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Kardiologe 2021 · 15:595–641
https://doi.org/10.1007/s12181-021-00509-1
Angenommen: 17. August 2021
Manual zur Indikation und
Online publiziert: 18. Oktober 2021
© Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- Durchführung spezieller
und Kreislaufforschung e.V. Published by Springer
Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature
- all rights reserved 2021
echokardiographischer
Anwendungen
Andreas Hagendorff1 · Andreas Helfen2 · Frank A. Flachskampf3 ·
Sebastian Ewen4 · Sebastian Kruck5 · Karl La Rosée6 · Jan Knierim7 ·
Jens-Uwe Voigt8 · Felix Kreidel9 · Wolfgang Fehske10 · Roland Brandt11 ·
Ralf Zahn12,13 · Fabian Knebel14,15
1
Klinik und Poliklinik für Kardiologie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Deutschland; 2 Medizinische
Klinik I, Katholisches Klinikum Lünen Werne GmbH St. Marien-Hospital Lünen, Lünen, Deutschland;
3
Department of Medical Sciences, Universität Uppsala, und Klinisk fysiologi och kardiologi, Uppsala
University Hospital, Uppsala, Schweden; 4 Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie, Angiologie und
Internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar, Deutschland;
5
Cardio Centrum Ludwigsburg Bietigheim, Ludwigsburg, Deutschland; 6 Gemeinschaftspraxis Dr. La
Rosée & Prof. Dr. Müller, Bonn, Deutschland; 7 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Deutsches
Herzzentrum Berlin, Berlin, Deutschland; 8 Department of Cardiovascular Diseases, University Hospital
Gasthuisberg und Department of Cardiovascular Sciences, Cath. University Leuven, Leuven, Belgien;
9
Zentrum für Kardiologie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland; 10 Klinik III für Innere Medizin,
Universitätsklinikum Köln – Herzzentrum, Universität zu Köln, Köln, Deutschland; 11 Abteilung für
Kardiologie, Kerckhoff Klinik GmbH, Bad Nauheim, Deutschland; 12 Medizinische Klinik B – Abteilung für
Kardiologie, Klinikum der Stadt Ludwigshafen gGmbH, Ludwigshafen am Rhein, Deutschland;
13
Kommission für Klinische Kardiovaskuläre Medizin, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Düsseldorf,
Deutschland; 14 Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie und Angiologie, Charité –
Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Berlin, Deutschland; 15 Sana Klinikum Lichtenberg, Berlin,
Deutschland
TEE-Sonden sind vor Gebrauch regelmäßig ren nur eine begrenzte Untersuchungszeit In den letzten Jahren haben sich bei
auf ihre Intaktheit (Oberflächenkontrol- zur Verfügung steht, bevor die TEE-Son- Katheterinterventionen (u. a. Verschluss
le) zu überprüfen. Weiterhin müssen die de wegen drohender Überhitzung ihre von intrakardialen Kommunikationsde-
Sonden und die Geräte vor ihrem Einsatz Funktion einstellt. Dementsprechend kon- fekten, Verschluss des linken Vorhofohres,
bzw. nach jedem Gebrauch vorschrifts- zentrieren sich fokussierte Untersuchun- Herzklappeninterventionen, Verschluss
mäßig desinfiziert werden. Bei Einsatz gen auf die Beantwortung der konkreten paraprothetischer Leckagen, Biopsien in-
von latexfreien Überzügen sollte deren Fragestellung, wie z. B. die Suche nach trakardialer Tumoren) die Führung der
Füllung mit endoskopischem Gel ohne endokarditisch bedingten Läsionen bei Intervention und das Monitoring der Er-
Einschluss von Luftpartikeln erfolgen. Infektkonstellationen. Toleriert der Patient gebnisse durch die simultane TEE durch-
Probleme beim Einführen der TEE-Sonde die Untersuchung ausreichend oder findet gesetzt. Die Ausbildung zur TEE sollte in
im Sinne eines Widerstandes im obe- sie in Narkose statt (Intensivstation, Ka- der Regel nach Erlernen des TTE-Untersu-
ren Rachenraum oder Ösophagus beim theterlabor, Operationsraum), kann eine chungsganges erfolgen. Der Einsatz von
Vorschub der proximalen TEE z. B. in die komplette, systematische Untersuchung TEE-Simulatoren in der Einarbeitung hat
Recessus piriformes oder klare Schmerzen aller Herzstrukturen nach anatomischen sich als hilfreich erwiesen.
müssen zum Abbruch der TEE-Sondie- Aspekten durchgeführt werden, die dann In der . Tab. 1 sind Indikationen, Ziel-
rung führen. Sehr selten (ca. 1–3/10.000) in der Regel distal mit dem transgastra- strukturen und Befunde bei einer TEE zu
kommt es zur Verletzung des Ösophagus len Schallfenster beginnt und dann die bestimmten Fragestellungen und Krank-
mit Ruptur, Blutung und/oder konse- ösophagealen Schallfenster im Rückzug heitsentitäten zusammengefasst.
kutiver Mediastinitis, deren Symptome durchläuft. Die typischen diagnostischen
mit Verzögerung auftreten können. Kon- Schallkopfpositionen der TEE sind weniger Die Stressechokardiographie
traindikationen zur TEE sind Pathologien scharf definiert als bei der TTE, da das
im oberen Gastrointestinaltrakt, wie z. B. transösophageale „Fenster“ kontinuier- Stressechokardiographie zur
Tumoren, Divertikel und Strikturen der lich ist. Schematisch werden eine obere, Ischämie- und Vitalitätsdiagnostik
Speiseröhre. Relative Kontraindikationen mittlere und tiefe transösophageale und
sind eine schwere Thrombopenie und eine transgastrale Schallkopfposition un- Die Indikation zur Stressechokardiogra-
eine schwere pulmonale Hypertonie. Eine terschieden. Die derzeitigen etablierten phie ist in diesem Zusammenhang gege-
Endokarditisprophylaxe ist nach aktuellen modernen Sonden erlauben die mechani- ben bei
Empfehlungen nicht erforderlich. sche Steuerung der Sondenspitze (medial- – Verdacht auf koronare Herzerkrankung
Der TEE-Untersuchungsgang kann lateral und anterior-posterior) sowie die (KHK) [36, 84, 100, 104],
nach unterschiedlichen Strategien durch- Rotation der Ultraschallebene um 180°. – Verlaufskontrollen bei bekannter KHK
geführt werden. Beim wachen oder se- Hiermit werden im Wesentlichen an trans- [36, 84, 100, 104],
dierten Patienten handelt es sich oft aus thorakale Standardschnitte angelehnte – Beurteilungen der Myokardvitalität
Gründen des fehlenden Komforts und Schnittebenen eingestellt, wobei einige zur Klärung der Notwendigkeit einer
der damit verbundenen Einschränkung Ebenen wie die „bicavale“ Schnittebene Revaskularisierung [36, 84, 100, 104]
der Toleranz des Patienten um eine li- der Vorhöfe, die Darstellung des linken und
mitierte Untersuchung, bei der z. B. die Herzohrs oder der Aorta descendens keine – erweiterten Beurteilungen der kar-
oft beschwerliche Untersuchung von ga- Entsprechung im TTE-Standardprogramm dialen Funktion und Hämodynamik in
stral ausgelassen wird oder nur eine haben. Gegenwart von Vitien [9, 12, 18, 26,
zielgerichtete, relativ kurze Untersuchung Seit etwa 3 Jahrzehnten gehört die 43, 50, 52, 54–56, 58, 65, 67, 87, 88, 96,
durchgeführt wird, wie z. B. nur die Dar- intraoperative TEE bei herzchirurgischen 108].
stellung des linken Vorhofes und des Klappeneingriffen zum diagnostischen
linken Vorhofohres zum Ausschluss von Standard, der insbesondere nach Ab- Die Stressechokardiographie konkurriert
Thromben vor Kardioversion. Ähnlich be- gang von der Herz-Lungen-Maschine mit anderen Belastungsuntersuchungen
stehen im Notfall zeitliche Limitationen, erlaubt, das funktionelle Ergebnis klap- mit gleichzeitiger Bildgebung wie die
wenn z. B. durch hohe Körpertemperatu- penchirurgischer Eingriffe zu überprüfen. Kernspintomographie und Szintigraphie.
Abb. 1 9 Schematische
Darstellung der Stresspro-
tokolle für eine dynami-
sche Stressechokardio-
graphie (a), eine Dobut-
amin-Stressechokardiogra-
phie (b) und eine Adeno-
sin-Stressechokardiogra-
phie (c)
Schweregrad einer MI kann sowohl bei ver- ungünstige Prognose bei nicht durchge- bei Symptomen im Rahmen einer Belas-
änderter Vorlast als auch bei veränderter führter Klappentherapie [5, 50, 51, 53, 79]. tungsuntersuchung eine operative Thera-
Nachlast variieren [5, 58]. Wenn die MI in Bei Patienten mit Mitralklappenste- pie empfohlen. Eine Stressechokardiogra-
Ruhe nicht hochgradig erscheint, sollten nose (MS) sollte primär eine dynamische phie zur Evaluation des Schweregrades ei-
zusätzlich eine vollständige semiquantita- Stressechokardiographie sowohl bei asym- ner AI ist hingegen nicht etabliert, da bei
tive und quantitative Quantifizierung des ptomatischen Patienten mit hochgradiger Herzfrequenzanstieg eine korrekte Beur-
Klappenvitiums [18, 43, 50, 51, 57, 65, 108] Stenosierung als auch bei symptomati- teilung des AI-Schweregrades durch die
während der Belastung und unmittelbar schen Patienten mit gering- bzw. mittel- verringerte Diastolendauer erschwert ist
nach der maximalen Belastung erfolgen. gradiger MS durchgeführt werden [58]. [58].
Einschränkend ist zu erwähnen, dass sich Dies ist insbesondere bei einer Diskrepanz Bei Patienten mit symptomatischer
die exakte Evaluation der MI ab einer Herz- zwischen klinischer Symptomatik und hochgradiger Aortenklappenstenose
frequenz > 100/min als schwierig gestaltet. echokardiographisch bestimmtem MS- (AS) ist eine Stressechokardiographie
Bei der Stressechokardiographie bei Pati- Schweregrad indiziert [5, 12, 79]. Eine hä- kontraindiziert [13, 14, 52, 54, 67], und es
entenmitMI sollteninsbesondereder RVSP modynamisch bedeutsame MS liegt vor, besteht eine Indikation zur Therapie der
sowie die LV-Funktion aus prognostischen wenn ein mittlerer transmitraler Gradient AS. Zirka ein Drittel der asymptomatischen
Gründen analysiert werden [5, 43, 55, 58]. > 15 mm Hg und ein RVSP > 60 mm Hg in Patienten mit hochgradiger AS entwickelt
Bei Patienten mit primärer MI deuten un- Ruhe bzw. unter Belastung gemessen wer- erstmalig Symptome unter moderater
ter Belastung die Zunahme des Schwere- den können [9, 96]. Die Messung des RVSPs dynamischer Belastung im Rahmen eines
grads (≥ 1 Stufe) [43, 58, 65], ein Anstieg unter Dobutamin ist nur unzureichend Stresstestes [52, 54]. Bei der Stressecho-
des RVSPs ≥ 60 mm Hg [108], das Fehlen evaluiert und somit nicht anzuraten [5, kardiographie sollte zur Analyse des AS-
der Zunahme der LVEF um weniger als 5 % 79]. Bei Patienten mit asymptomatischer Schweregrades in Ruhe und auf jeder Be-
oder des Global Longitudinal Strains (GLS) MS und einer Klappenöffnungsfläche zwi- lastungsstufe der mittlere und maximale
um weniger als 2 % des Absolutwertes [18, schen 1,0 und 1,5 cm2 ist eine Evaluation transvalvuläre Gradient mittels CW-Dopp-
53] und der rechtsventrikulären kontrakti- durch eine Stressechokardiographie vor ler neben der Analyse der LV-Funktion und
len Reserve (TAPSE < 18 mm) [50] auf eine einer geplanten Schwangerschaft oder des pulmonalarteriellen Drucks bestimmt
ungünstige Prognose hin. Patienten mit se- elektiven nichtkardialen Operationen mit werden [54]. Ein Anstieg des mittleren
kundärer MI mittleren Schweregrades mit langen Narkosezeiträumen indiziert [58]. transvalvulären Gradienten über der Aor-
Indikation zur operativen Koronarrevasku- Bei der Aortenklappeninsuffizienz (AI) tenklappe ≥ 18–20 mm Hg [52, 67], eine
larisation sollten ebenfalls präoperativ ei- wird eine Stressechokardiographie ledig- fehlende myokardiale Reserve (fehlender
ner Stressechokardiographie unterzogen lich zur Demaskierung von Symptomen Anstieg der LVEF > 5 %) [54] und eine
werden, um über einen kombinierten Ein- unter Belastung bei im Alltag beschwerde- neu aufgetretene pulmonale Hypertonie
griff von Bypass- und Klappenchirurgie zu freien Patienten mit echokardiographisch (RVSP > 60 mm Hg) unter Belastung [58]
entscheiden [5]. Eine Zunahme des MI- hochgradigem Klappenvitium empfohlen sind Befunde, die mit einer erhöhten kar-
Schweregrads sowie ein Anstieg des RVSPs [5, 79]. Aufgrund der schlechten Lang- diovaskulären Mortalität assoziiert sind.
≥ 60 mm Hg gelten als Prädiktoren für eine zeitprognose einer hochgradigen AI wird Somit ist bei relevantem Anstieg des mitt-
Agentur (EMA) für Optison noch eine Da das Gas lungengängiger UEAs pul- gradig ausgeprägt sein. Schwergradige
pulmonale Hypertonie (sPAP > 90 mm Hg) monal eliminiert wird, können UEAs im Reaktionen gehen einher mit Hypotonie
und für SonoVue zusätzlich zur pulmona- Gegensatz zu den jodierten und in der bis Schock, Luftnot, Hypoxie bis Atem-
len Hypertonie einen bekannten Rechts- MRT-Diagnostik verwendeten Kontrast- stillstand, Brustschmerz, Hauterythem,
Links-Shunt, einen unkontrollierten sys- mitteln auch bei hochgradigen Nieren- Arrhythmien und Krampfanfällen. Die
temischen Hochdruck und ein ARDS auf. funktionsstörungen eingesetzt werden. Reaktion ist abhängig von der Geschwin-
Shunts und ARDS werden bei den beiden Hauptbedenken bei dem Einsatz von lun- digkeit der Applikation (Bolus vs. Infusion),
anderen Substanzen mit einem Warnhin- gengängigen UEAs stellt das Auftreten der Gesamtdosis sowie möglicherweise
weis aufgeführt. Das Risiko für schwere einer pseudoanaphylaktischen Reaktion auch mit Complement-erhöhenden Er-
anaphylaktische Reaktionen nach UEAs dar, der sog. CARPA („complement activa- krankungen wie einer Sichelzellanämie
wird mit 1:10.000 Untersuchungen ange- tion-related pseudoallergy“), die auch für oder der seltenen paroxysmalen nächtli-
geben und liegt damit in der gleichen jodierte Kontrastmittel beschrieben ist. chen Hämoglobinurie. Eine Anamnese auf
Größenordnung wie bei MRT-Kontrast- Durch die liposomale Struktur der Kon- Nahrungsmittel- oder Arzneimittelallergi-
mitteln und 10-fach niedriger als bei trastbläschen kann eine Complement- en sowie eine schriftliche Aufklärung des
Röntgenkontrastmitteln [77, 90, 99, 111]. Aktivierung über den klassischen und Patienten sollten vor Applikation erfol-
Die Applikation setzt somit immer eine alternativen Weg erfolgen und bereits gen. Zur Therapie akuter anaphylaktischer
Risiko-Nutzen-Abwägung voraus sowie bei der ersten Injektion auftreten. Die Reaktionen sollten alle Voraussetzungen
eine schriftliche Aufklärung in Analogie Symptome können mit Niesen, Juckreiz, im Notfall im Ultraschalllabor vorhanden
zur Verwendung von jodierten Kontrast- Kribbeln der Haut, Urtikaria sowie Rücken- sein. Notfallmedikamente (Suprarenin,
mitteln. oder Flankenschmerzen milde bis mäßig- H1-, H2-Antagonisten, Steroide, inhalative
Abb. 8 9 Echokardiogra-
phische periinterventionel-
le TEE-Dokumentation bei
der Edge-to-Edge-Repair-
Segeltherapie der Trikuspi-
dalklappe. Alle Bildsequen-
zen sind in biplaner Technik
aufgenommen. Ansteu-
ern des Device-tragenden
Katheters zur Trikuspidal-
klappe mit Darstellung der
Einfluss-Ausfluss-Ebene
des rechten Ventrikels als
Primärebene aus mittiger
ösophagealer Anlotung (a);
Adjustierung der Darstel-
lung in tiefösophagealer
Anlotung (b); Ausrichten
des Devices senkrecht zur
zu behandelnden Kommis-
sur sowie Überprüfung der
Device-Funktion vor Ein-
tauchen in den rechten
Ventrikel (c); transgastra-
ler Blick auf die kurze Ach-
se der Trikuspidalklappe
mit Darstellung aller 3 Se-
gelränder (d); Ausrichtung
des Devices und Visualisie-
rung der Segelinteraktio-
nen in der transgastralen
Darstellung (e); Aufladen
der jeweiligen Segelantei-
le der Trikuspidalklappe
auf das Device in midöso-
phagealer Anlotung (f);
Dokumentation Segelin-
sertion in der tiefen öso-
phagealen Anschallung
vor (g) und nach Ablösen
des Devices (h); farbkodier-
te Kontrolle der Restlecka-
gen nach Intervention (i);
Dokumentation des Blut-
flussgeschwindigkeiten
des transtrikuspidalen Blut-
flusses vor (j) und nach der
Intervention (k). TEE trans-
ösophageale Echokardio-
graphie
ligen Device-Arme kontrolliert. Das Greifen vorgangs zu belegen. Um Schallartefakte te sowohl transgastrisch als auch transö-
der Segel wird meist über die transgastri- in der transgastrischen Anlotung durch be- sophageal dokumentiert werden können.
sche Anlotung dokumentiert, da in trans- reits implantierte Devices zu verhindern, Bei einer senkrecht zur Koaptationslinie er-
ösophagealer Anlotung eine ausreichende empfiehlt sich bei mehreren Devices die folgten Device-Implantation gilt für eine
Darstellung der Segel durch katheterasso- Implantation von anterior nach posteri- korrekte biplane Anlotung, dass – je wei-
ziierte Schallartefakte verhindert wird. Das or. Die Erfolgskontrolle erfolgt in Analo- ter anteroseptal die Device-Position gele-
korrekte Greifen der Segel ist am sichersten gie zur Segeltherapie der Mitralklappe. Die gen ist – für die primäre Schallebene eine
durch eine optimale Darstellung des Greif- korrekte Segelinsertion in das Device soll- geringere Einstellung der Gradzahl not-
ne Intubationsnarkose [86, 101, 119]. Das sätzlich nutzen aber alle endovaskulären nen Schnittebenen entsprechen denen der
echokardiographische Monitoring umfasst Devices den Hals des LAA für die Veranke- biplanen Darstellung. Um eine zu kleine
die aktuelle Analyse von Morphologie und rung des Devices. Um dem häufig ovalen Device-Wahl zu verhindern, muss die Lan-
Größe des LAA, die transseptale Punktion, Querschnitt des LAA-Halses Rechnung zu dezone in der Kammersystole bzw. in der
die Device-Implantation und die Ergeb- tragen, muss die Landezone in mindes- Vorhofdiastole bei normaler Vorhoffüllung
niskontrolle. Zu Beginn der Intervention tens 2 unterschiedlichen Schnittebenen analysiert werden. Konkrete morphologi-
muss der Ausschluss einer LAA-Throm- vermessen werden. Dies sollte in biplaner sche Aspekte, die Kontraindikationen für
bosierung erfolgen. Danach erfolgt die oder multidimensionaler Technik erfolgen einen Verschluss darstellen, oder beson-
(erneute) Analyse von Morphologie und bei Einstellung der Primärebene des LAA dere LAA-Morphologien, die eine speziel-
Größe des LAA. Für die Wahl der adäqua- nahe der kurzen Achse der Aortenklappe le Implantationstechnik erfordern, müssen
ten Device-Größe muss die sog. Landezone (Einstellung der Gradzahl um 50°), da in zudem detektiert werden. So kann z. B. ein
des Devices im Bereich des Halses des LAA der perpendikulären Ebene normalerweise sehr kurzer LAA-Hals bei weit nach ostial
identifiziert und vermessen werden. Sie die größte Ausdehnung des LAA-Halses zu reichenden Lobi ein Ausschlusskriterium
liegt distal des LAA-Ostiums, aber vor der messenist.Der größteDiameter der Lande- für eine endovaskuläre Implantation sein
Aufteilung des LAA in seine einzelnen Lobi. zone ist dann für die Wahl der Device-Grö- und ein proximales Abknicken des Haupt-
Unterschiedliche Device-Designs definie- ße entscheidend. Die in dieser Anlotung lobus eine spezielle Positionierung des De-
ren die Landezone unterschiedlich, grund- im 3D-Datensatz mittels MPR vorgegebe- vices (sog. Sandwich-Technik) erfordern.
ASD-Verschluss kann ein fehlender Rand sicher zu verankern. Die Dokumentati- Device-Größe bei inkomplettem ASD-Ver-
bis zu 30 % der Zirkumferenz – meist ante- on der Device-Implantation erfolgt in bi- schluss als auch durch eine zu große De-
rior und/oder superior – toleriert werden. planer und/oder 3D-Technik unter Längs- vice-Größe durch inkomplette Entfaltung
Eine Kontraindikation für einen Device- darstellung des Device-führenden Kathe- bei Kompression durch die verbliebenen
Verschluss ist auch das Fehlen von ge- ters in der Primärebene. So können De- Randbereiche bedingt sein. Gegebenen-
genüberliegenden Defekträndern – meist vice-Schleuse und die Entfaltung beiden falls müssen bei solchen Befunden Repo-
anterior und posterior –, da ein direkt Schirmchen sowie ihre Interaktion mit dem sitionierungen oder Device-Wechsel vor-
zwischen Aortenwurzel und Vorhofhinter- angrenzenden „rim“ dargestellt werden. genommen werden.
wand positioniertes Device bei fehlendem Besonders wichtig nach der Implantation
„rim“ ein hohes Risiko für Gewebeero- ist die Konfiguration des Devices zur Aor- Der interventionelle Verschluss von
sionen hat. Beim interventionellen ASD- tenwurzel hin. Die angrenzenden Schir- ventrikulären Septumdefekten und
Verschluss ist der wirksame Verschlussteil me dürfen wegen möglicher Erosionen paraprothetischen Leckagen
des Devices der Verbindungssteg zwischen nicht gegen die Aortenwand drücken, son-
den Schirmen. Daher wird der Durchmes- dern sollen der Aortenwand anliegen. Mit- Das TEE-Monitoring von ventrikulären Sep-
ser der üblichen Nitinol-Devices bei zir- tels Farbdopplerechokardiographie müs- tumdefekten (VSDs) und interventionellen
kulären Defekten ca. 2 mm größer als der sen residuelle Shunts detektiert werden. Leckagen an Klappenprothesen ist indivi-
maximal bestimmte Defektdiameter ge- Turbulenzen durch das Device sind di- duell sehr unterschiedlich. Vor der Inter-
wählt. Bei stark ovalen ASDs kann eher rekt nach der Implantation normal, da vention sind Lokalisation, Größe und hä-
ein kleineres Device gewählt werden, um zum kompletten Verschluss eine Endo- modynamische Relevanz der Defekte bzw.
einen Einriss des Restseptums zu vermei- thelialisierung notwendig ist. Größere Jet- Leckagen zu analysieren. Eine wesentliche
den. Bei Defekten mit fehlendem Rand er- formationen am Rand des Verbindungs- Hilfestellung zur Ausmessung der Defek-
folgt häufig ein Oversizing, um das Device stegs können sowohl durch eine zu kleine te und Leckagen bietet die 3D-TEE durch
Vorsichtsmaßnahmen bei
der Echokardiographie
hochinfektiöser Patienten in
Pandemien
Bei hochinfektiösen Patienten – insbeson-
dere auch im Hinblick auf die immer noch
aktuelle COVID-19-Pandemie – sind häufig
echokardiographische Untersuchungen
indiziert, da parallel zum Infektionsge-
schehen kardiovaskuläre Erkrankungen
bei diesen Patienten vorkommen, jedoch
auch kardiale Komplikationen durch die
Infektion induziert werden können. Zu
diesen kausalen Folgen gehören Störun-
gen des Gerinnungssystems u. a. mit den
Folgen eines Myokardinfarkts oder einer
Lungenembolie, aber auch die Entwick-
lung von Myokarditiden, akuter Herzin-
suffizienz und Arrhythmien [107]. Somit
sollten diese Patienten bei Auftreten von
Symptomen, die auf eine kardiovaskuläre
Erkrankung hinweisen, bei EKG-Verände-
rungen und bei ansteigenden kardialen
Biomarkern echokardiographiert werden.
Damit ist bei dieser Patientengruppe die
Echokardiographie indiziert, sofern ei-
ne therapeutische Konsequenz von der
Abb. 12 8 Darstellung von temporären kardialen Unterstützungssystemen mittels 3D-TEE (a) sowie farbkodierter 2D-TEE (b) bei regelrechter Position.
Farbkodierte Darstellung einer Fehlposition des Ansaugbereiches an der posterioren LV-Wand (c) in der farbkodierten 2D-TTE. Darstellung eines temporären
Rechtsherzunterstützungssystems in der 3D-TEE (d) sowie 2D-TEE (e). Darstellung eines temporären Linksherzunterstützungssystems in der farbkodierten
2D-TEE(f).SchematischeDarstellungeinespermanentenLinksherzersatzsystems(LVAD)mitDarstellungdesInflow-Bereiches(LVADmitDriveline)sowiedes
sog. „Outflow Graft“ (Ausflussbereich in die Aorta ascendens. Zusätzlich sind der Inflow-Bereich, der Graft-Fluss und der Outflow-Bereich in repräsentativen
echokardiographischen Dokumentationen eingefügt. [Schemazeichnung der Teilabbildung g: mit freundl. Genehmigung von © Louise Hagendorff (2021)].
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