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PAULUS, Apostel

Über keine Gestalt des frühesten Christentums besitzen wir so verschiedenartige Quellen wie zur Person des P. An
erster Stelle stehen die autobiographischen Zeugnisse der authentischen P.-Briefe [Röm.; 1./2. Kor.; Gal.; Phil.; 1.
Thess.; Phm.], an zweiter Stelle die erste Historiographie des frühen Christentums, die Apostelgeschichte des Lukas.
Schließlich begegnen in den (pseudepigraphen) Pastoralbriefen (1./2. Tim.; Tit.) eine Reihe biographischer
Bemerkungen. Jedoch besitzt jede dieser Quellen ihre eigene Problematik. Die P.-Briefe insgesamt (einschl. des Röm.)
sind Gelegenheitsschreiben. Wo sich P., so selten er es tut (Gal. 1,13-2,10; Phil. 3,1-14), zu seinem Leben und zu seiner
Biographie äußert, äußert er sich nicht nur in der Rückschau auf etwa 20 Jahre seines Lebens, sondern v. a. situations-
u. zeitgebunden. Dies bedeutet: P. schreibt nicht für seine Nachwelt, sondern in seine Gegenwart. Entsprechend
akzentuiert er seine Äußerungen, läßt manches fort, was in der gegenwärtigen Lage ohne Bedeutung, führt manches
aus, was vom biographischen Standpunkt her weniger bedeutsam erscheint. Der erste P.-Biograph Lukas entwirft ein
begeistertes P.-Bild. Trotz aller Begeisterung enthält Lukas dem P. den Aposteltitel vor und bindet ihn fiktiv unlöslich an
Jerusalem, wozu auch die Konstruktion nicht nur der ersten (Apg. 13 f.), sondern der insges. drei sog. Missionsreisen
des P. (mit ihren Anfangs- bzw. Endpunkten Antiochien/Jerusalem) gehört. Diese Darstellung fußt auf der lk. theol.
Grundkonzeption. Sie wird aber auch durch die weitgehend judenchristlichen, viell. vom Jakobus-Kreis abhängigen,
(Apg. 9; 13-28 verarbeiteten) Traditionen und Informationen über P. (wenn auch keine breiteren Quellen) begünstigt
sein, die Lukas zugekommen sind. An einer ausgesprochenen P.-tradition partizipieren die Pastoralbriefe. Aber im
Vergleich zu den authentischen Zeugnissen erkennt man die Abhängigkeit. Für die Rekonstruktion der paulinischen
Biographie kommt den authentischen Zeugnissen höchste Glaubwürdigkeit zu, sie bieten das biographische Gerüst. Die
lk. Angaben sollten nicht als weitgehend fiktiv (ähnlich den Angaben in den Past.) disqualifiziert werden, aber ihr
biographisches Gewicht ist jeweils zu prüfen. Die Selbstzeugnisse haben Vorrang, aber auch die Angaben der Apg. sind
gute, wenn auch oftmals eher indirekte Zeugnisse. -

Geburt und Tod des P. liegen im historischen Dunkel. Wahrscheinlich wurde P. im ersten Jahrzehnt n. Chr. geboren.
Lukas sieht »P. aus Tarsos in Cilicien« (Apg. 9,11; 21,39) in dieser Stadt auch geboren (22,3). Mit dieser schlüssigen
Vermutung konkurriert die Information des Hieronymus (De viris illustribus 5; ad Philemon 23), P. sei in Gischala
(Obergaliläa) geboren und seine Eltern seien im Zuge kriegerischer Ereignisse nach Tarsos gelangt. Obwohl Hieron.
selbst von einem »Gerücht« spricht, ist doch unerklärlich, wie der ansonsten unbedeutende galil. Ort in die Überlieferung
gelangte. Wie auch immer man die beiden Angaben zu harmonisieren versucht (Abstammung der Eltern; Herführung
des Bürgerrechts), der bedeutende Ort für die biographische Entwicklung ist Tarsos, wo P. aufwächst. Der Tod des P.
datiert wohl in die Mitte der 60er Jahre des 1. Jh. Nach 1. Klem. 5, geschrieben im Jahre 95, starb P., wie auch Petrus,
den Märtyrertod in Rom. Obleich Lukas der Apg. das positive Bild des freimütig in Rom predigenden P. ans Ende stellt
(28,31 in Erfüllung v. 1,8), dürften auch ihm Todesort und Todesart nicht unbekannt gewesen sein (vgl. 20,36 ff.; 21,10
ff.). Biographisch lassen sich drei Phasen unterscheiden: 1. Die vorchristliche Zeit (bis »vor Damaskus«), 2.
Lebenskehre und die Zeit als Missionar im Bereich der antiochienischen Theologie (bis zum Apostelkonvent und dem
sog. Antiochienischen Konflikt, Gal. 2,11 ff.), 3. Die Zeit als selbständiger Missionar. - 1. P. hebt demonstrativ gegenüber
den Vorwürfen jüd. Provenienz hervor (Phil. 3,5 f.; Gal. 1,13 f.; 2. Kor 11,22; Röm. 11,1), ein »Volljude« zu sein, nicht nur
seiner Abstammung nach, sondern auch von seiner Erziehung und Entwicklung im Pharisäismus her. So
außergewöhnlich die Entgegnung für einen Diasporajuden ist, so außergewöhnlich ist auch seine biographische
Entwicklung verlaufen. P. ist sicher in Tarsos aufgewachsen. Seine Familie gehörte den Pharisäern an (vgl. Apg. 23,6) u.
zählte wahrsch. zum tarsischen Stadtbürgertum. P. wird hellenistisch erzogen, genießt aber zugleich eine für das
Diasporajudentum typische jüd. Unterweisung. Seine Muttersprache war Griechisch. Die hebr. Schrift (das AT) konnte er
vielleicht lesen, geläufig war ihm aber die griech. Übersetzung (LXX). In jungen Jahren erlernte er einen
Handwerkerberuf, wohl den des Zeltmachers (Apg. 18,3). In diesen Jahren schließt er sich der pharisäischen
Laienbewegung an. Thora und mündliche Auslegung des Gesetzes sind ihm Richtschnur des Lebenswandels bis hin zu
einer fanatischen Befolgung. Dieser Eifer für das Gesetz läßt ihn den Gegensatz zum hellenistischen Judenchristentum,
zu den »Hellenisten« (Apg. 6,1-6), in besonderer Weise als gottwidrig empfinden. Daher verfolgt er im Bereich des
Diasporajudentums christliche Gemeinden (Gal. 1,13.23; Phi. 3,6; 1. Kor. 15,9). Die lk. Darstellung von Erziehung (durch
Gamaliel I., Apg. 22,3) und Verfolgertätigkeit in und von Jerusalem aus (8,1-3; 9,2; 22,4 f.; 25,10 f.; vgl. 7,58; 22,20)
samt dem dort lebenden Neffen (22,16) ist Fiktion. Sie scheitert letztlich an der unverdächtigen Selbstäußerung des P. in
Gal. 1,22 f. Skepsis gilt auch gegenüber der Auffassung, P. habe das röm. Bürgerrecht besessen (Apg. 16,37 f.; 22,25
ff.; 23,27; vgl. 25,10 f.; 21,25 f.; 28,19). -

2. Vor Damaskus (Apg. 9,3; 22,6; 26,12; vgl. Gal. 1,17) kommt der Umschlag. P. erfährt ein Offenbarungserlebnis (Gal.
1,12.16; 1. Kor. 15,8; 9,1; Apg. 9; 22; 26), wodurch sich sein ganzes Leben umkehrt. Aus dem Verfolger der Gemeinde
Gottes wird der von Gott berufene Apostel Gottes. Die volkstümliche Legende hat die Lebenskehre in das griffige Bild
gefaßt, »Saulus« sei zum »Paulus« geworden. Das Bild trifft die Sache, wenn es auch historisch und exegetisch
fehlgeht. »Paulus« war der griech.-röm. Beiname des jüd. Namens Saul(us). In der Apg. liegt der Namenswechsel 13,9
deutlich nach der ersten Berufungsschilderung (Apg. 9). -

Die Damaskusszene läßt sich als erstes Datum näherungsweise fixieren: Ausgehend vom Todesjahr Jesu (s.d.) 30 n.
Chr. und einer Verfolgungstätigkeit von 1-2 Jahren dürfte P. 31/32 vor Damaskus gewesen sein. Von diesem Datum her
lassen sich die weiteren Ereignisse nach den relativen Angaben in Gal. 1,17-2,1 einordnen: Von Damaskus aus
missioniert P. in der Arabia, dem nabatäischen Ostjordanland, und kehrt dann wieder, etwa 33/34 zurück (1,17). Von dort
muß er auf waghalsige Weise vor nabatäischer Verfolgung fliehen (2. Kor 11,32 f., zeitl. diff. zu Apg. 9,24 f.), sein erstes
eigenes Verfolgungserlebnis. Wenig später, etwa 3 Jahre nach der Berufung (1,18 gg. Apg. 9,26 ff.), kommt P. zu einem
14-tägigen Kurzbesuch zu Petrus nach Jerusalem (i.J. 34). Danach hält er sich in der weiteren Umgebung von Tarsos
auf, er missioniert Nordsyrien und Cilicien (1,21; vgl. Apg. 9,30; 11,25 f.). In den nächsten Jahren wechselt er in das
heidenchristl. Zentrum der Frühzeit nach Antiochien (vgl. z. T. Apg. 11,25 f.) und gewinnt mit der Zeit eine
gemeindeleitende Bedeutung neben oder vor Barnabas. Jedenfalls ist P. führender Repräsentant der antiochienischen
Delegation (Gal. 2,1; Apg. 15,2) zum Jerusalemer Apostelkonvent (48 n. Chr.), etwa 14 Jahre nach seinem ersten
Besuch. Anlaß, Darstellung u. Ergebnis der Zusammenkunft gehen bei P. (Gal. 2,1-10) und Lukas (Apg. 15,1-29) zwar
auseinander, können aber zu einem Bild zusammengebracht werden. Es geht im wesentlichen um die Grundsätze der
Heidenmission. Auf dem Konvent traten drei Gruppen auf: die Vertreter einer gesetzesfreien Heidenmission i. S. der
bisherigen antiochienischen Position, repräsentiert durch zwei der drei Apostel des Jerusalemer Führungskollegiums (s.
Gal. 2,9) Petrus u. Johannes; die Leute um den dritten, Jakobus, verlangten analog der jüd. Heidenmission minimale
Thoraobservanz (»Aposteldekret«, vgl. Apg. 15,19 ff.); eine dritte Gruppe judaisierender Judenchristen verlangte von
den Heidenchristen die Beschneidung. (Diese Gruppe dürfte eine Urzelle der späteren P.-Gegner bilden). Entgegen Apg.
15,22-35 endete die Zusammenkunft mit dem Kompromiß einer Teilung der Missionsgebiete (sog. »Heiden« an
Antiochien; »Juden« an Jerusalem) und dem Auftrag zu einer Kollekte an die Urgemeinde. Jedoch läßt Gal. 2,3.9 f.
erkennen, daß weitere 'Auflagen' zur Diskussion standen. Der Jerusalemer Kompromiß hält nicht lange. Schon bald
(48/49 n. Chr.) bricht der Konflikt zw. den versch. Gruppen in Antiochien (erneut?) auf (Gal. 2,11 ff.). P. kann seine
gesetzesfreie Position in Antiochien nicht durchsetzen. Über dem Konflikt über die sog. Mahlgemeinschaft zerbricht nicht
nur die Gemeinschaft zw. Juden- u. Heidenchristen, sondern auch die Gemeinschaft zwischen P. und Barnabas (2,13;
diff. Apg. 15,36 ff.) und noch weiter die Gemeinschaft zwischen P. und Antiochien. Nach diesem Bruch hat P. Antiochien
wahrscheinlich nicht mehr besucht. -

3. P. trennt sich von Antiochien und beginnt (etwa 48/49 n. Chr.) seine selbständige Mission an den Heiden. Über
Galatien, wo eine Erkrankung einen längeren Aufenthalt (Gal. 4,13 ff.) erzwang, kam P. nach Philippi (vgl. den Reiseweg
Apg. 16,6-11: galatische Provinz - Samothrake - Neapolis). Nach persönl. Mißhandlungen kommt er um 50 n. Chr. (über
Amphipolis und Apollonia, Apg. 16,12 ff.; 17,1, auf der Via Egnatia) nach Thessalonike (1. Thess. 2,1 f.). Nach einem
längeren Gründungsaufenthalt (2,1-12) zieht er durch Mazedonien und die Achaja (1,7 f.; vgl. Apg. 16 f.), mit einem nur
kurzen, da missionarisch erfolglosen Aufenthalt in Athen (3,1; vgl. Apg. 17,16-34), nach Korinth, wo er von etwa 50/51 -
52/53 bleibt (Apg. 18,1-18). Aus dieser Zeit stammt der 1. Thess. - Nach dem Antiochienischen Konflikt beginnt die
eigenständige, von einer Muttergemeinde unabhängige, Missionsarbeit des P., sowohl in wirtschaftlicher, ideller als auch
theologischer Hinsicht. Von den gegründeten Gemeinden selbst nahm P. in der Regel keine Unterstützung an, sondern
verdiente sich seinen Lebensunterhalt und ggf. das »Reisegeld« durch sein erlerntes Handwerk (1. Thess. 2,9; 1. Kor.
9,6.12.18; 2. Kor. 11,9; 12,14 ff.). Einzig der Gemeinde von Philippi gestattet P., ihn finanziell zu unterstützen (bes. Phil.
4,10 ff.). Die gängige Übung der Empfehlungsschreiben lehnt er, anders als seine Gegner und Konkurrenten, ab, wohl
mit der theologischen Begründung, Gott selbst werde sein Werk vollbringen. Dem Missionserfolg des P. liegt eine (nach
Röm. 15,18 ff.) bewußt verfolgte, angesichts der Parusienächsterwartung bes. ergonomische Missionsstrategie
zugrunde, gekennzeichnet zum einen durch den ökumenischen, die damalige Welt umspannenden Aspekt, zum anderen
durch die bes. Organisation von den politischen und wirtschaftlichen Zentren aus. Die neugegründeten christl.
Gemeinden wurden nach dem Weggang des Apostels in ihrer weiteren Umgegend selbst missionarisch wirksam (1.
Thess. 1,2 ff.). Den Kontakt zu P. hielten sog. Mitarbeiter (Timotheus, Titus u.a.) als Vertrauenspersonen beider Seiten. -
Die aus relativen Daten und Vermutungen über Reise- und Aufenthaltsdauer rekonstruierten biograph. Daten bis zum
Korinth-Aufenthalt lassen sich durch die absolute Datierung der Prokonsulzeit des Gallio in Korinth (vgl. Apg. 18,12)
aufgrund der sog. Gallio-Inschrift aus dem Apollon-Tempel in Delphi sichern, relative und absolute Chronologie decken
sich. Die weiteren biograph. Daten lassen sich nur noch aus Einzelangaben rekonstruieren. -

Von Korinth aus gelangt P. auf dem Seeweg nach Ephesus, wo er mit kurzen Unterbrechungen etwa 2-3 J. bleibt (vgl.
Apg. 19,8 ff.). Von hier aus schreibt er schon bald einen verlorengegangenen Brief nach Korinth (1. Kor. 5,9). In der
Kollektenangelegenheit besucht er noch einmal die Gemeinde(n) in Galatien (16,1; Gal. 4,13). Seine Abwesenheit (53 n.
Chr.) nutzen Gegner in Ephesus zur Agitation, wodurch er in Lebensgefahr gerät (1. Kor. 15,32). Zur Abfassungszeit des
1. Kor (u. des Gal., 54 n. Chr.) blüht sein Missionswerk wieder (16,9). P. will anschließend wegen der Kollekte über
Mazedonien nach Korinth kommen und längere Zeit bleiben, vielleicht dort überwintern (16,5 ff.). Freilich wird dieser Plan
vereitelt (2. Kor. 1,8-10), weil P. in »Asien«, also wohl in Ephesus, in Gefangenschaft gerät. Erst 1 oder 2 J. später wird
P. den Plan dann doch verwirklichen können (2. Kor. 2,12 f.). Daneben fällt in diese Zeit die wechselvolle und
spannungsreiche Korrespondenzsituation mit Korinth. Im J. 54 gelangen besorgniserregende Nachrichten zu P. (über
Timotheus), die ihn zur schriftl. Verteidigung seines Apostolates (sog. Apologie 2,14-7,4) zwingen. Die Situation erfordert
einen persön. Zwischenbesuch in Korinth (13,2). Sein Versuch, seinen Apostolat zu verteidigen, schlägt fehl, wieder in
Ephesus schreibt er den (zufolge 2,4) sog. Tränenbrief (2. Kor. 10-13). Ende dieses Jahres gerät er in Gefangenschaft,
der Sklave Onesimus flüchtet sich zu ihm (Phm.), die Philipper erfahren von seiner Notlage und unterstützen ihn, P.
schreibt den Phil. (ohne Kap. 3). P. kann freikommen, reist nach Troas und will nach Mazedonien. Dort erreichen ihn
(durch Titus) positive Nachrichten über die korinthischen Gemeindeverhältnisse, er schreibt den sog. Versöhnungsbrief
(2. Kor. 1,1-2,13; 7,5-16), dem die beiden Kollektenschreiben (2. Kor. 8 f.) folgen. Der letzte Besuch in Korinth findet
tatsächlich in einem Winter (56) statt. Von Korinth aus bereitet P. mit dem Röm. die Spanienmission vor - zu der es aber
nicht mehr kommen wird. Die letzte authentische P.-Nachricht Röm. 15,26 kündigt seinen Rombesuch an, nachdem P.
die Kollekte in Jerusalem abgeliefert hat, was Apg. 24,17, wenn auch nur beiläufig, bestätigt. Wieweit die weitgehend
legendarische und theol. durchwirkte Darstellung der Gefangenenreise nach Rom in der Apg. auf authentischen
Ereignissen basiert, läßt sich nicht mehr feststellen. - Die drei Phasen seines Lebens haben nicht nur eine eigene
biograph., sondern auch eine je eigene theol. Ausrichtung und Relevanz. In seiner persönlichen Haltung wie in seinem
theol. Denken bleibt P. Jude, wenigstens im Sinne eines weltoffenen Diasporajudentums. Subjektiv hat er dies nie
bestritten (Röm 9,1-5). Objektiv hat mit »Damaskus« jedoch der Blickwinkel gewechselt. Nicht mehr der aus der
Geschichte Gottes mit seinem Volk kommende Heilsanspruch und Verheißungsbesitz hat Gültigkeit, sondern die in Tod
und Auferstehung Jesu Christi neu gesetzte Erlösung konstituiert Heilsanspruch und Heilsgewißheit - über den
konventionellen Rahmen des Judentums hinaus. Der Gesetzesgott wird zum Vatergott, die Gesetzesnorm verfehlte
Norm, Gnade zum soteriologischen Kern- und Schlüsselbegriff. Mit seiner Berufung zum Apostel sieht sich P. in die
Reihe der Auferstehungszeugen gestellt (1. Kor. 15,8 ff.; Briefanfänge), daraus bezieht er seine apostolische Autorität.
Zugleich verallgemeinert er seine eigene Existenzwende. An seinem eigenen Erleben wird transparent, was Bekehrung,
zum Glauben Kommen bedeutet: Der Mensch wird neu geschaffen (2. Kor. 5,17 f.). Damaskus ist somit nicht nur ein
biograph. Schlüsseldatum, sondern stellt einen, wenn nicht den eigentlichen Schlüssel zu seiner Theologie dar. Von der
antiochienischen Theologie übernimmt P. v.a. die Christozentrik, baut aber auch insgesamt auf dieser theol. Richtung (1.
Kor. 15,3-5) und ihrem frühen Missionskerygma (1. Thess. 1,9 f.) auf. -

Die theol. Konzeption des P. kann z.T. aus seinen Briefen explizit erkannt bzw. implizit erschlossen werden. Die
paulinischen Aussagen wie die Konzeption sind zeitbedingt und zeitgebunden. Neben P. entstehen und erhalten sich
nicht nur weitere und andere theol. Konzeptionen (z.B. Evangelientraditionen; Q), sondern die paulinische Theologie
entwickelt sich nach P. weiter (2. Thess.; Kol.; Eph.; Pastoralbriefe; Hebr.) bis hin zur kritischen Rezeption durch den
Verf. des Jak.. -

In die Zeit der Alten Kirche gehören verschiedene apokryphe Schriften aus dem 2.-4 Jh., die dem P. zugeschrieben
werden: »Acta Pauli«, ein biograph. Roman bestehend aus den »Acta Pauli et Theclae«, einem fiktiven 3. Kor. und dem
»Martyrium Pauli« (daneben versch. jüngere P.-Akten); eine P.-Apokalypse (vgl. 2. Kor. 12,2 ff.); ein Briefwechsel mit
Seneca; der Laodicenerbrief; sowie die Briefe an die alexandrinische Gemeinde, an die Makedonier sowie eine Predigt
(praedicatio) des P., die verlorengegangen sind. Wirkungsgeschichtlich gilt P. schon bald als Begründer der Weltmission.
Eine eigentliche Rezeption seiner Theol., die kirchengesch. wirkungsvoll werden sollte, setzt erst mit Augustin ein, führt
über Luther bis in die moderne Theologie Karl Barths. - P. ist oftmals Gegenstand künstlerischer und literarischer Werke.
In der Bildenden Kunst wird er verschiedentlich auch mit Petrus (mit dem er seit dem 3. Jh. den Gedenktag 29.6. teilt)
oder im Kreis der Apostel dargestellt. Insignien sind Buch und Schwert, typisch der fast kahle Kopf, das längliche Gesicht
und der lange Bart. Die bekanntesten Werke schließen an die Apg. an, v.a. an das Damaskuserlebnis (meist mit Sturz
vom Pferd verb.) bei Michelangelo, Pieter Bruegel d. Ä., Peter Paul Rubens, od. etwa an die Lystraszene (Apg. 14) bei
Raffael (in der Sixtin. Kapelle). Berühmt sind ferner das Apostelbild Dürers und das späte Selbstportrait Rembrandts als
P. Für das lit. Drama bot ebenfalls die Bekehrung dankbaren Stoff, im MA. anläßlich des Festes »Pauli Bekehrung« (seit
dem 8. Jh.: 25. 1.) verfaßt, bis hin zum Barock, in der Moderne bes. bei Franz Werfel (»P. unter den Juden«), das Motiv
wird symbolisch gedeutet in dem dreiteiligen Drama von August Strindberg (»Till Damaskus«).

Werke:

Von den 13 nt. Briefen, die P. als Absender nennen, gelten sieben als unbestritten echt: 1. Thess.; 1. Kor., Gal.; Phil.;
Phm.; 2. Kor.; Röm.

Lit.:

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141-194. 259-290; ThR 42, 1977, 1-68; - Jürgen Roloff, Die P.-Darstellung des Lukas. Ihre geschichtlichen
Voraussetzungen und ihr theologisches Ziel, in: EvTh 39, 1979, 510-531; - Karl Hermann Schelkle, P. Leben - Briefe -
Theol., EdF 152, 1981; - Eckhard Plümacher, Acta-Forschung 1974-1982, in: ThR 48, 1983, 1-56; ThR 49, 1984, 105-
196; - Ferdinand Hahn, Der gegenwärtige Stand der Erforschung der Apg. Kommentare und Aufs.-Bände 1980-1985, in:
ThRv 82, 1986, 177-190; - Hans Hübner, P.-Forschung seit 1945. Ein kritischer Literaturbericht, in: ANRW II 25.4, 1987,
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Wolfgang Weiß

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Holzner, Josef: Paulus : sein Leben und seine Briefe; in religionsgeschichtlichem Zusammenhang / dargestellt von Josef
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Letzte Änderung: 28.03.2008

BBKL Band VII. (1994) Spalten 45-57

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