Sie sind auf Seite 1von 19
DAS CHORWERK herausgegeben von Friedrich Blume Heft 22 GILLES BINCHOIS SECHZEHN WELTLICHE LIEDER zu 3 Stimmen fur eine Singftimme mit Inftrumenten herausgegeben von Wilibald Gurlitt ngeranderte Autlage MOSELER VERLAG WOLFENBUTTEL Vorwort. Die burgundische Chansonkunst der ersten Halfie des 15. Jahrhunderts besitzt in Gilles Bindois ihren Klassiker. Neben dem jingeren Guillaume Dufay hat er das instrumental be» gleitete Sololied franzdsisch-englischeitalienischer Herkunft zur Héhe einer reifen, vorbildlicsen und einflufireichen Gattung geftihet. Seine Lebensgeschidhte ist nur in diirftigen Umrissen bekannt. Bindhois (Gilles de Binche, dit Binchois) wurde um 1400 zu Mons im Hennegau geboren'). In seiner Jugend gehdrte er dem Soldarenstande an und nahm auf der Seite des notgedrungen mit England verbiindeten Herzogs Philipp des Guten von Burgund (1419—1467) an den Kampfen gegen Frankreich tel. Ende 1424 findet er sich in Paris erwahnt, wo der englische Graf von Suffolk, William Pole (1396—1450>, dee seit 1420 gegen Frankreich mitgekimpft hatte, wahrend einer Krankheit nach einem erlitcenen Sturz sic: durch seinen Hofmeister Gedichte von J. de Garanciéres und andere Liebesgedichte vorlesen und, ,,pour alégier son dueil”, den jungen Binchois kommen lie8, den er mit der Kome position einer Chanson beauftragte und dafir mit 200 Ellen scharlachrotem Tuch beschenkte. Auf einer anschlieRenden Reise durch den Hennegau kam es zu einem Streit zwischen dem nore mannischen Gefolge des Grafen und Binciois, der aber fest zu seinem burgundischen Herzog hielt?), Es ist demnach anzunehmen, da er scion vor dieser Zeit in burgundischen Diensten gestanden hat. Nach einem Aufenthalt in Oberitalien stieg Binchois am Hofe Philipps des Guten in der geistlihen Laufbahn auf, 1436 als fiinfter, 1441 als vierter, 1445 als dritter und 1449 als zweiter Kaplan’), und erhielt eine Prabende der Kathedrale Sainte-Waudru in Mons‘). Nachdem er als zeitweiliger Bhrensekretit zur nachsten Umgebung des Herzogs von Burgund gehdrt hatte, starb er am 20, September 1460 zu Lille, In einem Klagegesang auf denTod des ‘Meisters heift es zusammenfassend uber ihn En sa jeunesse if fut soudard D’honorable mondanité, Puis a estu fa meilleur part, Servant Diew en humilité*).” Als ,,pére de joyeuseté” war er der Fuhrer der weltlicien Liedkunst seines Zeitalters, die den Namen Binchois durch alle Lander getragen und besonders nachhaltig auf das saddeutsche Orgele und Liedschaffen gewirkt hat*), Die Texte fiir seine Chanson«Kompositionen entnahm er den Sammlungen der gefeiertsten Lyriker, die zum burgundischen Hofe in Beziehung gee standen fatten, und unter denen Christine de Pizan (1365 —ca, 1430)%, Alain Chartier (ca, 1385~142") und Charles Orléans (1391—1465) hervorragen (Vgl. Nr. 6 und 14). ) mest Closson, L’origine de G. Bindois (Revue de musicologie, 6, Paris 1925, 8. 149) » A. Desplanque, Projet d’assasinat de Philippe fe Bon par les Anglais (Mémoires couronnés... par {Académie royale de Belgique, 33, Brissel 1867, S, 70R.), dazu André Piero, La musique & Paris sous fe régne de Charles VI (1380—1422), Straburg 1930, S. 35. 4) G, Doutrepont, La litterature francaise a la cour des ducs de Bourgogne, Paris 1909, S. 211. +) Messager des sciences historiques, Gand 1867, S. 824. *) FraJos. Fétis, Biographie universelle des musiciens, [*, Paris 1860, S. 418, * Heine Punck, Eine Chanson von Binchois im Buxheimer Orgel und Lodieimer Liederbuch (Acta musicologica, 5, Leipzig 1933, $, 31 % Vgl. Philipp August Becker, Chr. de Pizan (Zeitschrift far franzisische Sprade und Literatur, 54, Jena 1930, S, 1294. *) Val. Pierre Champion, Histoire poétique du XV* sitcle, I, Paris 1923, S. 18. 3 Der dreistimmige Satz seiner Kammerliedkunst besteht aus einer melodisch wie rhythmisch fein durchgebildeten vokalen Oberstimme ther zwei instramentalen Tendren’), Fur die mage lichst buntfarbige Besetcung kommen in der Oberstimme neben der solistischen Gesangstimme etwa ein Blasinstrument oder eine Geige, in der Mittelstimme (Tenor) eine Bratsche und in der Unterstimme (Contratenor) eine Gambe (Cello), ein Zupf- oder ein Blasinstrument in Betracht, Bei der vorliegenden Auswahl, die nicht ganz ein Drittel der aberlieferten Chansons des Meisters enthalt, war neben kanstlerischen und historischen Gesichspunkten die Gite der hand» schriftlidien Uberlieferung mafigebend. 13 Sticke werden mach der besten Uiberlieferung in der am burgundischen Hofe im 2. Viertel des 15. Jahrhunderts entstandenen Handschrifi Escorial V. IIL 24 (= Ey", 3 dort nicht dberlieferte, altere Stiidke (Nr. 2, 13, 14) nach der italienischen Handschrift Oxford, Bodl. Can. misc, 213 (= O)") dargeboten, und zwar nach dem Vorbild von E in alphabetischer Reihenfolge. Fuir die 14 Stiicke in Rondeauform — Nr. 4 und 6 zei« gen Balladenform — ist Nr. 1 als Muster fiir die Textanordnung anzusehen. Die Fortsetzung der Texte zu den dbrigen Sriidken ist am Ende ¢S, 17/18) angefiigt. Im ubrigen halt sich die Textunterlegung mglidist genau an die originale Vorlage", Ligaturen sind durch Bindebogen nur in der Oberstimme wiedergegeben. Die Ausgabe halt in allen wesentlichen Punkten die Form fest, wie diese kleinen Meisterwerke der Liedkunst seit ihrer Darbietung in det Badischen Kunsthalle Karlsruhe (1922) in den Vorfuhtungen und Cibungen des Collegium musicum der Universitit Freiburg i, Br. immer wieder in ihrer unersdiSpflidien Lebenskraft erprobt worden sind Freiburg i. Br., im Februar 1933 W. Gurlitt * 9 Naheres in meinen Ausfihrungen aber burgundische Chanson~ und deutsche Licdhunst des 15. Jahre fhunderts (Bericht Gber den Musikwissenschafilichen Kongrel in Basel, Leipzig 1925, S. 15310), dazu Heinrich Besseler, Erlauterungea 2u einer Vorluhrung ausgewahlter Denker der Musik des spaten Mittelalters Bericht tiber die Freiburger Tagung far deutsche Orgelkunst, Augsburg 1926, S. 1481), 8) Vgl. Pierre Aubry, Iter Hispanicum Sammelbinde der Intern. Musikgeselischaft, 8, Leipaig 190607, S.517H). dazu H. Besseler im Archiv far Musikwissenschaft, 7, Leipzig 1925, S. 2416 ¥) Vel J. Stainer, Dufay and his contemporaries, London 1898, dazu 1. Besseler, a.a.0, S, 2406 Auf die Angabe der zahlreichen Konkordanzen wird in der vorliegenden Ausxabe verziditet, sie werden in einer im Musikwissenschaftlicien Seminar der Universitat Freiburg i, Be. in Vorbereitung belindlichen Dissertation ‘uber G. Binchois als Chansonkomponist verdfentlict. %) In den einsdhligigen romanistischen Fragen habe ic mich dankbar der liebenswidrdigen kollegialen Hilfe des Freiburger Privatdozenten Dr. Heinrich Kuen bedient. %) Vel. Friedrich Ludwig, Musik des Mittelalters in der Badischen Kunsthalle Karlseuhe (Zeitschrift fur Musikwissenschaft, 5, Leipzig 1922/23, S, 434ff), besonders S. 4464, Inhalt. Ne Seite | Ne Scie 1 Adieu, adieu...... sesseess 4 | 9 Mon seul et souverain desir........ 10 2 Adieu, m’amour cee 5 | 10 Plains de plours et de gémissemens .. 11 3. Adieu, jusques je vous revoye........ 5 | 11 Se j‘eusse un seul peu d’esperanche .. 12 4 Adieu, mon amoureuse joye ..........6 | 12. Sela belle n’a le voloir ..... 5 De plus en plus se renouvelle. 7 | 13° Tant plus ayme 6 Dueil angoisseus . 8 | 14° Tristre plaisir... sees 7 Liesse m’a mandé salut 9 | 15 Vostre allée me desplait tant. 8 Margarite, fleur de valeur 9 | 16 Vostre tresdoux regart plaisant 1 Adieu, adieu (e, 277 Pa i f 7 teu, mon joi ‘Sou - nir, | Le plushautbien qui | z leohl, mein fro - Ace | dn - den- ken, | duhich-stes Gut, das. 3. Ce se fort que me_— pu-|issees- jou - ir, |Quantjes-lon-ge_ mon 3. Sehworfeits es ——| mir, dap sch mich| freu - en konnt, |” wo ich mufiden Adch 5. A - dieu vous | ay, est_tamps| de par- tir; | A-diew cel-le que. 5. Zebi_woht vag.-| teh, dio Stun - de | ist ran da, | lebtwohtslhndie 90 | E eet = me puist_ad-ve - |nir, —| Bel-leet bon - que jain mir be - geg-nen_|kavin, Seho-ne, Ow = die teh sou-ve - rain de - |sir Ht_la cho - -|c0e que plus__.|vo-len - tiers Sten Wanschver-las ~ | sen und das, was. am al - der Lieb stem tant ay__chier ve - | ir, Mon pou-vre___ Jeoer vous re -_maint,par Bernich ab! ge |sekin, mein ar-mes—— [Hers Bleabe Buch | firr'tmm f—- = 2 oat == Cot ee Le di-rea-dieu me | don-ne tant da~- Das a= be- waht Bringt | 20 viel Kummer . Aul-tre que vous ne__ | jou - i - ra de 5: mur Tar vat tein sollt | Buch an thm or ~ 7 Qubgrantpel-[no pale jo—la | bou ” reir aap mur midlzam ich den Mind | o7 ~ tenn. ‘Tous deux vous|les - se,he-las, quel des - sir. euch ver lap |b — de teh, wie —_| hum vot == a8 = Alle Rechte sonbshalten Adieu, m’amour bu 86) i : - © A-dieu, ma-mour Lebtwohi,Ge = lied - et ma mai-tres - se, fe, meine Her ‘Tenor Contratenor dieuymon sou-ve'rain de ~ | sir, oA, yneinal » Ler -hich~ ster__\Wunseh, A-dieucebleA quil veul sor - lebeworlhnder teh| will die : pe f = A-laieu,mon con-fort | et li - es ~~ - =| se. leond,memTrostthr, [und Frik-tick | > | he —— + ° gop f Adieu, jusques je vous revoye &, 29) HE ‘Tenor ‘Adieu, jus-lques je—'vousre - [toy-l] - Lest wohl, Bis [eh Bachwiecaer [ce [he] Contraten} e, ~ dieu, Ie droit] flew - ve de joy - he, tebil ”_twohd woah-res———— | Strd men der Frew - = SaaS i i Perea Non eou-fort,mon es - poir joi - leulx; sein rostund fredvol te Hoff . WATS Le par-tir [mest tant “dou - le = a ee a fret ae aoe | es 2 SE oer St seay que fai-ro doy - woes, sas teh fun — Adieu, mon amoureuse joye . © USS a ior ead fe, 31) A-dicu,mon’-|mou-reu-se joy-|e Etmon plus plai-sant| sou - ve ~ Lebtwohduemet|-ne Lie-bes-Srew\de = fund messskist dich - stes| dn - den ~ ‘A-dieu, 'es-li-[teet la_mon-joy -|e 'De mon'plus)heu-reuly| on Leb woh, Por-te lund Breuden:xes -|chen [fiir mei-ne giick-tich| See == ise eae: Gontratenor iz Fe, nay raha fe De | plus en plus |" > [nou -" vel - Stets | mehr wnd mehr, atets er + | mew > ert Contratenor genet - bel - 2 - et send —sehd ~ : 2 [ne Ce me fait Je tres -| grant de Da-2u treibegro-fe | Sehn - aucht sir Quejay de | vous ou-| ir nou-vel - mich, neue Nach -| riche won| Fuck su Ad , 6 Dueil angoisseus «Christine de Pizan) (x, 36°) (6) Duell an- gois-| seus, dngst-vol-ier. \Seonersnapeto ~ 28 Lan-gor sens] fin et vi-e Schmachien ohv | nd!_tnghick-se ra-ge do-|me-eu-ré Lie-bee-qua /ma-leu-r6 he gee Le Tenor des-es =" poir plain| de for- Fer mweig lune, voll ter Fa ne de plour, dan-|gois-se et ton Tra nen,” voll angst ind \Ceeur do-1o-[reux, qui vit ob-| scu-re - ment, Te - ne-breux| in Hers voll |Sehmerslas in Dunkel ~ heit —tebt fin = steven. a SS EBS oe corps sur le [point de partir Ay sans ces’ Str beth, am Be-} grify su sehctden, tra - ge ih Ft aij ne [puis (nd ga-rir nemo -[rir und kann ge-| sun den soe -der noch—ster-[ben Liesse ma mandé salut ss st ty God nia man-dé— 5 mir Grit-fe ge _ . py OD {SS ep aN est ou |- Dieux vous doinst| Inui en bonnees|-trai Gott geb Buch |heut ale gu-tes | Ge ~ ‘Dinas veusdoinat Rober Disux vote ower @_ a4 44 [Tout te de-sir— de |vos-tre ceur_. jed-ww0sdon Wunsch Bul res Hensens—. Mon seul et souverain desir (, 20] Mon seul [et sou - ve - [rainde -— sir, gerund | ho her Whuntch, Afein — ein -| ai ‘Tenor Contratenoy += () 1 ere “ ae = by gry testtipn Fp ee MTA Sar Sere % con - fort et mon | vray—es - poirt Je ne por-| te - ray_riens que Bem gored te; tp rio pe — Trost_und wah-re —— | Hoff ~ nung_mein} ‘Tant—queijewous| puis ~ se re - bre teh Bch —| ie der-se ~ 10 mw Plains de plours et gemissemens &, 16] Plains de ploure™. Fol von Tri» et ge-mis - und Beh se -[mens da-| gen Tenor Contratenor| ties -" plai- san und ——| Un + be - ha e me fuit et mich fieht send ire mains de schwe 12 tl Se jeusse un seul peu desperanche SS = aS jeus-seun seul__peu des-po - Bm -| Ring eh mer eine ‘ques mieulx— a e - "se co doulx tehr ich ae in dine mois de may Te—|plus joy - eux Mo ~ nat Max der [al -er~glhick = 13 12 Se fla belle n’a fe voloir ‘O, 8) t eet ttt, ee SS Sse Sage Se la bel-le— na - - Imon pi - teux mar- Wenn die Sch-me — nicht — Teich tern met = ne gro Contrstenor| ee Tenor Hee song de ri + Grund ——— aut | ne mst mut be - hab | ick gar: nen aE nacht, Tant plus ayme D126) 7 - _ mo Tant | plus ay-me,|tant plus suy| mal a-mé, Bei} che— Liebe, | ar - me— Ge-| gen. lie~be, Contratenor 14 Tant |plus re-quiers,tant plus suy_re-fu - | sé, ‘Tant plus je ve rekr Bitten, ye | mehr Ab > woi- sun » | zen, Je mehr} veul, tantplus de moy [n'a eu = re, Tant | plusme plain eke) je ines n= gor | Bef bane a tant plusina pay-neest|du ~~ re, ge har-tor ist mein | Ler > den; neprent de moy | "pi - te. erbarmt sich met -| mem niche 7 14 Tristre plaisir (Alain Chartier) oO) ©, 56) t Tris - tre pla Tri - bes Brok- Contratenor aa dou-leu-reu-se | : leckmereti-ches Proh -| Yok ken, oF ee = ‘As-pro doul-ceur, | Te-conforten-nuy - busre Sib-be,| lund de ger-tt- chor t,80u - ye-|nir ob - i ~ ba | chen imt—|Tra-nen, fla-lehrs Ge den- = a Jae = Hey ppd Ma com-pan-| gnent_ com - | bien be - gle - ten ° a e,101 med ‘Tenor dest, muh - falle mir 4 E Stee EG Contratenor : eet. st @ _ = Qn acmat tour @ [plat > sent | Gena mois [de may — era SRT pal > Genglnae | 2 — 5 Que je we puis | es - tre | joy - 0 dap wh mur noch aid | 49 — moi-tié, | par sam Jem du ~ gon’-| schein — sein Vostre tresdoulx regart plaisant fr, 0] ‘ 4 Vos-| fre tros-doulx re - fgartplaisant, je-bon - ne que—| Jay - metant, On Baler weber aut [nasser Blick, Sehi| ne Gu te, aie | ho leh,” dap ne peut plus | en bon - ne ‘Tres-| per-chotout le cuer — 8 trou = lich ich—|niokt mehr ver -| mag, durch leuch-tet mir mein gan) @ 1 : ' Et ob - — |- IGi-ge—-lo de-mo - [rant. % moy, Hors, und swingt | mich gana in seinen [Dienst 17 Fortsetzung der Texte. 2. fay grant desir de prendre adresse Pour quoy vous puisse revéir. Adieu etc. Souvengne vous, belle deésse, De moy, qui suy vo sa(i)ns faillir En volonté de revenir Pensant & vo belle jounesse. Adieu etc. 3. Estre joyeulx je ne poroye, Quant j‘eslonge que ne vous voye, ‘Mon bien [et] mon heur gracieux. Adieu etc. Adieu vous dy, dont trop mannoye, Adieu, le mieulx qu'amors m’envoye, Belle, que tous jours fuir vue(ihx, Autant de biens vous envoit dieux Que pour moi mesmes fe voudroye. Adieu etc. 4, Car clest tout fe bien que j’avoye Er l'outrepas de mon desir, Ne je n'ai espoir que ja voye Dame qui me puist esjouir, Si non vous, & qui obeit Vueil de parfaite volonté. Ma dame par ma éaulté. Pensez dont a la douleyr moye, Belle, se c'est vostre plaisir, Et gardez le coer que j‘avoye, Dont amors me fait deschachier (2 = descharpit) Por vous donner, dont fe choisir Eulx (= eut) votre gracieuseté, Ma dame par ma [éaulté. 5. Ne cuidiés pas que je recelle, Comme & tous jours vous estes celle Que je vueil de tout obei De plus etc. Helas, se vous m’estes cruélle, Jauroie_au [cuer] angoisse telle, Que je voudroie bien morir, Mais ce seroit sans desservir, En soustenant vostre querelle De plus etc 6. Keine Fortsetzung des Textes iiberliefert. 7. Puiés, dangier le dissolut, Et envié fa doloreuse. Liesse etc. Trestout mon deul sera toullut, Puis que de moy est amoureuse, Maulgré jaloux en est song{aleuse, Qui tant parler en ont volut, Liesse etc. 8. Bt vous garde de deshonneur Ex de male bouche vilaine. Margarite etc. Bstrinez soit if de douleur Qui ne mett(e)ra toute sa paine A louer vo doulceur haultaine, Car vo loz n’a per ne meilleur. Margarite etc. 9, Helas, mon bien, tout mon plaisir, Ne me mettez en nonchaloir. Mon seul etc. Car je voel & vous obeir, Et si n’ay nul autre vouloir, Je ne puis riens sans vous, [par] voit, Aultre ne me peut resjoir. ‘Mon seul etc. 18 10. Plus qu’altre fez maulx d’amer sens Diangoisse et de toute (vigeur) (douleur). Plains "de plours etc Par ma foy, riens [je] n‘i entens, For que je pers toute vigeur | Par fa belle, qui mon labuer N’a prins en gré, dont je me rens. Plains de plours etc. 11, Ot qu’elle en faest [-feist] apparanche Gracieux seroit mon esmay. Se jeusse etc, ‘Mais tresamere desplaisanche Tout mon joyeulx voel ou deslay, Ja soit ce que promiz luy ay Que tour prenroye en souflisanche. Se jeusse etc. 12. Car je n’ay cuer, corps ne povoir Qui puist a tel dolour souffir)ire. Se fa belle etc. Ex pour fa verité savoir ‘A toute heure mon mal empire, Dont je m’en vois de droite tire Ma mort prochaine rechevoir, | Se la belle etc. | 13, Helas, je fay servile] en loiaulté Sn esperant destre reconforté, Et toutes fois mon fait n’est qu’aventure Tant plus etc. Mais si tuy plaist que je soie appellé Son seul amy et que ce (s)soit son gré, De la servir je mett(e)say payne et cure | 14, Car aultre rien, certes, je ne parcure En attendant sa bonne vollenté. Tant plus etc. Enbuchiés sont, affin que ne les voye, Dedens mon cuer, en ombre de mes yeulx. Tristre plaisir ete, Crest mon tresor, c'est toute ma monnoye, Pouvre dangier est sur moy envicux. Bien seroit if, s'il me v(er)oit avoir mieulx. Quant il me het pour ce qu’amours m’envoye. Tristre plaisir ete. 15, Vous me fustez si bien viengnant Or je [vous] pers dor en avant Je ne scay comment, si m’ait dieux. Vostre allée etc. Las, que ne sui je si puissant Que je vous peusse_a mon commant Tenir encore un an ou deux Por appointier de tous mes [vJeux ‘Au bien de mon desir plus grant. Vostre_allée etc. Non pas sans plus pour un tenant, Mais tous fes jours de mon vivant, Pour obeir comme je doy. Vostre tresdoulx etc. Je n'ay chose au monde vaillant Que tout ne soyt & vo commant. Il y a bien rayson pour quoy Car vous valez (et) un filz de Roy, Er deust i morir en servant. Vostre tresdoulx etc. Drude: Moscler Welfenbattel Printed tn Germany

Das könnte Ihnen auch gefallen