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Dauer:
§ 59 a StVollstrO § 56 StVollstrO
Vollstreckungsrechtliche Besonderheiten:
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Führerschein wird für die Dauer des Eigentum am (inländischen) Führerschein
Fahrverbots verwahrt, § 44 II S. 2 StGB,
geht auf den Staat über, §§ 69 III S. 2, 74 e
§ 59 a I StVollstrO; danach erhält VU
diesen Führerschein wieder zurück. I StGB
Führerschein wird unbrauchbar gemacht
und an das zuständige
Straßenverkehrsamt übersandt. Nach
Fristablauf muss der Verurteilte eine
neue FE beantragen!
Verbotsfrist: Sperrfrist:
Beginn:
Grds. mit Abgabe in amtl. Verwahrung, Grds. mit Rechtskraft des Urteils/
spätestens 1 Monat ab Rechtskraft, § 44 Strafbefehls, § 69 a V S. 1 StGB
I S. 2 StGB, 59 a V S. 1 StVollstrO bei
Versendung per Post ist der
Posteingangsstempel maßgebend
Ausnahme: Ausnahmen:
VU ist inhaftiert, § 44 III S. 2 StGB In Fällen von §§ 111a oder 94 StPO:
Beginn dann: Entlassung Sperrfrist beginnt mit Urteilsverkündung /
Strafbefehlserlass (Letzte
Tatsacheninstanz!) Liegt kein Fall von §§
OLG Hamm 2 Ws 233/07, 111a oder 94 StPO vor, hat VU aber FS
Haftzeiten eines Freigängers sind in die in Hauptverhandlung abgegeben –
Fahrverbotsfrist des § 44 Abs. 4 S. 2 Sperrfrist beginnt mit Urteilsverkündung
StGB nicht einzurechnen. Hintergrund: VU darf nicht schlechter
gestellt werden, als ob die FE vorläufig
entzogen gewesen wäre
Fristberechnung §§ 187, 188 BGB
Anrechnung / Einrechnung
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§ 51 V StGB: Zeit der vorläufigen Anrechnung erfolgt grds. durch
Sicherstellung (§ 111a StPO) oder Einrechnung, weil § 69 a V StGB diese
Beschlagnahme (§ 94 StPO) ist gem. §§ Methode vorschreibt!
51 V StGB, 59a StVollstrO anzurechnen
Im Einzelfall kann das Fahrverbot bereits (=> Beginn der Frist auf letzte
durch Anrechnung erledigt sein, Tatsachen-Entscheidung vorziehen)
frühestens jedoch am Tage der
Rechtskraft. => keine weitere An- oder Einrechnung!
2. VU hat eine FE: - Wirksamkeit der Verbotsfrist mit Abgabe, spätestens 1 Monat
ab Rechtskraft des Urteils/Strafbefehls-
Berechnung der Verbotsfrist: ab Abgabe (Eingang) der FE bei der
Staatsanwaltschaft, spätestens nach 1 Monat
Übersteigt die anzurechnende Zeit die Dauer des Fahrverbotes, ist dieses durch
Anrechnung erledigt, frühestens aber mit Rechtskraft!
Merke: VU wird bei Einleitung aufgefordert, den FS zur Akte zu reichen. Sollte der FS
nicht eingereicht werden, ist der Führerschein von der Polizei zu beschlagnahmen, §
463 b StPO. Ggf. ist die eidesstattliche Versicherung über den Verlust des FS
abzunehmen – Zuständig der Gerichtsvollzieher - es reicht aber auch die
abgegebene eidesstattliche Versicherung beim Straßenverkehrsamt.
Hinweis: Eine freiwillige Abgabe des Führerscheins vor Rechtskraft ist keine
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(zwangsweise) Verwahrung, Sicherstellung oder Beschlagnahme im Sinne des § 94
StPO. Aus Billigkeitsgründen rechnet der überwiegende Teil der Praxis diese Zeit
trotzdem entsprechend an (streitig!). Es wird empfohlen, Führerscheine nur unter
gleichzeitigem Rechtsmittelverzicht entgegenzunehmen und den
4. gilt auch, wenn keine Belehrung gem. § 268 c erfolgen konnte, da z.B. der
erwachsen konnte
angeordnet werden, dass die Anrechnung ganz oder zum Teil unterbleibt, wenn sie
Beachte: Häufig wird der FS bei der Polizei, der Stadtverwaltung oder dem Gericht
abgegeben; auch das sollte aus Billigkeitsgründen als amtliche Verwahrung
angerechnet werden (streitig)
Wird über zwei Ordnungswidrigkeiten, die in Tatmehrheit stehen und jeweils mit einem
Fahrverbot als Nebenfolge geahndet werden können, gleichzeitig entschieden, so ist nur
ein einheitliches Fahrverbot zu verhängen. …obwohl im
Strafrecht die Verhängung zweier Fahrverbote in demselben Verfahren nicht in Betracht
kommt (§ 53 Abs. 4 i.V.m. § 52 Abs. 4 Satz 2 StGB)
LG Essen, 23 Qs 160/05:
Kommt einem Betroffenen vor rechtskräftiger Entscheidung über ein Fahrverbot der
Führerschein abhanden, so beginnt bei anschließender rechtskräftiger Entscheidung der
Ablauf der Verbotsfrist bereits mit (Eingang der) Mitteilung des Verlustes bei Gericht
oder der Vollstreckungsbehörde.
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Falls die Vollstreckungsbehörde den Angaben des Verurteilten keinen Glauben schenke,
müsse sie förmlich die amtliche Beschlagnahme durch die Polizei, bei Erfolglosigkeit
dieser Maßnahme die Abgabe der eidesstattlichen Versicherung veranlassen. Erneuter
Hinweis: Das Fahrverbot kann trotz Anrechnung frühestens am Tag der Rechtskraft
erledigt sein.
Weiter dazu:
Fazit: Dem Verurteilten ist die Abgabe in amtliche Verwahrung durch den Verlust des
Führerscheins faktisch nicht möglich. Der Verlust des Führerscheins sei der freiwilligen
Abgabe gleich zu stellen. Die Glaubwürdigkeit des Verurteilten ist hierbei entscheidend.
Praxislösung: Bei Unglaubwürdigkeit ist nach Abgabe der eidesstattlichen
Versicherung rückwirkend auf den behaupteten Tag des Verlustes abzustellen.
• Die amtliche Verwahrung des Führerscheins beim Fahrverbot beginnt erst mit dem
Zeitpunkt, zu dem der Führerschein bei der zuständigen Verwaltungsbehörde (hier:
Landratsamt) eingeht.
• Die Abgabe des Führerscheins beim Polizeirevier stellt keine amtliche Verwahrung
dar. Der Betroffene darf jedoch darauf vertrauen, dass die Verbotsfrist bereits ab
Abgabe des Führerscheins bei einem Polizeirevier läuft, wenn er dort nicht darauf
hingewiesen worden ist, dass für den Fristbeginn der Eingang bei der zuständigen
Verwaltungsbehörde maßgeblich ist.