgery: the Official Jour-
tätssicherung eingeführt worden ist, die für die CEA nal of the European Society for Vascular Surgery 2013; 45: 114–20.
bereits seit 2003 besteht. Eine Aktualisierung dieser 14. Bogiatzi C, Cocker MS, Beanlands R, Spence JD: Identifying high-
Leitlinie ist für 2015 vorgesehen. risk asymptomatic carotid stenosis. Expert opinion on medical dia-
gnostics 2012; 6: 139–51.
15. Amarenco P, Labreuche J, Lavallee P, Touboul PJ: Statins in stroke
Interessenkonflikt prevention and carotid atherosclerosis: systematic review and up-
Prof. Eckstein ist Mitglied des Steering Committee der SPACE-1-Studie und to-date meta-analysis. Stroke; a Journal of Cerebral Circulation
Co-Studienleiter der SPACE-2-Studie. 2004; 35: 2902–9.
Prof. Dörfler, Dr. Kühnl und Dr. Lawall erklären, dass kein Interessenkonflikt
besteht.
16. Naylor AR: What is the current status of invasive treatment of extra-
cranial carotid artery disease? Stroke; a Journal of Cerebral Circu-
Prof. Kopp ist angestellt bei der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen
lation 2011; 42: 2080–5.
Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF.
Prof. Ringleb erhielt Erstattung von Teilnahmegebühren sowie Reise- und 17. Ringleb P GM, Nabavi DG, et al.: S3 guideline Extracranial carotid
Übernachtungskosten von GlaxosSmithKline und Boehringer Ingelheim. Chapter 7: Symptoms and Diagnosis of carotid stenosis. Gefasschi-
Von GlaxoSmithKline hat er Honorare erhalten für Vortragstätigkeiten. Er ist rurgie 2012; 17: 502–19.
Mitglied im Steering Committee der SPACE2-Studie. 18. Arning C, Widder B, von Reutern GM, Stiegler H, Gortler M: Revision
of DEGUM ultrasound criteria for grading internal carotid artery ste-
Manuskriptdaten noses and transfer to NASCET measurement. Ultraschall Med
eingereicht: 14. 2. 2013, revidierte Fassung angenommen: 25. 4. 2013 2010; 31: 251–7.

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 110 | Heft 27–28 | 8. Juli 2013 475


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476 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 110 | Heft 27–28 | 8. Juli 2013


MEDIZIN

KLINISCHE LEITLINIE

Diagnostik, Therapie und Nachsorge der


extrakraniellen Carotisstenose
Multidisziplinäre, evidenz- und konsensbasierte deutsch-österreichische Leitlinie

Hans-Henning Eckstein, Andreas Kühnl, Arnd Dörfler, Ina B. Kopp, Holger Lawall, Peter A. Ringleb

eKASTEN

Acknowledgement
Collaborators
Gregor Antoniadis; Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGN)
Christian Arning; Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)
Joachim Berkefeld; Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR)
Hartmut Brückmann; Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR)
Curt Diehm; Deutsche Gefäßliga e. V.
Rolf R. Diel; Institut für Epidemiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Ingo Flessenkämper; Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
Gustav Fraedrich; Österreichischer Verband für Gefäßmedizin
Andreas Fründ; Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V.
Sabine George; Deutscher Verband der Ergotherapeuten
Michael W. Görtler; Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)
Hartmut Görtz; Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
Walter Gross-Fengels; Deutsche Röntgen-Gesellschaft (DRG)
Michael Hennerici; Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)
Ulrich Hoffmann; Deutsche Gesellschaft für Angiologie /Gesellschaft für Gefäßmedizin (DGA)
Andreas Hörstgen; Deutscher Verband der Ergotherapeuten
Peter Huppert; Deutsche Gesellschaft für Interventionelle Radiologie (DEGIR)
Olav Jansen; Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR)
Ralf Langhoff; Deutsche Gesellschaft für Angiologie /Gesellschaft für Gefäßmedizin (DGA)
Rainer Litz; Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI)
Harald Mudra; Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
Darius Günther Nabavi; Deutsche Schlaganfallgesellschaft (inkl. Deutsche Schlaganfallhilfe)
Edmund Neugebauer; Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
Hans Niedermeier; Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG)
Christoph Ploenes; Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
Robert Stingele; Deutsche Schlaganfallgesellschaft (inkl. Deutsche Schlaganfallhilfe)
Barbara Rantner; Österreichischer Verband für Gefäßmedizin
Josef Tacke; Deutsche Gesellschaft für Interventionelle Radiologie (DEGIR)
Dirk Sander; Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)
Oliver Schnell; Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Karl-Ludwig Schulte; Deutsche Gesellschaft für Angiologie /Gesellschaft für Gefäßmedizin (DGA)
Karsten Schwerdtfeger; Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGN)
Martin Storck; Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG)
Dierk Vorwerk; Deutsche Röntgen-Gesellschaft (DRG)
Knut P. Walluschek; Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG)
Gerhard Walterbusch; Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG)

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 110 | Heft 27 | 8. Juli 2013 10

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