In der Zeit des Dualismus (1867-1918) machte Ungarn eine ungeheuere wirtschaftliche
Entwicklung durch. Die österreichischen und die ungarischen Staatsgebiete gehörten zu
einem Zoll- und Handelsgebiet und wurden von einer gemeinsamen Zollgrenze umfasst, in dem die Binnenzölle abgeschafft wurden. Dank des einheitlichen Marktes blühte die ungarische Wirtschaft wie nie zuvor. Die Schutzzölle bevorzugten die ungarischen Agrarprodukte und zugleich die österreichische Industrie. Dadurch entstand eine feste Arbeitsaufteilung zwischen den beiden Ländern. Die österreichische blieb die gemeinsame Währung. Die Strömung des Kapitals und der Arbeitskraft wurde freigemacht. Da der Grund des wirtschaftlichen Fortschritts die Infrastruktur war, wurden die Eisenbahnlinien und die Schiffsrouten stark entwickelt. Es wurden Dämme gebaut, Sümpfe entwässert, und Flüsse reguliert. Es gab eine gemeinsame österreichisch-ungarische Bank, die die Aufgaben einer Notenbank ausübte. Damit der Handels- und Zollverein gut funktioniert wurde ein einheitliches Währungssystem und Zinssatz eingeführt. Diesen schönen alten Zeiten machte der 1914 ausgebrochene erste Weltkrieg ein Ende.