Sie sind auf Seite 1von 24

Ddr

Später standen Themen wie der Sozialismus und der Antifaschismus vor allem in der
DDR Literatur im Vordergrund. Als Sozialismus Definition kannst du dir Folgendes
merken: Ziel war es, eine gerechte Gesellschaft zu schaffen, in der alle Bürger
dieselben Besitz- und Reichtümer hatten.

Da die DDR unter der sozialistischen Herrschaft der Sowjetunion stand, versuchten die
Autoren dort diesen Gedankengang zu verbreiten und zu umwerben. Damit wollte man
erreichen, dass sich mehr Menschen dem sozialistischen Lebensstil anschlossen.
Unter Antifaschismus verstehst du Bewegungen und Ideologien, die sich gegen den
Nationalsozialismus richten.

Literarische Gattungen
Die Gruppe 47 wird heutzutage als Talentschmiede bezeichnet, da viele einflussreiche
Autoren aus ihr hervorgingen. Wichtige Mitglieder waren: Ilse Aichinger, Ingeborg
Bachmann, Heinrich Böll, Paul Celan und viele mehr. Die Gruppe 47 war deswegen so
bedeutend, da mit der Auflösung der Gruppe 47 im Jahr 1967 auch die
Nachkriegsliteratur Epoche ihr Ende fand.

Lyrik
In der Nachkriegszeit fand eine Rückbesinnung auf die Lyrik als wichtigste Gattung 
statt. Durch den starken Fokus auf diese literarische Gattung wollte man die alten, nach
nationalsozialistischem Vorbild verfassten Gedichte wieder aufwerten.
Nachkriegsliteratur Gedichte waren für viele Autoren die beste Möglichkeit, ihre
Empfindungen und Erfahrungen auszudrücken.

Epik
Die wichtigste Prosaform in der Nachkriegszeit war die Kurzgeschichte . Als
literarisches Vorbild nahm man sich die amerikanische short story und Autoren wie
Ernest Hemingway oder Edgar Allan Poe. In Deutschland sind vor allem
Wolfgang Borcherts Kurzgeschichten bekannt: „Die Küchenuhr“, „An diesem
Dienstag“ und „Die Kirschen“. Eine ausführliche Analyse zu Borcherts
Kurzgeschichte „Nachts schlafen die Ratten doch“ findest du übrigens hier !
Dramatik
Im Bereich der Dramatik muss jedoch strenger zwischen West und Ost unterschieden
werden. Während im Osten (DDR) Werke von Exildramatikern wie Bertolt
Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder „ erstaufgeführt wurden, fand
im Westen (BRD) ein Rückgriff auf Klassiker wie Lessings „Nathan der
Weise ” oder Goethes „Iphigenie auf Tauris ” statt.

Nur sehr wenige in der Nachkriegsliteratur entstandene Dramen wie


Borcherts „Draußen vor der Tür“ oder Zuckmayers „Des Teufels General“ hatten
wirklichen Erfolg.

Zeitgeschichtliche Einordnung
Auf der Potsdamer Konferenz im August 1945 beschlossen die
Siegermächte die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen:
die Sowjetische, die Amerikanische, die Englische und die
Französische. Damit einhergehend sollte Deutschland entnazifiziert
und demokratisiert werden. Am 23. Mai 1949 gründete sich die
Bundesrepublik Deutschland (BRD). Die Deutsche Demokratische
Republik (DDR) wurde am 7. Oktober gegründet. Durch die Teilung
Deutschlands erlebte auch die Nachkriegsliteratur zwei
unterschiedliche Entwicklungen, es entstanden zwei deutsche
Literaturrichtungen.
Unmittelbar nach Ende des Krieges war die Strömung der
Trümmerliteratur sehr beliebt. Sie beschäftigte sich mit
einer Bestandsaufnahme der in Trümmer liegenden Welt und
wurde vor allem von aus Krieg oder Gefangenschaft heimgekehrten
Soldaten getragen, die hier selbst zu Autoren wurden. Sie endete
bereits 1950 mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der
Bundesrepublik Deutschland. Insgesamt war die Nachkriegsliteratur
jedoch auf vielfache Weise gespalten. Das lag zum einen an der
Teilung Deutschlands, zum anderen aber auch an den zahlreichen
Konflikten, die mit ihr ausgetragen wurden.
Die Gruppe 47
Für die Generation der jungen Nachkriegsautoren und -autorinnen
war vor allem die Gruppe 47 von Bedeutung. Als Plattform für
junge Literaten und Literatinnen bot sie die Möglichkeit, sich zu
mehrtägigen Versammlungen zu treffen und dort neue,
unveröffentlichte Texte vorzustellen und gegenseitig zu kritisieren.
Ab 1950 verlieh dieser Zusammenschluss von Autoren und
Autorinnen den "Preis der Gruppe 47". Dieser wurde zu einem der
renommiertesten Literaturpreise der Bundesrepublik.
Eine Vielzahl von Autoren und Autorinnen, die die westliche
Nachkriegsliteratur bestimmten, gehörten zumindest eine Zeit lang
der Gruppe 47 an. Das waren unter anderem

 Günther Eich (1907–1972), zum Beispiel "Züge im Nebel”


 Paul Celan (1920–1970), zum Beispiel "Todesfuge”
 Günter Grass (1927–2015), zum Beispiel "Die Blechtrommel”
 Ingeborg Bachmann (1926–1973), zum Beispiel "Alle Tage”
 Ilse Aichinger (1921–2016), zum Beispiel "Das Fenstertheater”
 Heinrich Böll (1917–1985), zum Beispiel "Der Zug war pünktlich”
 Wolfdietrich Schnurre (1920–1989), zum Beispiel "Das Begräbnis”

Anfangs bestand die Gruppe 47 vor allem aus Trümmerliteraten, die


eine Erneuerung der deutschen Literatur bezweckten. Im Laufe
der Jahre entwickelte sich die Gruppe 47 zu einer
einflussreichen Institution im westdeutschen Kulturbetrieb.
Als sich in den 60er Jahren mehr und mehr studentische Proteste
gegen autoritäre gesellschaftliche Strukturen, Kapitalismus,
Imperialismus und gerade vor dem Hintergrund des Vietnam-Kriegs
auch gegen den Militarismus wandten, schwand der literarische
Einfluss der Gruppe 47. In einer zunehmend politischer werdenden
Gesellschaft wurde sie immer schärfer für ihre unpolitische
Haltung kritisiert. Im Oktober 1967 kam sie ein letztes Mal
zusammen. Mit ihrer Auflösung endet die
Nachkriegsliteratur in Deutschland. Ihr folgen die Neue
Subjektivität und der Beginn der Postmoderne.

Literatur der DDR


Die Literatur in der Sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR
war deutlich homogener als die Nachkriegsliteratur in
Westdeutschland. Die ostdeutsche Nachkriegsliteratur stand
ganz im Zeichen des Antifaschismus. Ihre antifaschistische und
linkspolitische Ausrichtung zog viele Exilschriftsteller und -
schriftstellerinnen an. Sie wurden zu Leitfiguren des
Sozialismus. Zu diesen Autoren und Autorinnen gehörten unter
anderem

 Bertolt Brecht (1898–1956), zum Beispiel "Der gute Mensch von


Sezuan"
 Bruno Apitz (1900–1979), zum Beispiel "Nackt unter Wölfen"
 Anna Seghers (1900–1983), zum Beispiel "Transit" und "Das siebte
Kreuz"
 Stefan Heym (1913–2001), zum Beispiel "Schatten und Licht.
Geschichten aus einem geteilten Lande"

In der Sowjetischen Besatzungszone und frühen DDR stand die


Literatur zunächst ganz unter dem Einfluss der zurückgekehrten
Literaten und Literatinnen. Anders als in Westdeutschland lag der
Fokus auf der Auseinandersetzung mit Krieg und Faschismus.
Darüber hinaus hatten die Autoren und Autorinnen der DDR einen
gesellschaftlichen Auftrag: Sie sollten zum Aufbau einer
sozialistischen Gesellschaft beitragen. Das bedeutete, dass sie ihre
künstlerisch-literarischen Vorstellungen nicht unreglementiert
umsetzen konnten. Insgesamt lässt sich die Literatur der DDR in
folgende Phasen unterteilen:

1. Rückkehr (1945–1949)
2. Aufbau (1949–1961)
3. Ankunft (1961–1971)
4. Liberalisierung und Kritik (1971–1990)

Aufbauliteratur
Die Entwicklung der Literatur der DDR wurde maßgeblich durch die
Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) gesteuert, sodass
man von einer zentralistisch organisierten
Literaturszene sprechen kann. Ziel dieser Literaturpolitik war es,
im Rahmen des sogenannten "Sozialistischen Realismus" die
gesellschaftlichen Veränderungen zu beschreiben. Deutlich zeigt
sich das an den Themen und Merkmalen, der als Aufbauliteratur
bezeichneten Literatur der 50er Jahre:

 Thematisch schilderte die Aufbauliteratur die neuen


Produktionsverhältnisse nach sowjetischem Vorbild.
 Die Literatur lieferte positive Beispiele des sozialistischen Realismus.
 Literatur hatte einen Erziehungsauftrag: Die Bürgerinnen und Bürger
der DDR sollten zum Sozialismus erzogen werden.
 Optimistische Zukunftsperspektive
 Arbeiter sind Helden
 einfache und leicht verständliche Sprache

In seiner Aufbauphase fanden der Sozialismus und mit ihm die Ziele
der DDR-Führung Unterstützung bei den Autoren und Autorinnen.
Viele von ihnen waren selbst im antifaschistischen Widerstand
tätig.

Ankunftsliteratur
Ähnlich wie die Literatur in Westdeutschland, trat das Thema
Zweiter Weltkrieg in den 50er Jahren auch in Ostdeutschland
zunehmend in den Hintergrund. Das Jahr 1961 markiert einen
tiefen Einschnitt in der DDR-Geschichte: Die Mauer wird
gebaut. Gleichzeitig galt der Aufbau des Sozialismus als
abgeschlossen. Die Menschen sollten sich in der sozialistischen
Gesellschaft einrichten. Das spiegelt sich auch in der Literatur
wider:

 Das alltägliche Leben in der DDR rückte in den Fokus.


 Es gab immer mehr junge Autoren und Autorinnen, die in der
DDR aufgewachsen waren.
 Charakteristisch ist ein rebellischer Held, der mit der sozialistischen
Lebenswirklichkeit im Konflikt steht, sich letztlich aber doch der
sozialistischen Gesellschaft zuwendet und im Sozialismus ankommt.
 Bevorzugte Themen: Konflikt zwischen Individuum und
Gesellschaft, Probleme bei der Erziehung einer sozialistischen
Persönlichkeit, das Verhältnis von Mensch und Natur, der Mauerbau und
die Liebe.

Liberalisierung und das Ende der DDR


Mit der Wahl Erich Honeckers zum Ersten Sekretär der SED im Jahr
1971 war die Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft
abgeschlossen, die Autoren und Autorinnen bekamen mehr
Freiheiten. Das zeigt sich an ihrer Themenwahl: In ihren Werken
ging es nicht mehr um den Triumph des Sozialismus, sondern um
die Konflikte des Individuums in der Gesellschaft.
Die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann, der
1976 nach einer Tournee durch die BRD nicht mehr in die DDR
zurückkehren durfte, sorgte dafür, dass zahlreiche Künstlerinnen
und Künstler protestierten. Viele Autoren und Autorinnen
distanzierten sich von der SED und forderten einen humanen
Sozialismus. Es entwickelte sich eine Untergrundliteratur. Viele
Werke wurden in der BRD veröffentlicht. Bis zur Wende siedelten
rund 100 DDR-Schriftsteller und -Schriftstellerinnen nach
Westdeutschland über.
Insgesamt durchläuft die Literatur der DDR eine starke Entwicklung:
Sie beginnt als Nachkriegsliteratur, die versucht, Holocaust und
Faschismus zu verarbeiten, steht nach der Gründung der DDR
zunächst im Dienste von Staat und Sozialismus ehe sie sich mehr
und mehr von der Partei distanziert und sich der westdeutschen
Literatur annähert. Einschneidende Ereignisse für diese
Entwicklungen sind der Mauerbau, der Amtsantritt Honeckers
und die Ausbürgerung Wolf Biermanns.

Nachkriegsliteratur
Als Nachkriegsliteratur wird eine deutsche Literaturepoche bezeichnet, die
sich nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt hat. Sie begann nach
Kriegsende im Jahr 1945. Ihr Ende hingegen ist etwas schwieriger zu
bestimmen, wird jedoch in der Literaturwissenschaft zwischen 1967 und
1990 verortet.

Der Zweite Weltkrieg endete in Europa am 8. Mai 1945 mit der


bedingungslosen Kapitulation des damaligen Nazi-Deutschland und begann
mit der Epoche der deutschen Nachkriegsliteratur.

Europa und vor allem Deutschland lag in Trümmern und die Siegermächte
des Krieges (USA, Sowjetunion, Frankreich und England) beschlossen auf
der Potsdamer Konferenz im Spätsommer 1945, dass Deutschland in vier
Besatzungszonen aufgeteilt wird. Überdies verständigten sich die
Siegermächte darauf, die Entwaffnung, Entnazifizierung und
Demokratisierung der Besatzungszonen voranzubringen und zu etablieren.

Durch die Teilung Deutschlands entwickelte sich die Nachkriegsliteratur in


den beiden deutschen Ländern in zwei verschiedene Richtungen. Dies war
vorwiegend der Tatsache geschuldet, dass künstlerisches Schaffen und ihre
Existenz im Allgemeinen in den zwei Ländern sehr unterschiedlichen
politischen Bedingungen unterlagen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Nachkriegsliteratur als Literaturepoche nicht als einheitliche
Strömung begriffen werden kann. Dies hat nicht nur mit der eingangs erwähnten Teilung
Deutschlands und den daraus resultierenden, verschiedenen Schaffensbedingungen der Autoren
und Autorinnen in Ost- und Westdeutschland zu tun.

Vielmehr ist der Begriff "Nachkriegsliteratur" als Oberbegriff für verschiedene zeitliche
Phasen innerhalb der Epoche zu verstehen.

Nachkriegsliteratur Zeitraum: Die


Trümmerliteratur (1945–1950)
Direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und unmittelbar vor der
deutschen Teilung in DDR und BRD beschäftigten sich die Repräsentanten
und Repräsentantinnen der Nachkriegsliteratur mit der in Trümmern
liegenden Welt.

Der Krieg brachte für die meisten Menschen den Verlust von
Familienangehörigen, Freunden und Freundinnen sowie des eigenen
Zuhauses mit sich. Viele der deutschen Männer befanden sich in
Kriegsgefangenschaft oder kehrten aus ihr zurück.

Diejenigen Deutschen, die in von den Nationalsozialisten besetzten Gebieten


gelebt hatten, wurden nach Kriegsende vertrieben und befanden sich folglich
auf der Flucht. Anzumerken ist außerdem, dass nicht nur materielle Güter der
deutschen Bevölkerung in Trümmern lagen, sondern auch ihre Träume und
Ambitionen.
Die Autoren und Autorinnen dieser ersten Phase der Nachkriegsliteratur
gehörten zu genau diesen Menschen. Teilweise waren sie selbst Soldaten in
Kriegsgefangenschaft oder kehrten aus dieser zurück. Sie benutzen Literatur
als Medium, um ihre Erlebnisse mitzuteilen und zu verarbeiten.

Ideologiefreiheit
Des Weiteren war ein sehr präsentes Anliegen, dass Literatur und Sprache
ohne jegliche ideologische Prägung auskommen. Insofern wollten sich die
Autoren und Autorinnen vom Nationalsozialismus abgrenzen, wo Sprache,
Literatur und Kunst allgemein stark ideologisch aufgeladen waren.

Trummenliteratur

Den Autoren und Autorinnen jener Strömung war es zudem wichtig zu


zeigen, dass viele Menschen in Deutschland nach dem Krieg auch vor
den Trümmern ihrer individuellen Werteordnungen und Überzeugungen
standen. Sie hatten das Gefühl, dass es keinen Platz mehr für sie auf der Welt
gibt.
Ein weiteres zentrales Thema war die Schuldfrage, also die Frage nach der
individuellen und kollektiven Mitverantwortung am Krieg und dem
Holocaust. Da viele der Schreibenden selbst Soldaten im Krieg waren und
auf deutscher Seite kämpften, galt es, die eigene Verantwortung zu
hinterfragen.

Im Ergebnis war im Rahmen dieser Selbstreflexion sehr häufig zum einen


eine strikte Ablehnung aller nationalsozialistischer Gedankengüter, zum
anderen aber auch die Verdrängung dieses Schreckens, erkennbar.

Die Gruppe 47
Von großer Bedeutung für Nachkriegsliteratur in der BRD war die "Gruppe
47". Ihr Gründer war der deutsche Autor Hans Werner Richter, der selbst
von 1943 bis 1946 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft war.
Im Jahr 1947 lud er verschiedene, deutsche Literaturschaffende zu einer
Sitzung ein, bei der selbst geschriebene Manuskripte verlesen und diskutiert
wurden. In den Folgejahren kam es immer wieder zu mehrtägigen
Versammlungen wechselnder Autoren und Autorinnen, bei denen
unveröffentlichte Texte vorgestellt und kritisiert werden konnten.

Ab 1950 verlieh dieser Zusammenschluss dann den "Preis der Gruppe 47",
der in der Folge zu einem der wichtigsten Literaturpreise der BRD wurde.
Namhafte Vertreter und Vertreterinnen der Gruppe 47 waren zum
Beispiel Günter Grass, Heinrich Böll oder Ingeborg Bachmann.

Im Laufe der 1960er-Jahre veränderte sich das politische Klima in


Deutschland und die Zeit der studentischen Proteste gegen den Kapitalismus,
autoritäre Strukturen in der Gesellschaft und imperialistische Kriegsführung
begann ("68er-Bewegung").

Die Gruppe 47 musste sich dem Vorwurf aussetzen, dass sie zu unpolitisch
sei und wurde dafür immer schärfer kritisiert. Im Oktober 1967 kam es
schließlich zu ihrer Auflösung, die zeitgleich auch das epochale Ende der
westdeutschen Nachkriegsliteratur bedeutete.

Bekannte Werke der Inneren Emigration und Exilliteratur


 "Die Blechtrommel" (1959) von Günter Grass
 "Alle Tage" (1952) von Ingeborg Bachmann
 "Ansichten eines Clowns" (1963) von Heinrich Böll

DDR-Literatur
In der DDR war Nachkriegsliteratur deutlich einheitlicher als in der BRD.
Dies hatte vor allem damit zu tun, dass Kunst in der DDR allgemein stark
zensiert war und stets im Einklang mit den Vorstellungen der sozialistischen
Staatsführung sein musste. Es bestand also keine Kunst-, Presse- oder
Meinungsfreiheit, wie in der BRD.

Themen der DDR-Literatur


Die Schriftsteller und Schriftstellerinnen der DDR behandelten vorwiegend
linkspolitische, antifaschistische Themen. Durch die eben erwähnte,
staatliche Einflussnahme fungierten sie in gewisser Weise als ideologische
Wegbereitende eines funktionalen, sozialistischen Staates und wurden zu
dessen Leitfiguren. Sie setzen sich sehr kritisch mit dem Krieg und dem
Faschismus der Nationalsozialisten auseinander. Eine Verdrängung dessen
war, anders als im Westen, undenkbar.

Verschiedene Phasen der DDR-Nachkriegsliteratur


Beachtlich ist allerdings, dass die Nachkriegsliteratur in der DDR eine
systematische Entwicklung vollzogen hat, die eng an die Ziele der
sozialistischen Staatsführung gekoppelt war. Es wird zwischen fünf Phasen
unterschieden:

1. Rückkehr (1945–1949)
2. Aufbau (1949–1961)
3. Ankunft (1961–1971)
4. Liberalisierung (1971–1976)
5. Untergrundliteratur (1976–1990)

1. Rückkehr (1945–1949)
Die Rückkehrphase wird deshalb so genannt, weil in dieser Zeit viele
Exilliteraten in die DDR zurückkehrten. Das hatte vorwiegend damit zu tun,
dass sich die Schreibenden zu der linkspolitischen Prägung des Landes
hingezogen fühlten.
2. Aufbau (1949–1961)
In der Aufbauphase sollten die Schriftsteller und Schriftstellerinnen der DDR
durch ihre Literatur den ideologischen Boden für einen funktionalen,
sozialistischen Staat bereiten und folglich bei dessen Aufbau mitwirken.
Dieser Aufgabe gingen sie auch nach.

3. Ankunft (1961–1971)
Ab den 1960er-Jahren trat die Auseinandersetzung mit dem Krieg und dem
Faschismus in den Hintergrund. Die sozialistische Staatsführung ging davon
aus, dass der Aufbau des Sozialismus abgeschlossen war und formulierte für
die Literaturschaffenden des Landes eine neue Zielsetzung: Die Menschen
sollten sich im Sozialismus einrichten und mit ihm leben.

Demzufolge wurde thematisch das alltägliche Leben in der DDR


beschrieben. Kennzeichnend für die Literatur dieser Phase war ein
rebellischer Protagonist, der sich nach anfänglichen Konflikten und
Schwierigkeiten mit dem Sozialismus arrangiert und ankommt.

Grundlage für diese thematische Struktur war vor allem der Mauerbau 1961.
Es war im Sinne der sozialistischen Staatsführung, dass die Bürger und
Bürgerinnen, trotz möglicherweise rebellischer Gedanken, am Ende ihren
Frieden mit den Umständen in der DDR schlossen.

4. Liberalisierung (1971–1976)
Nachdem nun aus Sicht der Staatsführung ein funktionierender,
sozialistischer Staat etabliert war, erhielten die Schreibenden mehr
Freiheiten. Somit ging es inhaltlich nicht mehr nur um die Überlegenheit des
Sozialismus gegenüber anderen Gesellschaftsformen, sondern vorwiegend
um die Konflikte des Individuums in der Gesellschaft.

5. Untergrundliteratur (1976–1990)
Beginnend mit der Ausbürgerung des bekannten Liedermachers Wolf
Biermann und vieler weiterer, DDR-kritischer Kunstschaffender, begannen
viele Autoren und Autorinnen sich von der DDR zu distanzieren und
forderten Reformen.

Es entwickelte sich eine Untergrundliteratur, die dem Staat sehr kritisch


gegenüberstand. Teilweise wurden in diesen Kreisen Umsturzpläne
geschmiedet. Deshalb liefen viele der im Untergrund agierenden
Literaturschaffende Gefahr, verfolgt und inhaftiert zu werden.

Der Zerfall der DDR im Jahr 1990 markierte das Ende der
Untergrundliteratur. Dies bedeutete zeitgleich auch das Ende der gesamten
Nachkriegsliteratur in der DDR.

Bekannte Werke der DDR-Literatur


Zu den berühmten Werken der DDR-Nachkriegsliteratur gehören:

 "Der geteilte Himmel" (1963) von Christa Wolf


 "Die neuen Leiden des jungen W." (1972) von Ulrich Plenzdorf
Nachkriegsliteratur – die Zeit nach dem Krieg
einfach erklärt
Die Nachkriegsliteratur war eine Literaturepoche, die von 1945 bis 1967 in
Deutschland zu Gange war. Wobei manche auch sagen, dass sie bis 1990 ging.
Die Epoche folgte der Exilliteratur und der inneren Emigration.
Zeitgleich mit der Nachkriegsliteratur fand auch
die Trümmerliteratur statt, die jedoch 1950 endete. Dort berichteten
Soldaten in ihren Werken über ihre Erlebnisse im Krieg.

Historischer Hintergrund
Das Jahr 1945 neigt sich dem Ende und Deutschland hat gerade den zweiten
Weltkrieg verloren.

Auf der Potsdamer Konferenz wurde im August 1945 die Aufteilung


Deutschlands beschlossen. Deutschland wird in vier
Besatzungszonen aufgeteilt: die Amerikanische, die Englische, die
Französische und die Sowjetische.

Dadurch sollte in Deutschland die Demokratie eingeführt und alle


Bestandteile des Nationalsozialismus endgültig aufgelöst werden.
Somit kam es 1949 zur Zweiteilung Deutschlands. Im Westen regierte
die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und im Osten die Deutsche
Demokratische Republik (DDR).

Merkmale Nachkriegsliteratur
Nach dem Krieg schrieben viele Soldaten über ihre Erlebnisse im Krieg.
Das war die sogenannte Trümmerliteratur, die streng genommen auch
zur Nachkriegsliteratur gehört.

Deutschland und ganz Europa lagen in Schutt und Asche und überall


herrschte Chaos. Deutschland brauchte einen Neuanfang und das in allen
Gebieten.
Durch die Zweiteilung Deutschlands gab es unterschiedliche literarische
Gattungen. Zum einen blieben viele Autoren und Autorinnen bei der inneren
Emigration und zum anderen einige bei der Exilliteratur.
Die Autoren der inneren Emigration blieben in Deutschland und wollten
von dort aus gegen den Nationalsozialismus vorgehen.
Die Autoren der Exilliteratur verließen Deutschland, da sie dort wegen der
Nationalsozialisten ihre Werke nicht veröffentlichen konnten. Viele kehrten
nach dem Krieg zurück nach Deutschland, aber fühlten sich nicht mehr
heimisch.
So kam es auch zu einem Konflikt zwischen den Autoren der inneren
Emigration und der Exilliteratur. Es wurde diskutiert, welche Autoren und
Autorinnen es zur Zeit des Krieges schwerer hatte.
Nach dem Krieg schrieben viele über die Zerstörung Deutschlands und
über die Schuldfrage. Alle waren immer noch sehr verwirrt und wussten
nicht, wie es weitergehen soll.

Literatur DDR
Später im Osten schrieben viele Autoren und Autorinnen über
den Sozialismus und Antifaschismus. Dies zog viele Schriftsteller/innen aus
der Exilliteratur an, die eher linkspolitisch angehaucht waren.
Durch die Einflussnahme des Staates auch in der Literatur konnte man nicht alles
schreiben was man wollte, es war nicht so wie im Westen, wo eine Meinungs- und
Pressefreiheit gilt.
Um dies zu erreichen, wurde der Fokus nicht mehr auf Themen wie Chaos und
Krieg, sondern eher auf das allgemeine Leben in der DDR gelegt.
Die Anführer wollten damit zeigen, dass man in Harmonie in der
DDR leben kann und wollten die Rebellen klein halten.

Nach und nach distanzierten sich aber immer mehr Schriftsteller/innen von


der DDR und blieben lieber im Untergrund, da man sie und ihre andere
Denkweise verfolgte.

Literatur BRD

Lyrik
In der Nachkriegszeit war die Lyrik wieder ein wichtiger Bestandteil der
Menschen.
Gedichte waren für viele Soldaten ein geeignetes Mittel, ihre Erfahrungen
vom Krieg wiederzugeben.
Die Gedichte waren sehr gewaltvoll und mit einer einfachen
Sprache geschrieben.
Der Wiederaufbau und die Verdrängung der Geschehnisse waren
weitere Themen in der Lyrik.

Epik
Die Epik und die damit verbundenen Kurzgeschichten waren zu dieser
Epoche sehr beliebt.
Die Sprache der Werke war sehr einfach und die Sätze eher kurz und
knapp. Man verzichtete auf Stilmittel und nahm sich den Stil der
amerikanischen “short story” zum Vorbild.
In Deutschland war vor allem die Kurzgeschichte “Die Kirschen” von
Wolfgang Borcherts sehr beliebt.

Dramatik
Hier muss man genauer schauen, da die Dramatik im Osten und im Westen
sehr unterschiedlich war.
Im Osten wurden eher Stücke aus der Exilliteratur stammenden Epoche
aufgeführt wie die Stücke von Bertolt Brecht.
Im Westen hingegen war die Bühne vor allem mit Stücken aus
der Aufklärung und der Klassik bestückt. Ein Beispiel war zum Beispiel das
Drama “Nathan der Weise” von Gotthold Ephraim Lessing.
Nur ein paar Werke aus der Nachkriegsliteratur schafften es auf die Bühne.

Literatur nach dem Krieg: Trümmer- und


Nachkriegsliteratur
Unmittelbar nach dem Krieg beginnt die Epoche der Trümmerliteratur und
endet ungefähr 1950. Die Epoche der Nachkriegsliteratur beginnt mit der
Epoche der Trümmerliteratur und endet circa 1967. 

Gesellschaftliche und politische Hintergründe in der Zeit nach dem Krieg 

Sprechen wir von der Literatur nach dem Krieg beziehen wir uns ungefähr auf einen
Zeitraum von 1945 bis 1979/1980. In diesen Zeitraum fallen die Gründungen
der Bundesrepublik und der Demokratischen Republik im Jahr 1949 und letzlich
auch der Mauerbau im Jahr 1961. 

Merkmale und Motive der Nachkriegszeit 

In der Literatur nach dem Krieg spielen der Wiederaufbau und die Bewältigung der


tiefgreifenden Katastrophe auf emotionaler wie materieller Ebene eine entscheidende
Rolle. 

MERKE

Wichtige Motive der Literatur nach dem Krieg sind das Aufgreifen politischer und
moralischer Fragen, die Auseinandersetzung
mit Schuld und Verantwortung oder auch die Darstellung von Einzelschicksalen. 

Literatur in der Zeit nach dem Krieg 

Mit der Sprache in der Literatur versuchte man sich


in literarischen Werken von Traditionellem zu lösen und eine neue, unbelastete
Sprache zu finden, die sich von der Sprache der Nationalsozialisten abgrenzen
sollte. Ziel war ein möglichst realistisches Schreiben.
Die knappe, sachliche und wenig ausgeschmückte Sprache sollte
das Lebensgefühl der Menschen nach dem Krieg widerspiegeln und die
gewünschte Abgrenzung verdeutlichen. 

Autoren und Werke 

Wichtige Autoren für die Zeit nach dem Krieg sind: 

HINWEIS

 Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras


 Günter Grass: Die Blechtrommel 
 Wolfgang Borchert: Draußen vor der Tür 

Zwischen der westdeutschen und ostdeutschen Literatur gibt es natürlich noch


einmal starke Unterschiede. 
Epoche: Literatur der BRD

Historischer Hintergrund

Am 23. Mai 1949 trat das Grundgesetz in Kraft. Damit wurde die


Bundesrepublik Deutschland auf dem Gebiet der amerikanischen,
britischen und französischen Besatzungszone gegründet. Konrad
Adenauer wurde der erste deutsche Bundeskanzler.
1955 wurde die BRD Mitglied der NATO. 1973 wurde die Bundesrepublik in
die UNO aufgenommen. Die Achtziger Jahre waren geprägt durch die
Fortsetzung der Entspannungs- und Annäherungspolitik mit dem Ost-
Block.

Literatur der BRD

     Zeitkritische Literatur (1950er Jahre)

Die Literatur der 1950er Jahre war geprägt von verschiedenen kritischen


und selbstkritischen Beiträgen zu aktuellen Themen der Zeit – wie die
verdrängte Faschismus-Aufarbeitung, die atomare Bedrohung oder der
rasche technologische Fortschritt.

Bei Böll und auch bei Martin Walsers ersten Romanen (Ehen in Philippsburg,
1957) wird die Zeitkritik oft in Form der Satire dargestellt. Das Theater in
den 1950er Jahren war wesentlich schlechter gestellt als die Lyrik und Epik.
Kritische Auseinandersetzungen mit der jüngsten Vergangenheit
fehlten bis auf wenige Ausnahmen, wie Borchert, Weisenborn und
Zuckmayer.

     Politisierung der Literatur (1960er Jahre)

Die BRD war in den 60er Jahren von vielen innenpolitischen


Krisen betroffen, z. B. von den Studentenrevolten bis hin zur
wirtschaftlichen Stagnation. Die sozialen Probleme der Gegenwart konnten
nicht mehr außer Acht gelassen werden. So kam es, dass die Trennung von
Politik und Literatur in den 50er Jahren aufgehoben wurde und in den 60er
Jahren eine zunehmende Politisierung einsetzte. Die politische Literatur
der 60er Jahre hatte ein formal auffallendes Kennzeichen:
den Dokumentarismus.

Authentische Dokumente wurden in der Literatur neu verarbeitet. Dies wurde


durch Montage von Zeitungsartikeln, Interviews, Protokollen und anderen
Dokumentarten erreicht.

Zu den wichtigsten Vertretern des Dokumentarischen Theaters


gehörten Peter Weiss, Rolf Hochhuth und Heinar Kipphardt (In der Sache
J. Robert Oppenheimer, 1964). Der Roman in den 60er Jahren wurde
bestimmt von Autoren wie Böll, Martin Walser und vor allem Günter Grass (Die
Blechtrommel, 1959; Katz und Maus, 1961; Hundejahre, 1963).

Ende der 60er Jahre kam in literarischen Diskussionen immer wieder die
Frage auf, worin der Sinn der Literatur bestehe. Die Verbindung von Politik
und Literatur hatte nicht den gewünschten Erfolg der Autoren erreicht.

     Neue Innerlichkeit / Neue Subjektivität (1970er Jahre)

Der beginnende Terrorismus und das Scheitern der 1968er-Bewegung führte


zu einer Wende nach innen und einer Distanzierung vom politischen
Geschehen. Die Wende nach innen bedeutete eine stärkere Zuwendung zur
eigenen Identität und Individualität – dem eigenen Ich, daher spricht man
auch von Neuer Subjektivität / Neuer Innerlichkeit.

Beispiele dafür sind z. B. Rolf Dieter Brinkmanns Keiner weiß mehr (1968) und
Martin Walsers Ein fliehendes Pferd (1978). Der wichtigste Dramatiker der
Neuen Innerlichkeit war Botho Strauß mit Trilogie des Wiedersehens (1977)
und Groß und klein (1978).

     Ausgleichtendenzen (1980er Jahre)

Die Literatur der BRD der 80er Jahre versuchte den begrenzten
Erfahrungshorizont der Neuen Innerlichkeit zu überwinden. Außerdem fand
eine Überwindung der Trennung zwischen west- und ostdeutscher
Literatur statt, die durch gemeinsame Treffen und die Übersiedlung
ostdeutscher Schriftsteller in die BRD eingeleitet wurde. Ausgelöst wurde die
Übersiedlung vieler DDR-Schriftsteller, z. B. Günter Kunert, Sarah Kirsch und
Reiner Kunze, durch die Ausbürgerung Wolf Biermanns.

Die Lyrik der 80er Jahre war stark von Themen wie Technik- und
Fortschrittskepsis sowie Geschichtspessimismus geprägt. Der
erfolgreichste Roman der 80er Jahre war Patrick Süskinds Das Parfum. Die
Geschichte eines Mörders (1985).

Literarische Formen in der Literatur der BRD

 Dokumentarisches Theater
 Alltagslyrik, politische Lyrik
 Autobiographien
Literatur und BRD – historischer Hintergrund

Die Epoche der Literatur der BRD beginnt im Jahr 1949, denn am 23. Mai wurde
das Grundgesetz in Kraft gesetzt und damit die Bundesrepublik Deutschland im Gebiet
der westlichen Besatzungszonen gegründet. Konrad Adenauer wurde der erste
Bundeskanzler der BRD. Im Jahr 1955 wurde Westdeutschland schließlich Mitglied
der NATO, also des Nordatlantikpakts. Die späten 1960er und frühen 1970er Jahre
standen im Zeichen der Studentenrevolution und gesellschaftlicher, aber auch
politischer Umbrüche und Reformen. Ab 1969 entwickelte der damalige
Bundeskanzler Willy Brandt eine neue Ostpolitik, die auf Entspannung und
Annäherung setzte. Diese Politik wurde in den 1980er Jahren fortgesetzt. Am 09.
November 1989 fiel die Berliner Mauer. Die genannten historischen Hintergründe
spiegeln sich auch in der Literatur der BRD wieder.
Welche Literatur entstand nach 1945?

In den 1950er Jahren war die junge Bundesrepublik zunächst von zeitkritischer


Literatur geprägt. Es entstanden vorwiegend Texte, die sich um die aktuellen Anliegen
der Zeit kreisten, oft in Form von Satire. Die Literatur der BRD wies folgende Merkmale
bzw. Themen auf: Es wurde häufig die verdrängte Aufarbeitung des Krieges und der
Diktatur aufgegriffen. Außerdem drehte sich die Literatur um die Bedrohung durch den
Kalten Krieg und einen möglichen Atomkrieg. Auch der rasante technische Fortschritt
schlug sich in der Literatur nieder. Die Grundtendenz war kritisch und selbstkritisch.

Bekannte Autorinnen und Autoren

Zu den bekanntesten Vertreterinnen und Vertretern gehörten u. a. Heinrich


Böll, Günter Grass, Martin Walser, Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger. Es
erschienen wesentlich mehr Beiträge in der Lyrik und der Epik als in der Dramatik.
Dennoch gab es erfolgreiche Dramen wie Draußen vor der Tür (1947) von Wolfgang
Borchert oder Des Teufels General (1946) von Carl Zuckmayer. Sie gehören zu den
prägendsten Werken in der Literatur der BRD-Geschichte. Einflüsse der Philosophie
des französischen Schriftstellers Jean-Paul Sartre waren spürbar.

Politisierung in den 1960er Jahren

Die 1960er Jahre brachten eine Politisierung der Literatur. Innenpolitische Krisen und
Unruhen erschütterten das Land und auch den Literaturbetrieb. Die Literatur
thematisierte zunehmend soziale Probleme. Es entstanden vermehrt Texte, die
den Holocaust aufarbeiteten und auch nach Ursachen sowie Schuldigen suchten.

Das Dokumentartheater setzte sich auf neue Art und Weise mit


gesellschaftspolitischen Fragen auseinander. Die entsprechenden Autoren wie Peter
Weiss, Heinar Kipphardt und Rolf Hochhuth nutzten hierfür historisch authentische
Quellen und eroberten sich so einen festen Platz in der Literatur der BRD-Autorinnen
und -Autoren. Der Dokumentarismus entwickelte neue Formen, wie die Montage von
Zeitungsartikeln, Gerichtsprotokollen und Interviews. Der Holocaust,
die Arbeitswelt und die Kirchenkritik waren wichtige Themen.
1970er und 1980er Jahre

Die frühen 1970er Jahre sind gekennzeichnet vom beginnenden Terrorismus und


vom Scheitern der Studentenunruhen. Die darauf einsetzende Ernüchterung brachte
eine Abkehr vom Politischen mit sich. Eine erneute Periode der Innerlichkeit setzte
ein, auch Subjektivität genannt. In der BRD-Literatur wurden Werke mit biografischem
Gehalt oder zum Thema Selbstfindung geschrieben.

Erstmalig wurde für diese Tendenz der Begriff Postmoderne prägend. Das


hervorstechende Thema war das eigene Ich. Aber auch die Frauenbewegung und das
neue Umweltbewusstsein waren prägend für die damaligen Werke. Der berühmteste
Dramatiker der Innerlichkeit ist wohl Botho Strauß. Weitere Vertreter waren Martin
Walser und Peter Handke. Viele Autorinnen und Autoren wollten aber die Innerlichkeit
überwinden. Die Trennung und Auseinanderentwicklung der Literatur in Ost und West
wurde zum Beispiel dadurch infrage gestellt, dass viele Schriftstellerinnen und
Schriftsteller aus der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in den Westen
übersiedelten. Die Ausbürgerung des regimekritischen Dichters und Sängers Wolf
Biermann im Jahr 1976 war der Auslöser für die Übersiedlung von Sarah
Kirsch, Reiner Kunze sowie anderen Autorinnen und Autoren.

In der Lyrik dominierte die Skepsis gegenüber Technik und Fortschritt, aber auch


ein gewisser Geschichtspessimismus. Einer der kommerziell erfolgreichsten
deutschen Romane der 1980er Jahre ist Das Parfum (1985) von Patrick Süskind. Das
Werk gehört damit in der BRD-Literatur zu den wichtigen Beispielen.

Das könnte Ihnen auch gefallen