Grusswort

«Der Gedanke, eine Abkürzung zu machen, lässt mich nicht mehr los», sagte mir kürzlich je-
mand. Da kam mir unwillkürlich eine vor vielen Jahren geschehene Episode in den Sinn, als wir auf
die Heimkehr unserer Tochter warteten. Wir wussten ziemlich genau, wann der Kindergarten aus
war und wie viel Zeit sie für die Rückkehr nach Hause brauchen würde. Aber sie kam und kam nicht.
Nach geraumer Zeit, wir waren schon unruhig geworden, erschien sie endlich und sagte: «Mama,
ich habe eine Abkürzung gemacht.» In Wirklichkeit war es keine «Abkürzung», sondern ein grosser
Umweg gewesen. Das stand mir plötzlich wieder vor Augen, als mein Gegenüber von einer Abkür-
zung sprach.
Viele Menschen sehen als fatalen letzten und endgültigen Ausweg aus einer völlig verfahrenen
Lebenssituation nur noch den Suizid. Damit kürzen sie ihr Leben ab. Allein in der Schweiz nehmen
sich im Durchschnitt täglich vier Menschen das Leben. Es entspricht aber keineswegs Gottes Plan,
das Ende unseres Lebens selbst in die Hand zu nehmen. Das wusste auch der Psalmist, der zu
Gott betet: «Meine Zeit steht in deinen Händen» (Ps 31,16). Wir können die Zeit unseres Lebens
Inhalt deshalb auch nicht über die von Gott bestimmte Dauer hinaus verlängern. Das sagt der Herr Jesus
sehr deutlich: «Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle
hinzusetzen?» (Mt 6,27).
Es muss also ganz klar festgehalten werden, dass der Freitod wider Gottes Willen ist. Solche Ge-
Biblische Botschaft danken haben ihren Ursprung meistens in einer schwierigen Lebenssituation. Eine Krise im Beruf,
4 Die Nacht ist vorgerückt (Teil 2) familiäre Probleme, Zukunftsängste, körperliche Leiden, Depressionen oder andere psychische Er-
16 Wunderbare Segnungen im finsteren Tal krankungen sind Nährboden für solche Gedanken. Selbst Gläubige, denen das Wasser bis zum Hals
steht, bleiben vor Selbstmordgedanken nicht gefeit. Auch Elia, der nach seinen eigenen Worten
«vor Gott stand» (vgl. 1.Kön 18,15), erlebte eine Phase völliger Niedergeschlagenheit: «Er aber ging
Im Blickfeld hin … und setzte sich unter einen Wacholder und bat, dass seine Seele stürbe, und sprach: Es ist
genug, so nimm nun, Herr, meine Seele; ich bin nicht besser denn meine Väter» (1.Kön 19,4). Auch
9 Aus Menschenasche Diamanten
der gottesfürchtige, vom Herrn sehr geprüfte Hiob seufzte in seiner schweren Krankheit: «Mein
13 Die Endlösung der Judenfrage Odem ist schwach, und meine Tage sind abgekürzt, das Grab ist da» (Hiob 17,1).
14 Wenn Sterne vom Himmel fallen Vielleicht befinden Sie sich momentan ebenfalls in einer «Wüste» Ihres Lebens. Sie blicken nicht
mehr durch und möchten am liebsten nicht mehr weiterleben. Sie vergleichen sich mit anderen und
denken, denen gehe es viel besser. Daraus schliessen Sie, Ihr Leben sei nutzlos und wertlos. Aber
Fragen – Antworten lesen Sie doch einmal, was zu Daniel gesagt wurde: «… du bist lieb und wert» (Dan 9,23). Das gilt
20 Welches Gesetz? auch uns. Jeder Mensch ist Gegenstand der Liebe Gottes (vgl. Joh 3,16)! Ebenso dürfen wir die
Worte des Herrn an Israel auf uns persönlich beziehen: «Weil du so wert bist vor meinen Augen ge-
20 Wer bleibt nach dem Untergang
Babylons übrig? achtet, musst du auch herrlich sein, und ich habe dich lieb» (Jes 43,4).
Auch das Zurückblicken und Grübeln, was man alles falsch gemacht hat, kann eine Depression
21 Wo ist denn da die Liebe zu finden?
und sogar Selbstmordgedanken auslösen. Als Kinder Gottes sollten wir darum viel mehr auf das
Ziel blicken! Wiedergeborene Christen haben keine Vergangenheit mehr (Jesus hat «die gegen uns
gerichtete Schuldschrift ausgelöscht … indem er sie ans Kreuz heftete», Kol 2,14), wohl aber eine
3 Grusswort ewig herrliche Zukunft. Deshalb sagt Gott durch den Propheten Jesaja: «Gedenket nicht an das Al-
11 Aufgegriffen te und achtet nicht auf das Vorige!» (Jes 43,18). Paulus muss angesichts der Verfolgung ebenfalls
22 Dir kann nur Jesus helfen Anflüge von Depression gehabt haben, denn er schrieb: «… es liegt mir beides hart an: Ich habe
22 Impressum Lust abzuscheiden …» (Phil 1,23). Dann aber raffte er sich auf und triumphierte: «Ich vergesse,
was dahinten ist, und strecke mich zu dem, das da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel,
nach dem Kleinod, welches vorhält die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu» (Phil 3,13-14).
Möge der Herr uns Gnade schenken, keine Umwege zu machen, keine
vermeintlichen Abkürzungen zu nehmen, sondern zielgerichtet dem
himmlischen Kleinod entgegenzugehen.

In herzlicher Verbundenheit

Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis

Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren
eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar.

MNR > September 2007 3

 Biblische Botschaft
Die Nacht ist
vorgerückt
TEIL 2
Wie im ersten Teil dieser Botschaft deutlich zum Aus-
druck kommt, ist die geistliche Nacht in dieser Welt
schon weit vorgerückt. Darum gilt es mehr denn je, zu
wachen und zu beten und Alt und Jung das Evange-
lium durch Wandel und Wort nahezubringen, gemäss
dem Befehl Jesu Christi: «Handelt damit, bis dass ich
wiederkomme!» (Lk 19,13).
4 MNR > September 2007
Walter Mosimann
A
m Schluss des ersten Teils
berichtete ich vom Islam in
Syrien. Einen ganz anderen
Islam habe ich bei den Schi-
iten in Teheran kennengelernt. Dort
war es für mich als Nichtmuslim ge-
radezu unvorstellbar, in eine Moschee
zu gelangen. Man brauchte sich einem
solchen Gebäude nur zu nähern, und
schon erschienen Wächter, die einem
deutlich machten, dass man dort nicht
erwünscht sei.
Die Schiiten haben sich im 7. Jahr-
hundert von den Sunniten getrennt und
bilden heute, gemessen am Anteil der
Sunniten, eine Minderheit von etwa
10 %. Aber auch diese 10 % vertreten
kein einheitliches Glaubensbild. Es gibt
die 5er-, 7er- und 12er-Imame, die man
«Imamiten» nennt. Der Iran ist das ein-
zige Land der Welt, wo die Religion der
12er-Imame Staatsreligion ist. Ein Imam
bei den Schiiten ist nicht dasselbe wie
bei den Sunniten, ist er doch im Iran
ein Nachfolger Mohammeds und damit
die höchste Autorität. Bei den Sunniten
sind Imame lediglich Vorbeter in den
Moscheen. Anders gesagt: Was der
Imam bei den Schiiten, das ist ein Kalif
bei den Sunniten.
Der Wegbereiter des iranischen
Mahdi
Während bei den Sunniten Jesus
hochgehalten wird, spielt Er bei den
12er-Schiiten in deren Eschatologie
kaum eine Rolle. Erwartet wird bei
ihnen vielmehr der 12. Imam als der
verheissene Mahdi-Messias; er soll der
Sohn des 11. Imam sein, der al-Hasan
al-Aska-ri hiess und im Gefängnis von
Samarra starb.
Anfänglich wurde geglaubt, der 11.
Imam sei gestorben, ohne einen Sohn
und Imam-Nachfolger zu hinterlassen.
Später tauchte die Lehre auf, dass er
doch einen Sohn gehabt habe, der im
Jahre 941 als Kind verschwunden sei.
– Für die einen hält er sich im Unter-
grund verborgen; es gibt in der Nähe
von Qom einen tiefen Brunnen und die
Schiiten im Iran glauben, dass der Mahdi
aus der Tiefe dieses Brunnens erschei-
nen wird. Sie schreiben ihre Anliegen
und Gebete auf Zettel und werfen diese
in den Brunnen und tun damit etwas
Ähnliches wie die Juden an der Klage-
mauer. Wieder andere glauben, er sei
aus dem Keller in der goldenen Moschee
von Samarra, nördlich von Bagdad, ent-
rückt worden. Einig sind sie sich jedoch
darin, dass das verborgene Kind der 12.
Imam sein müsse und am Ende der Tage
als der verheissene Mahdi-Messias er-
scheinen, während 7 Jahren auf dieser
Welt herrschen und danach das Jüngste
Gericht und das Ende der Welt herbei-
führen werde. Das klingt fast so wie in
der Offenbarung.
Die aktuelle Politik des Iran stützt
sich auf den kommenden Mahdi, ist
doch der iranische Präsident Ahmadined-
schad von diesem 12. Imam fundamen-
tal überzeugt und sieht sich selber als
dessen Wegbereiter. Am 16. November
2006 verkündete er in Teheran, es sei
die Hauptaufgabe seiner Regierung, den
Weg für die glorreiche Wiederkehr des
Imam-Mahdi zu ebnen, und bemerkte:
«Gott möge sein Kommen beschleuni-
gen!»
Allein im Irak wurden im Jahr 2006 etwa 34 000 Menschen Opfer von Attentaten aus den eigenen Reihen
In der Jamkaran-Moschee – wenige
Kilometer von Qom entfernt – soll
der erste Auftritt des Mahdi sein und
Presseberichten ist zu entnehmen,
dass Ahmadinedschad unmittelbar
nach seinem Amtsantritt die Summe von
umgerechnet 17 Mio. Dollar für die Re-
novierung dieser Moschee bereitstellte.
Zurzeit wird dort eifrig renoviert, damit
die Moschee für die Ankunft des Mahdi
bereit ist. Ahmadinedschad erhofft sich
seine Rückkehr innerhalb der nächsten
Goldene Moschee in Samarra
zwei Jahre und schliesst nicht aus, dass
es noch in diesem Jahr sein könnte.
Wann soll der Madhi-Messias
kommen?
Nach den Vorstellungen fundamenta-
ler Koran-Gläubiger soll es zwei besonde-
re Merkmale geben, welche die baldige
Ankunft des Mahdi-Messias ankündigen:
Zum einen werde das Chaos herrschen.
Jeder Selbstmordattentäter gilt deshalb
als Gotteskämpfer, der letztlich dazu bei-
trägt, dass der Weg für die Ankunft des
Mahdi durch Chaos geebnet wird. Das
andere Merkmal ist verbunden mit dem
Ziel, bis zur Ankunft des Mahdi den Staat
Israel von der Landkarte verschwinden
zu lassen.
In diesem Zusammenhang schrieb
eine renommierte deutsche Zeitschrift
Ende letzten Jahres: «Angesichts des
iranischen Atomprogramms ist ein
Anführer mit messianischen Visionen
besorgniserregend. Schliesslich ist es
derselbe Mann, der vor kurzem gelobte,
die neue Stärke des Iran zu nutzen, um
Israel von der Landkarte auszulöschen
und Amerika zu zerstören.»1 Diese Be-
sorgnis wurde vor rund acht Monaten
kommuniziert und ist heute aktueller
denn je.
Vor diesem Hintergrund wird auch
deutlich, weshalb ausgerechnet der
Iran und die Hamas den Staat Israel
nicht anerkennen. Denn wenn sie das
täten, würden sie gegen ihre eigenen
Glaubensgrundsätze handeln.
Wenn man die Rechnung ohne den
himmlischen «Wirt» macht
Ein geflügeltes Wort für Fehlplanun-
gen lautet: «Sie haben die Rechnung
ohne den Wirt gemacht.» Auch in
Sachen des vom Islam angekündigten
sogenannten Erlösers gibt es ein un-
überwindbares Hindernis, das Koran-
Gläubige weder sehen wollen noch
erkennen können: Israel wird niemals
von der Landkarte verschwinden; des-
halb wird auch ihr Mahdi-Messias nicht
kommen. Durch Hesekiel hat Gott von
den in aller Welt zerstreuten Juden pro-
phezeit: «… sie sollen wieder in dem
Lande wohnen, das ich meinem Knecht
Jakob gegeben habe … Und ich will un-
ter ihnen wohnen und will ihr Gott sein,
und sie sollen mein Volk sein, dass auch
die Heiden sollen erfahren, dass ich der
Herr bin, der Israel heilig macht, wenn
mein Heiligtum ewiglich unter ihnen
sein wird» (Hes 37,25.27-28). Es steht
hier nicht, dass Israel schon heilig wäre,
sondern dass Gott Israel heilig machen
wird. Heute ist Israel noch nicht heilig,
und dennoch führt kein Weg an Israel
MNR > September 2007 5
 Erlöser noch
Biblische Botschaft nicht ken-
nen. Dem-
gegenüber
vorbei. Es gibt kein Volk, das heute die sichtbaren Gott der Bibel, der im schauen die
ganze Welt so nachhaltig polarisiert wie Blick auf Sein Bundesvolk Israel Umayyaden
Israel. Darum gilt: Entweder ist man für gesprochen hat: «Wer euch nicht nach
oder gegen Israel. antastet, der tastet meinen der Ankunft
Augapfel an» (Sach 2,12). des Mahdi
Wer oder was macht die Koran- aus, sondern nach
Echt oder unecht? dessen Wiederkunft.
Gläubigen einig? Er ist noch nicht wie-
Wenn vom Islam gesprochen wird, Martin Luther hat dergekommen, aber sie
hat man den Eindruck, als sei da alles einmal gesagt, der Teu- kennen ihn. Sie wissen,
ein und dasselbe. Der islamische Begriff fel sei der grösste Nach- auf wen sie warten – fast
für die religiöse Gemeinschaft aller, die ahmer der Bibel. Nun, so wie die wiedergebo-
an Allah und an Mohammed als dessen mit dem islamischen renen Christen.
Propheten glauben, heisst «Umma». Mahdi ist Satan die Für die Schiiten ist
Wenn wir jedoch genauer hinsehen, Imitation von Jesus der Mahdi eigentlich
stellen wir fest, dass es eine derartige Christus als dem bereits gekommen, und
Gemeinschaft im engeren Sinn gar nicht verheissenen zwar im Jahre 941 als ein
gibt. Die «Umma» kennt keine zentrale Erlöser – zumin- Kind, das noch verbor-
Organisationsstruktur, vielmehr unter- dest in Kreisen gen bleibt und auf sein
teilt sie sich in zahllose ethnische und von Koran- öffentliches Auftreten
kulturelle Gruppen. Gläubigen als Mahdi am Ende
Ich habe die Umayyaden in Damaskus – bestens der Tage wartet. Fast
und die Schiiten im Iran erwähnt. Dazu gelungen: so wie im christlichen
gibt es noch Dutzende weiterer Dynas- Abendland. Viele ka-
tien und Gruppen, die deutlich andere men schon und gaben
Religionspraktiken vollziehen und sich vor, der Messias zu
sogar gegenseitig massiv bekämpfen. Al- sein, und viele falsche
lein im Irak wurden im Jahr 2006 etwa Messiasse werden noch
34 000 Menschen Opfer von Attentaten auftreten (vgl. Mt 24,5;
aus den eigenen Reihen, und dennoch Mk 13,6; Lk 21,8) und
berufen sich alle Glaubensrichtungen nur darauf warten, von
auf den einen Koran und die «Umma» den Menschen akzeptiert
als Gemeinschaft aller gläubigen Mus- zu werden.
lime. Die Imitation der
Nach den Ereignissen vom 11. Sep- Bibel ist teilweise so per-
tember 2001 gab die Niedersächsische fekt, dass manche Christen
Landeszentrale für politische Bildung schon heute nicht mehr zu
eine Studie in Auftrag unter dem unterscheiden vermögen zwi-
Titel «Der Islam schen dem, was Wahrheit, und
als politischer dem, was Lüge ist. So schrieb mir
Faktor». Dieser Israel wird niemals von kürzlich ein reformierter Pfarrer,
Bericht bringt die
Probleme, die sich
der Landkarte verschwin- dass die Unterschiede zwischen
Bibel und Koran doch gar nicht so
vor allem aus den den; deshalb wird auch gross seien und wir deshalb unseren
Unterschieden in-
nerhalb des Islam
ihr Mahdi-Messias nicht islamischen Freunden mit mehr Tole-
ranz begegnen sollten.
selber ergeben, kommen Schon Paulus prophezeite: «Der
recht deutlich zum Geist aber sagt deutlich, dass in den
Ausdruck. Im Vor- letzten Zeiten etliche von dem Glauben
wort steht, dass jedes verantwortungs- So erwarten abfallen werden und anhängen den ver-
bewusste Mitglied unserer Gesellschaft sunnitische führerischen Geistern und Lehren der
an dieser Aufklärung interessiert sein Islamisten die Dämonen» (1.Tim 4,1). Verführerische
müsse. Ankunft des Mah- Geister und Dämonenlehren gibt es aber
Es gibt nur eine Kraft, die alle di als ihren Messias. nicht nur durch die neue Atheistenbe-
Muslime aller Richtungen als Einheit Er ist noch nicht wegung oder durch fremde Religionen,
zusammenzuschweissen vermag. Das gekommen und sie sondern auch innerhalb der Gemeinde
ist weder der Koran noch die «Umma», kennen ihn nicht Jesu selber. Das macht traurig und ist
sondern die Feindschaft gegen Israel. – fast so wie die meis- deshalb so gefährlich, weil verderbliche
Diese richtet sich jedoch gegen den un- ten Juden den wahren Lehren in der Regel unbemerkt Eingang

6 MNR > September 2007

finden: «Es waren aber auch falsche Pro-
pheten unter dem Volk, wie auch unter
euch sein werden falsche Lehrer, die
verderbliche Irrlehren nebeneinführen
werden und verleugnen den Herrn,
der sie erkauft hat, und werden über
sich selbst herbeiführen ein schnelles
Verderben und viele werden nachfolgen
ihrem Verderben; um ihretwillen wird
der Weg der Wahrheit verlästert werden»
(2.Petr 2,1-2).
Das Nebeneinführen von verderbli-
chen Irrlehren beginnt in der Regel mit
umgekehrten Vorzeichen. Die «falschen
Lehrer» verkündigen nicht sogleich et-
was völlig Neues, denn das wäre zu
plump und zu offenkundig. Nein, sie
beginnen damit, einfach bestimmte
biblische Wahrheiten nicht mehr zu
verkündigen. Dadurch entsteht ein Va-
kuum, das verderblichen Irrlehren die
Tür öffnet. Folgende drei Kernpunkte
lassen uns erkennen, dass falsche Lehrer
am Werk sind:
• Die Wiederkunft von Jesus Christus
ist nicht mehr Gegenstand der Ver-
kündigung mit der Konsequenz, dass
das sehnsüchtige Warten der Brautge-
meinde, die sich auf die Ankunft Des-
sen freuen sollte, den ihre Seele liebt,
kaum noch wahrzunehmen ist.
• Es fehlen der Ruf zur Busse und
Bekehrung sowie die Botschaft von
der Wiedergeburt, ohne die niemand
den Herrn sehen wird, mit der Kon-
sequenz, dass dem Hedonismus2, den
Einflüssen dieser Welt, Tür und Tor
geöffnet werden.
• Es fehlt das prophetische Wort und
die Sicht für das Handeln Gottes mit
Seinem auserwählten Volk Israel, was
dazu führt, dass den gläubigen Men-
schen die geistliche Orientierung in
unseren Tagen fehlt.
Das alles sind Zeichen, die uns er-
kennen lassen, dass der Tag des Heils,
die angenehme Zeit, zu Ende geht und
«die Nacht vorgerückt ist». Und weil es
geistlich finster geworden ist, wird den
wiedergeborenen Gläubigen befohlen:
Ziehet an die Waffen des Lichts!
Paulus spricht nicht nur davon, dass
«die Nacht vorgerückt ist», sondern er
schreibt weiter: «… der Tag aber ist
nahe herbeigekommen. So lasst uns
ablegen die Werke der Finsternis und
anziehen die Waffen des Lichts» (Röm
13,12). Selbst nach dem «Tag des Heils»,
der «nahe herbeigekommen» ist, endigt
es noch nicht. Denn danach wird ein
anderer Tag beginnen, der jüngste Tag,
oder anders ausgedrückt der letzte Tag; Die Nacht der Nächte – die grosse
der jüngste Sohn ist ja immer auch der Trübsal
letzte Sohn. Und dieser Tag beginnt dann
wieder mit einem neuen Morgen, hat Vor der Wiederkunft Jesu in Herrlich-
eine bestimmte Zeitdauer – nach Offen- keit wird es noch eine Nacht geben, wie
barung 20,4 «1 000 Jahre» – und geht zu sie die Welt noch nie gesehen hat und
Ende mit einem Abend, wo es nochmals nie wieder sehen wird (vgl. Mt 24,21).
dunkel wird. Dann nämlich wird der ge- Da wird es nicht nur peinlich sein, den
bundene Satan wieder losgelassen, um Namen Gottes zu nennen und das Heil
die Völker an den vier Enden der Erde in Jesus Christus zu bezeugen, sondern
zu verführen (Offb 20,7-8). Wenn dieser jeder, der das tut, muss mit blutiger
letzte Aufstand niedergeschlagen und der Verfolgung rechnen. In der nahen Ver-
Teufel dem gerechten Gericht übergeben gangenheit geschah und gegenwärtig
ist (V 9-10), beginnt das jüngste bzw. letz- geschieht das bereits in kommunisti-
schen und islamischen
Ländern, zum Beispiel
in China, Nordkorea
und Indonesien. In
Saudi-Arabien steht nur
schon der Besitz einer
Bibel unter Gefängnis-
strafe und in der Türkei
wurden Mitte April die-
ses Jahres drei Christen
von extremistischen
jungen Muslims besti-
alisch ermordet. Dann
aber, während der Zeit
In Saudi-Arabien steht nur schon der Besitz einer Bibel unter Gefängnis- der grossen Trübsal,
strafe wird die blutige Verfol-
gung alle treffen, die an
te Gericht, wo der «zweite Tod» Macht Gott und Jesus gläubig sind.
bekommt über diejenigen, deren Namen Wie war es denn zur Zeit Jesu? Nach
nicht im Buch des Lebens geschrieben dem letzten Abendmahl ging der Herr
sind (V 15). Aber auch nach dem jüngs- mit Seinen Jüngern hinaus an den Öl-
ten Tag gibt es keinen Punkt. Dann folgt berg und sagte ihnen: «In dieser Nacht
wieder ein Morgen, allerdings der letzte werdet ihr euch alle ärgern an mir» (Mt
Morgen, der dann ewig bleibt, der Mor- 26,31). Was antwortete Petrus? «Wenn
gen des Tages Gottes, wo die Zeit in die sie sich auch alle an dir ärgern, so werde
Ewigkeit übergeht. ich mich doch niemals ärgern» (V 33).
In Offenbarung 22,16 sagt der erhöh- Doch was tat er? Noch in derselben
te Herr: «Ich bin die Wurzel und das Ge- Nacht verleugnete er Jesus dreimal.
schlecht Davids, der helle Morgenstern.» Petrus hatte sich überschätzt. Wie aber
Dieser «helle Morgenstern» ist Jesus hätten wir in jener Situation gehandelt?
Christus, der schon vor Grundlegung Ich würde nie zu behaupten wagen, dass
der Welt als Lamm Gottes ersehen war ich besser gehandelt hätte.
und der da spricht: «Ich bin das A und In jener Nacht im Garten Gethsema-
O, der Anfang und das Ende» (Offb 1,8), ne war Jesu Seele betrübt bis an den
und: «Ich bin der Erste und der Letzte Tod (Mt 26,38), aber Er fand keine Hil-
und der Lebendige; und ich war tot, und fe bei Seinen Jüngern, denn sie waren
siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu eingeschlafen (V 40). Judas verriet Jesus
Ewigkeit. Amen» (V 17-18). Durch Ihn in der Nacht; die törichten Jungfrauen
allein werden Anfang und Ende der Tage verschliefen die Stimme des Bräutigams
bestimmt. Wenn uns also das propheti- in der Nacht.
sche Wort erkennen lässt, dass «der Tag
nahe herbeigekommen» ist, so wissen Prophetie ist der Weg zum Ziel
wir, dass die Wiederkunft Jesu nahe
vor der Tür steht. Deshalb tut es not, Petrus erfuhr am eigenen Leib, wie
mit umso grösserer Wachsamkeit und es in der dunklen Nacht wirklich aus-
verlangender Liebe auf Ihn zu warten, sieht. Und da ist es nicht von ungefähr,
der uns bewahren und in den Wolken dass gerade er in seinem zweiten Brief
zu sich hin entrücken wird (vgl. 1.Thess schreibt: «Wir haben umso fester das
4,16-18). prophetische Wort, und ihr tut gut
MNR > September 2007 7

Biblische Botschaft
daran, dass ihr darauf achtet als auf ein
Licht, das da scheint in einem dunkeln
Ort, bis der Tag anbreche und der Mor-
genstern aufgehe …» Wo? In Jerusalem?
Nein, es steht: «… in eurem Herzen»
(2.Petr 1,19). Und das betrifft nun nicht
die Zukunft, sondern die Gegenwart: das
Heute. Das prophetische Wort lehrt uns
zu unterscheiden zwischen dem Ereignis
der Wiederkunft an sich und Dem, der
selber das Ereignis ist. Das prophetische
Wort ist nicht das biblische Ziel, sondern
der Weg zum Ziel.
Der Morgenstern muss in unserem
Herzen aufgehen, das heisst: Jesus muss
in unserem Herzen geboren werden und
unser Leben zu Ihm hin umgestalten.
Allein mit der Kenntnis des propheti-
schen Wortes und dem Wissen um die
Wiederkunft Jesu sind unsere Namen
noch nicht im Buch des Lebens
eingeschrieben. Nein, wir
müssen
Die Taschen-
lampe ist eine stille
Predigt über Psalm 119,105.
Das Licht, das zur Verfügung
steht, reicht immer gerade so
weit, um den direkt vor uns liegen-
den Weg zu erkennen
wiedergeboren werden zu einer
lebendigen Hoffnung in Jesus Christus
(vgl. Joh 3,3).
Als Jesus Seine Jünger fragte: «… wird
wohl der Sohn des Menschen, wenn er
kommt, den Glauben finden auf der
Erde?» (Lk. 18,8), meinte Er nicht das
Ereignis an sich, sondern den Zustand
unserer Herzen, unsere Erwartungshal-
tung. Er hält Ausschau nach der Liebe
der Braut zum himmlischen Bräutigam.
Es verlangt Ihn nach Ihrer innigen
Liebe!
Gottes Wort – ein Licht in dunkler
Nacht
In Psalm 119,105 steht geschrieben:
«Dein Wort ist meines Fusses Leuchte
und ein Licht auf meinem Wege.» Dieser
Vers hat mit der Betonung auf «meines»
Fusses Leute und ein Licht auf «mei-
8 MNR > September 2007
nem» Wege einen ganz persönlichen
Bezug. Ein eigenes Erlebnis hat mir
den Sinn dieses Wortes sehr eindrück-
lich gezeigt: Mit meiner Frau befand ich
mich an einem abgelegenen Ort in den
Bergen. Eines Abends wollte ich noch
einen kleinen Spaziergang machen. Da
es bereits so dunkel geworden war, dass
man keinen Meter weit sehen konnte,
musste ich schon nach wenigen Metern
wieder umkehren. Ich holte mir eine
Taschenlampe und machte mich wieder
auf den Weg.
Mit dieser einfa-
chen Taschenlampe Das prophetische Wort
war es möglich, im-
mer die nächsten
ist nicht das biblische
drei bis fünf Meter Ziel, sondern der Weg
auszuleuchten, so-
dass ich wusste, wo
zum Ziel
es langgeht. Einmal
blieb ich stehen und schal-
tete das Licht aus. Da
umfing mich stock-
dunkle Nacht;
ich konnte
nicht einmal
mehr die
Hand vor mei-
nem Gesicht
erkennen. Es
war direkt un-
heimlich! Die
Strasse, auf der ich
ging, war neu, aber
noch nicht fertigge-
stellt. Sie hatte steile
Böschungen mit zum Teil
60o Gefälle, teilweise mehrere Me-
ter tief. Es gab weder Abschrankungen
noch Beleuchtung. Ohne Taschenlampe
hätte ich nicht einmal gewusst, in wel-
che Richtung ich gehen sollte.
Die Taschenlampe war für mich eine
stille Predigt über Psalm 119,105. Das
Licht, das mir zur Verfügung stand, reich-
te immer gerade so weit, um den direkt
vor mir liegenden Weg zu erkennen. Auf
diese Weise konnte ich sehen, wo ich
mit meinen Füssen hintreten musste,
ohne Gefahr zu laufen, eine der steilen
Böschungen hinunterzustürzen.
Das Licht reichte aus für den Augen-
blick und den Ort, wo ich mich gerade
befand. Aber den Weg bzw. die im Bau
befindliche Strasse erleuchtete es nicht
weithin, damit ich hätte sehen können,
wohin sie mich in fünf, zehn Minuten
oder gar in einer Stunde führt.
Genauso ist es mit der Botschaft von
Jesus Christus: Das Evangelium ist uns
nicht gegeben für die Zukunft, sondern
es ist gegenwartsbezogen und stellt uns
vor die Frage: Was würde Jesus sagen zu
dem, was ich gerade jetzt tue? Dürfen
alle wissen, mit wem ich welche Kon-
takte unterhalte – wo ich gerade jetzt
hingehe, so ganz allein? Oder gibt es da
Geheimnisse?
Die Nacht ist vorgerückt
Das prophetische Wort ist uns zur
Orientierung, als Leitplanke auf unse-
rem Weg gegeben; als eine Lampe, die
den dunklen Ort
unserer Zeit, aber
nicht die Geheim-
nisse des Himmels
beleuchtet. Dazu
reicht das uns
gegebene Licht
nicht aus. Wenn
man es trotzdem
versucht, dann ist das in etwa dasselbe,
als wollte man mit einer Taschenlampe
Den ausleuchten, der selber das Licht
ist. Man kann sich mit Fragen der
Eschatologie (gem. Duden = Lehre
vom Endschicksal des Menschen und
der Welt), mit Fragen der zukünftigen
Dinge sehr eingehend befassen und
auseinandersetzen, sogar darüber
streiten, aber gleichzeitig nicht oder zu
spät merken, dass man gerade von der
Gegenwart überfahren wurde, weil das
Licht nicht auf den Fuss, sondern in die
dunkle Nacht hinaus gelenkt war und
man deshalb zu Fall gekommen oder
gar abgestürzt ist.
Ich wiederhole: Das prophetische
Wort ist uns gegeben, damit der helle
Morgenstern in unseren Herzen aufgeht,
damit Jesus in unseren Herzen geboren
und allgegenwärtig ist, zu jeder Zeit an
jedem Ort. Jesus hält Ausschau nach ei-
ner Brautgemeinde, die sich nach Seiner
Ankunft sehnt. Er will uns bewahren vor
der Stunde der Versuchung, die über
den ganzen Erdkreis kommen wird
(Offb 3,10). Es heisst übrigens nicht
in der Stunde, sondern vor der Stunde
der Versuchung. Eine Formulierung, die
unser Herz höher schlagen lässt zu Dem
hin, der uns in den Wolken zu Ihm hin
entrücken will. Sind Sie bereit?
1
«Die Welt», 24.12.2006
2
Nach Duden: Philosophische Lehre, nach der
das höchste ethische Prinzip das Streben nach
Sinnenlust ist
 Im Blickfeld
Aus Menschenasche
Diamanten
Eine Firma bietet eine neue Art der Bestattung an, nämlich die Asche von
verstorbenen Verwandten in Diamanten umzuwandeln.
A
uf der Homepage dieses jungen,
aufstrebenden, innovativen
Schweizer Unternehmens na-
mens «Algordanza» mit Sitz in Chur,
welches im Jahr 2004 gegründet wur-
de und weltweit tätig ist, kann man
Folgendes lesen:
«Die Firma ‹Algordanza› ist Pionier
und Visionär zugleich, denn sie bie-
tet eine neue Art der Bestattung an.
‹Algordanza› – das romanische Wort
für ‹Erinnerung› – hat sich der inspirie-
renden Aufgabe angenommen, aus der
Asche lieber Verstorbener einzigartige
Diamanten zu transformieren.
Die Erinnerungsdiamanten von
Algordanza sind verkörperte Erinne-
rungen an einen geliebten Menschen,
ein Symbol der persönlichen Nähe, der
Unvergänglichkeit und der Liebe – die
persönlichste und schönste Art für die
Hinterbliebenen, sich eines geliebten
Verstorbenen zu erinnern.
Algordanza Erinnerungsdiamanten
sind absolut einzigartig und entstehen
ausschliesslich aus der übergebenen
Kremationsasche – ohne jegliche Zu-
sätze und Beigaben. Jeder Produktions-
schritt wird lückenlos dokumentiert.
Der Diamant wird zusammen mit einem
Zertifikat mit der chemischen Analyse
übergeben.
Algordanza befindet sich im Wachs-
tum. Wir sind bereits in 17 Ländern
vertreten: Schweiz, Liechtenstein,
Deutschland, Österreich, Frankreich
(inkl. Monaco und Andorra), Spanien,
Portugal, Benelux-Länder (Belgien,
Holland, Luxemburg), Tschechien, Slo-
wakei, Mexiko, USA und Kanada, Japan
und Thailand. Unser Ziel ist es, in aller
Herren Länder und auf allen Kontinen-
ten vertreten zu sein.»1
Die beste Erinnerung an einen gelieb-
ten Menschen ist in der Bibel zu finden,
in den Verheissungen über den Tod de-
rer, die an Jesus glaubten. Zu wissen,
dass ihre Existenz nicht ausgelöscht ist
und nur ihr Leib in der Erde vermodert,
ihre Geist-Seele aber lebt und eine Woh-
nung bei Gott hat, ist die ermutigendste
Erinnerung, die man haben kann. Gott
sagt: «Meine Toten werden leben» (vgl.
Jes 26,19).
Das Thema «Kremation» beschäftigt
die Christen immer wieder. Dieser
sehr kontrovers behandelte Diskus-
sionsgegenstand ist nicht selten mit
Streit und Angriffen verbunden. Allein
diese Tatsache zeigt, dass mehr dahinter
steckt, als man gemeinhin annimmt oder
zugeben will. Zum Thema Erd- oder Feu-
erbestattung schrieb Dr. M. Peschutter
einen beachtenswerten Artikel, den wir
mit Erlaubnis, im Folgenden veröffent-
lichen:
«Erd- oder Feuerbestattung – eine
offene Frage?
Ganz offenkundig lassen sich immer
mehr Menschen verbrennen. Unter-
schiedlichste Argumente auf dem Gebiet
der Sozialökonomie (Volks-Wirtschafts-
lehre), Religionssoziologie (Verhaltens-
lehre zwischen Religion und Wirtschaft)
und Religionsphilosophie führen zur
Entscheidung einer späteren Urnen-Ab-
senkung. Aber auch stichhaltige Gründe
innerhalb der Sozialpolitik lassen die
Feuerbestattung als ‹willkommenen
Trend der Zukunft› durchaus logisch,
richtig und somit auch umweltverant-
wortlich erscheinen. Der Gedanke völ-
liger Vernichtung durch Feuer kommt
der nur allzu oft unbewusst verdrängten
Angst vor Gottes Real-Präsenz (Seiner
Tatsächlichkeit) entgegen. Der Mensch
ist eine gottgeschaffene Trinität, beste-
hend aus Körper, Geist und Seele. Die
unterschwellig unausgegorene Vorstel-
lung, diese Ganzheit mittels lodernder
Flammen zu einem selbstverwirklichten
‹Nichts› umzufunktionieren und somit
auszulöschen, entspringt letztendlich
dem geheimen, oftmals angstvoll ge-
hüteten Wunschdenken, sich der im
Nachhinein (d.h.: im Tode) doch noch
eventuell als richtig erweisenden Exis-
tenz Gottes – um die man sich zeitlebens
herzlich wenig gekümmert hat bzw. völ-
lig leugnete – entziehen zu können.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass
eine Feuerbestattung heidnischen Ur-
sprungs ist. Sie ist durchdrungen von
mannigfaltigen magischen Vorstellungen
der Geisterwelt im Dies- und Jenseits.
Für wiedergeborene, ihren Herrn
liebende Christen ist es von grosser
Wichtigkeit zu wissen, ob und wie
die Bibel als autorisiertes Wort Gottes
zu obiger Titel-Frage Stellung nimmt.
Vorweg ist zu sagen, dass die Israeliten
des Alten Testamentes ihre Toten nicht
verbrannten, eingedenk des Wortes aus
1. Mose 3,19: ‹Du bist Erde und sollst zu
Erde werden.› Abraham beispielsweise
kaufte zum Erdbegräbnis die Höhle
Machpela, in der er selbst und seine
MNR > September 2007 9

Im Blickfeld
Angehörigen beigesetzt wurden (1.Mo
23,4.9.19; 49,29-31). Auch das Neue
Testament kennt nur das Erdbegräbnis.
Lazarus (Joh 11,17), Johannes der Täu-
fer (Mk 6,29), Stephanus (Apg 8,2) und
nicht zuletzt Jesus (Joh 19,40) wurden
begraben. Bei einer dennoch biblisch
zitierten Leichen-Verbrennung handelt
es sich um eine Art Sonder-‹Bestattung›,
Zu wissen, dass ihre Existenz nicht ausgelöscht ist und nur ihr Leib in der Erde vermodert, ihre Geist-
Seele aber lebt und eine Wohnung bei Gott hat, ist die ermutigendste Erinnerung, die man haben kann
die nur auf ausdrücklichen Befehl Got-
tes hin zu geschehen hat als göttlich
zwingendes Muss, als zorngetränkte
Gerichts-Order. Entweder ist a) Gott
selbst Vollstrecker (z.B. 1.Mo 19,24)
oder b) Er befiehlt Seinen Schergen
(Diener göttlichen Vollzugs), eine Straf-
Verbrennung vorzunehmen (z.B. Jos
7,25-26). Eine andere Alternative zu a)
oder b) ist weder im Alten noch Neuen
Testament existent.
Eine Verbrennung Lebender oder
Toter ist in der ganzen Heiligen Schrift
stets assoziiert (unlöslich verbunden)
mit unstillbarem Zorn Gottes: ‹Da liess
der Herr Schwefel und Feuer regnen vom
Himmel herab auf Sodom und Gomorra›
(1.Mo 19,24). ‹Wenn jemand eine Frau
nimmt und ihre Mutter dazu, der hat
10 MNR > September 2007
eine Schandtat begangen; man soll ihn
mit Feuer verbrennen und die beiden
Frauen auch, damit keine Schandtat un-
ter euch sei› (3.Mo 20,14). ‹Dazu fuhr
das Feuer aus von dem Herrn und frass
die 250 Männer, die das Räuchwerk
opferten› (4.Mo 16,35). ‹… und ihre
Götzen mit Feuer verbrennen› (5.Mo
7,5). ‹Und welcher gefunden wird im
Bann (d.h. von Gott Verbotenen), den
soll man mit Feuer verbrennen, mit al-
lem, was er hat, darum dass er den Bund
des Herrn übertreten und eine Torheit in
Israel begangen hat› (Jos 7,15). ‹Und Jo-
sua sprach: Weil du (Achan) uns betrübt
hast (Betrug), so betrübe dich der Herr
an diesem Tage. Und das ganze Israel
steinigte ihn (Achan) und verbrannte
sie (Achan, seine Familie und Tiere)
mit Feuer … Also kehrte sich der Herr
von dem Grimm seines Zorns› (Jos 7,25-
26). ‹Siehe, es wird ein Sohn dem Hause
David geboren werden mit Namen Josia;
der wird auf dir (dem Altar) opfern die
Priester der Höhen, die auf dir (Götzen)
räuchern und wird Menschengebeine
auf dir verbrennen› (1.Kön 13,2). ‹Und
Josia … liess die Knochen (derer, die
Götzendienst betrieben hatten) aus
den Gräbern holen und verbrannte sie
auf dem Altar und verunreinigte ihn
(damit)› (2.Kön 23,16). ‹Er (Gott) wird
regnen lassen über die Gottlosen Blitze,
Feuer und Schwefel› (Ps 11,6). ‹Du wirst
sie machen wie einen Feuerofen … der
Herr wird sie verschlingen in seinem
Zorn, Feuer wird sie fressen› (Ps 21,10).
‹Und Feuer ward unter ihrer Rotte ange-
zündet, die Flamme verbrannte die Gott-
losen› (Ps 106,18). ‹Siehe … sein (Got-
tes) Zorn brennt und ist sehr schwer;
seine Lippen sind voll Grimm und seine
Zunge wie ein verzehrend Feuer› (Jes
30,27). ‹Der Scheiterhaufen (Gerichts-
Vollstreckung) … hat Feuer und Holz die
Menge. Der Odem des Herrn wird ihn
anzünden wie ein Schwefelstrom› (Jes
30,33). ‹Und die Völker (hier: Feinde
Gottes) werden zu Kalk verbrannt wer-
den, wie man abgehauene Dornen mit
Feuer ansteckt› (Jes 33,12). ‹… und sie
mit Feuer anstecken und verbrennen …
wo sie auf den Dächern Baal geräuchert
und andern Göttern Trankopfer geopfert
haben, auf dass sie mich erzürnten› (Jer
32,29). ‹So spricht der Herr … ich will
ihrer nicht schonen, darum dass sie die
Gebeine des Königs zu Edom haben zu
Asche verbrannt› (Am 2,1). ‹Und siehe,
der Herr Herr rief dem Feuer, damit zu
strafen› (Am 7,4).
Wie aus allen aufgeführten Schrift-
stellen klar ersichtlich, werden Hurerei,
Gottlosigkeit, Götzendienst und Betrug
ebenso wie (vom Herrn nicht angeord-
nete, d.Red.) durchgeführte Leichen-
Verbrennungen mit ganz besonderem
Feuer-Strafgericht Gottes geahndet.
Das grosse und letzte Gericht Gottes
wird ein Feuer-Gericht sein. Dann wer-
den jedoch nicht Leichname, sondern
vom ersten und somit natürlichen Tod
auferstandene Menschen bei lebendi-
gem Leib verbrannt. Das ist der zweite
Tod, der endgültige und ewige Tod, die
Radikalauslöschung für immer: ‹Denn
wenn wir mutwillig sündigen, nachdem
wir die Erkenntnis der Wahrheit emp-
fangen haben, so bleibt für die Sünden
kein Opfer mehr übrig, sondern nur ein
schreckliches Erwarten des Gerichts
und ein Zorneseifer des Feuers, der die
Widerspenstigen verzehren wird› (Hebr
10,26-27). ‹Und der Tod und das Toten-
reich wurden in den Feuersee geworfen.
Das ist der zweite (bzw. andere) Tod.
Und wenn jemand nicht im Buch des
Lebens eingeschrieben gefunden wurde,
so wurde er in den Feuersee geworfen›
(Offb 20,14-15). ‹Die Feiglinge aber und
die Ungläubigen und mit Gräueln Be-
fleckten und Mörder und Unzüchtigen
und Zauberer und Götzendiener und alle
Lügner – ihr Teil wird in dem See sein,
der von Feuer und Schwefel brennt; das
ist der zweite (bzw. andere) Tod› (Offb
21,8).
Wer zu Asche verbranntes Menschen-
gebein als anorganisches Grundmaterial
versteht, als Basis allen Lebens (dem Be-
griff ‹Erde› entsprechend aus 1. Mose
3,19), dem dürfte es sehr schwerfallen,
für die vorhin zitierten eindeutig klaren
Schriftstellen anderweitige Interpretati-
onen zu finden.
Eine Feuer-Bestattung ist eben keine
offene Frage und damit einfach jedem
frei anheimgestellt, sondern ein klares,
absolutes Verbot Gottes. ‹Feuer› steht
für Strafgericht und grimmige Vernich-
tung.
Fazit: Leichen-Verbrennung war und
bleibt Gottes alleiniges Terrain und ist
somit ausschliesslich Seiner Gerichts-
barkeit unterworfen. Jeder anderweitige
Eingriff des Menschen in dieses göttliche
Pantokrats-Territorium ist grössenwahn-
sinnige Anmassung Gott gegenüber und
wird von Ihm schwer bestraft. Mensch-
lich eigenwillige, überhebliche Ignoranz
käme im wahrsten Sinn des Wortes ei-
nem ‹Spiel mit dem Feuer› gleich, dem
blinden Setzen auf Gottes gewaltigen
Zorn und Seiner Herausforderung zu
tödlicher Vernichtung für immer.»
Bis soweit Dr. M. Peschutter. Manche
Christen mögen sich nun besorgt fragen,
was denn mit ihnen geschieht, wenn
die Verwandten nach ihrem Tod dafür
sorgen, dass sie eingeäschert werden
und sie selbst gar nichts daran ändern
können. Was wird aus denen, die ohne
eigenes Verschulden, sei es durch
einen Unfall oder eine Katastrophe,
verbrannten? Und was geschieht mit
den früheren Märtyrern, die auf dem
Scheiterhaufen starben?
Es geht beim Thema Verbrennung
nicht darum, dass Gott nicht die Macht
hätte, solche zu Asche gewordenen
Menschen ebenfalls aufzuerwecken und
ihnen einen Herrlichkeitsleib zu geben –
selbstverständlich kann Er das und wird
es auch tun. Nein, es geht vielmehr um
das biblische Prinzip, das wir verfolgen
sollten, um einen Gehorsamsakt. Wie
in jeder Frage des christlichen Lebens
geht es darum, den Willen Gottes zu er-
kennen und dementsprechend geistlich
zu handeln.
Wie im Beitrag von Dr. Peschutter
erwähnt, stand die Verbrennung oft
in Verbindung mit Götzendienst und
praktiziertem Unglauben oder sie hing
mit dem Gericht Gottes über besonders
schwere Vergehen zusammen. Man
könnte auch sagen, dass Leichen-Ver-
brennung etwas Widernatürliches ist,
weil Gott uns über die Bestattung des
Menschen etwas anderes lehrt. Gott
hat den Menschen durch den Erdbo-
den geschaffen und er soll im Tod zur
Erde zurückkehren, nicht zur Asche:
«Im Schweisse deines Angesichts sollst
du dein Brot essen, bis du wieder zu
Erde werdest, davon du genommen bist.
Denn du bist Erde und sollst zu Erde
werden» (1.Mo 3,19). In 5. Mose 34,1-6
wird berichtet, wie Gott selbst Seinen
Knecht Mose begraben hat. Und weil
Gott selbst so handelte, hat Er uns ein
deutliches Beispiel dafür gegeben, dass
Er, der Herr, die Erdbestattung will.
Menschliche Brandopfer sind dem
Herrn ein Gräuel, wie auch aus Jeremia
19,5-6 hervorgeht: «Sie haben auch die
Höhen des Baal gebaut, um ihre Kinder
dem Baal als Brandopfer mit Feuer zu
verbrennen, was ich nicht geboten und
wovon ich nichts gesagt und was mir
nie in den Sinn gekommen ist. Darum,
siehe, es werden Tage kommen, spricht
der Herr, da dieser Ort nicht mehr ‹To-
phet› oder ‹Tal Ben-Hinnom›, sondern
‹Tal der Schlachtung› heissen wird!» Das
hebräische Wort Ge-Hinnom heisst auf
Griechisch Ge-Henna und wurde zum
Inbegriff der Hölle. Sowohl das hebrä-
ische als auch das griechische Wort
wird für Hölle gebraucht. Jesus hat in
Bezug auf dieses Tal öfters gesprochen
von der «Hölle und ihrem unauslösch-
lichen Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt
und das Feuer nicht erlischt» (vgl. Mk
9,43-48).
Die Gekreuzigten galten als recht-
und ehrlos. Darum wurden sie oft im
Tal Ge-Hinnom verbrannt (kremiert). In
einer Enzyklopädie2 heisst es dazu:
«Zu Zeiten Jesu wurden an diesem
Ort nach Ansicht mancher Forscher
auch die Leichen von Gesetzesübertre-
tern nach ihrer Hinrichtung verbrannt.
Die Vorstellung von brennenden
Menschenleichen inspirierte demnach
jüdische wie danach auch christliche
Theologen, hier ein Bild für die ‹Hölle›
zu sehen.»
Jetzt verstehen wir auch, weshalb Je-
sus im Blick auf das «Tal Ben-Hinnom»
von der Hölle sprach und dem ewigen
Brennen. Es ist gut möglich, dass man
auch den gekreuzigten Jesus in diesem
Tal verbrennen bzw. beerdigen wollte,
denn es heisst: «… man bestimmte sein
Grab bei Gottlosen …» (Jes 53,9). Doch
Aufgegriffen
Russlands grösstes unabhängiges Ra-
dionetzwerk, Russian News Service, wird
nach einem Managementwechsel nun von
zwei dem Kreml treuen Journalisten gelei-
tet. Infolgedessen sind die Mitarbeiter des
Netzwerks von nun an verpflichtet, mindes-
tens 50 Prozent positive Nachrichten über
Russland in die Nachrichtensendungen zu
bringen. Die USA sollen als Feind darge-
stellt werden und es dürfen keine russi-
schen Oppositionsführer erwähnt werden.
Erstmals soll in Deutschland aus einer
Kirche ein Kaufhaus werden. Der evangeli-
sche Kirchenkreis Saarbrücken will die alte
Kirche in der Innenstadt als Gebrauchtwa-
renladen für sozial Schwache nutzen.
Ein Pfarrer darf in einem Gemeinde-
brief vor esoterischen Kursen warnen. Das
hat der Bayrische Verwaltungsgerichtshof
in München entschieden. Im konkreten
Fall klagte die Betreiberin eines Bioener-
getischen Zentrums, weil ein Pfarrer sich
kritisch zu einem Kurs der Frau geäussert
hatte.
«Wenn die Bibel von der Wiederkunft
Jesu redet, treten immer wieder zwei The-
men in den Vordergrund: die persönliche
Heiligung und die aktive Gestaltung der Ge-
genwart.» Roland Hardmeier
Die «Entkirchlichung» der Niederlande
zeigt sich darin, dass viele nach dem Krieg
errichteten Kirchen schliessen müssen,
weil ihr Unterhalt nicht mehr bezahlt wer-
den kann. Fast die Hälfte wird umgenutzt.
Niedersachsens Ministerpräsident Chris-
tian Wulff (CDU) hat die Muslime aufgefor-
dert, das Freitagsgebet in Moscheen häufi-
ger auf Deutsch zu sprechen. Damit werde
ein leichterer Zugang geschaffen zu dem,
«was dort gelehrt wird», sagte Wulff nach
dem Integrationsgipfel in Berlin.
Bei einer Online-Umfrage von Tages-
schau.de Mitte Juli, ob die christliche
Schöpfungslehre in den Biologieunterricht
aufgenommen werden soll, stimmten etwa
80 % dagegen, 19 % dafür und knapp 1 %
antworteten mit «Ich weiss nicht.» Hessens
MNR > September 2007 11
 Kultusministerin Karin Wolff hatte befür-
wortet, die Schöpfungslehre in den Schul-
unterricht einzubeziehen.
Papst Benedikt XVI. hat die universel-
le Vorrangstellung der katholischen Kirche
bekräftigt und damit einen Sturm der Ent-
rüstung entfacht. Andere christliche Verei-
nigungen wie etwa die Protestanten seien
keine Kirchen im eigentlichen Sinn, so der
Papst.
Abtreibungen dürfen nicht als Mord
und Ärzte, die Schwangerschaftsabbrüche
vornehmen, auch nicht indirekt als Mörder
bezeichnet werden. Das hat das Karlsruher
Oberlandesgericht entschieden.
Geistlicher Beistand ist bei Sterben-
den auf der Intensivstation meistens nicht
erwünscht. Man fragte die Patienten, ob
ein Pfarrer gerufen werden solle, «aber sie
wollen nichts Christliches». Früher sei das
anders gewesen. «Ich denke, die Menschen
glauben nicht, dass es nach dem Tod wei-
tergeht.» So der Herzchirurg Prof. Bruno
Reichard (München).
«Wir müssen uns davor hüten, dem
Heiligen Geist zu diktieren, was Er zu tun
und was Er zu lassen hat. Wir wissen, dass
Er nie etwas Sündhaftes tun würde. Aber in
anderer Hinsicht kann man damit rechnen,
dass Er in aussergewöhnlicher Weise wirkt.
Er beschränkt sich nicht auf ein bestimm-
tes Arsenal von Methoden. Er ist nicht an
unsere traditionellen Arbeitsweisen gebun-
den. Oft protestiert Er gegen Formalismus,
Rationalismus und Erstarrung, indem Er
neue Bewegungen mit belebender Kraft
erweckt.»
«Ein Grund dafür, dass zur Liebe auch
die Freude an unserem Predigtdienst ge-
hört, ist die Tatsache, dass man nicht stän-
dig etwas vermitteln kann, was man selbst
nicht hat. Wenn wir keine Freude vermit-
teln, dann vermitteln wir nicht das Evan-
gelium, sondern Gesetzlichkeit. Ein Predi-
ger, der seinen Dienst emsig, aber freudlos
ausübt, vermittelt seiner Gemeinde genau
das, und die Bezeichnung dafür ist Heuche-
lei und knechtende Gesetzlichkeit. Das ist
nicht die Freiheit derer, deren Joch sanft
und deren Last leicht ist.»
12 MNR > September 2007
Im Blickfeld
«Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein;
wenn es aber stirbt, so bringt es viel Frucht»
der himmlische Vater hielt Seine bewah-
rende Hand über dem Leichnam Seines
Sohnes, war Er doch der Sündlose, der
allezeit das Wohlgefallen Gottes hatte. Da-
rum heisst es weiter: «… aber bei einem
Reichen war er in seinem Tod, weil er kein
Unrecht getan hatte und kein Betrug in
seinem Mund gewesen war.» Diese pro-
phetische Voraussage erfüllte sich rund
700 Jahre später. Nachdem Jesus am
Kreuz gestorben war, wurde Er wie folgt
begraben: «Als es nun Abend geworden
war, kam ein reicher Mann von Arimathia
namens Joseph, der auch ein Jünger Jesu
geworden war. Dieser ging zu Pilatus und
bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus,
dass ihm der Leib gegeben werde. Und
Joseph nahm den Leib, wickelte ihn in
reine Leinwand und legte ihn in sein neu-
es Grab, das er im Felsen hatte aushauen
lassen; und er wälzte einen grossen Stein
vor den Eingang des Grabes und ging da-
von. Es waren aber dort Maria Magdalena
und die andere Maria, die sassen dem
Grab gegenüber» (Mt 27,57-61).
Jesus durfte nicht im Tal Ge-Hinnom
verbrannt oder beerdigt werden, weil
Er der Gerechte war, bei dem kein Un-
recht gefunden wurde. Diese Tatsache
ist eine tiefe Liebesbotschaft Gottes an
uns. Denn in Jesus Christus sind alle, die
zum Glauben an Ihn gekommen sind,
vor der ewigen Verdammnis der Hölle
bewahrt. Jesus überlässt keinen dem
Tod, dem Grab und der Gehenna, der
sich in Busse zu Ihm gewandt und sich
recht bekehrt hat. So wie Christus aus
dem Grab auferstanden ist, so sollen auch
diejenigen, die Ihm angehören, aus dem
Grab auferstehen (vgl. 1.Kor 15,23).
Der verstorbene Leib sollte beerdigt
werden, so wie man einen Samen in die
Erde legt. Jesus sagte in Andeutung auf
Seinen eigenen Tod: «Wahrlich, wahr-
lich, ich sage euch: Wenn das Weizen-
korn nicht in die Erde fällt und stirbt,
so bleibt es allein; wenn es aber stirbt,
so bringt es viel Frucht» (Joh 12,24).
Und Paulus schreibt im grossen Auf-
erstehungskapitel: «Gott aber gibt ihm
einen Leib, wie er es gewollt hat, und
zwar jedem Samen seinen besonderen
Leib» (1.Kor 15,38). Diese Stellen zeigen
auf, dass der Leib des Menschen einem
Samen gleichkommt. Und so, wie ein
Same in die Erde gesät wird, soll auch
der Leib nicht verbrannt, sondern in die
Erde gelegt werden. Die Wörter «säen»
oder «Saat» bzw. «Samen» kommen in
den Versen 33-58 wenigstens achtmal
vor. Und in Vers 42 desselben Kapitels
heisst es: «So ist es auch mit der Auf-
erstehung der Toten: Es wird gesät in
Verweslichkeit und wird auferweckt in
Unverweslichkeit» (vgl. auch V 52-54).
Es ist also deutlich die Rede davon,
dass der Leib der Verweslichkeit aus-
gesät wird, was bei einer normalen
Erdbestattung geschieht, und nicht
etwa verbrannt werden sollte. Dieses
von Gott dargelegte Prinzip sollten wir
beherzigen und tun. N.L. 
1
www.algordanza.ch
2
http://de.wikipedia.org
Die Endlösung der
Judenfrage
Es bestätigt sich immer wieder: Bei Gott ist kein Ding unmöglich! So plante
Hitler mit seinen Schergen die sogenannte Endlösung der Judenfrage. Sein
«Reich» dauerte jedoch nur gerade sechs Jahre. Und nur drei Jahre danach
wurde der Judenstaat gegründet, wie Gott es vor langer Zeit vorausgesagt
hatte (vgl. Jes 66,8).
S
ehen wir uns nun zuerst an, was
die Feinde der Juden bzw. Israels
wollten und wollen:
Der Wille der Nazis. Bei der Wann-
see-Konferenz (20. Januar 1942) ging es
darum, die längst laufende Vertreibung
und Ermordung der europäischen Juden
neu zu organisieren, um möglichst bald
ans Endziel der vollumfänglichen Aus-
rottung der jüdischen Rasse in Europa zu
gelangen. Die «Endlösung der Judenfra-
ge» wurde hier auf höchster Staatsebene
schriftlich fixiert.
Der Wille der Muslime. Aus dem
Satellitensender der Hamas, dem Al-
Aqsa TV, erklangen am 27. Juni 2007
die hasserfüllten Worte: «Die Juden sind
Kriminelle und Feinde, wir müssen sie
aus unserem Land vertreiben.» Und
Scheich Akram Abd-al Razzaq a-Ruqayhi
«betete» schon am 9. August 2002 im
jemenitischen Staatsfernsehen: «O Allah,
zerstöre die Juden und ihre Helfer. O Al-
lah, zerstöre die Christen und ihre Un-
terstützer und Nachfolger, lass den Boden
unter ihnen beben, bringe Furcht in ihre
Herzen und lass das Blut in ihren Venen
gefrieren. O Allah, zerstöre sie, weil sie
unter deiner Macht stehen. …»
Der Wille der Vereinten Nationen
und der EU. «Fordert die Regierung
und Bevölkerung Israels aus dringender
Notwendigkeit auf, die Errichtung, Kon-
struktion und Planung von Siedlungen
in den seit 1967 besetzten arabischen
Gebieten einschliesslich Jerusalems zu
beenden.»1
«Die Europäische Union unterstützt
Syrien bei dem Bestreben, die Golanhö-
hen von Israel zurückzugewinnen.» Das
sagte EU-Aussenminister Javier Solana
nach einem Gespräch mit dem syrischen
Präsidenten Bashar el-Assad in Damas-
kus. «Wir würden gerne möglichst viel
unternehmen, um zu sehen, dass Ihr
Land Syrien das Gebiet wiedererlangen
kann, das ihm 1967 genommen wur-
de», so Solana bei einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit dem syrischen
Aussenminister Walid Moallem.2
Der Wille Achmadinedschads. Be-
reits im Oktober 2005 äusserte er, dass
er den «Schandfleck Israel» am liebsten
«aus der islamischen Welt ausradieren»
würde. Anlässlich einer iranischen
Solidaritätskundgebung für die Palästi-
nenser betonte Achmadinedschad: «Die
Herrschaft eines
gewaltsamen und
ungerechten Besat- «Fürchte dich nicht, denn
zungsregimes über
die Muslime von
ich habe dich erlöst»
Palästina stehe ge-
mäss dem Koran im Widerspruch zum
Willen des Allmächtigen.»3 Und nach
einer Meldung der iranischen Nachrich-
tenagentur IRNA am 5. Juni d.J. sagte die-
ser Mann, der Countdown bis zum Ende
der israelischen Vorherrschaft im Nahen
Osten habe begonnen und die Tage des
zionistischen Staates seien gezählt: «So
Gott will, werden wir in der nahen
Zukunft die Vernichtung des korrupten
zionistischen Regimes sehen.»4
Der Wille Gottes. Durch den Pro-
pheten Jesaja sagt Er zu Israel: «Einen
kleinen Augenblick habe ich dich verlas-
sen, aber mit grossem Erbarmen werde
ich dich sammeln. Im aufwallenden
Zorn habe ich einen Augenblick mein
Angesicht vor dir verborgen, aber mit
ewiger Gnade werde ich mich über dich
erbarmen, spricht der Herr, dein Erlöser»
(Jes 54,7-8).
«Jetzt aber, so spricht der Herr, der
dich geschaffen hat, Jakob, und der dich
gebildet hat, Israel: ‹Fürchte dich nicht,
denn ich habe dich erlöst; ich habe dich
bei deinem Namen gerufen: du bist
mein! Sooft du durchs Wasser gehst: ich
bin bei dir, und durch Ströme: sie sollen
dich nicht überfluten! Sooft du durchs
Feuer gehst: du sollst nicht versengt
werden, und die Flamme soll dir nichts
antun! Denn ich, der Herr, bin dein
Gott, ich, der Heilige Israels, bin dein
Retter … Fürchte dich nicht, denn ich
bin mit dir: vom Sonnenaufgang will ich
deine Volksgenossen heimbringen und
vom Sonnenniedergang dich sammeln;
ich will dem Norden gebieten: ,Gib sie
heraus!’ und dem Süden: ,Halte sie
nicht zurück!’ Bringe meine Söhne aus
der Ferne heim und meine Töchter vom
Ende der Erde, alle, die nach meinem
Namen genannt sind und die ich zu
meiner Ehre geschaffen, alle, die ich
gebildet und hervorgebracht habe!›»
(Jes 43,1-3.5-7).
«Denn ich will euch aus den Heiden-
völkern herausholen und aus allen Län-
dern sammeln und euch wieder in euer
Land bringen. Und ich will reines Was-
ser über euch sprengen, und ihr werdet
rein sein; von aller eurer Unreinheit und
von allen euren Götzen will ich euch rei-
nigen. Und ich will euch ein neues Herz
geben und einen neuen Geist in euer In-
neres legen; ich will das steinerne Herz
aus eurem Fleisch
wegnehmen und
euch ein fleischer-
nes Herz geben;
ja, ich will meinen
Geist in euer In-
neres legen und werde bewirken, dass
ihr in meinen Satzungen wandelt und
meine Rechtsbestimmungen befolgt und
tut. Und ihr sollt in dem Land wohnen,
das ich euren Vätern gegeben habe, und
ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer
Gott sein» (Hes 36,24-28).
«Da wende ich das Geschick meines
Volkes Israel. Sie werden die verödeten
Städte aufbauen und bewohnen und
Weinberge pflanzen und deren Wein
trinken und Gärten anlegen und deren
Frucht essen. Ich pflanze sie in ihr Land
ein. Und sie sollen nicht mehr herausge-
rissen werden aus ihrem Land, das ich
ihnen gegeben habe, spricht der Herr,
dein Gott» (Am 9,14-15).
«Bedenke dies, Jakob, und du, Israel;
denn du bist mein Knecht! Ich habe dich
gebildet, du bist mein Knecht; o Israel,
du wirst nicht von mir vergessen werden!
Ich tilge deine Übertretungen wie einen
Nebel und deine Sünden wie eine Wol-
ke. Kehre um zu mir, denn ich habe dich
erlöst!» (Jes 44,21-22). N.L. 
1
UN-Sicherheitsrat, Resolution 452
2
www.israelnetz.de, 14.3.2007
3
Neue Zürcher Zeitung (NZZ), 18.4.2006
4
www.derstandard.at, 25.6.2007
MNR > September 2007 13

Im Blickfeld
Wenn Sterne vom
Himmel fallen
Sterne und andere Himmelskörper werden in der Bibel als Bezeichnung für
verschiedene Dinge verwendet. Einerseits können sie sich auf Menschen,
das Volk Israel und sogar auf Dämonen beziehen, andererseits aber
buchstäblich auf Himmelskörper. Um zu erkennen, worum es im Einzelnen
geht, ist es wichtig, den jeweiligen Textzusammenhang zu beachten oder
Parallelstellen heranzuziehen.
I
n den Träumen Josephs symboli-
sieren Sonne, Mond und elf Sterne
seinen Vater Jakob, seine Mutter Ra-
hel und seine elf Brüder, die späteren
Stammväter Israels. Das ersehen wir aus
1. Mose 37,9-10: «Er hatte aber noch
einen anderen Traum, den erzählte
er seinen Brüdern auch und sprach:
Seht, ich habe wieder geträumt, und
siehe, die Sonne und der Mond und
elf Sterne beugten sich vor mir nieder!
Als er aber das seinem Vater und seinen
Brüdern erzählte, tadelte ihn sein Vater
und sprach zu ihm: Was ist das für ein
Traum, den du geträumt hast? Sollen
etwa ich und deine Mutter und deine
Brüder kommen und uns vor dir bis zur
Erde niederbeugen?»
In der Vision Daniels (Kap 8) deuten
die Sterne auf einen Teil des jüdischen
Volkes hin, das durch Antiochus Epipha-
nes verfolgt wurde: «Und aus einem von
ihnen wuchs ein kleines Horn hervor,
das tat ausserordentlich gross gegen den
Süden und gegen den Osten und gegen
das herrliche (Land). Und es wagte sich
bis an das Heer des Himmels heran und
warf von dem Heer und von den Sternen
14 MNR > September 2007
etliche auf die Erde und zertrat sie. Ja,
bis zum Fürsten des Heeres erhob es
sich, und es nahm ihm das beständige
(Opfer) weg, und seine heilige Woh-
nung wurde verwüstet» (Dan 8,9-11).
Das «Heer des Himmels» ist hier eine
Illustration für Israel, wie Gott sie Ab-
raham gab: «Und er führte ihn hinaus
und sprach: Sieh doch zum Himmel und
zähle die Sterne, wenn du sie zählen
kannst! Und er sprach zu ihm: So soll
dein Same sein!» (1.Mo 15,5). Antio-
chus Epiphanes hat in seinem Krieg ge-
gen Israel etliche aus dem Volk («Heer
des Himmels») und aus der Führerschaft
(«Sterne») umgebracht. Dass er sich bis
zum Fürsten des Heeres heranwagte,
ihm das Opfer wegnahm und seine hei-
lige Wohnung verwüstete, deutet darauf
hin, dass er gegen den Gott bzw. Mes-
sias Israels seine Hand ausstreckte, die
tägliche Opferung unterbrach und den
Tempel verunreinigte. Das Ganze wird
aus dem Textzusammenhang ersichtlich:
«… wegen seiner Klugheit und weil ihm
der Betrug in seiner Hand gelingt, wird
er sich in seinem Herzen erheben und
viele in ihrer Sorglosigkeit verderben;
und er wird gegen den Fürsten der
Fürsten auftreten, aber ohne Zutun von
Menschenhand zerschmettert werden»
(Dan 8,25). Der Satz «und viele in ihrer
Sorglosigkeit verderben» ist die Erklä-
rung zum «Heer des Himmels» aus
Vers 10. Und «er wird gegen den Fürs-
ten der Fürsten auftreten» bezieht sich
auf den Messias, der in Offenbarung 1,5
als «Fürst der Könige auf Erden» und in
Kapitel 17,14 als «Herr der Herren und
König aller Könige» bezeichnet wird.
In Daniel 12,3 wird den «Verständi-
gen» gesagt, dass sie leuchten werden
«wie der Glanz der Himmelausdehnung»
und denen, «welche die Vielen zur
Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne
immer und ewiglich». Dabei macht das
Wörtchen «wie» deutlich, dass es sich
um einen Vergleich handelt.
Die sieben Sterne in der rechten
Hand Jesu, die in der Offenbarung
beschrieben werden, deuten auf die
geistliche Führerschaft von sieben Orts-
gemeinden hin: «Und er hatte in seiner
rechten Hand sieben Sterne, und aus
seinem Mund ging ein scharfes, zwei-
schneidiges Schwert hervor; und sein
Angesicht leuchtete wie die Sonne in
ihrer Kraft. … das Geheimnis der sie-
ben Sterne, die du in meiner Rechten
gesehen hast, und der sieben goldenen
Leuchter. Die sieben Sterne sind Engel
der sieben Gemeinden, und die sieben
Leuchter, die du gesehen hast, sind die
sieben Gemeinden» (Offb 1,16.20).
Bei der fünften Gerichtsposaune
fällt ein Stern vom Himmel: «Und der
fünfte Engel stiess in die Posaune; und
ich sah einen Stern, der vom Himmel
auf die Erde gefallen war, und es wurde
ihm der Schlüssel zum Schlund des Ab-
grunds gegeben» (Offb 9,1-2). Bei diesem
«Stern» handelt es sich offensichtlich
um ein Engelwesen, was aus dem Text
selbst deutlich wird. Es geht da um eine
Person, die den Schlüssel zum Schlund
des Abgrunds hat und diesen öffnet; dies
könnte kein Stern im buchstäblichen Sin-
ne tun. Da die Betonung darauf liegt, dass
dieser «Stern» vom Himmel auf die Erde
«gefallen» war, scheint es sich nicht um
ein Engelwesen Gottes zu handeln, denn
diese fallen nicht vom Himmel, sondern
sie sind vielmehr gesandte Boten (vgl.
Offb 20,1: Da steigt ein Engel Gottes
vom Himmel und fällt nicht herab).
Vom Himmel gefallen aber ist Luzifer (ein
Engelfürst), den wir heute unter dem
Namen «Satan» kennen. Jesus sagt über
ihn: «Ich sah den Satan wie einen Blitz
vom Himmel fallen» (Lk 10,18). Jesaja
spricht über dieselbe Person und nennt
ihn «Glanzstern»: «Wie bist du vom Him-
mel herabgefallen, du Glanzstern, Sohn
der Morgenröte! Wie bist du zu Boden
geschmettert, du Überwältiger der Natio-
nen!» (Jes 14,12). Satan bekommt Zugang
zum Schlund des Abgrunds, wo die Dä-
monen, die zur Zeit Noahs ihr Unwesen
trieben, gefangen liegen (2.Petr 2,4). Die-
ser Abgrund scheint identisch zu sein mit
dem, in welchem Satan später selber für
1 000 Jahre gefan-
gen gehalten wird
(Offb 20,1-3).
Wir dürfen das Unvermö-
Die «Frau» in gen unseres Verstandes
Offenbarung 12
ist ein Symbol für
nicht über die Aussagen
das Volk Israel: der Bibel stellen
«Und ein grosses
Zeichen erschien im Himmel: eine Frau,
mit der Sonne bekleidet, und der Mond
unter ihren Füssen, und auf ihrem Haupt
eine Krone mit zwölf Sternen. Und sie
war schwanger und schrie in Wehen und
Schmerzen der Geburt» (Offb 12,1-2).
Weil diese «Frau» als ein grosses «Zei-
chen» beschrieben wird, wissen wir,
dass es sich nicht buchstäblich um eine
Frau, sondern um ein Symbol (Zeichen)
handelt.
Was die «Sterne» in Offenbarung 6,13
angeht, lässt der Text meines Erachtens
keinen anderen Schluss zu, als dass es
sich dabei buchstäblich um Sterne bzw.
Himmelskörper handelt, die auf die Erde
fallen. Das Wort «Sterne» beschränkt sich
nicht auf galaktische Sonnen, sondern
kann auf alle möglichen Himmelskörper
bezogen sein, ob gross oder klein, also
auch auf Kometen, Meteoriten, Asteroi-
den u.a.m. Auch da wollen wir auf den
Textzusammenhang achten: «… die Ster-
ne des Himmels fielen auf die Erde, wie
ein Feigenbaum seine unreifen Früchte
abwirft, wenn er von einem starken Wind
geschüttelt wird. Und der Himmel ent-
wich wie eine Buchrolle, die zusammen-
gerollt wird, und alle Berge und Inseln
wurden von ihrem Ort weggerückt» (Offb
6,13-14). In diesem Text gibt es keinen
Hinweis auf eine Symbolik: «Ich sah ein
Zeichen …» oder «Ich sah etwas wie …»
Wären mit Sonne, Mond und Sternen
Mächte, Regierungen oder geistliche
Persönlichkeiten gemeint, wie es an an-
deren Stellen durchaus der Fall ist (Offb
9,1; 12,1.4; Dan 8,10-11), so würden
diese im folgenden Vers sicher nicht se-
parat erwähnt: «… die Könige der Erde
und die Grossen und die Reichen und
die Heerführer und die Mächtigen und
alle Knechte und alle Freien verbargen
sich in den Klüften und in den Felsen
der Berge» (Offb 6,15).
Aus dem Text geht hervor, dass nicht
nur die Sterne vom Himmel auf die Erde
fallen werden, sondern auch der Himmel
selbst sowie die Berge und Inseln in Be-
wegung geraten und dass es zur selben
Zeit zu einem gewaltigen Erdbeben
kommen und Sonne und Mond sich ver-
färben werden. Wir können hier nicht
alles symbolisch deuten. Wahrscheinlich
wird die Atmosphäre dann so erschüttert
werden, dass es zu
fürchterlichen
Naturkatastrophen
kommt. Der Schöp-
fer kann dabei sehr
wohl einerseits
Himmelskörper
auf die Erde fal-
len lassen und andererseits die Erde
doch vor dem Untergang bewahren.
Wir dürfen das Unvermögen unseres
Verstandes nicht über die Aussagen der
Bibel stellen. Das Wort Gottes selbst
hat höchste Autorität und dort, wo es
uns keine andere Erklärung gibt, sollten
wir es so annehmen, wie es geschrieben
steht, auch wenn wir es vernunftgemäss
nicht nachvollziehen können. Paulus
schrieb den Korinthern: «… sodass wir
Vernunftschlüsse zerstören und jede
Höhe, die sich gegen die Erkenntnis
Gottes erhebt, und jeden Gedanken ge-
fangen nehmen zum Gehorsam gegen
Christus» (2.Kor 10,5). In Bezug auf die
grosse Trübsalzeit spricht Jesus ebenfalls
von kosmischen Besonderheiten: «Bald
aber nach der Drangsal jener Tage wird
die Sonne verfinstert werden, und der
Mond wird seinen Schein nicht geben,
und die Sterne werden vom Himmel
fallen und die Kräfte des Himmels er-
schüttert werden» (Mt 24,29).
Beim brennenden «Berg» in Offen-
barung 8,8-9 geht es um ein Symbol,
worauf das Wörtchen «wie» hinweist:
«Und der zweite Engel stiess in die
Posaune, und es wurde etwas wie ein
grosser, mit Feuer brennender Berg ins
Meer geworfen; und der dritte Teil des
Meeres wurde zu Blut, und der dritte
Teil der Geschöpfe im Meer, die Leben
hatten, starb, und der dritte Teil der
Schiffe ging zugrunde.» Da es nicht
heisst, dass dieser «Berg» vom Himmel
her ins Meer geworfen wird, geht es
dabei nicht um einen Stern, sondern
vielleicht – wie manche Ausleger vermu-
ten – um eine untergehende Weltmacht.
Interessant hierzu ist die Parallele zum
Untergang Babylons: «Siehe, ich komme
über dich, spricht der Herr, du Berg des
Verderbens, der du die ganze Erde ver-
dirbst; und ich lege meine Hand an dich
und wälze dich von den Felsen herunter
und mache dich zu einem verbrannten
Berg» (Jer 51,25).
Was hingegen den «Stern» in Of-
fenbarung 8,10-11 betrifft, dem das
Wörtchen «wie» nicht beigefügt ist
und der – im Gegensatz zum «Berg»
– vom Himmel her auf die Erde fällt,
könnte es um einen tatsächlichen Him-
melskörper gehen, etwa um einen Ko-
meten, dessen Schweif «brennend wie
eine Fackel» unseren Globus trifft und
vieles vergiftet: «Und der dritte Engel
stiess in die Posaune; da fiel ein grosser
Stern vom Himmel, brennend wie eine
Fackel, und er fiel auf den dritten Teil
der Flüsse und auf die Wasserquellen;
und der Name des Sternes heisst Wer-
mut. Und der dritte Teil der Gewässer
wurde zu Wermut, und viele Menschen
starben von den Gewässern, weil sie
bitter geworden waren.»
Schliesslich bezeichnet Jesus sich
selbst als der «helle» bzw. «leuchtende»
Morgenstern: «Ich, Jesus, habe meinen
Engel gesandt, um euch diese Dinge für
die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin
die Wurzel und der Spross Davids, der
leuchtende Morgenstern» (Offb 22,16).
Jesus wird als der Morgenstern zur
Entrückung Seiner Gemeinde kommen
(2.Petr 1,19) und wenig später (nach
der grossen Trübsal) als die «Sonne
der Gerechtigkeit» aufgehen, um Sein
Reich über die ganze Welt erstrahlen
zu lassen: «Euch aber, die ihr meinen
Namen fürchtet, wird die Sonne der
Gerechtigkeit aufgehen, und Heilung
(wird) unter ihren Flügeln (sein); und
ihr werdet herauskommen und hüpfen
wie Kälber aus dem Stall!» (Mal 3,20;
vgl. Offb 1,16). N.L. 
MNR > September 2007 15
 Biblische Botschaft

Wunderbare «Du bereitest vor mir einen

Tisch im Angesicht meiner

Segnungen im
Feinde. Du salbest mein
Haupt mit Öl und schen-
kest mir voll ein» (Ps 23,5)

finsteren Tal
Marcel Malgo Welch eine herrliche Botschaft für alle, füllung mit dem Heiligen Geist hin, und
die durch den Glauben an Jesus Schafe zwar «im finsteren Tal». Andere Über-
des guten Hirten geworden sind! setzungen sagen sogar: «… mein Becher

D
ass dem Herrn Jesus, dem
guten Hirten, im Himmel
und auf Erden alle Macht
gegeben ist (Mt 28,18), er-
sehen wir prophetisch schon in Vers 5
von Psalm 23. Denn wo bereitet Er
den Seinen einen Tisch im Angesicht
der Feinde, salbt ihnen das Haupt mit
Öl und schenkt ihnen voll ein? «… im
finstern Tal …» (V 4). Das kann nur der
Sieger von Golgatha!
Die Verse 4 und 5 von Psalm 23, die
vom «finstern Tal» handeln, gehören
auch deshalb untrennbar zusammen,
weil Vers 5 die praktische Anwendung
von Vers 4 ist. Wenn der «Stecken» des
guten Hirten völlige Bewahrung vor
dem Feind symbolisiert und Sein «Stab»
Ruhe und Frieden inmitten des finsteren
Tales (V 4), dann zeigt uns Vers 5, was
damit praktisch gemeint ist. Wenn wir
in Vers 5 lesen: «Du bereitest vor mir
einen Tisch …», so symbolisiert dieser
«Tisch», trotz des finsteren Tales, die
Ruhe und den Frieden im Herrn; das
wäre also der «Stab» des guten Hirten.
Und dass der Herr den Seinen diesen
Tisch sogar im Angesicht der Feinde be-
reitet, das bedingt völlige Bewahrung vor
den Feinden, was durch den «Stecken»
des guten Hirten veranschaulicht wird.
Versiegelung mit dem Heiligen
Geist
Weiter steht in Psalm 23,5: «Du
salbest mein Haupt mit Öl …» Öl bzw.
Salböl weist in der Bibel immer auf den
Heiligen Geist hin. Wenn wir in Apos-
telgeschichte 1,8 lesen: «Ihr werdet die
Kraft des Heiligen Geistes empfangen,
welcher auf euch kommen wird …»,
dann wird hier über die Versiegelung
bzw. Salbung mit dem Heiligen Geist
gesprochen. Deshalb lässt Paulus die
Gemeinde in Korinth wissen: «Gott
ist’s aber, der uns befestigt samt euch
in Christum und uns gesalbt und ver-
siegelt und in unsre Herzen das Pfand,
den Geist, gegeben hat» (2.Kor 1,21-22).
Und Johannes schreibt in seinem ersten
Brief: «… die Salbung, die ihr von ihm
empfangen habt, bleibt bei euch … wie
euch die Salbung alles lehrt, so ist’s wahr
und ist keine Lüge …» (1.Joh 2,27).
Erfüllung mit dem Heiligen Geist
Die Worte «Du salbest mein Haupt
mit Öl und schenkest mir voll ein»
weisen prophetisch nicht nur auf die
Versiegelung, sondern auch auf die Er-
fliesst über» Das wiederum spricht im
weiteren Sinn vorausschauend von den
Worten Jesu: «Wer an mich glaubt, wie
die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe
werden Ströme lebendigen Wassers
fliessen» (Joh 7,38).
Ist es nicht etwas ganz Wunderbares,
dass der Herr den Seinen ausgerechnet
«im finsteren Tal», also in Zeiten von
Drangsal und schwierigen Umständen,
die Kraft des Heiligen Geistes ver-
spricht?
Bevor wir weiterfahren, möchte ich
kurz zu zwei brennenden Fragen Stel-
lung nehmen:
• Erstens: Gibt es für Kinder Gottes
überhaupt ein besonderes Erfülltwer-
den mit dem Heiligen Geist? Oder ist
es nicht einfach so, dass man entweder
den Heiligen Geist hat oder Ihn eben
nicht hat?
• Zweitens: Wie wird man mit dem
Heiligen Geist erfüllt?
Zur ersten Frage: Für Wiedergebo-
rene ist es sogar ein Muss, nachdem
Sie gläubig geworden und den Heiligen
Geist empfangen haben bzw. mit Ihm
versiegelt worden sind (Eph 1,13), mit
dem Geist Gottes erfüllt zu werden:
«… werdet voll Geistes» (Eph 5,18).
Zur zweiten Frage: Das Erfülltwerden

16 MNR > September 2007

mit dem Heiligen Geist hat mit Seinem
Werk und Seinem Amt zu tun. Wenn
ich mit dem Geist Gottes erfüllt bin,
dann kann Er Sein Amt und Werk in
und durch mich tun. Über das Amt des
Heiligen Geistes sagt der Herr Jesus:
«Wenn aber jener, der Geist der Wahr-
heit, kommen wird, der wird euch in alle
Wahrheit leiten … Derselbe wird mich
verklären …» (Joh 16,13-14). Wenn
Jesus darüber spricht, dass der Heilige
Geist uns «in alle Wahrheit leiten» wird,
dann geht es dabei in erster Linie um
den Sohn Gottes. Jesus selbst ist ja die
personifizierte Wahrheit: «Ich bin …
die Wahrheit …» (Joh 14,6). Wenn der
Heilige Geist uns also «in alle Wahrheit»
leitet, geht es Ihm in erster Linie darum,
dass alles, was uns Kindern Gottes in
Christus geschenkt ist, zu einer wirk-
lichen Realität in uns wird: «Derselbe
wird mich (Jesus) verklären …»
Weil das Wort Gottes selbst die Wahr-
heit ist (vgl. Joh 17,17) und der Heilige
Geist den Herrn Jesus und alles, was
wir in Ihm haben, nur durch das Wort
verklärt, ist es von äusserster Wichtig-
keit, die Bibel immer wieder betend zu
lesen und auch danach zu tun. Nur so
werden wir als Wiedergeborene immer
tiefer mit dem Heiligen Geist erfüllt.
Und nur auf diese Weise kann der Hei-
lige Geist Christus und Sein Siegeswerk
am Kreuz von Golgatha wie auch Seine
Auferstehung, Himmelfahrt, Sein Sitzen
zur Rechten der Majestät in der Höhe,
wo Er die Seinen vor dem Vater vertritt,
zu einer immer grösseren Realität in und
auch durch uns werden lassen. Nur so
bereitet der gute Hirte den Seinen:
Einen gedeckten Tisch im Angesicht
der Feinde
Wer mit dem Heiligen Geist und
deshalb mit der Sieges- und Auferste-
hungskraft Jesu Christi erfüllt ist, dem
kann der Feind – selbst im finsteren Tal
– nichts anhaben. Dem ist vom Herrn im
wahrsten Sinn des Wortes «ein Tisch im
Angesicht» seiner Feinde bereitet.
Wie auch aus anderen Stellen der
Heiligen Schrift hervorgeht, ist das
keine reine Theorie, sondern wurde
schon vielfach von anderen Gläubigen
erfahren. Ein Beispiel: Petrus und Jo-
hannes heilten im Namen Jesu Christi
bei der «Schönen Pforte» des Tempels
einen gelähmten Mann (Apg 3,6).
Nachdem Petrus insbesondere von
der Auferstehung Jesu von den Toten
und der Kraft des Namens Jesu zu den
Umstehenden gepredigt hatte, verdross
das die Sadduzäer (die nicht an die
Auferstehung glauben, vgl. Mk 12,18),
sodass sie Petrus und Johannes verhaften
liessen: «… sie legten Hand an sie und
setzten sie gefangen bis zum Morgen;
denn es war schon Abend» (Apg 4,3).
Anderntags wurden die beiden Jünger
vor die Obersten und Ältesten geführt,
wo man sie fragte: «Aus welcher Kraft
oder in welchem Namen habt ihr das ge-
tan?» (V 7). Daraufhin antwortete ihnen
Petrus «voll Heiligen Geistes» in sehr
eindrücklichen Worten: «Ihr Oberen des
Volkes und ihr Ältesten! Wenn wir heute
verhört werden wegen dieser Wohltat an
dem kranken Menschen, durch wen er
gesund geworden ist, so sei euch und
dem ganzen Volk Israel kundgetan: Im
Namen Jesu Christi von Nazareth, den
ihr gekreuzigt habt, den Gott von den
Toten auferweckt hat; durch ihn steht
dieser hier gesund vor euch. Das ist der
Stein, von euch Bauleuten verworfen,
der zum Eckstein geworden ist. Und
in keinem andern ist das Heil, auch ist
kein andrer Name unter dem Himmel
den Menschen gegeben, durch den wir
sollen selig werden» (Apg 4,8-12). In
gewisser Weise befanden sich Petrus
und Johannes, nachdem sie zuvor eine
Nacht lang eingesperrt waren, in einem
finsteren Tal, nämlich in der «Höhle des
Löwen». Aber was geschah? Der Herr
Jesus, ihr guter Hirte, bereitete ihnen
einen Tisch im Angesicht all ihrer Fein-
de: Sie durften in grosser Gelassenheit
und Ruhe vor ihren Gegnern stehen.
Weshalb? Der Herr salbte ihr Haupt und
schenkte ihnen voll ein, das heisst, sie
MNR > September 2007 17

Biblische Botschaft
b e r, de r uns
sa
«Gott ist’ samt euch in
befestigt und uns gesalbt e
Christum egelt und in unsr st,
und versi as Pfand, den Gei
Herzen d hat»
gegeben
wurden voll Heiligen Geistes: «Petrus,
voll des Heiligen Geistes, sprach zu
ihnen: Ihr Oberen des Volkes und ihr
Ältesten! …» Hier ging es nicht darum,
dass Petrus den Heiligen Geist empfan-
gen sollte (den er an Pfingsten bereits
erhalten hatte), sondern dass er in dieser
prekären Lage in besonderer Weise mit
der Kraft aus der Höhe erfüllt wurde. Der
Herr «schenkte ihm voll ein» – Petrus
erlebte die Gegenwart des Herrn durch
den Heiligen Geist in ganz besonderer
Weise! Wenn wir uns in einem finsteren
Tal befinden und zu Jesus, dem Anfänger
und Vollender des Glaubens, aufblicken,
dürfen auch wir diese Kraftzufuhr er-
leben. Anders gesagt: Wir dürfen die
Verheissung in Psalm 23,5 erfahren,
wenn wir nicht von der Seite des gu-
ten Hirten weichen; wenn wir Seinen
«Stecken» und «Stab» nicht loslassen,
wie es Mose auf jenem Berg tat, als
Amalek wider Israel stritt. Indem die
Hände Moses fest blieben und er den
Stab Gottes hochhielt, bekam Israel Sieg
über seine amalekitischen Feinde; so
wurde diesem Volk gleichsam ein Tisch
im Angesicht seiner Feinde bereitet (vgl.
2.Mo 17,8ff.). Was aber war für diesen
Sieg ausschlaggebend? Dass Mose wäh-
rend des ganzen Kampfes den «Stab»
Gottes nicht aus seiner Hand legte und
18 MNR > September 2007
ihn emporhielt. Mose hatte damit ein
sichtbares Zeichen der Kraft des All-
mächtigen bei sich, der «Stab» des
guten Hirten war da.
Sehen Sie, liebes Kind Gottes, es
mag sein, dass Sie sich momentan
in einem finsteren Tal befinden, wo
ganz wenig Licht ist und Sie viel
Kampf und Gegenwind verspüren.
Gerade deshalb rufe ich Ihnen
zu: Weichen Sie unter keinen
Umständen von der Seite des
guten Hirten! Bleiben Sie an
Seiner Seite, halten Sie Seinen
Stab fest – denn nur so werden
Sie die Zusage von Psalm 23,5
erfahren: «Du bereitest vor mir
einen Tisch im Angesicht mei-
ner Feinde. Du salbest mein
Haupt mit Öl und schenkest
mir voll ein.» Sie werden
mit der Kraft aus der Höhe
angetan, wodurch Ihnen der Sieg
von Golgatha lebendig vor Augen
stehen wird. Dadurch wird Ihnen
Zuversicht, Mut und Ausdauer
zufliessen, um ihren Weg, der
Ihnen zurzeit trostlos erscheinen mag,
freudig gehen zu können, wie es Pau-
lus den Philippern aus dem Gefängnis
in Rom schrieb: «Freuet euch in dem
Herrn allewege» (Phil 4,4). Andere über-
setzen: «Freuet euch im Herrn allezeit.»
Die Bibellese und das Gebet sowie den
Dienst für den Herrn werden Sie nicht
mehr als Last empfinden, sondern
das alles mit Freude tun. Das sehen
wir auch im Leben des Paulus, dieses
äusserst angefochtenen und geprüften
Apostels: «Ich danke meinem Gott bei
jeder Erinnerung an euch allezeit in je-
dem meiner Gebete und bete für euch
alle mit Freuden» (Phil 1,3-4).
Der glorreiche Eingang des ersten
Märtyrers in die himmlische Heimat
Der Diakon Stephanus geriet in ein
ganz finsteres Tal, als er vor den Hohen
Rat gestellt wurde und vor diesen Fein-
den des Evangeliums ein Zeugnis der
Wahrheit ablegte. Es heisst von seinen
Zuhörern: «Als sie aber dies hörten,
wurden ihre Herzen durchbohrt, und
sie knirschten mit den Zähnen gegen
ihn» (Apg 7,54). Daraufhin führten sie
den Stephanus ab und steinigten ihn.
Aber Stephanus hielt sich im Glauben
am «Stab» des guten Hirten fest: Auch
hier ist zu erwähnen, dass Stephanus
den Heiligen Geist bereits besass, aber
angesichts des sehr finsteren Tales vom
Herrn mit besonderer Kraft aus der Höhe
angetan bzw. des Heiligen Geistes voll
wurde. Nur so ist es auch zu erklären,
dass er für seine Mörder sterbend
um Sündenvergebung flehen konnte:
«Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht
an!» (V 60).
Es gibt Kinder Gottes, die mit einem
mehr oder weniger verklärten Lächeln
auf den Lippen von der Erde Abschied
nehmen und in die ewige Heimat ein-
gehen dürfen. Ihr Heimgang war für sie
kein letzter Kampf, ihr Sterben kein
finsteres Tal, der Todesjordan machte
keinen Eindruck auf sie. Aber wenn
das Sterben wiedergeborener Christen
aufgrund von schwerer Krankheit ein-
tritt, befindet sich eine solche Seele oft
in einem sehr finsteren Tal. Doch gerade
dann darf ein Kind Gottes sehr getrost
sein. Denn was geschah mit Stephanus,
dem ein furchtbares Sterben bevorstand?
Der Herr tat ihn mit Kraft aus der Höhe
an, Er machte ihn des Heiligen Geistes
voll! Rings um ihn herum standen die
hasserfüllten Feinde. Aber da bekam
er einen «Schub» von oben, er wurde
mit der Kraft aus der Höhe angetan und
blickte nicht auf die hasserfüllten Fein-
de, sondern glaubensvoll zum Himmel
auf: «Wie er aber voll Heiligen Geistes
war, sah er auf gen Himmel und sah die
Herrlichkeit Gottes und Jesum stehen
zur Rechten Gottes.» Auch hier erfüllte
sich Psalm 23,5 an ihm: «Du bereitest
vor mir einen Tisch im Angesicht meiner
Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.» Wie reich
war für Stephanus doch der Tisch im
Angesicht seiner Feinde gedeckt wor-
den, denn obwohl er noch lebte, durfte
er bereits Seinen Herrn und Heiland im
Himmel sehen.
Denken Sie, liebes Kind Gottes,
deshalb nicht angstvoll an ihre letzte
Stunde hier auf Erden, wie wir das
– wahrscheinlich je älter wir werden
– von Zeit zu Zeit tun mögen. Denn
erstens weiss niemand von uns, wie
unser Ende aussehen wird (es kann
ganz anders sein, als wir denken),
und zweitens dürfen wir sicher sein,
dass wir insbesondere dann vom guten
Hirten mit Kraft aus der Höhe angetan
werden, dass Er uns gerade dann voll
einschenken, uns voll Heiligen Geistes
machen wird. Ja, auch in diesem Mo-
ment werden wir erfahren, auch wenn
uns vielleicht Schmerzen plagen oder
wir sogar an der Heilsgewissheit zwei-
feln, dass Er uns weder versäumt noch
verlässt, sondern uns durch Seinen Geist
– gerade im finsteren Tal – am inwen-
digen Menschen stärkt und ermutigt, ja
Psalm 23,5 an uns erfüllt: «Du bereitest
vor mir einen Tisch im Angesicht meiner
Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.»
In einem Sterbezimmer, wenn ein
Kind Gottes im Begriff steht heimzuge-
hen, wird es nicht immer ohne Kampf
gehen und oft wird noch so manche heis-
se Träne geweint. Doch oft kann man
auch etwas verspüren, was man nur als
«Himmelsluft» beschreiben kann. Was
geschieht in einem solchen Augenblick?
Der gläubige Sterbende wird angetan mit
der Kraft aus der Höhe! Darum noch
einmal: Fürchten Sie sich nicht vor
dem, was sich in Ihrer letzten Stunde
vielleicht ereignen könnte. Geben Sie
sich vielmehr mit Leib und Seele Dem
hin, der alles – auch Ihre Sterbensstunde
– in Seiner Hand hat. Paulus hat es in
die zuversichtlichen Worte gefasst: «Le-
ben wir, so leben wir dem Herrn; sterben
wir, so sterben wir dem Herrn. Darum:
wir leben oder sterben, so sind wir des
Herrn» (Röm 14,7-8). Der Herr wird alles
wohl machen! Hat nicht auch Stephanus
seinem Herrn bis zuletzt vertraut, und
wurde nicht deshalb sein Sterben – so
schwer es auch war – zu einer Sieges-
stunde? Durfte nicht gerade dieser erste
Märtyrer, in diesem so finsteren Tal, im
Angesicht seiner hasserfüllten Feinde
einen bereiteten Tisch erfahren, wie
er reicher nicht hätte gedeckt sein kön-
nen? Denn in seinem grössten Schmerz
wurde ihm das Kostbarste geschenkt: Er
durfte Jesus zur Rechten der Majestät in
der Höhe sehen!
Bevor die letzte Stunde schlägt
Eines dürfen wir nicht unterschlagen:
Nicht erst, als es mit Stephanus zu Ende
ging, wurde er voll des Heiligen Geistes.
Nein, als er noch in der Vollkraft seines
Lebens stand, lesen wir über ihn: «… die
Rede gefiel der ganzen Menge wohl; und
sie erwählten Stephanus, einen Mann
voll Glaubens und Heiligen Geistes …»
(Apg 6,5). Stephanus bereitete sein
Ende auf dieser Erde nicht mit einer
vorausbezahlten Grabstätte, sondern
mit seinem Herzen, das völlig ungeteilt
seinem Heiland gehörte. Darum war er
bereit, als seine letzte Stunde schlug: Er
wurde mit Kraft aus der Höhe angetan,
es wurde ihm voll eingeschenkt und er
sass an einem überaus reich gedeckten
Tisch im Angesicht seiner Feinde.
Öl bzw. Salböl weist in der Bibel immer auf den Heiligen Geist hin
Bereiten auch Sie sich in rechter Wei-
se auf Ihre letzte Stunde vor, indem Sie
Ihr Leben jeden Tag aufs Neue dem gu-
ten Hirten ausliefern. Denn je mehr Sie
sich Ihm hingeben, desto mehr werden
Sie auch die Angst vor dem verlieren,
was irgendwann auf Sie zukommen
wird. Auch deshalb ist der gute Hirte,
unser Heiland, gekommen, um uns die
Furcht vor dem Tod zu nehmen: «Weil
diese Kinder nun Menschen von Fleisch
und Blut sind, ist auch er ein Mensch
von Fleisch und Blut geworden. So
konnte er durch seinen Tod den Teufel
entmachten, der die Macht über den
Tod hatte, und konnte die befreien, die
durch Angst vor dem Tod ihr ganzes Le-
ben lang versklavt waren» (Hebr 2,14-
15). Und wenn dann Ihr letzter Tag auf
Erden kommt, darf sich auch über Ihrem
Leben Psalm 23,5 erfüllen: «Du bereitest
vor mir einen Tisch im Angesicht meiner
Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.»
Nach 1. Korinther 15,26 ist der
letzte Feind der Tod, mit dem wir alle
konfrontiert werden, es sei denn, wir
werden zuvor entrückt (1.Thess 4,16-
18; 1.Kor 15,51-52). Aber gerade in der
Stunde unseres Heimgangs dürfen wir
versichert sein: Kindern Gottes wird der
gute Hirte im Angesicht dieses letzten
Feindes einen reich gedeckten Tisch
bereiten.
Vor seinem Märtyrertod durfte Ste-
phanus seinen Feinden bezeugen, wie
reich sein Tisch gedeckt war: «Siehe,
ich sehe den Himmel offen und den
Menschensohn zur Rechten Gottes ste-
hen» (Apg 7,56). Auch in unseren Tagen
kommt es vor, dass Sterbende Dinge
sehen, welche die Umstehenden nicht
sehen können. Und bisweilen können
sie dies noch mitteilen. Nehmen Sie es
ernst, wenn ein Sterbender über etwas
redet, was Ihnen verborgen ist!
«Rufe mich an in der Not …
… so will ich dich erretten und du
sollst mich preisen» (Ps 50,15). Gerade
wenn wir in der Not sind, im finsteren
Tal, will der gute Hirte uns erretten. Vor-
hin haben wir zwei biblische Beispiele
betrachtet (Petrus und Johannes sowie
Stephanus), in denen bezeugt wird, dass
Kinder Gottes gerade in prekären und
notvollen Lebenssituationen die beson-
dere Kraft des Heiligen Geistes erfahren
dürfen. Doch es gibt noch viele weitere.
Denken wir nur an die Aussage Jesu:
«Wenn sie euch nun wegführen und
überantworten werden, so sorget euch
vorher nicht, was ihr reden sollt, und
überlegt es auch nicht zuvor; sondern
was euch in jener Stunde gegeben wird,
das redet. Denn ihr seid es nicht, die da
reden, sondern der Heilige Geist» (Mk
13,11). Hier wird in direktester Weise
über die Salbung von oben gesprochen,
die wir gerade dann bekommen, wenn
wir im finsteren Tal sind.
Das gilt auch für Sie, liebes Kind Got-
tes: Gerade dann, wenn Ihnen Probleme
und Nöte schwer zu schaffen machen,
dürfen Sie eine besondere Salbung aus
dem oberen Heiligtum erwarten und
in wunderbarer Weise das Wirken
des Heiligen Geistes erfahren, der Ih-
nen Christus verklärt; die unendliche
Grösse Seines Sieges kundtut und Sie
neu erkennen lässt, dass für Ihn nichts
unmöglich ist! 
MNR > September 2007 19
 Fragen – Antworten
Welches
Gesetz?
Ich wüsste gerne, auf welches
Gesetz sich Paulus bezieht, wenn
er in 1. Korinther 14,34 schreibt:
«Eure Frauen sollen in den Ge-
meinden schweigen; denn es ist
ihnen nicht gestattet zu reden,
sondern sie sollen sich unterord-
nen (Lth 1912: «untertan sein») ,
wie es auch das Gesetz sagt.»
M ann und Frau sind vor
Gott gleichwertig: «Gott
schuf den Menschen zu seinem
Bilde, zum Bilde Gottes schuf er
ihn; und schuf sie als Mann und
Frau» (1.Mo 1,27). Es besteht also
kein Unterschied, beide sind zum
Bilde Gottes geschaffen. Schon
in 1. Mose 3,16 (wie auch an
anderer Stelle) ordnet Gott die
Beziehung der Geschlechter un-
tereinander. «Zur Frau sprach er:
Ich will dir viel Mühsal schaffen,
wenn du schwanger wirst; unter
Mühen sollst du Kinder gebären.
Und dein Verlangen soll nach dei-
nem Mann sein, aber er soll dein
Herr sein.» Das Gesetz, das Alte
Testament, sagt, dass der Frau
eine andere Aufgabe zukommt
als dem Mann.
Wenn man 1. Korinther 14,34 genau
betrachtet, bezieht sich das Gesetz hier
auf untertan sein bzw. sich unterordnen.
Bruns übersetzt diese Stelle so: «Wie in
allen Gemeinden sollen die Frauen
schweigen. Es ist ihnen nicht erlaubt,
das Wort zu führen. Sie sollen sich un-
terordnen, wie es auch das Gesetz sagt.»
Oder nehmen wir die Parallelstelle in
1. Timotheus 2,12: «Einer Frau gestatte
ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass
sie über den Mann Herr sei, sondern
sie sei still.»
Die Frau wird also von Gesetzes we-
gen (Altes Testament) angehalten, sich
ihrer Stellung gemäss unterzuordnen,
und zwar sowohl in der Gemeinde als
auch in der Ehe: nicht in sklavischem Ge-
horsam, sondern im Bewusstsein der ver-
20 MNR > September 2007
Wer bleibt nach dem Untergang
Babylons übrig?
In Offenbarung 19,21 steht: «Die Übri-
gen wurden getötet mit dem Schwert
dessen, der auf dem Pferd sitzt, das aus
seinem Mund hervorgeht …» Die «Übri-
gen» besagt, dass dann noch Menschen
auf der Erde leben: 1. die wieder leben-
dig Gewordenen und 2. sicher das Volk
Israel (12 Stämme). In Kapitel 20,3 ist
dann aber noch von «Völkern» die Rede.
Was verstehen Sie unter diesen Völkern,
denn wir haben ja in Kapitel 19 gelesen,
dass die Übrigen getötet wurden.
schiedenen von Gott gegebenen
Aufgaben. Das bedingt umgekehrt,
dass der Mann dementsprechend
seinen Teil übernehmen soll. In
welchem Sinn und Geist das in
der Ehe zu geschehen hat, besagt
Epheser 5,25: «Ihr Männer, liebt
eure Frauen, wie auch Christus
die Gemeinde geliebt hat und hat
sich selbst für sie dahingegeben,
um sie zu heiligen.» Das heisst
praktisch:
1. Die Ehefrau über alles zu lie-
ben, zum Dienen bereit zu sein,
zu vergeben, den ersten Schritt zu
tun. Lesen Sie bitte aufmerksam
«Ihr Männer, liebt eure
Frauen, wie auch Chris-
tus die Gemeinde geliebt
hat und hat sich selbst
für sie dahingegeben, um
sie zu heiligen»
Johannes 13 und Philipper 2. Das
alles tat Jesus, obwohl Er wusste,
was für Menschen Seine Jünger
waren!
2. Als Mann Verantwortung
übernehmen, zu führen, Lasten
zu tragen usw. S.R. 
A us dem ganzen Abschnitt von Offen-
barung 19,17-21 wird
1. ersichtlich, dass nicht alle dann le-
benden Menschen bei der Wiederkunft
Jesu getötet werden, sondern lediglich
die Streitkräfte und ihre Anführer, so-
wie das Tier aus dem Nationenmeer
und der falsche Prophet.
2. Nach der Wiederkunft Jesu mit den
Heeren des Himmels – wozu meines
Erachtens auch die Gemeinde zählt
(Kol 3,4), die ja zuvor entrückt wurde
(Offb 19,11-16) – und nach dem Gericht
über die antichristlichen Streitkräfte
(V 17-21), wird Satan für 1 000 Jahre
gebunden (Offb 20,1-3). Danach wird
über die Menschen Gericht gehalten
(V 4), die die Trübsalzeit überlebt ha-
ben. Dazu gehört:
– das Gericht über Israel (Mt 25,1-13)
– das Gericht über diejenigen, die wäh-
rend der grossen Trübsal zum Glauben
gekommen sind (Mt 25,14-30)
– das Gericht über die Nationen (Mt
25,31-46)
Nur die wahrhaft Wiedergeborenen,
die durch die Trübsal gegangen sind
und ihren Glauben durch entsprechen-
de Werke bewiesen haben, werden in
das Reich Christi auf Erden eingehen
können. Den anderen bleibt der Eingang
verwehrt; sie gehen verloren.
3. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die
Verstorbenen und Märtyrer aus der gros-
sen Trübsal wieder auferweckt. Diese
werden mit Jesus 1 000 Jahre herrschen
(Offb 20,4-6, vgl. Sie hierzu auch Offb
6,9; 7,13-17; 14,1-5; 18,24; 19,2).
4. Nach diesen 1 000 Jahren findet
schliesslich das Endgericht am soge-
nannten Jüngsten Tag statt (Offb 20,11-
15). N.L. 
Wo ist denn da
die Liebe zu
finden?
Ich bat Sie um Ihre Glaubensgrundla-
gen, die ich aufmerksam durchlas. In
den zwölf Punkten kommt kein einziges
Mail das Wort «Liebe» vor, dafür spüre
ich Gewalt, Angst und Fanatismus. Be-
sonders der Satz «Wir glauben an die
ewige Verdorbenheit aller Menschen,
die sich Jesus nicht ausgeliefert haben»
stimmte mich nachdenklich. Wie selbst-
herrlich das klingt! Sind wir nicht alle
(!) ein Ebenbild Gottes?
I hre Reaktion hat uns doch einiger-
massen überrascht, um nicht zu sagen
befremdet. Nach unserem Dafürhalten
haben Sie etwas gar schnell ein Urteil
über uns gefällt. Haben Sie denn die
angegebenen Bibelstellen nachgeschla-
gen und ernstlich darüber nachgedacht?
Wohl eher nicht, denn sonst könnten Sie
uns gewiss nicht der Selbstherrlichkeit
bezichtigen.
Wenn wir in unseren Glaubensgrund- sollen» (1.Joh 4,9). Wohlverstanden, das
lagen unter anderem schreiben: «Wir sind nicht unsere Worte, sondern Worte
glauben an die ganze Heilige Schrift der Heiligen Schrift. Und diese sagt auch
des Alten und Neuen Testamentes als ohne Umschweife: «Wer den Sohn hat,
göttlich inspiriertes, unfehlbares Wort der hat das Leben; wer den Sohn Got-
Gottes …», dann heisst das, dass wir tes nicht hat, der hat das Leben nicht»
nicht nur die Bibelstellen herauspicken, (1.Joh 5,12).
die uns passen, sondern auch
diejenigen als Gottes Wort
annehmen, die uns weniger
genehm sind.
Jawohl, der Mensch wurde
nach Gottes Ebenbild geschaf-
fen. Darum trägt der Mensch
– im Gegensatz zum Tier
– auch die Verantwortung
für sein Handeln. Der Apostel
Paulus (und nicht wir!) schreibt
an die Römer: «Ich rede aber
von der Gerechtigkeit vor
Gott, die da kommt durch den
Glauben an Jesus Christus zu
allen, die glauben. Denn es «Wie wollen wir entrinnen, wenn wir ein so grosses Heil nicht
ist hier kein Unterschied: sie achten, das seinen Anfang nahm mit der Predigt des Herrn und
sind allesamt Sünder und er- bei uns bekräftigt wurde durch die, die es gehört haben?»
mangeln des Ruhmes, den sie
bei Gott haben sollten» (Röm 3,22-23). Wenn Sie finden, der Ausdruck «sich
Laut Fussnote in der Lutherübersetzung Jesus ausliefern» sei zu krass, dann dürfen
1984 lautet der letzte Satz wörtlich: «Alle Sie gerne das Synonym «sich Jesus über-
haben gesündigt und die Herrlichkeit ver- geben» verwenden. Oder Sie können in
loren, die Gott ihnen zugedacht hatte.» Anlehnung an Johannes 1,12 («Wie viele
Schon David sagte inspiriert durch den ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht,
Heiligen Geist: «Sie sind alle abgewichen Gottes Kinder zu werden, denen, die an
und allesamt verdorben; da ist keiner, der seinen Namen glauben») sagen: «Jesus
Gutes tut, auch nicht einer» (Ps 14,3). ins Herz aufnehmen.» Sie können aber
Und der Herr Jesus sprach: «Aus dem auch das Wort «Busse» einsetzen, was
Herzen kommen böse Gedanken, Mord, soviel bedeutet wie: «Umkehr von einer
Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Lebensführung, die zum Tod führt.» Oder
Zeugnis, Lästerung. Das sind die Dinge, Sie können auch sagen «Jesus nachfol-
die den Menschen unrein machen» (Mt gen», oder «die Liebe erwidern, die
15,19-20). Jesus zu mir hat,
Sie vermissen und sich ihrer als
die Liebe? Kann es Gott ist die Liebe in Per- würdig erweisen».
denn einen grösse-
ren Liebesbeweis
son. Und diese offenbar- Wie immer Men-
schen es auch for-
Gottes geben als te sich in Jesus Christus mulieren mögen,
den, den wir in um zu bezeugen,
einem nächsten dass sie die un-
Punkt unseres Glaubensbekenntnisses endliche Liebe Gottes, die sich in Jesus
anführen? Dort steht: «Wir glauben an Christus offenbart hat, annehmen und
die Erlösung von Schuld und Macht der von Herzen erwidern wollen, ist nicht
Sünde und von der Verdammnis durch so entscheidend. Wichtig ist, es zu tun!
das vollkommene Opfer des fleischge- Denn wie sollten wir die unvergleichliche
wordenen Sohnes Gottes und an die ver- Liebe Gottes verschmähen wollen? Der
gebende und reinigende Kraft Seines am Hebräerbrief sagt es in Ihren Augen wohl
Kreuz von Golgatha vergossenen Blutes» auch etwas krass, aber Gottes Heiligkeit
(1. Kor 6,11; Röm 3,25; Eph 1,7). entsprechend ernst: «Wie wollen wir
Gott ist die Liebe in Person (1.Joh entrinnen, wenn wir ein so grosses Heil
4,16). Und diese offenbarte sich in nicht achten, das seinen Anfang nahm
Jesus Christus: «Darin ist erschienen mit der Predigt des Herrn und bei uns
die Liebe Gottes unter uns, dass Gott bekräftigt wurde durch die, die es gehört
seinen eingebornen Sohn gesandt hat haben?» (Hebr 2,3). E.V. 
in die Welt, damit wir durch ihn leben
MNR > September 2007 21
 Vorschau Dir kann nur Jesus helfen
Die nächste Ausgabe erscheint am 25.09.2007,
mit u.a. diesem Thema*:
«Dein Reich komme!» Erschüttert oder unberührt?
*Änderungen vorbehalten Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie mit schrecklichen Medienberichten aller Art konfron-
tiert werden? Fast täglich überstürzen sie sich. Da wird kaltblütig gemordet, Menschen werden
erschossen, niedergestochen, ja geradezu abgeschlachtet, wie wenn es Tiere wären und es nie
Impressum ein Gesetz «Du sollst nicht töten» (2.Mo 20,13) und ein Gewissen gegeben hätte. Wer einem in die
Quere kommt und nicht passt, wird erbarmungslos umgelegt, beseitigt, erledigt. Offensichtlich
Missionswerk und Verlag Mitternachtsruf steckt manchem die Waffe so locker in der Tasche, dass die Hemmschwelle zur bösen Tat schnell
www.mitternachtsruf.ch
überschritten ist. Unsäglich viel unschuldiges Blut schreit zum Himmel, und das immer mehr. Wie
GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992)
VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo,
lange wird Gott noch zuwarten, bis Er eingreift?
Jonathan Malgo Empören Sie sich noch über all die Gräueltaten? Oder haben Sie sich schon so daran gewöhnt,
SCHWEIZ Missionswerk Mitternachtsruf, Ringwiesenstrasse 12a,
8600 Dübendorf, Tel.: (0041) 044 952 14 14 dass Sie die Tragödien gar nicht mehr wirklich wahrnehmen? Manch einer denkt vielleicht: «Na
DEUTSCHLAND Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V., und? Was soll’s? Das alles betrifft zum Glück nicht uns, nicht mich.» Geschieht jedoch einmal im
Kaltenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel.: (0049) 07745 8001
nächsten Familien- oder Bekanntenkreis eine Schreckenstat, dann sieht alles plötzlich ganz an-
ORGAN Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich. Er ist ausserdem
in englischer, französischer, holländischer, italienischer, portugie- ders aus. Dann bricht bitteres Weh und lähmender Schmerz auf. Fragen steigen hoch: «Warum
sischer, rumänischer, spanischer, tschechischer und ungarischer
Sprache erhältlich. und woher kommt denn all das Unheil und wie ist dem beizukommen? Da müsste man doch …,
REDAKTION (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 044 952 14 16,
Fax: (0041) 044 952 14 05, E-Mail: redaktion@mnr.ch,
dagegen sollte man doch …», usw.
Mitarbeiter: Brigitte Hahn, Werner Huber, Elke Lieth, Norbert Lieth,
Conno Malgo (Ltg.), Markus Senn, Elsbeth Vetsch
Nicht immer sind es Dritte, die ein Leben auslöschen. Zu vielen Menschen ist auch das eige-
LAYOUT (Adresse Schweiz) E-Mail: layout@mnr.ch, ne Leben nichts mehr wert. Wir Schweizer stehen in Bezug auf die Häufigkeit der Suizide zuoberst
Mitarbeiter: Daniel Malgo, Gabriel Malgo, Jonathan Malgo
auf der Liste.
SEELSORGERLICHE FRAGEN (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 044
952 14 08, E-Mail: seelsorge@mnr.ch, Mitarbeiter: Werner Huber, Kann denn niemand dieses verheerende Absinken stoppen? Gibt es keine Lösung für unsere
Marcel Malgo, Samuel Rindlisbacher, Elsbeth Vetsch,
verdorbene Gesellschaft? Als Realisten müssen wir feststellen: Die Menschheit als Ganzes lässt
ADMINISTRATION, VERLAG UND ABONNEMENTE (Adressen Schweiz
und Deutschland siehe oben) Tel. Schweiz: 044 952 14 15, sich nicht zum Guten verändern. Die Veränderung beginnt individuell in meinem und Ihrem Her-
Fax Schweiz: 044 952 14 11, Tel. Deutschland: 07745 8001,
Fax Deutschland: 07745 201, Tel. alle anderen Länder: 0041 44 zen. Das sagt die Bibel. Das ist einleuchtend, denn sie berichtet vom Ursprung des Lebens. Das
952 14 15, Fax alle anderen Länder: 0041 44 952 14 11, E-Mail:
verlag@mnr.ch, Mitarbeiter: Hannelore Dölker, Ruth Dölker, Martina wird ja auch besungen: «Alles Leben strömt aus Dir …» Gott schuf den Menschen nach Seinem
Lang, Thomas Lieth, Elishevah Malgo, Marianne Malgo, Peter Malgo,
Stephan Nabulon, Fredy Peter, Susanne Peter, Beatrice Rindlis- Bild (1.Mo 1,27). Durch den Sündenfall im Paradies wurde dieses Bild Gottes zerstört. Das Töten
bacher, Esther Roos, Rebeca Winkler
begann schon bei Kain, der seinen Bruder Abel ermordete. Seither wurde die Menschheit nicht
TECHNISCHER DIENST Markus Hollenweger, Stephan Rindlisbacher,
Nathanael Winkler besser; im Gegenteil, je weiter man sich von Gott entfernt, desto schlimmer wird es. Und auf die
ISRAELREISEN (Adresse Schweiz) Tel: (0041) 044 952 14 18, Fax:
(0041) 044 952 14 19, E-Mail: reisen@beth-shalom.ch, Mitarbeiter:
Endzeit bezogen sagte der Herr Jesus in Matthäus 24,12: «Weil die Gesetzlosigkeit überhand
Fredy Peter, Fredi Winkler (Haifa, Israel) nimmt, wird die Liebe in vielen erkalten.» An diesem Punkt sind wir klugen Menschen nun ange-
BUCHHALTUNG (Adresse Schweiz) E-Mail: buchhaltung@mnr.ch,
Mitarbeiter: Wafa Malgo; Treuhandstelle: HWT, 8305 Dietlikon langt. Jesus verpflichtet uns in der Bergrede (Mt 5) jedoch nicht nur zur Nächstenliebe, sondern
STUDIO (Adresse Schweiz) E-Mail: studio@mnr.ch, Mitarbeiter: sogar zur Feindesliebe. Er sagt, wer seinen Bruder hasst und verwünscht, verfalle dem höllischen
Andreas Klinner, Govert Roos, Marc Stolp
Gericht. Aber wer kann so uneingeschränkt lieben? Der natürliche, unerlöste Mensch ist friedlos;
SENIORENZENTRUM ZION Ringwiesenstr. 14, 8600 Dübendorf,
Tel: (0041) 044 802 18 18, Fax: (0041) 044 802 18 19, E-Mail: er kann nicht nach göttlicher Art lieben. Darum gehen alle gut gemeinten humanistischen und pa-
post@seniorenzentrum-zion.ch, Mitarbeiter: Silvia Bättig, Ursula
Dürr, Walter Dürr, Astrid El Khouri, Walid El Khouri zifistischen Friedensdemonstrationen und Proklamationen an der Sache vorbei ins Leere.
BEGEGNUNGSZENTRUM E-Mail: begegnungszentrum@mnr.ch,
Tel: (0041) 044 952 14 67, Fax: (0041) 044 952 14 11, Mitarbeiter:
Jesus ist der wahre Friedefürst. Als man Ihn am Kreuz umbrachte, betete Er sterbend für Sei-
Andreas Klinner, Traude Klinner ne Feinde: «Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!» (Lk 23,34). Aber solange wir
HOTEL BETH-SHALOM P.O.Box 6208, Haifa-Carmel 31061, Israel,
Tel: (00972) 04 8373 480, Fax: (00972) 04 8372 443, E-Mail: Menschen uns nicht an Ihm orientieren, versinken wir weiter in Unmoral und Chaos.
beth-shalom-israel@mnr.ch, Leitung: Fredi Winkler, Beate Winkler Gott sandte Seinen geliebten Sohn Jesus in diese Welt, weil Er um unsere Unfähigkeit wusste,
EINZAHLUNGEN Schweiz: Postscheckkonto 80-47476-4 Zürich,
oder Zürcher Kantonalbank, 8330 Pfäffikon ZH, Konto-Nr. 1152- selber Frieden zu schaffen, zu vergeben und zu lieben. Jesus bezahlte den höchsten Preis zu un-
0472.519, BC-Nr. 752.
Deutschland: Sparkasse Hochrhein, Waldshut, BLZ 684 522 90, serer Erlösung und bewirkte durch Sein Opfer Sühne zwischen Gott und Menschen, denn kein ein-
Konto 06-600 530 oder Postbankkonto 3911-709 Stuttgart,
BLZ 600 100 70, «Missionswerk Mitternachtsruf» Zweig Deutschland ziger Mensch ist gerecht. Jesus befähigt uns, einander zu vergeben und zu lieben. Das wird durch
e.V., Geschäftsstelle DE 79807 Lottstetten
Österreich: Postscheckkonto 438 5903, Allgemeine Sparkasse Linz, treue Zeugen Jesu auch immer wieder mit der Tat bewiesen.
«Für Konto 0000-118902 Missionswerk Mitternachtsruf» Wer immer Sie auch sind, der/die Sie diese Zeilen lesen: Wenn Jesus noch nicht Ihr persönli-
DRUCK EKM-Nyomda, Palóc utca 2, HU 1135 Budapest
cher Friedefürst ist, dann machen Sie doch bitte in Ihrem Denken eine Kehrtwende zu Jesus Chris-
ABONNEMENTSPREIS JÄHRLICH Schweiz CHF 18.–, Deutschland
EUR 12.–, Europa und Mittelmeerländer EUR 18.–, Übersee EUR 24.–. tus hin! Er schenkt auch Ihnen Gnade zum Vergeben und bringt dauerhaften Frieden und Freude
Abonnemente laufen ein Jahr (beginnend jeweils Januar) und werden
automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn sie nicht einen in Ihr Herz. Es ist wunderbar zu erfahren, dass Jesus unser in Sünde verstricktes und belastetes
Monat vor Jahresende gekündigt werden.
ZWEIGSTELLEN-VERZEICHNIS www.mitternachtsruf.ch/weltweit
Leben erneuert und froh macht! Gottes biblischer Liebesbrief lehrt uns, unser Leben gänzlich auf
neuen Kurs zu bringen. Wagen Sie es! Epheser 2,14 verkündet die beglückende Wahrheit, die ich
INITIALEN DER AUTOREN IN DIESER AUSGABE
N.L. > Norbert Lieth, S.R. > Samuel Rindlisbacher, auch Ihnen von Herzen wünsche: «Er ist unser Friede.» B.V. 
B.V. > Burkhard Vetsch, E.V. > Elsbeth Vetsch

22 MNR > September 2007