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Werk, das Sie

organisieren müssen.
Faschismus
Version 2022
«Marsch auf Rom» (1922)
Eigentlich war Mussolini viel zu faul, um zu marschieren. Deshalb war
er aus Mailand mit dem Zug angereist.
Was versteht man unter «Faschismus»?

a) das von Benito Mussolini geführte


Herrschaftssystem in Italien (1922-1943/44)
b) im weiteren Sinne Bezeichnung für extrem
nationalistische, nach dem Führerprinzip
organisierte antiliberale und antimarxistische
Bewegung und Herrschaftssysteme in
verschiedenen Ländern Europas nach dem Ersten
Weltkrieg
Faschismus: Begriff der alten Römer
Der Begriff „Faschismus“ wird abgeleitet
vom lateinischen Wort „fasces“
(Rutenbündel“).
„Rutenbündel“ waren Machtsymbole zu
Zeiten des Römischen Reiches, die die
Liktoren [Träger] vor den höchsten
römischen Beamten, den Konsuln, Prätoren
und Diktatoren, hertrugen.
Symbol der Faschisten:
Fasces = Rutenbündel
Rutenbündel =

Zusammenhalt,
Zeichen der Macht
Wappen vom Kanton St. Gallen
Faschismus (Ergänzung)
Inhaltsleerer Begriff:
Der aus dem italienischen Wort für Bund „fascio“ abgeleitete
Begriff „Faschismus“ wird von Historikern als inhaltsleer
beschrieben (Übersetzung: „Bündlertum“). Der Begriff sagt so gut
wie nichts über das Wesen dessen aus, was faschistisch ist oder
sein soll.
Durch die Inhaltsleere unterscheidet sich dieser Ismus ganz
entscheidend von anderen Ismen, wie Konservativisms,
Liberalismus oder Sozialismus.
Ismus (negativ konnotiert)
Die Nachsilbe -ismus ist ein Mittel zur Wortbildung durch
Ableitung.
Das entstandene Wort bezeichnet oft ein Abstraktum
(z.B. ein Glaubenssystem, eine Lehre, eine Ideologie oder
eine geistige Strömung in Geschichte, Wissenschaft oder
Kunst).
Ismen sind meist starr und nicht wandlungsfähig.
Führerprinzip (v.a. im
Nationalsozialismus)
Das „Führerprinzip“ war ein politisches Konzept und eine
Propagandaformel im deutschen Nationalsozialismus. Demnach sollte
Adolf Hitler nicht nur militärisch, sondern analog auch in allen
politischen und rechtlichen Gebieten ohne Kontrollinstanzen die
oberste Befehlsgewalt haben.
Das Führerprinzip ordnet im Allgemeinen eine Gruppe ohne
Einschränkungen den Entscheidungen des jeweiligen Führers unter.
Mehrheitsentscheidungen finden nicht statt. Entscheidungen werden
von einer einzelnen Person getroffen, der gegebenenfalls Berater
beigeordnet sind.
Huff, falsches Bild!
Huff, nochmals falsches Bild!
Waren die Römer Nazis?
Rezeption des
römischen Grusses:
1)Römer
2)Faschisten in Italien
3)Nationalsozialisten
in Deutschland
Interessant: Vorbilder
In der Anfangsphase orientierten sich die Nazis an Mussolini und seinen
Faschisten (später war es eher umgekehrt):
- Römischer Gruss
- schwarze Kleidung
- Totenkult
- Medieneinsatz
Vorbild der Faschisten: Imperium Romanum

Umrisse einzeichnen in Umrisskarte Europa im Dossier


Italien in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg

Krise
Gründe für Krise nach 1918
• Hunger, Armut, Zerstörung
• Zweifel am Parlamentarismus
• neue Rolle der Frau
• moderne Kunst
• Kriegsgeneration ohne Ausbildung
• Traumatisierte Gesellschaft
• Pariser Vorortsverträge
• Angst vor dem «Bolschewismus»
Plakat aus dem Jahre 1919: In ganz Europa
Angst vor «Bolschewismus»!
1918 ermordet: Zarenfamilie in Russland
NS-Deutschland,
1943
Merkmal
Faschismus oder
National-
sozialismus:
«Antibolsche-
wismus»
Antibolschewismus, 1943
Die NS-Propaganda schürte während des gesamten Zweiten Weltkrieges
permanent Ängste vor dem "Bolschewismus" als Inbegriff für Mord und
Vergewaltigung, Verbrechen, Elend und Hunger. Die Nationalsozialisten
wollten deutlich vor Augen führen, was die Deutschen bei einer
Kriegsniederlage zu erwarten hätten. Dieses Plakat zielte auf die Gefühle
und die Beschützerinstinkte der Betrachter. Düstere Farbgebung lässt
den "Bolschewisten" besonders brutal erscheinen. Er sollte das Gefühl
der Bedrohung durch die Gefahr aus dem Osten weiter schüren. Die
eigenen Anstrengungen und Opfer im Krieg gegen die Sowjetunion
sollten so gerechtfertigt werden. (Plakat: Dresden, 1943)
Merkmale des Faschismus:
• allmächtiger Führer
• Einordung
• Kampf der Nationen
• Krieg
• Grösse der eigenen Nation
• Rassenlehre
Antisemitismus = Judenfeindlichkeit
„Antisemitismus“ (auch Judenhass, Judenfeindschaft, Judenfeindlichkeit)
bezeichnet eine pauschale Ablehnung der Juden und des Judentums.
Dieses Phänomen erscheint seit etwa 2500 Jahren und hat besonders die
Geschichte Europas über weite Strecken begleitet.
Es reicht von Verleumdung, Diskriminierung und Unterdrückung über
lokale und regionale Ausgrenzung, Verfolgung und Vertreibung bis zum
Genozid an etwa sechs Millionen europäischen Juden (Holocaust) in der
Zeit des Nationalsozialismus.
Judenfeindschaft hat es schon vor den Nazis
gegeben!

Antisemitismus (Bayern, vor 1933)


Diktator der Italiener: Benito Mussolini
(1883-1945)
Mussolini von 1902-1904 in der Schweiz
Nach dem Mussolini 1902 als Lehrer gescheitert war, emigrierte er –
wie etwa 50‘000 andere Italiener im Jahr 1902 – in die Schweiz.
Er arbeitete hier gelegentlich (in der Summe einige Wochen) als
Bauarbeiter und Ladenhelfer, war wegen der Geldsendungen seiner
Eltern aber nicht wie andere, häufig völlig mittellose Migranten auf
regelmäßige Lohnarbeit angewiesen.
Da er im Folgejahr der Einberufung zum Wehrdienst nicht nachkam,
verurteilte ihn ein italienisches Militärgericht wegen Desertion. 1904
kehrte er nach Italien zurück.
Mussolini in der Schweiz (Bern, 1903)

«Demütigend»: Berner Polizeibild von Mussolini, 1903.


Faschismus in Italien ist gescheitert –
Mussolini will in deutscher Uniform fliehen
27. April: Nach erfolglosen Verhandlungen mit der
Widerstandsbewegung versucht Mussolini nach Deutschland zu
fliehen und wird am Comer See von italienischen
Widerstandskämpfern gefangengenommen.

28. April: Benito Mussolini wird mit seiner Geliebten Clara Petacci in
Giuliano di Mezzegra (Comer See) erschossen. Ihre geschändeten
Leichen werden öffentlich (bei einer Tankstelle) aufgehängt.

Bitte allenfalls wegschauen: Das nächste Bild zeigt Leichen, die kopfüber aufgehängt wurden. Ein
Balken verdeckt die Körper.
Benito Mussolini wurde am 28. April 1945
bei einer Tankstelle aufgehängt.
“Musstewissen Geschichte”:
Benito Mussolini (8 Min.)
Aus der Krise in die Diktatur: die
faschistischen Bewegungen
Lektüre der Seiten 49-55:
«Was heisst Faschismus?
Menschen in Krisen – wer löst die Probleme?
Die Menschen der Zwischenkriegszeit waren mit
mancherlei unzufrieden. Viele haderten mit dem
Ausgang des Ersten Weltkrieges und seinen Folgen.
[…]»
Arbeitsauftrag für die Klasse BM20
Dossier d.h. die Texte sind auf TEAMS abgespeichert.
1) Lückentext «Faschismus: Einführungstext»
bearbeiten.
2) Studium des Textes «Aus der Krise in die Diktatur: die
faschistischen Bewegungen» (S. 49-55).
3) Fertige: Aufgaben 1 bis 5 von Seite 55 bearbeiten.
Aus der Krise in die Diktatur: die
faschistischen Bewegungen (LÖSUNGEN zum Teil 1)
Was heisst Faschismus?
1) Ausgang des Ersten Weltkrieges; unzufrieden mit Gesellschaft und Wirtschaft;
Warenhäuser; Jazz; verweichlichte Jugend; Frauenemanzipation; Arbeitslosigkeit;
Kapitalismus; Demokratie …
2) Führerfigur; Ein- und Unterordnung; Kampf der Nationen;
Gewaltanwendung/Krieg als Mittel der Politik; Nationalismus/Chauvinismus;
Rassismus
3) Antisemitismus = „Judenfeindschaft“
4) Verabsolutierung der eigenen Nation macht Zusammenarbeit schwierig
5)Benito Mussolini und Adolf Hitler

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