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Kriegsforschung – „Traurigkeit und Sorge im Blick auf die

kommende Generation“
- Unterschiede in der Rezeption des Ersten Weltkrieges in der Bevölkerung
und bei Historikern
- Bevölkerung: Überschattung des Ersten Weltkrieges durch den zweiten
- Historiker: zentrale Rolle des Ersten Weltkrieges („Urkatastrophe des 20.
Jahrhunderts) stets präsent
Gerd Krumerich: historiographisches Paradigma, das sich in der Regel etwa alle
zehn Jahre verändert habe
Weimarer Republik: Geschichtsschreibung war stark von der
Kriegsschuldfrage geprägt („Dolchstoßlegende“, „Kriegsschuldlüge“,
„Kriegsunschuldlegende“)
- Kriegsschuldreferat des Auswärtigen Amtes sollte genau das beweisen
1920-1930er: militärgeschichtlich orientiert, bis zu den 1960errn Vorgeschichte
des Krieges, Frage nach politischen Ursachen und Verwantfortlichkeiten
- Deutschland habe sich vor 1914 in einem Zustand notwendiger
„Verteidigung" nicht allein seiner Interessen, sondern geradezu seiner
Existenz befunden
„Der Weltkrieg 1914-1918“
- zwischen 1925 und 1944 vom Reichsarchiv erarbeitet
- in der Tradition preußischer Generalstabswerke
- bemüht, die „Ehre des deutschen Heeres“ zu wahren
„Siegermächte“: unternehmen zunächst keinen Versuch, eine
Gesamtdarstellung zu schreiben
insgesamt: Historiker sind eher zurückhaltend
- Zurückhaltung hängt mit der Scheu vor der „Zeitgeschichte“, da sie
quellenmäßig als ungesichert galt
- dt. Historiker: der Krieg mit dem Frieden von Versailles nicht aufgehört
hatte.
NS- Zeit: Leitmotiv: "Was ging schief, und wie können wir verhindern, dass
sich ähnliche Fehler künftig wiederholen?"
„Freude, Bewunderung und Stolz auf dieses Heer müssen zunächst auch für
mich dominieren. Und Straßburgs Wiedergewinnung! Wie sollte einem da das
Herz nicht schlagen“
nach 1945:
- westdeutsche Geschichtsschreibung knüpft an die Geschichtsdeutungen in
der Weimarer Republik an
- intensive Forschung des Auslands wird kaum berücksichtigt
- heftige Reaktionen auf Fritz Fischers Werk, welcher erstmals von der
Krieggschuld Deutschlands sprach
DDR: Arbeiten des Fischers ein Gradmesser für die Beurteilung der „übrigen
westdeutschen Forschung"
1970er:
- Veröffentlichung einer Reihe von Studien aus dem Umkreis der Schule
Fischers
- greifen -konträr zu Fischer- sozial- und wirtschaftsgeschichtliche
Fragestellungen aufgriffen
- Organisation der Kriegswirtschaft im Zentrum, Ursache und Auswirkung
der kriegsbedingten Inflation, Beziehungen
- allgemein die politischen und ökonomischen Verwerfungen innerhalb der
deutschen Gesellschaft als Folge des Krieges

1908er: „Rückkehr des Individuums auf die historische Bühne“


- Kritik an der „Geschichte des Krieges ohne den Krieg
- Entwicklung der „Alltagsgeschichte“
- Alltagsgeschichte: Alltag wird als „Sammelbegriff für unterschiedliche Formen
und Annäherungen an die Alltagserfahrungen von Menschen" (Detlev Peukert)
- Alltagshistoriker verstehen sich als „Anwälte des gemeinen Soldaten“
- Fragen: Wie erlebten Menschen aller Schichten - die Soldaten an der Front wie
auch Frauen, Männer und Kinder in der Heimat - den Krieg?
- erweiteter Umgang mit den Quellen: Feldpost
Kulturgeschichte des Krieges: histoire des mentalités"
- kein „August-Erlebnis" in seiner Gesamtheit, starke Schwankungen in der
öffentlichen Stimmung

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