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Kann Inklusion in der Praxis funktionieren? Eine betroffene Mutter und ein Inklusionsexperte
haben darber diskutiert und gezeigt, dass hier zwei Welten aufeinanderprallen.
oritz ist 13 Jahre alt und intellektuell schwer beeintrchtigt. Er kann nicht sprechen
und wird in greren Gruppen rasch zappelig und laut:
Dann schmeit er Gegenstnde zu Boden
oder fegt den ganzen Tisch leer. Weil der Integrationskindergarten 30 Kilometer entfernt gewesen wre, hat Moritz vier Jahre
lang den Regelkindergarten in seinem Heimatort Grbming im steirischen Ennstal besucht eine groartige Leistung der Kindergartenchefin, erzhlt seine Mutter,
Gabriela Standhartinger. Spter kam er auf
ausdrcklichen Wunsch seiner Eltern ins
Zentrum fr Inklusiv- und Sonderpdagogik Grbming eine Institution, die im Inklusions-Vorreiterland Steiermark in absehbarer Zeit geschlossen wird (s.u.). Soll das so
sein? Standhartinger ist nach Wien gekommen, um darber mit Rainer Grubich, Leiter
des Bros fr Inklusive Bildung der Pdagogischen Hochschule Wien, zu diskutieren.
INKLUSIVE MODELLREGIONEN
s war bereits 1985, als in der Steiermark die erste integrative Klasse
gestartet wurde, und bis heute gilt
das Bundesland als Vorreiter in Sachen
Inklusion: 85 Prozent der Kinder, denen
ein sonderpdagogischer Frderbedarf
(SPF) bescheinigt wurde, besuchen eine
Regelschule; in allen Regionen gibt es
bereits inklusive Best-Practice-Modelle. Trotzdem gibt es gegen die
geplanten inklusiven Modellregionen in Graz und Umgebung sowie im Bezirk Voitsberg groe Vorbehalte und ngste. Wie ist das zu
erklren? Diese Umwandlung ist ein
komplexer Prozess, der neben Geduld
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zentren eingerichtet werden, die inklusive Regelschulen mit Knowhow und Support-Systemen untersttzen sowie die
ntigen Ressourcen steuern.